brennpunkt 3-2013 .indd - edition buehrer
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Ausstellungen<br />
© Ono Ludwig, Claudia<br />
gruppen. Wie sieht die nächste Generation<br />
aus die sich zur Politik und der<br />
Gesellschaft stellt.<br />
Gibt es eine Freiheit zu denken, sagen<br />
und zutun was man will? Kann man dies<br />
schon an der Kleidung erkennen oder an<br />
den Gesichtszügen junger Männer? Was<br />
sagen Portraits von jungen Männern<br />
aus? Mit der Kamera kommentiere ich<br />
und fordere heraus, Männlichkeit als<br />
eine Form der Identität. Die kulturelle<br />
Sehnsüchte und Gegebenheiten<br />
spiegeln: Fragen nach Identität, nach<br />
Lebensweisen oder - Möglichkeiten<br />
oder nach dem Wunsch einer besseren<br />
Welt.<br />
One Ludwig, Berlin 2008<br />
»Ikonen im leeren Raum«<br />
Thema meiner analogen fotografischen<br />
Arbeit ist die Auseinandersetzung<br />
mit den Menschen als »Ikonen im<br />
leeren Raum«. Ikonen sollen inspirieren.<br />
Ikonen sind anbetungswürdig. Zu<br />
Ikonen schaut man hoch. Mein kreatives<br />
Input entwickelte sich aus der Portraitierung.<br />
Die Pose, als Stellung des Körpers<br />
zum Raum und zum Gegenüber, ist ein<br />
elementares Instrument der Selbstdarstellung.<br />
Unter diesem Titel verstehe ich<br />
die Reduzierung auf das Wesentliche.<br />
Meine Protagonisten sind das Wichtigste.<br />
Ich erzeuge eine fokussierte Konzentration<br />
auf sie selbst als Personen.<br />
Sie haben einerseits eine stark ästhetische<br />
Komponente und sind andererseits<br />
eine persönliche Kommunikationsform.<br />
Die Protagonisten sind keine Stars, sie<br />
© Ono Ludwig, Der blinde Indianer<br />
sind keine prominenten Persönlichkeiten,<br />
und sie haben auch im Leben nicht<br />
immer den Status des Besonderen. Es<br />
sind Menschen, die ich auf der Straße<br />
treffe und die mich magisch anziehen.<br />
Hinter der sichtbaren Fassade steckt<br />
mehr als nur ein fremdes unbekanntes<br />
Individuum. Die Pose, so egozentrisch<br />
sie auch manchmal erscheinen mag, ist<br />
dabei immer angewiesen auf den Blick,<br />
von mir als Fotograf oder dem Betrachter.<br />
Die Pose kann sowohl Schutzschild als<br />
auch Offenbarung von Wunsch, Traum<br />
und Wirklichkeit sein. Ohne die Spiegelung<br />
im Auge des Anderen und die<br />
damit einhergehende gesteigerte narzisstische<br />
Selbstwahrnehmung, bleibt<br />
die Pose bedeutungslos für das Modell.<br />
Ono Ludwig, Berlin 2005<br />
»Die Auserwählten«<br />
Der Darstellung von Heiligen/Helden in<br />
der Kunst und im Kultbild gehe ich mit<br />
meiner analogen Kamera nach. Über<br />
die ursprünglichen Namenspatronen<br />
oder deren Geschichten und Legenden<br />
weiß man oft wenig. Auch die Darstellung<br />
vieler dieser Heiligen in der Kunst<br />
bleiben oft rätselhaft für den Betrachter.<br />
Normalen Sterblichen bleibt die Gedanken-<br />
und Gefühlswelt seliger und heiliger<br />
Menschen mitunter verschlossen.<br />
Der Mensch und sein Streben nach<br />
Ewigkeit. Wie das Streben nach Ewigkeit<br />
sich in den Religionen und in der<br />
Kunst ausdrückt wird in meiner Kunst<br />
visuell angedeuetet. Eine Annäherung<br />
in analogen schwarz/weiß Fotografien<br />
sollen meine Heiligen Ikonen visuell<br />
neu Interpretiert werden. Durch meine<br />
eigene Bildprache werden meine Heiligen<br />
in den Mittelpunkt gehoben.<br />
Ich verfolge die unterschiedlichsten<br />
Ausprägungen dieser universalen<br />
Figuen und spüre diese in allen Weltkulturen<br />
und Epochen nach. Meine Protagonisten,<br />
gehören allesamt zu diesen<br />
Grenzgängern, leben in einer besonderen<br />
Sphäre und bringen Menschliches<br />
mit Übermenschlichem in Verbindung.<br />
Während die absolute Notwendigkeit<br />
des Andersseins für das Funktionieren<br />
menschlichen Lebens in der alltäglichen<br />
Betrachtung häufig aus dem Blickfeld<br />
gerät, rücken meine Fotografien die<br />
Randfiguren ins Licht und unterstreicht<br />
die vitale Bedeutung ihrer Aufgabe.<br />
Ono Ludwig, Berlin 2011<br />
Vernissage:<br />
Sonntag, 7. Juli <strong>2013</strong>, 16 Uhr<br />
Die Friedrich-Hundt-Gesellschaft e.V.<br />
präsentiert in einer Einzelausstellung,<br />
angelegt als Werkschau der vergangenen<br />
15 Jahre, Portraits verschiedener<br />
Serien.<br />
bis 8. September <strong>2013</strong><br />
Stadtmuseum Münster<br />
Salzstraße 28<br />
48143 Münster (Westfalen)<br />
Di – Fr<br />
Sa + So<br />
10 –18 Uhr<br />
11 – 18 Uhr<br />
Website:<br />
http://www.ono-ludwig.de<br />
<strong>brennpunkt</strong> 3/<strong>2013</strong><br />
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