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BOB-GV 2006 - Jungfraubahnen

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<strong>GV</strong> <strong>2006</strong><br />

Protokoll der<br />

116. ordentlichen Generalversammlung<br />

der Aktionäre der<br />

Berner Oberland-Bahnen AG<br />

Mittwoch, 7. Juni <strong>2006</strong><br />

13:45 Uhr, Mehrzweckhalle Wilderswil, Schulanlage<br />

Traktanden:<br />

1. Geschäftsbericht mit Jahresbericht und Jahresrechnung 2005<br />

2. Kenntnisnahme von einem Bilanzverlust<br />

3. Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

4. Wahlen:<br />

Revisionsstelle<br />

5. Verschiedenes<br />

Vorsitz:<br />

Protokoll:<br />

Günther Galli, Präsident des Verwaltungsrates<br />

Christoph Schläppi<br />

Zur Eröffnung begrüsst Gemeindepräsident Edi Schild die Anwesenden und heisst sie<br />

namens der Gemeinde Wilderswil herzlich willkommen. Danach wird als Erinnerung an das<br />

Hochwasser im August 2005 ein Ausschnitt aus dem Film „Das vergessene Dorf<br />

Lütschental“ von Santos Tusco gezeigt, in dem u.a. der Einsturz der alten Holzbrücke<br />

dokumentiert wird. Anschliessend begrüsst Günther Galli, Verwaltungsratspräsident, die<br />

anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre, die Gäste, die Vertreter der Presse sowie die<br />

Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung und die Geschäftsstellenleiter. Er gibt bekannt,<br />

dass sich vom Verwaltungsrat Christian Brawand entschuldigen lassen muss.<br />

In seinem einleitenden Referat erinnert Günther Galli an die Hochwasserkatastrophe vom<br />

vergangenen August. Er spricht von der Verzweiflung und Fassungslosigkeit, die sich<br />

einstellten, als man sich des Ausmasses der Schäden bewusst wurde. Auch die Berner<br />

Oberland-Bahnen AG wurde hart getroffen. Nur mit einer par force-Leistung war es möglich,<br />

bereits nach 100 Tagen die gesamte Bahnstrecke wieder in Betrieb zu nehmen. Der<br />

Präsident schildert noch einmal die Chronologie der Ereignisse, bevor er den aussergewöhnlichem<br />

Einsatz aller beteiligten Stellen, der Ämter und deren örtlichen Vertreter, der<br />

beteiligten Unternehmer, der Kader, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würdigt und<br />

verdankt. Der Verwaltungsrat hat am 31. August 2005 beschlossen, die begonnenen


<strong>GV</strong> <strong>2006</strong><br />

Seite 2<br />

Massnahmen mit dem Ziel der vollständigen Wiederherstellung der Anlagen und der Wiederaufnahme<br />

des Normalbetriebes seien unvermindert weiter zu führen. Dabei musste er<br />

darauf Vertrauen, dass der Berner Oberland-Bahnen AG, so wie man das von anderen<br />

Bahnen in anderen Krisensituationen kannte, geholfen werde (Art. 59 des Eisenbahngesetzes).<br />

Die damalige Hoffnung habe sich längst in berechtigte Zuversicht gewandelt, meint<br />

der Präsident. Dennoch sei es so, dass auch heute der formelle Entscheid noch ausstehe,<br />

man jedoch wisse, dass am Tag nach dieser <strong>GV</strong> der Nationalrat und am Montag, 12. Juni<br />

<strong>2006</strong>, auch der Ständerat über unser Unterstützungsgesuch definitiv entscheiden werde.<br />

Das Thema schliesst Günther Galli mit der Bemerkung ab, dass angesichts der Ereignisse<br />

des vergangenen Jahres verständlicherweise kein positiver Abschluss des Geschäftsjahres<br />

resultieren konnte. Den Geschäftsgang könne er dennoch, da sich letztlich bloss ein kleiner<br />

Verlust von CHF 71’064 ergebe, als zufrieden stellend bezeichnen.<br />

Weiter kommt der Vorsitzende auf die Strategie der Berner Oberland-Bahnen AG zu sprechen.<br />

Der Verwaltungsrat hat diese nach sechs Jahren wieder einmal einer „Generalrevision“<br />

unterzogen und dabei die Themen „treibende Kraft“, Kern- und Nebengeschäfte,<br />

Zusammenarbeit mit Partnern und Stakeholdern (Öffentliche Hand, Aktionäre, Jungfraubahn<br />

Gruppe, Mitarbeiter), Geschäftsmodelle, Märkte und schliesslich die Grundsätze zu Führung,<br />

Organisation und Planung diskutiert. Von besonderem Interesse für Aktionärinnen und<br />

Aktionäre sowie die Öffentlichkeit sind die Überlegungen zur Zukunft der Schynige Platte<br />

Bahn: Der Präsident zeigt auf, wie der Verwaltungsrat zur Überzeugung kam, dass die<br />

Schynige Platte-Bahn weiterhin als historische Zahnradbahn, welche an den Stand der<br />

Bergbahntechnik Anfang des 20. Jahrhunderts erinnert, zu betreiben sei.<br />

Der Vorsitzende erinnert allfällige Depotvertreter daran, ihre Stimmen zur gesonderten<br />

Erfassung zu melden. Danach macht er folgende formelle Feststellungen:<br />

• Die heutige ordentliche Generalversammlung der Aktionäre wurde nach Art. 9 der<br />

Statuten fristgerecht einberufen und wie folgt publiziert:<br />

- Schweiz. Handelsamtsblatt: 17. Mai <strong>2006</strong><br />

- BZ, Berner Oberländer: 17. Mai <strong>2006</strong><br />

- Amtsanzeiger von Interlaken: 18. Mai <strong>2006</strong><br />

- Jungfrau Zeitung: 19. Mai <strong>2006</strong><br />

• Geschäftsbericht mit Jahresbericht und Jahresrechnung sowie der Bericht der Revisionsstelle<br />

lagen für die Aktionärinnen und Aktionäre ab dem 17. Mai <strong>2006</strong> am Sitz der Gesellschaft<br />

in Interlaken auf.<br />

• Das Protokoll der ordentlichen Generalversammlung vom 15. Juni 2005 liegt zur Einsichtnahme<br />

auf. Es wurde gemäss Art. 12 der Statuten vom Vorsitzenden, dem Sekretär und<br />

den Stimmenzählern unterzeichnet und gilt damit als genehmigt.<br />

• Die Generalversammlung ist nach Art. 13 der Statuten ohne Rücksicht auf die Zahl der<br />

anwesenden Aktionäre und Anzahl Aktien beschlussfähig. Für das Resultat der Abstimmungen<br />

ist das einfache Mehr der abgegebenen Aktienstimmen massgebend.<br />

• Abstimmungen und Wahlen erfolgen in der Regel offen, sofern nicht der Vorsitzende die<br />

geheime Abstimmung anordnet oder ein Aktionär sie verlangt und die Mehrheit der an der<br />

Generalversammlung anwesenden Aktionäre mit einfachem Handmehr in offener Abstimmung<br />

diesem Antrag beipflichtet.


<strong>GV</strong> <strong>2006</strong><br />

Seite 3<br />

Konstituierung:<br />

Nach Art. 12 der Statuten führt der Präsident des Verwaltungsrates den Vorsitz. Als Sekretär<br />

bezeichnet er Herrn Christoph Schläppi, Leiter Direktionsabteilung. Als Stimmenzähler<br />

bestimmt er<br />

- Werner Mühlematter, Interlakenstrasse 19, 3705 Faulensee<br />

- Walter Reber, Bockstorweg 7, 3800 Unterseen<br />

Die Revisionsstelle ist hier vertreten durch Herrn Urs Bacher von der Lehmann + Bacher<br />

Treuhand AG, Meiringen.<br />

Präsenz:<br />

Aktienkapital:<br />

CHF 12'341‘000<br />

Aktien nom. CHF 100: 123‘410<br />

Aktienstimmen: 123‘410<br />

Es wird folgende Präsenz festgestellt:<br />

Anwesende Aktionäre: 114<br />

Anwesende Aktienstimmen: 96’193<br />

davon institutionelle Vertretungen 0<br />

- Depotstimmen: -<br />

- durch Organe vertreten (nicht angeboten): -<br />

Vertretenes Aktienkapital: 77,95%<br />

1. Geschäftsbericht mit Jahresbericht und Jahresrechnung 2005<br />

Der Geschäftsgang wird von Walter Steuri, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung,<br />

erläutert. Dabei verweist er primär auf den vorliegenden Geschäftsbericht. Noch<br />

einmal findet er anerkennende Worte für die Arbeitsleistungen und die Hilfe während<br />

der Phase des Wiederaufbaus der Bahnstrecken nach dem verheerenden Unwetter<br />

vom August 2005. Danach thematisiert er den (noch) nicht realisierten Knoten am<br />

Bahnhof Interlaken Ost. Es wird noch mehrere Jahre dauern, bis die gewünschte<br />

„Fahrplanspinne“ realisiert werden kann. Bis dahin brauche es Geduld aber auch<br />

Beharrlichkeit. Auch beim Projekt Fuhrenmatte in Grindelwald dürfte ein längerer<br />

Stillstand eingetreten sein. Die heutige Situation, mit einer vom Durchgangsverkehr<br />

befreiten Strasse neben den Gleisen, bietet jedoch eine deutliche Komfortsteigerung.<br />

Die Fläche könne für „Kiss+Ride“ sehr gewinnbringend genutzt werden, eigne sich<br />

jedoch nicht – wie das gewisse Kreise in Grindelwald gerne sähen – zur Aufnahme des<br />

Busterminals.<br />

Christoph Seiler, Leiter Finanzen und Controlling macht einige ergänzende Erläuterungen<br />

zur Jahresrechnung. Er zeigt die Frequenzen, stellt den Verkehrsertrag der<br />

Abgeltung von Bund und Kanton gegenüber. Danach kommt auch er auf das Hochwasser<br />

zu sprechen. Die Schadensumme beziffert er mit CHF 21,3 Mio. Er listet die<br />

Zusammensetzung dieses Betrages und den aktuellen Stand der Finanzierung der<br />

Behebung auf.


<strong>GV</strong> <strong>2006</strong><br />

Seite 4<br />

Schliesslich stellt Christoph Seiler die Erfolgsrechnungen der Berner Oberland-Bahn<br />

und der Schynige Platte-Bahn im Einzelnen vor. Das Gesamtergebnis 2005 der Berner<br />

Oberland-Bahnen AG setzte sich wie folgt zusammen:<br />

- Jahresverlust der Berner Oberland Bahn CHF -15’287<br />

- Jahresverlust der Schynige Platte-Bahn CHF -56’643<br />

- Jahresgewinn Nebengeschäfte CHF 866<br />

Total CHF -71’064<br />

Zusammenfassend stellt Christoph Seiler fest, dass das operative Ergebnis der Talbahn<br />

durchaus als zufrieden stellend beurteilt werden könne. Nicht zufrieden sei er<br />

hingegen mit dem operativen Ergebnis der Schynige Platte-Bahn. Insgesamt müsse<br />

man jedoch besonders darüber erfreut sein, dass das schlimme Hochwasser nicht<br />

grössere Spuren in Erfolgsrechnung und Bilanz der Gesellschaft hinterlassen habe.<br />

Diesen Gedanken nimmt der Vorsitzende auf und dankt Bund, Kanton und den Versicherungen<br />

für die Unterstützung und die unkomplizierte Hilfe noch einmal ganz<br />

herzlich.<br />

Jürg Lauper, Leiter Technik, zeigt Bilder vom Hochwasser, von den Zerstörungen, das<br />

dieses angerichtet hat, und vom Wiederaufbau. Sein illustrierter Vortrag endet mit<br />

Fotos, die das wiederhergestellte Trassee zeigen.<br />

Urs Bacher von der Firma Lehmann und Bacher Treuhand AG wird gefragt, ob er zum<br />

Revisionsbericht, der auf Seite 21 im Geschäftsbericht zu finden sei, irgendwelche<br />

Ergänzungen anzubringen habe. Er verneint dies. Daraufhin ruft der Vorsitzende den<br />

Antrag des Verwaltungsrates in Erinnerung und eröffnet anschliessend die<br />

Diskussion:<br />

Keine Wortmeldung<br />

Abstimmung:<br />

Antrag des Verwaltungsrates:<br />

Genehmigung des Geschäftsberichtes mit Jahresbericht und Jahresrechnung 2005.<br />

Beschluss: Der Geschäftsbericht mit Jahresbericht und Jahresrechnung 2005<br />

wird einstimmig genehmigt.<br />

2. Verwendung des Bilanzgewinnes<br />

Christoph Seiler, Leiter Finanzen und Controlling, erläutert, welcher Teil des Verlustes<br />

nach den Bestimmungen des Eisenbahngesetzes durch eine Entnahme aus der<br />

Rücklage nach Art 64 gedeckt werden kann:<br />

Jahresverlust 2005 CHF‘ -71’064<br />

Vortrag vom Vorjahr CHF 13’095<br />

Bilanzverlust CHF -57’969<br />

Entnahme aus Rücklage Art. 64 EBG: CHF 15’287<br />

Saldo CHF -42’682


<strong>GV</strong> <strong>2006</strong><br />

Seite 5<br />

Nachdem der Präsident den Antrag des Verwaltungsrates in Erinnerung gerufen hat,<br />

eröffnet er die<br />

Diskussion:<br />

Keine Wortmeldung<br />

Abstimmung:<br />

Antrag des Verwaltungsrates:<br />

Vortrag des verbleibenden Verlustsaldos von CHF 42'682 auf neue Rechnung.<br />

Beschluss: Der verbleibende Verlustsaldo von CHF 42'682 wird einstimmig auf<br />

neue Rechnung vorgetragen.<br />

3. Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass die Verwaltungsräte und die Personen, die an<br />

der Geschäftsführung teilgenommen haben, von der Abstimmung zu diesem Traktandum<br />

ausgeschlossen sind.<br />

Diskussion:<br />

Keine Wortmeldung<br />

Abstimmung:<br />

Antrag des Verwaltungsrates:<br />

Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates.<br />

Ergebnis:<br />

Die zur Abstimmung Zugelassenen beschliessen einstimmig, den<br />

Mitgliedern des Verwaltungsrates Entlastung zu erteilen.<br />

4. Wahlen<br />

Revisionsstelle<br />

Wahl:<br />

Antrag des Verwaltungsrates:<br />

Wahl der Lehmann + Bacher Treuhand AG, Meiringen, als Revisionsstelle für ein Jahr.<br />

Ergebnis:<br />

Die Firma Lehmann + Bacher Treuhand AG, Meiringen, wird<br />

einstimmig für ein Jahr als Revisionsstelle gewählt.


<strong>GV</strong> <strong>2006</strong><br />

Seite 6<br />

5. Verschiedenes<br />

Keine Wortmeldung<br />

Der Vorsitzende schliesst die Sitzung um 15:12 Uhr mit dem Hinweis, dass die nächste ordentliche<br />

<strong>GV</strong> am 16. Mai 2007 stattfindet. Er dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

der Geschäftsleitung, den Behörden, den Bergschaften an der Iselten, den Tourismusorganisationen,<br />

den benachbarten Bahnen, den Wiederverkäufern und all den Partnern im<br />

Umfeld. Sein Dank gilt auch den Aktionärinnen und Aktionären für ihr Vertrauen in das<br />

Unternehmen und speziell für den Besuch der heutigen Generalversammlung. Er lädt die<br />

Anwesenden zu einem Imbiss ins Hotel Christina ein.<br />

Der Präsident:<br />

Der Sekretär:<br />

Günther Galli<br />

Christoph Schläppi<br />

Die Stimmenzähler:<br />

Werner Mühlematter<br />

Walter Reber

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