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Jegenstorfer 4 / 2013

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das zu verlangen. Man muss für Veränderungen durchaus<br />

offen sein. Die Frage ist einfach, zu welchen Bedingungen?<br />

Ist man auf materielle Werte basiert oder geht es um ideelle<br />

Werte. Eine gewisse Tendenz zu Wohlstand anstatt Wohlergehen<br />

ist unverkennbar. Wir müssen ideelle Werte wie das<br />

Wohlergehen wieder in den Mittelpunkt setzen und nicht<br />

den materiellen Wohlstand.<br />

Und deswegen lebe ich mit Herz und Seele für die Familie und<br />

die Gemeinde. Je weiter wir uns von diesem Werteumfeld entfernen,<br />

desto unpersönlicher wird es, und es wird uns dann<br />

auch egal. Und dem sollten wir gemeinsam entgegenwirken.<br />

Was hat sich in den letzten 30 Jahren in Jegenstorf<br />

am Meisten verändert?<br />

Es wurde schon ein wenig anonymer. Kontakte sind mir<br />

immer ein grosses Anliegen, man soll die Gemeinschaft pflegen.<br />

Man muss nicht jedes Jahr ein Dorffest haben, aber die<br />

Leute sollen miteinander reden, und das mit Respekt. Dieser<br />

Respekt drückt sich auch damit aus, dass man sich beispielsweise<br />

grüsst. Ich bin jetzt halt jemand, der sehr auf die Leute<br />

zugeht, und ich bin am Morgen auch schon wach. Und wenn<br />

ich auf den Zug gehe, sage ich guten Morgen oder guten Tag.<br />

Aber diese Kultur geht leider schon ein wenig verloren, was<br />

ich bedaure. Sehr erfreulich ist, dass wir in unserer Gemeinde<br />

ein belebtes Dorfzentrum haben mit einem modernen Ärztezentrum<br />

und zahlreichen vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten,<br />

ein breites, hochstehendes Bildungs- und Weiterbildungsangebot,<br />

aber auch eine sehr gute Gemeindeverwaltung.<br />

Welche Werte wünschen Sie sich zu erhalten, auch<br />

wenn Sie jetzt das Amt des Präsidenten der Einwohnergemeinde<br />

abgeben?<br />

Ich hoffe, wir sind uns weiterhin bewusst, dass wir eine Gemeinschaft<br />

sind und dass die Gemeinschaft von Beiträgen<br />

von möglichst vielen lebt. Und dass wir Sorge tragen zum<br />

Mitbestimmungsrecht in der Gemeinde – es ist weltweit einzigartig.<br />

Dazu gehört auch immer der Respekt der Mehrheit<br />

vor der Minderheit. Das ist dann aber gelebte Demokratie.<br />

Herr König, ich danke Ihnen ganz herzlich für das<br />

spannende Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin<br />

viele spannende Begegnungen und viel Freude bei<br />

Ihrer Arbeit.<br />

Interview: Susanne Iff<br />

Dienst am Mitmenschen<br />

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••••••••••••••••••••••<br />

Wir haben es gehört, gesehen im TV und gelesen in Zeitungen,<br />

die schrecklichen Bilder der Zerstörung auf den Philippinen.<br />

Mehrere Tausend Todesopfer und ca. 4 Millionen Menschen<br />

haben alles verloren!<br />

Der Taifun des Jahrhunderts hat alles wegrasiert, Schrecken,<br />

Verwüstung und Leichen hinterlassen. Dies in einem Land, wo<br />

ständige Armut und der Kampf ums Überleben herrscht!<br />

3- bis 4-mal im Jahr erhalte ich sorgenvolle Mails von unseren<br />

Partnerorganisationen auf Mindanao, welche von Erdrutschen,<br />

Überschwemmungen, Erdbeben, Stürmen und hohem Wellengang<br />

berichten. Dabei werden auch immer wieder Fischerdörfer<br />

beschädigt oder gar zerstört. Grosse Naturkatastrophen<br />

– teilweise auch von Menschen verursacht – bringen die arme<br />

Bevölkerung der Philippinen immer wieder um ihr bescheidenes<br />

Hab und Gut, und keine Versicherung kommt für die Schäden<br />

auf! Diese Menschen haben keine Wahl und müssen dann<br />

wieder auf dem Nullpunkt von vorne beginnen.<br />

In direkter Zusammenarbeit mit vielen Organisationen vor Ort<br />

bietet der Theresa-Laden seit 22 Jahren immer wieder moralische<br />

Unterstützung und leistet Aufbauhilfe in verschiedenster<br />

Form.<br />

Wir haben uns kurz entschlossen, die Weihnachtsausstellung in<br />

der Pfrundschür zu verlängern und den gesamten Verkaufserlös<br />

für die leidgeprüften Opfer des Wirbelsturms auf den betroffenen<br />

Inseln zu verwenden.<br />

Wir vertrauen voll und ganz unseren langjährigen Partnerorganisationen,<br />

welche das Geld zweckmässig und am richtigen Ort<br />

einsetzen. Ein Grund für uns, unsere Freiwilligenarbeit auch in<br />

der Vorweihnachtszeit fortzusetzen! Dazu aber brauchen wir<br />

auch die Unterstützung der Dorfbewohner, welche uns in der<br />

Pfrundschür und im Laden besuchen, saubere und noch gut<br />

brauchbare Sachen bringen und auch viele schöne Dinge zu<br />

einem angemessenen Preis einkaufen. Ohne diese wichtigen<br />

Beiträge unserer Kundinnen und Kunden kann der Theresa-<br />

Laden weder existieren noch irgendwelche Hilfe leisten!<br />

Vielen herzlichen Dank für das wertvolle Mitwirken der<br />

gesamten Bevölkerung von Jegenstorf und Umgebung<br />

Für das Theresa-Laden Team<br />

Monika Baumann<br />

24<br />

Der <strong>Jegenstorfer</strong> 4/13

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