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4.2.2.8: cis-4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäuredimethylester

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4. Reaktionen der Carbonylfunktion in Aldehyden, Ketonen, www.ioc-praktikum.de<br />

Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten<br />

<strong>4.2.2.8</strong> Umsetzung von 4-<strong>Cyclohexen</strong>-1,2-dicarbonsäureanhydrid mit Methanol zu <strong>cis</strong>-<br />

4-<strong>Cyclohexen</strong>-1,2-dicarbonsäuredimethylester (8) in Gegenwart von Acetylchlorid<br />

O<br />

O<br />

C 8<br />

H 8<br />

O 3<br />

(152.2)<br />

O<br />

O<br />

C 2<br />

H 3<br />

ClO<br />

(78.5)<br />

O<br />

C 10<br />

H 14<br />

O 4<br />

(198.2)<br />

O CH 3<br />

+ 2 H 3<br />

COH<br />

+<br />

CH 4<br />

O<br />

(32.0)<br />

H 3<br />

CCOCl<br />

kat. Mengen<br />

O<br />

CH3<br />

8<br />

H 2<br />

O<br />

Arbeitsmethoden: Arbeiten unter Feuchtigkeitsausschluss, Destillation Edukt für 4.2.2.9<br />

Chemikalien<br />

4-<strong>Cyclohexen</strong>-1,2-dicarbonsäureanhydrid<br />

Methanol<br />

Acetylchlorid<br />

tert-Butylmethylether<br />

Schmp. 102–104 °C, wird in Versuch 3.4.1 dargestellt.<br />

Sdp. 65 °C, d = 0.79 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C 128 hPa. Giftig beim Einatmen<br />

und Verschlucken.<br />

Sdp. 78 °C, d = 0.79 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C 59 hPa. Verursacht Verätzungen.<br />

Sofort mit viel Wasser abspülen.<br />

Sdp. 55 °C, d = 0.74 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 268 hPa.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einem 250 ml Dreihalskolben mit Magnetrührstab und Rückflusskühler<br />

mit Trockenrohr legt man 40 ml wasserfreies Methanol vor<br />

und versetzt unter Rühren mit 2.0 ml Acetylchlorid. 1 Nach dem<br />

Abkühlen der Mischung gibt man über den seitlichen Schliff 30.0<br />

mmol (4.57 g) 4-<strong>Cyclohexen</strong>-1,2-dicarbonsäureanhydrid zu, rührt<br />

bis sich das Anhydrid gelöst hat und lässt über Nacht stehen.<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Die Reaktionsmischung wird mit 70 ml tert-Butylmethylether und<br />

30 ml gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung versetzt und bis<br />

zum Abklingen der heftigen Gasentwicklung gerührt. Danach wird<br />

in einen Scheidetrichter überführt und mit 30 ml Portionen gesättigter<br />

Natriumhydrogencarbonat-Lösung bis zur neutralen Reaktion<br />

gewaschen (→ E 1 ). Anschließend wird noch mit 20 ml Wasser<br />

gewaschen (→ E 1 ) und die organische Phase über Natriumsulfat<br />

getrocknet. Nach dem Absaugen vom Trockenmittel (→ E 2 ) wird<br />

das Lösungsmittel abdestilliert (→ R 1 ), der ölige Rückstand wird in<br />

einen tarierten 10 ml Rundkolben überführt und die Lösungsmittelreste<br />

werden bei vermindertem Druck abgezogen. Ausbeute<br />

des Rohprodukts?<br />

Versuch <strong>4.2.2.8</strong>, Rev. 1.0 1


4. Reaktionen der Carbonylfunktion in Aldehyden, Ketonen, www.ioc-praktikum.de<br />

Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten<br />

Das Rohprodukt wird in einer Mikrodestille mit Spinne und tarierten<br />

Vorlagekölbchen bei vermindertem Druck fraktionierend destilliert,<br />

Fraktionen mit gleichem Brechungsindex werden vereinigt (Destillationsrückstand<br />

→ E 3 ). Man bestimme die Ausbeute (g, %) des<br />

Reinprodukts. Ausbeute an 8: 60–70%, Sdp. 80–81 °C/0.1 hPa,<br />

141–142 °C/27 hPa,<br />

n = 1.4725.<br />

20<br />

D<br />

1 Welche Funktion hat das Acetylchlorid?<br />

Hinweise zur Entsorgung (E), Recycling (R) der Lösungsmittel<br />

E 1 : Wässrige Phasen → Entsorgung (H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

E 3 : Destillationsrückstand in wenig Aceton lösen → Entsorgung (RH).<br />

R 1 : abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (tert-Butylmethylether).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 8 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 2.21–2.35 (2 H), 2.41–2.55 (2 H), 2.97 (2 H), 3.61 (6 H),<br />

5.60 (2 H).<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

a)<br />

b) c)<br />

6.0<br />

5.0 4.0 3.0<br />

2.0<br />

1.0 [ppm] 0.0<br />

13 C-NMR-Spektrum von 8 (75.5 MHz, CDCl 3 ): 25.67 (CH 2 ), 39.62 (CH), 51.76 (CH 3 ), 125.06 (CH), 173.66<br />

(C).<br />

LM<br />

180<br />

160<br />

140 120<br />

100<br />

80<br />

60 40 20 [ppm] 0<br />

Versuch <strong>4.2.2.8</strong>, Rev. 1.0 2


4. Reaktionen der Carbonylfunktion in Aldehyden, Ketonen, www.ioc-praktikum.de<br />

Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten<br />

IR-Spektrum von 8 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

3030<br />

2850<br />

50<br />

2950<br />

1735<br />

0<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν ~ [cm -1 ]<br />

* Formulieren Sie den zu 8 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

O<br />

O O<br />

O<br />

OH<br />

OMe<br />

O<br />

OMe<br />

CH 3<br />

OMe<br />

OMe<br />

O<br />

A B C<br />

O<br />

O<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten lassen sich A–C ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen. In welchem Zusammenhang stehen A und B?<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Acetylchlorid in Methanol ist eine milde HCl-Quelle für die sauer katalysierte Veresterung. [1,2] Siehe auch<br />

Einführung Kap. 4.2.2.<br />

[1] U. Gerlach, Th. Haubenreich, S. Hünig, Chem. Ber. 1994, 127, 1969–1980.<br />

[2] A. Nudelman, Y. Bechor, E. Falb, B. Fischer, B.A. Wexler, A. Nudelman, Synth. Commun. 1998, 28, 471–<br />

474.<br />

Versuch <strong>4.2.2.8</strong>, Rev. 1.0 3

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