Artikel in feineWELT 2/13 lesen [PDF] - Jyske Bank

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Fotos: Bertram Solcher (4)
„Seit über vierzig Jahren schaffen wir es, Private Banking mit unserem etwas anderen, unkomplizierten Geschäftsmodell zu
kombinieren“, René Mathys und Thies Reimers stecken voller Begeisterung für ihre Sache
Dänen geht’s gut am Ballindamm
Unsere Nachbarn in Norden hatten immer schon eine Affinität zur Hansestadt –
einer von vielen Gründen, hier mit ihren Bankangelegenheiten präsent zu sein
Am Ballindamm 13, in der Hamburger Niederlassung
der Jyske Bank, erwartet man uns schon. Das Entree ist
eher nicht banküblich: keine Spur von Eiche oder ähnlichem
Vollholz, und schon gar nicht von Schaltern oder
Kasse. Stattdessen ein Arrangement aus Lederstühlen
in hellem Weiß vor einer Wand mit großen Schwänen.
Der Blick aus dem Fenster auf die Binnenalster bestätigt:
Es beschreibt die gelassene Stimmung der Umgebung.
Wer möchte, darf hier Platz nehmen „und einen Kaffee
oder Cappuccino trinken, unabhängig davon, ob er oder
sie Kunde der Bank ist!“, erklärt Thies Reimers, tätig im
Bereich Private Banking. Denn Nähe zum Kunden werde
von allen Mitarbeitern gepflegt.
Der Mann ist stattliche zwei Meter groß, schlank und
sportlich, und seine gesunde Gesichtsfarbe dokumentiert
seine nordische Vorliebe für das Segeln. Gerade hat er
einen längeren Törn durch die dänische Inselwelt hinter
sich. Wir treffen ihn gemeinsam mit René Mathys, seines
Zeichens gebürtiger Schweizer (mit dänischer Ehefrau),
verantwortlich für die Leitung des Private Bankings, das
auch in seinem Bankhaus etwas umfassender als Wealth
Management bezeichnet wird. Da geht man mit der Zeit.
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Die Nähe zum Wasser spielt in dem Bankhaus an allen
Ecken irgendwie eine Rolle
Auf der Suche nach Unterscheidungsmerkmalen zu
den klassischen und zum Teil seit Jahrhunderten etablierten
Banken fallen uns zunächst weitere Äußerlichkeiten
auf: Die Besprechungsräume sind nicht nur hell möbliert,
sie tragen auch Namen wie Blauer Ozean, in dem wir Platz
nehmen, Frischer Wind (mit den Synonymen für alternative
Energien, riesigen Windrädern, an der Wand). Auch
eine Skyline ist zu finden. Da ist man seinem Standort
verbunden, signalisiert durch den dort zu identifizierenden
Fernsehturm.
Reimers ist Schleswig-Holsteiner, wohnt seit 1989 in
Quickborn; seine Ehefrau, gebürtige Hamburgerin, hat
er vor gut 20 Jahren kennengelernt. Insgesamt zeigt sich
die Bank mit annähernd 4000 Mitarbeitern als die zweitgrößte
börsennotierte dänische Bank. In Hamburg ist
man seit über 25 Jahren vertreten und will den Hanseaten
ein neues Gefühl für Private Banking vermitteln, geprägt
von dänischer Mentalität und konsequenter Nähe zum
Kunden. Über E-Mail, Telefon und den eigenen Internet-
TV-Kanal wird stetiger Kontakt gepflegt, über alle aktuellen
Themen informiert. Von diesem Weg hält man mehr als
von Rundschreiben, die vor allem Papier verbrauchen und
eher nicht geeignet sind, die Intensität des persönlichen
Kennenlernen zu stärken. »

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vergleichsweise noch jungen Bankhauses decken (es
entstand 1967 in Silkeborg aus der Samsø Bank, der
Vendelbobanken und der Holstebro Bank ... da verstehen
wir Normalbürger Jyske Bank gleich besser). Natürlich
unterliegt die Jyske Bank der dänischen Finanzaufsicht.
Den von Bankaufsehern angestrengten Stresstest
(2010/11) hat man mit Platz sieben von europaweit neunzig
Banken mit Bravour gemeistert. Die Jyske Bank hat – außer
einem einzigen Quartal – während der Finanzkrise immer
Überschüsse erzielt und zu keinem Zeitpunkt staatliche
Thies Reimers bekennt sich zum Standort Ballindamm und dem,
was in Hamburg zählt
Die Kommunikation unter den Mitarbeitern läuft ähnlich
aktiv: online kann jederzeit deren Status („außer
Haus“, „telefoniert gerade“ etc.) abgefragt werden. An
den internationalen Private Banking Standorten werden
Kunden in über 130 Ländern betreut. Im deutschen
Team kümmern sich mehr als zehn Kollegen um den
hiesigen Kundenstamm. Oberstes Gebot seines Hauses
sei die Gleichberechtigung von Kunden, Mitarbeitern und
Aktionären.
Das schaffe Begeisterung und Zufriedenheit, weil es
helfe, einen soliden und beständigen Gewinn zu erwirtschaften,
ist vom bestgelaunt präsentierenden Hamburger
Vertreter Reimers zu vernehmen, der Meetings auch
gern mal an Bord seines Segelbootes Vocada abhält.
Er beeilt sich, schnell vom bemerkenswerten Flair der
Hansestadt zu reden und davon, wie sehr Lebendigkeit
und Innovationsfreude sich mit den Ansichten seines
Hilfe beansprucht. Das haben auch die Rating-Agenturen
Moody’s und standard and poor’s positiv registriert. Den
Dividendenüberschuss habe man nicht ausgezahlt, sondern
für den Rückkauf von auf die Jyske Bank gezeichete
Aktien verwendet. Ebenfalls vertauensbildend: Ein Bonus-
System gibt es nicht, weder für das Management, noch für
die Berater oder andere Mitarbeiter. Stattdessen werden
jährlich zwölf gleiche ordentliche Gehälter gezahlt. Das
mache die Beratungsleistung doch gleich unabhängiger,
begründet Reimers freundlich. Außerdem habe man die
Kapitalgrundlage der Bank laufend gestärkt.
Von Hamburg aus wird seit zwei Jahren der Zugang
zum Private Banking ermöglicht. „Bei uns müssen Sie
zwar auch etwa eine Million mitbringen,“ erklärt Thies
Reimers, und nach kurzer Pause, „aber Dänenkronen.“ Das
wären so um die 150.000 Euro. Damit liegt man deutlich
unter den Erwartungen anderer Bankhäuser, was den
Demokratisierungsanspruch unterstreicht. Viele Kunden,
nicht nur Euroskeptiker, nutzten die Jyske Bank als
Zweitbank, gern auch als Verwahrstelle ihres Vermögens
Sponsoring? Selbstverständlich: Mit der
Golfanlage Treudelberg verbindet
die Jyske Bank eine gepflegte
Partnerschaft, wie auch mit dem UHC,
der allein drei Goldmedaillengewinner
der Siegermannschaft in London stellte
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in Euro. Teile davon können auch in alternativen Währungen oder
für die Anlage eines skandinavischen Depots verwendet werden.
Auf die Frage nach Sponsoren-Aktivitäten mit Hamburg-Bezug
gibt er gern Auskunft: Die Jyske Bank engagiert sich im Hockey
beim UHC (Uhlenhorster Hockey Club) und im Golf auf der
Golfanlage Treudelberg. Und in der imtech-Arena habe man 2013
erstmalig eine Loge gebucht, was bei den Kunden gut ankomme.
Es würden immer zu gleichen Teilen deutsche und dänische
Gäste eingeladen, das fördere
zusätzlich die Verständigung.
Die Loge ist übrigens in gleichem
Look ausgestattet wie
die Besprechungsräume in der
Bank. An einer Wand prangt
eine Aussage, die der Legende
nach Horst Hrubesch zugeschrieben
wird.
Überhaupt halte man
viel von konsequentem
Corporate Design, fügt René
Kunden wie Gäste willkommen
Mathys hinzu, weltweit sei die
zu heißen, entspricht der
Unkompliziertheit im Auftritt Gestaltung der Räumlichkeiten
der Dänen
nahezu identisch. Und es würden
für das erfolgreiche Wealth Management, die Kernkompetenz
des nordischen Bankhauses, Experten hinzugezogen, die sich
beispielsweise im Erbrecht und im Stiftungswesen dezidiert
auskennen. Und das Prinzip, Kunden wie Gäste willkommen zu
heißen, wird sowieso grenzübergreifend gepflegt, inklusive der
freien Kaffeespezialitäten.
„Wenn ich vergleiche, womit sich meine ausländischen
Kollegen abmühen, denke ich, wir sind dem Paradies sehr nahe,“
soll Königin Margarethe II von Dänemark zur Lage der Nation
geäußert haben. Die Jyske Bank trägt dazu bei, indem man seine
Maßstäbe weniger im Vergleich mit anderen Banken ansetzt, sondern
eher bei Disney oder Google ...
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Von Uwe Petersen
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