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DIE WERT- SCHÖPFER - bei Dachser

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AUSGABE 1/2011<br />

magazin<br />

FOOD LOGISTICS<br />

So kommt Reis<br />

auf den Tisch<br />

<strong>DIE</strong> WELT DER INTELLIGENTEN LOGISTIK<br />

GUT VERBUNDEN<br />

tesa und die neuen Wege<br />

für kraftvolles Kleben<br />

<strong>DIE</strong> <strong>WERT</strong>-<br />

<strong>SCHÖPFER</strong><br />

Lieferketten<br />

für Lösungen aus<br />

edlen Metallen


MOMENTAUFNAHME<br />

02 DACHSER magazin<br />

„Erfolg ist nicht alles. Nach Niederlagen<br />

aufzustehen macht das Leben erst<br />

richtig spannend.“<br />

Olympiasieger Sven Hannawald, 36, musste wegen eines<br />

Burnouts 2004 seine Skisprungkarriere beenden. Jetzt<br />

gibt „Hanni“ als Rennfahrer <strong>bei</strong> den GT Masters im Motorsport<br />

richtig Gas. Den Skisprung fördert er mit einem<br />

eigenen Juniorteam.


FORUM<br />

Menschen und Märkte: 04<br />

Bildung & Wissen für Menschen und<br />

Märkte, Air & Sea Logistics in Südafrika sowie<br />

neue Führung <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong> France<br />

<strong>Dachser</strong> im Dialog: Wege durch den<br />

demografischen Wandel. Bernhard Simon<br />

trifft Florian Knell 08<br />

NETZWERK<br />

Österreich: Drehscheibe in der Mitte Europas 10<br />

DEUTSCHLAND IM FOKUS 13<br />

Special: Der 1. <strong>Dachser</strong>-Karrieretag<br />

und die Signale an den Nachwuchs für<br />

eine Logistik mit Zukunft<br />

KOMPETENZ<br />

DIY-Logistics: Mit Cross-Docking zu<br />

Baumarktkunden von MEM-Bauchemie 12<br />

Food Logistics: Value Added Services<br />

für einen Reis der Extra-Klasse 17<br />

Kontraktlogistik: Auf Wachstumskurs –<br />

<strong>Dachser</strong>s neues Europa-Zentrallager für tesa 24<br />

TITEL<br />

Supply Chain Management: Die Vernetzung<br />

weltweiter Lieferketten für Plansee 18<br />

Scrapbook:<br />

Gute Nachrichten und großes Gewinnspiel 27<br />

DEUTSCHLAND<br />

IM FOKUS<br />

in der Heftmitte<br />

F Noch mehr<br />

Informationen gibt es in<br />

unserem DACHSER eLetter.<br />

Näheres finden Sie unter:<br />

www.dachser.com/eletter<br />

05<br />

12<br />

18<br />

24<br />

INHALT<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Dachser</strong> GmbH & Co. KG, Memminger Str. 140, D – 87439 Kempten, Internet: www.dachser.com Gesamtverantwortlich: Dr. Andreas Froschmayer Redaktionsleitung:<br />

Jörn Erdmann, Tel.: +49 831 5916-1421, Fax: +49 831 5916-8-1421, E-Mail: joern.erdmann@dachser.com Redaktion: Daniela Himmel, Petra Hunger, Martin Neft, Aljoscha Kertesz Gestaltung:<br />

Ralph Zimmermann Verlag: BurdaYukom Publishing GmbH, Konrad-Zuse-Platz 11, 81829 München, Tel.: 089 30620-0, Fax: -100 Geschäftsführung: Dr.-Ing. Christian Fill Projektleitung<br />

BurdaYukom: Marcus Schick Bildnachweis: alle Fotos <strong>Dachser</strong>, außer Sammy Minkoff (S. 2), Messer Group (S. 4), iStock (S. 3, 4, 6, 7, 11, 12, 17, 27), Panthermedia (S. 7, 27), LH Cargo (S. 7),<br />

Robert Martin (S. 13 –16), Thorsten Jochim (S. 3, 20, 21, 22), Getty Images/Brian Lawrence (S. 10), Plansee (S. 1, 18, 19, 21, 23), tesa (S. 3, 24, 25, 26), Jörg Reuther (S. 27), Illustration: Ralph<br />

Zimmermann (S. 9) Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, 87437 Kempten Auflage: 38.000/52. Jahrgang Erscheinungsweise: 4 x im Jahr Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch.<br />

Das DACHSER magazin wird auf LuxoSatin Papier gedruckt, das den PEFC-Standards fur schonende Waldwirtschaft entspricht.<br />

DACHSER magazin 03


FORUM: MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Familienunternehmer des Jahres 2010<br />

Flexibler mit der Familie<br />

Näher dran sein an Mitar<strong>bei</strong>tern und Kunden: Der Unternehmer Stefan Messer<br />

setzte auf Persönlichkeit und unternehmerische Schlüsselkompetenzen,<br />

als er die Messer Gruppe zurück in den Familienbesitz führte. Heute leitet der<br />

„Familienunternehmer des Jahres 2010“ das weltweit größte private<br />

Industriegaseunternehmen und ist Mitglied des <strong>Dachser</strong>-Verwaltungsrates.<br />

Herr Messer, was macht Familienunternehmen<br />

wettbewerbsfähig auf globalisierten<br />

Märkten?<br />

Wettbewerbsfähigkeit bedeutet heute nicht<br />

nur, Produkte und Dienstleistungen zu niedrigeren<br />

Preisen als der Wettbewerb anzubieten.<br />

Sondern vor allem, den Anforderungen des<br />

Marktes gerecht zu werden und die Qualität<br />

der Produkte stets zu verbessern. Es ist unabdingbar,<br />

diesen Anspruch in allen Ländern zu<br />

erfüllen, und das erfordert sehr große Erfahrung<br />

mit den lokalen Gegebenheiten, dem<br />

Marktumfeld und der Kultur.<br />

Welche Kompetenzen müssen Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

dafür ausbilden?<br />

Unser lokales Management ist immer mit langjährigen<br />

Mitar<strong>bei</strong>tern besetzt, die die jeweilige<br />

Landessprache beherrschen, die Kunden und<br />

ihre Ansprüche genau kennen und das Unternehmen<br />

im Markt durch persönliches Engagement<br />

weiterentwickeln können. Im Unterschied<br />

zu vielen global aufgestellten Konzernen<br />

achten Familienunternehmen mehr darauf, mit<br />

ihren Kunden eine langfristige und vertrauensvolle<br />

Partnerschaft aufzubauen. Dies gelingt<br />

durch hohe Loyalität und geringe Fluktuation<br />

der Mitar<strong>bei</strong>ter.<br />

Sie haben die Messer Gruppe in den vergangenen<br />

Jahren wieder zu einem inhabergeführten<br />

Unternehmen gemacht. Warum?<br />

Die Herauslösung der Messer Gruppe aus dem<br />

Hoechst-Konzern vollzog sich bereits im Jahr<br />

2001 mit der Übernahme der Zweidrittelanteile<br />

von Hoechst, damals Aventis, durch Finanz-<br />

3.080<br />

04 DACHSER magazin<br />

Stefan Messer, Geschäftsführer<br />

und Eigentümer der Messer Gruppe<br />

investoren unter der Leitung von Goldman<br />

Sachs. Drei Jahre später habe ich alle Anteile<br />

der Finanzinvestoren erworben und das Unternehmen<br />

zu einhundert Prozent in Familienhand<br />

geführt. Durch flache Hierarchien und<br />

die starke Verzahnung von Ar<strong>bei</strong>tsbereichen<br />

können wir heute viel flexibler agieren. Investitionsentscheidungen<br />

werden durch ein erfahrenes<br />

Team im Unternehmen getroffen und<br />

nicht durch Gremien, deren Mitglieder von<br />

unserem Geschäft nichts verstehen.<br />

Welche Rolle spielt da<strong>bei</strong> die Unternehmerpersönlichkeit?<br />

Die Mitar<strong>bei</strong>ter erwarten von mir uneingeschränkte<br />

Loyalität zum Unternehmen und<br />

seinen Vermögenswerten, wohlüberlegte und<br />

reflektierte Entscheidungen, das Wahrnehmen<br />

der Führungsrolle, aber auch stete und vertrauensvolle<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t. Die Kunden erwarten<br />

zu Recht, dass sich das Bild des Unternehmers<br />

mit dem Markenbild und der Qualität<br />

von Produkten, Dienstleistungen und der<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t deckt. Und hier schließt sich<br />

der Kreis zwischen der Erwartung der Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

und der Kunden.<br />

Teilnehmer absolvierten 2010<br />

Weiterbildungsprogramme<br />

im „<strong>Dachser</strong> Competence Development“


KOMPETENZ<br />

terre des hommes<br />

Nachhaltige Bildungsoffensive<br />

Die Ergebnisse des Hilfsprojekts von <strong>Dachser</strong> und terre des hommes können sich sehen lassen.<br />

Bilanz nach fünf Jahren gemeinsamer Ar<strong>bei</strong>t: Die Ziele wurden nicht nur erreicht, sondern sogar<br />

um ein Vielfaches überschritten.<br />

Als <strong>Dachser</strong> und das Kinderhilfswerk 2005 die Bildungsoffensive<br />

in Uttar Pradesh starteten, ging es darum, 7.000<br />

Kindern Unterricht zu bieten, 25 Schulen mit Unterrichtsmaterialien<br />

und Sanitäranlagen auszustatten, zwei<br />

Lernzentren zu bauen und 1.500 Schüler auf das Berufsleben<br />

vorzubereiten. Hierfür hat <strong>Dachser</strong> fünf Jahre lang<br />

jährlich 100.000 Euro investiert.<br />

Dass die Projektpartner vor Ort die Ziele nicht nur erfolgreich<br />

umgesetzt, sondern weitaus mehr getan haben,<br />

zeigt der aktuelle Bericht von terre des hommes Indien.<br />

Demnach haben zwischen 2005 und 2010 mehr als 11.000<br />

Kinder dank des Hilfsprojekts die Schule besucht; etwa<br />

3.300 von ihnen begannen im Anschluss ein Studium,<br />

2.500 schlossen ihre Berufsausbildung mit Erfolg ab.<br />

In Wissen investieren<br />

Bildung öffnet Kindern<br />

die Tür zur Zukunft<br />

Bildung bringt mehr Ar<strong>bei</strong>tsplätze: Das ist<br />

das Ergebnis der Studie „Deutschland 2020 –<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsplätze der Zukunft“, die das Beratungsunternehmen<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

und das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut,<br />

HWWI, vorgelegt haben. „Technologieunternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen oder<br />

innovative Dienstleister schaffen nicht nur<br />

Jobs für Hochqualifizierte, sondern auch<br />

für durchschnittlich und gering qualifizierte<br />

Erwerbstätige“, sagt PwC-Vorstand Wolfgang<br />

Wagner. Strukturschwachen Kreisen empfehlen<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsmarktforscher daher verstärkte<br />

Investitionen in ihre Bildungs- und Wissenschaftsinfrastruktur.<br />

Statt zwei sind innerhalb von fünf Jahren gleich sieben<br />

Schul- und Berufszentren errichtet worden; gleichzeitig<br />

wurden in 43 staatlichen Schulen Klassenzimmer eingerichtet<br />

und Brunnen mit Trinkwasser sowie Toiletten<br />

gebaut.<br />

Auch künftig sollen die Dorfbewohner die Möglichkeiten<br />

Schule und Bildung nutzen können, um selbstständig<br />

zu werden. Daher hat sich <strong>Dachser</strong> entschlossen, das<br />

Hilfsprojekt auch weiterhin zu unterstützen. Im Oktober<br />

startete die Phase 2. George Chira, Projektkoordinator<br />

von terre des hommes in Südasien, sagt: „Wir freuen<br />

uns, dass wir mit der weiteren Förderung durch <strong>Dachser</strong><br />

die bisher erzielten Ergebnisse festigen und das Umweltbewusstsein<br />

vor Ort stärken können.“<br />

INFO<br />

Entwicklung der Erwerbstätigkeit<br />

in Deutschland seit 1994<br />

Finanzierung, Vermietung<br />

und Unternehmensdienstleistung<br />

Öffentliche und private<br />

Dienstleister<br />

Handel, Gastgewerbe<br />

und Verkehr<br />

Insgesamt<br />

Verar<strong>bei</strong>tendes Gewerbe<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

(ohne Baugewerbe)<br />

Land- und Forstwirtschaft,<br />

Fischerei<br />

Baugewerbe<br />

-26<br />

-30<br />

-13<br />

-14<br />

Quelle: Statistische Landesämter 2009, Berechnungen des HWWI<br />

7<br />

6<br />

16<br />

60<br />

Angaben in Prozent<br />

DACHSER magazin 05


FORUM: MENSCHEN & MÄRKTE<br />

Südafrika<br />

Wachsen am Kap der<br />

Guten Hoffnung<br />

Mit einem neuen Gemeinschaftsunternehmen in Südafrika baut <strong>Dachser</strong> sein weltweites<br />

Netzwerk weiter aus. Im Joint Venture mit der Jonen Freight Pty. Ltd., einem<br />

seit über 30 Jahren privat geführten, international tätigen Speditionsunternehmen, hält<br />

<strong>Dachser</strong> die Mehrheit und verstärkt so seine Aktivitäten in der Luft- und Seefracht,<br />

<strong>bei</strong> Verzollungen im Im- und Export sowie im Warehousing.<br />

Derzeit beschäftigt Jonen, das von der deutschstämmigen Familie Duve in der<br />

zweiten Generation geführt wird, 133 Mitar<strong>bei</strong>ter an den Standorten Johannesburg,<br />

Kapstadt und Durban. „Südafrika ist ein wichtiger Knotenpunkt für das wachsende<br />

<strong>Dachser</strong>-Netzwerk“, erklärt Thomas Reuter, Geschäftsführer Air & Sea Logistics<br />

<strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong>. „Viele Ausschreibungen von Großkunden enthalten die Destination<br />

Südafrika. Daher ist der Aufbau einer eigenen Landesgesellschaft eine wichtige Investition<br />

in die Zukunft.“<br />

Das Gemeinschaftsunternehmen wird in der <strong>Dachser</strong>-Gruppe zunächst unter dem<br />

bisherigen Namen weiter geführt. Chairman ist Rüdiger Klug, Regional Manager<br />

EMEA <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong> Air & Sea Logistics, die Aufgaben des Managing Directors übt<br />

auch weiterhin Detlev Duve aus.<br />

NEU AM STEUER<br />

06 DACHSER magazin<br />

Bernward Jüttner ist neuer Vorsitzender<br />

des DSLV-Fachausschusses<br />

Luftfrachtspedition. Der Bereichsleiter<br />

Global Management Air<br />

<strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong> in Frankfurt leitet damit<br />

das oberste Fachgremium des<br />

Deutschen Speditions- und Logistikverbandes<br />

für Luftfracht.<br />

<strong>Dachser</strong> France<br />

Führungswechsel<br />

in<br />

Frankreich<br />

Seit Anfang des Jahres steht ein neues Geschäftsführungsgremium<br />

an der Spitze von<br />

<strong>Dachser</strong> France. Der bisherige Geschäftsführer<br />

Philippe Tardieu hatte zuvor seine<br />

Verantwortung auf ein Führungsteam der<br />

nächsten Generation übertragen.<br />

Tardieu leitete das Unternehmen seit September<br />

2001. „Wir danken Philippe Tardieu<br />

für seine Leistungen und seinen unermüdlichen<br />

Einsatz während der vergangenen<br />

Jahre; vor allem aber für seinen Beitrag zur<br />

Integration von <strong>Dachser</strong> France, ehemals<br />

Graveleau, in die <strong>Dachser</strong>-Gruppe“, sagt<br />

Bernhard Simon, Sprecher der <strong>Dachser</strong>-Geschäftsführung.<br />

Derzeit beschäftigt <strong>Dachser</strong><br />

France 3.020 Mitar<strong>bei</strong>ter an 68 Standorten.<br />

Die neue Führungsspitze <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong> France:<br />

Frédéric Dumort, Vincent Touya, Jean-François<br />

Deflandre (v.l.)<br />

Kurz notiert<br />

<strong>Dachser</strong> Food Logistics optimiert seine Europa-<br />

Logistik in Österreich (siehe auch Seite 10 –11).<br />

Während ungekühlte Lebensmittel künftig über die<br />

eigene Organisation transportiert werden, wurde<br />

für gekühlte Transporte eine Exklusivpartnerschaft<br />

mit der Brummer Logistik GmbH geschlossen.<br />

Das Unternehmen versorgt ab Mai mit einer<br />

Flotte von 100 Kühlzügen flächendeckend den<br />

österreichischen Lebensmittelhandel. Mehr darüber<br />

im nächsten DACHSER magazin.


Hoch soll sie leben!<br />

Bewegte Bilder<br />

Die Euro-Palette<br />

wird 50 und ist aus<br />

dem europäischen<br />

Logistikmarkt nicht mehr wegzudenken.<br />

Allein im Jahr 2010 hat <strong>Dachser</strong> zirka 45 Millionen<br />

EU-Paletten innerhalb des Netzwerks verwaltet.<br />

Großes Kino: Bis zu 12 Meter lang sind<br />

die 3D-Kinoleinwände, die <strong>Dachser</strong><br />

Air & Sea Logistics Frankfurt jetzt für die<br />

Cinestar-Gruppe von Shenzen in China<br />

nach Deutschland gebracht hat. 59 Kinos<br />

in 25 Städten standen auf dem Programm.<br />

Die Projektionsflächen hatten es in<br />

sich: Einige Lichtspielhäuser konnten<br />

nur mit dem Kran bestückt werden.<br />

LH Cargo Quality Award<br />

Beste Cargo-Qualität<br />

<strong>Dachser</strong> ist Gewinner des Lufthansa Cargo Quality Awards in der<br />

Kategorie Großspeditionen mit über 10.000 Air Waybills. Der Logistikdienstleister<br />

überzeugte die Jury durch hohe Anlieferqualität.<br />

Parameter sind da<strong>bei</strong> <strong>bei</strong>spielsweise die Einhaltung von Lieferumfängen,<br />

Pünktlichkeit oder Sorgfalt im Handling.<br />

FORUM: MENSCHEN & MÄRKTE<br />

EUROPA-NETZWERK<br />

Luxemburg im Netz<br />

<strong>Dachser</strong> stärkt seine Position<br />

in Benelux. Unter dem Namen<br />

<strong>Dachser</strong> S.a.r.l. Luxemburg ist die<br />

neue Niederlassung mit Sitz in<br />

Grevenmacher zwischen Trier und<br />

Luxemburg Stadt direkt an das<br />

Eurohub im saarländischen Überherrn<br />

angebunden. „Dadurch ermöglichen<br />

wir allen Standorten in<br />

Europa regelmäßige Verbindungen<br />

mit einheitlichen Laufzeiten, auch<br />

wenn diese keine Direktverkehre<br />

nach Luxemburg haben“, sagt<br />

Michael Schilling, <strong>Dachser</strong>-Geschäftsführer<br />

European Network<br />

Management & Logistics Systems.<br />

Die Anlage umfasst eine 2.600<br />

Quadratmeter große Umschlaghalle<br />

mit 18 Toren und 800 Quadratmeter<br />

Bürofläche. <strong>Dachser</strong> ist<br />

darüber hinaus in Benelux mit fünf<br />

weiteren Niederlassungen in den<br />

Niederlanden und vier Niederlassungen<br />

in Belgien vertreten und<br />

über das Geschäftsfeld <strong>Dachser</strong><br />

Air & Sea Logistics an die interkontinentalen<br />

Märkte angeschlossen.<br />

DACHSER magazin 07


FORUM: DACHSER IM DIALOG<br />

Bernhard Simon trifft ...<br />

Florian Knell<br />

Im globalisierten Wettbewerb kommt es<br />

auf die richtigen Spielzüge an. Florian Knell,<br />

Geschäftsführer des Ravensburger<br />

Spieleverlags, im Gespräch mit dem Sprecher<br />

der <strong>Dachser</strong>-Geschäftsführung Bernhard<br />

Simon über bewährte und neue Märkte und<br />

die besten Mitspieler.<br />

hh Herr Knell, in den Industriegesellschaften<br />

werden immer weniger Kinder<br />

geboren. Schlechte Zeiten für einen Spielehersteller?<br />

Florian Knell: Im Gegenteil. Es wird zunehmend<br />

mehr gespielt, lediglich die Formate<br />

von Spielen ändern sich. Sie verlagern<br />

sich vermehrt in die digitalen Welten.<br />

Bei Ravensburger ist es uns gelungen, über<br />

Hybridprodukte traditionell haptische mit<br />

modernen digitalen Elementen zu verbinden.<br />

Das Internet hebt die Ansprüche<br />

hh der Kunden. Sie wollen die Ware in 24,<br />

allerspätestens 48 Stunden erhalten Florian Knell<br />

Damit konnten wir selbst im Krisenjahr 2009<br />

gut bestehen und auch 2010 sind wir weiter<br />

gewachsen.<br />

hh Inwiefern ist eine solche „Hybridisierung“<br />

kennzeichnend für die Wirtschaft<br />

insgesamt?<br />

Bernhard Simon: Da sehe ich durchaus<br />

Parallelen zu den Spielen. Die Digitalisierung<br />

kann immer nur eine Ergänzung der<br />

realen Welt sein. Das Wesentliche passiert<br />

immer noch im konkret haptisch Greifbaren.<br />

Für uns in der Logistik bedeutet dies,<br />

nach wie vor den Schwerpunkt auf die sogenannte<br />

„letzte Meile“ zu legen. Die phy-<br />

08 DACHSER magazin<br />

sische Übergabe eines Produktes an den<br />

Kunden kann nicht ausschließlich elektronisch<br />

dargestellt werden.<br />

F. Knell: Wenn wir dazu auf das Internetshopping<br />

schauen, zeigt sich die vertriebliche<br />

Seite als das am schnellsten wachsende Feld<br />

in der Wirtschaft. Damit nimmt auch die<br />

physische Logistik an Komplexität, Differenzierung<br />

und Schwierigkeit zu. Das Internet<br />

hebt die Ansprüche der Kunden. Sie<br />

wollen die Ware in 24, allerspätestens 48<br />

Stunden erhalten. In diesem Fulfillment liegt<br />

für uns eine riesige Chance. Jedenfalls dann,<br />

wenn wir über perfekt aufgestellte Netze mit<br />

hoher Geschwindigkeit und maximaler Zuverlässigkeit<br />

liefern können.<br />

B. Simon: Bei Kunden zählen die Erfolgserlebnisse.<br />

Nur wenn ich ein Produkt nach<br />

meiner Bestellung auch wirklich schnell in<br />

den Händen halte, glaube ich auch <strong>bei</strong>m<br />

nächsten Einkauf an die Verlässlichkeit. Darum<br />

ist die physische Umsetzung der Logistik<br />

so eminent wichtig.<br />

hh Herr Knell, Wachstum verbindet man<br />

heutzutage sehr stark mit weltweiten<br />

ZUR PERSON<br />

Florian Knell (re.)<br />

ist in der Welt der Spiele zu Hause.<br />

Als Geschäftsführer der Ravensburger<br />

Spieleverlag GmbH leitet<br />

der 44-Jährige seit 2002 das Familienunternehmen<br />

mit einer 128jährigen<br />

Geschichte. Obwohl ausgebildeter<br />

Diplom-Kaufmann<br />

verantwortet er heute die Supply<br />

Chain und somit die Bereiche Logistik,<br />

Einkauf und Qualität. Nach<br />

zehn Jahren Großkonzernerfahrung<br />

<strong>bei</strong> Unilever ist er heute ein überzeugter<br />

„Mittelständler“. Zum Gespräch<br />

mit Bernhard Simon brachte<br />

Florian Knell das Spiel „Wer<br />

war’s?“ mit. Das elektronische<br />

Brettspiel steht mit mehr 630.000<br />

verkauften Exemplaren für die<br />

Erfolgsstory von Ravensburger.<br />

Bernhard Simon<br />

fand Gefallen an dem Mitbringsel<br />

von Florian Knell und freute sich<br />

auf eine Spielrunde im Familienkreis.<br />

Bei den Spielregeln für Unternehmen<br />

sieht der Sprecher der<br />

<strong>Dachser</strong>-Geschäftsführung wie<br />

sein Gesprächspartner Service und<br />

Qualität als Enabler erfolgreicher<br />

Unternehmensstrategien.


Märkten, allen voran in Asien und Amerika.<br />

Warum produzieren Sie überwiegend<br />

in Deutschland und Tschechien?<br />

F. Knell: Unsere Hauptabsatzmärkte liegen<br />

trotz der weltweiten Ausrichtung von Ravensburger<br />

weiterhin in Westeuropa. Dort<br />

machen wir den Löwenanteil des Umsatzes.<br />

Daher ist die Produktion in Deutschland und<br />

Tschechien gut aufgehoben. Deutschland<br />

spielt für uns als logistische Mitte eine wesentliche<br />

Rolle <strong>bei</strong> der Gestaltung der Kostenstruktur.<br />

Das Verhältnis von Verkaufspreis<br />

zu Verpackungsvolumen führt <strong>bei</strong> unseren<br />

Spielen zu einem Logistikkostenanteil von etwa<br />

15 Prozent des Umsatzes. Zum Vergleich:<br />

Pharmaunternehmen rechnen <strong>bei</strong> hochpreisigen<br />

Tabletten mit unter einem Prozent.<br />

hh Was bedeutet dies für Ihre Logistikstrategie?<br />

F. Knell: Um uns am Markt als Gesamtanbieter<br />

positionieren zu können, brauchen wir<br />

Sortimentsvielfalt. So halten wir rund 7.000<br />

Artikel bereit, die wir zu 85 Prozent selbst<br />

herstellen. Wie in den meisten Unternehmen<br />

zeigt auch <strong>bei</strong> uns die ABC-Analyse, dass<br />

nur wenige Artikel den größten Teil des<br />

Umsatzes ausmachen. Vor diesem Hintergrund<br />

müssen wir die Logistik in der Bestandshaltung<br />

möglichst zentral gestalten.<br />

Ideal ist es, wenn wir die Spiele in ihren voluminösen<br />

Schachteln direkt vom Produktionsband<br />

in die Logistik einlaufen lassen.<br />

B. Simon: Insgesamt richten unsere Kunden<br />

ihre Produktion mit Blick auf integrierte<br />

Absatz- und Logistikmöglichkeiten<br />

zunehmend an den Beschaffungs- und Distributionsmärkten<br />

aus. Die EU-Erweiterungen<br />

haben da<strong>bei</strong> vielerorts neue Optionen<br />

geschaffen. Viele Unternehmen haben daher<br />

ihre Fertigung wieder aus Asien zurückverlagert.<br />

Gleichzeitig werden in aufstrebenden<br />

Märkten, wie China, Indien oder<br />

Indonesien, nicht nur Ar<strong>bei</strong>tsressourcen<br />

eingekauft sondern auch eigene Produkte<br />

abgesetzt. Darüber hinaus sehen immer<br />

mehr asiatische Unternehmen in Europa<br />

wichtige Absatzchancen. Auf solche komplexen<br />

Entwicklungen muss eine weltweite<br />

Logistik eingestellt sein.<br />

Passgenaue Mitar<strong>bei</strong>ter zu finden,<br />

wird für Unternehmen zur<br />

Herausforderung<br />

hh Was müssen Mitar<strong>bei</strong>ter mitbringen,<br />

um in dieser schnelllebigen,<br />

vom globalisierten Wettbewerb getriebenen<br />

Zeit zuverlässige Mitspieler zu sein?<br />

F. Knell: Sie müssen vor allem ein hohes<br />

Maß an Loyalität mitbringen. Das ist für uns<br />

als Familienunternehmen entscheidend.<br />

hh Kann man Loyalität lernen?<br />

F. Knell: Man kann sie begreifen und insofern<br />

auch lernen. In der Personalauswahl<br />

schauen wir deshalb nicht auf die „Hotspoons“,<br />

die ihr eigenes Vorankommen in<br />

den Mittelpunkt stellen, sondern eher auf<br />

Was wirklich zählt, sind die passionierten Ideen<br />

hhfür das Unternehmen Bernhard Simon<br />

die, die verlässlich und bodenständig sind<br />

und sich als Teil des Ganzen sehen. Aus<br />

diesem Mix bildet sich Loyalität.<br />

B. Simon: Sie wird umso bedeutsamer,<br />

als sich Karriereentwicklungspläne sehr<br />

schwierig in Märkten gestalten, in denen sich<br />

die Ausgangsbedingungen immer schneller<br />

und grundlegender verändern. Die Unternehmen<br />

müssen daher ihren Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

aufzeigen, wo sie ihre Potenziale für eine zukünftige<br />

Entwicklung sehen. Die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

müssen wiederum geistig und geographisch<br />

mobil sein, um die ihnen gebotenen Chancen<br />

auch zu nutzen.<br />

hh Was müssen Unternehmen eigentlich<br />

tun, um Mitar<strong>bei</strong>ter in eine zunehmend<br />

als unsicher wahrgenommene Zukunft<br />

zu führen?<br />

F. Knell: Die Strategie der Führung kann<br />

nur so wirksam sein, wie sie auch an der Basis<br />

verstanden, akzeptiert und umgesetzt wird.<br />

Daher darf sich Weiterbildung nicht nur an<br />

Manager und Angestellte richten, sondern<br />

muss gerade mit Führungsthemen<br />

auch die gewerblichen Mitar<strong>bei</strong>ter einbeziehen.<br />

Hier kommt man mit Seminaren in<br />

der Regel nicht weiter. Es sind eher Coachings<br />

durch die Vorgesetzten oder externe Fachleute<br />

gefragt.<br />

B. Simon: Strategien, Werte und Überzeugungen<br />

eines Unternehmens müssen immer<br />

von ganz oben vorgelebt werden. Was wirklich<br />

zählt, sind die passionierten Ideen für das<br />

Unternehmen. Von diesem unternehmerischen<br />

Geist muss auch die Aus- und Weiterbildung<br />

belebt sein.<br />

hh Gehört dem „lernenden Unternehmen“<br />

die Zukunft?<br />

B. Simon: Wir sehen immer wieder, dass<br />

sich Vorgesetzte Sorgen machen, der Kompetenzgewinn<br />

der Mitar<strong>bei</strong>ter könne sie<br />

selbst in Schwierigkeiten bringen. Bei Weiterbildung<br />

geht es immer auch darum, sich<br />

selbst ersetzbar zu machen. Das heißt in<br />

der Folge auch, dass die Führungskräfte für<br />

sich selbst Konzepte finden müssen, die<br />

sie weiterführen. Darauf gründet sich eine<br />

Unternehmenskultur, in der jeder immer<br />

darüber nachdenkt, was zu tun ist, damit<br />

er sich selbst und das Unternehmen weiterentwickelt.<br />

q<br />

FORUM: DACHSER IM DIALOG<br />

Was Supply-Chain-Management<br />

mit dem Klavierspielen verbindet und<br />

wie Unternehmenskultur zum nachhaltigen<br />

Wettbewerbsvorteil wird, lesen Sie im<br />

vollständigen Wortlaut des Gesprächs unter<br />

www.dachser.com/diskussion<br />

DACHSER magazin 09


NETZWERK: ÖSTERREICH<br />

Wegbereiter aus<br />

Europas Mitte<br />

Österreich schlägt im Herzen Europas<br />

Brücken zwischen West und Ost. <strong>Dachser</strong><br />

Austria ist hier mit integrierten Lösungen und<br />

elf Niederlassungen präsent.<br />

hTu felix Austria – an Österreich führt<br />

kein Weg vor<strong>bei</strong>. Zum Glück. Das<br />

meinen nicht nur Skifahrer und Sommerurlauber<br />

aus aller Welt. Denn längst ist das<br />

Land im Herzen Europas zu einer der wichtigsten<br />

Drehscheiben zwischen Nord und<br />

Süd sowie Ost und West geworden. Aus<br />

seinen historisch gewachsenen Beziehungen<br />

speziell zu Ungarn, Tschechien, der Slowakei<br />

und den Balkanstaaten erwachsen dem<br />

Land seit den EU-Osterweiterungen 2004<br />

und 2007 beachtliche Wettbewerbsvorteile,<br />

vor allem in der Logistik.<br />

Das Land liegt schließlich nicht nur geografisch,<br />

sondern auch wirtschaftlich im<br />

Mittelpunkt Europas. Für internationale<br />

Unternehmen nimmt die aufstrebende Alpenrepublik<br />

daher längst eine zentrale Position<br />

ein: als Distributionszentrum und internationale<br />

Logistikdrehscheibe. Grund genug<br />

für <strong>Dachser</strong>, hier an elf Standorten mit in-<br />

10 DACHSER magazin<br />

zwischen 369 Mitar<strong>bei</strong>tern ein professionelles<br />

Netzwerk aufzubauen. „<strong>Dachser</strong> Austria<br />

ist einer der innovativsten Dienstleister<br />

im nationalen und internationalen Stückgutverkehr“,<br />

betont Sonja Kelich, <strong>Dachser</strong>-<br />

Niederlassungsleiterin in Hörsching <strong>bei</strong> Linz.<br />

Modernste Standorte<br />

Jeder Standort hat da<strong>bei</strong> Anschluss an<br />

das <strong>Dachser</strong>-Netzwerk mit seinen flächendeckenden<br />

Sys temverkehren. „Wir bieten<br />

täglich 30 nationale und 32 internationale<br />

Verbindungen“, sagt Kelich. Und das von<br />

modernsten Standorten aus. 2008 sind die<br />

Betriebsstätten Hörsching <strong>bei</strong> Linz in<br />

Oberösterreich und Himberg <strong>bei</strong> Wien<br />

neu entstanden. Linz verfügt nun über eine<br />

Gesamtfläche von 88.600 Quadratmetern.<br />

Der Neubau der Niederlassung <strong>bei</strong> Wien<br />

ist nur unwesentlich kleiner. „Mit den <strong>bei</strong>den<br />

neuen Logistikzentren können wir<br />

AUSSENANSICHTEN<br />

„Wie kann man an Österreich<br />

denken, ohne gleichzeitig Wolfgang<br />

Amadeus Mozarts großartige<br />

Musik und fantastische Kuchen<br />

im Sinn zu haben?“<br />

Paul Mundy, Air Export Supervisor New York,<br />

<strong>Dachser</strong> USA<br />

„In Österreich ist alles romantisch:<br />

Mozart, die Hofmusik, Glanz und<br />

Gloria der Habsburger, Sisi und<br />

Schloss Schönbrunn in Wien.“<br />

Zsuzsa Poór, Liegl & <strong>Dachser</strong> Hungary,<br />

Assistentin des Geschäftsführers<br />

„Ich verbinde mit diesem<br />

herrlichen Land große Kultur<br />

und Persönlichkeiten<br />

wie Arnold Schwarzenegger.“<br />

Miguel Serrano, Controlling, Head-Office<br />

<strong>Dachser</strong> Portugal<br />

noch besser auf die Wünsche unserer Kunden<br />

in Oberösterreich, Wien und Umgebung<br />

eingehen“, sind unisono die <strong>bei</strong>den Niederlassungsleiter<br />

Sonja Kelich und Günter<br />

Hirschbeck, <strong>Dachser</strong> Himberg, überzeugt.<br />

Fast Dreiviertel der transportierten Güter<br />

laufen in Österreich über die Straße – mit


steigender Tendenz. Durch die Erweiterung<br />

der Europäischen Union nimmt der Handel<br />

mit den neuen Beitrittsländern rasant<br />

an Fahrt auf. Am Donaukorridor, der am<br />

stärksten wachsenden Güterverkehrsverbindung<br />

in der Alpenrepublik, verzeichnete<br />

das Österreichische Institut für Raumplanung<br />

zwischen 1990 und 2007 im Transit<br />

sogar eine Verzehnfachung des Straßengüterverkehrs.<br />

Um diesen Verkehrsströmen auch künftig<br />

Herr zu werden, will sich Österreich noch<br />

besser mit den benachbarten neuen EU-<br />

Mitgliedsländern vernetzen. Ein Ziel des<br />

Bundesverkehrsministeriums ist es daher, die<br />

österreichischen Verkehrszentren im grenzüberschreitenden<br />

Standortwettbewerb besser<br />

zu positionieren. So steht <strong>bei</strong> der österreichischen<br />

Verkehrsministerin Doris Bures<br />

der Ausbau der Strecke Graz-Budapest<br />

ganz oben auf der Prioritätenliste. Insgesamt<br />

hat sie für Straßen- und Schienenbau<br />

18 Milliarden Euro im Budget. Davon wird<br />

auch der Koralmtunnel zwischen Graz und<br />

Klagenfurt finanziert. Bis 2022 soll er fertig<br />

sein und den Güter- und Personenverkehr<br />

geschmeidig auf Gleisen durch die<br />

Röhre führen.<br />

Positionen ausbauen<br />

Von den rund 507 Millionen Tonnen Gütern,<br />

die im Jahr 2009 in Österreich transportiert<br />

wurden, entfielen 337 Millionen auf<br />

die Straße und 99 Millionen auf die Bahn.<br />

Weitere neun Millionen wurden per Schiff<br />

und 62 Millionen via Pipeline transportiert.<br />

Die Politik favorisiert da<strong>bei</strong> den Modal-<br />

Split. Bei der Schienenfreundlichkeit steht<br />

Österreich inzwischen an zweiter Stelle im<br />

europäischen Verkehrsträgermix. Derzeit<br />

rattern mehr als 20 Prozent der Güter über<br />

die Schiene – eine Quote, die das Verkehrsministerium<br />

noch deutlich erhöhen will.<br />

Gleichzeitig soll auch die Schifffahrt gestärkt<br />

werden. Für die Donau gibt es <strong>bei</strong>spielsweise<br />

einen langfristigen Plan, der den Güterverkehr<br />

von der Straße aufs Wasser verlagern<br />

soll. Damit wird die Fracht auf der Donau<br />

von rund 12 Millionen Tonnen im Jahr 2005<br />

auf 25 Millionen in 2015 steigen.<br />

Bei der Luftfracht spielt der Flughafen<br />

Wien/Schwechat die erste Geige. Der Großteil<br />

des gesamten Frachtaufkommens, das<br />

Europa-Logistik<br />

für Österreich (v.l.):<br />

<strong>Dachser</strong>-Niederlassungsleiter<br />

Andreas Ortner<br />

(Lannach), Helmut<br />

Pirker (Hall), Sonja<br />

Kelich (Hörsching),<br />

Günter Hirschbeck<br />

(Himberg)<br />

NETZWERK: ÖSTERREICH<br />

IM STENOGRAMM<br />

Österreich<br />

Fläche: 83.879 km 2<br />

Bevölkerung: 8,4 Millionen<br />

Hauptstadt: Wien<br />

EU-Beitritt: 1995<br />

Wirtschaft: Die wichtigsten Industriezweige<br />

sind: Nahrungs- und<br />

Genussmittel, Maschinen- und<br />

Stahlbau, Chemie und Fahrzeugbau,<br />

Elektro- und Elektronik<br />

2007 <strong>bei</strong> rund 215.000 Tonnen lag, entfällt<br />

auf diese Drehscheibe. 90 Prozent davon sind<br />

Fahrzeuge, Maschinen, Halb- und Fertigwaren.<br />

<strong>Dachser</strong> ist in diesem Bereich seit<br />

fünf Jahren gut aufgestellt und beschäftigt<br />

heute 54 Mitar<strong>bei</strong>ter im Geschäftsfeld Air<br />

& Sea Logistics. Das Portfolio soll aber noch<br />

erweitert werden. Wie überhaupt das Angebot<br />

an Logistikdienstleistungen. Nachdem<br />

Anfang des Jahres cargoplus eingeführt<br />

wurde, verfügt auch das Geschäftsfeld<br />

<strong>Dachser</strong> Food Logistics nun über eine eigene<br />

Organisation für ungekühlte Lebensmittel<br />

(Ambient Food). Für gekühlte Lebensmitteltransporte<br />

besteht ab Mai eine neue<br />

Exklusivpartnerschaft (siehe auch Seite 6).<br />

Auch DIY-Logistics steht bereits in den<br />

Startlöchern. Als ganzheitlicher Logistiker<br />

mit eigenem Niederlassungsnetz und durchgängigem<br />

IT-System sieht Sonja Kelich<br />

<strong>Dachser</strong> für die Zukunft gut aufgestellt.<br />

Dass die Kunden in Österreich gern mit<br />

einem Dienstleister ar<strong>bei</strong>ten, der alles aus<br />

einer Hand bietet, kommt ihr da<strong>bei</strong> nur<br />

gelegen. „Mit unserem Portfolio und den<br />

optimal getakteten Verkehren sind wir bestens<br />

aufgestellt.“ Und das in einem Land,<br />

das noch immer den Ton angibt – als Drehscheibe<br />

für Wege in die Zukunft. Glückliches<br />

Österreich. K. Fink<br />

DACHSER magazin 11


KOMPETENZ: DIY-LOGISTICS<br />

Wasserfeste<br />

Lösungen<br />

Dichten – kleben – pflegen: Darauf hat sich seit<br />

über 30 Jahren MEM Bauchemie aus Leer in<br />

Ostfriesland spezialisiert. Mit <strong>Dachser</strong> kommen<br />

die Produkte <strong>bei</strong> Heimwerkern bestens an.<br />

hBeim Thema Wasser<br />

verstehen Ostfriesen<br />

keinen Spaß. „Bei<br />

uns liegt die Nordsee vor<br />

der Haustür. Wir kennen<br />

durch Hochwasser oder die<br />

vielen Moorgebiete die Kraft dieses Elements“,<br />

sagt Christian Kleemann. Er ist Produktmanager<br />

<strong>bei</strong> der MEM Bauchemie<br />

GmbH im ostfriesischen Leer. „Bereits seit<br />

30 Jahren entwickeln wir Industrieprodukte<br />

für Extremsituationen und haben da<strong>bei</strong><br />

festgestellt, dass man diese auch gut für<br />

Endverbraucher in Baumärkten zugänglich<br />

machen kann.“<br />

Was einst gegen Schäden an Bohrtürmen<br />

erfolgreich eingesetzt wurde, begeistert inzwischen<br />

auch Heimwerker in Deutschland<br />

und Europa. Längst geht es <strong>bei</strong> den Produkten<br />

nicht mehr nur um das Fernhalten<br />

von Wasser oder Schimmel aus dem trauten<br />

12 DACHSER magazin<br />

Dichtungstechnologie sorgt dafür, dass Wasser<br />

da bleibt, wo es hingehört<br />

Heim. Auch <strong>bei</strong> Gartenverschönerung,Bitumenprodukten<br />

gegen Keller- und<br />

Dachschäden und Bodenbelagsklebstoffen<br />

ist die<br />

von Geschäftsführer Olaf<br />

Memmen geführte Firma im DIY-Geschäft<br />

bestens aufgestellt. Seit dem 1. September<br />

2009 sorgt <strong>Dachser</strong> mit seiner logistischen<br />

Kompetenz dafür, dass auch immer ausreichend<br />

MEM-Produkte in den Baumärkten<br />

stehen.<br />

„MEM ist einer unserer bedeutendsten<br />

Kunden im DIY-Bereich“, sagt Michael<br />

Schrader, Niederlassungsleiter von <strong>Dachser</strong><br />

in Bremen. „Im Jahr 2010 haben wir 6.930<br />

Tonnen für MEM in ganz Deutschland<br />

und Österreich transportiert.“ Auf Herausforderungen<br />

des Einzelhandels, wie zuletzt<br />

<strong>bei</strong> Point-of-Sale-Verkaufsaktionen, antworten<br />

MEM und <strong>Dachser</strong> mit Cross-Docking-<br />

Lösungen. Da<strong>bei</strong> holen die jeweils zuständigen<br />

<strong>Dachser</strong>-Niederlassungen Produkte<br />

aus den drei MEM/Bostik-Produktionsstätten<br />

in Leer, Wiesmoor und Borgholzhausen<br />

(<strong>bei</strong> Bielefeld) ab, bringen sie in die <strong>Dachser</strong>-<br />

Niederlassung Bremen, wo sie passend für<br />

die Verkaufsaktion neu zusammengestellt<br />

werden. Diese fertigen Sets gelangen dann<br />

über die Systemverkehre direkt in den Einzelhandel.<br />

Und weil die Waren aus Leer im doppelten<br />

Sinne so gut ankommen, baut MEM seine<br />

Produktpalette immer weiter aus. Vier neue<br />

Montagekleber für unterschiedlichste Anwendungen<br />

gehen 2011 an den Markt. Darunter<br />

ein Extrem-Kleber mit einer Kraft von<br />

130 Kilogramm pro Quadratmeter. Er hält<br />

selbst Porenbetonsteine oder Fensterbänke.<br />

Und der Spezialkleber für glatte Oberflächen<br />

haftet sogar auf feuchtem Untergrund –<br />

schließlich kennen die Ostfriesen die Tücken<br />

dieses Elementes nur zu gut. E. Otto<br />

INFO<br />

Die MEM-Zentrale in Leer<br />

MEM Bauchemie GmbH<br />

MEM aus dem ostfriesischen Leer<br />

steht seit drei Jahrzehnten für<br />

Bauchemie-Qualitätsprodukte im<br />

Do-It-Yourself-Bereich (DIY) und ist<br />

im Bereich Bauwerksabdichtungen<br />

Marktführer. Seit 2003 besteht<br />

eine strategische Partnerschaft mit<br />

der Bostik-Gruppe, die weltweit<br />

einen Jahresumsatz von 1,3 Milliarden<br />

Euro erwirtschaftet. Bostik<br />

ist wiederum ein Teil des Weltkonzerns<br />

Total.


SPECIAL<br />

1. DACHSER<br />

Karrieretag<br />

Logistik heute: Chancen für die Zukunft<br />

Kaum eine Berufswelt ist so vielfältig und bietet so viele gute<br />

Zukunftsperspektiven wie die Logistik. Willkommen in der Familie.<br />

DEUTSCHLAND IM FOKUS<br />

Intelligente Logistik braucht kluge Köpfe. Beim 1. <strong>Dachser</strong>-Karrieretag<br />

stellten sich das Unternehmen und junge Absolventen einander vor.<br />

Logistik Masters 2010<br />

Bundeswehroffizierin gewinnt<br />

Frauen im Vormarsch:<br />

Anke Barleben von der Helmut<br />

Schmidt Universität Hamburg<br />

hat den von <strong>Dachser</strong> und<br />

der Verkehrsrundschau initiierten<br />

Logistik-Masters-Wettbewerb<br />

2010 gewonnen.<br />

hErstmals hat sich eine BWL-Studentin<br />

einer Bundeswehrhochschule <strong>bei</strong><br />

Deutschlands größtem Wissenswettbewerb<br />

für Logistikstudenten gegen 820 Teilnehmer<br />

von über 150 Hochschulen durchgesetzt.<br />

Leutnant Anke Barleben, 25, erreichte<br />

368 von 385 maximal möglichen Punkten<br />

(95,6 Prozent). Auf den Plätzen zwei und<br />

drei rangierten Maria Mayer und Bastian<br />

Himmeröder von der TU Dortmund. Wegen<br />

Punktgleichheit brachte eine Stichfrage die<br />

Entscheidung.<br />

Sie haben<br />

hh Kämpferpersönlichkeit<br />

gezeigt und wollten<br />

erreichen, was vorher keiner<br />

geschafft hat Bernhard Simon<br />

Der Sprecher der <strong>Dachser</strong>-Geschäftsführung<br />

Bernhard Simon überreichte während<br />

des <strong>Dachser</strong>-Karrieretags den Hauptgewinn<br />

von 3.000 Euro sowie ein Flugticket im Wert<br />

Siegerin Anke Barleben (Mitte) mit dem Sprecher der <strong>Dachser</strong>-Geschäftsführung Bernhard<br />

Simon (links) und dem stellvertretenden Chefredakteur der Verkehrsrundschau Andre Kranke<br />

von 2.000 Euro. Simon zeigte sich beeindruckt,<br />

„dass wieder so viele Studierende die<br />

Herausforderung angenommen haben, ihr<br />

Wissen auf die Probe zu stellen. Sie haben<br />

Kämpferpersönlichkeit gezeigt und wollten<br />

erreichen, was vorher keiner geschafft hat“.<br />

Auch in diesem Jahr läuft wieder ein Logistik-Masters-Wettbewerb.<br />

Monat für Mo-<br />

nat stellen sich die Studierenden den Aufgaben.<br />

Als besonders knifflig gelten da<strong>bei</strong><br />

die sogenannten Masterfragen, die von namhaften<br />

Logistikprofessoren gestellt werden.<br />

Den Siegern winken Preisgelder im Wert von<br />

über 10.000 Euro sowie die Aufnahme in<br />

den Recruiting-Katalog „Top Logistik-<br />

Studenten“.<br />

DACHSER magazin 13


DEUTSCHLAND IM FOKUS<br />

+++ Dialog ist erst der Anfang: Wie Social Media auch die Kommunikation des Handels verändern, untersucht der EHI Kon-<br />

gress vom 5. bis 6. April im Radisson Blu Hotel in Köln. www.ehi.org +++ Am 14. April, dem Tag der Logistik des BVL, lädt die<br />

<strong>Dachser</strong>-Niederlassung in Magdeburg um 11.00 Uhr ein zum Mitmachen <strong>bei</strong>m „Logistik-Parcours“. Hier wird die Dynamik im<br />

Mit offenen Armen die Besten<br />

empfangen: Bernhard Simon<br />

<strong>bei</strong> seiner Rede über Karrieren<br />

in der Logistik<br />

Berufseinstieg<br />

Beste Aussichten<br />

Logistiknachwuchs ist gefragt wie nie. Beim 1. <strong>Dachser</strong>-Karrieretag informierten<br />

sich Studierende und Hochschulabsolventen über Berufschancen und<br />

Aufstiegsmöglichkeiten. Auszüge aus der Rede vom Sprecher der <strong>Dachser</strong>-<br />

Geschäftsführung Bernhard Simon.<br />

h „Weshalb organisiert <strong>Dachser</strong> eigentlich<br />

einen Karriere-Tag? Die Antwort:<br />

Da uns die Zukunft junger Menschen, aber<br />

auch die Zukunft unseres Familienunternehmens<br />

und die Zukunft des Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland am Herzen liegen. Wir leben<br />

in einem Land, das über wenige Bodenschätze<br />

verfügt. Das, was Deutschland in den<br />

vergangenen Jahrzehnten stark gemacht hat,<br />

war in erster Linie die Ressource Wissen.<br />

Ein hervorragendes Aus- und Weiterbildungssystem,<br />

unsere duale Berufsausbildung<br />

und eine ausgezeichnete Hochschullandschaft<br />

bilden den Grundstock für qualifizierte<br />

Nachwuchs- und Führungskräfte und<br />

bringen sowohl Unternehmen als auch den<br />

Standort Deutschland voran. Doch greift in<br />

14 DACHSER magazin<br />

Europa und insbesondere in Deutschland der<br />

demografische Wandel. Die Folgen dieser<br />

Entwicklung sind schon aller Orten sichtbar.<br />

Als international tätiges Logistikunternehmen<br />

mit Verantwortung für seine Mitar<strong>bei</strong>ter,<br />

aber auch für die Bevölkerung, können wir<br />

uns nicht zurücklehnen und so tun, als ginge<br />

uns dieses Thema nichts an. Daher haben wir<br />

uns entschlossen, heute das Thema ‚Karriere<br />

in der Logistikbranche‘ in den Mittelpunkt<br />

zu stellen und so Perspektiven in diesem<br />

spannenden Ar<strong>bei</strong>tsfeld aufzuzeigen. Bei uns<br />

und <strong>bei</strong> ausgewählten Partnerunternehmen.<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

Die Logistikbranche ist der Motor der Wirtschaft.<br />

Insbesondere <strong>bei</strong> einem stetig wach-<br />

senden Grad an Globalisierung kommt den<br />

Managern der Warenwirtschaftsketten eine<br />

steigende Bedeutung zu. In dieser global<br />

vernetzten Wirtschaft ist Logistik somit<br />

eine, wenn nicht die entscheidende<br />

Schlüsselkompetenz, die über Erfolg und<br />

Misserfolg von Unternehmen oder auch<br />

ganzen Wirtschaften entscheidet.<br />

Als Querschnittsfunktion gehört die<br />

Logistik heute zu den drei größten<br />

Branchen in Deutschland. Mehr als<br />

2,6 Millionen Menschen ar<strong>bei</strong>ten im<br />

Management und der Koordination<br />

von Warenwirtschaftsketten. Und<br />

als Branche mit hohem Zukunftspotenzial<br />

ist und bleibt die Logistik<br />

auch weiterhin ein attraktives<br />

Ar<strong>bei</strong>tsumfeld für Nachwuchskräfte.<br />

Daran hat sich auch in<br />

und nach der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

im vergangenen<br />

Jahr nichts geändert.<br />

Genau wie die Branche insgesamt<br />

hat auch das Wachstum<br />

von <strong>Dachser</strong> im vergangenen<br />

Jahr eine Delle erhalten. Wir<br />

haben allesamt gemerkt, dass<br />

auch für Logistikdienstleis-


ter die Bäume<br />

nicht in den Himmel<br />

wachsen; eine<br />

mitunter schmerzliche,<br />

aber auch sehr<br />

heilsame Erfahrung.<br />

In den letzten zwölf<br />

Monaten hat sich jedoch<br />

gezeigt, dass die<br />

Logistikbranche nach<br />

der kurzen Talfahrt<br />

wieder stark wächst und<br />

ihren Beitrag zum Aufschwung<br />

der Wirtschaft<br />

leisten kann.<br />

Sich wohl fühlen<br />

Sie haben sich für eine sehr<br />

interessante und zukunftsweisende<br />

Branche entschieden.<br />

Jetzt besteht Ihre Aufgabe<br />

darin, den geeigneten Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

zu finden. Einen Ar<strong>bei</strong>tgeber,<br />

<strong>bei</strong> dem Sie sich wohl<br />

fühlen. Einen Ar<strong>bei</strong>tgeber, der<br />

Sie als Mensch schätzt und Sie<br />

und Ihre Anlagen auch innerhalb<br />

DEUTSCHLAND IM FOKUS<br />

Stückgutnetzwerk erlebbar. Angesprochen sind Schüler, Studenten und die interessierte Öffentlichkeit +++ Vom 10. bis 13. Mai<br />

findet in München die transport logistic statt. In die weltweit anerkannte Leitmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain<br />

Management ist zum fünften Mal die Air Cargo Europe integriert. www.transportlogistic.de +++ „Reaktionsfähigkeit und Flexi-<br />

<strong>Dachser</strong> Online Communications:<br />

Christine Schnabel und<br />

Thomas Stückl stehen dazu<br />

Rede und Antwort<br />

Neue Wege im direkten<br />

Gespräch ausloten<br />

Frag’ Profis: Die Studierenden<br />

nutzten die Gelegenheit gern<br />

Ein detailliertes Programm<br />

sorgte für Orientierung<br />

Hintergrundwissen zu<br />

sammeln hilft <strong>bei</strong> der<br />

Berufsentscheidung<br />

PASSEN WIR ZUSAMMEN?<br />

des Unternehmens fördern wird. Aus meiner<br />

eigenen Erfahrung kann ich Ihnen sagen:<br />

Achten Sie <strong>bei</strong> Ihrer Wahl auf die Kultur, die<br />

Philosophie eines Unternehmens und schauen<br />

Sie, ob diese zu Ihnen passt. Für den einen<br />

ist der börsennotierte, weltweit tätige Konzern<br />

der richtige Ar<strong>bei</strong>tgeber, für den nächsten<br />

ist es ein mittelständisches Unternehmen,<br />

in dem man täglich ein breites Aufgabenfeld<br />

abdeckt, der nächste fühlt sich <strong>bei</strong> einem großen<br />

Familienunternehmen am wohlsten, das<br />

<strong>bei</strong>de Komponenten miteinander verbindet.<br />

Vorteil Familienunternehmen<br />

Weshalb kann <strong>Dachser</strong> für Sie ein interessanter<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber sein? Als Familienunternehmen<br />

haben wir in den vergangenen Jahrzehnten<br />

eine extrem starke Identität herausgebildet.<br />

Wir sind ein agiler, unbürokratischer<br />

und kundenorientierter Dienstleister. Wir leben<br />

täglich Werte, zu denen Leistungsorientierung,<br />

Unternehmertum, aber auch Respekt,<br />

Loyalität und Menschlichkeit gehören.<br />

Die Unternehmerfamilie, Geschäftsführung<br />

und Mitar<strong>bei</strong>ter bilden <strong>bei</strong> uns eine starke<br />

Einheit. Das ist vielleicht der größte Wettbewerbsvorteil,<br />

den wir als <strong>Dachser</strong> in �<br />

Bei Bewerbungsgesprächen ist es entscheidend, die richtigen Fragen<br />

zu stellen. Die Antworten helfen Bewerbern, den für sie passenden Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

zu finden.<br />

Gibt es flache Hierarchien und kurze Wege, damit Sie in Ihrem Unternehmen<br />

auch etwas bewegen können? Oder sind Sie <strong>bei</strong> dem Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

lediglich eine Nummer?<br />

Gibt es einen individuellen Karriereplan, der Sie auf jeder Karrierestufe<br />

durch Schulungen begleitet und Sie auf die nächsten Aufgaben vorbereitet?<br />

Haben Sie die Chance, ins Ausland zu gehen, sich dort weiter zu entwickeln<br />

und Ihre Firma international voranzubringen?<br />

Verfügt das Unternehmen über eine Kultur, in der Sie innovative Ideen<br />

einbringen können?<br />

Wird Kreativität gefördert oder als störend empfunden?<br />

DACHSER magazin 15


DEUTSCHLAND IM FOKUS<br />

bilität von Supply Chains“ werden am 25. und 26. Mai <strong>bei</strong> den Supply Chain Days in Heidelberg thematisiert. Die SCM Premiumkonferenz<br />

im Studio der Villa Bosch findet bereits zum fünften Mal statt. www.supply-chain-days.com +++ Am 8. Juni trifft sich die<br />

Branche im Design Center in Linz zum Österreichischen Logistiktag. Veranstalter ist der Verein Netzwerk Logistik. www.vnl.at +++<br />

unserer Branche haben und den wir Ihnen<br />

als Interessenten bieten können.<br />

<strong>Dachser</strong> ist ein Unternehmen mit einer<br />

Kultur, die Menschlichkeit und Professionalität<br />

verbindet. Nur wenn <strong>bei</strong>de Attribute<br />

kein Gegensatz sind, werden Sie sich zum<br />

einen wohl fühlen und zum anderen einen<br />

sicheren Ar<strong>bei</strong>tsplatz in einem Unternehmen<br />

haben, das für den globalen Wettbewerb<br />

gut gerüstet ist.<br />

Der Personalengpass droht zu einem Wachstumshemmnis<br />

für den Standort Deutschland<br />

zu werden. Damit Deutschland weiter wachsen<br />

kann, braucht die Wirtschaft Menschen<br />

wie Sie!<br />

Als Logistikstudenten wurden Sie interdisziplinär<br />

ausgebildet und auf den Beruf vorbereitet.<br />

Sie können in Prozessen denken, verfügen<br />

über fundierte technische Grundlagen,<br />

gute IT-Kenntnisse und haben ausgebildete<br />

Managementkompetenzen. Sie<br />

sind die Fachkräfte, die in den kommenden<br />

Jahrzehnten den Standort voranbringen<br />

werden.<br />

Nur nicht verbiegen lassen<br />

Egal ob Sie eines Tages <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong><br />

oder einem anderen Unternehmen anfangen<br />

werden: Wenn ich Ihnen aus<br />

meiner Lebenserfahrung etwas mit<br />

auf den Weg geben darf, dann<br />

die große Bitte, dass Sie sich Ihren<br />

Charakter nicht verbiegen lassen,<br />

sondern sich selbst treu bleiben. In<br />

den vielen Begegnungen mit jungen<br />

Menschen habe ich Charakterstärke<br />

immer als eine der<br />

wichtigsten Eigenschaften angesehen.<br />

Behalten Sie diese,<br />

auch wenn Sie die Hochschule<br />

hinter sich lassen und in den<br />

Ar<strong>bei</strong>tsprozess eintreten.<br />

Seien Sie interessiert und<br />

hinterfragen Sie auch im Beruf<br />

die Prozesse und eingefahrenen<br />

Praktiken. Hier<br />

können Sie vom ersten Tag <strong>bei</strong><br />

ihrem Ar<strong>bei</strong>tgeber wichtige Impulse setzen,<br />

von denen auch und gerade die bereits mit<br />

viel Berufspraxis ausgestatteten Kollegen<br />

direkt profitieren werden.“<br />

16 DACHSER magazin<br />

Top: sich von Experten<br />

beraten lassen<br />

Experten-Podium für Fragen<br />

nach Berufsperspektiven in der Logistik<br />

Der 1. <strong>Dachser</strong> Karrieretag wurde von<br />

Aljoscha Kertesz, Gruppenleiter Speaker<br />

Relations & Public Affairs <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong>, mit<br />

einem Team konzipiert und organisiert. Die<br />

positive Resonanz der Teilnehmer wird<br />

zu einer Neuauflage der Veranstaltung führen<br />

Top: alle Informationen<br />

sammeln<br />

ON TOP<br />

Einblicke in die Praxis gab eine<br />

hochkarätig besetzte Podiumsrunde.<br />

Mit da<strong>bei</strong> (v.l.): Florian Knell (Geschäftsführer<br />

Ravensburger Spieleverlag),<br />

Professor Hans Koller (Helmut<br />

Schmidt Universität Hamburg),<br />

Professor Uwe Barwig (DHBW Mannheim),<br />

Wulf Eckardt (Kienbaum) und<br />

Thomas Schulz (<strong>Dachser</strong>).<br />

Weitere Informationen für Berufseinsteiger<br />

zum Thema Ausbildung:<br />

F<br />

www.dachser.com/<br />

karriere


Körner mit Klasse<br />

Für das Reis-Unternehmen Euryza lagert,<br />

kommissioniert und liefert <strong>Dachser</strong> sämtliche<br />

Produkte. Und die aufmerksamkeitsstarke<br />

Präsentation im Handel<br />

gibt es noch dazu.<br />

hZwei Minuten in die Mikrowelle und<br />

fertig ist „Curry Indisch“. Basmati Reis<br />

mit Madras Curry und Kurkuma macht als<br />

modernes Lebensmittel heute richtig Tempo.<br />

Solch einem unkomplizierten Reisgenuss hat<br />

sich die Euryza GmbH als Marken-Marktführer<br />

für Reisprodukte in Deutschland mit<br />

ihrer Marke reis-fit verpflichtet. Hinzu kommt<br />

mit Oryza ein Premiumprodukt, das für hohe<br />

Qualität, Genuss und kreatives Kochen steht.<br />

Damit die Kunden das umfangreiche Sortiment<br />

auch jederzeit in ihrem Lebensmittelmarkt<br />

vorfinden, setzt das Hamburger Unternehmen<br />

mit <strong>Dachser</strong> auf einen starken Logistikpartner.<br />

Zu dessen Aufgaben gehörte es<br />

auch, im letzten Jahr annähernd 10.000 Display-Paletten<br />

zusammenzubauen und sie zusammen<br />

mit den Reisprodukten deutschlandweit<br />

in den Handel zu bringen. „Dass solche<br />

Value Added Services neben der Lagerung,<br />

der Kommissionierung und dem Distributionsgeschäft<br />

zum logistischen Spektrum von<br />

<strong>Dachser</strong> gehören, erspart uns viel Zeit, Transport-<br />

und Koordinationsaufwand und damit<br />

Geld“, sagt Peter Seifarth, Logistikleiter <strong>bei</strong><br />

Euryza in Hamburg. Das Unternehmen hat<br />

seit 100 Jahren seinen Standort im Hamburger<br />

INFO<br />

Euryza<br />

Die Firmierung Euryza ist eine Verbindung<br />

des Wortes „Europa“ und<br />

der botanischen Bezeichnung für<br />

Reis „Oryza sativa“. Alfred Lüthke<br />

gründete 1909 in Hamburg am<br />

Peutekanal seine Reismühle. An<br />

gleicher Stelle werden heute pro<br />

Tag 400 Tonnen Rohreis aus Italien,<br />

Spanien, Thailand und den Himalaya-Regionen<br />

Pakistans und<br />

Indiens zu verzehrfertigem Reis<br />

verar<strong>bei</strong>tet. Euryza gehört zum<br />

spanischen Lebensmittelkonzern<br />

Ebro Foods S.A.<br />

Hafen. In der Reismühle werden pro Jahr<br />

70.000 Tonnen unterschiedlichster Reissorten<br />

aus der ganzen Welt gereinigt, geschliffen und<br />

verpackt. Dazu kommt noch die Distribution<br />

von Reis-Crackern und Fertiggerichten.<br />

KOMPETENZ: FOOD LOGISTICS<br />

„Mit der Produktion sind unsere räumlichen<br />

Möglichkeiten erschöpft“, sagt Seifarth.<br />

Die Lage im Hafen sei zwar für die Anlieferung<br />

per Schiff vorteilhaft, doch fehle<br />

Platz für eine Expansion. Zudem ruht das<br />

gesamte Gelände auf Pfählen. Weitere<br />

Aufbauten oder der Einsatz von Wechselbrücken<br />

sind daher unmöglich. Vor diesem<br />

Hintergrund übernimmt <strong>Dachser</strong> die<br />

Lagerung und in weiten Teilen auch die<br />

Belieferung der Kunden – überwiegend<br />

Zentrallager verschiedener Handelsketten.<br />

Seifarth und seine Kollegen haben elektronisch<br />

Zugriff auf die <strong>Dachser</strong>-Systeme, um<br />

Lagerbestände und Auslieferungsberichte einsehen<br />

zu können. „Wir profitieren von <strong>Dachser</strong>s<br />

Größe und Erfahrung im Food Logistics-<br />

Bereich“, sagt Seifarth zur Wahl des Dienstleisters,<br />

der 2010 rund 1.800 Sendungen für<br />

das Unternehmen fuhr. Auch in der Beschaffung<br />

ist <strong>Dachser</strong> aktiv. So werden <strong>bei</strong>spielsweise<br />

Rohprodukte aus dem südspanischen<br />

Jerez de la Frontera nach Hamburg gebracht.<br />

Ernährungsexperten sehen Natur-, Spitzen-<br />

Langkorn- oder Basmati-Reis längst als Teil<br />

einer ausgewogenen Ernährung. Und so bedauert<br />

Seifarth ein wenig, dass in Deutschland<br />

die verzehrten Pro-Kopf-Mengen noch<br />

weit hinter denen in Asien zurück bleiben:<br />

„Während in Fernost jeder Bewohner rund<br />

150 Kilogramm Reisprodukte im Jahr konsumiert,<br />

sind es in unseren Breiten nur zwischen<br />

drei bis fünf Kilogramm.“ Aber das<br />

Unternehmen ar<strong>bei</strong>te an dieser Statistik.<br />

Das Konzept auf dem Weg dorthin heißt<br />

so schlicht wie überzeugend: beste Qualität<br />

für unsere Verbraucher. D. Kunde<br />

DACHSER magazin 17


TITEL<br />

18 DACHSER magazin<br />

Ebenheitskontrolle <strong>bei</strong><br />

Beschichtungsmaterialien<br />

für die Display-Industrie


Ein Schritt<br />

voraus<br />

Hochleistungswerkstoffe und Bauteile für<br />

Hightech-Produkte aus Metallpulver sind die<br />

Spezialität der Plansee-Gruppe. Sie werden<br />

zu Wachstumstreibern für innovative Branchen<br />

von heute und morgen. Eine transparente<br />

und zuverlässige Logistik ermöglicht da<strong>bei</strong><br />

weltweit vernetzte Lieferketten.<br />

hManche mögen’s heiß. Ganz besonders<br />

Wolfram. Erst ab 3.420 Grad<br />

Celsius schmilzt es dahin. Von allen reinen<br />

Metallen hat Wolfram den höchsten<br />

Schmelzpunkt. Wegen solcher herausragender<br />

physikalischer Eigenschaften hat es Geschichte<br />

geschrieben. Als Wendeldraht in<br />

der guten alten Glühbirne und als Ausgangspunkt<br />

für ein Unternehmen, das heute als<br />

„hidden champion“ in der Welt der Hochtechnologie<br />

zuhause ist. Vor 90 Jahren hatte<br />

in Reutte, in Tirol, der Industrielle Dr. Paul<br />

Schwarzkopf unterhalb des idyllischen Plansees<br />

ideale Bedingungen für die Errichtung<br />

eines Metallwerks gefunden. Die von ihm<br />

industriell produzierten Wolframfäden für<br />

Glühbirnen wiesen dem Erfolg der Planseegruppe<br />

den Weg. 2011 ist das Unternehmen<br />

Weltmarktführer und entwickelt und produziert<br />

aus Metallpulver Hochleistungswerkstoffe<br />

und Bauteile für Hightech-Produkte.<br />

Plansee betreibt dazu 30 Produktionsstätten<br />

auf drei Kontinenten und unterhält Vertriebsniederlassungen<br />

und -repräsentanzen<br />

in 49 Ländern.<br />

Wie für kaum ein anderes Unternehmen<br />

trifft der Begriff „hidden champion“ <strong>bei</strong><br />

Plansee auf den Punkt. Nicht nur weil die<br />

Zentrale des Weltunternehmens in einem<br />

der beschaulichsten Winkel der Alpen liegt.<br />

Sondern auch weil ihre Erfolgsstory mit<br />

oft revolutionären Produkten verbunden ist,<br />

TITEL<br />

die von einer breiteren Öffentlichkeit kaum<br />

wahrgenommen werden. Ob Werkstofflösungen<br />

für Flachbildschirme, Brennstoffzellen<br />

oder Computertomographen, ob<br />

Werkzeuglösungen für den Maschinenbau<br />

oder die Holz- und Gesteinsbear<strong>bei</strong>tung –<br />

stets spielen die außergewöhnlichen Metalle<br />

der Plansee-Gruppe eine Schlüsselrolle.<br />

Im Mittelpunkt stehen da<strong>bei</strong> die Verar<strong>bei</strong>tung<br />

von Molybdän und Wolfram. Diese<br />

Werkstoffe sind längst nicht so bekannt wie<br />

Aluminium oder Kupfer – und dennoch allgegenwärtig.<br />

Aus gutem Grund, denn sie besitzen<br />

herausragende thermische, mechanische<br />

und chemische Eigenschaften. So sind<br />

sie durch ihren hohen Schmelzpunkt (Molybdän<br />

schmilzt <strong>bei</strong> 2.620 Grad Celsius) extrem<br />

hitzebeständig, haben eine enorm hohe<br />

spezifische Dichte und sind so hart, dass<br />

sie (fast) jedem Verschleiß standhalten. Zudem<br />

leiten sie hervorragend Wärme und<br />

Elektrizität.<br />

Start auf der Straße<br />

„Seit den Gründerzeiten ar<strong>bei</strong>ten wir mit unseren<br />

weltweiten Kunden Hand in Hand“,<br />

sagt Harro Borowski, Leiter Konzernlogistik<br />

in der Plansee-Gruppe. „Für sie entwickeln<br />

wir immer neue Werkstofflösungen und<br />

Bauteile für Produkte, die es zuvor noch nicht<br />

gegeben hat.“ Damit sind immer auch maßgeschneiderte<br />

Logistikkonzepte für jede �<br />

DACHSER magazin 19


TITEL<br />

Plansee-Versand:<br />

der schnelle Weg<br />

zum Kunden<br />

Kunden- und Produktgruppe gefragt. Deswegen<br />

ar<strong>bei</strong>tet Plansee seit nunmehr zehn<br />

Jahren mit <strong>Dachser</strong> zusammen. „Im ersten<br />

Schritt suchten wir einen Partner für die<br />

Transporte auf der Straße“, erinnert sich<br />

Borowski. „Es ging aber schnell um mehr,<br />

um Internationalität und die damit verbundenen<br />

hohen Anforderungen.“<br />

Wachstum prägt das Privatunternehmen,<br />

das heute Dr. Michael Schwarzkopf in der<br />

dritten Generation führt. Und weil damit<br />

immer wieder die Erschließung neuer Märkte,<br />

etwa in China, Indien, Korea und Taiwan<br />

verbunden ist, stand Plansee vor einer intelligenten<br />

Neugestaltung der Logistikabläufe.<br />

Die Ziele waren anspruchsvoll: Es ging um<br />

eine Optimierung des Warenflusses und die<br />

Reduzierung von Kosten und Durchlaufzeiten<br />

in der Produktion. Dazu mussten die Lagerbestände<br />

gesenkt und die Prozesse verbessert<br />

werden. Gefordert waren zudem<br />

Transparenz und Controlling sowie die Reduzierung<br />

von Zollformalitäten. Von Kundenseite<br />

waren gleichzeitig weltweit Kosten-<br />

Wolfgang Janda,<br />

Bereichsleiter Netzwerkmanagement<br />

Produktion<br />

European Logistics<br />

<strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong><br />

20 DACHSER magazin<br />

Produkte verlassen in allen<br />

Formaten die Fertigung<br />

transparenz, Schnelligkeit und Innovation<br />

gefragt. Harro Borowski bringt die Herausforderungen<br />

auf den Punkt: „Unser Unternehmensclaim<br />

heißt: ‚A step ahead‘. Diesen<br />

Schritt voraus müssen wir nicht nur <strong>bei</strong><br />

den Produkten, sondern auch <strong>bei</strong> unseren<br />

Services sein. Dazu brauchen wir Partner, die<br />

ähnlich denken und handeln wie wir.“<br />

Mit Wolfgang Janda, Bereichsleiter Netzwerkmanagement<br />

Produktion European Logistics<br />

<strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong>, fand Harro Borowski<br />

einen idealen Mitspieler. „Wir haben gemeinsam<br />

über Jahre daran gear<strong>bei</strong>tet, die<br />

Netzpunkte der Plansee-Organisation mit<br />

unserem europaweiten Landverkehrsnetz zu<br />

verknüpfen“, sagt Janda. Prozesse und Organisation<br />

gehörten genauso dazu wie Systeme.<br />

„Das alles ist generisch gewachsen,<br />

von Standort zu Standort, vom Rohstoff bis<br />

zum Fertigprodukt.“<br />

International integriert<br />

Auch deswegen war Plansee daran gelegen,<br />

<strong>Dachser</strong> über die Europalogistik hinaus<br />

Flugkoffer auf dem Weg<br />

mit dem <strong>Dachser</strong>-Spezial-<br />

Lkw zum Airport<br />

schon bald mit der Luftfracht zu betrauen.<br />

„Wir wollten <strong>Dachser</strong> nicht nur am Standort,<br />

sondern auch international in unsere<br />

Gruppe integrieren. Das ist gelungen“, bilanziert<br />

Borowski.<br />

Die so Schritt für Schritt weiter gereifte<br />

Beziehung zwischen Plansee und <strong>Dachser</strong><br />

entspricht ganz der Philosophie des Logistikdienstleisters.<br />

„Unser Leistungsspektrum<br />

zielt nicht nur auf eine reibungslos funktionierende,<br />

integrierte und globale Wertschöpfungskette,<br />

sondern darüber hinaus<br />

auf vielfältige Dienstleistungen, die dem<br />

interkontinentalen Warenverkehr vor- und<br />

nachgelagert sind“, erklärt Thomas Reuter,<br />

Geschäftsführer von <strong>Dachser</strong> Air & Sea<br />

Logistics. „Ziel ist die Verbesserung der<br />

Logistikbilanz unserer Kunden.“<br />

Zur Logistikbilanz <strong>bei</strong> Plansee gehört, dass<br />

das Unternehmen seine Rohstoffe überwiegend<br />

aus Übersee bezieht. Per Seefracht<br />

kommen Metalle wie Wolfram und Molybdän<br />

aus den USA, Chile oder China<br />

nach Hamburg. Von dort werden die Con-<br />

Gemeinsam haben wir über Jahre daran gear<strong>bei</strong>tet,<br />

hh die Netzpunkte der Plansee-Organisation mit unserem<br />

europaweiten Landverkehrsnetz zu verknüpfen Wolfgang Janda


tainer mit der Bahn nach Ulm gebracht.<br />

Hier nimmt sie die Mannschaft von Jens<br />

Wienstruck, dem Leiter der <strong>Dachser</strong> Air<br />

& Sea Logistics-Niederlassung in Kaufbeuren,<br />

in Empfang, lädt die schwergewichtigen<br />

Big Packs aus den Containern auf<br />

Lkw und verfrachtet sie in die Produktion<br />

nach Reutte.<br />

„Von dort verlassen die Fertigprodukte das<br />

Werk entweder über die Landverkehre nach<br />

Europa oder per Luftfracht<br />

via München zu den Kunden<br />

in aller Welt, vor allem<br />

in Japan und den USA“, erklärt<br />

Jens Wienstruck. Die<br />

Luftfrachtcontainer in Reutte<br />

zu beladen, ist da<strong>bei</strong> eine<br />

Herausforderung. Schließlich<br />

sind die hochwertigen<br />

Erzeugnisse wegen der<br />

Dichte des Materials zwar<br />

selten voluminös, aber dafür<br />

oft sehr schwer. Zum Beispiel:Beschichtungswerkstoffe<br />

in Form von sogenannten<br />

„Sputtertargets“ für die Herstellung<br />

von Flachbildschirmen oder einbaufertige<br />

Komponenten für Hochtemperaturbrennstoffzellen.<br />

„Wir können in Reutte die Luftfracht-Container<br />

auf dem Fahrzeug nur von der Seite<br />

beladen“, sagt Wienstruck. Daher kommen<br />

für Plansee nur spezielle Sattelauflieger, so-<br />

Dr. Paul Schwarzkopf, der<br />

Plansee-Unternehmensgründer<br />

Schrittmacher: Harro Borowski, Leiter Konzernlogistik in der Plansee-Gruppe<br />

genannte Wingliner, zum Einsatz. Mit Hilfe<br />

eines geschlossenen Hydraulikkreislaufes<br />

fahren die Seitenwände hoch und werden<br />

schließlich flach auf dem Dach abgelegt.<br />

Im Aufleger stehen bereits Luftfrachtcontainer<br />

bereit, um vom Stapler mit der kostbaren<br />

Fracht befüllt zu werden. Der Fahrer<br />

verzurrt anschließend die eleganten Versandkoffer<br />

und bereitet den Air-Container schon<br />

komplett für die Verladung in den Flugzeugbauch<br />

vor. Dass der Fahrer<br />

auch im Alleingang die<br />

tonnenschweren Container<br />

später an der Airport-Cargo-<br />

Rampe ausladen kann, dafür<br />

sorgen die aus dem Aufliegerboden<br />

hydraulisch ausfahrbaren<br />

Rollen.<br />

Produkte in Eile<br />

Eine möglichst reibungslose,<br />

schnelle und direkte Belieferung<br />

der Kunden ist für<br />

Plansee ein Muss. „Wegen<br />

des hohen Gewichts wäre<br />

Seefracht zwar kostengünstiger“, sagt Harro<br />

Borowski, „aber Seecontainer mit 20 bis 25<br />

Tonnen wertvoller Ladung zu bestücken und<br />

dann sechs Wochen lang Millionenwerte<br />

im Transit über die Weltmeere schippern<br />

zu lassen, kommt für die Kunden nicht in<br />

Frage. Für sie ist Zeit Geld. So verlassen<br />

<strong>bei</strong> Plansee die Produkte überwiegend als<br />

INFO<br />

Plansee Gruppe<br />

wurde 1921 gegründet und wird<br />

heute in der dritten Generation<br />

als Privatunternehmen von<br />

Dr. Michael Schwarzkopf geführt.<br />

Die Plansee-Gruppe untergliedert<br />

sich in vier Unternehmensbereiche:<br />

Plansee Hochleistungswerkstoffe<br />

GTP Wolfram & Spezialpulver<br />

Ceratizit Hartmetalle &<br />

Werkzeuge<br />

PMG Sinterformteile<br />

Mit rund 6.000 Mitar<strong>bei</strong>tern erwirtschaftete<br />

das Unternehmen 2010<br />

einen Umsatz von 852 Millionen<br />

Euro. Wie Pulvermetallurgie unseren<br />

Alltag bestimmt, lesen Sie unter<br />

F<br />

www.plansee-group.com<br />

Stückgut die Fertigung.“ Auch deswegen<br />

spielt das Warehousing für Plansee eine<br />

untergeordnete Rolle. Zwar läuft das Zentrallager<br />

in Kempten, wo 65.000 Artikel �<br />

DACHSER magazin 21


TITEL<br />

22 DACHSER magazin<br />

„A step ahead“ gilt nicht nur <strong>bei</strong> den<br />

hh Produkten, sondern auch <strong>bei</strong><br />

unseren Services. Deshalb brauchen wir Partner,<br />

die ähnlich denken und handeln wie wir<br />

Harro Borowski, Leiter Konzernlogistik in der Plansee-Gruppe (rechts)<br />

mit Wolfgang Janda (2.v. r.) aus der <strong>Dachser</strong>-Zentrale und Jens Wienstruck<br />

(2.v. l.), Leiter der <strong>Dachser</strong>-Niederlassung Kaufbeuren


abrufbereit sind und täglich bis zu 10.000<br />

Positionen ausgeliefert werden, auf Hochtouren.<br />

Doch andernorts gibt das Unternehmen<br />

eigene Lager auf. Zuletzt wurden zwei<br />

Zentrallager in Japan, in Tokio und Osaka<br />

aufgelöst, auch ein Zolllager (bonded warehouse)<br />

in Rotterdam schloss seine Pforten.<br />

Die Kunden werden jetzt direkt aus den<br />

europäischen Plansee-Produktionsstandorten<br />

in Reutte, Lechbruck, Füssen, Horb,<br />

Kempten und Luxemburg beliefert. Diese<br />

wiederum verbindet <strong>Dachser</strong> über die täglichen<br />

Systemverkehre miteinander. „Unser<br />

Ziel“, erklärt Borowski, „ist schließlich<br />

nicht, dezentrale Lager zu füllen, sondern<br />

Kundenwünschen auf direktem Weg mit<br />

‚make-to-order’-Produkten zu entsprechen.“<br />

IT-Exzellenz<br />

Für Harro Borowski wird die Logistik so<br />

zum „Enabler der Supply-Chain“. Dazu gehört<br />

das lückenlose Beherrschen der Transport-<br />

und Verzollungsprozesse im Im- und<br />

Export durch <strong>Dachser</strong> als globalen Logistikdienstleister.<br />

Plansee verbindet damit Versorgungssicherheit,<br />

Schnelligkeit und Liefertreue<br />

gerade <strong>bei</strong> maßgeschneiderten Kundenwünschen.<br />

Etwa dann, wenn es darum<br />

geht, Bohrköpfe für die Erdöl- und Erdgasförderung<br />

in die USA oder Spezialwerkzeuge<br />

für die Bear<strong>bei</strong>tung von Alurädern<br />

oder Bremssystemen und Achsen nach China<br />

zu liefern. Damit all dies nach festgelegten<br />

Standards weltweit zuverlässig funktioniert,<br />

ar<strong>bei</strong>ten Plansee und <strong>Dachser</strong> an<br />

idealtypischen Kommunikations- und Abwicklungsprozessen.<br />

„Virtualisierung einer<br />

globalen Organisation“ nennt Harro Borowski<br />

dies. Über Electronic-Data-Interchange,<br />

EDI, werden Aufträge, wo immer in<br />

der Welt erteilt, in Echtzeit innerhalb der<br />

globalen Organisation einsehbar. „<strong>Dachser</strong><br />

hat schon sehr früh in die IT investiert und<br />

entspricht damit unseren eigenen Ansprüchen<br />

an IT-Exzellenz“, sagt der Plansee-<br />

Logistik-Chef.<br />

Perfekter Datenaustausch ist für ihn aber<br />

nicht alles. „Unser Partner muss die Prozesse<br />

beherrschen, für die wir ihn beauftragen.<br />

Tracking & Tracing gehören genauso dazu<br />

wie das Management von unerwarteten Unregelmäßigkeiten“,<br />

unterstreicht Borowski.<br />

„Das geht über das klassische Logistikgeschäft<br />

hinaus.“ Damit nimmt er seinen Partner<br />

<strong>Dachser</strong> in die Pflicht. „A step ahead“<br />

zu sein, bedeute schließlich Wettbewerbs-<br />

Schwergewichte: Kontaktwerkstoffe aus<br />

Wolframlegierungen für Umspannwerke<br />

vorteil. Für alle Beteiligten. „Die Kunden<br />

sollen Fans von Plansee werden – was ja nicht<br />

selbstverständlich ist <strong>bei</strong> unseren oft erklärungsbedürftigen<br />

Produkten“, wünscht<br />

sich Borowski. Neben der hohen Qualität<br />

der Produkte und Applikationen seien um-<br />

IM DIALOG<br />

Molybdän liefert den Grundstoff für<br />

Beschichtungen von LCD-Bildschirmen<br />

Prozesse auf dem Prüfstand<br />

Dr. Andreas Froschmayer, Leiter des Bereichs<br />

Corporate Development & PR <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong>, im Gespräch<br />

über die Logistikbilanz als Steuerungsinstrument.<br />

TITEL<br />

fassender und zuverlässiger Service der<br />

Schlüssel zur positiven Differenzierung im<br />

Wettbewerb und damit zum Erfolg. „Dies<br />

wird überall auf der Welt verstanden. Deshalb<br />

ar<strong>bei</strong>ten wir weiter daran. Mit aller<br />

Energie.“ M. Schick<br />

Herr Dr. Froschmayer, was ist eine Logistikbilanz?<br />

Die Logistikbilanz analysiert alle relevanten Belange der Logistik eines Unternehmens<br />

und nutzt da<strong>bei</strong> Begriffe, die man aus der Unternehmensbilanz kennt.<br />

Sie stellt Soll und Haben gegenüber und macht so den Erfolg logistischer Strategien,<br />

Konzepte und Maßnahmen messbar.<br />

Was bringt dies den Kunden?<br />

Unsere Kunden können über dieses Entscheidungsinstrument die Logistikqualität<br />

und die Logistikkosten transparent machen. Mit unserer strukturellen<br />

Analyse zeigen wir Kunden konkret auf, wie unsere Leistung die Rendite ihres in<br />

der Logistik eingesetzten Eigenkapitals steigern kann.<br />

Für welche Kunden lohnt sich die Ausar<strong>bei</strong>tung einer Logistikbilanz?<br />

Eine solche Gesamtschau über alle Aspekte der Logistik lohnt sich insbesondere<br />

für Kunden, die bereit sind, gemeinsam mit uns ihre Logistikstrukturen auf den<br />

Prüfstand zu stellen. Aufbauend auf den Ergebnissen können wir ihre und unsere<br />

Prozesse vorausschauend und langfristig so definieren, dass Art und Umfang<br />

des Outsourcings eine maximale Rentabilität mit sich bringen.<br />

DACHSER magazin 23


KOMPETENZ: KONTRAKTLOGISTIK<br />

Gut verbunden<br />

Mit einem neuen Zentrallager in Vaihingen bündelt <strong>Dachser</strong><br />

für den Kleberspezialisten tesa die Europa-Logistik. Der Clou:<br />

Sie kann mit den Anforderungen des Marktes mitwachsen.<br />

h „Mama!<br />

tesa ist alle!“ schallt es aus<br />

dem Kinderzimmer. Mit der Zunge<br />

im Mundwinkel verpackt die kleine Mia<br />

konzentriert das Geburtstagsgeschenk für<br />

ihre beste Freundin. Ihre Mutter tippt die<br />

Nummer vom Büro ihres Mannes auf das<br />

Touchscreen des Handys und bittet ihn, auf<br />

dem Heimweg ein paar Rollen mitzubringen.<br />

Der Begriff „tesa“ ist im Heimatmarkt<br />

Deutschland längst zu einem Synonym für<br />

Klebebänder geworden. Aber in dieser Szene<br />

spielen noch überraschend viele andere Erzeugnisse<br />

des Hamburger Herstellers für<br />

selbstklebende Produkte eine Rolle. In dem<br />

Handy, über das der Vater seine Einkaufsorder<br />

erhält, stecken bis zu 20 verschiedene<br />

tesa-Produkte, darunter die inno vativen<br />

„Optically Clear Adhesives“. Diese hochtransparenten<br />

Klebefilme verbinden unsichtbar<br />

die verschiedenen Schichten des Touchscreens<br />

miteinander.<br />

tesa unterscheidet <strong>bei</strong> seinen Produkten<br />

zwischen den Anwendungsbereichen „Consumer“<br />

und „Industry“. Auch die Automobil-<br />

24 DACHSER magazin<br />

industrie nutzt das Know-how der Hamburger.<br />

In vielen Pkw finden sogar bis zu 50<br />

tesa-Produkte Verwendung. Damit all diese<br />

Erzeugnisse zum richtigen Zeitpunkt im<br />

Handel, in den Produktionswerken und in<br />

den Handwerksbetrieben zur Verfügung<br />

stehen, bedarf es einer ausgeklügelten Logistik,<br />

die mit den steigenden Anforderungen<br />

des Marktes wächst.<br />

In nur sechs Monaten stellte der weltweite<br />

Hersteller selbstklebender Systemlösungen<br />

zuletzt gemeinsam mit <strong>Dachser</strong> einen 130-<br />

Mann-Betrieb auf die Beine: Im schwäbischen<br />

Vaihingen an der Enz ging das neue<br />

Europa-Zentrallager an den Start. Ohne<br />

Übergangsfrist stellte tesa seine <strong>bei</strong>den bisher<br />

bestehenden deutschen Distributionslager<br />

in Leinfelden und Offenburg auf<br />

das neue <strong>Dachser</strong>-Lager um. Am 1. August<br />

Nur ein Mobiltelefon – aber viele<br />

Einzelteile. Damit aus ihnen ein Ganzes<br />

wird und Gesprächsverbindungen<br />

zustande kommen, sind bis zu<br />

20 verschiedene Klebeprodukte<br />

(im Bild orange dargestellt) gefragt


2010 fiel der Startschuss für das Consumergeschäft<br />

aus Leinfelden, zwei Monate später<br />

folgten die Industrieprodukte aus Offenburg.<br />

Wenn Bernd Schäfer heute die Vaihinger<br />

Halle betritt, beeindruckt ihn die rot-blaue<br />

Produktvielfalt auf 33.000 Palettenstellplätzen<br />

noch immer. „Der Aufwand hat<br />

sich gelohnt“, sagt der Niederlassungsleiter<br />

von <strong>Dachser</strong> in Kornwestheim. „Was sich<br />

seit Beginn unserer Zusammenar<strong>bei</strong>t mit<br />

tesa im Jahr 1996 bis heute getan hat, geht<br />

weit über das Standardgeschäft hinaus.“<br />

Doch der Reihe nach:<br />

Björn Schwarz,<br />

Projektleiter <strong>bei</strong> tesa<br />

Lagergeschäft hinzu, <strong>Dachser</strong> wurde alleiniger<br />

Logistikdienstleister für den schwäbischen<br />

tesa-Standort. Man lernte einander<br />

kennen, kreierte erfolgreich gemeinsame Logistikkonzepte<br />

und intensivierte die Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />

2006 wurde in der Nähe von<br />

Budapest ein Distributionslager für Ungarn,<br />

Tschechien und die Slowakei in Betrieb genommen.<br />

Danach ging es Schlag auf Schlag:<br />

2007 entstand in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<br />

spanischen <strong>Dachser</strong>-Partner Azkar ein Vertriebslager<br />

in Spanien, von dem aus tesa die<br />

iberische Halbinsel beliefert. 2008 folgte<br />

Polen. Für die Distributionszentren in Dänemark<br />

und Großbritannien wickelte <strong>Dachser</strong><br />

den Großteil der Transporte ab.<br />

Heute betreibt tesa in Europa zehn Logistikstandorte<br />

in Spanien, Großbritannien, Dänemark,<br />

Polen, Litauen, der Türkei, Italien,<br />

Ungarn, Rumänien und der Schweiz – und<br />

nun auch in Vaihingen. Das neue Europa-<br />

Zentrallager erfüllt da<strong>bei</strong> gleich mehrere<br />

Funktionen: „Zum einen regeln wir hier den<br />

Löwenanteil des Nachschubs für die europaweiten<br />

Regionallager“, sagt Björn Schwarz,<br />

Am Anfang stand der Transport<br />

Begonnen hat alles in Leinfelden. Dort betrieb<br />

tesa 1996 ein Auslieferungslager, der<br />

Kemptener Logistikdienstleister übernahm<br />

erste Transporte. Fünf Jahre später kam das Versandfertig: Klebstoff für Europa<br />

KOMPETENZ: KONTRAKTLOGISTIK<br />

Wir können die Lager-<br />

hh bestände gering<br />

halten, ohne die Lieferfähigkeit<br />

zu gefährden Björn Schwarz<br />

Projektleiter <strong>bei</strong> tesa. Die europäischen Satelliten<br />

bündeln ihre Nachschübe in Vaihingen.<br />

Die Schwaben beziehen ihrerseits die Nachschübe<br />

wiederum aus den Produktionswerken<br />

in Hamburg und Offenburg sowie in<br />

Italien und Übersee. „Replenishment“ heißt<br />

dieses System <strong>bei</strong> tesa. In allen Produktionswerken<br />

sitzen Produktionsplaner, die für<br />

bestimmte Produktgruppen zuständig sind.<br />

Sie steuern ein durchgängiges, hoch flexibles<br />

System vom Produktionsauftrag bis in die<br />

Distributionslager und entscheiden, wann<br />

welches Produkt wo zu sein hat. „So können<br />

wir die Lagerbestände gering halten, ohne<br />

die Lieferfähigkeit zu gefährden“, erklärt<br />

Schwarz. Basis dafür sind flexible Sicherheits-<br />

und Bestellbestände, die aus Durchschnitts-<br />

und Erfahrungswerten ermittelt<br />

und ständig aktualisiert werden. Rund drei<br />

Viertel aller tesa-Produkte gehen so vom<br />

schwäbischen Standort aus in die ausländischen<br />

Regionallager.<br />

Das Vaihinger Lager dient aber auch selbst<br />

als Distributionslager – für Deutschland,<br />

Österreich, Frankreich und die Benelux-<br />

Länder. Kleinere Sendungen werden über<br />

eine eigens hierfür installierte Paketanlage<br />

mit sieben Packplätzen abgewickelt, die einzige<br />

Vollautomatisierung im Lager. <strong>Dachser</strong><br />

setzt bewusst auf manuelle Systeme, um<br />

flexibel zu bleiben. „Wir haben sowohl<br />

das Replenishment als auch die direkte Distribution<br />

auf einer Produktionsfläche. Das<br />

schafft Synergien und steigert die Effizienz“,<br />

sagt Bernd Schäfer.<br />

Täglich bis zu acht Container<br />

Das dritte Stand<strong>bei</strong>n ist der Export. Sechs<br />

bis acht Lkw und Seefrachtcontainer fertigt<br />

<strong>Dachser</strong> hier täglich ab. Hinzu kommen nach<br />

Bedarf weitere Container<strong>bei</strong>ladungen und<br />

Luftfrachtsendungen. „Die großen Volumina<br />

kommen aus den europäischen Werken,<br />

werden in Vaihingen gebündelt und gehen<br />

dann in die USA, nach Südamerika und<br />

Asien, aber auch nach Osteuropa. Hierfür<br />

nutzen wir alle verfügbaren Verkehrs- �<br />

DACHSER magazin 25


KOMPETENZ: KONTRAKTLOGISTIK<br />

träger, von der Luft- und Seefracht bis hin<br />

zur Schiene“, erläutert Björn Schwarz.<br />

Das neue Europa-Zentrallager entstand aus<br />

der Zusammenlegung der zwei ehemaligen<br />

Lager in Leinfelden und Offenburg. In<br />

Leinfelden <strong>bei</strong> Stuttgart wurde das Consumer-Geschäft<br />

abgewickelt. Das Lager in<br />

Offenburg, das direkt an den dortigen Produktionsstandort<br />

angeschlossen war, verwaltete<br />

die Industriegüterlogistik. Ausgehend<br />

vom Nachfragerückgang des Krisenjahrs<br />

2009 suchte tesa nach neuen, kosteneffizienteren<br />

Lösungen. Die Hamburger prüften verschiedene<br />

Optionen rund um die Themen<br />

Outsourcing und interne Logistik. Um transparentere<br />

Kostenstrukturen zu schaffen, den<br />

hohen Servicelevel zu halten und die Fixkosten<br />

zu variabilisieren, entschied sich tesa für<br />

das Komplettpaket und schrieb dieses <strong>bei</strong><br />

mehreren Anbietern aus. <strong>Dachser</strong> erhielt den<br />

Zuschlag. „Bei unserer Entscheidung ging<br />

es nicht vordergründig ums Geld“, sagt Dirk<br />

Holland, Supply Chain Manager <strong>bei</strong> tesa,<br />

„sondern um strategische Betrachtungen und<br />

den Blick in die Zukunft. Es handelt<br />

INFO<br />

tesa SE<br />

Die tesa SE ist einer der weltweit<br />

führenden Hersteller von selbstklebenden<br />

Produkt- und Systemlösungen<br />

für Industrie, Gewerbe<br />

und Konsumenten. Die Konzernzentrale<br />

der tesa SE hat ihren Hauptsitz<br />

in Hamburg. 51 Tochtergesellschaften<br />

und neun Produktionsstandorte<br />

sorgen für die globale Präsenz<br />

und Kundennähe in über 100 Ländern.<br />

Mehr über die derzeit 6.500<br />

Produktlösungen gibt es unter<br />

F<br />

Melanie Tröber,<br />

Projektleiterin für tesa<br />

im Bereich Logistics<br />

Consulting <strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong><br />

www.tesa.com<br />

26 DACHSER magazin<br />

Die Herausforderung<br />

hh hat uns zusammen-<br />

geschweißt Melanie Tröber<br />

sich hier um unser bisher größtes Logistikprojekt,<br />

mehr als die Hälfte des Umsatzes<br />

läuft über das neue Lager. Da stand die Risikominimierung<br />

klar im Vordergrund.“<br />

Björn Schwarz erinnert sich: „Die bereits<br />

etablierte Zusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>Dachser</strong><br />

sorgte für Sicherheit. Das Rad musste nicht<br />

komplett neu erfunden werden.“ Bestehende<br />

Schnittstellen und die vollautomatische,<br />

systeminterne Kommunikation bestanden<br />

bereits. Technologien und Prozesse wie Pickby-Voice<br />

und Cross-Docking-Systeme gehören<br />

<strong>bei</strong> <strong>Dachser</strong> zum täglichen Geschäft.<br />

„Zudem verfügten die Kemptener als einzige<br />

über die richtige Infrastruktur“. Ein Blick aus<br />

dem Fenster des Vaihinger Bürogebäudes<br />

zeigt, was er meint: Neben der Logistikanlage<br />

bestehen umfangreiche Optionsflächen<br />

für den künftigen Ausbau. Dies war<br />

auch mit Blick auf die vielen Selbstabholer<br />

wichtig für die Entscheidung.<br />

Umstellung in nur zwei Monaten<br />

Die eigentliche Herausforderung bestand<br />

in der zeitnahen Stichtagsumstellung der<br />

<strong>bei</strong>den Geschäftsfelder Consumer und<br />

Industry. Während das kleinteilige Endkundengeschäft<br />

von einer hohen Artikelvielfalt<br />

und vielen kleinen Lieferaufträgen<br />

geprägt ist, umfasst das Industriegeschäft<br />

zwar weniger Auftragspositionen, dafür aber<br />

weitaus mehr Volumen auf den einzelnen<br />

Positionen. „Man kann das Umsatzverhältnis<br />

umdrehen, um die Unterschiede in der<br />

Komplexität zu verdeutlichen“, sagt Schwarz.<br />

„Wir erzielen rund 80 Prozent unseres Umsatzes<br />

mit Industriegütern. Beim Handlingaufwand<br />

liegt der gleiche Prozentsatz <strong>bei</strong>m<br />

Endverbauchergeschäft.“ Es sind also zwei<br />

völlig verschiedene Logistiksysteme mit unterschiedlichen<br />

Anforderungen, die hier in<br />

einem Abstand von nur zwei Monaten ohne<br />

Übergangsphase umgestellt wurden.<br />

„Ein echter Kraftakt“, blickt Melanie Tröber<br />

zurück. Sie hat im Bereich Logistics Consulting<br />

der <strong>Dachser</strong>-Hauptniederlassung die<br />

Projektleitung für das tesa-Geschäft inne.<br />

Im Zentrallager warten die Nachschübe...<br />

...werden mit Pick-by-Voice kommissioniert...<br />

...um just-in-time <strong>bei</strong>m Kunden zu sein.<br />

„Im Dezember hatten wir an einem Tag<br />

27.000 Picks und 12.000 Lieferscheinpositionen.<br />

Das ist Rekord. Ohne gegenseitiges<br />

Vertrauen und den partnerschaftlichen<br />

Umgang miteinander hätten wir das alles<br />

nicht hinbekommen. Die Herausforderung<br />

hat uns zusammengeschweißt.“ Bernd Schäfer<br />

ergänzt: „Natürlich gibt es noch Verbesserungspotenziale,<br />

aber wir haben die<br />

Lernkurve durchschritten und werden immer<br />

besser.“<br />

Und auch Mia ist zufrieden: Ob sie nun im<br />

deutschen Kinderzimmer, in der französischen<br />

„chambre d’enfant“ oder im englischen<br />

„nursery“ bastelt: Ihr Vater wird dank ausgefeilter<br />

Logistik <strong>bei</strong> seinem Einkauf erfolgreich<br />

sein. J. Erdmann


Professor<br />

Party<br />

„Statt am Ende des Semesters eine Klausur zu<br />

schreiben, feiern wir eine Party – und bekommen<br />

eine Note dafür.“ Die Stimmung unter 50 Studenten<br />

an der Hochschule im schwäbischen Albstadt ist<br />

folglich prächtig. Die Organisation ihrer „Light Night<br />

Party“ ist Teil der Vorlesung „Projektmanagement –<br />

Kosten und Leistungsrechnung“ von Professor Lutz<br />

Sommer. Der sorgt dafür, dass der Spaß anspruchsvoll<br />

ist – 2.000 Partygäste wollen schließlich gut<br />

unterhalten sein. Mit perfekter Organisation und<br />

wissenschaftlich ausgefeilter Veranstaltungslogistik.<br />

Let’s dance – aber richtig: „summa cum laude“.<br />

Was bin ich?<br />

Mitmachen und gewinnen <strong>bei</strong> “Was bin ich?”, dem großen Gewinnspiel<br />

des DACHSER magazins. Sie wissen, was der Bildausschnitt zeigt?<br />

Dann senden Sie das Lösungswort bis zum 08.04.2011 an:<br />

gewinnspiel.kempten@dachser.com<br />

Ein Tipp: Aufmerksame Leser finden des Rätsels Lösung in diesem Heft.<br />

? ?<br />

So ein 50. Geburtstag hat es in sich: Da<br />

SCRAPBOOK<br />

Wüstenschifffahrten<br />

Sie sind nicht nur Transportmittel, sondern auch die<br />

Formel-1 der Wüste: Kamele. Einmal in Fahrt gekommen,<br />

erreichen sie <strong>bei</strong> Rennen Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 64 Stundenkilometern – und dann liefern<br />

sie als Value Added Service auch noch Milch und<br />

Fleisch. Die Wüstenschiffe stehen daher in Saudi-<br />

Arabien hoch im Kurs. Umso empörter reagierte dort<br />

die Öffentlichkeit, als die Paarhufer in Australien, wo<br />

sie zur Plage geworden sind, zum Abschuss freigegeben<br />

wurden. Reiche Geschäftsleute organisierten<br />

nun deren Auswanderung<br />

in den Wüstenstaat. Diese<br />

quittieren das<br />

Unterfangen<br />

ihrer Natur entsprechend<br />

–<br />

mit Gleichmut.<br />

stellt sich die Frage, wie die Zeit verging<br />

und was die Zukunft alles bringen wird.<br />

Auch wenn ich mir in der Vergangenheit im<br />

Alltag oft ein bisschen mehr Wertschätzung<br />

und einen sorgsameren Umgang mit mir<br />

gewünscht hätte, war es doch immer ein gutes Gefühl<br />

unverzichtbar zu sein. Wenn Großes bewegt wird, führt<br />

kein Weg an mir vor<strong>bei</strong>. Auf mich ist Verlass, mit mir kann<br />

man planen. Und das in ganz Europa. Damit das auch<br />

in Zukunft so bleibt, haben Norm-Experten weiterhin meine<br />

Idealmaße im Auge. Nun pack ich’s aber wieder. Ich<br />

werde gebraucht. Genauso kennen Sie mich doch, oder?<br />

Und so funktioniert’s:<br />

Das neue <strong>Dachser</strong>-Preisrätsel ist ein Spiel<br />

mit Bildern. Wir zeigen Ihnen einen Bildausschnitt,<br />

wie diesen Schmetterlingsflügel.<br />

Nun gilt es herauszufinden, wozu das<br />

Detail gehört. Die Auflösung gibt es<br />

jeweils im nächsten DACHSER magazin.<br />

Diesmal zu gewinnen: 3 Küchen-Sets für<br />

Gour-mets im Wert von je 105 Euro aus der Sylter „Sansibar“<br />

mit portugiesischem Meersalz, Pfeffergranulat, Curry-<br />

Mischung, Cajun Style-Mischung und italienischem Galantino-<br />

Olivenöl. Alles verpackt in einer schmucken Holzkiste mit dem<br />

Sansibar-Logo. Mehr über die Sylter Kultstätte der Gastronomie<br />

unter www.sansibar.de.<br />

Mitmachen<br />

und gewinnen<br />

<strong>bei</strong>m DACHSER<br />

Preisrätsel<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihre personenbezogenen Daten verwenden wir ausschließlich für die Gewinnermittlung und den Gewinnversand. Wir werden diese Daten weder an Dritte verkaufen<br />

noch anderweitig vermarkten. Sollten Sie im Falle eines Gewinns die Erwähnung Ihres Namens und/oder Wohnortes nicht wünschen, teilen Sie uns dies bitte mit Ihrer Einsendung mit.<br />

DACHSER magazin 27


Besuchen Sie uns<br />

auf der transport logistic 2011<br />

10. – 13. Mai 2011<br />

Neue Messe München,<br />

Halle B6, Stand 103/202!<br />

www.dachser.com

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