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Bericht - International Office - Universität Bremen

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At home in <strong>Bremen</strong><br />

Ein <strong>Bericht</strong> von Marta Pasierbek über das Sommerfest im Garten von Ariane und Harald Berghöfer in<br />

Borgfeld am 20. Juni 2004<br />

Am 20. Juni dieses Jahres haben Ariane und Harald<br />

Berghöfer im Rahmen der von ihnen betreuten<br />

Aktion „At home in <strong>Bremen</strong>“ über 180 Gäste in<br />

ihrem Garten bewirtet. Geladen waren alle<br />

Pateneltern mit ihren Paten, das sind ausländische<br />

Studenten der Bremer Universität, die sie betreuen.<br />

Auf diese Weise wird den jungen Menschen die<br />

Integration und damit der Zugang zur bremischen<br />

Bevölkerung erleichtert. Andererseits ist es für die<br />

Gasteltern ein Gewinn, aus erster Hand Einblick in<br />

fremde Gewohnheiten und Lebensformen zu<br />

erhalten und viel über andere Länder zu erfahren.<br />

Bei Kaffee und Kuchen wurde in fröhlicher<br />

Atmosphäre gefeiert. Einige Studenten hatten ein<br />

schönes Kulturprogramm vorbereitet, das von Beate<br />

Heitzhausen und Hartmut Ruberg vom <strong>International</strong><br />

<strong>Office</strong> der Universität <strong>Bremen</strong> sehr geschickt<br />

koordiniert wurde. Es wurden Beiträge von<br />

verschiedenen Ländern präsentiert: Klavierstücke<br />

von Chopin und Penderecki (gespielt von<br />

Agnieszka Wojcik aus Polen), chinesische Tänze<br />

(Tanzgruppe geleitet von Dr. Yamei Leng), ein<br />

kirgisisches Lied (gesungen vom Geschwisterpaar<br />

Gulbara und Kubanychbek Ashiraliev aus<br />

Kirgisien), melancholische anatolische Musik mit<br />

Gitarre und Violine (Gesang von Burhan Cetinkaya<br />

aus der Türkei). Zusammen sangen alle Gäste einen<br />

Kanon (fantastisch geleitet von Frau Ingeborg<br />

Schmidt-Ehrenberg), um die grauen Regenwolken<br />

zu vertreiben, die sich über den Köpfen der<br />

Feiernden gesammelt hatten. Nachdem die Sonne<br />

die fröhlich singenden Stimmen gehört hatte, sorgte<br />

sie für gute Laune bis zum Ende des Festes. Die<br />

größten Stars des Treffens waren die Studenten aus<br />

Kamerun, die nach ihrer lustigen Modenschau unter<br />

der phantastischen Conference von Armstrong<br />

Afopezi Ngochi alle Gäste spontan in Schwung<br />

gebracht haben – alle mussten mittanzen und mitlachen.<br />

Harald Berghöfer begrüßt vom Profmobil aus die Gäste<br />

„Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König!“<br />

Und was noch sehr schön war: Viele haben sich nicht nur an den Vorbereitungen beteiligt sondern auch<br />

sehr aktiv beim Aufräumen geholfen. Es hat wirklich Spaß gemacht!<br />

1


Die ausländischen Studenten sind sehr zufrieden, dass sie eine Gastfamilie in <strong>Bremen</strong> haben.<br />

Evelyne Laure Poungom aus Kamerun, Patenkind von Karen und Siegwart Landmark:<br />

„Ich habe liebevolle Gasteltern und ich fühle mich bei ihnen wie zu Hause. Wir sind immer in gutem<br />

Kontakt, sie rufen mich oft einfach um zu fragen wie es mir geht. Sie haben mir bei der Wohnungssuche<br />

und beim Möblieren der neuen Wohnung sehr geholfen. Das war wunderschön für mich und meinen<br />

Bruder. Allein hätten wir das gar nicht schaffen können.“<br />

Bertin Nyemb aus Kamerun, Patenkind von Christiane und Dr. Heinrich Hüchting:<br />

„Ich sehe meine Gastfamilie fast jeden Tag, weil ich im Familienhaus untergebracht werde. Wir<br />

verstehen uns sehr gut. Ich bin dem IO und vor allem Berghöfers zeitlebens dankbar für diese wunderbare<br />

Integration in HB!“<br />

Lassad Chaari aus Tunesien, Patenkind von Birgit und Michael Heise:<br />

„Ich bin oft bei meinen Gasteltern, das macht mir viel Spaß, sie sind supernett!<br />

In <strong>Bremen</strong> habe ich keine Familie und sie sind jetzt wie meine Familie in Deutschland!“<br />

Olja Kovaltschuk aus der Ukraine, Patenkind von Ilona und Günther Eisenführ:<br />

"Ich habe eine sehr gute Beziehung zu meiner Gastfamilie, wir telefonieren und treffen uns ziemlich oft.<br />

Wir haben auch zusammen einige schöne bremische Restaurants besucht. Ilona und Günther Eisenführ<br />

haben mir bei der Einladung der Eltern und meines Bruders nach Deutschland geholfen. Herr Eisenführ<br />

hat auch die Sprachkorrekturen an meiner Masterarbeit gemacht. Durch meine Patenfamilie habe ich viele<br />

netten Leute kennen gelernt, unter anderem auch Frau Barbara Rosenbusch, die danach mit mir in die<br />

Ukraine gereist ist.<br />

Meiner Meinung nach ist das Programm eine tolle Idee. Man lernt dadurch gute Leute kennen und kann<br />

sogar wichtige wirtschaftliche und berufliche Kontakte knüpfen."<br />

Ping Wang aus China, Patenkind von Heidi und Gerhard Melchers:<br />

„Es ist ein Vergnügen für mich an dem Programm „At home in <strong>Bremen</strong>“ teilzunehmen. Meine<br />

Gastfamilie ist sehr nett und wir haben viel Spaß zusammen. Heidi und Gerhard sind voller Lebensfreude.<br />

Gerhard ist sehr beschäftigt mit seiner Arbeit aber er findet trotzdem Zeit um mit mir und Wu Yuan (das<br />

zweite Patenkind von der Familie Melcher) Chinesisch zu lernen. Ich bewundere es. Die deutsche Küche<br />

ist für mich sehr interessant. Ich lerne viel von Heidi, sie kann professionell Kuchen backen.<br />

Im Herbst wollen meine Gasteltern nach China fliegen. Ich komme wahrscheinlich mit um ihnen viele<br />

historischen Orte in China zu zeigen.<br />

Für eine Ausländerin ist es wirklich was Wunderschönes Mitglied einer deutschen Familie zu sein und<br />

ich hoffe, dass wir die ganze Zeit im Kontakt bleiben. Es ist fantastisch die deutsche Kultur und die<br />

unterschiedlich Denk- und Lebensweise kennen lernen zu können.“<br />

2


Kurze Interviews mit Gasteltern<br />

Frau Hegemann-Fonger mit ihrem Mann Matthias Fonger<br />

betreuen Rashid Mamadiev aus Usbekistan und Magdalena<br />

Wojcieszyk-Kluge aus Polen<br />

Wir nehmen seit knapp zwei Jahren an diesem Programm teil<br />

und sind von der Idee des Programms ganz begeistert.<br />

Ich glaube, dass beide Seiten – Patenstudenten und<br />

Patenfamilien - profitieren. Alle drei bis vier Wochen sehen<br />

wir uns. Zwischendurch telefonieren oder mailen wir, um das<br />

jeweilige Treffen zu planen. Einige Male haben wir kleine<br />

Konzerte besucht, gekocht, Weihnachtsplätzchen gebacken,<br />

Bratäpfel gegessen oder im Garten gegrillt. Einmal haben wir<br />

auch bei "unserer" Studentin gekocht, doch meistens sind wir bei uns Zuhause. Unser Patenstudent hat für<br />

uns sogar extra einen Videofilm über seine Heimat gedreht. Manchmal schauen wir uns auch gemeinsam<br />

Fotos an oder spielen und kommen dabei ins Gespräch. Beim Abschied am Abend wissen wir dann<br />

meistens wieder etwas mehr über die jeweiligen Festtagsbräuche und das Alltagsleben des jeweils<br />

anderen. Mir macht es einfach Freude, neue Menschen kennen zu lernen. Ich kann jedem, der<br />

aufgeschlossen ist und etwas Zeit hat, dieses interessante Patenschaftsprogramm nur empfehlen. Wir<br />

haben wirklich keinerlei negative Erfahrungen gemacht.<br />

Frau Helga Vossen mit ihrem Mann Hannspeter Vossen betreuen Wei Ge aus China<br />

Wie lange nehmen Sie an dem Programm „At home in <strong>Bremen</strong>“ teil?<br />

1. Wir betreuen unseren Gaststudenten seit Juni 2003.<br />

Wie finden Sie die Idee dieses Programms?<br />

2. Die Idee ist sehr gut.<br />

Wie oft treffen Sie sich mit Ihrem Patenkind und was machen Sie am häufigsten mit ihm zusammen?<br />

Beteiligt sich dabei Ihre ganze Familie?<br />

3. Ein Zusammentreffen findet durchschnittlich einmal im Monat statt, außerdem kommunizieren wir<br />

gern per Telefon und per E-Mail. Im Winter treffen wir uns in unserer Wohnung, von wo aus wir oft ein<br />

Restaurant oder auch eine kulturelle Einrichtung besuchen. Im Sommer wählen wir auch Ziele außerhalb<br />

<strong>Bremen</strong>s. Unsere (Mini)-Familie ist nicht beteiligt.<br />

Geht es dabei nur um eine nette Freizeitverbringung oder ist es mehr?<br />

4. Es geht um sehr viel mehr als eine Freizeitverbringung, zumal unser Student immer wieder ein<br />

Problem hat, das er gern mit uns besprechen möchte. Davon abgesehen reden wir viel über Allgemeines,<br />

um Eindrücke aller Art von hier zu vermitteln.<br />

Was bringt Ihnen das Programm? Welche interessanten Erfahrungen haben Sie dank ihm gesammelt?<br />

Würden Sie die Teilnahme an dem Programm auch anderen Bremern empfehlen?<br />

5. Einerseits Erfahrungen mit einem Menschen aus einem anderen Kulturkreis,<br />

andererseits dessen Eindrücke in unserem Land. Wir haben bisher zweimal Menschen angesprochen, die<br />

wir für geeignet hielten, sich an „At home in <strong>Bremen</strong>“ zu beteiligen - leider ohne Erfolg.<br />

Studenten:<br />

Paul Dayang aus Kamerun, Patenkind von Ariane und Harald Berghöfer<br />

1. Wie lange bist Du schon dabei?<br />

Seit dem Programmanfang also etwa 1 Jahr und 9 Monaten Ich gehöre zu der Gruppe mit der das<br />

Programm angefangen hat.<br />

3


2. Wie findest Du das Programm?<br />

Das Programm schafft Räume für Begegnung von Kulturen, baut Vorurteile ab, stellt zukunftswichtige<br />

Kontakte her. Zusammengefasst finde ich das Programm prima.<br />

3. Wie oft triffst Du Dich mit Deiner Gastfamilie und was macht ihr am häufigsten zusammen?<br />

Wir treffen uns etwa alle 4 Wochen und haben drei Haupttreffpunkte, erstens Uni-Schwimmbad,<br />

natürlich um zu schwimmen, oder besser gesagt damit ich auch schwimmen lernen kann. Zweitens gehen<br />

wir ab und zu ins Bremer Theater. Der beliebteste Ort ist selbstverständlich zu Hause bei meiner<br />

Gastfamilie wo wir uns gegenseitig Geschichten erzählen.<br />

4. Geht es dabei nur um eine nette Freizeitverbringung oder ist es mehr?<br />

Es geht praktisch um alles. Zum Programm gehört neben der Freizeitverbringung, Erfahrungsaustausch<br />

sowie Unterstützung in jeder Form und vieles mehr.<br />

5. Was bringt das Programm den ausländischen Studenten?<br />

Wie schon erwähnt: Das Programm schafft Begegnungsräume für Menschen unterschiedlicher Kulturen<br />

und gibt den ausländischen Studierenden die Gelegenheit den Alltag in deutschen Familien kennen zu<br />

lernen. Außerdem habe ich dadurch u.a. die Bremer Sehenswürdigkeiten besser kennen gelernt.<br />

6. Du hast schon viele neue Leute für das Programm geworben, warum?<br />

Ganz einfach! Ich erzähle weiter was ich im Programm alles so erlebe. Ich stelle fest, dass es doch<br />

Unterschiede gibt zwischen Teilnehmern am Programm und den Leuten, die nicht oder noch nicht dabei<br />

sind. Diese Differenz zeigt sichin der Art und Weise wie wir Diskussionen über das Leben in Deutschland<br />

führen, wie wir es sehen und erleben.<br />

Das Programm in Zahlen:<br />

Anzahl der Studenten, die zur Zeit an dem Programm teilnehmen: 71<br />

Anzahl der Gastfamilien, die zur Zeit an dem Programm teilnehmen: 66<br />

Studenten auf der Warteliste zur Zeit: 5 (sie hoffen auf eine baldige Betreuung)<br />

Es werden 29 Länder repräsentiert:<br />

Brasilien, China, Costa Rica, Elfenbeinküste, Estland, Indien, Iran, Georgien, Kamerun, Kasachstan,<br />

Kirgisien, Korea, Lettland, Madagaskar, Nigeria, Peru, Philippinen, Polen, Rumänien, Syrien, Sri Lanka,<br />

Taiwan, Togo, Tschechien, Tunesien, Türkei, Ukraine, Usbekistan, Venezuela.<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

Die Betreuerin des Programms stellt sich vor:<br />

Name: Marta Pasierbek<br />

Herkunftsland: Polen, geboren am: 16.09.80<br />

Studiert an der Uni <strong>Bremen</strong>: Germanistik, Kulturwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft<br />

Aufgabe: Koordination des Programms „At home in <strong>Bremen</strong>“ als studentische Aushilfe bei <strong>International</strong><br />

<strong>Office</strong> der Universität <strong>Bremen</strong> seit März 2004. (Nachfolgerin von Julia Binder.)<br />

Ist in <strong>Bremen</strong>: seit Oktober 2001<br />

Hobbys: Literatur, Psychologie, Musik, Sprachen, Sport<br />

„Es ist eine schöne Erfahrung verschiedene neue Leute kennen zu lernen – so<br />

auch die zukünftigen deutschen Gastfamilien und die ausländischen Studenten,<br />

die an dem Programm teilnehmen möchten. Sehr spannend ist es zu versuchen sie<br />

aneinander „anzupassen“ und am schönsten ist es nach einer Zeit zu erfahren,<br />

dass sie sich gerne treffen, sich wirklich gut verstehen und viel Spaß miteinander<br />

haben.“<br />

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