Jugendarbeit und Schule - Jugend-landkreis-waldshut.de
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Wie sieht dieser Tellerrand aus <strong>und</strong> warum sind vor diesem Hintergr<strong>und</strong> <strong>Schule</strong> <strong>und</strong><br />
<strong><strong>Jugend</strong>arbeit</strong> „natürliche“ Partner?<br />
Dass die <strong>Schule</strong> für sich kein Bildungsmonopol hat, ist bereits in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverfassung<br />
festgelegt. Schulische Bildung ist auch kein Selbstzweck, dass wird beim Blick auf die<br />
Definition von Bildung im Bildungsplan <strong>de</strong>utlich. Deshalb hat Lisa Baumbusch recht,<br />
dass sie für die Bildung <strong>de</strong>n Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand hinaus, die Einbeziehung <strong>de</strong>r<br />
außerschulischen Kooperationspartner, for<strong>de</strong>rt. In seiner Einführung in <strong>de</strong>n<br />
Bildungsplan schreibt Hartmut von Hentig dazu: „Außerschulische Erfahrungen <strong>und</strong><br />
außerschulischer Einsatz tragen in hohem Maß zur Lernmotivation bei, sind darum<br />
systematisch einzubeziehen <strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r Bewertung hoch zu veranschlagen „Aus <strong>de</strong>r<br />
<strong>Schule</strong> gehen – etwas in die <strong>Schule</strong> mitbringen“, diese Maxime steigert die<br />
Wirksamkeit <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> ihrer Gegenstän<strong>de</strong>.“ 5 Die Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />
<strong><strong>Jugend</strong>arbeit</strong> bietet eine Möglichkeit für die <strong>Schule</strong> diesem „Aus <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> gehen –<br />
etwas in die <strong>Schule</strong> mitbringen“ eine Struktur zu geben.<br />
Ganz konkret wird die Notwendigkeit für die Kooperation <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> mit<br />
außerschulischen Partnern in <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>finiert, die an neu<br />
einzurichten<strong>de</strong> Gemeinschaftsschulen gestellt wer<strong>de</strong>n, meiner Meinung nach aber<br />
für alle <strong>Schule</strong>n gleichermaßen gelten. In <strong>de</strong>n Handreichungen zur Beantragung einer<br />
Gemeinschaftsschule vom Juli 2012 wer<strong>de</strong>n exemplarisch folgen<strong>de</strong> Fragen an die<br />
<strong>Schule</strong> gestellt:<br />
* Wie wird unterrichtliches <strong>und</strong> außerunterrichtliches Lernen aufeinan<strong>de</strong>r<br />
abgestimmt?<br />
* Wie wer<strong>de</strong>n außerschulische Lernorte genutzt <strong>und</strong> wie erfolgt die Zusammenarbeit<br />
mit außerschulischen Partnern?<br />
* Wie ist die <strong>Schule</strong> in <strong>de</strong>n Sozialraum hinein vernetzt? Übernehmen Schüler<br />
Verantwortung für <strong>de</strong>n Ort / <strong>de</strong>n Stadtteil in <strong>de</strong>m sie leben?<br />
In <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r <strong><strong>Jugend</strong>arbeit</strong> kann es <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> gelingen, alle diese<br />
Fragen positiv zu beantworten.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r hier dargestellten Gr<strong>und</strong>anfor<strong>de</strong>rungen an eine zeitgemäße schulische<br />
Bildung wird klar, dass die <strong><strong>Jugend</strong>arbeit</strong> – in all ihren Formen – einer <strong>de</strong>r ersten<br />
Ansprechpartner <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> sein kann, ja sein müsste.<br />
Thomas Hausch, jahrelanger Ansprechpartner für die Kooperation von <strong><strong>Jugend</strong>arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Schule</strong> in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sarbeitsstelle Kooperation, sieht in <strong>de</strong>r Kooperation von<br />
<strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong><strong>Jugend</strong>arbeit</strong> nicht nur eine Komplettierung <strong>de</strong>r schulischen Bildung<br />
son<strong>de</strong>rn darüber hinaus einen Mehrwert für alle Beteiligten: „Arbeiten <strong>Schule</strong> <strong>und</strong><br />
beispielsweise Vereine o<strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r außerschulischen <strong>Jugend</strong>bildung<br />
zusammen, entstehen neue Bildungsarrangements, profitieren junge Menschen von<br />
bei<strong>de</strong>n Bereichen. In Kooperationen wer<strong>de</strong>n Angebote bei<strong>de</strong>r Träger nicht bloß<br />
addiert; die Angebote – die schulischen <strong>und</strong> die außerschulischen – wer<strong>de</strong>n nicht nur<br />
5 Ministerium für Kultus, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> Sport Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (Hrsg.): Bildungsplan 2004, Hauptschule<br />
Werkrealschule, S. 17