IntertKohâ KT 1_01 Dok - Intertechnik
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Digitale Surroundverfahren<br />
wie AC 3<br />
oder dts verlangen<br />
wegen der fünf<br />
diskreten, breitbandigen<br />
Kanäle nach einheitlicher<br />
Beschallung<br />
aus allen Richtungen.<br />
<strong>Intertechnik</strong> hat den<br />
passenden Bausatz.<br />
Take Five<br />
2<br />
Bausatztest<br />
Kohärenz – der Heimkinobausatz von <strong>Intertechnik</strong><br />
Seit dem Einzug der DVD ins heimische<br />
Kino und den durch sie gestiegenen Ansprüchen<br />
an die Tonübertragung finden sich<br />
in immer mehr Wohnzimmern Horden von<br />
Lautsprechern, die teils wild zusammen gestückelt<br />
aus den ehemaligen Musikgenussboxen<br />
und zugekauften, oftmals in Plastik<br />
gegossenen, sogenannten "Center-" und<br />
"Rear"-Speakern an einem zugegeben für<br />
das, was dran ist, verdammt preiswerten<br />
Verstärker eine von ihnen nicht zu verrichtende<br />
Arbeit aufgebürdet bekommen. Natürlich<br />
kommen aus allen Boxen Töne, doch<br />
die Forderung nach einheitlicher Abstrahlung<br />
gleicher Frequenzen erfüllen sie beileibe<br />
nicht. Wer sich also dem Genuss des<br />
Kinos zuhause hingeben will, sollte richtigerweise<br />
von vornherein ein Konzept mit<br />
fünf gleichen Lautsprechern inklusive des<br />
dazu notwendigen aktiven Subwoofers gehen,<br />
oder sich, einer alten Empfehlung folgend,<br />
lieber ein paar schöne Stunden machen<br />
und ins Kino gehen.<br />
Es ist noch nicht lange her, da schrieben wir<br />
im Einzelchassistest (K+T 5/00)<br />
zum MP 14 Coax: "ein<br />
schönes Chassis für<br />
kleinste Böxchen mit<br />
zirka 4 bis 6 Litern<br />
Nettovolumen, die aber<br />
gegen die tatkräftige<br />
Unterstützung durch<br />
einen Subwoofer nichts<br />
einzuwenden haben."<br />
Dies nahm Stefan Kienzler,<br />
Ingenieur bei <strong>Intertechnik</strong>,<br />
zum Anlass, genau die<br />
von uns prophezeite Anwendung<br />
zu entwickeln.<br />
Rechtzeitig zu Weihnachten<br />
lieferte er uns den Heimkino-Bausatz<br />
"Kohärenz" (in<br />
der Physik: Übereinstimmung<br />
der Phase zweier gleiche Wellen<br />
abstrahlender Schallquellen)<br />
gepaart mit einem guten,<br />
alten Bekannten, dem Aktiv-<br />
Subwoofer XA 10-S zum Test.<br />
1/<strong>01</strong>
Bestückung<br />
Wie der Name schon sagt, ist der Seas MP 14<br />
Coax ein Chassis der Sorte "ich spiele was,<br />
was Du nicht siehst"; so sitzt sein Hochtöner<br />
in der Mitte der Membran und täuscht vor,<br />
lediglich ein Staubschutz zu sein, erst bei<br />
genauerer Betrachtung offenbart er sein Geheimnis<br />
des eigenen Antriebs mittels eines<br />
winzig kleinen Neodym-Magneten, der auf<br />
den Polkern geklebt ist und die 25 mm-Kalotte<br />
in Schwung bringt. Hierdurch kommt<br />
die Konstruktion der idealen Punktschallquelle<br />
recht nah, gleichzeitig verlangt sie<br />
nur wenig Einbauplatz. So erfreut uns (und<br />
die Hausfrau) die "Kohärenz" durch ein zierliches,<br />
quaderförmiges Gehäuse, das ihre<br />
Unterbringung auch bei spärlich vorhandenem<br />
Platz garantiert. Trotz ihrer Kleine verzichtet<br />
sie nicht auf eine Versteifung im Innneren,<br />
die durch die Verwendung von MDF<br />
mit 12 mm Stärke erforderlich ist. Eine Abschirmkappe<br />
auf jedem MP 14 Coax verhindert<br />
die oft interessante individuelle Farbgestaltung<br />
der Bildwiedergabe, so dass ein<br />
spezieller Centerspeaker nicht ausgewiesen<br />
werden muss. Bei aller Freude sei gesagt,<br />
dass leider zu jedem Lautsprecher Kabel gezogen<br />
werden müssen, was eine Durchsetzung<br />
der Heimkinoanlage beim Haushaltsvorstand<br />
wiederum erschweren könnte.<br />
Frequenzweiche<br />
Wie unser oben angesprochener Test schon<br />
ahnen ließ, ist bei der Frequenzweiche kein<br />
großer Aufwand zu treiben: eine 1 mH-Spule<br />
(wegen des notwendigen geringen Widerstandes<br />
ein Glockenkern) und eine Impedanzkorrektur<br />
mit 8,2 µF-Elko und 3,9<br />
Ohm-Mox als 6 dB-Tiefpass sowie ein 3,9<br />
µF-MKP mit 2,7 Ohm-Mox Lautstärkeregler<br />
als ebensolcher Hochpass bei verpoltem<br />
Tweeteranschluss werden auf die Rückseite<br />
des Terminals geklebt. Nicht vergessen<br />
sollte man das Dichtband, da bei einer geschlossenen<br />
Box unkontrollierte Luftauslässe<br />
unerwünscht sind. Erlaubt, aber nicht<br />
so leicht zu beantworten, ist die Frage nach<br />
dem Einfluss der Entlüftung durch die unverschlossene<br />
Membranmitte.<br />
Subwoofer<br />
Ausführlich kommentiert wurde der für den<br />
Subwoofer eingesetzte XLS 10 aus dem<br />
Hause Peerless mitsamt seinem "Sklaven"<br />
XLS 10 Slave sowie dem Aktivmodul HS 200<br />
in K+T 3/00. Daher ersparen wir dem werten<br />
Leser an dieser Stelle die Wiederholung<br />
der Aufzählung aller Vorzüge dieser Komponenten.<br />
Doch baute Stefan Kienzler nicht<br />
etwa das von K+T entwickelte Gehäuse einfach<br />
nach; wie es sich für einen guten Entwickler<br />
gehört, hat er es anders gemacht<br />
(wo haben wir denn das schon mal gelesen?).<br />
Statt durch einen dreifachen Plattenaufbau<br />
erhält er das Gewicht von immerhin<br />
37 kg durch 25 mm MDF mit zusätzlichen<br />
Versteifungen und einer sandgefüllten Kammer<br />
hinter dem aktiven Chassis. Eine Lage<br />
Noppenschaumstoff behindert Resonanzerscheinungen<br />
im Gehäuse (ob sich im Bassbereich<br />
irgendeine Welle durch ein paar<br />
Noppen beeindrucken lässt, sei dahingestellt,<br />
es dient allein schon dem guten Gefühl).<br />
Das HS 200 erhält selbstverständlich<br />
auch hier eine eigene Kammer, die es vor<br />
den Druckangriffen des Masters und Slave<br />
in Schutz nimmt.<br />
Bei allen Zuschnitten wird empfohlen, die<br />
einzelnen Bretter mit einer 45°-Phase zuschneiden<br />
zu lassen. Da kein Baumarkt derartiges<br />
macht, meist auch 25 mm MDF im<br />
Zuschnitt nicht erhältlich ist, setzt dies die<br />
Mithilfe eines Schreiners voraus. Bei Boxen<br />
dieser Preisklasse sollte aber auch das nicht<br />
das Ende der Zumutbarkeit sein.<br />
Messwerte<br />
Im Messlabor durften die Chassis dann zeigen,<br />
was sie in einer Box eingeschlossen zu<br />
tun in der Lage sind: mit Bassboost auf 30<br />
Hz und +3 dB eingestellt, wurde der XA 10-<br />
S gemessen und konnte mit halbierter Lautstärke<br />
unter 25 Hz überzeugen. Perfekt<br />
funktionierte der Crossover bis zu mittlerer<br />
Einstellung, daüber erlaubte er dem Chassis<br />
ein zu hohes Frequenzmaß.<br />
Der Sub-Verstärker bietet alle Regelmöglichkeiten<br />
und Anschlüsse. Daher ist das Modul universell<br />
einsetzbar und der Subwoofer an alle akustischen<br />
Gegebenheiten anzupassen.
Hoch- und Tieftöner sind axial angeordnet. Dadurch<br />
wird eine besonders präzise Abbildung erreicht.<br />
Die Koaxchassis<br />
sind magnetisch<br />
abgeschirmt,<br />
damit aus aus<br />
dem Farb- kein<br />
Buntfernseher<br />
wird.<br />
Der Peerless-Tieftöner ist eine hochmoderne<br />
Konstruktion mit hinterlüfteter Zentrierspinne<br />
und extrem langhubiger Schwingspule.<br />
Wie bei einer geschlossenen Box üblich, fiel<br />
der Schalldruck des Satelliten unterhalb der<br />
gewünschten 160 Hz mit 12 dB/Oktave ab,<br />
auf Achse gemessen verlief er dann bis 5<br />
kHz glatt, um dann Bauart bedingt bei 11<br />
kHz rasant einzubrechen. Unter 15° und erst<br />
recht unter 30° glänzte er aber mit nur geringen<br />
Abweichungen vom Ideal, daher<br />
empfiehlt es sich, die Lautsprecher parallel<br />
zu den Wänden aufzustellen.<br />
Mit gerade nur 0,2 % Klirr ab 500 Hz gehört<br />
der Kohärenz-Satellit zu den besseren von<br />
uns gemessenen Lautsprechern. Die Impedanz<br />
liegt mit Werten über 4 Ohm im völlig<br />
unkritischen Bereich, die im Wasserfall<br />
sichtbare Phasendrehung bei 11 kHz ist auf<br />
die Reflexionen der Hochtonabstrahlung auf<br />
der Membran zurückzuführen und wie im<br />
Amplitudenschrieb unter entsprechendem<br />
Winkel nicht mehr vorhanden.<br />
Klang<br />
Nachdem die Messungen unsere gute Meinung<br />
von den Chassis bestätigt hatten, zogen<br />
wir in den Hörraum um und führten die<br />
Kohärenz ihrer Bestimmung zu. Verbunden<br />
mit DVD und Verstärker interessierte uns,<br />
wie sollte es bei fünf Satelliten und einem<br />
Sunwoofer anders sein, wie weit die Lautsprecher-Kombi<br />
die Harmonie zwischen<br />
Bild und Ton herzustellen im Stande war<br />
(wir haben einen sehr großen Fernseher im<br />
Hörraum). Alle spektakulären Filmpassagen<br />
meisterten die Winzlinge dank der Hilfe ihres<br />
großen Partners selbst in für Mietwohnungen<br />
nicht mehr erlaubten Lautstärken,<br />
ohne dabei unmutig zu reagieren. Besonders<br />
glänzten sie jedoch bei der Wiedergabe<br />
des Live-Konzert von "Fleetwood Mac"<br />
in Köln. Hier machte es nicht nur den Musikern<br />
Spaß, nicht nur in der ersten Reihe sondern<br />
mittendrin zu sitzen. In dieser Disziplin<br />
können sie einigen wesentlich teureren Boxen<br />
noch so manches vormachen!<br />
Fazit<br />
Nein, lieber Leser, wir werden nicht zum<br />
Heimkino für Selbstbauer auf- oder absteigen,<br />
dafür macht das reine Hören von Musik<br />
mit geschlossenen Augen und der eigenen<br />
Vorstellungskraft zu viel Spaß. Aber ich erinnere<br />
mich an einen "Rockpalast" der 70er<br />
Jahre, als "Mother's Finest" eine so tolle Bühnenshow<br />
abzog, dass einem die Luft wegblieb,<br />
dagegen fiel es richtig schwer, Mitch<br />
Rider ins Gesicht zu sehen. Später von Kassette<br />
gehört war Mitch Weltklasse, während<br />
der jungen Dame die Bewegung fehlte. So<br />
oder so.<br />
Udo Wohlgemuth<br />
Bausatztest<br />
4
Achtung:<br />
Die Ausfräsung des Lautsprechers erfolgt nach Lautsprecher-Schablone<br />
Material: 12 mm MDF<br />
Gehäuseoberfläche: nach Wahl<br />
terminal: T105S/MS/Au
akustische Phase<br />
elektrische Phase<br />
STECKBRIEF KOHÄRENZ<br />
Chassishersteller: Seas<br />
Vertrieb: <strong>Intertechnik</strong><br />
Konstruktion: <strong>Intertechnik</strong><br />
Stefan Kienzler<br />
Frequenzgang (0/15/30 Grad)<br />
Frequenzgang Subwoofer<br />
(100/75/50 Grad)Hz Grenzfrequenz<br />
Technische Daten<br />
Funktionsprinzip: Geschlossen<br />
Nennimpedanz: 4 Ohm<br />
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m:<br />
siehe Frequenzgang (kalibriert gemessen)<br />
Klirrfaktor K2/K3<br />
für 85 dB/1m<br />
Sprungantwort<br />
Parameter des Tief-/Mitteltöners:<br />
fs = 88,46 Hz<br />
Re = 3,14 Ohm<br />
Qms = 2,75<br />
Qes = 0,43<br />
Qts = 0,37<br />
Vas = 4,72 Liter<br />
Mms = 6,16 Gramm<br />
SPL = 94,71 dB (2,83V; 1m)<br />
Sd = 80 qcm<br />
Cms = 0,53 mm/N<br />
B x L = 4,80 N/A<br />
Rms = 1,35 kg/s<br />
KOSTEN PRO BOX:<br />
SATELLIT<br />
Bausatz ohne Holz ca. 280 DM<br />
Holzzuschnitt ca. 5 DM<br />
Gesamtkosten: ab ca. 285 DM<br />
Zerfallsspektrum (Wasserfall)<br />
Impedanzverlauf<br />
Bausatztest<br />
6<br />
1/<strong>01</strong>
STECKBRIEF SUBWOOFER<br />
Chassishersteller: Peerless<br />
Vertrieb: <strong>Intertechnik</strong><br />
Konstruktion: <strong>Intertechnik</strong><br />
Stefan Kienzler<br />
Technische Daten<br />
Funktionsprinzip: Bassreflex mit Passivstrahler<br />
Nennimpedanz: 4 Ohm<br />
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m:<br />
siehe Frequenzgang (kalibriert gemessen)<br />
Parameter des Tieftöners:<br />
fs = 20,5 Hz<br />
Re = 3,4 Ohm<br />
Qms = 3,50<br />
Qes = 0,2<br />
Qts = 0,19<br />
Vas = 76 Liter<br />
Mms = 133 Gramm<br />
SPL = 92 dB (2,83V; 1m)<br />
Sd = 345 qcm<br />
Cms = 0,45 mm/N<br />
B x L = 16,4 N/A<br />
Rms = 5,36 kg/s<br />
KOSTEN PRO BOX:<br />
SUBWOOFER<br />
Bausatz ohne Holz ca. 1350 DM<br />
Holzzuschnitt ca. 80 DM<br />
Gesamtkosten: ab ca. 1430 DM<br />
Bezeichnung Lautsprecher Position Menge Art.Nr<br />
XLS 10 1 830452<br />
XLS 10 Slave / 265 g 1 830468<br />
Zubehör<br />
Position Menge Art.Nr<br />
Aktivmodul HS 200 1 760002<br />
Dichtband 1 3340<br />
Tyrotex N30 1 3339<br />
Schauben CKS/SKS Set 1 7295<br />
Kabel Silver 240 1 9522<br />
Frequenzweiche Kohärenz