3 REM-KL Untersuchungen an Halbleitern
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<strong>REM</strong>-<strong>KL</strong> <strong>Untersuchungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Halbleitern</strong> 20<br />
Electronic) ist es möglich, kontinuierliche Messungen von Bildsequenzen durchzuführen.<br />
Dabei weist das vorh<strong>an</strong>dene System bezüglich lateraler und zeitlicher Auflösung eine große<br />
Flexibilität auf. Bei geeigneter Wahl der Parameter ist ein quasi TV-Betrieb möglich. In der<br />
vorliegenden Arbeit wurde die Dyn<strong>REM</strong>-<strong>KL</strong> zum in-situ Studium von Versetzungsbewegungen<br />
genutzt (siehe Kapitel 6).<br />
Eine wichtige Entwicklung im Rahmen des Gesamtsystems ist ferner die Konstruktion<br />
einer in-situ Mikrodeformationsvorrichtung. Der Aufbau ist schematisch in Abb. 3.1.b)<br />
skizziert. Mit Hilfe einer elektrochemisch geätzten Wolframspitze (Spitzenverrundung<br />
1-5µm) konnten auf GaAs- und CdTe-Proben in-situ Deformationen in Form von „Mikroeindrücken“<br />
und Ritzen (Kratzern) eingebracht werden. Die Spitze befindet sich dabei, befestigt<br />
<strong>an</strong> der Halterung des sphärischen Spiegels, im Fokus der <strong>KL</strong>-Optik und auf der Achse des<br />
elektronenoptischen Ablenkungssystems. Der Indentierungsvorg<strong>an</strong>g k<strong>an</strong>n demzufolge direkt<br />
in der SE- und <strong>KL</strong>-Mode beobachtet werden. Aus der Literatur ist nur ein vergleichbares<br />
Experiment bek<strong>an</strong>nt [akc92].<br />
3.1.3 Probenpräparation<br />
3.1.3.1 Probenmaterial, Orientierung, Herstellung geeigneter Probenoberflächen<br />
Als speziell ausgewähltes Material für die Untersuchung von Gleitversetzungsstrukturen im<br />
Zinkblendegitter dienten CdTe-Volumenkristalle. Eine detaillierte Beschreibung des Probenmaterials<br />
und der Präparation findet sich in [hoe97]. Die Kristalle wurden kristallografisch<br />
orientiert und (001)- und ±(111)-Oberflächen präpariert. (110)-Oberflächen wurden durch<br />
Spaltung erzeugt.<br />
Für die Beobachtung von Versetzungsbewegungen nach dem REDG-Effekt wurden<br />
GaAs:Si Volumenkristalle der Orientierungen (001) und ±(111) benutzt. Das Material ist n-<br />
leitend (n: ≈10 18 cm -3 ). Die Präparation erfolgte in <strong>an</strong>aloger Weise wie im Falle des CdTe.<br />
Die Probenkristalle zeigten eine zu vernachlässigende Konzentration <strong>an</strong> Präparationsdefekten.<br />
Zum kontrollierten Ätzabtrag der CdTe-Volumenproben wurde für alle Orientierungen<br />
1%-ige Lösung von Brom in Meth<strong>an</strong>ol bei Raumtemperatur verwendet [win92]. Damit ergab<br />
sich für die untersuchten Oberflächen eine etwa gleiche Ätzabtragsrate von ca. 4µm/min.<br />
Mittels optischer und rasterelektronenmikroskopischer <strong>Untersuchungen</strong> konnte ein ausreichend<br />
flächenhafter Abtrag ohne Bildung störender Ätzstrukturen bestätigt werden. Eine<br />
leichte K<strong>an</strong>tenabrundung <strong>an</strong> Mikrohärteeindrücken und <strong>an</strong> den Kristallk<strong>an</strong>ten wurde<br />
beobachtet.<br />
Die Polarität der {111}CdTe-Oberflächen wurde mittels Röntgenbeugung ermittelt (siehe<br />
Anh<strong>an</strong>g 9.5).<br />
3.1.3.2 Plastische Deformation mittels Mikroindentierung<br />
Die mittels Mikroindentierung durchgeführte lokale plastische Deformation dient der<br />
Einführung von Versetzungsquellen und der Erzeugung einer definierten Ausg<strong>an</strong>gskonfiguration<br />
von Gleitversetzungen in korrelierten {111}-Gleitsystemen. Ziel ist die<br />
Verfügbarkeit eindeutig identifizierbarer Versetzungs<strong>an</strong>ordnungen mit ausreichend isolierten,<br />
gleitfähigen Einzelversetzungen entsprechend dem Gleitprismenmodell (Kapitel 2.3). Dabei