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JUNGES2013.1 40 JahrE JU-krEiSvErband - Junge Union ...

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Was wir von den USA<br />

gar nicht erst lernen müssen<br />

von Hannes Griepentrog<br />

„Wir sprechen<br />

auch nicht von<br />

der ‚Nutzung<br />

des Mediums<br />

Papier‘“<br />

Der Blick in die USA ist beim Thema Wahlkampf schon lange beliebt<br />

– und mit Recht: Viele langfristige Trends, wie etwa die stärkere Personalisierung,<br />

zeichneten sich in den Vereinigten Staaten bereits zu<br />

einem Zeitpunkt ab, als bei uns noch die Bindung<br />

der Wähler an „ihre“ jeweilige Partei alle<br />

anderen Einflussfaktoren überlagerte. Was von<br />

den Präsidentschaftswahlen 2008 und 2012 bei<br />

uns ankam, war insbesondere eines: Die verstärkte<br />

Nutzung des Internets. Hier müssen wir<br />

aber weiter ins Detail gehen.<br />

Wir sprechen auch nicht von der „Nutzung<br />

des Mediums Papier“, wenn wir eigentlich Plakate, Zeitungsanzeigen,<br />

Spendenbriefe und Mitgliederrundschreiben meinen. Ebenso wichtig<br />

ist es, auch im Online-Bereich zu differenzieren und zu fragen, welche<br />

Aufgaben die verschiedenen genutzten Onlineplattformen im US-<br />

Wahlkampf 2012 tatsächlich hatten. Natürlich gehört die Nutzung der<br />

großen drei Internetdienste – Facebook, Twitter und YouTube – heute<br />

dazu. Man sollte aber nicht glauben, dass man alleine damit einen<br />

Wahlkampf bestreiten kann. Alle drei Plattformen dienen in erster Linie<br />

der Mobilisierung der eigenen Anhänger. Das verbindet sie etwa<br />

mit Wahlplakaten, die auch nicht die Aufgabe haben, Bürger von den<br />

Tiefen des Parteiprogramms zu überzeugen, sondern zunächst die eigenen<br />

Anhänger daran erinnern sollen, dass eine Wahl bevorsteht (und<br />

wenn dadurch das Gesicht des Kandidaten bekannter wird, ist dieser<br />

Effekt – in beiden Fällen – natürlich auch nicht unerwünscht).<br />

Dabei haben die „sozialen Medien“ freilich zahlreiche Vorteile gegenüber<br />

einfachen Plakaten: Informationen lassen sich erstens zielgenauer<br />

an die eigenen Anhänger streuen, zweitens können sie von<br />

diesen einfacher weiterverbreitet („geteilt“) werden, es gibt drittens<br />

die Möglichkeit zum Dialog und – insbesondere, wenn dieser Dialog<br />

stattfindet – wird viertens die Bindung zu den eigenen Anhängern<br />

erhöht. Tipps dazu, wie man diese Vorteile tatsächlich nutzen kann,<br />

haben wir auf den Seiten 16-17 zusammengefasst.<br />

Die Spezifika des US-Wahlkampfes waren jedoch andere: 2008 war<br />

es insbesondere die gelungene Akquise von Kleinspenden, die dem<br />

damals noch verhältnismäßig unbekannten Barack Obama deutlich<br />

besser gelang als seinen (auch innerparteilichen) Mitbewerbern. Was<br />

jedoch 2012 im Mittelpunkt stand, war gerade nicht der Online-Wahlkampf,<br />

sondern die zielgenaue Ansprache insbesondere auch von<br />

potenziellen Wechselwählern an der Haustüre durch „Freiwillige“.<br />

Meinung<br />

13<br />

<strong>JU</strong>NGES 2013.1

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