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Abschlussbericht - Universität Bremen

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<strong>Abschlussbericht</strong><br />

Studentin der Kulturwissenschaft (HF) und der Biologie (NF)<br />

„Student Exchange“ im 5. Semester (Wintersemester 2009/2010) des Bachelorstudiums an<br />

der James Cook University Townsville<br />

Kurse: „Culture, Knowledge and Environment“; „Ecology and Australian Indigenous<br />

Cultures“; „Linking Indigenous“; „Biodiversity of Tropical Australia“<br />

Das Auslandssemester an der James Cook University im Rahmen meines<br />

Bachelorstudienprogrammes mit dem Hauptfach Kulturwissenschaften und dem Nebenfach Biologie<br />

an der Universität <strong>Bremen</strong> konnte mein Studium wie erhofft in verschiedensten Bereichen erweitern.<br />

Ich habe mich für ein Auslandssemester an der James Cook University entschieden, da mich die dort<br />

angebotenen Kurse einerseits auf meine bevorstehende Bachelorarbeit vorbereiten und anderseits<br />

die von mir angestrebte Zukunft in der Umweltbildung fachlich bereichern konnten. Ich plane, meine<br />

Bachelorarbeit zu dem Thema zu schreiben, wie Perspektiven von „Indigenous People“ in ihrer<br />

Beziehung zur Umwelt in die Umweltbildung integriert werden könnten. Das Auslandssemester an<br />

der James Cook University sollte mich darauf vorbereiten. Des Weiteren plane ich einen Master in<br />

der Umweltbildung, um anschließend in diesem Bereich zu arbeiten. Daher war das Kennenlernen<br />

der australischen Lebensräume ein weiteres Anliegen des Auslandssemesters. Beide Ansätze konnten<br />

während des Semesters an der James Cook University realisiert werden.<br />

Zur Vorbereitung des Auslandssemesters habe ich mich vorrangig mit der Auswahl der Kurse<br />

beschäftigt. Zudem informierte ich mich über das Zielland. Die Suche nach einer Wohnung und<br />

ähnliche organisatorische Angelegenheiten nahm ich allerdings erst vor Ort in Angriff. Dies stellte<br />

auch keinerlei Problem dar.<br />

Wie geplant konnte ich die Kurse „Ecology and Australian Indigenous Cultures“; „Culture, Knowledge<br />

and Environment“ belegen. Aufgrund von Überschneidungen im Stundenplan war es mir leider nicht<br />

möglich, den Kurs „Environmental History“ zu belegen. An Stelle dessen habe ich mich für den Kurs<br />

„Linking Indigenous“ entschieden, da dieser mir einen kleinen Einblick in den derzeitigen<br />

gesellschaftlichen Diskurs zu diesem Thema sowie die damit verbundenen Probleme und Konflikte<br />

vermittelte. Die aktuelle Lage erscheint mir im Nachhinein als wichtige Grundlage, um mich in meiner<br />

Bachelorarbeit mit der Beziehung der „Indigenous People“ Australiens zur Umwelt<br />

auseinanderzusetzen. In dem Kurs „Ecology and Australian Indigenous Cultures“ hatte ich wie<br />

geplant die Möglichkeit mich auf meine Bachelorarbeit vorzubereiten. In einer schriftlichen Arbeit<br />

habe ich den wissenschaftlichen Diskurs sowie Umsetzungen von Perspektiven indigener Gruppen im<br />

Zusammenhang mit Umweltbildung untersucht und verschiedene Überlegungen dazu angestellt, wie<br />

diese Verbindung transkulturelle Beziehungen in Australien verbessern könnte. Somit konnte ich mir<br />

bereits eine gute Grundlage bezüglich der Literaturrecherche zu meiner Bachelorarbeit erarbeiten.<br />

Dies ist meiner Meinung nach von besonderer Qualität, da ich die Forschungen im lokalen Kontext<br />

vornehmen konnte. Besonders bereichert haben mich in diesem Zusammenhang vor allem auch die<br />

Exkursionen. Hierbei zeigten uns „Indigenous People“ ihr „Country“ und berichteten von ihrer<br />

komplexen und intensiven Beziehung zu eben diesem. Dies betrachte ich als unersetzliche Erfahrung<br />

und Quelle für meine Arbeit. Darüber hinaus vertraten viele der ausgewählten Texte die Perspektive


der „Indigenous People“. Diese Perspektive bereicherte sowohl meinen persönlichen Horizont als<br />

auch die Forschungsarbeit meines Studiums. Besonders begeistert hat mich der Kurs „Culture,<br />

Knowledge and Environment“ der sich mit der Beziehung zwischen den drei Begriffen in<br />

verschiedensten Kontexten beschäftigte. Diese Beziehung trifft die Schnittstelle, die mich seit Beginn<br />

meines Studiums begleitet und mit der ich mich intensiv auseinandersetze. Auch in diesem Kurs<br />

wurde die Beziehung indigener Gruppen zur Umwelt bzw. Natur behandelt. Während in dem Kurs<br />

„Ecology and Australian Indigenous Cultures“ die praktischen Erfahrungen der Exkursionen im<br />

Vordergrund standen, diskutierten wir in diesem Kurs intensiv verschiedenste Texte zu diesem<br />

Thema. Des Weiteren wurden uns in diesem Kurs die Wissenschaftsgeschichte sowie aktuelle<br />

Konflikte, die mit der Beziehung dieser drei Begriffe in engem Zusammenhang stehen, näher<br />

gebracht. Dieser Kurs hat mir die Bedeutung dieser Beziehung verdeutlicht und mir gezeigt, wie<br />

wichtig es ist zu verstehen, wie unterschiedlich ihr Charakter in verschiedensten Kontexten und für<br />

verschiedene Gruppen von Menschen ist. Insbesondere hat er aber dazu angehalten, die eigene<br />

Vorstellung der Beziehung dieser Begriffe zu reflektieren sowie darauf aufmerksam gemacht, dass<br />

dieser Reflektion vor dem Hintergrund aktueller Probleme eine immer wachsende Bedeutung<br />

zukommt. Zusätzlich hat mir dieser Kurs eine weitere Verbindung meiner Studienfächer näher<br />

gebracht. Hierbei handelt es sich um eine Richtung der „Science Studies“, die „Anthropology of<br />

Science“, die mich sehr interessiert. Insgesamt wurde in diesem Kurs eine große Bandbreite<br />

verschiedenster wissenschaftlicher Texte vorgestellt und diskutiert, die mir in meinen weiteren<br />

Studium insbesondere im Hinblick auf meine Bachelorarbeit hilfreich sein werden. Der Biologie‐Kurs<br />

„Biodiversity of Tropical Australia“ hat mir wichtige Grundlagen und Einblicke in die Biologie der<br />

Tropen ermöglicht. Auf zahlreichen Exkursionen konnte ich praktische Erfahrungen sammeln, sowie<br />

pädagogische Techniken observieren, mit denen Wissen über ein bestimmtes Ökosystem vermittelt<br />

werden kann. Dies hat zum Einen mein persönliches Studium mit Wissen bereichert, zum Anderen<br />

kann ich in der Zukunft dieses erlangte Wissen in der Umweltbildung anwenden und weitergeben.<br />

Nach sechs bis acht Wochen wäre meine Bewertung vermutlich ähnlich ausgefallen, da das Studium<br />

während des Semesters wenig variierte. Zudem ist nach sechs bis acht Wochen meiner Einschätzung<br />

nach bereits ein Einblick in den Studienalltag und das Freizeitangebot von Townsville erreicht, der<br />

ausreichend ist um beides einschätzen zu können.<br />

Der Charakter des Studiums in Australien ist im Vergleich zu dem Studium an der Universität <strong>Bremen</strong><br />

sehr viel schulischer. Die schriftlichen Arbeiten sowie die Referate sind sehr viel kürzer und weniger<br />

umfangreich. Allerdings müssen sehr viel mehr Leistungsnachweise während eines Semesters<br />

erbracht werden.<br />

Das Leben in Townsville ist verhältnismassig ruhig. Townsville ist zwar eine der größeren Städte<br />

Australiens, hat aber den Charakter einer Kleinstadt. Abgesehen von einem kleinen Stadtkern am<br />

Meer mit einigen Pubs und Bars und wenigen Geschäften besteht Townsville beinahe ausschließlich<br />

aus Wohngebieten mit großen „Malls“, die sich ins Inland erstrecken. Die meisten Studenten wohnen<br />

nahe der Universtät in Stadteilen wie Riverside oder Annadale. Ich selber habe im Stadtkern am<br />

Strand gewohnt, was mir sehr gut gefallen hat. Der Weg zum Universitätsgelände, das relativ weit<br />

außerhalb liegt, ist aber entsprechend lang. Daher ist es wichtig, gut mit langen Busfahrten zurecht<br />

zu kommen. Zusätzlich erschwert die Entfernung den Kontakt zu den Studenten. Ich persönlich hatte<br />

allerdings dadurch das Gefühl, die Stadt außerhalb des studentischen Lebens besser kennenzulernen.<br />

Leider musste ich vor allem in Bezug auf die Diskriminierung der indigenen Bevölkerung schlechte<br />

Erfahrungen sammeln. So reagierten viele Bewohner von Townsville abweisend oder sogar aggressiv,


erzählte ich Ihnen, dass ich die Kurse „Linking Indigenous“ oder „Ecology and Australian Indigenous<br />

Cultures“ belegte. Ebenso traf ich aber auch Leute, die sehr positiv und interessiert reagierten.<br />

Die besten Arbeitsmöglichkeiten in Townsville ergeben sich für Studenten vor allem in den Pubs,<br />

Diskotheken, Restaurants und Shops in der Innenstadt. Es gibt aber auch die Angebote in den „Malls“<br />

in Nähe der Universität. Zu Ende des Semesters oder im Anschluss daran gibt es zudem die<br />

Möglichkeit, sich für verschiedene Tätigkeiten an der Universität zu bewerben. Diese sind nicht<br />

immer bezahlt, aber sehr interessant. Tätigkeiten gibt es nach meinen Beobachtungen vor allem im<br />

Bereich der Forschung der Meeresbiologie, für den die James Cook University bekannt ist. Da diese<br />

Forschungsarbeit mein eigenes Studium nur sekundär bereichern würde, habe ich mich dazu<br />

entschieden, weitere kulturelle Erfahrungen in Australien zu sammeln und Naturbeobachtungen in<br />

den vielseitigen Lebensräumen vorzunehmen.

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