2. Waferbonden
2. Waferbonden
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<strong>2.</strong>6. Anwendungen<br />
philen als auch in hydrophoben Waferpaaren neben untergeordneten Mengen an Wasser,<br />
Kohlenwasserstoffverbindungen und Stickstoff hauptsächlich Wasserstoff zu finden ist [45].<br />
Im Fall hydrophil gebondeter Waferpaare entsteht der Wasserstoff durch eine chemische<br />
Reaktion zwischen Wasser und dem Silizium-Basismaterial entsprechend Gleichung (<strong>2.</strong>3),<br />
wobei das notwendige Wasser auch bei Temperaturen bis zu 700 Æ C als Folge der Reaktion<br />
zweier Silanolgruppen zu einer Siloxangruppe freigesetzt wird (siehe auch <strong>2.</strong>4 Theoretische<br />
Modelle). In hydrophob gebondeten Waferpaaren verbleibt bei der Ausbildung kovalenter<br />
Siliziumbindungen zwischen den wasserstoffgesättigten Oberflächen ebenfalls Wasserstoff<br />
Ë À · À Ë µ Ë Ë · À ¾ (<strong>2.</strong>5)<br />
<strong>2.</strong>6. Anwendungen<br />
Prinzipiell lassen sich nach dem beschriebenen Modell nahezu alle Materialien in verschiedenen<br />
Kombinationen atomar verbinden. In der Realität ist das <strong>Waferbonden</strong> gegenwärtig<br />
jedoch nur für ausgewählte Stoffe und in den meisten Fällen auch nur für Verbindungen<br />
von Materialien gleichen Typs möglich. Schwierigkeiten liegen dabei vor allem in der<br />
Herstellung extrem reiner und glatter Oberflächen. Zudem ist der Temperaturbereich für<br />
eine Wärmebehandlung durch die teilweise stark unterschiedlichen Wärmeausdehnungen<br />
der verschiedenen Materialien oftmals eingeschränkt. Daher überrascht es nicht, daß,<br />
abgesehen von einzelnen Ausnahmen, die Waferbond-Technologie hauptsächlich in der auf<br />
Siliziumbasis arbeitenden Halbleiterelektronik und Mikrosystemtechnik eingesetzt wird<br />
[2,3,4].<br />
Generell läßt sich das <strong>Waferbonden</strong> überall dort einsetzten, wo eine atomare Verbindung<br />
zweier Oberflächen ohne den Nachteil einer an der Grenzfläche verbleibenden<br />
Kleberschicht erwünscht ist, wie eben beispielsweise in der Mikrosystemtechnik. Auch<br />
lassen sich Klebeverbindungen oftmals nicht beliebig aufheizen. Hinzu kommt der Vorteil,<br />
Hohlraumstrukturen in den gebondeten Waferpaaren auf atomarer Ebene vakuumdicht<br />
einschließen zu können, was beispielsweise für die Produktion von Druck- und Beschleunigungssensoren<br />
von besonderem Interesse ist. Im Zuge der nutzungsspezifischen Gestaltung<br />
der Bauelemente in der Mikrosystemtechnik, vorzugsweise durch photolithographische<br />
Prozesse, befinden sich nicht selten einzelne Schichten oder ganze Schichtsysteme, wie<br />
etwa thermisch gewachsene Oxide oder CVD-abgeschiedene Oxide, Nitride und Oxinitride,<br />
auf den zu bondenden Waferoberflächen. Da eine Ablösung dieser Schichten für die<br />
Waferbondtechnologie oftmals mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden ist, wurden<br />
verschiedene chemomechanische Polierprozesse (chemomechanical polishing - CMP)<br />
entwickelt bzw. verbessert, so daß auch eine atomare Verbindung derartiger Schichten bzw.<br />
Schichtsysteme möglich wurde [38, 47].<br />
Den derzeit bedeutendsten Anwendungsbereich stellt wohl die Produktion von SOI-Wafern<br />
(silicon on insulator - SOI) dar [46]. Werden oxidierte Siliziumwafer gebondet und wärmebehandelt,<br />
erhält man einen Halbleiterverbund, der durch eine isolierende Oxidschicht<br />
getrennt ist. Nachdem einer der beteiligten Wafer auf wenige m abgedünnt wurde (mittels<br />
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