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Newsletter September/Oktober PDF - Initiative zur sozialen ...

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newsletter <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2007<br />

<strong>Initiative</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.<br />

<strong>Newsletter</strong> der <strong>Initiative</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.<br />

<strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 07<br />

Liebe KollegInnen, liebe<br />

NutzerInnen, liebe Kolleg-<br />

Innen, Interessierte und<br />

FreundInnen,<br />

heute beginnen wir unseren<br />

newsletter mit einer erfreulichen<br />

Botschaft: die neue Homepage<br />

der <strong>Initiative</strong>...e.V. ist online!<br />

Unter<br />

www.initiative-<strong>zur</strong>-<strong>sozialen</strong>-reha<br />

bilitation.de<br />

sind wir erreichbar. Auf den<br />

neu gestalteten Seiten der homepage<br />

erfahren Sie alles über<br />

uns und unsere Arbeit.<br />

Wir haben unsere Informationen<br />

für Sie unter anderem um<br />

die Punkte Arbeit und Beschäftigung,<br />

newsletter, Jahresbericht,<br />

Qualitätsmanagement und Nutzerinnenbeteligung<br />

erweitert.<br />

Doch homepage hin oder<br />

her, dieser newetter birgt noch<br />

weitere Neuigkeiten in sich.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Bessy Albrecht-Ross und Regina Kröplin<br />

Inhalt:<br />

" "<br />

Sommerfest der <strong>Initiative</strong>...eV. 2<br />

Verrückt nach Segeln" 3<br />

Irrtu(r)m 5<br />

Gremium Perspektive 6<br />

Gapsy 7<br />

„Ach übrigens...“" 9"<br />

Impressum ViSdP:<br />

Vorstand der <strong>Initiative</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V. Sven Bechtolf, Heidi Mergner. ·<br />

Waller Heerstrasse 193 · 28219 Bremen www.initiative-<strong>zur</strong>-<strong>sozialen</strong>-rehabilitation.de · Telefon 0421-47 877 0 · Fax 0421 - 47 877 193<br />

Layout und Inhalt: Bessy Albrecht-Ross und Regina Kröplin (Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Initiative</strong>...e.V.)<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.


newsletter <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2007<br />

Sommerfest der <strong>Initiative</strong>...e.V. am 31. August 2007<br />

Am Freitag, den 31. August ging<br />

es für uns in der Travemünder<br />

Str. 7a, dem Hinterhof des Blaumeier-Ateliers<br />

wieder geschäftig<br />

zu. NutzerInnen, KollegInnen<br />

und FreundInnen der<br />

<strong>Initiative</strong>..e.V. waren eingeladen,<br />

am Sommerfest teilzunehmen.<br />

Um 16.00 Uhr wurde bei Kaffeeund<br />

Kuchen gestartet. Christine<br />

Renken vom THEATER INTER-<br />

AKTIWo<br />

(www.theater-interaktiwo.de)<br />

sorgte mit ihrer live-comedy für<br />

Unterhaltung.<br />

Das Wetter, ganz im Kontrast<br />

zum Sommer sorgte für ein gestiegenes<br />

Bedürfnis, den Grill an<br />

zufeuern, so dass recht bald für<br />

Wärme und Gegrilltes gesorgt<br />

war. An dieser Stelle sei der Gib,<br />

die in professioneller Weise für<br />

das leibliche Wohl gesorgt hat,<br />

gedankt.<br />

Hervorragende Live-Musik wurde<br />

von der R. Dark Band<br />

(www.rdarkband.de) geboten.<br />

Ein Hörgenuss, wie viele Anwesende<br />

bestätigten. Zum Tanzen<br />

lud offenbar das recht kühle Wetter<br />

nur wenige ein. Später sorgte<br />

ein Bandmitglied als DJ für weitere<br />

Musikunterhaltung bis in die<br />

Nacht.<br />

Für diejenigen, die es romantisch<br />

mochten, stand eine Feuerstelle<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Der Himmel hatte<br />

seine Regentätigkeit inzwischen<br />

eingestellt, so dass bei geselliger<br />

Unterhaltung und dem Cocktailausschank<br />

durch den „Chef“<br />

der Abend nach dem Mitternachtsimbiss<br />

als gelungen ausklingen<br />

konnte.<br />

Regina Kröplin<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.


Segelgruppe der<br />

<strong>Initiative</strong>...e.V. und BWG<br />

Verrückt nach Segeln<br />

Die Segelgruppe ist eine Kooperationsveranstaltung<br />

der<br />

<strong>Initiative</strong>...e.V. und der BWG.<br />

Sie besteht seit 1999 und<br />

wurde von Andreas Hillejan<br />

und Bernd Knies<br />

(<strong>Initiative</strong>...e.V.) initiiert. In der<br />

Zeit von März bis <strong>Oktober</strong> wird<br />

die Segelgruppe angeboten.<br />

B.: Andreas, Du hast die Segelgruppe<br />

ins Leben gerufen...?<br />

A.: Ja, ich habe das zusammen<br />

mit Bernd Knies initiert.<br />

Wir kamen beide auf die Idee,<br />

so etwas regelmäßig für BewohnerInnen<br />

zu machen.<br />

Wir hatten das vereinzelt<br />

schon mal gemacht, da sind<br />

wir auf der Ostsee mit größeren<br />

Schiffen gesegelt. Oder<br />

wir waren mit BewohnerInnen<br />

in Holland auf einer Freizeitfahrt.<br />

Ich hatte mir damals ein<br />

Boot gekauft und habe zusammen<br />

mit Bernd überlegt,<br />

so etwas für die NutzerInnen<br />

der <strong>Initiative</strong>...e.V. anzubieten.<br />

Wir haben dann erst mal eine<br />

gemeinsame Fahrt auf den<br />

friesischen Meeren gemacht.<br />

Bernd hatte Kontakte zum Jugendkutterwerk<br />

und wir fragten,<br />

ob wir die Boote hier in<br />

Bremen mit nutzen könnten.<br />

B.: Es ist also aus Eurer persönlichen<br />

Leidenschaft<br />

entstanden?<br />

A.: Ja, das hat nur deswegen<br />

funktioniert, weil wir das Beide<br />

leidenschaftlich gerne machen.<br />

Wir haben gedacht das ist toll<br />

für uns, also warum soll das<br />

nicht auch gut für die Bewohner<br />

sein.<br />

Die Verbindung mit der Natur<br />

und den Elementen das ist<br />

etwas, was im Stadtleben völlig<br />

verloren geht. Wir haben<br />

das als etwas erfahren, das<br />

beruhigt und das Spaß macht.<br />

Da haben wir gedacht, dass<br />

es manchen Bewohnern<br />

schwer fällt, so zu sich zu<br />

kommen und dass Segeln ein<br />

gutes Angebot sein könnte.<br />

Das beschreiben die Bewohner<br />

oft, dass Ihnen diese<br />

Kombination aus Spaß und<br />

Beruhigung gut tut.<br />

B.: Da gehört dann richtig eine<br />

Portion Mut dazu?<br />

A.: Ja, das ist dann das was<br />

für einige ein Hinderungsgrund<br />

sein kann.<br />

B.: Also Ihr trefft Euch, geht<br />

auf das Boot, setzt das Segel<br />

und los geht’s, ohne weitere<br />

Wir segeln mit offenen Jollen<br />

(4,5 bis 7,0 m - Boote) auf der<br />

Mittel-Weser in Bremen-Hemelingen;<br />

Segelkenntnisse der<br />

TeilnehmerInnen sind nicht<br />

erforderlich, weil genug erfahrene<br />

BootsführerInnen dabei<br />

sind. Allerdings sollten die TeilnehmerInnen<br />

Lust haben, sich<br />

an der frischen Luft und auf<br />

dem Wasser aufzuhalten und<br />

sich auf engem und manchmal<br />

schwankendem Raum zu bewegen.<br />

Wir fahren mit dem<br />

Vereinsbus von der Geschäftsstelle<br />

zum Hemelinger Segelsportverein.<br />

Dort machen wir<br />

gemeinsam die Boote klar und<br />

segeln die Mittelweser auf und<br />

ab. Zwischendrin machen wir<br />

eine Kaffee-Pause im Segelvereins-Cafe.<br />

Gegen 16.00 Uhr<br />

bringen wir die Boote in den<br />

Hafen und fahren mit dem<br />

Vereinsbus <strong>zur</strong> Geschäftsstelle<br />

<strong>zur</strong>ück.<br />

AnsprechpartnerInnen<br />

und Kontakt:<br />

Martina Weyhausen<br />

(Team1)<br />

Tel.: 0421 - 6595800<br />

Andreas Hillejan<br />

(Team 5)<br />

0421 - 47877205


Vorerfahrungen?<br />

A.: Wenn jemand neues<br />

kommt sagen wir, setz dich<br />

mal da hin und schau dir das<br />

alles mal an. Pflicht ist es,<br />

Schwimmwesten zu tragen.<br />

Alles andere ist „learning by<br />

doing“ (lernen durch Mitmachen).<br />

Viele sind völlig damit<br />

zufrieden, einfach im Boot zu<br />

sitzen und sich schaukeln zu<br />

lassen. Es gibt welche die<br />

wollen gerne an die Taue, die<br />

Segel bewegen. Es gibt welche,<br />

die wollen das Ruder bedienen<br />

und wollen das auch<br />

lernen. Das dauert seine Zeit.<br />

Da muss man eine Menge<br />

Geduld mitbringen, dann<br />

klappt das auch.<br />

B.: Mal angenommen Du hast<br />

nur Laien dabei, könntest Du<br />

das Boot alleine führen?<br />

A.: Nicht bei jedem Wind.<br />

Wenn wir z.B. Windstärke vier<br />

haben und drei Leute im Boot<br />

sitzen, dann würde ich mir das<br />

überlegen. Dann würde ich<br />

erst mal reffen, d.h. Segelfläche<br />

wegnehmen. Grundsätzlich<br />

würde ich es mir zutrauen<br />

auch nur mit Leuten zu segeln,<br />

die nicht segeln können.<br />

B.: Was ist eigentlich der Unterschied<br />

zwischen Jolle und<br />

Boot?<br />

A.: Jollen haben keinen festen<br />

Kiel, sie sind deshalb wackeliger.<br />

Wir segeln mit diesen<br />

kleinen, wackeligen Booten,<br />

ohne Kajüte, wo man spürt,<br />

wenn der Wind hinein bläst.<br />

B.: Bist Du also immer mit<br />

Martina, deiner Kollegin, auf<br />

einer Jolle?<br />

A.: In der Regel haben wir drei<br />

Jollen da. Auf jedem Boot<br />

muss jemand sein, der segeln<br />

kann, der einen Segelschein<br />

hat. Wir sind ja drei BetreuerInnen,<br />

Martina und ich von<br />

der <strong>Initiative</strong> und Steffi von der<br />

Bremer Werkgemeinschaft.<br />

Und dann sind in der Regel<br />

auch BewohnerInnen dabei,<br />

die segeln können. Da ist einer<br />

der kann besser segeln<br />

als ich. Es ist schon klar, dass<br />

in jedem Boot einer sitzt, der<br />

die Verantwortung übernimmt.<br />

Der das Boot aus dem Hafen<br />

bringt und später auch wieder<br />

<strong>zur</strong>ück.<br />

B.: Wie viele seid Ihr denn<br />

immer so?<br />

A.: Also insgesamt so etwa<br />

neun Leute. In ein Boot passen<br />

fünf Menschen, in die anderen<br />

dann zwei bis drei Leute.<br />

Es ist auch schon vorgekommen,<br />

dass wir umgeschichtet<br />

haben. Dann saßen<br />

eben ein paar Leute eine Weile<br />

am Hafen und haben auf<br />

den nächsten Wechsel gewartet.<br />

B.: Aber Ihr seid grundsätzlich<br />

offen, mit Voranmeldung, bei<br />

Dir oder Martina?<br />

A.: Wir sagen, dass wir nicht<br />

einmal eine Voranmeldung<br />

brauchen. Wir geben die Termine<br />

vorher schriftlich bekannt.<br />

B.: Ihr macht ja wetterbedingt<br />

eine Winterpause. Seid Ihr in<br />

diesem Jahr schon wieder unterwegs?<br />

A.: Leider haben wir erst<br />

dieses eine Treffen gehabt<br />

und auch nur ein Boot im<br />

Wasser. Das macht eigentlich<br />

keinen Sinn, die<br />

anderen Boote sind noch<br />

in der Halle. Wir haben ganz<br />

enge finanzielle Mittel. Wir<br />

zahlen eine extrem niedrige<br />

Miete. Dementsprechend unzuverlässig<br />

ist die Geschichte<br />

auch. Wir müssen alles in Eigenregie<br />

machen. Wir werkeln<br />

im Winter an den Booten herum<br />

und machen sie sommerfest,<br />

segelfertig.<br />

B.: Ist die Marseillefahrt aus<br />

der Segelgruppe entstanden?<br />

A.: Entstanden ist das über<br />

die internationalen Kontakte,<br />

die F.O.K.U.S. angeleiert hat.<br />

Da gab es erst mal die internationalen<br />

Fußballturniere in<br />

Italien. Und einen Kongress<br />

vor drei oder vier Jahren, der<br />

sich mit dem Fußballturnier<br />

verbunden hat. Die Leute, die<br />

daran teilgenommen haben,<br />

erfuhren, dass es auch eine<br />

internationale Segelveranstaltung<br />

gibt. Die haben uns im<br />

Grunde darauf gebracht.<br />

B.: Gibt es noch etwas Wichtiges,<br />

was Du noch nicht erwähnt<br />

hast?<br />

A.: Ja, was wir auch am Anfang<br />

gesagt haben, dass das<br />

Segeln etwas ist, wo man mit<br />

Leidenschaft dabei ist. Und<br />

das ist es für uns selber auch.<br />

Wir sind der Meinung, dass es<br />

eine tolle und wichtige Sache<br />

ist.<br />

Danke für das Interview an Andreas Hillejan<br />

Bessy Albrecht-Ross


newsletter <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2007<br />

Interview mit KollegInnen<br />

und NutzerInnen der<br />

<strong>Initiative</strong>...e.V.<br />

Am 12.07.2007 hat der Irrtu(r)m<br />

wieder zu einem Interview mit<br />

den Betreuerinnen und Betreuern<br />

der <strong>Initiative</strong>...e.V. eingeladen.<br />

Diesjähriges Thema war<br />

„Suizid“ und Irmgard, Claus<br />

und Markus (NutzerInnen des<br />

Irrtu(r)m) haben auf verschiedene<br />

Art und Weise durch das<br />

Thema geführen. Es wurde ein<br />

Gedicht einer Irrturm Autorin<br />

gelesen, Fragen gestellt, miteinander<br />

gesprochen, diskutiert<br />

und Sichtweisen ausgetauscht.<br />

Es ging darum, miteinander ins<br />

Gespräch zu kommen über ein<br />

vermeintlich tabuisiertes Thema.<br />

Themen waren u.a.:<br />

• Kann Glaube Halt geben, um<br />

im Leben zu bleiben?<br />

• TABU!? Reden oder<br />

Schweigen?<br />

• Verläßlichkeit und<br />

Absprachen, was kann<br />

hilfreich sein?<br />

Im Laufe des Interviews wurde<br />

der Gesprächsbedarf über dieses<br />

Thema deutlich, so dass sich<br />

ein Gesprächskreis daraus ergeben<br />

hat, der alle 8 - 10 Wochen<br />

statt finden wird.<br />

Das gesamte Interview wird in<br />

der kommenden Irrtu(r)m Ausgabe<br />

19 veröffentlicht!<br />

Irrturm Pressefest<br />

Der Eintritt des Redaktionsschlußes<br />

im <strong>September</strong> gibt das Signal<br />

<strong>zur</strong> Vorbereitung des Festes,<br />

auf dem der aktuelle Irrtu(r)m<br />

mit dem Thema „Kleine Schritte,<br />

große Sprünge!“ präsentiert<br />

wird.<br />

Einer der ersten Schritte ist das<br />

Festlegen des Termins, und eben<br />

dieser ist folgender:<br />

14. Dezember 16:00 Uhr<br />

Immanuel Gemeinde in der<br />

Elisabeth Strasse 17/18<br />

Bei Musik, Lesung, kaltem Buffet<br />

und einigen Überraschungen<br />

wird das Ergebnis eines Jahres<br />

Arbeit der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Eine Überraschung vorweg:<br />

Dieses Jahr wird der Irrtu(r)m<br />

auch als Hörbuch erscheinen.<br />

Einige ausgewählte sowie nicht<br />

in der Druck Ausgabe erscheinenden<br />

Texte werden von den<br />

AutorInnen selbst gelesen.<br />

Einladungen werden in den<br />

kommenden Wochen verschickt.<br />

Bessy Albrecht-Ross<br />

Ingrid Scheffel (Team 12):<br />

Zitet aus dem Interview vom<br />

12.07.2007<br />

„ ...es ist durchaus ein professionelles<br />

Verhältins, (...) aber<br />

ich erkenne mich auch in der<br />

Not des anderen wieder...“<br />

Markus Tornow (Irrturm):<br />

Zitet aus dem Interview vom<br />

12.07.2007<br />

“Ich persönlich finde es legitim,<br />

wenn ein Profi sagt, diese<br />

Last kann ich nicht tragen. Ich<br />

kann mir nicht vorstellen, dass,<br />

egal ob Profi oder nicht, jemand<br />

tatsächlich einschätzen<br />

kann, bringt dieser Mensch<br />

sich um oder nicht. Es ist ja<br />

auch im Sinne des Betroffenen,<br />

dass BetreuerInnen eigene<br />

Grenzen setzen und ggf.<br />

institutionelle Unterstützung<br />

anbieten.”<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.


Gremium<br />

Perspektive<br />

Interview mit Jörn Petersen<br />

Was ist die Perspektive innerhalb<br />

der <strong>Initiative</strong> ... e. V.?<br />

Schaut man in die Übersicht der<br />

Gremien und Arbeitsgruppen der<br />

<strong>Initiative</strong> ... e.V., so handelt es<br />

sich bei der Perspektive um ein<br />

Gremium <strong>zur</strong> Diskussion und<br />

Weiterentwicklung aller betreuungsrelevanten<br />

Fragestellungen,<br />

das es seit 2004 gibt und monatlich<br />

zusammen kommt. Es setzt<br />

sich aus dem Vorstand, dem Leiter<br />

des Betreuten Wohnens, der<br />

Verwaltung und den VertreterInnen<br />

aller Betreuungsbereiche<br />

und der Beratungsgruppe der<br />

Organisation zusammen. Alle<br />

drei Jahre werden die Vertreter-<br />

Innen der Verwaltung, der Beratungsgruppe<br />

und der Betreuungsbereiche<br />

von den darin jeweils<br />

tätigen MitarbeiterInnen<br />

gewählt.<br />

Dieses Verfahren verrät schon,<br />

dass es sich nicht gerade um<br />

eine übliche Form der organisationsinternen<br />

Beratung handelt.<br />

Ein Interview mit Jörn Petersen<br />

aus dem Team 6, der seit 3½<br />

Jahren Mitglied ist, macht deutlich,<br />

was die Perspektive aus<br />

seiner Sicht ausmacht.<br />

Jörn, was ist die Perspektive?<br />

„Die Perspektive ist ein Gremium,<br />

das konzeptionelle Prozesse<br />

anstößt, das Aufgaben verteilt,<br />

das Diskussionsaufträge vom<br />

Vorstand erhält, das Aufgaben an<br />

den Vorstand <strong>zur</strong>ück gibt, kurz:<br />

das alle betreuungsrelevanten<br />

Themen diskutiert und berät. Die<br />

sogenannten Praktiker aus der<br />

Arbeit sind über diesen Weg an<br />

vielen wichtigen Entscheidungen<br />

des Vorstandes beteiligt. Die Fülle<br />

der Themen sind manchmal<br />

schwer zu bewältigen. Ich wünsche<br />

mir für mich als auch für<br />

alle anderen Mitglieder öfters eine<br />

intensivere Vorbereitung zu<br />

bestimmten Themen. Dennoch<br />

schaffen wir es immer, die wichtigen<br />

Themen im Blick zu haben:<br />

Wer ist mit was befasst? Wie<br />

wird es weiter gehen? Wir kommen<br />

zu unseren Themensondierungen<br />

und – was wichtig ist –<br />

Standortbestimmungen.“<br />

Aus der Perspektive ist die<br />

„Arbeitsgruppe Zahlen“ hervorgegangen?<br />

Was hat es mit<br />

dieser AG auf sich?<br />

„Die AG Zahlen wurde zunächst<br />

aus der Diskussion der sich anbahnenden<br />

Veränderung der Tarifstruktur<br />

der MitarbeiterInnenentgelte<br />

angestoßen. Dieser<br />

Aspekt ist aber mehr in den Hintergrund<br />

getreten. Vielmehr wurden<br />

Kriterien für die Transparenz<br />

der Bilanz für die MitarbeiterInnen<br />

entwickelt. Weiter erfolgte<br />

eine Diskussion der Ausdifferenzierung<br />

der verschiedenen Leistungen<br />

bezüglich ihrer Kosten,<br />

so dass das System der Kostenstellen<br />

unter Mitarbeiterbeteiligung<br />

ausgebaut werden konnte.<br />

Halbjahresbilanzen, jederzeit zuverlässige<br />

Zugriffe auf Kostenund<br />

Einnahmeentwicklungen<br />

sind nun möglich, so dass die<br />

Diskussionen innerhalb der Perspektive<br />

jederzeit mit den wirtschaftlichen<br />

Aspekten der Organisation<br />

einher gehen können.<br />

Wir sind eben ein Verein, in dem<br />

viele Leute das Selbstverständnis<br />

haben, dass sie an Entscheidungen<br />

beteiligt werden, eben<br />

nicht in einem hierarchischen<br />

Unternehmen sind, in dem ihnen<br />

mitgeteilt wird, was als nächstes<br />

getan wird. Viele haben die Vorstellung,<br />

dass sie ihre Arbeitssituation<br />

beeinflussen können.<br />

Dies ist dem Vorstand bewusst.<br />

Daher ist es das Ziel, die MitarbeiterInnen<br />

möglichst nah an das<br />

Management zu holen.“<br />

Was hat Dich persönlich bewogen,<br />

die Arbeit in der Perspektive<br />

zu machen?<br />

„Meine Idee war, dass Beteiligung<br />

dem Burn-out vorbeugt.<br />

Wenn ich mich inhaltlich beteilige,<br />

stecke ich weniger wie ein<br />

Maulwurf in meiner praktischen<br />

Arbeit fest. Dieser Gedanke geht<br />

auch auf. Die Arbeit in der Perspektive<br />

hilft mir, immer wieder<br />

den Blick zu heben und über das<br />

Team 6 und die konkrete Arbeit<br />

hinaus zu schauen. Für die Ini ist<br />

es auch gut, da diese Arbeit die<br />

Vernetzung zwischen Beschäftigen<br />

und Vorstand verbessert,<br />

und – so hoffe ich – die konzeptionelle<br />

Diskussion bereichert. –“<br />

Und dies meinte Jörn Petersen<br />

auch mit dem Wissen, dass es<br />

trotzdem so ist, dass das Potential<br />

an Informationen und der Fähigkeit,<br />

Themen zielgeleitet aufzubereiten,<br />

ungleich verteilt ist.<br />

Für sich selbst sieht Jörn Petersen<br />

noch einen Gewinn, wenn er<br />

sich in verschiedene Schwerpunkte<br />

eher vertiefen würde.<br />

Dieser Aspekt ist allerdings für<br />

ihn als auch für alle weiteren Beteiligten<br />

immer von der je eigenen<br />

Situation in der Arbeit abhängig.<br />

Es ist ein aktiver Akt<br />

notwendig, den eigenen Kopf für<br />

bestimmte Inhalte freizuhalten.<br />

Ich danke Jörn für das Interview.<br />

Regina Kröplin


newsletter <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2007<br />

Ambulant vor stationär<br />

Die Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste<br />

GmbH (Gapsy) hat im Frühjahr 2007 einen Preis für eines der<br />

innovativsten Modelle in der Gesundheitswirtschaft der Financial<br />

Times gewonnen.<br />

Dieses Behandlungsmodell mit dem Namen „Integrierte Versorgung<br />

Rückzugsräume“ besteht aus einem Netzwerk von zehn<br />

niedergelassenen Nervenärzten, der Ambulanten Psychiatrischen<br />

Pflege und der Soziotherapie der Gapsy sowie einer Apotheke<br />

und einem Krisenhaus in Trägerschaft der Gapsy.<br />

Über neue Finanzierungswege wird akut erkrankten Menschen,<br />

im Besonderen mit schweren Depressionen und Angststörungen,<br />

ein Versorgungsmodell geboten, in dem die ärztliche und nichtärztliche<br />

Versorgung über 24 Stunden intensiver als bisher gesichert<br />

ist.<br />

Besonderes Kernstück ist das „Rückzugshaus“, in dem Patienten<br />

von 17:00 h bis 9:00 h Schutz und Zuflucht finden können.<br />

Der ständige Wechsel zwischen Schutz im „Rückzugshaus“ und<br />

Begleitung und Versorgung in der eigenen Häuslichkeit ist das<br />

Besondere an diesem Modell.<br />

Mit dem Aufbau der ambulanten psychiatrischen Pflege (APP)<br />

aus der <strong>Initiative</strong>...e.V. heraus wurde 2001 die GAPSY gegründet.<br />

Gesellschafter sind:<br />

• Bremer Werkgemeinschaft e.V.<br />

• <strong>Initiative</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.<br />

• Sozialwerk der Freien Christen e.V.<br />

Zielvorgabe war und ist es bis heute, Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen eher in der ambulanten Versorgung zu halten. Beispielhaft<br />

soll einer möglichen Chronifizierung von Beginn an<br />

durch ein Modell, dass die akut benötigte Unterstützung bietet<br />

und zugleich die bestehenden stabilisierenden Faktoren der je<br />

eigenen Lebensräume bewahrt, entgegengewirkt werden.<br />

Das heutige Kundencenter der Gapsy ist täglich in der Zeit von<br />

8.30 bis 19.00 Uhr erreichbar und bietet Beratung und Organisation<br />

zum gesamten Angebot der psychiatrischen Hilfe. Jeweiliges<br />

Ziel ist es, im Krisenfall innerhalb einer Stunde die notwendigen<br />

Hilfsangebote zu organisieren. Im Vordergrund steht eine Behandlungsbedürftigkeit<br />

im Sinne des SGB V. Dabei zeichnet sich<br />

die Gapsy durch eine hohe Verbindlichkeit aus.<br />

Kundencenter<br />

Gesellschaft für ambulante<br />

psychiatrische<br />

Dienste GmbH<br />

Waller Heerstraße 107<br />

28219 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 165 01 - 0<br />

Fax: 0421 - 200 99 78<br />

Info@gapsy.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag - Freitag<br />

8.30 - 19 Uhr<br />

Geschäftsstelle<br />

Gesellschaft für ambulante<br />

psychiatrische<br />

Dienste GmbH<br />

Waller Heerstraße 103<br />

28219 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 17835 - 0<br />

Fax: 0421 - 17835 - 199<br />

Info@gapsy.de<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.


newsletter <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2007<br />

Heute ist die Gapsy ein Unternehmen mit 60 MitarbeiterInnen.<br />

Das Angebot umfasst die APP (seit 1999), die Soziotherapie<br />

(seit 2003), die Integrierte Versorgung Rückzugsräume (seit<br />

2004) und die Multiprofessionelle Behandlungseinheit (seit<br />

2005).<br />

Aktuell bedient die Gapsy monatlich 300 PatientInnen.<br />

Im Schwerpunkt werden Menschen mit affektiven Störungen,<br />

Schizophrenie, neurotische, Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen sowie Persönlichkeits – und Verhaltensstörungen<br />

behandelt. Bei allen diesen Gruppen gelingt es, durch den Aufbau<br />

eines verlässlichen Netzwerkes zwischen - vor allem - niedergelassenen<br />

Nervenärzten und der Gapsy, aber auch unter<br />

Beteiligung der Behandlungszentren, grundsätzlich Klinikaufenthalte<br />

zu vermeiden.<br />

Literaturempfehlung<br />

Band I der Schriftenreihe<br />

des Dachverbandes der<br />

Gemeindepsychiatrie<br />

Die Akzeptanz ambulanter Behandlungsstrukturen ist gewachsen<br />

und es setzt sich mehr und mehr die Einsicht durch, dass<br />

Patientinnen und Patienten im häuslichen Umfeld besser versorgt<br />

sind als in klinischen Strukturen.<br />

Um weiter von einem starren Versorgungsmodell weg zu kommen<br />

und dem Modell der NutzerInnenorientierung stärker zu<br />

entsprechen, werden die nächsten Schritte bereits umgesetzt.<br />

Ein ärztliches medizinisches Versorgungszentrum sowie eine<br />

mobile und ambulante Rehabilitationseinrichtung, welche die<br />

Flexibilität der zeitnahen Unterstützung und Behandlungskontinuität<br />

verbessern, sollen zeitnah Bestandteil des Angebots<br />

werden. Weitergehend ist es ein Anliegen der Gapsy, den Gedanken<br />

der trägerübergreifenden Erweiterung individuell ausgerichteter<br />

Hilfsangebote voranzubringen.<br />

„Integrierte Versorgung in<br />

der Gemeindepsychiatrie“<br />

Bei Interesse wenden Sie<br />

sich bitte an o.g. Adresse.<br />

Durch die hohe Innovationfähigkeit wurde das Behandlungsnetzwerk<br />

der Gapsy damit eins von zehn wegweisenden Modellen<br />

im Gesundheitssystem, das die Financial Times Deutschland<br />

in ihrem Wettbewerb „Ideenpark Gesundheitswirtschaft<br />

2007“ ehrte. Gesucht wurden innovative Geschäftsmodelle, die<br />

das Gesundheitssystem effizienter, transparenter und qualitativ<br />

besser machen. Die <strong>Initiative</strong>...e.V. gratuliert der Gapsy zu ihrem<br />

Erfolg!<br />

Weitere Informationen über die Gapsy erfahren Sie unter<br />

www.gapsy.de.<br />

Ich danke dem Geschäftsführer Wolfgang Faulbaum-Decke für die<br />

Informationen<br />

Mitautor und Geschäftsführer<br />

der Gapsy Wolfgang<br />

Faulbaum-Decke<br />

Regina Kröplin<br />

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<strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.


newsletter <strong>September</strong>/<strong>Oktober</strong> 2007<br />

ACH ÜBRIGENS...<br />

Jahresbericht der<br />

<strong>Initiative</strong> <strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong><br />

Rehabilitation e.V.<br />

Der Jahresbericht 2006 liegt<br />

25-jähriges Jubiläum der <strong>Initiative</strong>...e.V.<br />

Im Dezember diesen Jahres besteht die Inititaive...e.V. 25 Jahre. Dieses<br />

besondere Ereignis feiern wir im Mai 2008. Im Rahmen der Vorbereitungen<br />

arbeiten wir unter anderem an der Geschichte der<br />

<strong>Initiative</strong>...Wer von Ihnen/Euch Interessantes aus früheren Zeiten (Fotos,<br />

Berichte, Erzählungen) dazu beitragen möchte meldet sich bitte bei:<br />

Bessy Albrecht-Ross<br />

0421 - 47877442<br />

__________________________________________________________________________<br />

vor!<br />

Auf unserer homepage<br />

(www.initiative-<strong>zur</strong>-<strong>sozialen</strong>-reh<br />

abilitation.de) können Sie den<br />

Bericht einsehen. Auf Wunsch<br />

senden wir Ihnen eine CD o-<br />

der eine Print-Ausgabe.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich<br />

bitte an:<br />

Bessy Albrecht-Ross<br />

Email:<br />

irrturm@initiative-<strong>zur</strong>-<strong>sozialen</strong>-r<br />

Martina Zivkovic, Diplom Pädagogin, ist seit<br />

ehabilitation.de<br />

Telefon<br />

0421 - 47877442<br />

Juli bei uns im Team 11 (Frauen mit Drogenabhängigkeit)<br />

beschäftigt. Praktika im Frauenbereich<br />

(Mädchentreff und Betreutes Wohnen<br />

für obdachlose Frauen, Drogenberatungsstelle<br />

und Kontaktladen) haben die ihre<br />

Arbeit im Bereich illegale Drogen zu ihrem<br />

Schwerpunkt werden lassen.<br />

Wir begrüßen Sie herzlich als neue Kollegin!<br />

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<strong>zur</strong> <strong>sozialen</strong> Rehabilitation e.V.

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