Fleckviehwelt 135 - Besamungsstation München-Grub e.V.

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Grünlandsanierung Sanierung – Gemeine Rispe chemisch mit Nachsaat Für die chemische Bestandsregulierung bietet sich die Bekämpfung mit einem Totalherbizid (Wirkstoff Glyphosat, 0,8L/ha) an. Nachdem die Voraussetzungen entsprechend der mechanischen Maßnahme geschaffen sind (tiefe Mahd), ist mit einer geringen Aufwandmenge pro Hektar eine Rispenbekämpfung möglich. Bitte beachten Sie dazu folgende Punkte: • Für eine sichere Wirkung des Glyphosates ist eine niedrige Wasseraufwandmenge (200 Liter je ha) von Vorteil. Dabei ist aber zu beachten, dass mit geeigneten Düsen (Größe 02, 025 oder 03 je nach Bauart) eine mittel- bis feintropfige Applikation erfolgt, damit bei der geringen Wasseraufwandmenge trotzdem eine ausreichende Benetzung der Gräser erfolgt. • Eine exakte Beurteilung des Behandlungszeitpunktes ist wichtig und gegebenenfalls vor Ort mit einem Berater abzusprechen. Aktuelles zu den Grünlandbeständen Stand 08. August 2013 Durch die hohen Temperaturen und Trockenheit der letzten Wochen sind manche Grünlandbestände braun geworden. Ob sie sich erholen, muss nach dem nächsten Regen beobachtet und eventuell sofort darauf reagiert werden. Die entstandenen Lücken können im August noch sehr gut durch eine Übersaat geschlossen werden, da die Keimlinge bis zum Wintereinbruch Zeit haben, sich zu entwickeln. (Regen!) Es ist zu beobachten, dass die Schermäuse wenig bis gar nicht schieben und bei den Feldmäusen wenig Aktivität vorhanden ist. Ob die Witterung, nasskalter und schneefreier Dezember sowie die Unwetter mit Starkregen in den letzten Wochen, hier ganze Arbeit geleistet hat, muss noch abgewartet werden. Die Förderung natürlicher Feinde sollte hierbei weiterhin konsequent vorangetrieben werden (Sitzstangen, schonen gesunder Fuchspopulationen, Steinhaufen für die Hermeline). Ziel muss es sein, dass die Natur sich zum Großteil selber reguliert, was sich letztendlich monetär niederschlägt. Bis zum Jahresende sollte, falls erforderlich, die Mäusebekämpfung weiterhin mit den dafür zugelassenen Mitteln und Methoden betrieben werden. • Die einzelnen Glyphosatpräparate haben zum Teil unterschiedliche Wirkstoffgehalte. Dies ist bei der Berechnung der Aufwandmenge je Hektar zu berücksichtigen. • Nach dem Glyphosateinsatz sollen etwa 14 Tage Einwirkzeit vor der Nachsaat eingehalten werden. Während dieser Zeit wird der Wirkstoff in die Pflanzenwurzeln verlagert, das ist die Grundlage für einen nachhaltigen Bekämpfungserfolg. Nach der Wartezeit sollten die Pflanzenreste abgefahren werden. Die anschließende Nachsaat kann im Striegelverfahren oder als Schlitzsaat erfolgen. Nachsaat: Nach einer Sanierung (mechanisch oder chemisch) muss der offene Boden nachgesät werden. Hier kann sowohl mit dem Striegel als auch im Schlitzverfahren das Saatgut ausgebracht werden. Bei optimalen Bedingungen können die Nachsaatergebnisse von Striegel ohne Walze gut sein. Bei der Nachsaat kann das Anwalzen des Samens mit einer Profilwalze von grundlegender Bedeutung sein, um den Bodenschluss herzustellen. Aufwand Saatgut Nach einer Sanierung (mechanisch oder chemisch) der Fläche ist der Grad an offener Bodenfläche entscheidend, wieviel Saatgut verwendet werden muss. Ziel ist es, den vorhandenen offenen Boden schnell und effizient zu schließen. Erreicht wird dieses Ziel mit entsprechender Konkurrenzkraft über das einzubringende Saatgut. Hierzu folgende Hilfestellung: Bei einer Neuansaat in komplett offenen Boden werden ca. 40 kg/ha empfohlen. Beim Betrachten der nachzusäenden Fläche nach dem Striegeln bzw. chemischen Behandlung und Abräumen, wird eine repräsentative Teilfläche von 1 m² abgesteckt, auf der dann die freie Fläche prozentual geschätzt werden kann. Beispiel: 50 % freie Fläche, daraus resultiert ein Saatgutaufwand von ca. 20 kg/ha. Diese Methode wird auf der zu bearbeitenden Fläche mehrmals wiederholt. Aus der Praxiserfahrung werden sehr oft 24 - 35 kg/ha empfohlen. Welches Saatgut: Die Kriterien für das richtige Saatgut sind: • Nutzungsdauer – hier ist vor allem die Winterhärte für unsere Region wichtig, gekennzeichnet mit „D“. • Nutzungsweise • Krankheitsresistenzen Unter der Nutzungsdauer ist vor allem die Winterhärte für unsere Region wichtig, gekennzeichnet mit „D“. Mit der Nutzungsweise ist die Nutzungshäufigkeit / Intensität ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl des richtigen Saatgutes. Bei der Auswahl an Weidelgräsern ist auf das richtige Verhältnis der Reifegruppen zu achten: jeweils 1/3 frühe – mittlere – späte – Sorten. 12 FLECKVIEHWELT 2/2013
Grünlandsanierung © fotos4u - Fotolia.com Diese Angaben finden Sie auch in den Unterlagen der Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen für Grünland und Feldfutterbau 2013 und in der Sortenempfehlung Gräser der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LFL) im Internet unter: http://www.lfl.bayern.de/ipz/ gruenland/05048 oder über Ihren Grünlandberater. Beispiele für Nachsaatmischungen: • D1N: Mischung für trockene, flachgründige Böden, mit einer mittleren Intensität bis etwa 3 Nutzungen (79 % Wiesenschwingel, 13 % Knaulgras, 8 % Weißklee) • D2N: Mischung für mittlere bis schwere Böden, niederschlagsreiche Gebiete, Moorböden einer mittleren Intensität bis etwa 3 Nutzungen (50 % Wiesenschwingel, 4 % Wiesenfuchsschwanz, 8 % Weißklee, 38 % Deutsches Weidelgras) • W-N (im Regelfall W-N „D“ wählen): Mischungen für die intensive Nutzung mit 4 und mehr Schnitten (92 % Deutsches Weidelgras, 8 % Weißklee) Für Übersaaten können die oben genannten Mischungsvorschläge übernommen werden. Kurzbewertung der Grünlandsanierung: • Bei zunehmend knapper werdenden Flächen in intensiven Viehregionen wird die Flächeneffizienz immer wichtiger. • Bei unterstellten 40-60 dt/ ha Frischmasse Mehrertrag (+ 20 %) kann bei gleicher Flächenausstattung deutlich mehr Milch je ha erzeugt und die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. • Konsequente Grünlandsanierung ist nicht günstig, ermöglicht aber speziell bei mehrjährigen positiven Effekten die Reduzierung der Futterkosten bzw. die Nutzung von Gewinnreserven. • Im Einzelbetrieb sind neben den unmittelbaren Kosten und Ertragssteigerungen der Grünlandsanierung die Veränderung des Pflanzenbestandes zu berücksichtigen, die sich mittelbar auf die Milcherzeugung auswirken können. Eine evtl. Erhöhung der Energiekonzentration bzw. des Eiweißgehalts im Grobfutter wirkt sich i.d.R. positiv auf die Milcherzeugung aus Grobfutter, die Reduktion des Kraftfuttereinsatzes, die Stabilisierung der Tiergesundheit und nicht zuletzt auf die Rentabilität der Milcherzeugung aus. • Zum Erfolg der Grünlandsanierung gehört nach der Optimierung des Futterertrages auf dem Feld Wichtige Information! Die moderne Technik macht uns vermehrt zu schaffen. Es kommt leider immer wieder vor, dass Anrufe zur Besamungsanmeldung – insbesondere mit dem Handy oder schnurlosem Telefon – nicht ordentlich aufgezeichnet werden. Bei schlechter Verbindung oder wenn als Anrufbeantworter eine T-Net-Box eingerichtet ist, kommt das regional öfter vor. Bitte unterstellen Sie daher dem Besamungsbeauftragten nicht gleich böse Absicht. Sprechen Sie Ihren Namen zweimal auf Band, damit eine genügend lange die Umsetzung dieses Futters in Milch bzw. Fleisch. Haben Sie Fragen? Dann rufen sie mich an! Heri Bedenik Mobil: 0151 27014634 heri-bedenik@t-online.de www.gruenland-berater.de Zeit zur Aufzeichnung gegeben wird, sprechen Sie deutlich und am besten in ruhiger Umgebung. Auf dem Traktor, bei laufendem Motor, mit kurzem Namen und Ort, ist der Anruf sonst unter Umständen nicht erfolgreich. Informieren Sie uns, wenn es Probleme gibt. Rufen Sie bei der Bayern-Genetik in Altenbach oder <strong>Grub</strong> an, damit wir versuchen können, Abhilfe zu schaffen. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe. FLECKVIEHWELT 2/2013 13
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