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Unsere Konzeption - Stuttgarter Jugendhaus gGmbH

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Antrag und <strong>Konzeption</strong><br />

für die Trägerschaft eines Stadtteilzentrums<br />

im COOP Wohnquartier,<br />

Standort: Heilbronner Str. 109<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V.


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INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 DER STADTTEIL _____________________________________________________________ 3<br />

1.1 DAS GEBIET ______________________________________________________________ 3<br />

1.2 DIE BEWOHNER ___________________________________________________________ 4<br />

2 LEITGEDANKEN UND HANDLUNGSORIENTIERUNG ZUR VORLIEGENDEN KONZEPTION 5<br />

3 DIE ERSTEN SCHRITTE FÜR DIE AUFBAUPHASE _________________________________ 5<br />

3.1 DIE ERSTEN SCHRITTE AUF STRUKTURELLER EBENE ­ DAS „TOP­DOWN­PRINZIP“___________ 5<br />

3.2 DIE ERSTEN SCHRITTE IM HANDLUNGSFELD –DAS „BOTTOM­UP­PRINZIP“________________ 6<br />

4 ZUR GESTALTUNG DES OFFENEN TREFFS______________________________________ 7<br />

4.1 EIN TREFFPUNKT FÜR ALLE BÜRGER ____________________________________________ 7<br />

4.2 EIN TREFFPUNKT FÜR MÜTTER ________________________________________________ 7<br />

4.3 RÄUMLICHE RESSOURCEN UND AUSSTATTUNG ____________________________________ 8<br />

4.4 PERSONELLE RESSOURCEN __________________________________________________ 9<br />

4.5 DIE ANGEBOTE____________________________________________________________ 9<br />

5 ZUR KOOPERATION MIT ANDEREN EINRICHTUNGEN IM STADTBEZIRK ____________ 10<br />

5.1 DIE PERSPEKTIVEN________________________________________________________ 10<br />

5.2 DER AUSGANGSPUNKT _____________________________________________________ 10<br />

6 ZU ZUGÄNGEN UND BETEILIGUNG VON MIGRANTEN ____________________________ 11<br />

7 ZUR FÖRDERUNG VON SELBSTHILFEPROJEKTEN ______________________________ 12<br />

7.1 MÖGLICHE PROBLEMLAGEN UND ANSÄTZE ZUR ÜBERWINDUNG DIESER IM RAHMEN VON<br />

SELBSTHILFEPROJEKTEN: _________________________________________________________ 13<br />

8 ZUR QUALITÄTSSICHERUNG UND ZUR PERSONALENTWICKLUNG ________________ 13<br />

8.1 DER STUTTGARTER JUGENDHAUS E.V. _________________________________________ 13<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V., <strong>Konzeption</strong> Familien­ und Stadtteilbistro im COOP­Gebiet, Stand Februar 2006


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1 Der Stadtteil<br />

1.1 Das Gebiet<br />

Die Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums liegen im Stadtbezirk Nord, im so genannten<br />

„COOP­Gebiet“. Dieses Gebiet ist gekennzeichnet durch einen überdurchschnittlichen Anteil<br />

von Sozialwohnungen und einem sehr hohen Anteil an Bewohnern mit Migrationshintergrund:<br />

Dies sind hier vor allem Spätaussiedler, Türken und Staatsbürger aus Ex­<br />

Jugoslawien. Eine weitere Problematik ist die hohe Fluktuation bei den Mietern.<br />

Durch die Lage zwischen der Bahntrasse und der Heilbronner Straße hat das Wohngebiet<br />

eine „Insellage“, die die Integration der Bewohner in die angrenzenden Wohngebiete erschwert.<br />

Das betrifft insbesondere die Kinder. Auffallend ist der große Bedarf an Hortplätzen<br />

im Stadtteil Stuttgart­Nord. Durch die absehbare Umsetzung der geplanten Betreuungsangebote<br />

an der Pragschule kann diesem Bedarf in Teilen sicherlich Rechnung getragen werden.<br />

Laut Sozialdatenatlas Kinder und Jugendliche 2002 1 liegt der Anteil von Kleinkindern im Planungsraum<br />

Nord/Türlen­Hegelstraße bei 5,5% bis 5,9% sowie im angrenzenden Planungsraum<br />

Nord­Rosenstein über 6,6 % und mehr. Insbesondere dem Bedarf an Betreuungsangeboten<br />

für Kleinkinder und noch nicht schulpflichtige Kinder soll in den Angeboten des<br />

Stadtteilzentrums entsprochen werden.<br />

Das Familien­ und Stadtteilzentrum<br />

1 Sozialdatenatlas Kinder und Jugendliche, Daten aus dem Jahr 2002, Landeshauptstadt Stuttgart,<br />

Referat Soziales, Jugend und Gesundheit, Jugendhilfeplanung, S. 15<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V., <strong>Konzeption</strong> Familien­ und Stadtteilbistro im COOP­Gebiet, Stand Februar 2006


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2 Die Bewohner<br />

Einwohner¹ 2004 2000 1990 1980<br />

Insgesamt 26 205 25 891 26 300 27 254<br />

unter 15 Jahren (%) 12,9 12,4 10,6 12,4<br />

65 Jahre und älter (%) 16,3 15,6 16,7 17,9<br />

Durchschnittsalter (Jahre) 40,88 41,1 41,9 41,2<br />

Ausländer (%) 23,5 24,0 21,3 18,2<br />

Haushalte 2004 2000 1990 1980<br />

Haushalte insgesamt 13 138 12 979 12 206² ­­<br />

darunter mit 1 Person (%) 50,6 50,2 48,2² ­­<br />

Haushalte mit Kindern<br />

unter 18 Jahren (%)<br />

18,3 17,6 18,0² ­­<br />

Umzüge 2004 2000 1990 1980<br />

Zuzüge 4 289 4 433 4 581 4 150<br />

Fortzüge 4 282 4 240 4 144 4 480<br />

Saldo 7 193 437 ­330<br />

Natürliche Bevölkerungsbewegung<br />

2004 2000 1990 1980<br />

Lebendgeborene 264 249 257 251<br />

Gestorbene 230 213 254 319<br />

Saldo 34 36 3 ­68<br />

Bevölkerungsbewegung gesamt 2004 2000 1990 1980<br />

Bilanz der Einwohnerbewegung 41 229 440 ­398<br />

Quelle:<br />

Statistisches Amt<br />

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3 Leitgedanken und Handlungsorientierung zur vorliegenden<br />

<strong>Konzeption</strong><br />

„Die Familie ist die aktive Mitte des Gemeinwesens, sie sichert das Aufwachsen der nachfolgenden<br />

Generationen und stellt das soziale und humane Kapital für eine zukunftsfähige Gesellschaft.<br />

Die Gestaltung familialen Zusammenhalts ist aufwändig, auch risikoreich und<br />

muss ständig neu gelingen. Familien brauchen eine soziale Infrastruktur, die widersprüchliche<br />

Anforderungen und Belastungen abfedert, mit denen sich Familien konfrontiert sehen.“ 2<br />

Ein gemeinwesenorientiertes Stadtteilzentrum, das die Familie in den Mittelpunkt stellt und<br />

sich einem so formulierten Auftrag verpflichtet, leistet „[… ]einen innovativen Beitrag zur Anpassung<br />

der sozialen Infrastruktur an veränderte familiäre Bedarfe.“ 3<br />

Die Herausforderungen, die es im Familien­ und Stadtteilzentrum zu meistern gilt, liegen<br />

sicherlich nicht nur in der „Multikulturalität“, wie sie in einem Gebiet wie dem COOP­<br />

Wohnquartier gegeben ist, sondern auch in den daraus resultierenden, zum Teil sehr unterschiedlichen<br />

Vorstellungen von dem was „Familie“[heute] bedeutet und wie diese gelebt<br />

wird, je nach kulturellem, religiösem und Bildungshintergrund und nicht zuletzt abhängig vom<br />

jeweiligen Zugang zu materiellen Ressourcen, zu Arbeit und Zeit.<br />

Natürlich stellt sich die Frage, wie eine Angebotsstruktur aufgebaut und etabliert werden<br />

kann, die nicht nur unterschiedlichen, sondern auch sich stetig wandelnden Bedarfen gerecht<br />

wird. Ein Angebot, das weniger „versorgenden“, sondern vielmehr aktivierenden Charakter<br />

hat und sowohl unterschiedliche Gruppierungen wie Generationen auffordert, sich für ihr<br />

persönliches, familiäres und gemeinschaftlich Wohl zu engagieren.<br />

Dieser Frage stellen wir uns im Rahmen dieser Kurzkonzeption unter den nachfolgenden<br />

Überschriften.<br />

4 Die ersten Schritte für die Aufbauphase<br />

4.1 Die ersten Schritte auf struktureller Ebene ­ Das „Top­Down­<br />

Prinzip“<br />

Noch vor Beginn der Umbauarbeiten bzw. parallel dazu gilt es den Aufbau in struktureller<br />

Hinsicht zu gestalten: Der neue Träger des Stadtteilbistros stellt sich in den bestehenden<br />

Gremien vor Ort („Runder Tisch COOP“, RTK, Jugendhilfekonferenz Nord, etc.) mit seiner<br />

<strong>Konzeption</strong> des Stadtteilzentrums vor. Da diese <strong>Konzeption</strong> im Wesentlichen auf Kooperation<br />

und Vernetzung der vorhandenen Ressourcen im Stadtteil zielt, ist es unerlässlich, die<br />

Kommunikation hier so bald wie möglich aufzunehmen und die Kooperationen zu konkretisieren.<br />

Wer mögliche Kooperationspartner im Einzelnen sind und wie die Kooperationen und<br />

Vernetzungen auszurichten wären, wird unter Überschrift 5 „Zur Kooperation mit anderen<br />

Einrichtungen im Stadtteil“erläutert.<br />

Parallel dazu bzw. aus den genannten Gremien heraus, gilt es nun eine abgestimmte Strategie<br />

der Kontaktaufnahme zu den Zielgruppen des neuen Familien­ und Stadtteilzentrums<br />

vorzubereiten und durchzuführen. Die jeweiligen Zugangswege zu den Familien im Stadtteil,<br />

über die die einzelnen Kooperationspartner verfügen, sollten dabei möglichst effizient ge­<br />

2 „Eltern­Kind­Zentren. Die neue Generation kinder­und familienfördernder Institutionen, Deutsches<br />

Jugendinstitut, München 2005<br />

3 ebenda<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V., <strong>Konzeption</strong> Familien­ und Stadtteilbistro im COOP­Gebiet, Stand Februar 2006


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nutzt werden. Es wird hier bereits Aufgabe des/der Koordinators/in sein, diese Zugangsmöglichkeiten<br />

zu eruieren und diese mit den beteiligten Institutionen abzustimmen. Konkret bedeutet<br />

dies, dass z.B. die Eltern schulpflichtiger Grundschulkinder über die Pragschule zu<br />

erreichen sind. Hier sollte also gemeinsam mit der Schulleitung der Pragschule geklärt werden,<br />

ob z.B. im Rahmen eines Elternabends oder bei einer anderen schulischen Veranstaltung<br />

über das geplante Angebot informiert werden könnte. Dann kann der Koordinator Informationen<br />

entsprechend zielgruppenspezifisch vorbereiten und diese mit Unterstützung der<br />

Schule präsentieren.<br />

Ein anderes Beispiel: Alleinerziehende Mütter wären zu erreichen über das Mutterwohnheim<br />

in der Eckartstraße. Die Sozialarbeiterin vor Ort wäre hier eine mögliche Multiplikatorin, sie<br />

könnte sowohl über das geplante Angebot informieren als auch den spezifischen Bedarf dieser<br />

Zielgruppe erheben.<br />

Oder: Familien, die über das System der „Hilfe zu Erziehung“eingebunden sind, wären im<br />

ersten Schritt entsprechend über die Evangelische Gesellschaft (eva) anzusprechen und zu<br />

aktivieren etc.<br />

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4.2 Die ersten Schritte im Handlungsfeld – Das „Bottom­Up­<br />

Prinzip“<br />

Wenn die Multiplikatoren im Stadtteil die Information über das neue Angebot und die grundsätzliche<br />

Beteiligungsmöglichkeit für Familien bereits „gestreut“haben, oder wenn bereits die<br />

eine oder andere Info­Veranstaltung wie oben beschrieben stattgefunden hat, ist im Idealfall<br />

bereits der Boden dafür bereitet, dass nun der/die Koordinator/in im Sinne der „Komm­<br />

Struktur“auf die Familien zugeht, um mit diesen ins Gespräch zu kommen.<br />

Da möglicherweise eine erste Kontaktaufnahme durch „informelle Gespräche“(auf der Straße,<br />

beim Bäcker, beim Besuch bei einem der Kooperationspartner vor Ort) zunächst erleichtert<br />

wird, erscheint es doch wesentlich, die Bedürfnisse der Familien im Stadtteil differenzierter<br />

zu erfassen. Eine Befragung per Fragebogen, als „klassische“Herangehensweise bietet<br />

sich an. Allerdings werden mit dieser Methode absehbar gerade Familien mit unzureichenden<br />

Kenntnissen in (Schrift­)Deutsch nicht erreicht. Daher sollte die Befragung mündlich<br />

(wenn nötig mit „Dolmetscher“) erfolgen. Die Fragen sind so zu formulieren, dass deren Beantwortung<br />

über die Lebenssituation der Befragten ebenso Aufschluss gibt, wie über die<br />

konkreten Wünsche hinsichtlich der neuen Angebote im Stadtteil. Die Ergebnisse sind anschließend<br />

transparent zu machen – insbesondere denen, die an der Befragung teilgenommen<br />

haben. Die ausgewerteten Ergebnisse werden z.B. mehrsprachig auf großen Transparenten<br />

im neuen Stadtteilzentrum ausgehängt.<br />

Ausgehend von den im Rahmen der Befragung erhobenen Wünschen könnte dann ein<br />

„Open­Space“­Workshop für und mit den zukünftigen Nutzern stattfinden. Dieser sollte so<br />

moderiert sein, dass auch Personen mit unterschiedlichem Bildungsniveau, aus verschiedenen<br />

Kulturen und Generationen gleichermaßen angesprochen werden und sich beteiligen<br />

können. Dies sollte unter Einsatz spielerischer und kreativer Methoden erfolgen. Die Ergebnisse<br />

des Workshops sollen handlungsleitend für die Umsetzung von Angeboten im neuen<br />

Stadtteil sein.<br />

Des Weiteren könnten Workshops angeboten werden, die die kreative „Aneignung der Räume“durch<br />

die zukünftigen Benutzer initiieren und die Identifikation mit sowie die Beteiligung<br />

an neuen Angeboten im Stadtteil wecken.<br />

Eingebunden sein könnten solche Workshops in ein Stadtteilfest, das von vielen Familien<br />

und möglichst vielen Initiativen und Gruppierungen im Stadtteil getragen wird.<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V., <strong>Konzeption</strong> Familien­ und Stadtteilbistro im COOP­Gebiet, Stand Februar 2006


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Zum Beispiel:<br />

In einem Raum des Stadtteilzentrums wird ein „TV­Studio“eingerichet, in dem die<br />

Stadtteilbewohner ihre Wünsche vor der Videokamera benennen können. Sie werden<br />

dabei von einem „Journalisten“interviewt oder können sich in einer „Black Box“selbst<br />

inszenieren. Der Kreativität, wie die zukünftigen Nutzer ihre Wünsche und Anliegen<br />

bezüglich neuer Angebote inszenieren und thematisieren sind dabei wenig Grenzen<br />

gesetzt. Die Beiträge werden über den Video­Beamer in den Treffpunkt projiziert und<br />

später in einer Gesamtdokumentation „verewigt“.<br />

Oder<br />

In der „Kunst­Werkstatt“können mehrere Besucher (Erwachsene und/oder Kinder) an<br />

einem gemeinsamen großformatigen Bild malen. Oder: An einem großen Webrahmen<br />

wird gemeinsam ein Wandteppich gewebt. Die entstehenden „Werke“werden dann in<br />

den Räumen des Stadtteilzentrums präsentiert.<br />

Zusammenfassend sind folgende erste Schritte in der Aufbauphase zu<br />

realisieren:<br />

• Konkretisieren der Kooperationen mit den Akteuren im Stadtteil und Abstimmung<br />

der Strategien zur Kontaktaufnahme zu den Bewohnern unter Einbindung der Zugangswege<br />

der Institutionen<br />

• Konkrete Kontaktaufnahme im ersten Schritt gemäß der „Komm­Struktur“:<br />

Koordinator/in geht auf Bewohner zu<br />

• Erhebung bestehender Bedarfe der Bewohner, ggfs. durch eine Befragung<br />

• Auswertung und Präsentation der Ergebnisse der Befragung<br />

• Konkretisierung der Bedarfe der Bewohner im Rahmen einer Auftakt­Veranstaltung,<br />

z.B. durch „Open­Space­Workshop“Ł Planung der neuen Angebote entlang der<br />

Bedarfe der zukünftigen Nutzer durch deren aktive Beteiligung von Anfang an<br />

• Initiierung eines Stadtteilfestes unter Beteiligung möglicht vieler im Stadtteil lebenden<br />

Familien, Initiativen und Gruppierungen.<br />

5 Zur Gestaltung des Offenen Treffs<br />

5.1 Ein Treffpunkt für alle Bürger<br />

Grundsätzlich sollte sich der offene Treff des Stadtteilzentrums mit seinen Räumlichleiten als<br />

Plattform für nachbarschaftliche Projekte verstehen und allen Familien und BürgerInnen<br />

des Stadtviertels die Möglichkeit bieten, sich an einer lebendigen Stadtteilkultur zu beteiligen.<br />

Mit vielfältigen Angeboten sollen alle Familien des Viertels angesprochen werden,<br />

eine lebendige Nachbarschaft soll erlebbar werden.<br />

5.2 Ein Treffpunkt für Mütter<br />

Speziell Müttern mit Kindern soll ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot gemacht<br />

werden. Insbesondere bei Veranstaltungen sowie bei Bildungs­ und Beratungsangeboten<br />

für Mütter soll die Kinderbetreuung selbstverständlich sein, um Müttern den<br />

Zugang zu den jeweiligen Angeboten zu ermöglichen. Das Stadtteilzentrum soll besonders<br />

Müttern einen öffentlichen Raum bieten, wo sie Kontakte knüpfen und pflegen können.<br />

Bereits durch die Rahmenbedingung der Vergabe des Stadtteilzentrum ist ein Mindestrahmen<br />

an Kinderbetreuung formuliert: Es wird an drei Tagen in der Woche eine offene Kinderbetreuung<br />

von jeweils mindestens vier Stunden angeboten. Diese zu gewährleisten<br />

liegt in der Verantwortung und Steuerung des Trägers des Stadtteilzentrums. Es wird Aufga­<br />

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be der/des Koordinators/in sein, den Einsatz von Ehrenamtlichen bzw. Honorar­<br />

Betreuungskräften zu steuern und darüber hinaus einen „Pool“von Ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

für weitere Angebote sowohl im Kinder­ wie Erwachsenenbildungsbereich aufzubauen.<br />

Die konkreten Betreuungszeiten werden sich an den Bedarfen der Mütter im Stadtteil orientieren.<br />

Ziel sollte es darüber hinaus sein, auch eigeninitiativ bzw. ehrenamtlich organisierte<br />

Betreuungs­ und Bildungsangebotsstrukturen aufzubauen und zu etablieren, um (außerschulische)<br />

Bildung und Betreuung maximal flexibel, gemeinwesen­ und bedarfsorientiert,<br />

im Idealfall „lückenlos“zu installieren. (s. auch unter Überschrift 7 „Zur Förderung von<br />

Selbsthilfeprojekten“).<br />

5.3 Räumliche Ressourcen und Ausstattung<br />

Der offene Treff soll so gestaltet sein, dass dieser auch auf unterschiedliche Nutzergruppen<br />

grundsätzlich ansprechend wirkt und zum verweilen einlädt: Über den offenen Treff sollte<br />

der Zugang zu niedrigschwelligen Beratungs­ und Bildungsangeboten erfolgen. Das<br />

heißt, die BürgerInnen können „auf einen Tee, oder einen Kaffee“vorbeikommen und sich<br />

dabei „zwanglos“informieren über Angebote des Stadteilzentrums, bzw. über weitere Angebote<br />

und Strukturen im Stadtteil.<br />

Der Zugang zu den Informationen muss entsprechend gestaltet sein, die ausliegenden<br />

Info­Materialien und Infomedien sollten eine gewissen „Aufforderungscharakter“besitzen.<br />

Zum Beispiel:<br />

• Flyerständer sind an zentraler und gut sichtbarer Stelle angebracht; dort sind stets<br />

aktuelle, (mehrsprachige) Flyer verfügbar, die über die Öffnungszeiten und die Angebote<br />

des Stadtteilzentrum informieren. Flyer der Kooperationspartner im<br />

Stadtteil informieren über deren Angebote<br />

• Eine großformatiges Schwarzes Brett bietet allen BürgerInnen die Möglichkeit eigene<br />

Angebote oder Gesuche auszuhängen.<br />

• Veranstaltungen im Stadtteil und im Stadtteilzentrum werden über Plakate beworben<br />

• Ein Karteikastensystem (oder eine Datenbank im PC) wird aufgebaut „Wo finde ich<br />

was?“und unter Einbindung der Nutzer kontinuierlich gepflegt, über die sowohl die<br />

Angebote in Stadtteil, wie darüber hinaus dokumentiert werden. Wenn jemand einen<br />

Ansprechpartner für ein bestimmtes Anliegen sucht, kann dieser über dieses interne<br />

Informationssystem gefunden werden. Ein solches Dokumentationssystem soll vor allem<br />

„informelle“ Ressourcen im Stadtteil bündeln und eine „Selbsthilfestruktur“<br />

aufbauen.<br />

Die Gruppenräume, die sowohl für „professionelle Bildungsangebote“als auch im Rahmen<br />

von Selbsthilfeprojekten nutzbar sein sollen, sind entsprechend unterschiedlicher Nutzungen<br />

multifunktional auszustatten. Es sollte hier ebenso die Möglichkeit geben, eine<br />

„Krabbelgruppe“einzurichten, wie Workshops und Seminare abzuhalten. Mindestens ein<br />

Raum sollte medial ausgestattet sein, mit einem oder mehreren internettauglichen PCs<br />

zu Recherchezwecken und um ggfs. niedrigschwellige PC­ oder Interneteinweisungen anzubieten.<br />

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5.4 Personelle Ressourcen<br />

Der/die Koordinator/in sollte im Rahmen seiner 50%­igen Stelle zu verbindlichen Zeiten<br />

im Treff präsent und ansprechbar sein. Zu Anfang gilt es, wie oben beschrieben, eine<br />

Komm­Struktur zu nutzen. Ziel ist es allerdings, dass sich die BügerInnen das Stadtteilzentrum<br />

zunehmend selbstständig aneignen, dieses aufsuchen und selbst aktiv<br />

nutzen sowie sich dort, im Sinne des Ehrenamtes und der Selbsthilfe einbinden und engagieren.<br />

Zunächst wird es Aufgabe des/der Koordinators/in sein entlang der von den BürgerInnen<br />

genannten Bedarfe eine Struktur niedrigschwelliger, Familien unterstützender Beratungs­,<br />

Hilfs­ und Bildungsangebote aufzubauen. Dies wird im ersten Schritt vor allem<br />

unter Einbeziehung der Kooperationspartner und Institutionen im Stadtteil zu leisten<br />

sein.<br />

5.5 Die Angebote<br />

Da, wie oben dargelegt, die Angebote des Stadtteils an den ­ im ersten Schritt zu erhebenden<br />

­ Bedarfen der BürgerInnen zu orientieren sind, kann hier zunächst nur exemplarisch auf<br />

mögliche Inhalte der Angebote eingegangen werden:<br />

Für (angehende) Mütter<br />

• Schwangerenberatung<br />

• Müttertreff (mit Kinderbetreuung)<br />

• Sprach­ und ggfs. Alphabetisierungskurse für Mütter (mit Kinderbetreuung)<br />

• Krabbelgruppe<br />

• Selbstorganisierte Kinderbetreuung und Babysitting im häuslichen Umfeld (als<br />

Selbsthilfestruktur: das Stadtteilzentrum hilft hier bei der „Vernetzung“der Mütter<br />

untereinander)<br />

• Babykleider­Tauschbörse oder Second­Hand­Markt für Kinderbekleidung<br />

Für Familien und Alleinstehende mit wenigen finanziellen Mitteln<br />

• Mittagstisch (institutionalisiert oder als „Selbsthilfeprojekt“(s.u.))<br />

• Bildungsangebote (Sprach­ und Computerkurse, Kochkurse, Vorträge zu Themen<br />

wie Gesundheit, Schulden, Erziehung, etc.)<br />

• Offene Sprechstunden oder spezifische Beratungsangebote zu diversen Themen,<br />

wie z.B.: Sucht, Schulden, Arbeitslosigkeit, Behördengänge, etc.<br />

• Tausch­ und Verleihbörsen, Second­Hand­Markt<br />

• Vermietungen der Räumlichkeiten für private Veranstaltungen und Feiern<br />

Für Familien mit besonderen Problemlagen<br />

• (niedrigschwellige) Beratungen zu familiären Konfliktlösungen<br />

• Einzelfallhilfen<br />

• Vermittlung bzw. Herstellung von Schnittstellen oder direkte Begleitung zu Behörden<br />

oder anderen Institutionen im Hilfesystem der Stadt<br />

• Präventive Angebote zur Verhinderung von Gewalt und Isolation<br />

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6 Zur Kooperation mit anderen Einrichtungen im Stadtbezirk<br />

6.1 Die Perspektiven<br />

Ein Familien­ und Stadtteilzentrum, das den Anspruch verfolgt, Ressourcen des Stadtteils<br />

im Hinblick auf Familien unterstützende und aktivierende Angebote zu bündeln, ist auf<br />

intensive und verbindliche Kooperationen mit den unterschiedlichen Akteuren angewiesen.<br />

Die Notwendigkeit bereits bestehende Kooperationen auf deren Verbindlichkeit innerhalb der<br />

neuen Struktur „Stadtteilzentrum“zu überprüfen und zu konkretisieren, wurde schon unter<br />

4.1. benannt. Daneben gilt es jedoch weitere, potentielle Kooperationspartner zu informieren<br />

und zu akquirieren, um ein zunehmend dichtes Netzwerk verschiedener Akteure<br />

im Stadtteil zu etablieren.<br />

6.2 Der Ausgangspunkt<br />

Der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. ist mit dem Kinder­ und <strong>Jugendhaus</strong> Nordside in der<br />

Mittnachtstraße bereits im Stadtteil tätig und kennt die Kinder und Eltern sowie ihr Lebensumfeld<br />

mit seinen Besonderheiten sehr genau. Der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. ist seit Jahren<br />

vertreten in den Gremien des Stadtteils (RTK, „Runder Tisch COOP“) aktuell in Funktion<br />

und Person der Hausleitung des Kinder­ und <strong>Jugendhaus</strong>es Nordside (Frau Kirsten<br />

Maiba).<br />

Konkrete und regelmäßige Kooperationen bestehen zum Haus 49. Es werden gemeinsame<br />

oder abgestimmte Aktionen für Kinder, Teenies und Jugendliche durchgeführt, sowohl<br />

in den jeweiligen Häusern, wie im Stadtteil.<br />

Es bestehen vielfältige Kooperationen mit den Schulen (Rosensteinschule und Pragschule).<br />

So wurde z.B. das stadtweite Präventionsprojekt „Kiffen kein Thema“sowohl in Kooperation<br />

mit weiteren Akteuren (Release, Wilde Bühne, etc.) wie in der Durchführung mit<br />

der Rosensteinschule realisiert. Ausgehend von der im letzten Jahr deutlich intensivierten<br />

Kooperation mit der Pragschule hat sich der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. auf die „Betreuungsangebote<br />

an Schulen“beworben. Die Kooperationen zwischen der Pragschule und<br />

dem Kinder­ und <strong>Jugendhaus</strong> Nordside konkretisieren sich auch in diesem Jahr wieder vielfältig<br />

und verbindlich.<br />

Sollte der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. den Zuschlag für die Trägerschaft der Betreuungsangebote<br />

erhalten, würden sich daraus weitere Synergieeffekte für eine mögliche Trägerschaft<br />

des Stadtteilzentrums ergeben: Nicht nur die räumliche Nähe von Schule und Stadtteilzentrum<br />

wäre hier gewinnbringend zu nutzen, auch Synergieeffekte im Hinblick auf Ressourcen<br />

von materieller, „ausstattungstechnischer“und konzeptioneller Art wären hier<br />

gegeben.<br />

Fällt die Trägerschaft für die Betreuungsangebote an der Pragschule einem anderen Träger<br />

zu, steht es für den <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. außer Frage, im Falle der Trägerschaft für<br />

das Stadtteilzentrum die Kooperationen hier entsprechend auf­ und auszubauen, um die<br />

genannten Synergien ebenfalls bestmöglich zu erreichen.<br />

Weitere Kooperationspartner im Stadtteil wären:<br />

• „eva“als Träger der HzE<br />

• Evangelische Nordgemeinde<br />

• Kirchengemeinde St. Georg<br />

• Martinskirche<br />

• Infoladen<br />

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• Bürgerhospital<br />

• SV Prag<br />

• Ggfs. Ausländervereine<br />

7 Zu Zugängen und Beteiligung von Migranten<br />

Vorausgeschickt sei, dass der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. an der Entwicklung der „Leitlinien<br />

zur Integration und interkulturellen Orientierung der Kinder­ und Jugendhilfe“der Stadt Stuttgart<br />

mitgewirkt hat und sich somit natürlich der Umsetzung dieser Leitlinien verpflichtet sieht,<br />

d.h. Interkulturelle Orientierung wird sowohl als Querschnitts­ wie als Führungsaufgabe verstanden.<br />

„Das Zusammenleben der Kulturen braucht gegenseitige Anerkennung und die Auseinandersetzung<br />

mit der jeweils „eigenen“ und „fremden“ Kultur“. 4<br />

Das Stadtteilzentrum soll sprichwörtlich und konkret Räume für diese Auseinandersetzung<br />

eröffnen, d.h. es muss gewährleistet sein, dass alle Familien, gleich welcher Nationalität<br />

und Herkunft die Räume und Angebote des Zentrums nutzen. Sollte die Nutzung durch bestimmte<br />

Migranten­Gruppen andere „abschrecken“, muss darauf steuernd eingewirkt werden.<br />

Gegebenenfalls wäre es Aufgabe des/der Koordinators/in solche „Schieflagen“aufzuspüren,<br />

zu thematisieren, Konflikte zu moderieren und gemeinsam mit den Beteiligten<br />

eine konstruktive Lösung herbeizuführen.<br />

Um dies leisten zu können, bedarf es auf Seiten des/der Koordinator/in eines besonderen<br />

Profils: Interkulturelle Kompetenz ist sicherlich eine der hier besonders relevanten Skills,<br />

einhergehend mit hoher sozialer und kommunikativer Kompetenz. Mehrsprachigkeit<br />

wäre ideal, eigener Migrationshintergrund ist nicht zwingend, könnte aber insbesondere zu<br />

Anfang die Akzeptanz erleichtern. (Organisationsfähigkeit, Kenntnisse im Projektmanagement,<br />

in Akquisition und Administration sind ebenfalls gefragt.)<br />

Neben den bereits unter Punkt 4 beschriebenen, strukturellen Zugangswegen zur Zielgruppe<br />

Migranten bzw. Familien mit Migrationshintergrund sind auf inhaltlicher Ebene Elternarbeit,<br />

insbesondere Mütterarbeit als wesentliche Elemente zu benennen.<br />

Es sollte dabei ausgeschlossen werden, dass sprachliche Barrieren den Zugang verschließen.<br />

Im ersten Schritt wird es möglicherweise nötig sein, die Menschen „dort abzuholen wo<br />

Sie stehen“und sie, wenn nötig in ihrer Muttersprache anzusprechen. (z.B.: Infos über die<br />

Angebote mehrsprachig verfassen). Absehbar wird nach wie vor ein immenser Bedarf an<br />

Deutschkursen, möglicherweise auch an Alphabetisierungskursen für Mütter gegeben<br />

sein. Auch muttersprachliche Angebote zur Elternbildung sind sinnvoll und sollen verfolgt<br />

werden 5 .<br />

Grundsätzlich gilt es, eine zielgruppenspezifische „Binnendifferenzierung“ der Angebote<br />

zu leisten, d.h. neuzugewanderte Migranten benötigen andere Angebote als Migranten,<br />

die in der zweiten oder dritten Generation hier leben.<br />

4 „Leitlinien zur Integration und interkulturellen Orientierung der Kinder­ und Jugendhilfe“der Stadt<br />

Stuttgart, Referat Soziales, Jugend, Gesundheit, 2005, .S. 11<br />

5 vgl. „Leitlinien zur Integration und interkulturellen Orientierung der Kinder­ und Jugendhilfe“der<br />

Stadt Stuttgart, Referat Soziales, Jugend, Gesundheit, 2005<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V., <strong>Konzeption</strong> Familien­ und Stadtteilbistro im COOP­Gebiet, Stand Februar 2006


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Auch geschlechtsspezifischen Zugangsweisen ist Rechnung zu tragen: Wenn z.B. deutlich<br />

ist, dass weibliche Teenager aus konservativen muslimischen Elternhäusern keinen Zugang<br />

zu bestimmten außerschulischen Bildungs­ und Freizeitangeboten finden, solange diese<br />

gemischtgeschlechtlich sind, ist es auch hier im ersten Schritt wichtig, entsprechende<br />

„Mädchen­ oder Frauenangebote“zu schaffen, ohne dabei „Jungenangebote“ aus dem<br />

Blick zu verlieren.<br />

Ziel sämtlicher Angebote muss es sein, sukzessive Zugangsschwellen zu minimieren,<br />

um diese im Zuge der Emanzipations­ und Integrationsprozesse schließlich gänzlich<br />

zu überwinden.<br />

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8 Zur Förderung von Selbsthilfeprojekten<br />

Wesentliches Ziel der Angebote im Stadtteilzentrum ist die Aktivierung der Familien und<br />

BürgerInnen im Stadtteil. Besonders ziel führend erscheinen hierbei Selbsthilfeprojekte, für<br />

deren Gelingen das Stadtteilzentrum einen geeigneten Rahmen bieten kann: Die Anliegen<br />

und Bedürfnisse werden hier gebündelt und mit Unterstützung des/der Koordinators/in kann<br />

eine entsprechende Selbsthilfestruktur aufgebaut werden.<br />

Wichtig ist sowohl die Kenntnis konkreter Bedarfe als auch der vorhandenen bzw. der<br />

„versteckten“ Ressourcen, die von den BürgerInnen im Rahmen von Selbsthilfeprojekten<br />

eingebracht werden können. Diese Kenntnisse erlangt der/die Koordinator/in unmittelbar von<br />

den Nutzern des Stadtteilzentrums im direkten Gespräch, bzw. wie oben dargestellt z.B.<br />

durch eine Befragung. Über Karteikasten oder PC­Datenbank, über Aushänge am Schwarzen<br />

Brett und durch konkrete Info­Veranstaltungen wird über die Selbsthilfe­Angebote<br />

informiert und potentielle Interessenten werden angesprochen.<br />

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8.1 Mögliche Problemlagen und Ansätze zur Überwindung dieser<br />

im Rahmen von Selbsthilfeprojekten:<br />

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a) „Defizite“& Problemlagen<br />

b) Bedarfe<br />

a) Knappe finanzielle Mittel<br />

b) Bedarf an Kleidung, Haushaltsgegenständen,<br />

etc.<br />

a) Knappe finanzielle Mittel, keine Möglichkeit<br />

selbst zu kochen<br />

b) Bedarf an warmen Mahlzeiten<br />

a) Knappe finanzielle Mittel und/oder Ausfall<br />

von Personen im Haushalt (durch Krankheit,<br />

Abwesenheit, etc.)<br />

b) Bedarf an verschiedenen Hilfeleistungen<br />

im Haushalt (Babysitting, Reparaturarbeiten,<br />

Nähen, Bügeln, Kochen)<br />

a) Sprachdefizite<br />

b) Formulare verstehen und ausfüllen können<br />

Selbsthilfeprojekte<br />

Second­Hand­Basar<br />

Tauschbörsen<br />

Selbstorganisierter Mittagstisch<br />

(BürgerInnen kochen abwechselnd<br />

Jeder im Stadtteil darf mitessen<br />

gegen kostendeckenden „Obolus“<br />

„Talente­Tauschbörse“, z.B.:<br />

Frau X braucht jemanden, der ihren<br />

tropfenden Wasserhahn repariert,<br />

im Gegenzug kann Sie stundenweise<br />

Babysitting übernehmen 6<br />

Tandem­Lernprojekte<br />

9 Zur Qualitätssicherung und zur Personalentwicklung<br />

9.1 Der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V.<br />

Der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. ist Sach­ und Personalträger von 40 Kinder­ und Jugendhäusern<br />

und Personalträger der Abenteuerspielplätze und Jugendfarmen in Stuttgart. Als<br />

anerkannter Träger der Jugendhilfe ist er bereits seit über 55 Jahren erfolgreich in der Kinder­<br />

und Jugendarbeit tätig. Zum Angebots­ und Aufgabenrepertoire zählen u.a. Freizeit­ und<br />

Bildungsangebote, Kinder­ und Ferienbetreuung, Angebote im Übergang von Schule zu Beruf,<br />

Schulsozialarbeit oder das erweiterte Betreuungsangebot an Hauptschulen.<br />

Der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. verfügt über langjährige Erfahrungen in der konzeptionellen<br />

Entwicklung und Umsetzung von pädagogischen Projekten und Kooperationsangeboten und<br />

ist bereits langjähriger Partner vieler Schulen und anderer Akteure in der außerschulischen<br />

Bildungsarbeit. Die konzeptionelle Entwicklung von Angeboten trägt den jeweils gegebenen<br />

Bedarfen im Sozialraum und deren strukturellen Implikationen angemessen und verantwortlich<br />

Rechnung.<br />

Als großer Träger steht der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. für Zuverlässigkeit und Sicherheit,<br />

für fachlich kompetente Angebote und größtmögliche Qualität der Leistungen, die durch qualifiziertes<br />

Personal umgesetzt und begleitet werden.<br />

6 vgl. Projekt „TalentSkulptur“in Köln, s. unter: www.tauschen­in­koeln.de:<br />

„Die TalentSkulptur ist einer von etwa 350 Tauschringen in Deutschland, in denen Dienstleistungen,<br />

Informationen und Waren geldlos miteinander getauscht werden.“<br />

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Der <strong>Stuttgarter</strong> <strong>Jugendhaus</strong> e.V. hat eigene Leitlinien zur Jungen­ und Mädchenpädagogischen<br />

Arbeit entwickelt, die in der täglichen Praxis Anwendung finden und die der Realisierung<br />

von Chancengleichheit dienen. An der Entwicklung der „Leitlinien zu Integration und<br />

interkulturellen Orientierung der Kinder­ und Jugendhilfe“der Stadt Stuttgart hat der <strong>Stuttgarter</strong><br />

<strong>Jugendhaus</strong> e.V. mitgewirkt und sieht sich für die internen und flächendeckenden Umsetzungen<br />

weiterhin (mit­)verantwortlich.<br />

Im Jahr 2003 hat ein Schlüsselprozess zur Personalentwicklung stattgefunden, als dessen<br />

Ergebnis eine <strong>Konzeption</strong> zur Personalentwicklung vorliegt. Daneben sind regelmäßige Mitarbeitergespräche,<br />

Fortbildungen und Supervision bereits langjährige Standards unserer<br />

Organisation. Wöchentliche Teambesprechungen aller Mitarbeiter gehören ebenso zu den<br />

Standards wie die Teilnahme an zwei Planungs­ und Klausurtagen pro Jahr.<br />

Im Rahmen eines mehrjährigen, extern begleiteten Prozesses wurden interne Standards im<br />

Bereich Qualitätsmanagement implementiert: Sowohl pädagogische Angebote wie räumliche<br />

und zeitliche Ressourcen werden als definierte Leistungsbereiche verstanden und anhand<br />

von Qualitätsrastern beschrieben. Zur Qualitätssicherung und –steigerung werden auf der<br />

Grundlage dieser Leistungsbeschreibung interne Zielvereinbarungen getroffen. <strong>Unsere</strong><br />

Standards im Bereich des Qualitätsmanagements schaffen Überprüfbarkeit und Transparenz<br />

hinsichtlich unserer Leistungen.<br />

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