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Arbeitsmarktprogramm 2014 - Jobcenter Rhein Kreis Neuss

Arbeitsmarktprogramm 2014 - Jobcenter Rhein Kreis Neuss

Arbeitsmarktprogramm 2014 - Jobcenter Rhein Kreis Neuss

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<strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 3<br />

2.<br />

Erwartungen an die Entwicklungen und Rahmenbedingungen<br />

<strong>2014</strong><br />

4<br />

2.1<br />

Erwartungen an die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

<strong>2014</strong><br />

4<br />

2.2<br />

Erwartungen an die dezentralen Entwicklungen und Rahmenbedingungen<br />

<strong>2014</strong><br />

5<br />

2.2.1 Branchen-, Beschäftigten-, Stellenangebotsentwicklung 5<br />

2.2.2 Entwicklung der Arbeitslosigkeit 6<br />

2.2.3 Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 7<br />

2.2.4 Entwicklung der Langzeitbezieher/innen 8<br />

3. Struktur des Kundenpotentials SGB II 10<br />

3.1 Kundenpotential der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 10<br />

3.2 Kundenpotential der Langzeitbezieher/innen 11<br />

3.3 Kundenpotential der Alleinerziehenden 12<br />

3.4 Kundenpotential nach Profillagen 13<br />

3.5 Struktur der Bedarfsgemeinschaften 14<br />

4.<br />

Gemeinsame Grundaussagen aus dem Geschäftsplan <strong>2014</strong> der<br />

Agentur für Arbeit Mönchengladbach<br />

15<br />

4.1 Gemeinsame Grundaussagen zum Kunden- und Stellenpotential 15<br />

4.2 Gemeinsame Grundaussagen zum Ausbildungsmarkt 16<br />

4.3<br />

Gemeinsame Grundaussagen zu den strategischen Schwerpunkten<br />

im Arbeitgeberservice<br />

17<br />

5. Operative Schwerpunkte <strong>2014</strong> 19<br />

5.1 Integrationschancen nutzen 19<br />

5.2 Fachkräftepotential erhöhen 19<br />

5.3 Langzeitbezieher/innen aktivieren 19<br />

5.4 Beschäftigungschancen Alleinerziehender erschließen 20<br />

5.5 Jugendliche in Ausbildung und Arbeit integrieren 20<br />

5.6 Rechtmäßigkeit der operativen Umsetzung sicherstellen 21<br />

5.7 Erstausbildung junger Erwachsener 21<br />

5.8 Projektgruppe Neuansiedlung im Logistikbereich 22<br />

5.9 Modellprojekt „Arbeit für Generationen“ 22<br />

5.10 Frauenförderung 22<br />

5.11 Bildungszielplanung <strong>2014</strong> 23<br />

6. Budgetplanung <strong>2014</strong> 25<br />

7.<br />

Produktbeschreibungen/Produktblätter zu den Instrumenten<br />

der Arbeitsmarktpolitik<br />

27 – 66<br />

8. Kommunale Eingliederungsleistungen 67<br />

Anlage 1: Glossar 69<br />

Impressum 70<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 2


1. Einleitung<br />

Seit 2005 wird die Vermittlung und Integration von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

sowie die Leistungsgewährung nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II)<br />

durch das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> wahrgenommen. Das <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> <strong>2014</strong> stellt Transparenz her zu den operativen Zielsetzungen,<br />

beschreibt die Konzeptionen und Strategien zum effektiven und nachhaltigen Mitteleinsatz<br />

in der regionalen Arbeitsmarktpolitik und beschreibt die Arbeitsschwerpunkte<br />

und Handlungsstrategien für das Jahr <strong>2014</strong>.<br />

Im Sinne einer lernenden Organisation soll mit dem nun vorliegenden <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong><br />

<strong>2014</strong> an die Prozesse, Erkenntnisse und Ergebnisse des Jahres 2013 angeknüpft<br />

werden. Mit der Veröffentlichung dieser Strategie sollen das Handeln und die Zielsetzungen<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s deutlich werden. Der Ansatz der Transparenz gilt für die Angebote des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s grundsätzlich: Auf der Internetseite www.jobcenter-rhein-kreis-neuss.de können<br />

sich Kunden, Arbeitgeber, Maßnahmeträger und sonstige Interessierte umfassend<br />

über die Projekte und Förderungen informieren.<br />

Das vorliegende <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> wurde in Abstimmung mit der Beauftragten für<br />

Chancengleichheit am Arbeitsmarkt und dem Migrationsbeauftragten erstellt.<br />

Im wirtschaftsstarken <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>, der gekennzeichnet ist durch seine Vielfalt an<br />

Betrieben aller Arten, Größen und Branchen, mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen, einer<br />

geringen Arbeitslosigkeit und einem dynamischen Wirtschaftswachstum gilt es für das<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> Integrationschancen zu nutzen, Fachkräftepotentiale zu<br />

entdecken und zu entwickeln sowie langjährige Bestandskunden zu aktivieren und an<br />

den Arbeitsmarkt heran zu führen.<br />

Die Unternehmen der Region sehen zuversichtlich in die Zukunft. Das schlägt sich auch<br />

in den wieder steigenden Beschäftigungsabsichten aus. Dennoch ergibt sich ein deutlich<br />

größerer Bedarf an Fachkräften als an Arbeitnehmern mit geringer Qualifikation.<br />

Herausfordernd in diesem Kontext ist es nicht nur den einzelnen Menschen mit seinen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten im Blick zu haben und dessen Integration in den Arbeitsmarkt<br />

zu fördern, sondern die gesamte Bedarfsgemeinschaft zu unterstützen unabhängig<br />

von SGB II Leistungen leben zu können. Somit ist nicht nur eine Verringerung sondern<br />

eine Überwindung der Hilfsbedürftigkeit von Bedarfsgemeinschaften im Fokus der geschäftspolitischen<br />

Ziele des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>.<br />

Die Handlungsstrategien zur Umsetzung dieses Zieles und die Förderung besonders relevanter<br />

Zielgruppen werden in dem vorliegenden <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> detailliert dargestellt.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 3


___________________________________________________________________<br />

________<br />

2. Erwartungen an die Entwicklungen und Rahmenbedingungen <strong>2014</strong><br />

2.1 Erwartungen an die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und<br />

Rahmenbedingungen <strong>2014</strong> –Grundaussagen- (Quelle: IAB-Kurzbericht<br />

vom 18.09.2013)<br />

<br />

Die deutsche Wirtschaft kann sich von einer Schwächephase infolge der europäischen<br />

Schuldenkrise erholen. Für 2013 und <strong>2014</strong> rechnet das BMAS mit BIP-<br />

Wachstumsraten von 0,5 Prozent und 1,7 Prozent gerechnet.<br />

Quelle: BMAS-Ia3-11160<br />

Bruttoinlandsprodukt und Preisentwicklung<br />

Prognosen<br />

BMAS<br />

Bruttoinlandsprodukt 2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong><br />

preisbereinigt in % 4 3,3 0,7 0,5 1,7<br />

nominal in % 5,1 4,6 2,2 2,6 3,3<br />

Verbraucherpreisindex (Jahr 2010 = 100) 100 102,1 104,1 105,7 107,5<br />

in % 1,1 2,1 2 1,5 1,8<br />

Arbeitsmarkt 2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong><br />

Erwerbstätige in Tsd. (Inland) 40.587 41.152 41.608 41.843 42.023<br />

Veränderung 215 565 456 234 180<br />

in % 0,53 1,39 1,11 0,6 0,4<br />

Arbeitnehmer 36.111 36.604 37.060 37.345 37.511<br />

Veränderung 210 493 456 285 165<br />

in % 0,58 1,37 1,25 0,8 0,4<br />

Westdeutschland 30.966 31.455 31.906 32.151 32.294<br />

Veränderung 188 489 451 245 142<br />

in % 0,61 1,58 1,43 0,8 0,4<br />

Ostdeutschland 5.145 5.149 5.154 5.194 5.217<br />

Veränderung 22 4 5 40 23<br />

in % 0,44 0,07 0,1 0,8 0,4<br />

Arbeitslose in der Abgrenzung der BA in Tsd. 3.238 2.976 2.897 2.949 2.929<br />

Veränderung -176 -263 -79 52 -20<br />

Westdeutschland 2.227 2.026 2.000 2.036 2.022<br />

Veränderung -87 -201 -26 36 -14<br />

Ostdeutschland 1.011 950 897 913 907<br />

Veränderung -89 -62 -53 16 -6<br />

Eckwerte: Herbst 2013<br />

<br />

Nach einem leichten Anstieg in diesem Jahr wird die Arbeitslosigkeit in Deutschland<br />

in <strong>2014</strong> wieder sinken, wenn auch nur geringfügig um 20.000 auf 2,93 Mio. Personen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 4


Die Erwerbstätigkeit setzt ihren abgeflachten Aufwärtstrend mit etwas geringerer Dynamik<br />

fort. Im nächsten Jahr wird ein Zuwachs von ca. 180.000 Personen erwartet.<br />

Die abhängige Beschäftigung entwickelt sich mit einem Plus von ca. 165.000 Arbeitnehmern<br />

auf vergleichbarem Niveau.<br />

2.2 Erwartungen an die dezentralen Entwicklungen und Rahmenbedingungen<br />

<strong>2014</strong><br />

2.2.1 Branchen-, Beschäftigten,- Stellenangebotsentwicklung<br />

Beschäftigungsstatistik<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) am Arbeitsort (AO)<br />

05162 <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

(Gebietsstand November 2013)<br />

Ausgewählte Stichtage,<br />

Datenstand: November 2013<br />

Wirtschaftszweig 31.03.2009 31.03.2010 31.03.2011 31.03.2012 31.03.2013<br />

Großhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern<br />

Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (in<br />

Verkaufsräumen)<br />

5.630 5.347 4.942 4.708 4.783<br />

3.375 3.469 3.555 3.592 3.653<br />

Lagerei 972 946 942 1.083 1.096<br />

Hotels, Gasthöfe und Pensionen 516 512 488 522 597<br />

Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen<br />

für Unternehmen und Privatpersonen<br />

(Arbeitnehmerüberlassung)<br />

857 994 1.107 1.129 1.089<br />

Krankenhäuser 4.599 4.678 4.701 4.894 4.900<br />

Pflegeheime 1.142 1.126 1.022 963 973<br />

Altenheime; Alten- und Behindertenwohnheime 1.510 1.445 1.582 1.545 1.573<br />

Erstellungsdatum: 18.11.2013, Statistik-Service West,<br />

Auftragsnummer 171615<br />

Mit Ausnahme des Wirtschaftszweiges der „Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleitungen<br />

für Unternehmen (Arbeitnehmerüberlassung) wuchs die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung in den wichtigsten, für SGB II-Kunden relevanten, Branchen von<br />

Anfang April 2012 bis Ende März 2013 moderat.<br />

Die (überwiegend) positive Entwicklung setzte sich im Stellenarbeitsmarkt im Laufe des<br />

Jahres 2013 jedoch nicht fort. So waren teilweise sehr deutliche Einbrüche bei den Meldungen<br />

offener Stellen in den vorgenannten Branchen festzustellen:<br />

Gemeldete<br />

Arbeitsstellen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 5


1. Gemeldete Arbeitsstellen nach Wirtschaftsabschnitten, -abteilungen und<br />

-gruppen<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Juli 2013, Daten- und Gebietsstand: Juli 2013<br />

Datenrevisionen können zu Abweichungen gegenüber Auswertungen mit früherem Erstellungsdatum führen (s. Tabellenblatt „Hinweise<br />

Arbeitsstellen“).<br />

Wirtschaftsabschnitte, -abteilungen und -gruppen<br />

Berichtsmonat<br />

Vormonat<br />

Bestand<br />

Vormonat<br />

Veränderung gegenüber<br />

Vorjahresmonat<br />

absolut in % absolut in %<br />

Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) 57 54 3 6 -35 -38<br />

Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (in Verkaufsräumen)<br />

76 80 -4 -5 63 -17<br />

Verkehr und Lagerei 80 82 -2 -2 -44 -35<br />

Gastgewerbe 53 44 9 20 -2 -4<br />

Erbringung von wirtschaftlichen Dienstleistungen für<br />

Unternehmen und Privatpersonen a. n. g.<br />

7 78 -71 -91 -9 -56<br />

Gesundheitswesen 34 35 -1 -3 * *<br />

Erstellungsdatum: 15.07.2013, Statistik-Service West<br />

*) Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen<br />

Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und<br />

Daten,<br />

aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert<br />

geschlossen werden kann, anonymisiert.<br />

Gemäß Konjunkturbericht Herbst 2013 der IHK Düsseldorf und mittlerer Niederrhein gehen<br />

die mehr als 900 befragten Unternehmen der Region mit zusammen 110.000 Beschäftigten<br />

wieder von einem leichten Beschäftigungsplus in den nächsten Monaten aus.<br />

Einen Zuwachs erwarten 19,8% der befragten Unternehmen, von gleichbleibenden Beschäftigtenzahlen<br />

gehen 66,5% der Unternehmen aus und bei 13,8% überwiegen eher<br />

Erwartungen zum Stellenabbau. Der Saldo liegt bei +6,0%.<br />

Beim Arbeitskräftebedarf nach Berufsausbildungsniveau ergeben sich jedoch eklatante<br />

Unterschiede: so sprechen 32,3% der Unternehmen von einem Mangel an Fachkräften,<br />

während lediglich 7,8% der Unternehmen die Rekrutierung geeigneter Hilfskräfte als<br />

Mangel beschreiben. Quelle: Datenanhang zum IHK Konjunkturbericht Herbst 2013 Düsseldorf und mittlerer Niederrhein<br />

2.2.2 Entwicklung der Arbeitslosigkeit<br />

Der Anteil der Arbeitslosen SGB II an allen Arbeitslosen im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> liegt bei<br />

66,5%.<br />

Entgegen den Entwicklungen in den Jahren 2012 und 2010, in denen mit der Frühjahrsbelebung<br />

die Arbeitslosenquote sank und in 2011 zumindest saisonalen Schwankungen<br />

unterworfen war, ist in 2013 ein sukzessiver Anstieg der Arbeitslosenzahl, einhergehend<br />

mit zunehmender Anzahl an Leistungsempfängern und zunehmenden Bedarfsgemeinschaften<br />

festzustellen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 6


Anzahl SGB II Arbeitsloser im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Unter der Maßgabe, dass der Aufwärtstrend in 2013 erst zum Ende der zweiten Jahreshälfte<br />

zum Erliegen kommt, ist von einer Arbeitslosenzahl zum Jahresende 2013 von rd.<br />

9.700 Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> auszugehen. Das entspricht<br />

einer Veränderung um +8% gegenüber dem Vorjahr.<br />

10300<br />

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im SGB II<br />

10100<br />

9900<br />

9700<br />

9500<br />

9300<br />

9100<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

8900<br />

8700<br />

8500<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Da in <strong>2014</strong> keine wesentlichen konjunkturellen Veränderungen gegenüber 2013 erwartet<br />

werden, wird die jahresdurchschnittliche Zahl an Arbeitslosen im SGB II auch in <strong>2014</strong><br />

unwesentlich von dem Jahresendwert 2013 abweichen.<br />

2.2.3 Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb)<br />

Analog zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit im SGB II zeigt sich auch bei den erwerbsfähigen<br />

Leistungsberechtigten (eLb) im JC <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> in 2013 eine Steigerung. Hier<br />

steigt die Zahl der eLb seit Jahresanfang sukzessive an und liegt aktuell als konsolidierter<br />

Wert im Juli 2013 bei 21.372 eLb. Unter der Annahme, dass sich die ansteigende<br />

Tendenz bis zum Jahresende fortsetzt, ist im Dezember 2013 von ca. 21.500 eLb auszugehen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 7


Anzahl SGB II eLb im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Entwicklung eLb im SGB II<br />

22.500<br />

22.000<br />

21.500<br />

21.000<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

20.500<br />

20.000<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Da eine nachhaltige konjunkturelle Belebung am Arbeitsmarkt für SGB II-Kunden in <strong>2014</strong><br />

nur marginale Auswirkungen haben wird, werden im Jahresdurchschnitt <strong>2014</strong> keine Veränderungen<br />

zu den Jahresendwerten der eLb 2013 erwartet.<br />

2.2.4 Entwicklung der Langzeitleistungsbezieher (Lzb)<br />

Bei der Entwicklung der Langzeitleistungsbezieher (Lzb), einer zielrelevanten Kundengruppe<br />

im Zielindikatorensystem des SGB II, ist ebenfalls seit Jahresanfang 2013 parallel<br />

zum Gesamtkundenbestand im JC <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> ein Anstieg zu verzeichnen, der sich<br />

im Jahrestrend fortsetzte. Im Juni betreute das JC <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> Ness 14.164 Langzeitleistungsbezieher.<br />

Langzeitleistungsbezieher sind erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in den vergangenen<br />

24 Monaten mindestens 21 Monate Leistungen der Grundsicherung bezogen haben.<br />

Unter der Maßgabe, dass auch hier die Entwicklung des Anstiegs erst zum Ende der zweiten<br />

Jahreshälfte stoppt, ist bei der Zahl der Lzb zum Jahresende 2013 von einem Kundenbestand<br />

von 14.400 Lzb auszugehen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 8


Anzahl SGB II Lzb im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Entwicklung Lzb im SGB II<br />

14400<br />

14300<br />

14200<br />

14100<br />

14000<br />

13900<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

13800<br />

13700<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Wie auch bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

ist in <strong>2014</strong> keine grundlegende Änderung in der Zahl der Langzeitbezieher<br />

zu erwarten.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 9


3. Struktur des Kundenpotentials SGB II im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

3.1 Kundenpotential der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

Bestand - konsolidierter<br />

Strukturen<br />

Wert Juni 2013<br />

Anteilig an allen<br />

eLb<br />

Insgesamt 21.274<br />

dav.:<br />

Frauen 11.283 53,0%<br />

Männer 9.991 47,0%<br />

dar.: Ausländer 5.771 27,1%<br />

dav.: unter 25 Jahre 3.945 18,5%<br />

25 Jahre und älter 17.329 81,5%<br />

arbeitssuchend 14.970 70,4%<br />

dar.: Kein Hauptschulabschluss 3.049 14,3%<br />

Hauptschulabschluss 5.974 28,1%<br />

dar.:<br />

Mittlere Reife 2.214 10,4%<br />

Fachhochschulreife 753 3,5%<br />

Abitur/Hochschulreife 821 3,9%<br />

dav.: arbeitslos 9.445 44,4%<br />

Nicht arbeitslos/arbeitsuchend 5.525 26,0%<br />

Single-BG 7.388 34,7%<br />

dar.:<br />

Alleinerziehende BG 4.066 19,1%<br />

Partner-BG ohne Kinder 3.321 15,6%<br />

Partner-BG mit Kindern 5.662 26,6%<br />

davon<br />

Strukturen / Berufsausbildungsniveau<br />

Arbeitsuchend<br />

Nicht arbeitslos/<br />

anteilig an allen<br />

Arbeitslos<br />

anteilig an<br />

Arbeitssuchenden<br />

allen Arbeitslosen<br />

arbeitsuchend<br />

alle 14.970 9.445 5.525<br />

Ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

Betriebliche/schulische<br />

Ausbildung<br />

Akademische Ausbildung<br />

10.304 68,8% 6.380 67,5% 3.924<br />

3.993 26,7% 2.613 27,7% 1.380<br />

375 2,5% 260 2,8% 115<br />

Keine Angabe 298 2,0% 192 2,0% 106<br />

Als erwerbsfähig gelten Personen zwischen 15 und 65 Jahren, die nicht durch Krankheit<br />

oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu<br />

sein.<br />

Hilfebedürftig ist, wer seine Eingliederung in Arbeit sowie seinen Lebensunterhalt und<br />

den Lebensunterhalt der mit ihm in einer Bedarfsgemeinschaft (BG) lebenden Personen<br />

nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln, vor allem nicht durch Auf-<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 10


nahme einer zumutbaren Arbeit oder dem zu berücksichtigenden Einkommen oder Vermögen<br />

sichern kann und die erforderliche Hilfe auch nicht von anderen (beispielsweise<br />

Angehörigen, anderen Leistungsträgern) erhält.<br />

3.2 Kundenpotential der Langzeitleistungsbezieher<br />

Bestand - konsolidierter<br />

Strukturen<br />

Wert Juni 2013<br />

Anteilig an allen<br />

Langzeitleistungsbeziehern<br />

Insgesamt 14.164<br />

dav.:<br />

Frauen 7.828 55,3%<br />

Männer 6.336 44,7%<br />

dar.: Ausländer 3.746 26,4%<br />

dav.: unter 25 Jahre 1.921 13,6%<br />

25 Jahre und älter 12.243 86,4%<br />

arbeitssuchend 10.309 72,8%<br />

dar.: Kein Hauptschulabschluss 2.601 18,4%<br />

Hauptschulabschluss 4.390 31,0%<br />

dar.:<br />

Mittlere Reife 1.488 10,5%<br />

Fachhochschulreife 443 3,1%<br />

Abitur/Hochschulreife 491 3,5%<br />

dav.: arbeitslos 6.605 46,6%<br />

Nicht arbeitslos/arbeitsuchend 3.704 26,2%<br />

Single-BG 4.888 34,5%<br />

dar.:<br />

Alleinerziehende BG 2.702 19,1%<br />

Partner-BG ohne Kinder 2.333 16,5%<br />

Partner-BG mit Kindern 3.606 25,5%<br />

davon<br />

Strukturen / Berufsausbildungsniveau<br />

Arbeitsuchend<br />

Nicht arbeitslos/<br />

anteilig an allen<br />

Arbeitslos<br />

anteilig an<br />

Arbeitssuchenden<br />

allen Arbeitslosen<br />

arbeitsuchend<br />

alle 10.309 6.605 3.704<br />

Ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

Betriebliche/schulische<br />

Ausbildung<br />

Akademische Ausbildung<br />

7.297 70,8% 4.631 70,1% 2.666<br />

2.584 25,1% 1.693 25,6% 891<br />

202 2,0% 138 2,1% 64<br />

Keine Angabe 226 2,2% 143 2,2% 83<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 11


3.3 Kundenpotential der Alleinerziehenden<br />

3.127 Alleinerziehende (Bestand Mai 2013 – konsolidierter Wert)<br />

davon: 1.318 arbeitslose Alleinerziehende<br />

Arbeitslose Alleinerziehende im SGBII<br />

nach Strukturmerkmalen<br />

Insgesamt<br />

Mai 13<br />

Anzahl anteilig<br />

an<br />

1.318 1.318<br />

Geschlecht<br />

Männer<br />

110 8,3%<br />

Frauen 1.208 91,7%<br />

Alter<br />

unter 25 Jahre<br />

26 2,0%<br />

25 bis unter 40 Jahre 574 43,6%<br />

40 bis unter 50 Jahre 511 38,8%<br />

50 Jahre und älter 207 15,7%<br />

Staat<br />

Deutsche<br />

1.029 78,1%<br />

Ausländer 289 21,9%<br />

Berufsausbildung<br />

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung<br />

887 67,3%<br />

Betriebliche/schulische Ausbildung 385 29,2%<br />

Akademische Ausbildung 21 1,6%<br />

Keine Angabe u. a. 25 1,9%<br />

Schulbildung<br />

Kein Hauptschulabschluss<br />

258 19,6%<br />

Hauptschulabschluss 565 42,9%<br />

Mittlere Reife 256 19,4%<br />

Fachhochschulreife 51 3,9%<br />

Abitur/Hochschulreife 57 4,3%<br />

Keine Angabe u. a. 131 9,9%<br />

Kennzeichnende Merkmale der Zielgruppe der Alleinerziehenden:<br />

- Von den ca. 1.318 betreuten arbeitslosen Alleinerziehenden sind 2% jünger als<br />

25 Jahre.<br />

- Mit insgesamt 70,5% besitzen mehr als 2/3 aller arbeitslosen Alleinerziehenden<br />

einen Schulabschluss; jedoch können 67,3% der arbeitslosen Alleinerziehenden<br />

keine abgeschlossene Berufsausbildung (1.227 von 1.708) vorweisen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 12


3.4 Kundenpotential nach Profillagen<br />

2500<br />

Verteilung der Profillagen SGB II Arbeitsloser<br />

im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 50 Jahre 50 Jahre und älter<br />

MP Marktprofil AP Aktivierungsprofil FP Förderprofil<br />

EP Entwicklungsprofil SP Stabilisierungsprofil UP Unterstützungsprofil<br />

Die Profillagen beschreiben den Zusammenhang von vermittlerisch relevanten Handlungsbedarfen<br />

und zeitlicher Integrationsprognose. Insgesamt ergeben sich danach<br />

sechs Profillagen. Markt-, Aktivierungs- und Förderprofile beschreiben integrationsnahe<br />

Profillagen, Entwicklungs-, Stabilisierungs- und Unterstützungsprofile beschreiben komplexe<br />

marktfernere Profillagen.<br />

- Mehr als 2/3 aller Arbeitslosen SGB II Leistungsbezieher der Altersgruppen 25-49<br />

und 50-64 Arbeitslosen gehören den komplexen Profillagen an; bei den Arbeitslosen<br />

unter 25 Jahren hält sich die Verteilung der integrationsnahen und der komplexen<br />

Profillagen etwa die Waagen<br />

- Der höchste Anteil an Förderprofilen ist bei Kunden zwischen 20-24 Jahren anzutreffen;<br />

danach abnehmend.<br />

- Entwicklungsprofile sind bei den Altersstufen über 25 Jahren am stärksten ausgeprägt.<br />

- Bewerber/Bewerberinnen mit Marktprofilen machen nur 1,3% aller Arbeitslosen<br />

SGB II-Leistungsbezieher im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> aus.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 13


3.5 Struktur der Bedarfsgemeinschaften (BG):<br />

- von 15.405 Bedarfsgemeinschaften (konsolidierter Wert Juli 2013) sind mehr als<br />

48,3% Ein-Personen-BG im Alter ab 18 Jahren.<br />

- 11,6% der BG sind Paar-BG ohne Kinder.<br />

- durchschnittlich leben 2 Personen in einer BG.<br />

<strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> Juli 2013<br />

BG insgesamt<br />

15.405 Anteil an allen BG<br />

Single-BG<br />

18 Jahre und älter<br />

BG - Alleinerziehender<br />

darunter Partner BG<br />

Quelle. Statistik der BA<br />

7.444 48,3%<br />

Insgesamt 3.185 20,7%<br />

mit 1 Kind 1.889 12,3%<br />

mit 2 Kindern 961 6,2%<br />

mit 3 Kindern 242 1,6%<br />

mit 4 Kindern 67 0,4%<br />

mit 5 und<br />

mehr Kindern<br />

20 0,1%<br />

Insgesamt 4.309 28,0%<br />

ohne Kinder 1.786 11,6%<br />

mit Kindern 2.523 16,4%<br />

davon:<br />

mit 1 Kind 1.018 6,6%<br />

mit 2 Kindern 872 5,7%<br />

mit 3 Kindern 437 2,8%<br />

mit 4 Kindern 144 0,9%<br />

mit 5 und<br />

mehr Kindern<br />

52 0,3%<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 14


4. Gemeinsame Grundaussagen aus dem Geschäftsplan <strong>2014</strong> der Agentur<br />

für Arbeit <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Der Geschäftsplan <strong>2014</strong> der Agentur für Arbeit Mönchengladbach dient neben der Kommunikation<br />

innerhalb der Agentur auch der Kommunikation zwischen der Agentur und<br />

dem <strong>Jobcenter</strong>.<br />

Durch den Geschäftsplan wird ein einheitliches, abgestimmtes und systematisches Planungsverständnis<br />

als „bottom-up-Prozess“ verwirklicht.<br />

In diesem <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> sind daher die wesentlichen gemeinsamen strategischen<br />

Ausrichtungen und Einschätzungen der regionalen Entwicklung der Agentur für<br />

Arbeit Mönchengladbach und des <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> aus dem Geschäftsplan<br />

<strong>2014</strong> SGB III ausgeführt.<br />

Sie umfassen Aussagen zu:<br />

o der dezentralen Einschätzung der Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung,<br />

o der gemeinsamen strategischen Ausrichtung und<br />

o den operativen Schwerpunkten und Maßnahmen.<br />

4.1 Gemeinsame Grundaussagen zum Kunden- und Stellenpotential<br />

Das Potential von Kundinnen und Kunden verschiebt sich vermehrt in Richtung Förderkunden<br />

und marktferne Profillagen. Bei den Kunden/innen treten gehäuft psycho-soziale<br />

Probleme auf, die unterhalb der formalen „Rehabilitationsebene“ liegen.<br />

Bei potentiellen Bewerber/innen um eine Ausbildungsstelle werden zunehmend mangelnde<br />

„Soft-Skills“ von Unternehmen beklagt.<br />

Hohe Stellenpotentiale werden im Logistikbereich erwartet. Zu diesem Stellenpotential<br />

passt die Kundenstruktur mit einem relativ hohen Anteil von Ungelernten.<br />

Darüber hinaus werden fluktuationsbedingte Potentiale in der Baubranche prognostiziert<br />

mit aussichtsreichen Bewerberangeboten. Bei gleichbleibenden Förderprogrammen und<br />

niedrigem Zinsniveau kann es auch zu einer leichten Steigerung der privaten Nachfrage<br />

im Bereich Baunebengewerbe kommen, mit der Folge einer stärkeren Arbeitskräftenachfrage.<br />

Allerdings zeichnet sich bereits heute ein zunehmender Fachkräftebedarf in der Sparte<br />

Heizung-Sanitär-Klima ab, der nicht ohne weiteres aus dem Kundenpotential zu besetzen<br />

ist.<br />

Stellenpotentiale im Gesundheits-, Pflege und Erziehungsbereich sind vorhanden. Allerdings<br />

ist die Grundqualifikation der gemeldeten Bewerber/innen häufig nicht ausrei-<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 15


chend für eine Vermittlung. Vielfach sind auch die Voraussetzungen für eine Ausbildung<br />

oder Umschulung nicht gegeben.<br />

Trotz leicht rückläufiger Einschätzung des Stellenzugangs im Groß- und Einzelhandel<br />

ergeben sich im Einzelhandel weitere Vermittlungsmöglichkeiten.<br />

4.2 Gemeinsame Grundaussagen zum Ausbildungsmarkt<br />

Bewerbersituation:<br />

Die prognostizierte Schulabgängerzahl von 8.145 im Berichtsjahr 2013/<strong>2014</strong> liegt um<br />

1,8% unter den statistischen Zahlen für das Schulentlassjahr 2012. Die Zahl der Schulabgänger<br />

mit und ohne Hauptschulabschluss geht jedoch um 5,6% zurück (1.687 Schulabgänger<br />

in <strong>2014</strong>). Dagegen steigt die Zahl der Schulabgänger mit allgemeiner Hochschulreife<br />

um 9,5% gegenüber 2012 auf 3.511.<br />

Das Berichtsjahr 2012/2013 wird zum Vergleich nicht herangezogen, da es auf Grund<br />

des doppelten Abiturjahrgangs atypisch verlaufen ist.<br />

Chancen können durch den doppelten Abiturjahrgang entstehen, wenn daraus Bewerber/innen<br />

gewonnen werden können, die in <strong>2014</strong> für den Bereich Ausbildung aufgeschlossen<br />

sind. Darüber hinaus bestehen Risiken durch das geringer werdende und teilweise<br />

auch schwächere Potential der Schulentlassenen allgemein.<br />

Stellensituation:<br />

Bereits im Jahr 2012 wurden weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Jahr<br />

2011 (-5,2%). Für das Jahr 2013 wird ein weiterer Rückgang bei den abgeschlossenen<br />

Ausbildungsverträgen erwartet. Für das Jahr <strong>2014</strong> kann davon ausgegangen werden,<br />

dass<br />

der Rückgang der neuen Ausbildungsverhältnisse sich auf -2,5% verlangsamen wird,<br />

das entspricht einer Gesamtzahl von 3.720.<br />

Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Betriebsgrößen signalisieren eine<br />

unzureichende Bewerberqualität und sind zurückhaltend bei der Entwicklung von<br />

alternativen Besetzungsmöglichkeiten. Chancen bestehen, wenn Unternehmen im<br />

Hinblick auf den Fachkräftebedarf das Thema Ausbildung im eigenen Unternehmen<br />

(wieder) intensiver nutzen und sich auch schwächeren Bewerber/innen gegenüber<br />

aufgeschlossen zeigen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 16


Einmündungsquote:<br />

Auch für das Berichtsjahr 2013/<strong>2014</strong> wurde und wird die frühzeitige Gewinnung von Bewerberinnen<br />

und Bewerbern weiter vorangetrieben. Neben frühzeitigen Akquisitionen in<br />

den Schulen werden auch alle Bewerber/innen des letzten Berichtsjahres, die sich mit<br />

einjährigen Alternativen abgemeldet haben, im Oktober mit dem Ziel der erneuten Bewerbervormerkung<br />

kontaktiert.<br />

Die Aktivitäten im Rahmen der Kooperation mit der Hochschule Niederrhein, Studienabbrecher<br />

als Bewerberpotential für die betriebliche Ausbildung zu gewinnen, werden fortgeführt.<br />

Des Weiteren gilt auch in 2013/<strong>2014</strong> ein besonderes Augenmerk der Gruppe der Hauptschulabsolventen.<br />

Sie benötigen oft besondere Unterstützung, um zu einer Ausbildungsreife<br />

und zum Teil auch zum Schulabschluss zu kommen. Entsprechende Beratungsaktivitäten<br />

und Unterstützungsangebote sind fester Bestandteil der operativen Arbeit.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit Mönchengladbach mit dem <strong>Jobcenter</strong><br />

wurde weiter intensiviert. Schulabgänger <strong>2014</strong>, die in Ausbildung gehen möchten,<br />

wurden und werden an die Berufsberatung weitergeleitet. Es erfolgt eine frühzeitigere<br />

Kontaktierung dieses Personenkreises durch das <strong>Jobcenter</strong> als in den vorausgegangenen<br />

Jahren.<br />

Erfolgreich besetzte Ausbildungsstellen:<br />

Auf Grund einer Verbesserung der Performance im gemeinsamen Arbeitgeberservice soll<br />

ein besserer Einschaltungs- und Ausschöpfungsgrad erreicht werden, so dass das Ergebnis<br />

2013 mit voraussichtlich 875 besetzten Ausbildungsstellen trotz einer weiterhin<br />

sinkenden Zahl von betrieblichen Ausbildungsstellen auch in <strong>2014</strong> gehalten werden<br />

kann. Die Akquisition der offenen Ausbildungsstellen erfolgt strukturiert auf Grundlage<br />

einer abgestimmten Jahresarbeitsplanung. Mit den Kammern und Arbeitgebern werden<br />

Börsen mit dem Ziel der Besetzung von freien Ausbildungsplätzen im Umfange des Jahres<br />

2013 geplant.<br />

4.3 Strategische Schwerpunkte im Arbeitgeberservice<br />

<br />

Steigerung der Einschaltung in regional definierten aussichtsreichen Branchen:<br />

o Groß- und Einzelhandel<br />

o Lager- und Logistik<br />

o Gesundheits- und Heimwesen<br />

o regional auch Bau- und Hotel und Gaststättengewerbe<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 17


Kooperation mit dem <strong>Jobcenter</strong> mit den ausgewählten Kundengruppen zur Steigerung<br />

der Ausschöpfung bestehender Stellenangebote und zielgruppenspezifischen Akquisitionen<br />

unter fachlichen und räumlichen Aspekten (z.B. Absolventen nach Abschluss<br />

einer Bildungsmaßnahme oder Kunden mit Nebenverdienst).<br />

Etablierung des neuen Angebotes „Weiterbildungsberatung“ zur Identifizierung von<br />

Entwicklung- und Ersatzbedarf in den Unternehmen,<br />

Fortsetzung der Zusammenarbeit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach mit der IHK<br />

im Projekt Weiterbildungs- und Fachkräfteberatung.<br />

Ausbau der strategischen Partnerschaft mit den <strong>Kreis</strong>handwerkerschaften, um Unternehmen<br />

aus dem Handwerk besser zu erreichen; hier auch ggf. Vorbereitung von Betriebsnachfolgen<br />

Fortsetzung der mit dem <strong>Jobcenter</strong> abgestimmte Zusammenarbeit mit überregional<br />

bedeutsamen Unternehmen im Regio-Park-MG mit hohem Einstellungspotential.<br />

Quelle: Einschätzung der Arbeitsagentur Mönchengladbach vom 02.10.2013 –Geschäftsplan <strong>2014</strong>, SGB III<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 18


5. Operative Schwerpunkte <strong>2014</strong><br />

Die geschäftspolitischen Handlungsfelder für <strong>2014</strong> werden wie folgt konkretisiert:<br />

5.1 Integrationschancen nutzen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zusammenarbeit AG-S<br />

Absolventenmanagement<br />

erhöhtes Integrationspotential von geringfügig Beschäftigten<br />

assistierte Vermittlung (Fokus auf Kundegruppe 1-Personen-BG im Alter 25-35 einschl.<br />

erhöhtem Betreuungsangebot)<br />

Teilzeit-Ausbildungsmarkt für Alleinerziehende (im Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung)<br />

5.2 Fachkräftepotenzial erhöhen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Angesichts des sich zunehmend abzeichnenden Fachkräftebedarfs stehen für Geringqualifizierte<br />

abschlussorientierte und berufsanschlussfähige Qualifizierungsmaßnahmen<br />

deutlich im Fokus. Die Unterstützung richtet sich darüber hinaus gezielt<br />

auch an Berufsrückkehrer/-innen und Wiedereinsteiger/-innen.<br />

Kundenpotentiale zielgerichtet entwickeln und an Qualifizierung heranführen.<br />

Qualifizierungsmaßnahmen mit (Teil-) Abschlüssen ausbauen.<br />

Aktivierung von erwerbsfähigen älteren Kunden/innen (insb. über Bundesprogramm<br />

Perspektive 50plus).<br />

Erstausbildung für junge Erwachsene „ Potenziale bei Ungelernten über 25 Jahre<br />

entdecken und entwickeln“<br />

Erkennen und Fördern der Potenziale behinderter Menschen in Zusammenarbeit<br />

mit den Trägern beruflicher Rehabilitation (z. B. BA, Deutsche Rentenversicherung)<br />

und weiteren Netzwerkpartnern (z. B. Integrationsamt).<br />

Sprachförderung in Kooperation mit BAMF einsetzen.<br />

5.3 Langzeitbezieher/innen aktivieren und an den Arbeitsmarkt heranführen<br />

<br />

<br />

<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf diejenigen Leistungsberechtigten gelegt, die<br />

bereits länger im Leistungsbezug sind oder diesbezüglich ein entsprechendes Risiko<br />

aufweisen, um die sozialen Teilhabechancen sowie die Beschäftigungsfähigkeit dieser<br />

marktbenachteiligten Leistungsberechtigten zu verbessern um somit – auch mittelfristig<br />

– eine existenzsichernde sowie nachhaltige Integration zu erreichen.<br />

Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement bedarfsgerecht und beschäftigungsorientiert<br />

einsetzen.<br />

Steigerung der Prozessqualität (Integrationsorientierung in den Arbeitsmarkt stärken,<br />

Zugang in Langzeitarbeitslosigkeit verhindern, Absolventenmanagement, Kontaktdichte,<br />

Eingliederungsquoten, Qualitätsstandards, Wirtschaftlichkeit).<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 19


Zielberufe und Profilzuordnung überprüfen, verbessertes Marktumfeld berücksichtigen<br />

Work-First-Konzepte einsetzen.<br />

Flexibilität nach Instrumentenreform im Bereich der Aktivierungsmaßnahmen gezielt<br />

nutzen.<br />

Maßnahmen im Bereich Marktersatz und Förderung nach § 16e SGB II auf die besonders<br />

komplexen Profile mit Langzeitbezug konzentrieren.<br />

Netzwerkpartner einbinden, insb. zur Bereitstellung ergänzender Leistungen (§ 16a<br />

SGB II).<br />

weitere Angebote zur Erhöhung der Teilhabe einbeziehen: (Bundesfreiwilligendienst,<br />

Ehrenamt, Freiwilliges soziales Jahr, Freiwilliges ökologisches Jahr).<br />

Weiterhin werden die ganzheitliche Betrachtungsweise von Bedarfsgemeinschaften,<br />

eine Fokussierung auf Bedarfsgemeinschaften mit geringen Leistungsansprüchen<br />

oder Ein-Personen-Bedarfsgemeinschaften und die Umwandlung von geringfügiger in<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung – gerade in Branchen mit verstärkter<br />

Arbeitskräftenachfrage - Hebel sein, um nachhaltige Integrationen kontinuierlich zu<br />

verbessern und damit die Zahl der Langzeitleistungsbezieher zu senken.<br />

5.4 Beschäftigungschancen für Alleinerziehende erschließen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Arbeitgeberfokus legen durch Schwerpunktsetzungen bei der Stellenakquise (insb.<br />

familienfreundliche Arbeitszeit thematisieren); gezielte Angebotsstruktur einwerben<br />

und zur Aktivierung nutzen in enger Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Arbeitgeberservice<br />

der Agentur für Arbeit MG.<br />

Qualifizierung mit aktiver Integrationsunterstützung vor dem Maßnahmeabschluss.<br />

Alleinerziehende auch während der Elternzeit (§ 10 SGB II) mit Förderangeboten unterstützen.<br />

Regionale Netzwerkarbeit ausbauen und Kofinanzierungen z.B. zur individuellen Sicherstellung<br />

der Kinderbetreuung bei Arbeitgebern/Kommunen.<br />

Fachstelle Alleinerziehende U25<br />

Teilzeitausbildungsmarkt für Alleinerziehende erschließen<br />

Ausbildungspotenzial der Nischenberufe für Alleinerziehende erschließen<br />

Im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> wurde eine Fachstelle für Alleinerziehende eingerichtet.<br />

Die Beauftragte für Chancengleichheit koordiniert den Informationsfluss sowie die Integrationsaktivitäten<br />

für den Gesamtbereich des <strong>Jobcenter</strong> und unterstützt den operativen<br />

Bereich bei der Gestaltung und Durchführung von Maßnahmen für diese Zielgruppe.<br />

5.5 Jugendliche in den Ausbildungs-und Arbeitsmarkt integrieren<br />

Seit 2010 werden alle Kunden unter 25 Jahren aus dem Stadtgebiet <strong>Neuss</strong> ganzheitlich<br />

im Jugendhaus des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> auf der Stresemannallee betreut. Sowohl<br />

Leistungsgewährung, Arbeitsvermittlung und Fallmanagement arbeiten dort eng<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 20


verzahnt unter Einbeziehung wichtiger Netzwerkpartner miteinander an der beruflichen<br />

Perspektive der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.<br />

Ab Januar <strong>2014</strong> wird das Jugendhaus des <strong>Jobcenter</strong>s gemeinsam mit der Berufsberatung<br />

der Agentur für Arbeit, dem Berufspsychologischen Dienst und dem gemeinsamen Arbeitgeberservice<br />

unter ein Dach in die Geschäftsstelle Marienstr 20-22 einziehen. Durch<br />

diese organisatorische Veränderung kann das Jugendhaus inhaltlich zum Jugendjobcenter<br />

<strong>Neuss</strong> weiterentwickelt werden.<br />

Das Jugend-<strong>Jobcenter</strong> bietet dann zentral die Dienstleistungen Integration in Arbeit und<br />

Ausbildung, Förderung der beruflichen Bildung, beschäftigungsorientiertes Fallmanagement<br />

und Leistungsgewährung an.<br />

Aktuelle betriebliche Ausbildungsmöglichkeiten für bisher ungelernte Jugendliche<br />

nutzen (2. Chance).<br />

Betriebsnahe niedrigschwellige Angebote für Jugendliche konsequent nutzen (§ 45<br />

SGB II, BvB).<br />

Work-First-Ansätze ausbauen.<br />

Netzwerkarbeit und Kooperation für Jugendliche ausbauen (z. B. Jugend und Beruf).<br />

5.6 Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Hochwertige Umsetzung des 4-Phasen-Modells durch Fachaufsicht und interne Anleitung<br />

der Fachkräfte.<br />

Steigerung der Beratungsqualität durch Einführung Beratungskonzeption SGB II (Be-<br />

Ko SGB II) beginnend 4. Quartal <strong>2014</strong><br />

Qualifizierung und Zertifizierung der Fallmanagerin/ der Fallmanager (DGCC)<br />

Rechtmäßige, wirksame und wirtschaftliche Gewährung von Eingliederungsleistungen<br />

vorantreiben.<br />

Rechtmäßige und schnelle Leistungssachbearbeitung sicherstellen.<br />

Maßnahmen gezielt auf die unmittelbare Arbeitsmarktwirkung ausrichten.<br />

Wirkung und Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen steigern.<br />

lokales Qualitätsmanagement und Risikomanagement zur Identifikation und Reduzierung<br />

von Fehlerquoten ausbauen.<br />

Geschäftsprozesse einheitlich definieren und beschreiben.<br />

5.7 Erstausbildung junger Erwachsener<br />

Potenziale bei ungelernten Kunden/innen über 25 Jahre entdecken und entwickeln.<br />

<br />

Die Initiative wurde 2013 gemeinsam mit der Agentur konzipiert und ist auf vier Jahre<br />

angelegt. Die Maßnahmen zur Gewinnung junger Erwachsener für eine Erstausbildung<br />

sind ein wesentlicher Beitrag:<br />

o zur dauerhaften und existenzsichernden Integration in Arbeit,<br />

o zur Deckung des Fachkräftebedarfs und<br />

o zur Nutzung unbesetzter betrieblicher Ausbildungsstellen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 21


Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist eindeutig: Zu besetzende Stellen haben zunehmend<br />

höhere Qualifikationsanforderungen, zugleich haben wir einen sich verfestigenden<br />

Bestand arbeitsmarkferner Leistungsberechtigten, oft ohne Ausbildung.<br />

Wenn wir erfolgreich in Richtung Arbeitsmarktausgleich agieren wollen, müssen wir<br />

daran arbeiten, diese Menschen dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies<br />

geht vor allem durch Qualifikation, im nachhaltigsten Sinne durch Ausbildung oder<br />

Umschulung.<br />

Zielgruppe:<br />

Menschen, denen der Übergang an der „ersten Schwelle“ bisher nicht gelungen ist<br />

(d.h. in der Regel älter als 25 Jahre), sollen durch zusätzliche Investition in Qualifizierungen<br />

mit Abschluss dauerhafte Integrationschancen eröffnet werden.<br />

Herausforderungen der neuen Initiative für <strong>Jobcenter</strong> und Agenturen:<br />

Identifizierung des entsprechenden Kundenpotenzials.<br />

Gewinnung und Überzeugung der potenziellen Teilnehmer/innen für eine Berufsausbildung<br />

(Vorteilsübersetzung).<br />

Vorbereitungsmaßnahmen und Begleitung der Teilnehmer/innen vor, während und<br />

nach der betrieblichen Ausbildung bzw. Maßnahmeteilnahme.<br />

Akquise von betrieblichen Einzelumschulungsplätzen oder betriebliche Gruppenumschulungen.<br />

Beteiligung der lokalen Netzwerkpartner zur Projektunterstützung.<br />

5.8 Projektgruppe Neuansiedlungen im Logistikbereich<br />

Stärkung des gemeinsamen Arbeitgeberservice mit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach:<br />

Die vermehrte Ansiedlung von Logistikfirmen in Mönchengladbach und die damit verbundene<br />

Chance, unsere Kunden/innen auch mit geringem Qualifikationsabschluss in<br />

Arbeit zu bringen, wird seit 2013 in einem gemeinsamen rechtskreisübergreifenden Projekt<br />

mit der Agentur für Arbeit steuernd begleitet.<br />

5.9 Modellprojekt öffentlich geförderte Beschäftigung „ Arbeit für Generationen“<br />

In diesem Projekt werden seit 2013 bei dem Träger BfG, 20 Menschen mit multiplen<br />

Vermittlungshemmnissen aus kleinen Bedarfsgemeinschaften beschäftigt, die innerhalb<br />

der vergangenen 24 Monate 21 Monate im Arbeitslosengeld II-Bezug waren. Es handelt<br />

überwiegend um alleinerziehende Frauen, die zwar erwerbsfähig, aber auch bei guter<br />

Wirtschaftslage nicht sofort vermittelbar sind. Ziel ist diese Menschen an Beschäftigung<br />

heranzuführen, intensiv im Modellprojekt zu begleiten und zu qualifizieren, so dass sie<br />

zum Ende der Projektlaufzeit auf den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden können.<br />

5.10 Frauenförderung<br />

Instrumente der aktiven Arbeitsförderung<br />

Neben den klassischen Instrumenten der aktiven Arbeitsförderung, wie z.B. vermittlungsunterstützende<br />

Leistungen zur Arbeitsaufnahme, Maßnahmen zur aktiven beruflichen<br />

Wiedereingliederung, der Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW), Unterstützung<br />

bei der Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit, gibt es Qualifizierungsangebote sowie<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 22


Umschulungen auch in Teilzeitform für Frauen und Berufsrückkehrerinnen. Inhaltlich orientieren<br />

sich diese Angebote an den lokalen Arbeitsmarktbedarfen.<br />

Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt<br />

Benachteiligungen wegen des Geschlechts abzubauen und die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf zu verbessern, ist nicht nur ein gesetzlicher Auftrag der Grundsicherung für<br />

Arbeitssuchende, sondern auch erklärter Wille der Geschäftsführung des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

<strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>. Im April 2011 hat die Geschäftsführung mit Zustimmung der Trägerversammlung<br />

nach § 18e SGB II eine Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt<br />

bestellt.<br />

Viele Arbeitsuchende mit familiären Verpflichtungen haben gute Schul- und Berufsausbildungen,<br />

sind aber auf flexible Arbeitszeitmodelle angewiesen. Wenn die Interessen<br />

des Unternehmens und der Beschäftigten in Einklang gebracht werden können, gewinnen<br />

alle. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des erwarteten Fachkräftebedarfs<br />

sind familienorientierte Arbeitsbedingungen ein bedeutender Standortvorteil.<br />

Aufgaben und Auftrag<br />

Die Beauftragte für Chancengleichheit (BCA) setzt sich dafür ein, die Beschäftigungsperspektiven<br />

für Arbeitsuchende mit familiären Verpflichtungen zu verbessern. Sie berät<br />

und unterstützt die Geschäftsführung und Mitarbeiter/-innen des <strong>Jobcenter</strong>s, Arbeitsuchende<br />

und die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen sowie alle<br />

Arbeitsmarktpartner in übergeordneten Fragen<br />

der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt<br />

der Frauenförderung und<br />

der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden Geschlechtern.<br />

Handlungsschwerpunkte der Beauftragten für Chancengleichheit<br />

Beratung und Unterstützung der Vermittlungsfachkräfte im Themenbereich Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf.<br />

5.11 Bildungszielplanung <strong>2014</strong><br />

Der Bedarf der Wirtschaft an gut qualifizierten Arbeitskräften wird zukünftig zunehmen.<br />

Eine solide berufliche Ausbildung bzw. eine gute Qualifikation sind die Grundlage für<br />

eine dauerhafte und existenzsichernde Beschäftigung.<br />

Vor diesem Hintergrund erfolgte nach einer Analyse des regionalen und überregionalen<br />

Arbeitsmarktes die Auswahl der Bildungsziele für Fortbildungen und Umschulungen.<br />

Hierbei wurden auch die zielgruppenspezifischen Hemmnisse der SGB II Kunden/innen<br />

berücksichtigt. Durch forcierte und gezielte Qualifizierung der Bewerberinnen und Bewerber<br />

sollen bestehende Nachteile der SGB II Kunden/innen bei der Besetzung offener<br />

Stellen ausgeglichen werden.<br />

Die Bildungszielplanung berücksichtigt folgende Zielgruppen:<br />

Ungelernte und Geringqualifizierte<br />

Kaufmännische und technisch-gewerbliche Fachkräfte<br />

Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

Jugendliche<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 23


Berufsrückkehrer/innen und Wiedereinsteiger/innen<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die einer Nebentätigkeit nachgehen<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> geht davon aus, dass in folgenden Bereichen gute Integrationschancen<br />

bestehen:<br />

Metall<br />

Elektro<br />

Handwerk<br />

Logistik<br />

Pflege<br />

Neben den Bildungszielen in den gewerblich-technischen, kaufmännischen und sozialpflegerischen<br />

Bereichen gibt es auch ein Kontingent von freien Bildungsgutscheinen.<br />

Hiermit soll den individuellen Qualifikationsbedürfnissen einzelner Arbeitnehmer und<br />

Arbeitnehmerinnen Rechnung getragen werden.<br />

Die Bildungszielplanung wird laufend aktualisiert. Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> behält<br />

sich vor, Bildungsziele, Qualifizierungsinhalte und Kapazitäten für Bildungsgutscheine<br />

den laufenden arbeitsmarktlichen Entwicklungen anzupassen.<br />

Hinweis: Die Bildungszielplanung für <strong>2014</strong> ist noch nicht abgeschlossen. Die Erfolgsbeobachtung<br />

der 2013 abgeschlossenen Maßnahmen ist erfolgt. Eine Abstimmung mit der<br />

Agentur, den Bildungsträgern und der Wirtschaft ist terminiert.<br />

Die Maßnahmeplanung für das Jahr <strong>2014</strong> erfolgt entsprechend der lokalen Analysen zu<br />

einzelnen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten nach folgender Struktur:<br />

Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt verbessern<br />

Beschäftigung begleitende Leistungen<br />

Spezielle Maßnahmen für Jüngere<br />

Beschäftigung schaffende Maßnahmen<br />

Freie Förderung<br />

Weitere Eingliederungsleistungen<br />

Besondere Zielgruppen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 24


6 Budget<br />

Die Höhe des Budgets für die Eingliederungsleistungen bildet den Rahmen für die Umsetzung<br />

der geplanten Maßnahmen.<br />

Entwicklung EgT 2006 -<strong>2014</strong><br />

Haushaltsjahr<br />

Haushaltsansatz<br />

2006 18.260.470<br />

2007 19.146.075<br />

2008 20.194.640<br />

2009 21.759.000<br />

2010 22.961.000<br />

2011 16.177.000<br />

2012 15.426.000<br />

2013 13.421.320<br />

<strong>2014</strong> 14.099.489<br />

Zum Stand 20.11.13 ist die Verteilung des Eingliederungstitels wie folgt geplant:<br />

voraussichtliche Eingliederungsmittel: 14.099.489,00 €<br />

Entnahme aus dem Eingliederungstitel 3.700.000,00 €<br />

für Verwaltungskostenbudget:<br />

verfügbare Eingliederungsmittel: 10.415.489,00 €<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 25


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 26


7 Produktbeschreibungen zu den Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 27


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW)<br />

§ 16 SGB II i.V.m. §§ 81ff SGB III<br />

berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erhalten, erweitern o-<br />

der der technischen Entwicklung anzupassen<br />

einen beruflichen Abschluss erlangen<br />

Intergration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />

Zielgruppe:<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Ungelernte und Geringqualifizierte<br />

Kaufmännische und technisch-gewerbliche Fachkräfte<br />

Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

Jugendliche<br />

Alleinerziehende mit Kindern<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

482 Bildungsgutscheine, davon 167 für abschlussorientierte Qualifizierungen<br />

3.010.900,- €


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Durch die gezielte Qualifizierung der Bewerberinnen und Bewerber sollen bestehende Nachteile des<br />

SGB II – Klientel bei der Besetzung offener Stellen am regionalen und überregionalen Arbeitsmarkt<br />

ausgeglichen werden.<br />

Die Bildungsmaßnahmen werden in Voll- und Teilzeit angeboten.<br />

Die Auswahl der Bildungsziele und die Anzahl der Bildungsgutscheine erfolgt nach Analyse<br />

des regionalen und überregionalen Arbeitsmarktes unter Berücksichtigung der Wirtschaftslage sowie<br />

der zielgruppenspezifischen Hemmnisse des SGB II - Klientel.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> geht davon aus, dass in folgenden Bereichen gute Integrationschancen<br />

bestehen.<br />

Metall<br />

Elektro<br />

Bau<br />

Handwerk<br />

Logistik<br />

Pflege<br />

Die vollständige Bildungszielplanung des <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> ist im Internet unter<br />

www.jobcenter-rhein-kreis-neuss.de veröffentlicht.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Produktverantwortung:<br />

<br />

<br />

<br />

erfolgreiche Abschlüsse einer FbW-Maßnahme<br />

Integrationsfortschritte der Teilnehmer/innen<br />

Integrationen<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Die Anzahl der Bildungsgutscheine sind nach Bildungszielen und quartalsweise geplant. Die Ausgabe<br />

der Bildungsgutscheine und die Eintritte in Maßnahmen werden EDV-unterstützt nachgehalten.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 30


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Eingliederungszuschüsse (EGZ)<br />

§ 16 SGB II i.V.m. §§ 89, 90 u. 131 SGB III<br />

Zielsetzung:<br />

Ermöglichung der Eingliederung Arbeitsloser mit ungünstigen Marktchancen<br />

in reguläre Beschäftigung durch Gewährung eines befristeten Nachteilsausgleichs<br />

an ein Unternehmen<br />

Intergration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

Senkung der Hilfebedürftigkeit<br />

Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />

Arbeitslose mit ungünstigen Marktchancen<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Ungelernte und Geringqualifizierte<br />

Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

Jugendliche<br />

Alleinerziehende mit Kindern<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

204<br />

663.897,- €<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 31


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Durch die gezielte finanzielle Förderung von Arbeitgebern sollen bestehende Nachteile des SGB II-<br />

Klientel bei der Besetzung offener Stellen am regionalen und überregionalen Arbeitsmarkt ausgeglichen<br />

werden. Fördervoraussetzung ist das Vorliegen von individuellen Vermittlungshemmnissen<br />

des Kunden, in Bezug auf den zu besetzenden Arbeitsplatz.<br />

Bei der Entscheidung zur Gewährung eines Zuschusses sind Sinn und Zweck der gesetzlichen Regelungen<br />

(§§ 89, 90 u. 131 SGB III) zwingend zu beachten.<br />

Die Förderhöhe und Förderdauer eines Eingliederungszuschusses richten sich nach dem Umfang<br />

einer Minderleistung der jeweiligen Arbeitskraft bzw. den jeweiligen Eingliederungserfordernissen.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Produktverantwortung:<br />

Erfolgte Eintritte in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse/Integrationen<br />

Mit der Einführung des Pflichtfeldes „Minderleistung“ in<br />

COSACH-NT und der vereinfachten Schlusserklärung soll<br />

die administrative Abwicklung der EGZ-Förderung einschließlich<br />

der entsprechenden Dokumentation reduziert<br />

und erleichtert werden.<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 32


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Einstiegsgeld (ESG<br />

§ 16 b SGB II<br />

Anreiz zur Aufnahme einer niedrig bezahlten sozialversicherungspflichtigen<br />

Erwerbstätigkeit oder selbständigen Erwerbstätigkeit mit dem Ziel<br />

die Hilfebedürftigkeit innerhalb eines angemessenen Zeitraumes zu beenden.<br />

möglichst dauerhafte Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

Senkung der passiven Leistungen<br />

Arbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />

41<br />

39.105,- €


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Die Förderung von eLb mit ESG ist eingebettet in den Integrationsprozess im Rahmen des 4-Phasen-<br />

Models.<br />

ESG kann erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die arbeitslos sind, bei Aufnahme einer mindestens<br />

15 Wochenstunden umfassenden sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit oder selbständigen<br />

Erwerbstätigkeit als anrechnungsfreier Zuschuss zum Arbeitslosengeld II gewährt werden,<br />

wenn dies zur Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt erforderlich ist und mit dem erzielten<br />

Erwerbseinkommen die Hilfebedürftigkeit innerhalb eines angemessenen Zeitraumes beendet<br />

werden kann, oder wenn zu erwarten ist, dass der/die eLb innerhalb eines angemessenen Zeitraumes<br />

nicht mehr auf Arbeitslosengeld II angewiesen sein wird.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Arbeitsaufnahme auch im Niedriglohnbereich<br />

Beendigung des Leistungsbezugs<br />

Dauerhafte Integrationen in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung oder selbständige Tätigkeit<br />

Nachhaltung EDV-gestützt in COSACH<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

§ 16 b SGB II mit fachlichen Hinweisen, Stand März 2013<br />

Produktverantwortung:<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 34


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein für Maßnahmen bei<br />

einem Arbeitgeber (AVGS-MAG)<br />

§ 16 Abs.1 Zweites Buch Sozialgesetzbuch(SGBII) i.V. m. §45<br />

Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III)<br />

• Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von<br />

Vermittlungshemmnissen<br />

• Übernahme in eine versicherungspflichtige Beschäftigung<br />

Zielgruppe:<br />

Maßnahmeangebot:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Kunden mit eindeutig identifiziertem Unterstützungsbedarf<br />

Unternehmen<br />

Übernahme der angemessenen Kosten, soweit dies für die berufliche<br />

Eingliederung notwendig ist.


Operative Umsetzung(Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschließlich<br />

Prozessgestaltung)<br />

• Individuelle durch die Vermittlungsfachkraft/ festgestellte(i.d.R. fachliche)<br />

Vermittlungshemmnisse<br />

• Unter Beachtung detaillierter, mit dem Kunden/innen vereinbarter Ziele.<br />

Dauer: max. 6 Wochen<br />

Messindikatoren für Qualität und Erfolg:<br />

Produktverantwortung:<br />

• Potenzialanalyse durch die IFK<br />

• Leistungseinschätzung durch das<br />

Unternehmen<br />

• Planungsunterlagen / Weisungen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 36


Instrumentenbezeichnung:<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein für Maßnahmen bei<br />

einem Träger (AVGS-MAT)<br />

Rechtsgrundlage: § 16 Abs.1 Zweites Buch Sozialgesetzbuch(SGBII) i.V. m. §45<br />

Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III)<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Maßnahmeangebot:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

• Heranführung an den Ausbildungs-und Arbeitsmarkt<br />

• Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von<br />

Vermittlungshemmnissen<br />

• Vermittlung in eine versicherungspflichtige Beschäftigung<br />

• Heranführung an eine selbständige Tätigkeit<br />

• Stabilisierung einer Beschäftigungsaufnahme<br />

Kunden mit eindeutig identifiziertem Unterstützungsbedarf<br />

Der Einsatz AVGS-MAT ist nur dann sinnvoll, wenn der individuelle<br />

Förderbedarf mit konkret verfügbaren und zugelassenen<br />

Maßnahmeträgern abgedeckt werden kann. Steht eine geeignete<br />

Maßnahme im Rahmen der eingekauften Arbeitsmaßnahmen zur<br />

Verfügung, sind diese Kapazitäten zu nutzen<br />

609.949,- € für ca. 575 Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine


Operative Umsetzung(Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschließlich<br />

Prozessgestaltung)<br />

• Individuelle durch die Vermittlungsfachkraft/ festgelegte Maßnahmeinhalte und -dauer<br />

unter Beachtung detaillierter und mit besonderer Sorgfalt vereinbarter Ziele<br />

• Freie Trägerwahl durch die Kunden und Kundinnen.<br />

Messindikatoren für Qualität und Erfolg:<br />

Produktverantwortung:<br />

• Potenzialanalyse durch die IFK<br />

• Leistungseinschätzung<br />

• Planungsunterlagen / Weisungen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 38


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein für Maßnahmen bei<br />

einem Träger der privaten Arbeitsvermittlung (AVGS-MPAV)<br />

§ 16 Abs.1 Zweites Buch Sozialgesetzbuch(SGBII) i.V. m. §45<br />

Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III)<br />

Zielsetzung:<br />

• Vermittlung in eine versicherungspflichtige Beschäftigung<br />

Zielgruppe:<br />

Maßnahmeangebot:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitssuchende,<br />

die eine versicherungspflichtige Tätigkeit anstreben.<br />

Träger/ANÜ, die eine eindeutig erfolgsbezogen vergütete Arbeitsvermittlung<br />

in sozialversicherungspflichtige Tätigkeit anbieten.<br />

75.000,- € (keine Eintrittsplanung)


Operative Umsetzung(Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschließlich<br />

Prozessgestaltung)<br />

Die Förderleistung muss die Chance auf die Eingliederung in versicherungspflichtige Beschäftigung<br />

deutlich verbessern. Damit orientiert sich die Notwendigkeit insbesondere an<br />

den im Beratungs- und Vermittlungsgespräch ermittelten Handlungsbedarfen in der Potenzialanalyse<br />

und dem daraus abgeleiteten strategischen Vorgehen entsprechend der Eingliederungsvereinbarung.<br />

Die Förderleistung kann nur zum Einsatz kommen, wenn neben der Handlungsstrategie<br />

„Vermittlung“ kein weiterer Unterstützungsbedarf vorhanden ist<br />

Gültigkeitsdauer des Gutscheins: i.d.R. 3 Monate<br />

Messindikatoren für Qualität und Erfolg:<br />

Produktverantwortung:<br />

• Leistungseinschätzung durch die<br />

Vermittlungsfachkraft<br />

• Potenzialanalyse<br />

• Planungsunterlagen / Weisungen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 40


Instrumentenbezeichnung:<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung<br />

(Über das REZ eingekaufte Standardprodukte)<br />

Rechtsgrundlage: § 16 Abs.1 Zweites Buch Sozialgesetzbuch(SGBII) i.V. m.<br />

§ 45 Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III)<br />

Zielsetzung:<br />

• Heranführung an den Ausbildungs-und Arbeitsmarkt<br />

• Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von<br />

Vermittlungshemmnissen<br />

• Vermittlung in eine versicherungspflichtige Beschäftigung<br />

• Heranführung an eine selbständige Tätigkeit<br />

• Stabilisierung einer Beschäftigungsaufnahme<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte, Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

1.360 Eintritte<br />

Mitteleinsatzplanung: 1.754.374,- €<br />

Jugendliche, Erwachsene, die Leistungen nach dem SGB II beziehen


Operative Umsetzung(Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschließlich<br />

Prozessgestaltung)<br />

Start Ex und BuK<br />

EDV-Kurse /Word/Excel<br />

Arbeit und Sprache JC RKN<br />

Individuelles Aktivcenter für<br />

Alleinerziehende JC RKN<br />

Individuelles Assessment<br />

Hilfen zur Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit<br />

Kenntnisvermittlung für allgem. Bürotätigkeiten<br />

Kenntnisvermittlung für allgemeine Helfertätigkeiten<br />

in Verbindung mit Vertiefung der vorhandenen<br />

deutschen Sprachkenntnisse<br />

Kenntnisvermittlung, Entwicklung von beruflichen<br />

Perspektiven, Organisation der Kinderbetreuung,<br />

Erwerb/Ausbau von berufsspez. Kenntnissen, Abbau<br />

schulischer Defizite<br />

Es erfolgt eine differenzierte Ermittlung von<br />

Kompetenzen und Fertigkeiten sowie<br />

Persönlichkeitsmerkmalen. Prüfung von Eignung für<br />

die Zieltätigkeit, Aufarbeitung bisheriger<br />

Bewerbungsaktivitäten, Feststellung von<br />

Zugangsvoraussetzungen zur Teilnahme an einer<br />

FbW<br />

Aktivcenter<br />

Ausblick für U 25<br />

Aktiv +<br />

Methodik:<br />

Dauer der Maßnahmen:<br />

Sozialpädagogische Begleitung zur<br />

Stabilisierung einer Beschäftigungsaufnahme<br />

Enge Zusammenarbeit mit dem Beschäftigungs-<br />

Betrieb, Krisenintervention, Familienberatung,<br />

Verhaltenstraining, Outfit-Beratung<br />

Für alle Neuantragsteller zwischen 18 und 24 Jahre<br />

Erstprofiling u. a. mit Ausarbeitung eines<br />

Berufswegplanes, Orientierungspraktikum<br />

Sozialpädagogische Betreuung<br />

Für alle Jugendliche und junge Erwachsene mit<br />

Orientierungsbedarf.<br />

Einstiegsphase (Orientierung, Sport- Kultur und<br />

Erlebnisangebote)<br />

Praxisphase (Praktikum im Kooperationsbetrieb)<br />

Fördereinheiten werden u. a zur Sucht- und<br />

Schuldenprävention angeboten.<br />

Theoretische und praktische Unterweisung<br />

5 Tage - 6 Wochen<br />

• Individuelle Teilnehmerberichte<br />

• Leistungseinschätzung<br />

• Maßnahmeberichtswesen<br />

• Planungsunterlagen / Weisungen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 42


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

- Produktblatt –<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)<br />

§ 16 Abs. 1 SGB II i.V.m. § 76 SGB III<br />

Aufnahme einer Berufsausbildung / Erlangung eines beruflichen Abschlusses<br />

Berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben<br />

Übergang / Integration in betriebliche Ausbildung, alternativ auch Aufnahme<br />

einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung<br />

Vermeidung oder schnelle Beendigung von Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit<br />

Verbesserung der beruflichen Handlungsfähigkeit<br />

Erhöhung des Qualifikationsniveaus, Förderung der Leistungsfähigkeit,<br />

Stärkung des Arbeits- und Sozialverhaltens<br />

Ausgleich individueller Wettbewerbsnachteile<br />

Lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Jugendliche sowie junge Erwachsene<br />

unter 25 Jahre, die über keine berufliche Erstausbildung verfügen<br />

und die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben.<br />

Auszubildende, deren betriebliches oder außerbetriebliches Berufsausbildungsverhältnis<br />

vorzeitig gelöst worden ist und deren Eingliederung in betriebliche<br />

Berufsausbildung auch mit ausbildungsfördernden Leistungen<br />

aussichtslos ist.<br />

max. 25 Teilnehmerplätze kooperative BaE<br />

(jeweils Einkauf von Plätzen SGB III)<br />

824.725,- €<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 43


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Ziel des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> ist es, möglichst vielen Jugendlichen ohne Berufsabschluss<br />

eine entsprechende Qualifizierungschance zu geben. Hierbei erfolgt eine Zusammenarbeit mit der<br />

Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach.<br />

Neben den Standardinstrumenten werden den Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung<br />

neben der Beratung, Orientierung und den klassischen Instrumenten der Berufsberatung auch<br />

Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) angeboten.<br />

Ein besonderes Ziel bei BaE ist der frühzeitige Übergang in „reguläre“ betriebliche Ausbildung – ggf.<br />

mit ausbildungsbegleitenden Hilfen.<br />

Benachteiligte Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen erhalten gem. § 16 Abs. 1 SGB II i.V.m. § 76<br />

SGBIII die Möglichkeit, eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung zu beginnen.<br />

Für das Jahr 2013 ist die Einrichtung von insgesamt bis zu 38 BaE-Plätzen geplant.<br />

Die außerbetrieblichen Ausbildungen ermöglichen den Jugendlichen, die aufgrund von eigenen Vermittlungshemmnissen<br />

für eine betriebliche Ausbildung nicht geeignet sind, einen Berufsabschluss in<br />

einem nach BBiG / HwO anerkannten Ausbildungsberuf zu erlangen.<br />

Das Angebot schließt sowohl integrative als auch kooperative Maßnahmen ein.<br />

Beim integrativen Modell obliegt dem Bildungsträger sowohl die fachtheoretische als auch die fachpraktische<br />

Unterweisung. Letztere wird durch betriebliche Phasen von mindestens 40 bis zu maximal<br />

120 Arbeitstagen je Ausbildungsjahr ergänzt.<br />

Bei der BaE im kooperativen Modell wird die fachpraktische Unterweisung in den betrieblichen Phasen<br />

durch einen Kooperationsbetrieb durchgeführt.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Erfolgreiche Abschlüsse der Ausbildungen in außerbetrieblichen<br />

Einrichtungen<br />

Integrationsfortschritte der Teilnehmer/innen<br />

Integrationen in Arbeit<br />

Übergänge in betriebliche Ausbildung<br />

Produktverantwortung:<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Allgemeine Regelungen<br />

Leistungsgegenstand ist die Durchführung von Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen<br />

(BaE) nach § 16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §§ 76 ff SGB III und §§ 4, 5 Abs. 2 ff BBiG / §§ 25, 26 Abs. 2 ff<br />

HwO (allgemeine Berufsausbildung einschließlich Stufenausbildung) und §§ 64 ff BBiG / §§ 42<br />

Buchst. k-m HwO („Werkerausbildung“).<br />

Förderdauer<br />

Die Förderdauer richtet sich nach der entsprechenden Ausbildungsdauer gemäß dem BBiG bzw. der<br />

HwO.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 44


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

- Produktblatt –<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung<br />

per Anno:<br />

Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (bvB)<br />

§ 16 Abs. 4 SGB II i.V.m. § 51 SGB III<br />

Vorbereitung auf die Aufnahme einer Berufsausbildung / Erlangung eines<br />

beruflichen Abschlusses<br />

Berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erhalten<br />

Erleichterung der beruflichen Eingliederung bzw. Berufswahlentscheidung<br />

Nachträglicher Erwerb des Hauptschulabschlusses oder eines gleichwertigen<br />

Schulabschlusses<br />

Integration in Ausbildung, alternativ auch Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung<br />

Vermeidung oder schnelle Beendigung von Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit<br />

Verbesserung der beruflichen Handlungsfähigkeit<br />

Erhöhung des Qualifikationsniveaus<br />

Eröffnung bzw. Reaktivierung betrieblicher Qualifizierungsangebote<br />

Jugendliche und junge Menschen unter 25 Jahre ohne berufliche Erstausbildung,<br />

insbesondere diejenigen, die noch nicht über die erforderliche<br />

Ausbildungsreife oder Berufseignung verfügen.<br />

Junge Menschen mit komplexem Förderbedarf,<br />

- bei denen persönliche Rahmenbedingungen bzw. die familiäre Situation<br />

verstärkt berücksichtigt werden müssen und / oder<br />

- bei denen vor Maßnahmebeginn zwar keine eindeutige positive Prognose<br />

zur Herstellung der Ausbildungsreife vorliegt, die Aufnahme einer<br />

Ausbildung aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist und<br />

- die vor Maßnahmebeginn ausreichend motiviert und stabilisiert sind,<br />

um eine regelmäßige Teilnahme sicherzustellen.<br />

Junge Alleinerziehende<br />

Junge Menschen mit Behinderung<br />

Junge Menschen mit Migrationshintergrund<br />

Rd. 80 Eintritte für TN aus dem RK SGB II (Schätzung → Eintritte bedarfsorientiert<br />

und rechtskreisunabhängig)<br />

407,00 bzw. 443,00 € pro Platz und Monat


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Ziel des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> ist es, möglichst vielen Jugendlichen ohne Berufsabschluss<br />

eine entsprechende Qualifizierungschance zu geben. Vorrangig geschieht dies in Zusammenarbeit<br />

mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach.<br />

Neben den Standardinstrumenten des JC werden den Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung<br />

neben der Beratung, Orientierung und den klassischen Instrumenten der Berufsberatung<br />

auch berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen angeboten.<br />

Bei den berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen handelt es sich um ein Instrument des SGB III.<br />

Die Planung, Finanzierung und Zuweisung erfolgt auch für die Jugendlichen im Bereich SGB II ausschließlich<br />

durch die Agentur für Arbeit. Die Jugendlichen in der Betreuung des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Neuss</strong> werden bedarfsbezogen unter Anwendung gleicher Maßstäbe in die bvB durch die Berufsberatung<br />

der Agentur zugewiesen.<br />

Den Teilnehmenden soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten hinsichtlich<br />

einer möglichen Berufswahl zu überprüfen und zu bewerten, sich im Spektrum geeigneter Berufe<br />

zu orientieren und eine Berufswahlentscheidung zu treffen,<br />

BvB bieten eine fundierte Eignungsanalyse, sozialpädagogische Begleitung, breites Angebot an Berufsfeldern,<br />

Bewerbungstraining, Sprachförderung und betrieblich ausgerichtete Qualifizierung.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren: Produktverantwortung:<br />

Erfolgreiche Abschlüsse der berufsvorbereitenden<br />

Bildungsmaßnahmen<br />

Erwerb Hauptschulabschluss / gleichwertiger<br />

Schulabschluss<br />

Integrationsfortschritte der Teilnehmer/innen<br />

Integrationen in Ausbildung<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Förderdauer<br />

Die maximale Förderdauer beträgt i.d.R. bis zu 10 Monate, bei Teilnehmern/innen mit Behinderung bis zu 11<br />

Monate. Für Teilnehmer/innen mit Behinderung, die ausschließlich das Ziel der Arbeitsaufnahme haben, beträgt<br />

die Förderdauer bis zu 18 Monate. Bei Teilnehmern, die ausschließlich an einer Übergangsqualifizierung<br />

teilnehmen, beträgt die Förderdauer bis zu 9 Monate.<br />

Für Teilnehmer/innen, die im Rahmen der BvB auf den Hauptschulabschluss bzw. einen gleichwertigen Schulabschluss<br />

vorbereitet werden sollen, beträgt die Förderdauer bis zu 12 Monate.<br />

Sonstige Regelungen<br />

Eine vorzeitige Beendigung der Teilnahme zur Aufnahme einer Ausbildung oder sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeit ist anzustreben.<br />

Der Anteil betrieblicher Praktika darf die Hälfte der vorgesehenen individuellen Förderdauer nicht überschreiten.<br />

Alleinerziehende Mütter und Väter, die auf Grund ihrer familiären Verpflichtungen nur mit eingeschränktem<br />

Zeitumfang an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen teilnehmen können, sollen gleichwohl im Rahmen<br />

der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen qualifiziert werden.<br />

Junge Menschen mit Behinderung sollen grundsätzlich an den zielgruppenübergreifenden allgemeinen berufsvorbereitenden<br />

Bildungsmaßnahmen teilnehmen.<br />

Die spezifischen Anforderungen der Zielgruppe junger Menschen mit Migrationshintergrund sind bei der Planung,<br />

Ausgestaltung und Durchführung der Maßnahmen sowie bei der Integration in den Ausbildungs- und<br />

Arbeitsmarkt zu berücksichtigen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 46


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Einstiegsqualifizierung<br />

§ 16 SGB II i.V.m. § 54a SGB III<br />

Die Einstiegsqualifizierung (EQ) dient der Vermittlung und Vertiefung von<br />

Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit.<br />

Ausbildungsbewerber mit aus individuellen Gründen eingeschränkten Vermittlungsperspektiven,<br />

die auch nach den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen<br />

keinen Ausbildungsplatz gefunden haben<br />

Ausbildungssuchende, die noch nicht in vollem Maße über die erforderliche<br />

Ausbildungsreife verfügen<br />

lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Ausbildungssuchende.<br />

43<br />

ca. 100.000,-- €


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Die Einstiegsqualifizierung ist eine Arbeitgeberförderung. Sie soll ermöglichen, dass mehr jüngere<br />

Menschen mit erschwerten Vermittlungsperspektiven eine betriebliche Berufsausbildung aufnehmen<br />

und diese Ausbildung im Erfolgsfall verkürzt wird. Die Einstiegsqualifizierung ist als Leistung im<br />

Vorfeld der Aufnahme einer Berufsausbildung dem Bereich Berufsausbildungsvorbereitung zuzuordnen.<br />

Für eine 6 bis 12-monatige Teilnahme an einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung wird ein Zertifikat<br />

der entsprechenden Kammer ausgestellt, mit dem das Praktikum auf die anschließende Berufsausbildung<br />

angerechnet werden kann. Vermittelte Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten werden<br />

hierbei vom Betrieb bescheinigt.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Produktverantwortung:<br />

<br />

<br />

<br />

Integrationsfortschritt des Teilnehmer/innen<br />

Erlangen der Ausbildungsfähigkeit<br />

Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis<br />

Planungsunterlagen / Weisungen: ./.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 48


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (AGH-MAE)<br />

§ 16 d SGB II<br />

Heranführung von Langzeitarbeitslosen an den Arbeitsmarkt<br />

Förderung der sozialen Integration<br />

Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

Feststellung von Eignungs- und Interessenschwerpunkten<br />

Langzeitarbeitslose mit erheblicher Arbeitsmarktferne<br />

Personen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen<br />

200 Eintritte<br />

378.000,- €


Operative Umsetzung<br />

Eine Vermittlung in eine Arbeitsgelegenheit erfolgt, wenn Beratungs- und Vermittlungsbemühungen<br />

und der Einsatz von vorrangigen Förderleistungen eine unmittelbare Integration in den Ausbildungsoder<br />

Arbeitsmarkt nicht erfolgreich erscheinen lassen.<br />

Die Einsätze erfolgen in einem vom <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> geprüften Stellen-Pool.<br />

Die Zuweisungsdauer in eine Arbeitsgelegenheit orientiert sich an den individuellen Bedarfen der<br />

Teilnehmer/innen. Eine Zuweisungsdauer bis maximal neun Monaten ist möglich.<br />

Pro geleistete Arbeitsstunde wird eine Aufwandspauschale von 1,50 Euro an den Teilnehmer/in gezahlt.<br />

Dieser Betrag ist nicht auf die SGB II Leistung anrechenbar.<br />

.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abbau von Vermittlungshemmnissen<br />

Verfestigung von Arbeitstugenden<br />

Vermittlung in Weiterbildungen/Umschulungen<br />

Integration<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Produktverantwortung:<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> hat interne Vorgehensweisen zum Absolventenmanagement, zur<br />

Qualitätssicherung und zur Maßnahmebetreuung vereinbart.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 50


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV)<br />

§ 16 e SGB II<br />

Förderung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

Integration in den allg. Arbeitsmarkt<br />

Langzeitarbeitslose mit erheblicher Arbeitsmarktferne<br />

Personen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen<br />

6<br />

500.214,- € (inkl. 454.614,- € Vorbelastungen)


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Durch die Förderung von Arbeitsverhältnissen nach § 16 e SGB II, ist es möglich für langzeitarbeitslose,<br />

arbeitsmarktferne Personen mit mindestens zwei weiteren Vermittlungshemmnissen Arbeitsverhältnisse<br />

zu fördern, um sie an die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes heranzuführen.<br />

Die Förderung soll für den Personenkreis eine mittelfristige Arbeitsmarkt-Perspektive schaffen.<br />

Auf Antrag können Unternehmen für die Beschäftigung von zugewiesenen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

durch Zuschüsse zum Arbeitsentgelt gefördert werden, wenn zwischen dem Unternehmen<br />

und der erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person ein Arbeitsverhältnis begründet<br />

wird.<br />

Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Leistungsfähigkeit des erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

und beträgt bis zu 75 Prozent des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgelts. Berücksichtigungsfähig<br />

sind das zu zahlende Arbeitsentgelt und der pauschalierte Anteil des Unternehmens<br />

am Gesamtsozialversicherungsbeitrag abzüglich des Beitrags zur Arbeitsförderung.<br />

Eine erwerbsfähige leistungsberechtigte Person kann einem Unternehmen zugewiesen werden,<br />

wenn<br />

1. sie langzeitarbeitslos ist und in ihren Erwerbsmöglichkeiten durch mindestens zwei weitere in<br />

ihrer Person liegende Vermittlungshemmnisse besonders schwer beeinträchtigt ist,<br />

2. bisherige Vermittlungsbemühungen nachweislich gescheitert sind,<br />

3. eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für die Dauer der Zuweisung ohne die<br />

Förderung voraussichtlich nicht möglich ist.<br />

Die Beschäftigung ist sozialversicherungspflichtig mit Ausnahme der Versicherungspflicht zur Arbeitslosenversicherung<br />

nach dem SGB III (§ 27 Abs. 3 Nr. 5 Buchstabe c SGB III).<br />

Für die Arbeitsverhältnisse gelten die allgemeinen arbeitsrechtlichen Regelungen sowie die anwendbaren<br />

Tarifverträge. Regelungen zu Branchenmindestlöhnen sind zu beachten.<br />

Die maximale Zuweisungsdauer in eine FAV Maßnahme beträgt im <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> zurzeit 24<br />

Monate.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

<br />

ungeförderte und geförderte Integrationen<br />

Produktverantwortung:<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 52


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Freie Förderung § 16 f SGB II<br />

§ 16 f SGB II / BHO<br />

Zielsetzung ist die individuelle Beschäftigungsfähigkeit der erwerbsfähigen<br />

Leistungsberechtigten durch Erhalt und Ausbau ihrer Fertigkeiten<br />

und Fähigkeiten zu fördern sowie ihre berufliche Eingliederung in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu unterstützen.<br />

Die Freie Förderung bietet Raum für neue Ideen im Sinne eines „Erfindungsrechts“.<br />

Sie ermöglicht Gestaltungsspielräume, um für alle Leistungsbezieher<br />

andere Maßnahme zu entwickeln. In Verbindung mit einer<br />

Ko-Finanzierung können Leistungen gefördert werden, die auf eine<br />

andere Weise der Aktivierung, Stabilisierung, beruflicher Eingliederung<br />

oder Betreuung dienen.<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Langzeitarbeitlose und erwerbsfähige Leistungsbereiche, und deren berufliche<br />

Eingliederung auf Grund von schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen<br />

besonders erschwert ist.<br />

319<br />

1.176.013,- €


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Open House<br />

Zielgruppe: Langzeitarbeitslose Ü 25 / U 25 mit besonderem Handlungsbedarf<br />

und intensiver sozial pädagogischer Betreuung.<br />

Verpflichtende Clearing-Phase zwischen 8 und 12 Wochen, danach werden individuelle<br />

Bausteine zur Aktivierung, Stabilisierung und Perspektivplanung individuelle<br />

mit dem Kunden abgestimmt.<br />

Dormagener Weg<br />

Zielgruppe: Ausbildungsplatz und Arbeitssuche für Jugendliche aus Dormagen,<br />

die verschiedene Maßnahmen erfolglos durchgeführt haben.<br />

Individuelle Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsstellen,<br />

Vermittlung in Praktika und Begleitung während der Praktika, besondere Unterstützung<br />

Alleinerziehender<br />

Bunte Pflege<br />

Zielgruppe: Integration von Migranten in Pflegeberufen<br />

Die Aktivierung erfolgt beginnend – in enger Abstimmung mit der Integrationsfachkraft<br />

– mit den Deutsch-Integrationskursen.<br />

Die wirtschaftliche Notlage aufgrund des Fachkräftemangels der Unternehmen<br />

macht es erforderlich, die Pflegeeinrichtungen im Personalbereich - unter der<br />

Perspektive die Beschäftigungssteigerung - zu unterstützen. Es ist zu erwarten,<br />

dass zunehmend Migranten unterschiedlichster Herkunft Pflegebedürftig werden.<br />

Es ist dringend notwendig, eine „Kultursensible Pflege“ zu entwickeln.<br />

Ziel: Heranführung an Ausbildungsmarkt zur examinierten AltenpflegerIn – AltenpflegerhelferIn.<br />

Durch diese spezifische, innovative und zielgruppenadäquate<br />

Maßnahme der Fachkräftesicherung werden kompetente, engagierte und kreative<br />

Beschäftigte gewonnen. Niedrigschwellige Ansprache, Eignungsanalysen, Heranführen<br />

an die Praxis, Förderung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen<br />

der Migranten einerseits und Qualifizierung der Einrichtungen in ihrer interkulturellen<br />

Kompetenz anderseits sind dazu zwingend notwendig.<br />

MOPS – Motivation durch Perspektive<br />

Zielgruppe: Benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene in Grevenbroich,<br />

die in ihrer persönlichen, sozialen und schulischen Situation wiederholt ein<br />

Scheitern erlebt haben oder einen beruflichen Einstieg für sich mit ihrem bisherigen<br />

Lebenslauf in Frage stellen.<br />

Tandem<br />

Zielgruppe: Schwangere – junge Mütter/Väter mit Kindern unter 3 Jahre.<br />

Aktivierung und Heranführung an die Arbeitswelt sowie die Stärkung des beruflichen<br />

und persönlichen Selbstwertes durch die Entwicklung und das Erkennen eigener<br />

Ressourcen.<br />

Träger gewährleistet Kinderbetreuung ab dem ersten Tag.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Produktverantwortung:<br />

Erfolgreiche Abschlüsse<br />

Integrationensfortschritte der Teilnehmer/Innen<br />

gemäß 4 PM<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Anwendung gem. § 16 f SGB II und BHO<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 54


Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen<br />

Zur Gruppe der Selbständigen gehören sowohl die eLb, die eine Selbständigkeit planen,<br />

als auch die Personen, die bereits neben-oder hauptberuflich selbständig sind und aufstockende<br />

Leistungen nach dem SGB II erhalten, weil sie ihren Lebensunterhalt nicht<br />

oder nicht in vollem Umfange aus eigenen Mitteln bestreiten können (sog. Bestandsselbständige).<br />

Zur Betreuung dieser Personengruppe wurde ein Team bestehend aus<br />

spezialisierten Arbeitsvermittler/innen und Leistungssachbearbeiter/innen aufgebaut<br />

um eine umfassende und komplexe Dienstleistung aus einer Hand anbieten zu können.<br />

Dieses Team begleitet und unterstützt Kunden auf dem Weg zur Realisierung einer dauerhaften,<br />

tragfähigen selbständigen Tätigkeit und klärt Leistungsansprüche nach dem<br />

SGB II bis hin zu deren Berechnung und Auszahlung.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 55


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte, Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung per<br />

Anno:<br />

Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen<br />

§ 16c Abs. 1 und 2 SGB II<br />

Ziel der Förderung nach § 16c Abs. 1 SGB II ist, ein dem Grunde<br />

nach tragfähiges Gründungsvorhaben oder eine bestehende<br />

Selbständigkeit durch die Gewährung von Darlehen zur Beschaffung<br />

von für die Selbständigkeit notwendigen Sachgütern zu unterstützen.<br />

Ziel der Förderung nach § 16c Abs. 1 SGB II<br />

ist , die Unterstützung leistungsberechtigter hauptberuflich<br />

Selbständige durch Beratung und/oder Vermittlung von Kenntnissen<br />

und Fertigkeiten im Hinblick auf die Erhaltung/Neuausrichtung<br />

der selbständige Tätigkeit<br />

Erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Sinne des §§ 7 ff SGB II die<br />

eine hauptberufliche selbständige Tätigkeit aufnehmen oder ausüben<br />

bedarfsabhängig<br />

bedarfsabhängig


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

Zur Unterstützung einer hauptberuflichen selbständigen Tätigkeit, können gemäß<br />

§ 16 c Abs. 1 SGB II durch den Träger der Grundsicherung Leistungen als Darlehen für die Beschaffung<br />

von Sachgütern (z.B. Betriebs- und Geschäftsausstattung, Werbemittel, Einrichtungsgegenstände)<br />

erbracht werden, wenn der Nachweis erbracht wird, dass die selbständige Tätigkeit wirtschaftlich<br />

tragfähig ist und die Hilfebedürftigkeit in einem angemessenen Zeitraum beendet wird.<br />

Die Gewährung derartiger Leistungen unterliegt besonders strengen Prüfkriterien, z.B.<br />

-Prüfung der Fördervoraussetzungen durch ein aussagekräftiges Profiling<br />

-Beurteilung der Tragfähigkeit der Existenzgründung bzw. bestehende Existenzgründung durch Stellungnahme<br />

einer fachkundigen Stelle<br />

Die Tragfähigkeit muss vor der Bewilligung des Darlehens im Fachbereich für Selbständige nachgewiesen<br />

werden.<br />

Bei der Höhe und Dauer der Förderung sind die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit<br />

zu berücksichtigen.<br />

Die maximale Förderhöhe beträgt 5.000 Euro.<br />

Leistungsberechtigte hauptberuflich Selbständigen können gemäß § 16c Abs. 2 SGB II im Hinblick<br />

auf die Erhaltung oder Neuausrichtung ihrer selbständigen Tätigkeit durch die Vermittlung von<br />

Kenntnissen und Fertigkeiten (z.B. Akquise, Buchhaltung, Projektmanagement) unterstützt werden,<br />

falls dadurch perspektivisch die Hilfebedürftigkeit überwunden oder reduziert werden kann.<br />

Im Falle einer unwirtschaftlichen Selbständigkeit wird das Ziel verfolgt, dem/der Selbständigen zu<br />

einer realistischen Einschätzung seiner (Erwerbs-) Tätigkeit zu verhelfen und ihn/sie bei der Entscheidung<br />

zugunsten alternativer Perspektiven zur Überwindung oder Reduzierung der Hilfebedürftigkeit<br />

zu unterstützen (u.U. Begleitung der Abwicklung des Unternehmens). Dies gilt insbesondere<br />

für die Aufnahme einer sozialverspflichtigen Beschäftigung.<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> hat zum Dienstleistungsportfolio und zur Erbringung der<br />

Eingliederungsleistungen für Selbständige ein umfassendes Konzept verabschiedet, dessen<br />

Umsetzung durch die Teamleitung 56 überwacht wird.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 58


Bundesprogramm „Perspektive 50plus“<br />

„Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ ist ein Programm des<br />

Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer<br />

Langzeitarbeitsloser. Neben den Potenzialen der Wirtschaft und der Länder soll auch die Gestaltungskraft<br />

und Kreativität der Regionen stärker als bisher zur beruflichen Eingliederung älterer<br />

Langzeitarbeitslose genutzt werden.<br />

Das Bundesprogramm ist nun in der dritten Programmphase. Mit der Fortführung in den Jahren<br />

2011 bis 2015 sollen die Beschäftigungschancen der älteren Langzeitarbeitslosen weiter verbessert<br />

werden.<br />

Mit 421 <strong>Jobcenter</strong>n in die dritte Programmphase<br />

Mit dem 1. Januar 2011 startete das Bundesprogramm "Perspektive 50plus" in die dritte Programmphase.<br />

Bis 2015 steht die Integration möglichst vieler älterer Arbeitsuchender über 50<br />

Jahre in den allgemeinen Arbeitsmarkt im besonderen Blickpunkt. Des Weiteren soll die Selbstständigkeit<br />

der Zielgruppe nachhaltig durch die verschiedenen Aktivitäten gestärkt werden. Mit<br />

Beginn der dritten Programmphase sind 421 <strong>Jobcenter</strong> und damit mehr als 95 Prozent aller<br />

Grundsicherungsstellen bundesweit am Bundesprogramm beteiligt."Perspektive 50plus" verfolgt<br />

einen lernenden Ansatz. An der Umsetzung des Programms sind nicht nur die hauptverantwortlichen<br />

<strong>Jobcenter</strong>, sondern auch die Partner der regionalen Netzwerke einbezogen. Wichtige Partner<br />

sind Unternehmen, Kammern und Verbände, kommunale Einrichtungen und Bildungsträger, Politik,<br />

Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 59


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Perspektive 50plus<br />

§ 16 SGB II - Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur<br />

Verbesserung d. Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser.<br />

Ermöglichung der Eingliederung älterer Arbeitsloser ab 50 Jahre<br />

Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />

Berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erhalten<br />

Erleichterung der beruflichen Eingliederung bzw. Berufswahlentscheidung<br />

Verbesserung der beruflichen Handlungsfähigkeit<br />

Erhöhung des Qualifikationsniveaus, Förderung der Leistungsfähigkeit,<br />

Stärkung des Arbeits- und Sozialverhaltens<br />

Eröffnung bzw. Reaktivierung betrieblicher Qualifizierungsangebote<br />

Ausgleich individueller Wettbewerbsnachteile<br />

Erlangung eines beruflichen Abschlusses<br />

Möglichst nachhaltige Verringerung der Hilfebedürftigkeit<br />

Langezeitarbeitslose mit ungünstigen Chancen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

Zielgruppe:<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung<br />

per Anno:<br />

<br />

<br />

<br />

Leistungsbezieher die das 50. Lebensjahr vollendet haben<br />

den Status „arbeitslos“ zum Zeitpunkt der Zuweisung aufweisen<br />

ihren Wohnsitz im jeweiligen Einzugsgebiet ihres Grundsicherungsträgers<br />

haben<br />

Übernahme der älteren Arbeitslosen ab 50 Jahre gem. der Voraussetzungen<br />

des Bundesprogrammes Perspektive 50plus sowie der Arbeitshilfe 50plus<br />

Gesamtbudget (Sondermittel des Bundes), (Verwaltungskostentitel SGB II),<br />

(Eingliederungstitel SGB II)) 1.596.000,- € in <strong>2014</strong>


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl.<br />

Prozessgestaltung)<br />

„Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ ist ein Programm des Bundesministeriums<br />

für Arbeit und Soziales zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser.<br />

Das Bundesprogramm basiert auf einem regionalen Ansatz, der es den Beschäftigungspakten erlaubt,<br />

bei der Wahl der Integrationsstrategie gezielt auf die regionalen Besonderheiten einzugehen.<br />

Unterschiedliche Wege werden beschritten, um älteren Langzeitarbeitslosen eine faire Chance am<br />

Arbeitsmarkt zu bieten.<br />

"Perspektive 50plus" verfolgt einen lernenden Ansatz. An der Umsetzung des Programms sind nicht<br />

nur die hauptverantwortlichen <strong>Jobcenter</strong> einbezogen, sondern auch die Partner der regionalen<br />

Netzwerken. Wichtige Partner sind Unternehmen, Kammern und Verbände, kommunale Einrichtungen<br />

und Bildungsträger, Politik, Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> nimmt seit 01.07.2009 am Bundesprogramm Perspektive 50plus<br />

als Paktmitglied am Nieder<strong>Rhein</strong>-Ruhr-Westfalen-Pakt 50plus (NRRW Pakt 50plus) mit einem eigenen<br />

Team teil. Dem NRRW-Pakt gehören des Weiteren das <strong>Jobcenter</strong> Wesel, das <strong>Jobcenter</strong> Essen,<br />

der zugelassene kommunale Träger <strong>Kreis</strong> Borken – Service-Punkt ARBEIT für das <strong>Kreis</strong>gebiet Borken,<br />

das <strong>Jobcenter</strong> Krefeld für das Stadtgebiet Krefeld sowie das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> an.<br />

Ziel des NRRW-Paktes 50plus ist es, die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern<br />

und hierbei aktiv die Potentiale der Regionen zu nutzen. Die regional vorhandenen Kompetenzen,<br />

Ideen, Strukturen und Ressourcen sollen zielgerichtet für die Verbesserung der Beschäftigungschancen<br />

älterer Langzeitarbeitsloser, die einen umfassenden und vor allem individuellen Unterstützungs-<br />

und Begleitbedarf haben, nutzbar gemacht werden.<br />

Vorrangiges Ziel ist die Integration älterer Langzeitarbeitsloser in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Es<br />

ist das Ziel des Paktes, eine möglichst umfassende Einbindung der Zielgruppe, unabhängig von der<br />

jeweiligen Betreuungsstufe der Teilnehmenden zu gewährleisten.<br />

Das 50plus-Team des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> betreut dementsprechend ausschließlich Personen<br />

ab 50Jahren und bietet eine individuelle und intensive Beratung unter Berücksichtigung der<br />

jeweiligen Lebenssituation an.<br />

Bestehende Nachteile der Zielgruppe sollen durch einen vielfältigen Instrumenteneinsatz bei der<br />

Besetzung offener Stellen am regionalen und überregionalen Arbeitsmarkt ausgeglichen werden.<br />

Die Auswahl der eingesetzten Instrumente erfolgt nach Analyse des regionalen und überregionalen<br />

Arbeitsmarktes unter Berücksichtigung der Wirtschaftslage sowie der zielgruppenspezifischen<br />

Hemmnisse der Klientel.<br />

Neben den Standardinstrumenten werden den Kunden/innen neben der Beratung, Orientierung und<br />

den klassischen Instrumenten der Arbeitsvermittlung auch innovative Instrumente angeboten.<br />

Ziel des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> ist es, möglichst vielen langzeitarbeitslosen Älteren ab 50<br />

Jahre eine Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Hierbei unterstützt auch der gemeinsame<br />

Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Mönchengladbach/<strong>Neuss</strong> und des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

<strong>Neuss</strong>.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Produktverantwortung:<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 62


Zielerreichung in Bezug auf die im Rahmen der Antragstellung<br />

für das Jahr <strong>2014</strong> mit dem BMAS vereinbarten<br />

Integrationen<br />

Aktivierungen<br />

Integrationsfortschritte der Teilnehmer/innen gemäß<br />

4 PM<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Voraussichtlich wird das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> aus dem NRRW Pakt 50plus ca. 3 Millionen<br />

Euro Bundesmittel erhalten, denen entsprechende Zielvereinbarungen im Hinblick auf zu erzielende<br />

Integrationen gegenüber stehen. Hierbei werden Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />

(inkl. Midi-Job) abhängig von der jeweiligen Beschäftigungsdauer sowie<br />

Existenzgründungen berücksichtigt.<br />

Die Haushaltsmittel des Programms können hierbei nur die Basisfinanzierung für die Maßnahmen<br />

zur (Wieder-) Eingliederung älterer Langzeitarbeitsloser sicherstellen. Es wird somit regelmäßig<br />

erforderlich sein, dass die in den Regionalprojekten beteiligten Grundsicherungsträger (Arbeitsgemeinschaften<br />

nach § 6 SGB II, zugelassene kommunale Träger nach § 6a Abs. 2 SGB II und<br />

Arbeitsagenturen bei Aufgabenwahrnehmung in getrennter Trägerschaft) zur Kofinanzierung der<br />

Projekte Mittel aus dem Eingliederungstitel des SGB II bzw. andere Drittmittel, z.B. aus Landesprogrammen<br />

oder ESF-Mittel, einsetzen.<br />

Die inhaltliche und finanzielle Planung wurde auf Basis der regionalen Erfordernisse im Rahmen<br />

des Antragsverfahrens für das Jahr <strong>2014</strong> mit den Paktpartnern des NRRW-Paktes 50plus und<br />

dem Fördergeber, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, abgestimmt.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 63


<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Integrations- und <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong><br />

-Produktblatt-<br />

Instrumentenbezeichnung:<br />

Rechtsgrundlage:<br />

Zielsetzung:<br />

Zielgruppe:<br />

482 Bildungsgutscheine, davon 67 für abschlussorientierte Qualifizierungen<br />

Anzahl Eintritte,<br />

Teilnehmerplätze,<br />

Gutscheine:<br />

Mitteleinsatzplanung:<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW)<br />

§ 16 SGB II i.V.m. §§ 81ff SGB III<br />

berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erhalten, erweitern<br />

oder der technischen Entwicklung anzupassen<br />

einen beruflichen Abschluss erlangen<br />

Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />

Ungelernte und Geringqualifizierte<br />

Kaufmännische und technisch-gewerbliche Fachkräfte<br />

Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

Jugendliche<br />

Alleinerziehende mit Kindern<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

3.010.900,- €


Operative Umsetzung (Hinweise zum Instrumenteneinsatz, Beschreibung wesentlicher Maßnahmen, einschl. Prozessgestaltung)<br />

Durch die gezielte Qualifizierung der Bewerberinnen und Bewerber sollen bestehende Nachteile des<br />

SGB II – Klientel bei der Besetzung offener Stellen am regionalen und überregionalen Arbeitsmarkt<br />

ausgeglichen werden.<br />

Die Bildungsmaßnahmen werden in Voll- und Teilzeit angeboten.<br />

Die Auswahl der Bildungsziele und die Anzahl der Bildungsgutscheine erfolgt nach Analyse<br />

des regionalen und überregionalen Arbeitsmarktes unter Berücksichtigung der Wirtschaftslage sowie<br />

der zielgruppenspezifischen Hemmnisse des SGB II - Klientel.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> geht davon aus, dass in folgenden Bereichen gute Integrationschancen<br />

bestehen.<br />

Metall<br />

Elektro<br />

Bau<br />

Handwerk<br />

Logistik<br />

Pflege<br />

Die vollständige Bildungszielplanung des <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> ist im Internet unter<br />

www.jobcenter-rhein-kreis-neuss.de veröffentlicht.<br />

Erfolgsmessindikatoren, Qualitätsmessindikatoren:<br />

Produktverantwortung:<br />

<br />

<br />

<br />

erfolgreiche Abschlüsse einer FbW-Maßnahme<br />

Integrationsfortschritte der Teilnehmer/innen<br />

Integrationen<br />

Planungsunterlagen / Weisungen<br />

Die Anzahl der Bildungsgutscheine sind nach Bildungszielen und quartalsweise geplant. Die Ausgabe<br />

der Bildungsgutscheine und die Eintritte in Maßnahmen werden EDV-unterstützt nachgehalten.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 66


8 Kommunale Eingliederungsleistungen<br />

Flankierende Leistungen<br />

Die flankierenden Leistungen werden durch ein Trägernetzwerk der Wohlfahrtsverbände<br />

im <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> erbracht. Der <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> hat mit diesen Erbringern von<br />

kommunalen Eingliederungsleistungen nach § 16 a Nr. 1-4 SGB II Leistungsvereinbarungen<br />

abgeschlossen. Dem <strong>Jobcenter</strong> werden direkte Sachleistungen und keine finanziellen<br />

Budgets zur Verfügung gestellt.<br />

Im Rahmen dieser Leistungsvereinbarungen werden Inhalte und Qualitätsstandards der<br />

einzelnen Beratungsdienstleistungen beschrieben und sichergestellt. Ein schneller und<br />

vorrangiger Zugang innerhalb von 4 Wochen in die Beratung wird ermöglicht und die 4<br />

Basisberatungen innerhalb von 3 Monaten zugesichert. Diese Standards werden von den<br />

Beratungsstellen über Jahre hinweg erfüllt und unterstützen damit die Beratung und Integrationsarbeit<br />

der Personengruppe mit komplexen Profillagen.<br />

Seit 2005 wurde die Einbettung der flankierenden Dienstleistungen durch regelmäßige<br />

Besprechungen sowohl auf Führungsebene als auch auf Ebene der Praktiker thematisiert<br />

und weiterentwickelt. Seit 2009 wird über die Erbringung und Erfahrungen ein gemeinsamer<br />

Bericht erstellt, der seit 2010 auch Aussagen zu den einvernehmlich entwickelten<br />

Qualitätskennzahlen enthält.<br />

Kinderbetreuung<br />

Im Rahmen der Kinderbetreuung bieten die Jugendämter der kreisangehörigen Kommunen<br />

und das <strong>Kreis</strong>jugendamt Verfahrensweisen und konkrete Ansprechpartner, um bei<br />

Betreuungsproblemen den Betroffenen schnellstmöglich eine Lösung anbieten zu können.<br />

Ziel ist es hierbei, die Vermittlung in eine Erwerbstätigkeit nicht an der fehlenden<br />

Kinderbetreuung scheitern zu lassen.<br />

Im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden regelmäßig Arbeitsgruppen<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s und der Jugendämter gebildet um die Schnittstellen zu optimieren.<br />

Bildung und Teilhabe<br />

Die Erbringung von Bildungs- und Teilhabeleistungen erfolgt dezentral. Verschiedene<br />

Aufgaben, wie z.B. die Öffentlichkeitsarbeit, die Erstellung einer Internet-<br />

Informationsseite sowie einer Auskunftsstelle wurden in einer Vereinbarung zwischen<br />

dem <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> und dem <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> auf den <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

übertragen, um eine kreisweit einheitliche Ausgestaltung und Präsentation rechtskreisübergreifend<br />

zu gewährleisten.<br />

Schulsozialarbeit BuT<br />

Der <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> hat in einem Rahmenkonzept die Ziele und Standards der<br />

Schulsozialarbeit BuT festgelegt. Er übernimmt auch die Koordination für 31 Schulsozialarbeiter<br />

im <strong>Kreis</strong>gebiet. Die Finanzierung ist bis Ende 2015 gesichert.<br />

Eine intensive Zusammenarbeit mit dem <strong>Jobcenter</strong> erleichtert für die Betroffenen die Geltendmachung<br />

ihrer Ansprüche.<br />

Soziales Handlungskonzept <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

Der <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> unterstützt und fördert besondere Beschäftigungsmaßnahmen.<br />

Einen Schwerpunkt bilden hierbei Projekte zur Integration von Langzeitarbeitslosen.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 67


Kennzeichnend für diese Projekte ist die Kooperation und Ko-Finanzierung unterschiedlichster<br />

lokaler Akteure und Partner mit dem gemeinsamen Interesse und Ziel lokale Arbeitsmarkt-<br />

und Sozialpolitische Akzente zur Heranführung von Langzeitarbeitslosen an<br />

den Arbeitsmarkt zu setzten. Im Jahr 2013 wurden hierfür vom <strong>Kreis</strong> 200.000,- Euro für<br />

Projekte der Freien Förderung zur Verfügung gestellt.<br />

Der <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong> nimmt mit einem Modelprojekt am Landesprogramm „öffentlich<br />

geförderte Beschäftigung“ teil und verbindet hier Beschäftigungsförderung mit kommunaler<br />

Seniorenpolitik durch den Ausbau unterstützender Dienstleistungen für ältere<br />

Menschen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 68


Glossar<br />

Arbeitslose<br />

Empfänger von Leistungen nach dem SGB II sind arbeitslos, wenn sie<br />

- nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder weniger als 15 Stunden pro Woche arbeiten<br />

- eine versicherungspflichtige zumutbare Beschäftigung suchen und dabei den Vermittlungsbemü-<br />

hungen zur Verfügung stehen und<br />

- sich bei einer Agentur für Arbeit / <strong>Jobcenter</strong> arbeitslos gemeldet haben.<br />

Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik gelten nicht als arbeitslos.<br />

Nicht als arbeitslos gelten ferner Personen, die<br />

- mehr als zeitlich geringfügig erwerbstätig sind (mindestens 15 Stunden pro Woche),<br />

- nicht arbeiten dürfen oder können,<br />

- ihre Verfügbarkeit einschränken,<br />

- die Regelaltersgrenze erreicht haben,<br />

- sich als Nichtleistungsempfänger länger als drei Monate nicht mehr bei der zuständigen Agentur<br />

für Arbeit /<strong>Jobcenter</strong> gemeldet haben,<br />

- arbeitsunfähig erkrankt sind,<br />

- Schüler, Studenten und Schulabgänger, die nur eine Ausbildungsstelle suchen sowie<br />

- arbeitserlaubnispflichtige Ausländer und deren Familienangehörigen sowie Asylbewerber ohne<br />

Leistungsbezug, wenn ihnen der Arbeitsmarkt verschlossen ist.<br />

Bedarfsgemeinschaft<br />

(BG)<br />

Eine Bedarfsgemeinschaft bezeichnet eine Konstellation von Personen, die im selben Haushalt leben und<br />

gemeinsam wirtschaften. Eine Bedarfsgemeinschaft (nach § 7 SGB II) hat mindestens einen erwerbsfähigen<br />

Leistungsberechtigten.<br />

Des Weiteren zählen dazu:<br />

a) weitere erwerbsfähige Leistungsberechtigte,<br />

b) die im Haushalt lebenden Eltern oder der im Haushalt lebende Elternteil<br />

eines unverheirateten erwerbsfähigen Kindes,<br />

welches das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und der im Haushalt lebende Partner/in<br />

dieses Elternteils,<br />

c) als Partner/in des erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

-- die/der nicht dauernd getrennt lebende Ehegattin/Ehegatte,<br />

-- der/die nicht dauernd getrennt lebende Lebenspartner/in,<br />

-- eine Person, die mit dem erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in einem gemeinsamen Haushalt<br />

so zusammenlebt, dass nach verständiger Würdigung der wechselseitige Wille anzunehmen<br />

ist, Verantwortung füreinander zu tragen und füreinander einzustehen,<br />

d) die dem Haushalt angehörenden unverheirateten Kinder der in den Buchstaben a) bis c)<br />

genannten Personen, wenn sie das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, soweit sie die<br />

Leistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes nicht aus eigenem Einkommen oder<br />

Vermögen beschaffen können.<br />

Der Begriff der Bedarfsgemeinschaft ist enger gefasst als derjenige der Haushaltsgemeinschaft,<br />

zu der alle Personen gehören, die auf Dauer mit einer Bedarfsgemeinschaft in einem Haushalt<br />

leben. So zählen z.B. Großeltern und Enkelkinder sowie sonstige Verwandte und Verschwägerte<br />

nicht zur Bedarfsgemeinschaft.<br />

Von jedem Mitglied der Bedarfsgemeinschaft wird erwartet, dass es sein Einkommen und<br />

Vermögen zur Deckung des Gesamtbedarfs aller Angehörigen der Bedarfsgemeinschaft einsetzt<br />

(Ausnahme minderjährige Kinder).<br />

Zweckgemeinschaften (wie z.B. Studenten-WGs) fallen nicht unter die Definition der<br />

Bedarfsgemeinschaft.<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 69


Erwerbsfähige<br />

Leistungs-<br />

berechtigte<br />

(eLb)<br />

Als erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) gelten gem. § 7 SGB II Personen, die<br />

- das 15. Lebensjahr vollendet und die Altersgrenze nach § 7a SGB II noch nicht erreicht haben,<br />

- erwerbsfähig sind,<br />

- hilfebedürftig sind und<br />

- ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland haben.<br />

Als erwerbsfähig gilt gem. § 8 SGB II, wer nicht durch Krankheit oder Behinderung auf absehbare<br />

Zeit außerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkts mindestens<br />

drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Hilfebedürftig ist gem. § 9 SGB II, wer<br />

seinen Lebensunterhalt nicht oder nicht ausreichend aus dem zu berücksichtigenden<br />

Einkommen oder Vermögen sichern kann und die erforderliche Hilfe nicht von anderen erhält.<br />

Nicht erwerbsfähige<br />

Leistungsberechtigte<br />

(nEf)<br />

Alle Personen innerhalb einer BG, die noch nicht im erwerbsfähigen Alter<br />

sind (unter 15 Jahren) oder aufgrund ihrer gesundheitlichen Leistungsfähigkeit und evt.rechtlicher<br />

Einschränkungen nicht in der Lage sind, mindestens 3 Stunden täglich unter den üblichen<br />

Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes zu arbeiten, können als nicht erwerbsfähige<br />

Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft bei Hilfebedürftigkeit Leistungen erhalten. In Abgrenzung zum<br />

nichterwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach SGB II erhalten die nicht erwerbsfähigen Personen, die<br />

nicht in Bedarfsgemeinschaften mit Leistungsberechtigten leben, Leistungen im Rahmen<br />

der Sozialhilfe gem. SGB XII.<br />

Impressum<br />

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm <strong>2014</strong><br />

Herausgeber: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong><br />

-Geschäftsführung-<br />

Karl Arnoldstr. 20<br />

41462 <strong>Neuss</strong><br />

Tel. 02131 7182-127<br />

Mail: JC-<strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong>-<strong>Neuss</strong>@jobcenter-ge.de<br />

Internet: www.jobcenter-rhein-kreis-neuss.de<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Neuss</strong>: <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2014</strong> - 70

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