zum Tag des offenen Denkmals - Hansestadt Greifswald
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Alter Friedhof, Wolgaster Straße<br />
Der Alte Friedhof entstand im Jahre 1818<br />
nach einem Entwurf <strong>des</strong> akademischen<br />
Universitätsbaumeisters und Zeichenlehrers<br />
Johann Gottfried Quistorp vor den<br />
Mauern der Stadt. Das Konzept orientierte<br />
sich an dem ersten kommunalen Friedhof<br />
Deutschlands, der Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts<br />
in Dessau angelegt wurde.<br />
Die rechteckige Friedhofsfläche wird durch<br />
ein mittiges Hauptwegekreuz in vier annähernd<br />
gleich große Bereiche unterteilt. Die<br />
Wege werden durch beidseitig angeordnete<br />
Baumreihen betont.<br />
Auf dem zentralen Platz sollte nach Quistorpschen<br />
Vorstellungen eine klassizistische<br />
Kapelle den Mittelpunkt der Begräbnisstätte<br />
bilden, was jedoch aus Kostengründen<br />
verworfen wurde. Anstelle dieser<br />
wurde 1826 ein achteckiger Zentralbau<br />
nach Plänen <strong>des</strong> <strong>Greifswald</strong>er Malers und<br />
Architekten Gottlieb Christian Giese errichtet<br />
und geweiht. Leider wurde die Kapelle<br />
1986 trotz massiver Proteste abgebrochen.<br />
Die Grabgrüfte <strong>des</strong> Alten Friedhofs, gelegen<br />
an der West- und Südmauer, wurden<br />
im 19. Jahrhundert errichtet. Sie weisen<br />
klassizistische, neugotische und Formen<br />
der Neorenaissance auf.<br />
Gegenwärtig wird die Grabgruft der Familie<br />
Haselberg restauriert und steht kurz vor der<br />
Fertigstellung. Sie ist die älteste und bedeutendste<br />
der sieben erhaltenen Gruftgebäude.<br />
Für die Restaurierung konnten neben<br />
städtischen Mitteln Fördermittel der Peter-<br />
Warschow-Stiftung eingeworben werden.<br />
Darüber hinaus beteiligt sich der Förderverein<br />
„Alter Friedhof“ e.V. mit eigenen Mitteln<br />
an der Restaurierung, der sich seit seiner<br />
Gründung im Jahr 2005 mit großem<br />
Engagement um die Erhaltung und Pflege<br />
<strong>des</strong> Alten Friedhofs bemüht. Dank <strong>des</strong> Wirkens<br />
aller Beteiligten konnte ein bedeuten<strong>des</strong><br />
Baudenkmal der Friedhofsgeschichte<br />
vor dem Verfall gerettet werden.<br />
1869/70 entstand die neogotische, backsteinsichtige<br />
Mauer an der Wolgaster Straße.<br />
In der zweiten Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts<br />
wurde der Friedhof erweitert und<br />
durch zusätzliche Wege ergänzt.<br />
Der Alte Friedhof ist ein bedeuten<strong>des</strong> Denkmal<br />
der Garten- und Friedhofsarchitektur.<br />
Er ist als letzte Ruhestätte für viele bedeutende<br />
<strong>Greifswald</strong>er Persönlichkeiten von<br />
besonderem stadthistorischem Interesse.<br />
10:00 – 15:00 Uhr geöffnet<br />
Führungen nach Bedarf<br />
»Restaurierte Denkmale seit Bestehen<br />
<strong>des</strong> Fördervereins«<br />
Informationsstand<br />
Förderverein „Alter Friedhof“ e.V.<br />
<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> 2013 – Universitäts- und <strong>Hansestadt</strong> <strong>Greifswald</strong>, Stadtbauamt 17