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Mediale Praktiken im Schulunterricht - Didaktikreport

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Die Fähigkeit innere Bilder vor dem inneren Auge zu sehen, ist uns nicht angeboren,<br />

sie muss geübt werden. Dazu bietet die einschlägige Literatur eine Reihe von<br />

Visualisierungsübungen an. Eine wichtige Visualisierungsübung, die zum<br />

Standardprogramm der Magier gehört, sind die KIM-Spiele (vgl. Butler, Walter E.: Die<br />

hohe Schule der Magie. Freiburg 1997, S.174 ff): Gegenstände werden abgedeckt,<br />

kurz aufgedeckt und sollen anschließend erinnert werden. Die Hoffnung besteht<br />

darin, dass sich ein Nachbild einstellt, das die Gegenstände auf dem inneren<br />

Bildschirm erscheinen lässt. Das Gleiche gilt für das an sich harmlose Memory. Auf<br />

Dauer kann auch dieses Spiel die Visualisierungsfähigkeit schulen. In jedem<br />

Schulungsprogramm der Hexenliteratur finden sich Visualisierungsübungen. Man soll<br />

eine brennende Kerze auf den Tisch stellen (eine Blume auf den Tisch legen) in die<br />

Flamme starren, die Augen schließen und auf das Nachbild warten.<br />

Sinn und Zweck dieser Übungen besteht darin, bei geschlossenen Augen innere<br />

Bilder vor dem inneren oder geistigen Auge wie auf einem Bildschirm sehen zu<br />

lernen. Dabei sind zwei Varianten zu unterscheiden: die aktive und die passive. Bei<br />

der aktiven lerne ich, Wunschbilder, Bilder, die meine Wünsche zum Ausdruck<br />

bringen, auf den inneren Bildschirm projizieren, bei der passiven Variante, lasse ich<br />

die Bilder „einfach kommen“ bzw. „in mir aufsteigen“. Das alles wird <strong>im</strong><br />

<strong>Schulunterricht</strong> geübt. Hierzu einige wenige Beispiele.<br />

Das Denkblatt<br />

Be<strong>im</strong> „Denkblatt“ sollen die Schüler (wie be<strong>im</strong> Mind Mapping) einen Begriff in die<br />

Mitte des Blattes schreiben und sich fragen: „Welche Bilder steigen in mir auf?“<br />

(Müller, F.: Selbstständigkeit fördern und fordern. Weinhe<strong>im</strong> und Basel, 2006, S. 45)<br />

Piktogramme<br />

Die Schüler sollen Piktogramme entwerfen, „abstrakte Begriffe vor dem geistigen<br />

Auge abrufen“, „Bilder <strong>im</strong> Kopf“ in ein Piktogramm umsetzen (vgl. Thal/Ebert, a. a.<br />

O., S. 79, S. 82)<br />

Bilderdenken<br />

Be<strong>im</strong> „Bilderdenken“ sollen die Schüler lernen, Zahlen oder Begriffe in Bilder oder<br />

Symbole zu übersetzten. Eine Eins wird zum Beispiel durch eine Kerze dargestellt<br />

(vgl. Mattes, a. a. O., S. 88f.). Auch diese Übungen fördern, das<br />

Visualisierungsvermögen der Schüler, so dass früher oder später innere Bilder vor<br />

dem inneren Auge entstehen können.<br />

Blindenspaziergang<br />

Bei der „Blindenführung“ sollen die Schüler mit verbundenen Augen durch den<br />

Klassenraum geführt werden. Auch diese Praktik kann die Visualisierungsfähigkeit<br />

der Schüler fördern. Nach einiger Übung erinnern sich die Schüler nicht nur an die<br />

Lage der Möbel, sie „sehen“ sie vor dem geistigen Auge, wie viele Blinde auch (vgl.<br />

F. Müller, a. a. O., 138).<br />

Fantasiebübungen

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