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Die Berliner »Retourkutsche - DKV-Residenz am Tibusplatz

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Sozialwerk, Gruppe Münster, <strong>DKV</strong>-<strong>Residenz</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Tibusplatz</strong>“. Den gleichen Text lesen wir auch<br />

gegenüber an der Holzstütze der dritten jungen<br />

Promenaden-Linde, auf der Höhe der Stadtsparkasse.<br />

Nach dem großen Sturmtief Kyrill im<br />

Januar 2007 mussten hier 3 Linden nachgepflanzt<br />

werden, sie stehen noch in ihren hölzernen<br />

Schutzgestellen.<br />

Wir gehen unsern gewohnten Weg unter der<br />

Pergola entlang, vorbei an der großen Wiese,<br />

sehen herrliche Kastanien und die große Blutbuche<br />

– ein Baum schöner als der andere, - und<br />

kommen zu den beiden Teichen. <strong>Die</strong> große Weidengruppe<br />

<strong>am</strong> zweiten Teich ist ein Bild von<br />

blühender Gesundheit. Erst wenn man vor den<br />

Weiden steht, ist zu sehen, dass eine der beiden<br />

im St<strong>am</strong>m hohl und tief gespalten ist. Sie wird<br />

über kurz oder lang auseinander brechen. <strong>Die</strong>ser<br />

Baum darf die Würde und Schönheit seines<br />

Alters voll ausleben, er kann an seinem Standort<br />

keinen großen Schaden verursachen.<br />

Ganz anders ist es mit den 2000 Linden der Promenade.<br />

Das Grünflächen<strong>am</strong>t der Stadt kontrolliert<br />

zwei Mal im Jahr ihren Gesundheitszustand.<br />

Äste werden abgesägt, wenn nötig ganze<br />

Bäume gefällt. Wie wir an der Weide sehen,<br />

kann ein Baum üppig grünen, obwohl er von<br />

Innen verrottet ist, denn seine Wachstums- und<br />

Ernährungsschicht, das sog K<strong>am</strong>bium, liegt<br />

direkt unter der Rinde.<br />

Wir gehen weiter in Richtung Kreuzschanze und<br />

finden dort, gegenüber der „Zuckervilla“, einen<br />

großen Ginkgo-Baum. Nach Auskunft der Stadt<br />

ist er über hundert Jahre alt. Ginkgos sind ganz<br />

besondere Bäume. Es gab sie schon lange vor<br />

den Dinosauriern (Fachkreise sprechen von 250<br />

Millionen Jahren.). Sie sind wirklich „lebende<br />

Fossilien“, die älteste Baumart unserer Erde.<br />

Buddhistische Tempelmönche in Süd-China entdeckten<br />

den schönen Baum und begannen, ihn<br />

zu kultivieren. Inzwischen kennt man in Japan<br />

über 1000 Jahre alte Ginkgos.<br />

Ein ganz besonderer Baum ist der Ginkgo von<br />

Hiroshima. Nach dem Atomangriff 1945 ver-<br />

RUNDSCHAU 1/2012 > EInBlIck 5<br />

brannte er, nur 800 Meter von der Explosionsstelle<br />

entfernt, fast gänzlich – im nächsten Frühjahr<br />

trieb er wieder aus.<br />

Dem deutschen Arzt Engelbert Kaempfer aus<br />

Lemgo in Westfalen gelang es, um 1730 Ginkgo-<br />

S<strong>am</strong>en aus Japan heraus zu schmuggeln. Der<br />

älteste Ginkgo Europas steht im Botanischen<br />

Garten in Utrecht, 1750 gepflanzt. Auch in Jena<br />

und Weimar finden wir den Baum, schon Goethe<br />

hatte seine Freude <strong>am</strong> Ginkgo-Blatt.<br />

Eine weitere Besonderheit des Baumes ist es,<br />

dass er männliche und weibliche Exemplare hat.<br />

Wie man an den gelben Kugeln sehen kann,<br />

gehört unser Baum zu den weiblichen Ginkgos.<br />

Auch in diesem Herbst lagen viele dieser Kugeln<br />

(es sind die weiblichen S<strong>am</strong>en-Anlagen) auf den<br />

wunderschönen Blättern <strong>am</strong> Boden.<br />

Allerdings fanden sich auch braunschwarze,<br />

etwa 10 cm lange, gekrümmte Schoten. Sie<br />

waren von der Kreuzschanze herüber geweht,<br />

denn dort steht eine ebenfalls über 100 Jahre<br />

alte Robinie (Robinia pseudoacacia). Auch dieser<br />

Baum war nicht in Europa heimisch, er<br />

wurde um 1600 aus Nord<strong>am</strong>erika eingeführt.<br />

Im Mai/Juni ist er bedeckt mit weißen, süß duftenden<br />

Blütentrauben.

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