Bald ist Weihnachten ... - luth. Gustav-Adolf-Kirchengemeinde
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ichtigen Chr<strong>ist</strong>en. Andere Kirchen oder<br />
Weltreligionen werden radikal abgelehnt<br />
und als Formen „falscher Religion“ abgetan.<br />
...<br />
Bluttransfusionen, selbst wenn sie lebensrettend<br />
und medizinisch dringend geboten<br />
sind, werden unter Hinweis auf Apostelgeschichte<br />
15,29 und alttestamentliche Stellen<br />
abgelehnt. ...<br />
Alltag der Mitglieder<br />
und Organisationsform<br />
Das Leben eines Zeugen Jehovas <strong>ist</strong> durch<br />
Vorgaben der WTG streng geregelt, auch<br />
wenn nicht jedes Verbot ausdrücklich in den<br />
Publikationen genannt <strong>ist</strong>: Jehovas Zeugen<br />
wissen sehr genau, was erlaubt <strong>ist</strong> und was<br />
Jehova (bzw. die WTG) nicht wünscht. So <strong>ist</strong><br />
persönlicher Umgang mit Menschen, die keine<br />
Zeugen Jehovas sind, in der Regel zu vermeiden.<br />
Die Lektüre kritischer Bücher und<br />
erst recht die Lektüre von Aussteigerliteratur<br />
gilt als verwerflich. ...<br />
Viele Feste (<strong>Weihnachten</strong>, Geburtstage, Fasching)<br />
werden als „heidnisch“ abgelehnt.<br />
Parteien, Gewerkschaften u. ä. werden kritisch<br />
gesehen. Viele Jahrzehnte haben Jehovas<br />
Zeugen nicht an Wahlen teilgenommen.<br />
...<br />
Ehe und Familie werden in einer traditionellpatriarchalischen<br />
Form hoch geschätzt. ...<br />
Von Eheschließungen mit Personen, die keine<br />
Zeugen sind, wird abgeraten. ...<br />
Die Zentrale für Deutschland befindet sich in<br />
Selters/Taunus. ... Während die me<strong>ist</strong>en Bundesländer<br />
der Religionsgemeinschaft die<br />
Rechte einer Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts zuerkannt haben, wurden ihr diese<br />
in Baden Württemberg, Rheinland-Pfalz und<br />
Bremen verwehrt. Nach umfassenden Prüfungen<br />
konnten in den zuständigen Kultusmin<strong>ist</strong>erien<br />
die Zweifel an der Rechtstreue<br />
dieser Religionsgemeinschaft nicht ausgeräumt<br />
werden.<br />
Einschätzung<br />
Jehovas Zeugen beeindrucken durch ihr persönliches<br />
Engagement, ihre Rastlosigkeit<br />
und ihr oftmals glaubwürdiges Auftreten.<br />
Aber dies <strong>ist</strong> nur die eine Seite. Hinter ihrer<br />
Fassade erwe<strong>ist</strong> sich diese Gemeinschaft<br />
sehr schnell als restriktive Organisation, die<br />
von den Anhängern blinden Gehorsam erwartet<br />
und für kritische Rückfragen, Einwände<br />
oder Bedenken keinen Raum hat. ...<br />
Die Wachtturmgesellschaft schuf ein geschlossenes<br />
ideologisches System, das jedem<br />
Einzelnen seinen Platz zuordnet. Mehr<br />
noch: Ein Überleben des Weltendes wird einzig<br />
den eigenen Anhängern versprochen,<br />
die sich durch fortwährende Beteiligung an<br />
den Werbeaktivitäten für der Religionsgemeinschaft<br />
zu bewähren haben. Dass die Organisation<br />
damit dem Gericht Gottes vorgreift,<br />
erscheint besonders kritikwürdig. Für<br />
viele Menschen, die sich nach Orientierung,<br />
Sicherheit und Geborgenheit sehnen, liegt<br />
aber gerade darin die Faszination von Jehovas<br />
Zeugen.<br />
Ratschläge<br />
Häufig sind Chr<strong>ist</strong>en ratlos, wenn Jehovas<br />
Zeugen unvermittelt an der Wohnungstür<br />
stehen. Folgende Hinweise sind hilfreich:<br />
• Streitgespräche mit Jehovas Zeugen sind<br />
wenig sinnvoll. Me<strong>ist</strong> sind Laien der geschulten<br />
Gesprächsführung der Zeugen<br />
nicht gewachsen.<br />
• Sagen Sie deutlich, dass Sie keine weiteren<br />
Besuche möchten, andernfalls werden<br />
die Zeugen immer wieder sogenannte<br />
„Rückbesuche“ bei Ihnen versuchen.<br />
• Machen Sie Ihren Besuchern klar, dass<br />
Sie sich bei Ihrer <strong>Kirchengemeinde</strong> (hoffentlich!)<br />
gut aufgehoben fühlen und<br />
keinen Bedarf sehen, sich einer anderen<br />
Gemeinschaft anzuschließen.<br />
• Wenden Sie sich bei weiteren Fragen an<br />
das örtliche Pfarramt oder an die EZW<br />
Nach der Lektüre des interessanten<br />
Artikels bleiben Fragen:<br />
Welche Konsequenzen hat die Ablehnung<br />
der Bluttransfusion für die Kinder<br />
von Jehovas Zeugen? In welchem Dilemma<br />
stehen Ärzte? Eine Klassengemeinschaft<br />
lebt von Festen. Und die Kinder<br />
der Zeugen – müssen sie sich von<br />
klein auf von allem Möglichen ausschließen?<br />
Versuchen sie, ihre Klassenkameraden<br />
zu „missionieren“? Wie<br />
wappnet man dann seine eigenen Kinder,<br />
ohne Zeugenkinder zu diskriminieren?<br />
Fragen über Fragen? Haben Sie Erfahrungen?<br />
Ihr P. Krüger<br />
Literatur<br />
Lebensberichte ehemaliger Zeugen<br />
• Monika Deppe, Die Zeugen<br />
Jehovas, Gießen 2007<br />
• Martin Doering, Der schiefe Turm von<br />
Brooklyn, Holzgerlingen 2006<br />
• Barbara Kohut, Mara im Kokon, Leipzig<br />
2010<br />
• Ursula Neitz, Dämonen auf dem Dach, Jena<br />
2004<br />
• Hans-Jürgen Twisselmann, Ich war ein<br />
Zeuge Jehovas, Gießen 2010<br />
Ausgabe Nr. 191<br />
GEMEINDE<br />
Grundlegende und einführende Literatur<br />
• Andreas Fincke, Die chr<strong>ist</strong>lichen Sondergemeinschaften<br />
und sog. Sekten, in: Panorama<br />
der neuen Religiosität, hg. von R.<br />
Hempelmann u. a., Gütersloh 2 2005,<br />
511–608<br />
• Detlef Garbe, Glaubensgehorsam und<br />
Märtyrergesinnung; Hans-Jürgen Twisselmann,<br />
Satans System oder Gottes Zulassung<br />
auf Zeit, EZW-Texte 145, Berlin<br />
1999<br />
• Kurt Hutten, Seher, Grübler, Enthusiasten,<br />
Stuttgart 15 1997, 80–135<br />
• Hans Krech/Matthias Kleiminger (Hg.),<br />
Handbuch Religiöse Gemeinschaften und<br />
Weltanschauungen, Gütersloh 6 2006,<br />
388–408<br />
• Helmut Obst, Apostel und Propheten der<br />
Neuzeit.<br />
Gründer chr<strong>ist</strong>licher Religionsgemeinschaften<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts,<br />
Göttingen 2000, 409–454<br />
Internet:<br />
www.watchtower.org (die offizielle Homepage<br />
der Wachtturm-Gesellschaft),<br />
www.jehovaszeugen.de (die deutsche Seite<br />
von Jehovas Zeugen), www.sektenausstieg.net<br />
(eine der wichtigsten Kritikerseiten).<br />
Zahlreiche Informationen auch unter<br />
www.ezw-berlin.de<br />
Dr. Michael Utsch, im März 2013<br />
Weitere Informationen:<br />
Evangelische Zentralstelle für<br />
Weltanschauungsfragen (EZW)<br />
Auguststraße 80<br />
10117 Berlin<br />
Tel. (0 30) 2 83 95-2 11<br />
Fax (0 30) 2 83 95-2 12<br />
E-Mail: info@ezw-berlin.de<br />
Internet: www.ezw-berlin.de<br />
Bild 1:<br />
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/18/<br />
Jehova_witnesses_in_Lvov.jpg?uselang=de<br />
Urheber: Russianname<br />
Ich, der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es<br />
hiermit unter der folgenden Lizenz: Es <strong>ist</strong> erlaubt, die Datei unter<br />
den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version<br />
1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free<br />
Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren;<br />
es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen<br />
und keinen hinteren Umschlagtext.<br />
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jehova_witnesses_in_Lvov<br />
.jpg?uselang=de<br />
abgerufen am 21.11.2013<br />
Bild 2:<br />
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/<br />
WT.png, Author Moronis: I, the copyright holder of this work, hereby<br />
publish it under the following license: Creative Commons<br />
CC-Zero This file is made available under the Creative Commons<br />
CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.<br />
The person who associated a work with this deed has dedicated<br />
the work to the public domain by waiving all of his or her rights to<br />
the work worldwide under copyright law, including all related and<br />
neighboring rights, to the extent allowed by law. You can copy,<br />
modify, d<strong>ist</strong>ribute and perform the work, even for commercial purposes,<br />
all without asking permission.<br />
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:WT.png<br />
abgerufen am 21.11.2013<br />
SPRACHROHR<br />
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