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Cristian Lanza - DIABOLO / Mox

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6 MUSIK <strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 50/13<br />

KURZ & KNACKIG<br />

Freie Wahl der Kopfbedeckung<br />

auf dem Lambertimarkt: Dafür macht<br />

sich die Gruppe DIE LINKE/Piratenpartei<br />

stark und spricht sich gegen ein<br />

Verbot des Verkaufs bestimmter Kopfbedeckungen<br />

auf dem Weihnachtsmarkt<br />

aus. Veränderungen in der Alltagskultur<br />

seien eine Geschmacksfrage,<br />

der man nicht mit einem Verbot<br />

begegnen dürfe. Die Gruppe lehne eine<br />

solche Normierungsmaßnahme deshalb<br />

ab.<br />

Bremen sucht Hymne<br />

Der Waterfront Song Contest bietet<br />

Solo-Künstlern und -Künstlerinnen<br />

sowie Bands mit bis zu sechs Mitgliedern<br />

die Möglichkeit, der Hansestadt<br />

ein musikalisches Denkmal zu widmen.<br />

Noch bis Neujahr kann sich bewerben,<br />

wer mindestens 16 Jahre alt ist und keinen<br />

Plattenvertrag oder andere professionelle<br />

Verpflichtungen besitzt. Dem<br />

Genre des deutschsprachigen Titels sind<br />

keine Grenzen gesetzt. Wer sich die professionelle<br />

Songproduktion seines Bremen-Liedes<br />

erspielt, wird bei einem<br />

Live-Auftritt ausgewählter Bewerber<br />

und Bewerberinnen in der Waterfront<br />

am 25. Januar entschieden. Weitere<br />

Informationen findet man unter:<br />

www.bremen-song.de<br />

„Kinder-Architekten gesucht”<br />

heißt ein Kurs, in dem Kinder von 8<br />

bis 10 Jahren im Landesmuseum unter<br />

der Anleitung von Dipl.-Pädagogin<br />

Doris Korte aus Bauklötzen und Würfeln<br />

eigene Bauten entwerfen können.<br />

Inspiration wird zuvor in der Ausstellung<br />

„Neue Baukunst” gesucht.<br />

Sa., 14.12., 10.15 - 12.30 Uhr, Landesmuseum,<br />

OL. 8 Euro. Anmeldung unter Tel.<br />

2207344<br />

Dorfchroniken unter der Lupe<br />

Die Schändung des Jüdischen Friedhofs<br />

in Osternburg nimmt sich Ingo<br />

Harms zum Anlass, die Rolle der Dorfchroniken<br />

in Zeiten des Nationalsozialismus<br />

zu beleuchten. Am Beispiel der<br />

Gemeinde Ovelgönne berührt er dabei<br />

auch die Fragen, wie mit der Nazi-Vergangenheit<br />

und den Hinterlassenschaften<br />

der damaligen „Jubel-BürgerInnen“<br />

umgegangen wird und welches nazistische<br />

Gedankengut in den Dorfchroniken<br />

von damals schlummert.<br />

Mi., 18.12., 20 Uhr, Gemeindehaus der<br />

Sophienkirche, OL<br />

Edewechter Landstraße: Freie Fahrt<br />

Nach neun Monaten enden die Straßenbaumaßnahmen<br />

an der Edewechter<br />

Landstraße planmäßig. Ab dem 16.<br />

Dezember sind beide Fahrtrichtungen<br />

zwischen dem Rotkehlchenweg und<br />

dem Kaspersweg wieder freigegegeben.<br />

Lediglich Restarbeiten werden danach<br />

noch ausgeführt.<br />

Barclay James Harvest live<br />

Viele Klassiker im Repertoire für die treue Fangemeinde<br />

TEXT | HORST E. WEGENER<br />

In der Mathematik ist das Promill ein Tausendstel,<br />

in der Rockmusik oftmals das<br />

Ergebnis von gerademal ein paar Jahrzehnten.<br />

Wo manche Rock’n’Roller in ihren<br />

Glanzzeiten ganze Stadien locker füllten,<br />

tingeln sie mittlerweile durch Clubs, die<br />

bestenfalls ein paar hundert Leuten vor<br />

der Bühne Platz bieten.<br />

Nun könnten wir gehässig tun, und uns<br />

im Fall des bevorstehenden Oldenburg-<br />

Konzertauftritts von Barclay James Harvest<br />

daran erinnern, dass diese britische<br />

Classicrockband im Sommer 1980<br />

175000 Fans vor den Reichstag im Westteil<br />

Berlins lockte und man anno ‘87 im<br />

Treptower Park im Ostteil der Stadt ebenfalls<br />

weit mehr als 100000 Zuhörer elektrisierte<br />

– woran die Saalkapazitäten heutiger<br />

Harvest-Tourneelokalitäten nicht<br />

im entferntesten heranreichen. Andererseits<br />

bietet die Kulturetage einen passenden<br />

Rahmen, deren Bühne über die Jahre<br />

hinweg allemal namhafte Musiker<br />

austesten durften. Und die Chancen stehen<br />

gut, dass sich kurz vor Weihnachten<br />

genügend Nostalgiker auf den Weg gen<br />

Oldenburgs kulturellem Zentrum in<br />

Bewegung setzen, um ihre BJH-Lieblingssongs<br />

aus den 70ern und 80ern vorgesetzt<br />

zu bekommen.<br />

Wie so vielen Rock-Dinos ist auch der<br />

1966 gegründeten Barclay James Harvest-Truppe<br />

im Laufe der Bandhistorie<br />

wenig erspart geblieben: Trennungen,<br />

Reunions, Todesfälle und parallel laufende<br />

Projekte mündeten in zwei Formationen<br />

ein, die seit ‘98 unter demselben<br />

Bandnamen mit Namenszusatz unterwegs<br />

sind. Die einstigen Weggefährten<br />

John Lees und Les Holroyd teilen sich<br />

TEXT | HORST E. WEGENER<br />

Allein schon die Schwierigkeit, sich der<br />

Kunst des Bühnentausendsassa Martin O.<br />

mit einem Text zu nähern, macht uns die<br />

Unterschiede zur Kollegenschar des mehrfach<br />

preisgekrönten Schweizer Ausnahmetalents<br />

klar. Als Musiker, Komponist<br />

und Sänger, Geräuschimitator und Comedian<br />

kobolzt sich der 37-Jährige durch seine<br />

zwei Soloprogramme, erscheint es den<br />

Medien längst ausgesprochen ungerecht,<br />

diesen begnadeten Alleskönner in nur eine<br />

Schublade einzusortieren.<br />

Denn was die mit der diesjährigen Wilhelmshavener<br />

Knurrhahn-Trophäe ausgezeichnete<br />

Kleinkunst-Größe Martin O.<br />

in „Der mit der Stimme tanzt“ und „Cosmophon“<br />

zeigt, spielt, auslebt, sprengt<br />

die Hits glorreicher Tage auf. Vor allem<br />

BJH-Urgestein Holroyd sorgt mit seiner<br />

Combo bis heute für den typischen Band-<br />

Sound – und wenn seine unverwechselbare<br />

Gesangsstimme „Hymn“ oder „Life<br />

is for Living“ intoniert, bekommen die<br />

Mittfünfziger im Publikum garantiert<br />

Gänsehaut. Allerdings hat man derart viele<br />

Klassiker im Repertoire, dass Bassist<br />

und Sänger Holroyd die Wünsche der<br />

Fans nach den Hymnen ihrer Generation<br />

seit Jahren eher homöopathisch erfüllen<br />

mag – hier ein „Berlin“, da ein „Victims<br />

of Circumstance“ oder „Child of the Universe“,<br />

dazwischen jede Menge Stücke<br />

von Harvest-Scheiben, die einem selbst<br />

im Fachhandel eher selten angepriesen<br />

werden.<br />

Man kann BJH-Urgestein Les Holroyd<br />

nun wirklich nicht nachsagen, dass er in<br />

der Wiederholung des Immergleichen<br />

erstarren würde: Hyperaktiv tourt der<br />

Brite mal mit seiner Harvest-Combo<br />

durch die Lande, dann wieder tun sich<br />

BJH mit einem Orchester wie dem City<br />

die gemeinhin geltenden Rahmenbedingungen<br />

der Sparten Comedy, Kleinkunst,<br />

Musikkabarett quasi im Sekundentakt.<br />

Foto: Sabine Küssner<br />

of Prague Philharmonic Orchestra zusammen<br />

– oder Holroyd lässt sich fürs Bombastprojekt<br />

„Excalibur – The Celtic Rock<br />

Opera“ gewinnen, bei dem er mit anderen<br />

Musikergrößen wie Alan Parsons,<br />

Johnny Logan oder John Helliwell im<br />

Rampenlicht großer Showbühnen punktet.<br />

Insofern steht der Abstieg vom Stadionrocker<br />

zum Kirmesmusikant bei Les<br />

Holroyds musikalischen Aktivitäten nicht<br />

zu befürchten. Schön auch, dass man<br />

schon früher dafür bekannt war, mit<br />

Selbstironie auftrumpfen zu können:<br />

„Poor Man’s Moody Blues“ betitelte Holroyd<br />

anno ‘77 einen BJH-Song – als<br />

augenzwinkernde Reaktion auf etliche<br />

Kritiker, die hartnäckig Vergleiche zu<br />

Moody Blues zogen. Der treuen Fangemeinde<br />

waren derlei Assoziationen schon<br />

damals schnurz – und sind es heutzutage<br />

erst recht.<br />

Barclay James Harvest featuring Les<br />

Holroyd<br />

Mi., 18.12., 20:00 Uhr, Kulturetage, OL<br />

Der mit dem Knurrhahn tanzt!<br />

Verleihung des Kleinkunstpreis an Martin O.<br />

Der Improvisationskünstler mit der<br />

sprichwörtlichen Präzision eines Schweizer<br />

Uhrwerks verzaubert sein Publikum

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