Fleckviehwelt 135 - Besamungsstation München-Grub e.V.
Fleckviehwelt 135 - Besamungsstation München-Grub e.V.
Fleckviehwelt 135 - Besamungsstation München-Grub e.V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kurzrasenweide<br />
Die Gründe hierzu sind vielschichtig.<br />
Sicherlich spielen<br />
die Flächenvoraussetzungen<br />
der Betriebe eine gewichtige<br />
Rolle. Die Tierbestände sind in<br />
den vergangenen Jahrzehnten<br />
laufend aufgestockt worden.<br />
Hofnahe, arrondierte Weideflächen<br />
konnten jedoch im<br />
Verhältnis zur Tierzahl nicht<br />
mitwachsen, meist wurden<br />
diese in den Dörfern aufgrund<br />
des außerlandwirtschaftlichen<br />
Flächenverbrauchs sogar<br />
verringert. Der zusätzliche<br />
Flächenbedarf wurde über<br />
weiter entfernte Pachtflächen<br />
abgedeckt, welches ein<br />
Beweiden mit Milchkühen<br />
unmöglich machte. Die züchterische<br />
Entwicklung zu einer<br />
möglichst hohen Einzeltierleistung<br />
beschleunigte ebenfalls<br />
den Rückgang der Weidewirtschaft.<br />
Aus verschiedenen<br />
Gründen ist die maximale<br />
Futteraufnahme und somit<br />
Milchleistung je Tier auf der<br />
Weide begrenzt. Die steigende<br />
Milchleistung je Kuh<br />
erforderte eine zunehmende<br />
Ergänzungsfütterung von Konserven<br />
und Zukauffuttermitteln<br />
zu Beginn der Laktation.<br />
In Zeiten niedriger Kosten für<br />
Arbeit, Energie und Zukauffuttermittel<br />
war diese Strategie<br />
betriebswirtschaftlich<br />
meist erfolgreich. So konnten<br />
absolut steigende Kosten<br />
über mehr Erlös abgedeckt<br />
werden. Abbildung 1 zeigt<br />
die Preisentwicklung wichtiger<br />
Milchproduktionsfaktoren<br />
sowie den Milchpreis im Bezug<br />
zu 1984 (= 100 %). Die<br />
Höhe der Stundenlöhne steigt<br />
annähernd linear an. Die Kosten<br />
für Diesel fielen zunächst<br />
um etwa ein Drittel, seit dem<br />
Jahr 2000 ist ein drastischer<br />
Anstieg zu beobachten. Ähnlich<br />
verhielt es sich mit der<br />
Strompreisentwicklung. Die<br />
Kosten für Kraftfutter sanken<br />
nach 1984 um bis zu 50 %.<br />
Seit 2007 sind auch diese<br />
im Steigen (Konkurrenz zur<br />
Bioenergiegewinnung). Der<br />
Milchpreis ist hingegen relativ<br />
konstant geblieben.<br />
In Zeiten stagnierender Produkterlöse<br />
und steigender<br />
Produktionskosten ist der<br />
FLECKVIEHWELT 2/2013 5