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Programmheft [PDF] - Heilbronner Sinfonie Orchester

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Julia Goldstein . KLAVIER<br />

Wolfgang Manz . KLAVIER<br />

Sebastian Manz . KLARINETTE<br />

Larissa Manz . VIOLINE<br />

Dominik Manz . CELLO<br />

19:30 Uhr<br />

Theodor-Heuss-Saal<br />

Sonntag, 17. März 2013<br />

Konzert- und Kongresszentrum Harmonie . Heilbronn<br />

Dirigent: Peter Braschkat<br />

1


22 2


PROGRAMM 17. März 2013<br />

EINE MUSIKALISCHE FAMILIE<br />

Witold Lutosławski<br />

(1913 – 1994)<br />

Mala suita (Kleine Suite)<br />

Fassung für großes <strong>Orchester</strong> (1951)<br />

I. Fujarka. Allegretto<br />

II. Hurra Polka. Vivace<br />

III. Piosenka. Andante molto sostenuto<br />

IV. Taniec. Allegro molto<br />

Ludwig van Beethoven<br />

(1770 – 1827)<br />

Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und <strong>Orchester</strong><br />

C-Dur op. 56 („Tripelkonzert“)<br />

I. Allegro<br />

II. Largo<br />

III. Rondo alla Polacca<br />

Wolfgang Manz . KLAVIER<br />

Larissa Manz . VIOLINE<br />

Dominik Manz . VIOLONCELLO<br />

PAUSE .......................................................................................................<br />

Georges Bizet<br />

(1838 – 1875)<br />

Carl Maria von Weber<br />

(1786 – 1826)<br />

Max Bruch<br />

(1838 – 1920)<br />

Jeux d’enfants<br />

Petite Suite d’orchestre op. 22<br />

I. Marche (Trompette et Tambour). Allegretto moderato<br />

II. Berceuse (La Poupèe). Andantino<br />

III. Impromptu (La Toupie). Allegro vivo<br />

IV. Duo (Petit Mari, Petite Femme). Andantino<br />

V. Galop (Le Bal). Presto<br />

Concertino<br />

für Klarinette und <strong>Orchester</strong> op. 26<br />

Adagio ma non troppo –<br />

Thema mit Variationen (Andante) – Allegro<br />

Sebastian Manz . KLARINETTE<br />

Konzert für zwei Klaviere und <strong>Orchester</strong><br />

as-Moll op. 88a<br />

I. Andante sostenuto<br />

II. Andante con moto<br />

III. Adagio ma non troppo<br />

IV. Andante<br />

Julia Goldstein . KLAVIER<br />

Wolfgang Manz . KLAVIER<br />

3


SOLISTEN<br />

Julia Goldstein, Klavier<br />

Julia Goldstein wurde 1964 in Moskau als Tochter des Geigers Boris Goldstein<br />

und der Violinpädagogin Irina Goldstein geboren. Im Alter von fünf<br />

Jahren erhielt sie ersten Klavierunterricht bei Nune Chatschaturjan, der<br />

Tochter des Komponisten Aram Chatschaturjan. Klavierstudium an der<br />

Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Aufbaustudien<br />

am Royal Northern College of Music in Manchester und der<br />

Folkwang-Hochschule in Essen. Zusammen mit ihrem Vater nahm sie die<br />

Violinsonaten von Brahms und Franck auf Tonträger auf. Die Pianistin ist<br />

heute auch eine gefragte Klavierpädagogin.<br />

Wolfgang Manz, Klavier<br />

Wolfgang Manz, Jahrgang 1960, ist Preisträger bedeutender internationaler<br />

Pianistenwettbewerbe. Sein Repertoire besteht aus über 50 Klavierkonzerten<br />

und einem umfassenden Solo- und Kammermusikprogramm<br />

von Bach bis zur Moderne. Von Wolfgang Manz liegen zahlreiche CD-<br />

Einspielungen vor. Zuletzt machte er mit einem Liszt-Rezital auf sich<br />

aufmerksam. Wolfgang Manz ist als Klavierpädagoge auf vielen Ebenen<br />

tätig. Er gibt Meisterkurse in aller Welt und lehrt als Professor an der<br />

Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Außerdem war und ist er<br />

Juror bei nationalen und internationalen Pianistenwettbewerben.<br />

EINFÜHRUNGSVORTRÄGE<br />

Am Konzerttag<br />

18:45 Uhr - 19:15 Uhr<br />

im Theodor-Heuss-Saal der Harmonie<br />

Lothar Heinle wird Sie sachverständig mit Erläuterungen und Klangbeispielen<br />

in das Programm einführen.<br />

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SOLISTEN<br />

Sebastian Manz, Klarinette<br />

2011 wurde Sebastian Manz mit einem ECHO Klassik in der Kategorie<br />

„Nachwuchskünstler des Jahres“ ausgezeichnet. Im September 2008<br />

krönte der erst 22-jährige beim Internationalen Wettbewerb der ARD<br />

mit dem Gewinn des seit 40 Jahren nicht mehr vergebenen 1. Preises<br />

in der Kategorie Klarinette seine Wettbewerbskarriere. Der begehrte<br />

Publikumspreis sowie drei weitere Sonderpreise kamen dazu. Seinen ersten<br />

Klarinettenunterricht bekam er mit sieben Jahren, bevor er elfjährig<br />

als Jungstudent und mit 17 Jahren als Vollstudent an der Lübecker<br />

Musikhochschule aufgenommen wurde.<br />

Larissa Manz, Violine<br />

Ihren ersten Geigenunterricht erhielt die 1987 in Hannover geborene<br />

Larissa Manz bei Irina Goldstein. In den Jahren 1996 – 2001 gewann sie<br />

1. Preise auf allen Ebenen beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Seit<br />

2005 studiert sie Hauptfach Violine bei Prof. Josef Rissin an der Staatlichen<br />

Hochschule für Musik Karlsruhe. In ihren Konzerten stehen Werke<br />

von Tartini, Bach, Mozart, Schubert, Brahms, Franck und Kreisler auf dem<br />

Programm. Mit Erfolg konzertierte sie im Schumannhaus Bonn, in der<br />

Villa Ludwigshöhe, den Otzberger Sommerkonzerten und in der Tonhalle<br />

Düsseldorf. Mit ihrem Vater Wolfgang Manz spielt sie regelmäßig im Duo.<br />

Dominik Manz, Cello<br />

Mit 14 Jahren bekam der 1993 in Hannover geborene Dominik Manz<br />

Cellounterricht bei Prof. Michael Sanderling in Frankfurt/Main. In die<br />

dortige „Hochschule für Musik und Darstellende Kunst“ wurde er zunächst<br />

als Jungstudent, ab Herbst 2011 als Vollstudent aufgenommen.<br />

In den Jahren 2002 -2008 war er Preisträger bei „Jugend musiziert“<br />

mit 1. Preisen auf Regional- und Landesebene. Aufbaustudien hatte er<br />

u. a. bei den Professoren Gotthard Popp (Düsseldorf) und bei Gerhard<br />

Mantel an der Frankfurter Musikhochschule. Er spielt auf einem Cello<br />

von Johann Heinrich Schult (Lübeck 1913).<br />

7


ZUR RASCHEN ORIENTIERUNG<br />

Witold Lutosławski (* 1913 Warschau, † 1994 Warschau): Er war vielleicht der bedeutendste<br />

polnische Komponist des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk finden sich avantgardistische Techniken<br />

wie Zufallsmusik neben Neoklassizismus und Neoimpressionismus – es verwundert nicht, dass<br />

Lutosławski nach dem 2. Weltkrieg im repressiven System des stalinistisch geprägten Warschauer<br />

Pakts erst einmal große Schwierigkeiten bekam und seine Werke vom Aufführungsverbot bedroht<br />

waren. Die Mała Suita von 1950 ist ein Versuch, mit einem heiter-folkloristischen Kompositionsstil<br />

im Rundfunk Fuß zu fassen; entstanden ist innerhalb von zwei Wochen ein wunderbares Stück, das<br />

unterhält, ohne im geringsten anspruchslos zu sein.<br />

Ludwig van Beethoven (* 1770 Bonn, † 1827 Wien): Im Schatten seiner fünf Klavierkonzerte<br />

und des Violinkonzerts steht immer noch das originelle Tripelkonzert mit seiner fast einzigartigen<br />

Solistenbesetzung aus Klavier, Violine und Violoncello. Wenn das Klavier meist zuerst<br />

genannt wird, dann soll das nicht bedeuten, dass der Pianist die größten Aufgaben hat – der Grund<br />

ist vielmehr der, dass Beethoven den Klavierpart für seinen damaligen Klavierschüler Erzherzog<br />

Rudolph von Österreich schrieb. Beim Part der beiden Streicher, insbesondere des Solocellos, musste<br />

Beethoven keine Rücksichten auf dilettierende Nebenberufsmusiker nehmen und konnte dem<br />

Solistentrio reizvolle Aufgaben zuweisen.<br />

Georges Bizet (* 1838 Paris, † 1875 Paris): Man kennt von ihm vor allem seine Oper „Carmen“,<br />

dabei verdiente es der Sinfoniker Bizet ebenso, häufiger auf den Konzertbühnen präsent zu sein.<br />

Sein reizender Zyklus „Jeux d’enfants“ besteht aus zwölf Stücken für Klavier zu vier Händen, fünf<br />

von ihnen hat er aber orchestriert und zur heute Abend gespielten gleichnamigen „Petite Suite<br />

d’Orchestre“ zusammengestellt. Es sind stimmungsvolle, hervorragend instrumentierte Kleinodien,<br />

die die Welt der Kinderspiele und Kinderspielzeuge mit einer warmherzigen und im besten Sinn des<br />

Wortes kindgerechten Musik beschreiben.<br />

Carl Maria von Weber (* 1786 Eutin, † 1826 London): Auch ihm täte man Unrecht, wenn man ihn<br />

auf seinen „Freischütz“ reduzieren wollte. Weber hat für den Konzertsaal bedeutende Werke komponiert,<br />

neben seinen beiden <strong>Sinfonie</strong>n hauptsächlich Konzertstücke für verschiedene Instrumente.<br />

Eine bemerkenswerte Begegnung in seinem Leben war die mit Heinrich Bärmann, dem berühmtesten<br />

Klarinettisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Für ihn schrieb er seine beiden großen<br />

Klarinettenkonzerte und das heute Abend gespielte Concertino, in dem Bärmanns (und Sebastian<br />

Manz’) virtuose Fähigkeiten glänzend unter Beweis gestellt werden.<br />

Max Bruch (* 1838 Paris, † 1920 Berlin): Kaum zu glauben, dass das Konzert für zwei Klaviere in<br />

der seltenen Tonart as-Moll nach Strawinskys „Sacre“ komponiert wurde – es entstand über fünfzig<br />

Jahre nach Bruchs berühmtem g-Moll-Violinkonzert, steckt aber mit seiner Freude am Wohlklang und<br />

seinem Melodienreichtum noch tief im 19. Jahrhundert. Bruch komponierte es für ein amerikanisches<br />

Klavierduo aus zwei Zwillingsschwestern, die das Werk aber nie in der Originalfassung aufführten<br />

und rasch verschwinden ließen. Entdeckt und „richtig“ uraufgeführt wurde es erst in den 1970er<br />

Jahren und war dann nicht anders als bei der Komposition ein Stück aus der Zeit gefallene Romantik.<br />

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Verehrtes Konzertpublikum,<br />

2013 ist für die Musikwelt das Jahr der großen Jubilare Richard Wagner und Giuseppe<br />

Verdi, die beide vor 200 Jahren geboren wurden. Die ganzen Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

und Geburtstagskonzerte für diese Opernspezialisten drohen ein<br />

wenig den Blick zu verstellen auf andere bedeutende Komponisten, die in diesem<br />

Jahr einen runden Geburtstag feiern. Das <strong>Heilbronner</strong> <strong>Sinfonie</strong> <strong>Orchester</strong> wendet<br />

sich deshalb in den letzten beiden Konzerten dieser Spielzeit auch den beiden<br />

„Hundertjährigen“ des Jahres 2013 zu: Benjamin Britten, dem wir am 21. April<br />

unser Saison-Abschlusskonzert widmen, und Witold Lutosławski, mit dessen<br />

„Mała Suita“ wir den heutigen Abend eröffnen.<br />

Noch ein Komponist unter Formalismus-Verdacht<br />

Witold Lutosławski<br />

Damit knüpfen wir in gewisser Weise an unser letztes Konzert an, bei dem Dmitri<br />

Schostakowitschs 1. Violinkonzert auf dem Programm stand. Im <strong>Programmheft</strong> dieses<br />

Abends war viel über Schostakowitschs schwierige Position unter Stalin zu lesen,<br />

über die Einschränkungen, die ihm auferlegt wurden, und über die Formalismus-<br />

Debatte der Nachkriegszeit, unter deren Zensur er zu leiden hatte. Lutosławskis erste<br />

bedeutende Komposition, die <strong>Sinfonie</strong> Nr. 1, entstand in den Jahren 1941 bis 1947<br />

und wurde nach ihrer Fertigstellung ebenfalls sofort als „formalistisch“ abgelehnt.<br />

Das hatte zur Folge, dass auch seine anderen Werke kaum noch aufgeführt wurden.<br />

Schostakowitsch hatte sich in dieser prekären Situation der Filmmusik zugewandt<br />

oder gleich für die Schublade komponiert. Und Lutosławski reagierte ähnlich:<br />

Er begann, Musik für ein Rundfunkprogramm mit „leichter Musik“ zu komponieren –<br />

dies war vordergründig ein Zugeständnis an das offiziell Erwünschte. Die 1950<br />

in diesem Zusammenhang entstandene „Mała Suita“ („Kleine Suite“) für kleines<br />

Ensemble entstand im Zeitraum von zwei Wochen; ein Jahr später erstellte<br />

Lutosławski eine Fassung für <strong>Sinfonie</strong>orchester, die sehr erfolgreich wurde und die<br />

wir heute Abend spielen.<br />

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Grundlage für die Suite sind originale Melodien aus der südpolnischen Volksmusik,<br />

die der Komponist auf einem Folklorefest in Machow, einem Städtchen östlich<br />

von Krakau, gehört hatte. Lutosławski nannte den ersten Satz „Fujarka“ nach<br />

der gleichnamigen polnischen Hirtenflöte aus Holz, die er hier von der Piccoloflöte<br />

imitieren und der kleinen Trommel begleiten lässt. Der zweite Satz, die ausgelassene<br />

„Hurra Polka“, erinnert stark an Bartóks Volksmusikbearbeitungen, während der<br />

dritte Satz „Piosenka“, also „kleines Lied“ eine ruhige Volksmelodie durch die Stimmen<br />

wandern lässt. Am Schluss steht ein Tanz („Taniec“) in ABA-Form, der mit einer<br />

witzigen, etwas rüpelhaften Coda endet.<br />

Es hat wenig Sinn, in Lutosławskis Suite nach subversiven Botschaften wie in<br />

Schostakowitschs Violinkonzert zu suchen – für den Komponisten selbst war sie<br />

ein unpathetisches und leichtes Nebenwerk, bestenfalls eine Vorstudie zu seinem<br />

grandiosen „Konzert für <strong>Orchester</strong>“ von 1954, und so sollten wir sie auch hören:<br />

Als liebenswerte und dennoch anspruchsvolle Unterhaltungsmusik.<br />

Lutosławski (Foto von Lucjan Fogiel, 1950)<br />

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1871 10/07<br />

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14


Ein Werk zwischen allen Gattungen<br />

Beethovens Tripelkonzert<br />

War es in der Barockzeit noch gängige Praxis, mehrere Solisten gleichzeitig brillieren zu<br />

lassen - Vivaldis „Concerti per molti strumenti“ oder Bachs „Brandenburgische Konzerte“<br />

genannte „Concerts avec plusieurs instruments“ sind jedermann bekannte Beispiele -,<br />

so etablierte sich in der Klassik mehr und mehr die Form des Solokonzerts als Standard.<br />

Von Mozart und Haydn kennen wir noch „konzertante <strong>Sinfonie</strong>n“ für mehrere Solisten<br />

und <strong>Orchester</strong>, die Elemente aus verschiedenen Gattungen vereinen. Mit der Festigung<br />

und der klassischen Normierung der Gattungen (vor allem und gerade durch Beethoven!)<br />

war es mit dem Typus der „Sinfonia concertante“ dann allmählich vorbei, auch wenn<br />

Beethoven selbst mit seinem Tripelkonzert noch ein spätes Exemplar dieser Gattung<br />

geschaffen hat. Im Titel „Grand Concerto Concertant“, den Beethoven seinem op. 56<br />

gegeben hatte, scheint die Ambivalenz zwischen „konzertanter“ <strong>Sinfonie</strong> und „richtigem“<br />

Konzert noch durch. Spätere Vertreter dieser Konzertform sind dann auch äußerst selten –<br />

das markanteste Beispiel ist sicherlich das Doppelkonzert für Violine, Violoncello und<br />

<strong>Orchester</strong> von Johannes Brahms. Und dass nun in der Gruppe der konzertierenden Soloinstrumente<br />

ein Klavier vertreten ist, ist vollends außergewöhnlich. Das Solistenensemble<br />

in Beethovens Tripelkonzert bildet ein vollwertiges Standard-Kammermusikensemble aus<br />

Klavier, Violine und Violoncello: das sogenannte Klaviertrio, für das Beethoven beginnend<br />

mit seinem op. 1 bereits eine ganze Reihe von Kammermusikmeisterwerken komponiert hatte.<br />

Beethovens erste Skizzen zum Tripelkonzert stammen aus dem Jahre 1803, und 1804<br />

scheint die Arbeit abgeschlossen zu sein – in unmittelbarer Nachbarschaft zu solchen gewichtigen,<br />

wahrlich Epoche machenden Kompositionen wie den Klaviersonaten op. 53<br />

„Waldstein“ und op. 57 „Appassionata“, den Streichquartetten op. 59 „Rasumowsky“<br />

oder dem 4. Klavierkonzert op. 58. An zahlreichen Stellen des Tripelkonzerts, vor allem<br />

in der variativen Fortspinnung der Themen und in den mit überraschenden Wendungen<br />

reichlich versehenen Überleitungspartien, ist denn auch der experimentierfreudige Geist<br />

Beethovens am Werk, der traditionelle Bahnen des Komponierens durchbricht und eine<br />

subjektive Intensität des Ausdrucks erreicht, welche auch heute noch immer wieder zur<br />

Auseinandersetzung zwingt. Insgesamt jedoch, zumal in der Formbildung der Ecksätze<br />

oder in der Komplexität der motivisch-thematischen Charaktere, bleibt das Konzert etwas<br />

hinter den genannten parallel entstandenen Gipfelwerken zurück.<br />

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Ein langer, ein kurzer und ein turbulenter Satz<br />

Die Gesamtanlage des Tripelkonzerts<br />

Der 1. Satz (Allegro) ist nach dem des 5. Klavierkonzerts<br />

und neben dem des Violinkonzerts der<br />

längste Konzertsatz, den Beethoven geschrieben<br />

hat. Aus einem im Piano ansetzenden punktierten<br />

Steigerungsmotiv, beginnend im rezitativischen<br />

Unisono der tiefen Streicher, entwickelt sich das<br />

festliche erste Thema im <strong>Orchester</strong>tutti. Das zweite<br />

Thema, ebenfalls in C-Dur, ist dem ersten mit<br />

seinem heroisch-pathetischen Ton eng verwandt;<br />

ein Kontrast der beiden Themen ergibt sich nicht,<br />

eher eine Art figurative Ausgestaltung und Variationskette<br />

in den Soloinstrumenten, während sich<br />

das Tutti in den Soloteilen durchweg auf einfachste<br />

Begleitung beschränkt. Obligate Stimmen gibt<br />

es kaum, und die wohl unumgängliche Tatsache, dass nicht ein, sondern eben drei<br />

Soloinstrumente an der Themenentfaltung beteiligt sind, dehnt den Satz etwas in<br />

die Länge. Vielleicht ist in dieser relativen Unkompliziertheit des melodischen und<br />

harmonischen Materials ein deutlicher Hinweis auf die Wurzeln des Tripelkonzerts im<br />

barocken Concerto und im klassischen Divertimento zu sehen, auf eine „Darbietungsmusik“,<br />

die vor allem festlicher Unterhaltung dienen möchte.<br />

Von einem Übergewicht solchen „Divertierens“ zeugt auch der langsame Satz (Largo)<br />

insofern, als er äußerst knapp gehalten ist, einem Intermezzo ähnelt und die nunmehr<br />

ungemein dichte, vollstimmige Thematik nur in diesem begrenzten Rahmen zur<br />

Entfaltung kommen lässt. Wie im ersten Satz ist es das Cello (wie später auch noch<br />

einmal am Beginn des Finales), das, den orchestralen Vorspann aufnehmend, in die<br />

lyrisch erfüllte und poetisch ausdrucksstarke Melodik einführt, gewissermaßen die<br />

erste Strophe „singt“, ehe nach erweitertem Vorspann das Thema, umspielt vom<br />

Klavier, an das Duett aus Violine und Cello geht, dem die Bläser einen sanft leuchtenden<br />

Hintergrund geben. Damit aber ist der melodische Bogen bereits vollendet: Eine<br />

kurze, nahezu unwirsche Modulation führt von der Grundtonart As-Dur nach G-Dur,<br />

eine zu erwartende Coda verwandelt sich unauffällig in die Überleitung zum Finale<br />

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(Rondo alla Polacca) und entlässt aus vibrierenden Tonrepetitionen dessen tänzerisches<br />

Hauptthema. Die Turbulenzen dieses Satzes werden noch dadurch gesteigert, dass<br />

uns (um mit Richard Strauss zu sprechen, „nach alter Schelmenweise in Rondoform“)<br />

eine Fülle von Couplet-Motiven begegnet, die das Rondothema geistvoll variieren.<br />

Frappant ist etwa kurz vor der Coda die Umwandlung des eigentlich im Dreivierteltakt<br />

stehenden Themas in ein marschartiges 2/4-Thema. Abwechselnd und farbig ist auch<br />

die Instrumentation, und so führt dieser unterhaltsame Satz spritzig und schwungvoll<br />

in eine rauschende Coda, die den tänzerisch beschwingten Satz effektvoll beendet.<br />

Unterschiedlich virtuose Solisten<br />

Dilettierender Erzherzog und herausragender Cellist<br />

Die instrumentaltechnischen Anforderungen, die an das<br />

Solistentrio gestellt werden, sind sehr unterschiedlich.<br />

Beethoven schrieb das Tripelkonzert nämlich in erster<br />

Linie für seinen damaligen Klavierschüler Erzherzog<br />

Rudolph von Österreich und musste aus pädagogischen<br />

Rücksichten den Klavierpart recht einfach halten, während<br />

die Soloparts von Violine und Violoncello durchaus<br />

schwierig und unbequem zu spielen sind, ohne im<br />

eigentlichen Sinne virtuos zu<br />

sein. Beethoven schrieb sie<br />

für die Musiker Carl August<br />

Seidler und Anton Kraft, und<br />

insbesondere Kraft war einer<br />

der führenden Cellisten seiner Zeit: Er stand in Diensten<br />

des Fürsten zu Lobkowitz, war Mitbegründer des für Beethoven<br />

enorm wichtigen Schuppanzigh-Quartetts und<br />

Begründer der Wiener Violoncelloschule. Der ihm auf<br />

die Virtuosenfinger geschriebene Cellopart des Tripelkonzerts<br />

ist einer der schwierigsten des gesamten klassischen<br />

Repertoires und vielleicht nur vergleichbar mit dem Solopart<br />

eines anderen Konzerts, das für ihn geschrieben wurde,<br />

nämlich dem von Joseph Haydns großem D-Dur-Cellokonzert.<br />

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Einblicke in eine weitere musikalische Familie<br />

Georges Bizets „Jeux d’enfants“<br />

Von Hans Pfitzner stammt die häufig<br />

zitierte Bemerkung „Carl Maria von<br />

Weber kam auf die Welt, um den Freischütz<br />

zu schreiben“. In Abwandlung<br />

dieses etwas einseitigen Ausspruchs<br />

könnte man postulieren, Georges Bizet<br />

sei auf die Welt gekommen, um seine<br />

„Carmen“ zu komponieren. Nun wäre<br />

das nicht minder ungerecht, denn zum<br />

einen hat er außer dieser Oper noch<br />

26 weitere geschrieben, zum anderen<br />

ist Bizet ganz sicher auch einer der<br />

größten französischen <strong>Orchester</strong>komponisten<br />

des 19. Jahrhunderts. Der<br />

Triumph seiner Erfolgsoper hat leider<br />

schon immer den Blick verstellt auf<br />

die wunderbaren sinfonischen Werke<br />

dieses – wie Weber – früh Verstorbenen.<br />

Dabei ist das orchestrale Oeuvre<br />

schmal: es umfasst zehn Werke, darunter<br />

drei <strong>Sinfonie</strong>n (die bekannteste in<br />

C-Dur können Sie bei unserem diesjährigen<br />

Open-Air-Konzert am 21. Juli im<br />

Deutschhof hören) und einige Suiten,<br />

die sich wiederum auf Bühnenwerke<br />

beziehen. Ein besonderes Juwel ist die<br />

fünfsätzige Suite „Jeux d’enfants“, also<br />

„Kinderspiele“ op. 22, die heute unsere<br />

zweite Programmhälfte eröffnet.<br />

21


Bizet hatte im Herbst 1871 zwölf Stücke für Klavier zu vier Händen geschrieben,<br />

die ein Jahr später als „Jeux d’enfants“ gedruckt wurden, rasch weite Verbreitung<br />

fanden und als funkelnde Miniaturen ihren Reiz bis heute bewahrt haben. Der<br />

Anstoß für diese bezaubernde Suite war die Schwangerschaft seiner Frau Geneviève<br />

(im Juli 1872 wurde der Sohn Jacques geboren). Die einzelnen Stücke tragen<br />

kind-gemäß-bildhafte Überschriften: Da gibt es Schaukelpferde, Seifenblasen, einen<br />

Drachen, eine Schaukel und anderes, womit sich Kinder abgeben. Diese „Jeux<br />

d’enfants“ stellen in gewisser Weise ein französisches Gegenstück zu Robert<br />

Schumanns „Kinderszenen“ dar, allerdings wird die Kinderwelt nicht wie bei diesem<br />

durch die Brille des Erwachsenen gesehen, sondern begegnet uns ganz ursprünglich.<br />

Sechs seiner Stücke hat Bizet damals gleichzeitig orchestriert und wiederum<br />

fünf von ihnen zu einer „Petite Suite d’orchestre“ zusammengestellt. Da er die<br />

Orchestrierung sehr abwechslungsreich und im Einzelnen ungemein charakteristisch<br />

vornahm, haben die Stücke im Vergleich zur Klavierfassung nichts verloren, sondern<br />

vielleicht sogar gewonnen.<br />

Den Anfang macht ein französisch-bewegter Marsch, eher leichtfüßig-elegant,<br />

der vom Militärischen gleichsam nur die blinkende Seite zeigt und kindliches<br />

Soldatspielen meint. An zweiter Stelle steht ein äußerst zärtliches Wiegenlied, dann<br />

schließt sich ein wirbelndes Impromptu mit dem Titel „La Toupie“ („Der Kreisel“)<br />

an. Als vierter Satz, nur vom Streichorchester ohne Bläser zu spielen, folgt ein<br />

bezauberndes Duo („Petit Mari, petite femme“), und den Schluss macht ein<br />

geschwinder Galopp, sprühend wie ein Brillantfeuerwerk, der ähnlich bekannt<br />

geworden ist wie das „Farandole“-Finale der zweiten „L’Arlésienne“-Suite.<br />

Der berühmte abschließende „Galop“ der „Jeux d‘enfants“<br />

23


Für den „Freischütz“ auf die Welt gekommen<br />

Carl Maria von Weber<br />

Carl Maria von Weber wurde 16 Jahre nach<br />

Beethoven geboren, starb aber, noch keine 40<br />

Jahre alt, ein Jahr vor diesem. Anlässlich unseres<br />

letzten Konzerts war im <strong>Programmheft</strong> zu lesen,<br />

dass Weber zunächst ein kritisches Verhältnis<br />

zu Beethoven und dessen Kompositionen<br />

hatte; nach einer Aufführung von Beethovens<br />

7. <strong>Sinfonie</strong> befand er deren Schöpfer bekanntlich<br />

als „reif fürs Irrenhaus“. In einem Brief an den<br />

Schweizer Musikverleger Nägeli schreibt Weber<br />

sehr selbstbewusst: „Sie scheinen [...] in mir<br />

einen Nachahmer Beethoven’s zu erblicken, und<br />

so schmeichelhaft dies auch Manchem seyn<br />

könnt, ist es mir gar nicht angenehm. [...] Und<br />

zweitens bin ich zu sehr in meinen Ansichten von Beethoven verschieden, als dass ich<br />

je mit ihm zusammen zu treffen glauben könnte.“ Interessanterweise waren es die<br />

beiden Opern der Komponisten, die dann doch gegenseitige Sympathien erweckten:<br />

Weber war von Beethovens „Fidelio“ beeindruckt und bemühte sich um eine Produktion<br />

dieser Oper während seiner Zeit als Operndirektor am Prager Ständetheater,<br />

die dann zwar die erste außerhalb Wiens war, aber zu Webers Ärger trotz unzähliger<br />

Proben ohne Erfolg beim Publikum. Beethoven schätzte im Gegenzug Webers „Freischütz“<br />

sehr und war erfreut über den Erfolg der „Euryanthe“. Im Oktober 1823 kam<br />

es dann zu einer Begegnung der beiden – der einzigen –, und von diesem Zusammentreffen<br />

berichtete Weber noch am gleichen Tag seiner Frau: „Die Hauptsache war,<br />

Beethoven zu sehen. Dieser empfing mich mit einer Liebe, die rührend war; gewiß 6–7<br />

Mal umarmte er mich auf’s Herzlichste und rief endlich in voller Begeisterung: »Ja, Du<br />

bist ein Teufelskerl, ein braver Kerl!« Wir brachten den Mittag mit einander zu, sehr<br />

fröhlich und vergnügt. Dieser rauhe, zurückstoßende Mensch machte mir ordentlich<br />

die Cour, [...] dieser Tag wird mir immer höchst merkwürdig bleiben, sowie Allen, die<br />

dabei waren. Es gewährte mir eine eigene Erhebung, mich von diesem großen Geiste<br />

mit solcher liebevollen Achtung überschüttet zu sehen. Wie betrübend ist seine Taubheit,<br />

man muß alles aufschreiben.“<br />

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Eine Spontankomposition für den Ausnahmeklarinettisten<br />

Webers Concertino<br />

So wie Beethoven bei der Komposition seines Tripelkonzerts bereits den Interpreten,<br />

Erzherzog Rudolph, im Blick hatte, war auch Weber klar, für wen er sein Concertino<br />

schrieb. Bedingten die etwas reduzierten technischen Fähigkeiten des adligen<br />

Uraufführungspianisten eine wenig virtuose Ausgestaltung des Klavierparts, so konnte<br />

Weber mit seinem Klarinettisten aus dem Vollen schöpfen: Heinrich Bärmann war der<br />

Erste Klarinettist in der Münchner Hofkapelle von König Maximilian I., und als Weber<br />

ihn im Frühjahr 1811 in München kennen lernte, entschloss er sich sofort, für ein bereits<br />

auf den 5. April festgelegtes Münchner Konzert noch ein Stück zu schreiben, das<br />

die virtuosen Möglichkeiten dieses Ausnahmemusikers ins rechte Licht stellen sollte.<br />

Die Abweichung von der traditionell dreisätzigen Konzertform mag zum einen mit der<br />

Zeitnot zusammenhängen, unter der Weber stand, aber auch mit der Kenntnis der<br />

Schwierigkeit, Klang- und Ausdrucksvielfalt einer beginnenden Romantik in einen formal<br />

festgelegten Rahmen einzubringen. So verzichtete Weber auf den Kopfsatz und<br />

setzte einem zentralen Variationssatz ein knappes, einleitendes Adagio voraus und ließ<br />

ihm ein virtuoses Finale folgen.<br />

Die zu Beginn pompös-punktierte Tutti-Einleitung wird schon nach wenigen Takten<br />

lyrisch-kantabel und bereitet so den Eintritt des Soloinstrumentes vor, das sich über<br />

einfachster Begleitung präludierend ausbreitet. Leise Hörnerakkorde läuten über<br />

dem Variations-Andante, dessen zweimal ausgesungenes Thema durch ein virtuoses<br />

<strong>Orchester</strong>zwischenspiel fortgesetzt und dann in Skalen der Klarinette zu Ende<br />

gebracht wird. Eine in Triolen und eine in Sechzehnteln geführte Variation – mit<br />

starker Dominanz der Klarinette – schließen sich an, ein leiser Bläsernachsatz über<br />

düsterem Paukentremolo und ein „Più lento“-Nachspiel, das die tiefen Schalmeiregister<br />

der Klarinette bevorzugt, runden den Satz ab. Attacca folgt das rondoartige<br />

Schlussalegro, dessen heiter-unproblematischer Jagdcharakter wiederum Raum für<br />

virtuose Passagen und wirbelnde Skalen lässt – ein brillantes Spielstück, in dem<br />

bisweilen schon die untergründigen „Freischütz“-Farben zu erahnen sind.<br />

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Ein Opfer seines Violinkonzerts<br />

Max Bruch<br />

Wir fassen zusammen: Weber kam auf die Welt, um seinen „Freischütz“ zu schreiben,<br />

und Bizet, um seine „Carmen“ zu komponieren. Beide Behauptungen unterschlagen,<br />

wie wir in der zweiten Konzerthälfte hören dürfen, wunderbare Kompositionen der<br />

beiden Herren. Noch schlimmer steht es mit der öffentlichen Wahrnehmung bei dem<br />

Komponisten, der unseren Konzertabend abschließt. Max Bruch kennt man als Komponisten<br />

des g-Moll-Violinkonzertes, und das war es dann meistens auch schon. Der Erfolg<br />

dieses Stückes war so enorm, dass er die Sicht auf all die anderen Werke Bruchs schon<br />

zu seinen Lebzeiten verstellte. „Ich kann dieses Concert nicht mehr hören! Habe ich<br />

vielleicht bloß dies eine Concert geschrieben?“ klagte er zu Recht, denn sein Werkverzeichnis<br />

umfasst rund hundert veröffentlichte Kompositionen. Unter seinen drei<br />

<strong>Sinfonie</strong>n verdienten zumindest die ersten beiden mehr Interesse, denn es sind ausgesprochen<br />

melodienreiche und meisterhaft instrumentierte Kompositionen mit<br />

originellen Einfällen. Man merkt deutlich, dass zur Zeit ihrer Entstehung (1868 bzw.<br />

1870) Johannes Brahms noch keinen Schatten geworfen hatte, denn in genau diesem<br />

Schatten sollte Bruch später stehen. Allerdings muss man konstatieren, dass Bruch in seinen<br />

späteren Werken keinerlei Versuche unternahm, mit der Zeit zu gehen. Langsam, aber sicher<br />

verlor er den Anschluss an die Musikentwicklung und begann sich künstlerisch zu überleben.<br />

Max Bruch (Fotografie, um 1890)<br />

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Das Konzert für zwei Klaviere wurde 1915 aus einer älteren Suite für <strong>Orchester</strong> und<br />

Orgel, der später so genannten „<strong>Orchester</strong>suite Nr. 3“, umgearbeitet und ist beispielhaft<br />

für die etwas rückschrittliche Ästhetik Bruchs. Es handelte sich dabei um<br />

eine Bestellung der beiden Schwestern Rose und Ottilie Sutro, die in Amerika als Klavierduo<br />

auftraten und die Bruch mit ihrer Interpretation seiner f-Moll-Fantasie op. 11<br />

für zwei Klaviere wohl beeindruckt hatten. Bruch übertrug ihnen die exklusiven<br />

Aufführungsrechte für die Vereinigten Staaten, worauf die beiden skrupellosen Damen<br />

das Konzert erst einmal gründlich überarbeiteten und diese Version mit dem<br />

Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski 1916 zur Uraufführung brachten.<br />

Ein Jahr später führten sie es in einer weiter verfremdeten (um nicht zu sagen,<br />

verstümmelten) Version nochmals auf – nun hatte es nur noch drei Sätze – und<br />

ließen es dann in der Versenkung verschwinden. Nach dem Tod der 98jährigen<br />

Ottilie im Jahr 1970 fand man in ihrem Nachlass das Autograph der <strong>Orchester</strong>stimmen<br />

dieses Werks, das in seiner originalen Form noch nie aufgeführt worden<br />

war, aus dem man die ursprünglich intendierte Fassung des Konzerts rekonstruieren<br />

konnte. Heute gilt es als willkommene Erweiterung des nicht allzu üppigen Repertoires<br />

für zwei Klaviere und <strong>Orchester</strong>. Zwei Jahre, nachdem Strawinsky mit seinem<br />

urwüchsig-wilden „Sacre du Printemps“ die Musikwelt schockiert hatte, zeigt dieses<br />

Konzert, dass Max Bruch immer noch schöne Melodien und Harmonien in traditionell<br />

angelegten Formen hervorzubringen wusste.<br />

Liebes Publikum, wir hoffen, Ihnen hat unser Konzert mit der „musikalischen<br />

Familie“ Manz gefallen und Sie besuchen uns auch in fünf Wochen nochmals, wenn<br />

wir zum letzten Mal in dieser Spielzeit zum <strong>Sinfonie</strong>konzert einladen.<br />

Wie oben schon angedeutet wurde, widmen wir uns bei dieser Gelegenheit einem<br />

Komponisten, der vor 100 Jahren geboren wurde, nämlich Benjamin Britten. Zu<br />

hören ist eines seiner bekanntesten Werke, die Variationen und Fuge über ein<br />

Thema von Purcell mit dem Titel „The Young Person’s Guide to the Orchestra“, aber<br />

auch sein hierzulande wenig aufgeführtes Klavierkonzert und die witzigen „Soirées<br />

musicales“ nach Rossini. Lassen Sie sich am 21. April vom modernen „Orpheus<br />

Britannicus“ überraschen!<br />

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INFORMATION<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Heilbronner</strong> <strong>Sinfonie</strong> <strong>Orchester</strong> e.V.<br />

Ehrenvorsitzender:<br />

Hans A. Hey<br />

Vorstand:<br />

Harald Friese, 1. Vorsitzender<br />

Kurt Schaber, 2. Vorsitzender<br />

Geschäftsstelle:<br />

Anne Weidler<br />

Richard-Wagner-Straße 37<br />

74074 Heilbronn<br />

Telefon 07131-20 52 53<br />

Telefax 07131-57 91 57<br />

info@hn-sinfonie.de<br />

www.hn-sinfonie.de<br />

Redaktion:<br />

Harald Friese<br />

Hans A. Hey<br />

Anne Weidler<br />

Text:<br />

Claus Kühner<br />

Gestaltung, Layout und Satz:<br />

kuh vadis! Kommunikationsdesign<br />

Hagelsteinweg 5 . 74388 Talheim<br />

Tel. 07133-206 99 44 . Fax 206 99 46<br />

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Bildmaterial:<br />

Archiv<br />

Privat<br />

Druck:<br />

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Konzertreihe 2012/2013<br />

FASZINATION<br />

RICHARD WAGNER<br />

21. Oktober 2012<br />

WELT DES KLAVIERS<br />

OPPITZ-ZYKLUS<br />

11. November 2012<br />

WEIHNACHTS-<br />

KONZERT<br />

„HARFENFESTIVAL“<br />

9. Dezember 2012<br />

IN SPHÄREN WECH-<br />

SELNDER GEFÜHLE<br />

3. Februar 2013<br />

EINE MUSIKALISCHE<br />

FAMILIE<br />

17. März 2013<br />

ORPHEUS<br />

BRITANNICUS<br />

21. April 2013<br />

Höhepunkte aus<br />

„Lohengrin“ und dem<br />

„Fliegenden Holländer“<br />

Claude Debussy<br />

Claude Debussy<br />

Maurice Ravel<br />

Claude Debussy<br />

Maurice Ravel<br />

Maurice Ravel<br />

Weihnachten mit zauberhaften<br />

Harfenkonzerten, gespielt von<br />

vier Harfenistinnen, und mit<br />

musikalischen Geschenken von:<br />

Franz von Suppé<br />

Nikolai Rimsky-Korsakow<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Witold Lutosławski<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Carl Maria von Weber<br />

Georges Bizet<br />

Max Bruch<br />

Benjamin Britten<br />

Benjamin Britten<br />

Benjamin Britten<br />

Edward Elgar<br />

Hyuna Ko . SOPRAN<br />

Clemens Bieber . TENOR<br />

Vereinigte Klöttschen-Chöre<br />

Chorleitung: Esther Klöttschen-Rau<br />

Sarabande<br />

Danse<br />

Klavierkonzert für die linke Hand<br />

L‘isle joyeuse<br />

Klavierkonzert G-Dur<br />

Boléro<br />

Gerhard Oppitz . KLAVIER<br />

Johanna Kohl, Frauke Roland, Nora Sander,<br />

Sophia Marie Schmidt . HARFE<br />

Juanitamarsch<br />

Polonaise aus „Die Weihnacht“, Hummelflug<br />

und Tanz der Gaukler aus „Schneeflöckchen“<br />

Maurerische Trauermusik KV 477<br />

Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op.77<br />

<strong>Sinfonie</strong> Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Hyeyoon Park . VIOLINE<br />

Kleine Suite<br />

Tripelkonzert C-Dur op. 56<br />

Concertino für Klarinette und <strong>Orchester</strong><br />

Jeux d‘enfants<br />

Konzert für zwei Klaviere und <strong>Orchester</strong> as-Moll<br />

Sebastian Manz . KLARINETTE<br />

Wolfgang Manz . KLAVIER<br />

Julia Goldstein . KLAVIER<br />

Larissa Manz . VIOLINE<br />

Dominik Manz . CELLO<br />

Soirées musicales über Themen von Rossini<br />

Klavierkonzert op. 13<br />

„The Young Person‘s Guide to the Orchestra“<br />

Pomp and Circumstance, Nr. 4 und Nr. 1<br />

Daniel Röhm . KLAVIER<br />

Sprecher: Ekkehard Pluta<br />

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