3 REM-KL Untersuchungen an Halbleitern
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<strong>REM</strong>-<strong>KL</strong> <strong>Untersuchungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Halbleitern</strong> 30<br />
( Hellkontrast<strong>an</strong>teil). √ D und √ bezeichnen hier die Defektpositionen bzw. den lateralen<br />
Abst<strong>an</strong>d zwischen Defekt und Elektronenstrahl. Des weiteren sind c * 0 und c * DL von den<br />
experimentellen Bedingungen sowie den Matrixparametern abhängig. Dazu zählen neben der<br />
Beschleunigungssp<strong>an</strong>nung U b die spektralen Absorptionskoeffizienten ↵ 0 und ↵ DL , die<br />
Diffusionslänge L und die Lebensdauern τ und τ r . Simulationen zeigen den dominierenden<br />
Einfluss der Diffusionslänge auf die Temperaturabhängigkeit der Defektkontrastfunktionen.<br />
Gleichung (3.24) k<strong>an</strong>n auch in folgender Form geschrieben werden:<br />
∗∗<br />
∗∗<br />
cCL<br />
= λ⋅f0 ⋅ c + λ⋅fDL<br />
⋅c<br />
. (3.25)<br />
Hier sind f 0 , f DL die Amplitudenfaktoren von Matrix- und Versetzungslumineszenz und c ** ist<br />
die verallgemeinerte Defektkontrastprofilfunktion. Gleichung (3.24) stellt den p<strong>an</strong>chromatischen<br />
Defektkontrast dar, der sich aus der Summe der Partialkontraste der Matrixemission<br />
und Versetzungslumineszenz zusammensetzt, so dass für die Kontrastwerte gilt:<br />
c ( ξ= 0)<br />
= c = c0 + c . (3.26)<br />
CL CL DL<br />
Die <strong>KL</strong>-Defektkontraste werden direkt den qu<strong>an</strong>titativ ermittelten experimentellen Ergebnissen<br />
entnommen. Meist wird bei <strong>KL</strong>-Abbildungen das Signal nicht spektral aufgelöst detektiert,<br />
sondern m<strong>an</strong> detektiert die Gesamtheit der Lumineszenzstrahlung I p<strong>an</strong> (⎢ p<strong>an</strong>chromatisches<br />
Signal). Tritt keine defektgebundene Lumineszenz auf, so k<strong>an</strong>n ein ausgedehnter<br />
Einzeldefekt im Halbleitervolumen in vereinfachter Form durch sein Defektkontrastprofil<br />
I ξ I<br />
cbg bg−<br />
0<br />
ξ = , I0<br />
= Ibξ<br />
→∞g<br />
(3.27)<br />
I<br />
0<br />
beschrieben werden, wobei I(√) als I p<strong>an</strong> (√) gemessen wird. I 0 stellt das Signal weitab vom<br />
Defekt dar und wird bei der Messung ebenfalls erfasst. Es entspricht dem Signal einer<br />
identischen, defektfreien Probe. Entweder wird das experimentelle Kontrastprofil direkt den<br />
gemessenen <strong>KL</strong>-Bildern entnommen oder mittels eines <strong>KL</strong>-Liniensc<strong>an</strong>s erfasst. Dabei sollte<br />
der Liniensc<strong>an</strong> im Falle einer oberflächensenkrechten Durchstoßversetzung den Durchstoßpunkt<br />
direkt überstreichen. Für oberflächenparallele Versetzungen wird ein Sc<strong>an</strong> senkrecht zur<br />
Versetzungslinie vorgenommen.<br />
In Abb. 3.5 ist das Volumenrekombinationsmodell für eine oberflächenparallele<br />
Versetzung nach [don78] dargestellt. Die gerade Versetzung wird durch ein zylindrisches<br />
Gebiet ∝ D mit Radius r D um die Versetzungslinie beschrieben, in dem die Minoritätsträgerlebensdauer<br />
einen gegenüber dem defektfreien Volumen (Matrixwert τ) geänderten<br />
Wert τ‘ aufweist. Die Abbildung stellt die geometrischen Verhältnisse bei einer Profilmessung<br />
und das zu erhaltende Kontrastprofil dar.<br />
Experimentell zugänglich sind der Maximalkontrast c(0) (⎢ bei Dunkelkontrast eigentlich<br />
Minimalwert), die Kontrastprofilhalbwertsbreite (⎢ full width at half maximum, FWHM)<br />
und die Fläche ‚A‘ unter dem Kontrastprofil.<br />
Beim Auftreten einer defektspezifischen Lumineszenzb<strong>an</strong>de I DL ändert sich das Kontrastverhalten.<br />
Es tritt in diesem Fall eine lokale Variation der strahlenden Lebensdauer τ r ⎢ τ r ‘<br />
auf. Entscheidend für die Analyse ist, ob sich die Komponente spektral trennen lässt. Für<br />
CdTe und ZnSe ist dies der Fall (Kapitel 4). Hier können Matrix- und Defektlumineszenz<br />
(I, I DL ) getrennt gemessen werden. Im einfachsten Fall k<strong>an</strong>n dies durch den Einsatz von<br />
K<strong>an</strong>tenfiltern erfolgen. Die Lateralverteilungen der Matrix- und Defektlumineszenz werden<br />
getrennt vonein<strong>an</strong>der detektiert. M<strong>an</strong> spricht von quasimonochromatischer Detektion.