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Reisebericht Uganda - KAB Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

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<strong>Uganda</strong><br />

Partnerschaftsreise<br />

der <strong>KAB</strong> 2010<br />

vom 08.08. – 26.08.2010<br />

Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Postfach 700316<br />

70573 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel.: 0711 9791 – 135<br />

E-mail: kab@blh.drs.de<br />

www.kab.drs.de


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

im August 2010 waren 15 <strong>KAB</strong>´lerinnen<br />

und <strong>KAB</strong>´ler in <strong>Uganda</strong>, Ostafrika, unterwegs.<br />

Unser Reiseprogramm spiegelt den Stand<br />

unserer Partnerschaft mit der CWM/<strong>KAB</strong><br />

in <strong>Uganda</strong> wieder.<br />

Besuche in den Partnergruppen und Diözesen<br />

standen im Vordergrund. So teilte<br />

sich unsere Gruppe in der Diözese Masaka<br />

auf, um die CWM/<strong>KAB</strong> in Lukaya, Narozari,<br />

Buyoga und Kabuwoko zu besuchen.<br />

Nach dem Besuch in der Diözese Masaka<br />

teilten wir uns wiederum auf, um die Diözesen<br />

Kasese, Fort Portal, Hoima und<br />

Gulu zu besuchen, um dann zum Abschluss<br />

noch drei Tage in der Diözese<br />

Kampala zu verbringen. Gruppendynamisch<br />

ein schwieriges Programm, das wir<br />

trotzdem gut gemeistert haben.<br />

Ein weiteres Ereignis hat unsere Reise<br />

geprägt.<br />

Bei der Fußballweltmeisterschaft gab es in<br />

Kampala während der Übertragung eines<br />

Fußballspiels in einem der besseren<br />

Wohnviertel der Hauptstadt einen Sprengstoffanschlag.<br />

Deshalb haben wir uns in<br />

der Zeit in Kampala so wenig wie möglich<br />

in diesem Gebiet aufgehalten. Die Regierung<br />

verlegte kurzer Hand die Schulferien<br />

und schloss die Schulen, damit die Kinder<br />

nicht Ziel eines weiteren Anschlags werden<br />

konnten. Das hatte zur Folge, dass<br />

wir in den Schulen keine Schüler angetroffen<br />

haben. Trotzdem ließen es sich einige<br />

Schulen nicht nehmen und baten die<br />

Schüler extra zu unserer Begrüßung in die<br />

Schule.<br />

Seit 15 Jahren <strong>KAB</strong> in <strong>Uganda</strong>.<br />

Die CWM wurde vor 15 Jahren gegründet<br />

und hat in dieser Zeit eine rasante Entwicklung<br />

genommen. In 9 Diözesen mit<br />

über 6500 Mitgliedern vertreten braucht es<br />

eine Reorganisation und eine Vertiefung<br />

der Identität der CWM/<strong>KAB</strong>. Bei der 2-<br />

tägigen Konferenz der Vorsitzenden, Präsidenten<br />

und Hauptamtlichen wurde dazu<br />

ein Anfang gemacht. Deutlich wurde, dass<br />

es einmal im Jahr einer „gemeinsamen<br />

Aktion“ aller CWM - Mitglieder in <strong>Uganda</strong><br />

bedarf, um die gemeinsame Identität zu<br />

leben. Weil die CWM eben mehr ist als<br />

eine Sammlung vieler guter und wichtiger<br />

lokaler Viehprojekte.<br />

Zum Ende der Reise entstand die Idee,<br />

eine „gemeinsame Aktion“ zwischen<br />

<strong>Uganda</strong> und Deutschland durchzuführen.<br />

Idee einer zeitgleichen Aktion in <strong>Uganda</strong><br />

und Deutschland.<br />

An einem Freitagabend im Jahr wird in<br />

<strong>Uganda</strong> und in Deutschland in der Partnergruppe<br />

und Diözese ein Kreuzweg<br />

bzw. Abendgebet durchgeführt, in dem die<br />

jeweiligen Lebensfragen der Menschen<br />

aus Deutschland und <strong>Uganda</strong> aufgegriffen<br />

werden. Die Texte werden im Vorfeld ausgetauscht<br />

und gemeinsam vorbereitet.<br />

Eine Arbeitsgruppe ist gerade daran, zu<br />

überlegen, wie die Idee Hände und Füße<br />

bekommen kann. Wir gehen davon aus,<br />

dass wir die Idee geeminsam füreinander<br />

zu ebten, erst im Herbst 2011 realisieren<br />

können.<br />

Die konkreten Projekte der CWM, ob in<br />

der Stadt oder im kleinsten Dorf auf dem<br />

Land überzeugen und bringen der CWM<br />

hohe Anerkennung in der Kirche oder<br />

beim Staat.<br />

Vergelt´s Gott:<br />

Die vielen Spenden für die unterschiedlichen<br />

Projekte in <strong>Uganda</strong> – über die wir<br />

gerne berichten, wenn wir eingeladen<br />

werden – sind gut angelegt. Die CWM hat<br />

immer auch eine politische Dimension und<br />

gestaltet so die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

mit. Beides zusammen,<br />

die konkrete Tat und die politische Kraft,<br />

machen die CWM in <strong>Uganda</strong> so unersetzlich.<br />

Wir danken allen Spendern und Osterkerzenkäufern<br />

im Namen der CWM <strong>Uganda</strong><br />

und der <strong>KAB</strong> in der Diözese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong>. Ohne Sie wäre diese Entwicklung<br />

in den letzten Jahren in <strong>Uganda</strong> nicht<br />

möglich gewesen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Peter Niedergesäss<br />

<strong>KAB</strong> – Diözesansekretär<br />

1


PROGRAMME of the VISIT from Members <strong>KAB</strong> – <strong>Stuttgart</strong> by the CWM – UGANDA<br />

O8/08/2010<br />

Sunday<br />

Departure<br />

22.20pm<br />

12<br />

Visitors<br />

Frankfurt Airport Deflize, Bossert, Schmitt,<br />

3xRoth, 2xReissner,<br />

2xWeisshar,<br />

2xNiedergesäss<br />

09/08/2010<br />

Monday<br />

Arrival<br />

14.45am<br />

12<br />

Visitors<br />

Entebbe Airport Pick up service ?<br />

Pick up service for<br />

Family Roth from<br />

Fr. Peter Paul<br />

SSEMAKULA<br />

Deflize, Bossert, Schmitt,<br />

3xRoth, 2xReissner,<br />

2xWeisshar,<br />

2xNiedergesäss<br />

09/08/2010<br />

Monday<br />

Departure<br />

22.20pm<br />

3<br />

Visitors<br />

Frankfurt Airport Heinemann, Santin, Lutz<br />

10/08/2010<br />

Tuesday<br />

Arrival<br />

14.45am<br />

3<br />

Visitors<br />

Entebbe Airport Pick up service<br />

Janet Nkuraija<br />

Heinemann, Santin, Lutz<br />

TENTATIVE PROGRAMME OF <strong>KAB</strong> GERMANY VISITORS TO CWM – UGANDA (IN MASAKA DIOCESE)<br />

DATE TIME NO. OF<br />

VISITORS<br />

09/08/2010 8:00am- 12<br />

Monday 11:00am Visitors<br />

2:00pm-<br />

4:30pm<br />

10/08/2010<br />

Tuesday<br />

08:30am<br />

–<br />

12:30pm<br />

12<br />

Visitors<br />

DESTINATION<br />

MASAKA.<br />

Butende Monastery.<br />

Bishop’s office.<br />

Vicar’s office.<br />

Director MADDO.<br />

GROUP<br />

CATEGORY<br />

A+B+C+D = 4<br />

Groups.<br />

-do-<br />

-do-<br />

ACTION<br />

Arrival at Masaka.<br />

CWM DEXCO<br />

welcome and<br />

orientation.<br />

Official welcome<br />

to the Diocesan<br />

hierarchy.<br />

REMARKS<br />

CHECK IN AT BUTENDE<br />

Observing the programme<br />

and omissions.<br />

<br />

Offices to be visited:<br />

Bishop’s office, Vicar<br />

General Masaka


02:30pm.-<br />

05:30 pm<br />

St. Kizito Technical<br />

Kitovu (CWM Kitovu<br />

Base Group).<br />

<br />

School visit<br />

Diocese & Director<br />

MADDO.<br />

Technical school<br />

experience & sharing.<br />

11/08/2010<br />

Wednesday<br />

12/08/2010<br />

Thursday<br />

13/08/2010<br />

Friday<br />

09:00 am<br />

01:00 pm<br />

02:00 pm-<br />

03:00pm.<br />

03:30 pm-<br />

04:30pm<br />

08:00 am-<br />

09:30am.<br />

10:00am<br />

04:30 pm<br />

08:30 am<br />

05:30 pm<br />

-do- St. Joseph Primary<br />

School Kiyimbwe<br />

(CWM Ssaza Base<br />

Group).<br />

Vocational School<br />

Bikiira.<br />

-do-<br />

Secondary School<br />

St. Andrew Mataale.<br />

-do- Courtesy call at Bishop<br />

Paul Kalanda’s home &<br />

laying a leaf on<br />

Bishop Ddungu’s<br />

Grave.<br />

Villa Maria Mobile<br />

Home Care.<br />

3 Visitors. Narozari<br />

2 Visitors. Partnerschool<br />

4 Visitors. Lukaya<br />

2 Visitors. Buyoga<br />

-do-<br />

Sharing experience<br />

on education<br />

system of <strong>Uganda</strong><br />

vis-à-vis Germany.<br />

-do- A short Visit & a<br />

prayer.<br />

Perceive how<br />

the HIV/AIDS<br />

Health System<br />

work here.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Base Group visits<br />

and sharing as<br />

planned for two<br />

days respectively.<br />

Areas to be visited and<br />

experience shared.<br />

Areas visited & No. Of<br />

Home visits and patients<br />

attended to.<br />

(See Dr.Mwesezi.........)<br />

Impressions marked and<br />

advice given.<br />

14/08/2010<br />

Saturday<br />

15/08/2010<br />

Sunday<br />

05:30 pm<br />

08:30am-<br />

01:30pm<br />

02:00 pm-<br />

04:30pm<br />

-do-<br />

2<br />

Visitors<br />

12<br />

Visitors.<br />

-do-<br />

-do-<br />

<br />

<br />

Kabuwoko<br />

Kitovu Day care centre.<br />

Ddungu Wing canteen<br />

Kitovu.<br />

-do-<br />

B<br />

A+B+C+D =4<br />

-do-<br />

Celebration Mass<br />

for 15 th CWM<br />

anniversary.<br />

DEXCO meeting<br />

with all Visitors.<br />

Back at 05:30 pm to<br />

Butende Monastery<br />

CWM Masaka anniversary<br />

experiences Marked.<br />

Sunday evaluation of the<br />

visit impressions.


SAFARI and Meeting for Chairmen and Executive Secretaries<br />

16/08/2010<br />

Monday<br />

7<br />

Visitors<br />

Queen Elizabeth Park<br />

Mweya Safari Lodge<br />

Group A<br />

Travel and Safari<br />

Group A<br />

Bossert, Deflize,<br />

Schmitt, 2x Reissner,<br />

2x Weisshar<br />

8am<br />

8pm<br />

to<br />

5<br />

Visitors<br />

Butende Monastery<br />

Group B<br />

Meeting<br />

Chairmann/Executive<br />

Secretaries<br />

Group B<br />

Heinemann, Lutz,<br />

Santin,<br />

2xNiedergesäss<br />

17/08/2010<br />

Tuesday<br />

8am<br />

3pm<br />

to<br />

Queen Elizabeth Park<br />

Butende Monastery<br />

Group A<br />

Group B<br />

Safari<br />

Meeting<br />

Chairmann/Executive<br />

Secretaries<br />

18/08/2010<br />

Wednesday<br />

Morning<br />

Morning<br />

Afternoon<br />

Queen Elizabeth Park<br />

Diocese of GULU<br />

Diocese of KASESE<br />

Group A<br />

Group I<br />

Group II<br />

Safari<br />

Travel from Masaka<br />

Travel from Mweya<br />

Lodge<br />

Heinemann,<br />

2xNiedergesäss<br />

Bossert, 2xReissner<br />

Travel from Masaka<br />

Lutz, Santin<br />

Diocese of Fort<br />

Portal/Hoima<br />

Group III<br />

Travel from Mweya<br />

Lodge<br />

Schmitt, Deflize,<br />

2xWeishar<br />

DIOCESE OF GULU 18. – 22. 08. 2010<br />

on the 18th August 2010 Arrival and in the evening there will be a meeting with the Diocesan Executive Committee Members.<br />

on the 19th August 2010, they will visit Pagak CWM-Base Group in the morning then there will be Lunch at Comboni Missionary


Animation Centre. in the Afternoon there will be visitation of the project for the war affected children at Gulu University and visiting<br />

the Children as well.<br />

on the 20th August 2010, there will be a pilgrimage to Paimol/ Wiipolo, because this will coincide with our annual pilgrimage to<br />

Paimol which we do on every 20th of August, so it shall be a day for prayers in the holy place for all of us.<br />

on the 21st August 2010, there will be visiting Minakulu CWM Base Group then have Lunch, after which we shall visit Holly Cross<br />

CWM Base Group.<br />

On the 22st August 2010, travel to Kampala<br />

Contakt: Ms. Consolate Apio, Executive Secretary CWM-Gulu Archdiocese.<br />

The program of the <strong>KAB</strong> team’s visit to CWM‐Kasese‐Diocese<br />

Date<br />

18/08/2010 – Morning<br />

‐ Afternoon<br />

19/08/2010 ‐ Morning<br />

‐ Afternoon<br />

Activity<br />

Travel to Kasese and specifically to Katwe from the<br />

Safari‐Park<br />

Meet the group CWM‐Katwe<br />

Meet group CWM‐Kasanga<br />

Meet group CWM‐Nsenyi<br />

20/08/2010 ‐ Morning<br />

‐ Afternoon<br />

Meet group CWM‐Ibanda<br />

Meet group CWM‐Kasese<br />

Debriefing meeting with DEXCO Kasese<br />

21/08/2010 ‐ Morning Depart from Kasese


SCHEDULE FOR <strong>KAB</strong> VISITORS IN HOIMA AND FORTPORTAL DIOCESES 18 TH TO 22 ND AUGUST 2010<br />

DATE TIME ACTIVITY<br />

18 th Aug. Morning Arrival and check in<br />

Afternoon<br />

Meet Fortportal Diocesan Representatives<br />

19 th Aug. Morning Visit base group I in Fortportal Diocese<br />

Afternoon<br />

Travel to Hoima Catholic Diocese<br />

20 th Aug. Morning Meet Hoima Diocesan representatives<br />

Afternoon<br />

Visit base group I in Hoima Diocese<br />

21 st Aug. Morning Visit base group II in Hoima Diocese<br />

Afternoon<br />

Site Seeing<br />

22 nd Aug Morning Meet CWM Diocesan executive committee members<br />

Afternoon<br />

Fare well and Travel to Kampala


TENTATIVE PROGRAMME OF <strong>KAB</strong> GERMANY VISITORS TO CWM – KAMPALA ARCHDIOCESE<br />

DATE TIME NO. OF<br />

VISITORS<br />

23/08/2010 8:30am- 10<br />

Monday 11:00am Visitors<br />

DESTINATION ACTION REMARKS<br />

Namugongo<br />

Visit Namugongo<br />

Shrine<br />

11:30am<br />

12:00pm<br />

01:00pm<br />

02:30pm<br />

<br />

Mbuya Parish<br />

Mbuya Reachout<br />

Project<br />

<br />

<br />

Mbuya Kindergarten<br />

Mbuya Kindergarten<br />

To greet the Parish<br />

Priest and<br />

introductions.<br />

To visit a community<br />

based HIV/Aids<br />

initiative for the Parish<br />

Lunch<br />

Remarks by the<br />

Chairperson CWM-<br />

Mbuya, inspection of<br />

stalls, entertainment<br />

and remarks from the<br />

leader of the<br />

delegation<br />

Knowledge about the Parish and<br />

CWM activities in the Parish<br />

Experience sharing of the<br />

initiative in the Parish and it’s<br />

impact<br />

Summary of the projects and<br />

activities of the base group<br />

displayed<br />

24/08/2010<br />

Tuesday<br />

04:00pm<br />

09:00am<br />

–<br />

02:30pm<br />

05<br />

Visitors<br />

(Group 1)<br />

Pope Paul Memorial<br />

Hotel<br />

Gayaza<br />

Rest<br />

Base group Visit of<br />

Gayaza CWM<br />

Experience sharing and remarks<br />

from Chairperson Base group<br />

&leader of Delegation<br />

09:00pm.-<br />

02:30 pm<br />

05<br />

Visitors<br />

(Group 2)<br />

<br />

Kajjansi<br />

Base group Visit of<br />

Kajjansi CWM<br />

Experience sharing and remarks<br />

from Chairperson Base group &<br />

leader of Delegation


Reisevorbereitung:<br />

In einem Vorbereitungstreffen<br />

(16./17.04.2010) auf die Bildungsreise<br />

trafen sich ein Großteil der angemeldeten<br />

Teilnehmer, um sich mit Land und Leuten<br />

so gut wie möglich schon im Voraus vertraut<br />

zu machen. Am ersten Abend führte<br />

uns Ernst Bodenmüller in die Organisation<br />

der CWM Masaka und in einzelne Basisgemeinden<br />

der dortigen Diözese ein.<br />

Durch eine Powerpointpräsentation, die<br />

im Laufe seines Besuches in der Diözese<br />

Masaka entstanden ist, konnten sich die<br />

meisten schon etwas in die uns erwartende<br />

Situation einfühlen. Ulla und Susanne<br />

berichteten über ihre Erfahrungen<br />

mit <strong>Uganda</strong>, die sie durch mehrere Besuche<br />

sowie einen längeren Aufenthalt dort<br />

gesammelt hatten. Am 2. Tag der Vorbereitung<br />

wurden ausführlich Details, wie<br />

vorbereitende Impfungen, Malariaprophylaxe,<br />

Mitbringsel, Gastgeschenke und der<br />

geplante Ablauf der Reise besprochen.<br />

Samstag, 08.08.2010<br />

Für die ersten Teilnehmer begann die<br />

Reise am frühen Sonntagnachmittag.<br />

Gegen 17:51 trafen sich dann alle, bis auf<br />

die 3 Nachzügler, die erst am Montag ihre<br />

Reise antraten, im ICE <strong>Stuttgart</strong> – Frankfurt.<br />

Nach Begrüßung mit viel Hallo wurden<br />

noch kurz die aktuellen Gewichte der<br />

einzelnen Gepäckstücke abgeglichen und<br />

alle waren guter Hoffnung, dass wir unser<br />

gesamtes Kontingent von 360 kg für die<br />

Gruppe wohl einhalten können. Nach<br />

kurzer, schneller Zugfahrt kamen wir alle<br />

wohlbehalten in Frankfurt an. Wir nahmen<br />

den Bus zu Terminal 2. Dort durften wir<br />

uns in die lange Schlange der Wartenden<br />

vor dem Schalter der Emirates Airways<br />

einreihen. Am Schalter angekommen,<br />

wurde unser Gepäck durchgewogen.<br />

Nachdem all jene, die etwas weniger Kilos<br />

hatten, dies an die Mitreisenden abgegeben<br />

hatten, hatten wir es geschafft:<br />

358 kg bei zulässigen 360 kg.<br />

Die erste Hürde war genommen. Als alle<br />

durch die Sicherheitskontrolle gelangt<br />

waren, auch dort nichts zurück gelassen<br />

werden musste, stand nun dem Abenteuer<br />

„<strong>Uganda</strong>“ nichts mehr im Weg.<br />

Dazu gab Peter Niedergesäss den Teilnehmern<br />

noch einen Reisesegen mit auf<br />

den Weg.<br />

Montag, 09.08.2010<br />

Nach 6,5 Stunden Flugzeit landeten wir in<br />

Dubai. Gott sei Dank fand sich für unsere<br />

3 Raucher dort die Gelegenheit zu einer<br />

Raucherpause, während die anderen Reiseteilnehmer<br />

sich einen Kaffee gönnten.<br />

Unser Flieger<br />

Nach knapp 3 Stunden ging es mit Emirates<br />

weiter nach Adis Abeba. Dort durften<br />

wir beim Versuch des Starts zum ersten<br />

Mal „Afrika life“ erleben. Am Ende der<br />

Startbahn angekommen, musste erst ein<br />

Auto in Marsch gesetzt werden, um einen<br />

Schwarm sehr großer Vögel von der Landebahn<br />

zu vertreiben, Damit wurde uns<br />

ein sicherer Start ermöglicht.


Nach weiteren 2 Stunden Flug erreichten<br />

wir alle wohlbehalten Entebbe, unseren<br />

Zielflughafen in <strong>Uganda</strong>. Nach Pass und<br />

Gepäckkontrolle wurden wir durch Freunde<br />

aus der CWM, Bundesleitung <strong>Uganda</strong>,<br />

in Empfang genommen. Das war ein<br />

herzlicher Empfang, viele begrüßten<br />

Freunde aus Partnerschaftsbesuchen.<br />

Als alles Gepäck verstaut war, ging es<br />

zum ersten offiziellen Treffen nach Kampala,<br />

dem Sitz der ugandischen CWM.<br />

an. Auf uns<br />

wartete ein<br />

gutes<br />

Abendessen<br />

und alle<br />

fielen bald<br />

darauf in den<br />

ersten<br />

richtigen<br />

Schlaf nach<br />

mehr als 36<br />

Stunden<br />

Reise.<br />

Endlich wieder<br />

ein Bett<br />

und dazu<br />

auch noch ein solch gutes, niemand hätte<br />

das erwartet.<br />

Empfang bei der Bundesleitung der CWM in Kampala<br />

Nach einer Erfrischungspause im John<br />

Paul II Memorial Center wurden wir im<br />

Büro der Ugandischen Bundesleitung<br />

herzlich willkommen geheißen.<br />

Kurz vor Anbruch der Nacht machten wir<br />

uns zu unserem Ziel in die Diözese Masaka<br />

auf. Für viele nicht Afrika-Erfahrene<br />

war es eine abenteuerliche Reise, die<br />

unsere Begleiter als Tanz auf der Strasse<br />

bezeichneten. Die Strasse von Kampala<br />

nach Masaka wird saniert und glich mehr<br />

einer Holperpiste als einer Strasse. Nach<br />

3 Stunden und 120 km Strecke kamen wir<br />

dank der guten Fahrweise unserer Fahrer<br />

tief in der Nacht dann im Gästehaus der<br />

Zisterzienserinnen in Butende glücklich<br />

Unsere Unterkunft im Kloster in Butende<br />

Dienstag, 10.08.2010<br />

Dieser Tag, der Dienstag, war der Diözese<br />

Masaka gewidmet. Nach erholsamen<br />

Schlaf und gutem afrikanischen Frühstück<br />

stand der Besuch bei der Diözesanleitung<br />

der CWM Masaka auf dem Programm.<br />

Zwischenzeitlich hatten sich auch


die 3 Nachzügler aus dem Internationalen<br />

Team von München aus auf den Weg<br />

nach <strong>Uganda</strong> gemacht. Familie Roth<br />

wurde durch den Pfarrer der Partnergemeinde,<br />

Peterpaul Semakula, abgeholt<br />

und ist die gesamte Reisezeit über in der<br />

Partnergemeinde Bukoto geblieben, von<br />

dort aus steuerten sie noch andere Ziele<br />

in <strong>Uganda</strong> an.<br />

Mit 3 Autos wurden die Teilnehmer der<br />

Bildungsreise abgeholt und nach Masaka<br />

wird. Aber uns wurde auch bewusst, was<br />

schon erreicht wurde.<br />

Auf dem Weg zur Bischofsaudienz konnten<br />

wir uns vom guten Gelingen eines<br />

Projekts der CWM - Jugend überzeugen.<br />

Unweit des Diözesanbüros, an der Straße<br />

zum Bischofspalais, entsteht ein Kindergarten,<br />

der auch durch Mithilfe von Freiwilligen<br />

aus Deutschland schon sehr weit<br />

gediehen ist. Voller Stolz zeigten uns die<br />

Jugendlichen, was sie im Rahmen der<br />

72-Stunden-Aktion geleistet hatten.<br />

gefahren. Welch ein Hallo beim Empfang<br />

durch die dortige Diözesanleitung. Nach<br />

der Besichtigung der Büros der CWM<br />

Masaka und der CWM - Jugend Masaka<br />

trafen wir uns alle im großen Besprechungssaal,<br />

um einen ersten Bericht über<br />

die Arbeit aus der CWM Masaka entgegen<br />

zu nehmen. Die ersten Ideen und<br />

das weitere Vorgehen in der Arbeit der<br />

CWM wurden diskutiert.<br />

Ein Bericht<br />

der<br />

MADDO<br />

(Caritas)<br />

schloss<br />

sich an.<br />

Er zeigte<br />

uns, auf<br />

welchen<br />

sozialen<br />

Feldern<br />

noch für<br />

viele Jahre<br />

Arbeit<br />

notwendig<br />

sein<br />

Kindergarten der Y-CWM<br />

Der erste Höhepunkt der Reise war sicherlich<br />

der Empfang durch den Diözesanbischof<br />

John Baptist Kaggwa, Nachfolger<br />

des verstorbenen Bischofs Adrian<br />

Ddungu. Bischof Kaggwa ist ein der großer<br />

Förderer der CWM in <strong>Uganda</strong>. In seiner<br />

Ansprache unterstrich er die leicht<br />

gewandelten Aufgaben der CWM, von<br />

einer reinen Selbsthilfeorganisation der<br />

Mitglieder hin zu einer auch politischen<br />

Bewegung, im Sinne einer „Stimme der<br />

Stimmlosen in <strong>Uganda</strong>“. Gerade in Bezug<br />

auf die im nächsten Jahr anstehenden<br />

Wahlen zum Parlament von <strong>Uganda</strong> erwartet<br />

er, dass sich die CWM friedlich, im


Sinne der Stimmlosen, einmischt und<br />

versucht, durch aktive Mitarbeit Veränderungen<br />

zu erreichen.<br />

Zum gemeinschaftlichen Mittagessen<br />

machte sich die Gruppe ins Zentrum von<br />

Masaka auf. In einem Restaurant, dessen<br />

Profit in die Aidswaisenarbeit fließt, wurde<br />

uns aufgezeigt, dass auch sozial geführte<br />

kommerzielle Unternehmungen die Basis<br />

für eine Entwicklung im Sinne der Selbsthilfe<br />

sind.<br />

Mit vielen Eindrücken fuhren wir zurück<br />

nach Butende, unserem momentanen<br />

"Hauptquartier". Nach kurzer Pause ging<br />

es zu den Wurzeln der Partnerschaft mit<br />

Masaka, der "Butende Technical School".<br />

Diese, schon seit vielen Jahrzehnten bestehende<br />

Ausbildungsstätte, hat Höhen<br />

und Tiefen erlebt, zeigt jedoch auch, dass<br />

mit langem Atem viel erreicht werden<br />

kann. Beeindruckend waren die, für<br />

ugandische Verhältnisse, gut eingerichteten<br />

Unterrichtsräume. Schnell wurde uns<br />

klar, dass die Stellung von Lehrern in der<br />

ugandischen Gesellschaft sich von unseren<br />

hier bekannten Verhältnissen durchaus<br />

unterscheidet. Lehrer müssen sich<br />

dort, um ihren Lebensunterhalt sicher zu<br />

stellen, zur Selbstversorgung in Ackerbau<br />

und Viehzucht betätigen. Die Bananenplantagen<br />

wie auch die Schweinezucht<br />

tragen zur Verpflegung der Schüler bei,<br />

um das Schulgeld auf einem erschwinglichen<br />

Niveau zu halten oder einzelnen<br />

Schülern das Schulgeld zu erlassen.<br />

Mehr über die Berufsschule in Butende<br />

am Ende der Dokumentation.<br />

Mittwoch, 11.08.2010<br />

Tag der Schulbesuche<br />

Gleich nebenan konnten wir den Fortschritt<br />

einer Liegenschaft der Diözese<br />

besichtigen. Die Finanzierung wurde<br />

durch die <strong>KAB</strong> organisiert. Ein Stockwerfinanzierte<br />

die <strong>KAB</strong> aus <strong>Rottenburg</strong><br />

selbst. Die Einnahmen aus der Vermietung<br />

dieses Stockwerks dienen zur Finanzierung<br />

des Schulgeldes von Aidswaisen.<br />

Nachdem zwischenzeitlich auch die<br />

"Nachzügler" aus dem Internationalen<br />

Team müde, aber glücklich in Butende<br />

angekommen waren, konnten wir heute<br />

mit dem Besuch von 2 Schulen starten.<br />

Am Morgen machten wir uns auf zur Ssaza<br />

Base Group, zu deren Gemeinde auch<br />

die St. Joseph Primary School in Kiyimbwe<br />

gehört. Bei unserer Ankunft erwarteten<br />

uns die Schüler und Lehrer bereits mit<br />

einem Ehrenspalier am Eingang des<br />

Schulgeländes.<br />

Die Schule wurde besichtigt, der Rektor<br />

stellte uns die Lehrkräfte vor und die<br />

Schüler zeigten ihr gesamtes Temperament<br />

in den eigens für uns aufgeführten<br />

Gesangseinlagen.<br />

Eindrucksvolle Kinderstimmen, begleitet<br />

durch die landestypischen Trommeln,<br />

hießen uns aufs Herzlichste willkommen.


Aus hunderten von Kehlen schallte uns<br />

"You are Wellocome" entgegen.<br />

Ein Rhythmusgefühl wurde uns gezeigt,<br />

von dem manch einer der Zuschauer<br />

gerne etwas mit nach Hause genommen<br />

hätte.<br />

Das Regenwasser wird aufgefangen und<br />

in Zisternen gespeichert. So kann für die<br />

Schule und die Kinder fast das ganze<br />

Jahr über sauberes Trinkwasser zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Zwischen den einzelnen Darbietungen<br />

blieb für alle Beteiligten immer wieder<br />

Zeit, sich über die Verschiedenheit der<br />

Schulsysteme aber auch die Gleichheit<br />

im Verlangen der Kinder nach Stillen des<br />

Wissensdurstes, auszutauschen.<br />

Die dargebrachten traditionellen afrikanischen<br />

Tänze zeigten uns alle, dass wir im<br />

Herzen von Afrika angekommen waren.<br />

Es ist ein Schmaus für Augen und Ohren,<br />

den Kindern beim Tanzen zuzusehen und<br />

den Trommeln zu lauschen.<br />

Im schuleigen Garten werden Bananen<br />

für die Schülerspeisung angebaut.<br />

Für viele der Schüler ist Maisbrei oder<br />

Kochbananen die einzige Nahrung des<br />

Tages.


Eine Kirchenbesichtigung von St. Bruno<br />

schloss sich an. Wie viele andere Kirchen<br />

in <strong>Uganda</strong> wird diese im Moment erweitert,<br />

um auch möglichst vielen Besuchern<br />

ein Dach anbieten zu können.<br />

Fangespiel: Wer hat Angst vor der weißen Frau?<br />

Zum Mittagessen waren wir dann von der<br />

Ssaza Base Group eingeladen. Pünktlich<br />

zum Eintreffen im Gemeindezentrum gab<br />

es dann auch den ersten Regenguss der<br />

sich ankündigenden Regenzeit. Etwas<br />

nass, aber wohlbeschirmt, erreichten wir<br />

das Gemeindezentrum. Beim Bericht der<br />

Gruppe erfuhren wir viel über deren Aktivitäten,<br />

aber auch über ihre Wünsche.<br />

Mehr Plastikstühle zum Ausleihen für die<br />

verschiedensten Feste im Dorf standen<br />

ganz oben auf der Liste. Dies wird, wie<br />

auch in anderen Base Groups als potentielle<br />

Einnahmequelle hoch gehandelt.<br />

Natürlich kam auch der Austausch von<br />

Meinungen und Erfahrungen nicht zu<br />

kurz. E-mail Adressen wurden ausgetauscht,<br />

alles verbunden mit der Bitte,<br />

doch in Kontakt zu bleiben. Gemeinsam<br />

mit dem Schulbesuch war dies ein gelungener<br />

Einblick in das Leben und Arbeiten<br />

einer Base Group in der Diözese Masaka.<br />

Das Mittagessen, zubereitet von der<br />

Frauengruppe der Ssaza Base Group,<br />

schmeckte allen vorzüglich und zeigte<br />

uns auf, mit welcher Vielfalt an unterschiedlichsten<br />

Speisen hier aufgewartet<br />

werden kann. Deutlich wurde auch, dass<br />

dies nur beim Besuch von Gästen möglich<br />

ist.


Die <strong>KAB</strong>-Base Group von Ssaza überreichte<br />

Peter Niedergesäss das gemeinsam<br />

gefertigte Partnerschaftstuch mit der<br />

Geschenkkörbe für die deutsche Delegation<br />

Bitte, eine deutsche Partnergruppe zu<br />

finden.<br />

Am Nachmittag stand dann der Besuch<br />

der Base Group Bikiira auf dem Programm.<br />

Nach ausführlichem Rundgang<br />

durch das Gelände der Pfarrei, in dem<br />

sich auch diverse landwirtschaftliche Projekte<br />

der Base Group befinden, konnte<br />

die Vocational School besichtigt werden.<br />

Beeindruckend war das Empfangskomitee,<br />

in der Mehrzahl die Frauen aus der<br />

dortigen Frauengruppe.<br />

Zu Fuß ging es dann weiter in die ganz in<br />

der Nähe befindliche St. Andrew Mataale<br />

Secundary School, die Schule von<br />

George Sozi, der Diözesanvorsitzender in<br />

Masaka ist.<br />

Dort warteten außen schon die für uns<br />

extra aus den Ferien zurückgekommenen<br />

Schüler. Alle anwesenden Schüler waren<br />

auch Mitglied in der in der Schule ansässige<br />

Jugendgruppe der CWM. In einer<br />

Fragerunde wurden Fragen der Schüler<br />

beantwortet. Die Schüler wollten viel über<br />

deutsche Schulen wissen. Die Berufswünsche<br />

der dortigen Schüler unterscheiden<br />

sich nur unwesentlich von denen<br />

deutscher Schüler: Rechtsanwalt,<br />

Arzt oder Lehrer.<br />

Schweineprojekt<br />

Ein Überblick über die Aktivitäten der<br />

Gruppe schloss sich an. Auch dort zeigte<br />

sich, dass viel begonnen wurde. Ebenso<br />

wurde jedoch deutlich sichtbar, dass für<br />

einzelne geplante Projekte noch eine Anschubfinanzierung<br />

von außen notwendig<br />

ist, um der Gruppe dauerhafte eigene<br />

Einnahmemöglichkeiten zu schaffen. Mit<br />

wunderbaren Früchten als Geschenk<br />

wurden wir verabschiedet.<br />

Auf dem Rückweg nach Butende machten<br />

wir dann noch einen kurzen Stopp in<br />

Masaka. Dort konnte auf der Hauptstraße<br />

gebummelt werden, die ersten Einkäufe<br />

wurden getätigt und der Markt erkundet.


unserer Diözese <strong>Rottenburg</strong> - <strong>Stuttgart</strong><br />

bezeichnet werden. Zuvor besuchten wir<br />

jedoch den emeritierten Bischof Paul Kalanda<br />

in dessen Haus, unweit der alten<br />

Combonikirche, in der Bischof Ddungu<br />

begraben<br />

wurde.<br />

Gemeinsam<br />

mit ihm gehen<br />

wir zum<br />

Grabe des<br />

Bischofs<br />

Ddungu, um<br />

für ihn und<br />

unsere<br />

Partnerschaft<br />

zu beten.<br />

Grab von Bischof<br />

Ddungu<br />

Mit der Niederlegung einer Plakette durch<br />

Peter Niedergesäss, die die Dienste des<br />

Verstorbenen würdigt, ist einer der Höhepunkte<br />

der Reise erreicht.<br />

Dies war ein sehr ereignisreicher Tag. Er<br />

gab uns viele verschiedene Eindrücke,<br />

die eindrucksvollsten waren sicherlich die<br />

aus den unterschiedlichen Schulen.<br />

Donnerstag, 12.08.2010<br />

An diesem Morgen, auf unserm Weg<br />

nach Villa Maria, erweisen wir durch einen<br />

Besuch des Grabes von Bischof<br />

Ddungu diesem die letzte Ehre. Er kann<br />

mit Recht als der Gründer der Partnerschaft<br />

zwischen der Diözese Masaka und<br />

Das Krankenhaus in Villa Maria mit seiner<br />

Mobil Home Care ist unsere nächste Station.<br />

Villa Maria Hospital ist eine der Stellen,<br />

die sich im Bereich von Masaka der<br />

Prävention vor AIDS sowie der Versorgung<br />

der HIV+ kümmert. Neben dem<br />

Krankenhaus in Villa Maria betreiben die<br />

Ärzte noch viele Außenstellen, um auch<br />

jene zu erreichen, für die der Weg nach<br />

Villa Maria zu weit ist. Für die Betroffenen<br />

ist es von höchster Wichtigkeit, dass sie<br />

ihre notwendigen Medikamente täglich<br />

einnehmen, um somit eine positive Aussicht<br />

und eine Perspektive für ihr zukünftiges<br />

Leben haben. Berichtet wurde uns


auch, dass aufgrund von Medikamentenmangel<br />

oder mangelnder Finanzmittel<br />

für diese, nicht alle Betroffenen mit der<br />

täglichen Ration an Wirkstoffen versorgt<br />

werden können.<br />

Am darauffolgenden Tag werden nun die<br />

einzelnen Reiseteilnehmer, jeweils in<br />

Gruppen von 2 oder 3 Teilnehmern ihre<br />

jeweiligen Partnergemeinden besuchen.<br />

Freitag / Samstag, 13. – 14.08.2010<br />

Besuch der Partnergruppen<br />

Dr. Henry Mwesezi führte uns sachkundig<br />

durch den stationären Bereich des Krankenhauses,<br />

sicherlich nicht vergleichbar<br />

mit einer Klinik in Europa. Die Ausstattung<br />

ist zum Teil alt oder nicht im notwendigen<br />

Maße vorhanden, die Zahl der<br />

Patienten jedoch groß. Viele der Medikamente<br />

werden über die unterschiedlichsten<br />

Hilfsprogramme aus westlichen<br />

Ländern bereitgestellt. Kommt es dort<br />

jedoch, wie bereits jetzt für das nächste<br />

Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika<br />

geplant, zu Kürzungen, hat dies direkte<br />

Auswirkungen auf die Arbeit der<br />

Ärzte und Schwestern hier in <strong>Uganda</strong>.<br />

Für viele ist es nicht nachvollziehbar,<br />

dass es hier, auch auf Grund von Profitstreben<br />

der Pharmabranche, nicht zu<br />

einer verlässlichen Versorgung mit Medikamenten<br />

kommt. Neben der reinen Versorgung<br />

der Patienten mit Medikamenten<br />

wird durch die Mitarbeiter von Villa Maria<br />

auch versucht, durch Kurse und Unterweisungen,<br />

die allgemeine Lebenssituation<br />

der Menschen zu verbessern. Die Patienten<br />

werden nur medizinisch versorgt,<br />

für die Verpflegung sind die Angehörigen<br />

zuständig.<br />

Der Rest des schon stark fortgeschrittenen<br />

Tages wurde von den Reiseteilnehmern<br />

dann zu einer kurzen Erholung sowie<br />

für die Vorbereitung der Besuche in<br />

den einzelnen Partnergemeinden genützt.<br />

Günther, Eckhart und Johannes brechen<br />

nach Narozari auf, Marion, Adelheid und<br />

Rudolf besuchen Buyoga, Huberta und<br />

Josef fahren nach Lukaya. Ulla und Susanne<br />

werden die Pfarrei in Kabuwoko<br />

besuchen. Peter und Hildegard werden<br />

versuchen, die angeschlagene Gesundheit<br />

von Peter durch Ruhe, einen Arztbesuch<br />

und Medikamente wieder soweit<br />

herzustellen, dass wir uns dann am<br />

Sonntag, 15. August 2010, gemeinsam<br />

auf den Weg zum 15-jährigen Jubiläum<br />

der CWM in Masaka mit Festgottesdienst<br />

aufmachen können.<br />

Partnergruppen Lukaya<br />

Besuch am 13. und 14.08.2010<br />

durch Huberta und Josef Reissner<br />

Die Partnerschaft mit der jungen Pfarrei<br />

Lukaya besteht seit 2001, intensivierte<br />

sich aber erst vor zwei Jahren nach dem<br />

Besuch der <strong>Uganda</strong>-Delegation in Königsbronn.<br />

Seither betreue ich die Beziehung<br />

per E-mail. Daher waren Huberta<br />

und ich sehr gespannt auf die persönlichen<br />

Begegnungen und Erfahrungen.<br />

Vor Erreichen der Pfarrei St. Judas<br />

Thaddäus erfolgte in Lukaya reichlicher<br />

und günstigster Schulbedarfs-Einkauf bei<br />

einem kleinen Händler. Charles, der Diözesan-Sekretär<br />

von CWM und unser<br />

ständiger Begleiter und Chauffeur führte<br />

geschickt die Verkaufsverhandlungen in<br />

der Landessprache.


Im fast fertig gestellten Gemeindesaal<br />

erwartete uns u. a. Pfarrer Stephen Ssegawa,<br />

der zweite Vorsitzende der Kirchengemeinde<br />

Mr. Augustin, Miss Matilda<br />

Ssanyu als Vorsitzende der örtlichen<br />

CWM, Schatzmeisterin Mrs. Nakeyeyune<br />

Vicencia. Unter den anwesenden CWM<br />

Mitgliedern waren 9 Katecheten - vorgestellt<br />

wurde der älteste und erste in der<br />

Pfarrei.<br />

Von den zurzeit 51 CWM - Mitgliedern<br />

waren ca. 30 anwesend. Sie begrüßten<br />

uns erwartungsvoll mit einem Klatschkonzert<br />

- die Frauen gekleidet in ihrer<br />

schönen und farbenprächtigen Kleidertracht,<br />

genannt Gomez.<br />

Nach Begrüßungs- und Dank-Ritualen<br />

überreichte ich im Namen der <strong>KAB</strong> Königsbronn<br />

einen Scheck über 500,-- €,<br />

das sind umgerechnet zur Zeit 1,4 Mio.<br />

UGS und ist zweckbestimmt für die Schule<br />

St. Jude.<br />

Großes Interesse fand auch das mitgebrachte<br />

eingerahmte Foto vom diesjährigen<br />

50-jährigen <strong>KAB</strong> – Jubiläum und ein<br />

Eisen - Kunstguss von den Königsbronner<br />

Schwäb. Hüttenwerken „Abendmahl<br />

von L. da Vinci“ als Zeichen der Gemeinsamkeit<br />

und Verbundenheit.<br />

Die CWM-Vorsitzende Matilda trug einen<br />

aktuellen Report aus der Lukaya CWM<br />

vor:<br />

„1997 wurde die Gruppe gegründet mit 40<br />

Frauen und 20 Männern. Als erstes startete<br />

die Gruppe ein “Piggery-Project“ - ein<br />

Schweinezucht-Programm zur Nahrungsverbesserung<br />

und um entsprechende<br />

Einnahmen zu erzielen. Der erste<br />

Schweinestall wurde direkt hinter dem<br />

Pfarrhaus errichtet und dann ausgeweitet<br />

auf das Privatgelände von CWM-<br />

Mitgliedern. Die Gruppe kauft günstig<br />

Schweinefutter und Medikamente. Die<br />

betreffenden Mitglieder versorgen die<br />

Tiere und bezahlen in kleinen Raten mit<br />

geringem Zins für die Verwaltungskosten<br />

zurück. Inspektionen und Beratungen<br />

sind inbegriffen. Ein Teilerlös geht an die<br />

Hilfsbedürftigen in der Stadt. Die CWM-<br />

Gruppe ist involviert in die Betreuung von<br />

Senioren und Waisenkindern, Unterstützung<br />

von Kranken und Problemfällen sowie<br />

bei der Reinigung in der Kirche und<br />

Umgebung.<br />

Der bereits 2009 übersandte Betrag von<br />

2.300,-- € wurde für die Verbesserung der<br />

Schulsituation, zur Fertigstellung des<br />

Gemeinderaumes und zur Ausweitung<br />

der Schweinezucht verwandt.<br />

In Dankbarkeit erhoffen die CWM-<br />

Mitglieder künftig engere Kontakte, u. a.<br />

auch durch den jetzigen Besuch.<br />

Zukunftspläne beinhalten Mitgliedergewinnung,<br />

Verbesserung und Qualitätssteigerung<br />

bei der Schweinezucht, Unterstützung<br />

anderer Pfarrei-Gruppen und<br />

der Jugend bei ihren Projekten und Intensivierung<br />

der Frauengemeinschaftstreffen.<br />

Besuch bei Bürgermeister Kiddu Ssali<br />

Bonny (ist auch CWM-Mitglied)<br />

Er berichtet: „ Lukaya hat 35.000 Einwohner,<br />

davon sind 17.000 Katholiken mit<br />

11 Filial-Pfarreien.<br />

Insgesamt gibt es 3.300 Waisen.<br />

Probleme: Viele Aids- und Malaria-<br />

Erkrankte, unzureichende Wasserversorgung.<br />

Die Stadt wird geteilt durch die


Hauptstrassenverbindung Kampala –<br />

Masaka weiter zum Kongo, Ruanda und<br />

Tansania.“ Das Rathaus ist klein und reiht<br />

sich völlig unscheinbar in die Häuser- und<br />

Geschäftszeile ein. Das Bürgermeisterzimmer<br />

ist etwa 3 x 4 m mit einem großen<br />

Schreibtisch. Der Hauptamtsleiter wird<br />

uns vorgestellt. Der Ort hat 14 Stadträte.<br />

Der Bürgermeister erhielt von Königsbronn<br />

einen aktuellen Prospekt und ein T-<br />

Shirt mit Königsbronner Emblem.<br />

Schulbesuche<br />

Die Primary School St. Jude wird in Verantwortung<br />

der Kirchengemeinde geführt<br />

und liegt direkt neben dem Kirchengebäude.<br />

Zur Zeit werden über 800 Kinder<br />

durch 11 Lehrkräfte unterrichtet.<br />

Die Kinder tragen eine grüne Schuluniform<br />

und waren außer sich vor Freude,<br />

manche vorsichtig, andere neugierig und<br />

fast begierig, weiße Hände zu berühren.<br />

Das Lied „You are welcome“ schallte laut<br />

und mächtig über den Schulhof. Durch<br />

den einsetzenden Regen wurden die<br />

Schüler-Tanz- und Theater-Vorführungen<br />

in die barackenähnliche Halle (Dach undicht)<br />

verlegt. Die mitgebrachten Schüler-<br />

Utensilien wurden an die Schulleiterin<br />

übergeben.<br />

Pfarrer Stephen berichtete, dass nun alle<br />

Klassenräume Türen und Fenster, befestigte<br />

Fußböden und Farbanstriche der<br />

Wände erhielten, ebenso auch große<br />

Wandtafeln.<br />

Das Schulgeld pro Jahr und Kind beträgt<br />

mind. 20,-- €, mit provisorischer Unterbringung<br />

und Versorgung für weit entfernte<br />

Schüler mind. 110,-- € pro Jahr. Viele<br />

Eltern, auch Pflegeeltern können diese<br />

Beträge nicht aufbringen, manche nur für<br />

ein Kind oder nur für einen Teil der Kinder.<br />

Ein weiterer Besuch galt der Primary<br />

School St. Kizito. Die Schüler tragen rosarote<br />

Schuluniform. Der Empfang war<br />

noch überwältigender. Die Gebäude sind<br />

zum Teil eingefallen, Dächer undicht. Die<br />

Schule hat weniger Mittel zur Verfügung.<br />

Unsere Geschenke waren sehr willkommen.<br />

Die Pfarrei unterhält insgesamt 6<br />

Primary Schools, sie genießen einen viel<br />

besseren Ruf als die staatlichen Schulen.<br />

Engagement in der Gesundheitsversorgung<br />

und Soziales Engagement<br />

Die Vorsitzende der CWM in Lukaya besitzt<br />

und führt eine kleine Klinik ganz in<br />

der Nähe der Pfarrkirche. Mit viel Engagement<br />

kümmern sich Ärzte und Krankenpfleger<br />

um die örtlichen Kranken. Die<br />

Klinik umfaßt einen Empfangsraum, einen<br />

Untersuchungsraum, eine Mini-Apotheke,<br />

ein Mini-Labor und 6 Patientenzimmer,<br />

hauptsächlich für Mütter mit Kindern.<br />

Die Hebamme Vincentia Nakyeyone in<br />

Bajja untersucht schwangere Frauen an 4<br />

Tagen stationär in ihren Räumen und besucht<br />

die Mütter immer wieder zu Hause<br />

und dann auch zur Geburt.<br />

Die Geburts-Klinik der Hebamme Nakamatte<br />

in Lusango verzeichnet 300 Geburten<br />

im Jahr. An unserem Besuchstag<br />

kam vormittags ein Baby zur Welt. Ein<br />

Name musste erst noch gewählt werden.<br />

Die beiden Hebammen-Stationen zeigten<br />

uns auch mit großem Stolz ihre Schwei-


nezuchterfolge, die zur Verbesserung der<br />

Verdienstmöglichkeit dienen.<br />

Durch die Vermittlung des Diözesansekretärs<br />

Charles besuchten wir noch Antony<br />

Barbirie, ein behindertes nicht gehfähiges<br />

10-jähriges Mädchen, das früher von ihrer<br />

Mutter versteckt wurde und nun bei einer<br />

Pflegemutter lebt, die selbst behindert ist<br />

und mit weiteren 8 behinderten Kindern<br />

und Jugendlichen in einem ganz kleinen<br />

Haus lebt. Antony erhielt vom Bürgermeister<br />

einen ganz einfachen Rollstuhl<br />

und soll noch in diesem Jahr operiert<br />

werden. In der Pflegefamilie wird an einer<br />

Strickmaschine gearbeitet und ausgebildet,<br />

aus Papier werden Perlenketten gefertigt<br />

und die Gehörlosenzeichensprache<br />

geübt. Die Pflegemutter ist im Ortschaftsrat<br />

vertreten und hat auf Spendenbasis<br />

erreicht, dass nebenan ein neues geräumigeres<br />

Gebäude errichtet wird. Der<br />

Rohbau soll noch dieses Jahr fertig gestellt<br />

werden.<br />

Landwirtschaft und Tierhaltung<br />

Eine Vorzeige-Farm wurde 1998 gegründet<br />

durch eine Witwe, die 5 Waisen aufnahm<br />

und ihnen auch den Schulbesuch<br />

ermöglichte. Über 200 Personen kommen<br />

auf die Farm, um landwirtschaftliche<br />

Grundkenntnisse zu erwerben. Zurzeit<br />

werden 53 Schweine gehalten, die in sehr<br />

saubereren Ställen leben. Ebenso sahen<br />

wir auch Kühe und Geflügel. Angebaut<br />

werden Kochbananen, Kaffee, Süßkartoffeln,<br />

Gemüse und Früchte.<br />

Insgesamt besichtigten wir 8 Piggery-<br />

Aufzucht-Stationen und 2 große Hühnerställe,<br />

die allesamt durch CWM-Mitglieder<br />

betrieben werden und die die Grundlage<br />

für eine bessere Versorgung bilden. Eine<br />

Starthilfe und weitere Unterstützung kam<br />

von <strong>KAB</strong> Königsbronn.<br />

Besuch beim ältesten CWM-Mitglied<br />

Eine äußerst gastfreundliche 90-jährige<br />

Lady begrüßte uns in ihrer kleinen, sehr<br />

sauberen Hütte. Sie hat eine behinderte<br />

junge Frau bei sich aufgenommen. Als<br />

Gastgeschenk erhielten wir ein nettes<br />

Bastkörbchen mit 4 Eiern darin.<br />

Privatbesuch<br />

bei unserem ständigen Begleiter Charles<br />

Muyanja, dem Diözesansekretär der<br />

CWM. Sein Haus liegt weit außerhalb von<br />

Lukaya und ist nur auf einer roten Staubstraße<br />

zu erreichen. Unter seinen 7 Kindern<br />

ist das taubstumme Mädchen Monika,<br />

das eine Gehörlosenschule besucht.<br />

Es saß während unseres Besuchs ständig<br />

auf Hubertas Schoß und strahlte.<br />

Abschied<br />

Die versammelten CWM-Mitglieder<br />

brachten Dank und Freude deutlich zum<br />

Ausdruck mit kleinen Geschenken und<br />

einem köstlich zubereiteten Abendessen.<br />

Es herrschte ausgelassene Stimmung.<br />

Als Überraschung wurde für die <strong>KAB</strong> Königsbronn<br />

eine geschnitzte Grußtafel<br />

überreicht, auf der auch ein kleines<br />

Schweinchen mit einer Bananenstaude<br />

zu sehen ist zur Erinnerung an die Unterstützung<br />

des Piggery-Programms. Ein<br />

geschnitztes Löwenpaar ist für den Königsbronner<br />

Pfarrer bestimmt.<br />

Resumee<br />

Es ist erfreulich, was die CWM-Mitglieder<br />

-auch mit Unterstützung aus der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>- für die Pfarrei in<br />

Lukaya erreicht haben und noch weiter<br />

planen.<br />

Sinnvolle Unterstützung ist aber weiterhin<br />

nötig.<br />

Josef und Huberta Reissner


Partnergruppe Narozari<br />

Besuch am 13. und 14.08.2010<br />

Zwei Tage ohne Strom und Wasser<br />

Narozari liegt nur ca. 16 km von Masaka<br />

entfernt und doch benötigen wir wegen<br />

der schlechten Straßenverhältnisse ca.<br />

45 Minuten mit dem Auto, Auf dem Weg<br />

dorthin gewinnt man schnell den Eindruck,<br />

dass wir uns tief in ländliches Gebiet<br />

begeben, wo die Armut überall präsent<br />

ist.<br />

Die Gemeinde Narozari selbst wurde<br />

1900 von den „Weißen Vätern“ gegründet.<br />

Der Name leitet sich ab von „Our Lady<br />

of Rosary“ (Narozari). Die ersten Gebäude<br />

die errichtet wurden, waren ein<br />

Father’s House (Priesterhaus), eine Kirche<br />

und eine Schule. Die Gemeinde ist<br />

im Süden vom Victoria See umgeben und<br />

besteht aus 20 Sub-parishes (Teilgemeinden),<br />

die über ein großes Gebiet<br />

verteilt sind. Die weiteste Sub-parish liegt<br />

25 km vom Gemeindezentrum entfernt.<br />

Die Gesamteinwohnerzahl beträgt ca.<br />

32.000, wovon ca. 25.000 Katholiken<br />

sind. Die Gemeinde besitzt drei Vollzeitpriester.<br />

Einer ist Gemeindepriester und<br />

ein weiterer verantwortlich für die Schulkinder<br />

und deren schulischen Belange.<br />

Ein dritter Priester, Father Paul Kaberuka,<br />

hat eine Sonderaufgabe. Er ist verantwortlich<br />

für die Pfarrei-Farm (Farm Projekte)<br />

und gleichzeitig Präses der CWM<br />

und YCWM (CAJ). 2003 wurde die 1996<br />

gegründete CWM-base-group wiederbelebt;<br />

heute organisieren fast 60 Mitglieder<br />

mehrere Projekte. Seit 2009 gibt es auch<br />

eine YCWM, die mehr als 40 Jugendliche<br />

umfasst.<br />

Allgemein muss die Bevölkerung hart arbeiten.<br />

Ein Hauptproblem ist, dass nicht<br />

immer akzeptable Märkte für ihre Produkte<br />

gefunden werden, oder die Märkte einfach<br />

zu weit weg liegen und keine Transportmittel<br />

vorhanden sind. Die Haupternte<br />

und auch ihr Einkommen ist Kaffee. Jedoch<br />

haben viele junge Leute, die in der<br />

YCWM organisiert sind, begonnen Ananas,<br />

Passionsfrucht und Zuckerrohr anzubauen.<br />

Des Weiteren betreiben sie eine<br />

Tieraufzucht mit Schweinen (piggery)<br />

und Hühner (poultry) in kleinerer Anzahl.<br />

Ganz Narozari ist ohne Strom und Wasser.<br />

Nur das Pfarrgemeindehaus im Zentrum<br />

hat ein kleines Solar-Panel auf dem<br />

Dach, das abends für etwas Licht sorgt.<br />

Viele ältere Menschen (Grosseltern)<br />

kümmern sich um Aids-Waisen, ein weit<br />

verbreitetes Problem, aber nicht nur in<br />

Narozari. Es wurde ein Programm gestartet,<br />

um die Jugend für das HIV/Aids Problem<br />

zu sensibilisieren und auf die Gefahren<br />

dieser Epidemie hinzuweisen.<br />

Narozari beheimatet auch einen Konvent<br />

mit vier Schwestern, die sich u. a. um die<br />

Schulen kümmern, Kranke vor Ort in ihren<br />

(Lehm-) Hütten betreuen und auch<br />

die Kommunion in entlegenen Gebieten<br />

austeilen.<br />

Das Gemeindezentrum Narozali hat eine<br />

4-jährige Secondary School (St. Martin),<br />

die Jugendliche ab 13 Jahren (nach Abschluss<br />

der 7-jährigen Primary School)<br />

auf einen Beruf vorbereitet. Ausgebildet<br />

wird im Schneiderhandwerk, Landwirtschaft,<br />

Tierzucht und Bauhandwerk plus<br />

Ziegelherstellung (Brennerei). Zur Zeit<br />

befinden sich 196 Mädchen und 126<br />

Jungens in der Ausbildung, davon sind<br />

138 „residents‘, d.h. sie sind quasi Internatsschüler,<br />

die nur in den Ferien nach<br />

Hause gehen, meist wegen der großen<br />

Entfernungen, denn Busse verkehren hier<br />

im Busch nicht, und alle Wege müssen zu<br />

Fuß zurückgelegt werden.<br />

Im Gemeindezentrum befindet sich auch<br />

eine Primary School (Grundschule), die<br />

von 405 Schülern besucht wird. 15 Lehrer


unterrichten die Kinder. Interessant ist,<br />

und dies gilt nicht nur für Narozari, dass<br />

einige der Lehrer permanent zusammen<br />

in einem Lehrerhaus wohnen. Ihnen wird<br />

dann meist ein (Bananen-) Feld zur Verfügung<br />

gestellt, das sie zur Selbstverpflegung<br />

bewirtschaften können. Die Bezahlung<br />

der Lehrer ist relativ gering und beläuft<br />

sich in Narozari auf ca. 70,-- Euro<br />

monatlich. Ein Problem ist, dass nicht alle<br />

Eltern (meistens Analphabeten) davon<br />

überzeugt sind, ihre Kinder in die Schule<br />

schicken zu müssen und diese lieber als<br />

Wasserträger und für landwirtschaftliche<br />

Arbeiten einsetzen. Hier bedarf es oft<br />

größerer Bemühungen und Überzeugungskraft<br />

seitens der Gemeinde oder<br />

der CWM, die Eltern eines Besseren zu<br />

belehren und ihren Kindern den Schulbesuch<br />

zu ermöglichen.<br />

Der Zustand der Primary School ist katastrophal.<br />

Es sind undichte Backsteinbauten<br />

mit kaputten Fensteröffnungen<br />

(Glasfenster gibt es sowieso nicht) und<br />

verdreckten Böden. Während sich früher<br />

in <strong>Uganda</strong> die Eltern um die Schule<br />

kümmern mussten, hat der Staat Mitte<br />

der 90-er Jahre die Verantwortung übernommen,<br />

tut aber kaum was für deren<br />

Erhalt. Beachten muss man dabei, dass<br />

der Staat damals zugesagt hatte, eine<br />

kostenlose Bildung zur Verfügung zu stellen.<br />

Dafür wurden <strong>Uganda</strong> von der UNO-<br />

Staaten-Gemeinschaft Schulden erlassen.<br />

Eine erbärmliche Baracke, die jeden<br />

Moment zusammenzufallen droht, dient<br />

als Schulküche.<br />

und Eckhard Deflize) sehr herzlich empfangen.<br />

Einige Hundert, meist Kinder und<br />

Jugendliche, warteten schon seit über<br />

einer Stunde auf unser verspätetes Ankommen.<br />

Unter Bäumen, im Schatten,<br />

gab es dann Gesangs- und Tanzvorführungen<br />

der Kinder und Jugendlichen, wobei<br />

wir zum Mittanzen aufgefordert wurden,<br />

dem wir natürlich gerne nachkamen.<br />

Es wird uns nachgesagt, dass unser<br />

Hüftschwung im Rhythmus der Trommeln<br />

gar nicht so schlecht gewesen sei, zumindest<br />

waren unsere Gastgeber von<br />

unserer Tanzeinlage begeistert.<br />

Die aus Nordstetten mitgebrachten Geschenke<br />

kamen sehr gut an. So durfte<br />

sich die <strong>KAB</strong>-Jugendgruppe über neue<br />

VFB-Jugendtrikots und einen Fußball<br />

freuen. T-Shirts, gesponsert von Mercedes,<br />

gab es für <strong>KAB</strong> Komitee - Mitglieder,<br />

und die mitgebrachten LED-<br />

Taschenlampen fanden auch schnell ihre<br />

neuen Besitzer. Nach der Zeremonie, den<br />

Begrüßungs- und Dankesreden und einem<br />

kleinen Imbiss machten wir uns<br />

dann gemeinsam mit Vertretern der CWM<br />

auf den Weg nach Buyaga, eine 20 km<br />

entfernte Sub-parish, in der wir (<strong>KAB</strong><br />

Nordstetten) unser erstes Brunnenprojekt<br />

verwirklicht hatten.<br />

Bei unserer Ankunft in Narozari wurden<br />

wir (Johannes Schmitt, Günter Bossert<br />

Es ging mitten durch den Busch, auf Pfaden<br />

und Wegen, die man bei uns bestenfalls<br />

mit dem Mountainbike bewältigen<br />

würde, aber nicht, so wie wir, mit einem<br />

Minibus. Aber wir schafften es dennoch<br />

und konnten uns vor Ort selbst von der<br />

Funktion des Brunnens überzeugen, der<br />

bei der Bevölkerung sehr gut angekom-


men ist. Es scharte sich gleich eine Menschentraube<br />

um die weißen Männer (‚Bazungu“<br />

in der Landessprache Luganda)<br />

und der 83-jährige Dorfälteste bedankte<br />

sich herzlichst für die Brunnenspende.<br />

Begegnungen, die einem tief ins Herz<br />

gehen. Auch der zweite, von der <strong>KAB</strong><br />

Nordstetten gespendete Brunnen in Mbira<br />

wurde anschließend besichtigt. Auf<br />

dem Weg zurück nach Narozari besuchten<br />

wir eine Plantage mit inzwischen<br />

mehreren Metern hohen Eukalyptusbäumen,<br />

die Ende 2008 mit Geldern der <strong>KAB</strong><br />

Nordstetten gepflanzt wurden. Die Bäume<br />

dienen später als Brenn- und Bauholz.<br />

Tags darauf gab es ein Treffen mit den<br />

verantwortlichen der (Y)CWM, dem Gemeindepriester<br />

Father Timothy, dem<br />

CWM Chaplain Fr. Paul und George Ssali,<br />

Chairman der CWM <strong>Uganda</strong> und in<br />

Narozari aufgewachsen. Die vorgetragenen<br />

Berichte seitens der (Y)CWM zeigte<br />

den Besuchern, dass es sich um eine<br />

recht aktive Gruppe handelt, machte aber<br />

auch deutlich wo die Probleme und Herausforderungen<br />

liegen, wie bereits weiter<br />

oben kurz angesprochen:<br />

• Schulen in inakzeptablem Zustand<br />

• HIV/Aids<br />

• viele Waisen<br />

• Analphabetentum<br />

• weit verbreitete Armut<br />

• kein Strom<br />

• kein sauberes Wasser<br />

Erfreulich ist, dass die 110 Jahre alte Kirche<br />

demnächst mit Geldern von der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> renoviert werden<br />

kann. Von dieser Notwendigkeit der<br />

Renovierung konnten sich die Besucher<br />

selbst überzeugen, hat die Kirche doch<br />

seit ihrem Bau im Jahre 1900 kaum eine<br />

Ausbesserung erfahren. Ein weiteres Anliegen<br />

ist die Errichtung eines ‚meeting<br />

point‘, also einem Haus, das der (Y)CWM<br />

und den Gemeindemitgliedern für Zusammenkünfte,<br />

Meetings und Ausbildung<br />

dienen soll.<br />

Ein Antrag auf ein Mikro-Kredit-<br />

Programm ist gestellt und wird zurzeit von<br />

den CWM Verantwortlichen der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> evaluiert.<br />

Der Besuch in Narozari war sehr informativ<br />

und zugleich beeindruckend. Es ist ein<br />

Unterschied, ob man Berichte über Afrika<br />

in unseren Medien verfolgt, oder das<br />

Land und die Leute selber besucht und<br />

sich so seine eigenen Eindrücke verschaffen<br />

kann. Freundschaften wurden<br />

geknüpft, bzw. bestehende vertieft. Das<br />

nächstliegende Projekt, das beim Niederschreiben<br />

dieser Zeilen kurz vor der Verwirklichung<br />

steht, ist, Father Paul und die<br />

(Y)CWM mit einem PC auszustatten und<br />

Internetzugang zu ermöglichen. Dies soll<br />

einmal die bereits gute Kommunikation<br />

und Freundschaft zwischen Narozari und<br />

Nordstetten verbessern, weiter festigen<br />

und vertiefen. Andererseits wird der PC<br />

aber auch in Projekten und (CWM) administrativen<br />

Arbeiten zum Einsatz kommen<br />

und der Vernetzung Narozaris mit den<br />

anderen ugandischen CWM Büros und<br />

Partnergruppen dienen.<br />

Fr. Paul und George Ssali begleiteten uns<br />

beim Abschied auf dem Weg zurück nach<br />

Masaka, wo wir noch einen Zwischenstopp<br />

in einer Ferienanlage am Nabugabo<br />

See einlegten. Dieser wunderschöne<br />

See liegt zwischen Masaka und dem Lake<br />

Victoria. Die diözesaneigene Einrichtung<br />

umfasst ein größeres Gebiet unbeschädigter<br />

rein tropischer Vegetation,<br />

Cottages und Campingeinrichtungen zum<br />

Übernachten und ein Restaurant. Auf und<br />

um den See werden Aktivitäten wie<br />

Bootsausflüge, Segeln, Vogelbeobachtungen,<br />

Fischen und Wanderungen angeboten.<br />

Ein Übernachtung im Doppelzimmer<br />

(ein Rundhaus mit weit herabgezogenem<br />

Grasdach) mit Vollpension kostet<br />

z.B. 55 US $, was etwa 120.000<br />

<strong>Uganda</strong> Shillung entspricht, gleich einem<br />

halben Monatslohn eines Grundschullehrers.<br />

Wenn man bedenkt, dass ein Lehrer<br />

ca. 70,-- € verdient, fragt man sich natürlich,<br />

welche Ugander sich solch eine Ferienunterkunft<br />

leisten können.


Der gegrillte Victoriasee-Barsch, den wir<br />

dort serviert bekamen, schmeckte ganz<br />

lecker - für 4.500 UGS (entspr. 1,60 Euro).<br />

Eckhard Deflize<br />

Partnergruppe Kabuwoko<br />

Besuch am 13. und 14.08.2010<br />

Innerhalb von zwei Jahren war es am 14.<br />

August 2010 der zweite, bzw. dritte Besuch<br />

von Ulla Heinemann und mir in der<br />

Partnergruppe der <strong>KAB</strong> Kirchentellinsfurt.<br />

Es war ein schönes und sehr berührendes<br />

Wiedersehen mit den so freundlichen<br />

und sehr aktiven Menschen der CWM<br />

Kabuwoko. Begleitet wurden wir von Janet<br />

Nkuraja und James Sserunjogi.<br />

Wir hatten für den Besuch in Kabuwoko<br />

(leider) nur einen Tag reserviert. Zu allem<br />

Unglück kamen wir auch noch mit einer<br />

ordentlichen Verspätung in Kabuwoko an.<br />

So wurden wir im wahrsten Sinne des<br />

Wortes „sehnlichst“ erwartet. Schon in<br />

der bewegenden Begrüßung durch den<br />

Vorsitzenden Gerald Mugerwa wurde uns<br />

sehr schnell bewusst, welche hohe Bedeutung<br />

unser Besuch und im Besonderen<br />

die Partnerschaft, die auch als gegenseitige<br />

Verbundenheit und Solidarität<br />

beschrieben wird, für die CWM Kabuwoko<br />

hat.<br />

Gerald Mugerwa<br />

Viele Mitglieder sind an diesem eher kühlen<br />

Samstag gekommen. Sie haben für<br />

uns ein interessantes Programm gestaltet,<br />

das uns einen guten Einblick in die<br />

Geschichte, das Leben und die Aktivitäten<br />

der CWM Kabuwoko gegeben hat.<br />

Der Patron der CWM Kabuwoko ist einer<br />

der 22 <strong>Uganda</strong>-Märtyrer St. Charles<br />

Lwanga. In diesem Jahr feiert Kabuwoko<br />

das 12-jährige Bestehen der Basisgruppe<br />

und, so wird betont, auch der Partnerschaft<br />

mit der <strong>KAB</strong> Kirchentellinsfurt.<br />

Nach Höhen und Tiefen in diesen 12 Jahren<br />

ist die CWM Kabuwoko heute eine<br />

stolze, erfolgreiche und leistungsfähige<br />

Basisgruppe mit insgesamt 44 Mitgliedern<br />

(sehr ausgeglichen mit 22 Frauen und 22<br />

Männern). Sie wird vom gewählten<br />

sechsköpfigen Leitungsteam zusammengehalten,<br />

bestehend aus: Vorsitzendem<br />

(Gerald Mugerwa), Stellvertreterin (Beatrice<br />

Kibirige), Schriftführerin (Mary Nante),<br />

Kassiererin (Justine Mpungu), Verantwortlichem<br />

für Projekte (Charles<br />

Ssempijja) und einem Berater (F. X. Matovu).<br />

Neben dem christlichen Glauben und den<br />

christlichen Werten hat sich die CWM<br />

Kabuwoko das folgende afrikanische<br />

Sprichwort als weiteren Grundsatz zueigen<br />

gemacht: „Wenn Du schnell gehen<br />

willst, geh allein; wenn Du weit kommen<br />

willst, geh mit anderen.“ Gemeinsam haben<br />

sie mit dieser Haltung viel erreicht<br />

und sind weit gekommen… - soziale,<br />

ökonomische und spirituelle Entwicklungen<br />

sind durch verschiedene, z. T. abgeschlossene<br />

Projekte sichtbar. Gerald hat


es sehr schön formuliert: „Es ist allgemein<br />

bekannt, dass es nicht darauf ankommt,<br />

was Du begonnen hast, viel mehr was Du<br />

erreicht, oder beendet hast.“ Zum Beispiel<br />

wurden erreicht:<br />

Das Zelt- und Stuhlprojekt:<br />

Versammelt haben wir uns unter einem<br />

der insgesamt vier Zelte, welches der<br />

CWM für unterschiedliche Veranstaltungen<br />

zur Verfügung steht und welches<br />

auch eine wichtige Einnahmequelle für<br />

die Ortsgruppe darstellt.<br />

Kaffeesetzlinge<br />

Die Vision, das Vorhaben ist, möglichst<br />

jedes Mitglied mit mindestens 100 Kaffeepflanzen<br />

auszustatten. Der vom Verkauf<br />

der Setzlinge erzielte Ertrag, soll<br />

dann in die Gemeinschaft der CWM einfließen.<br />

Pilz- und Seifenprojekt<br />

Die (getrockneten) Pilze werden bereits<br />

auf dem Markt verkauft.<br />

Die Zelte werden zusammen mit den 400<br />

Stühlen auch an andere Gruppen oder<br />

Privatpersonen für Großveranstaltungen<br />

vermietet. Mit der zuletzt eingegangen<br />

Überweisung aus Kirchentellinsfurt ist ein<br />

weiterer Kauf von einem Zelt für 50 Personen<br />

geplant. Wenn durch die Vermietung<br />

von Zelten und Stühlen Mehreinnahmen<br />

zu verbuchen sind, ist weiterhin<br />

geplant, gegen einen finanziellen Beitrag<br />

den Transport zu den einzelnen Veranstaltungen<br />

zu organisieren, um die Ausstattung<br />

besser zu schützen.<br />

Pilzkultur<br />

Die Seifenherstellung aus natürlichen<br />

Kräutern ist gut angelaufen… -<br />

Colonal Coffee:<br />

Es wurden bereits 300 Setzlinge für den<br />

(vorbereiteten) Muttergarten erworben,<br />

die in der kommenden Regenzeit gesetzt<br />

werden können.<br />

die Seife ist gut einsetzbar bei empfindlicher<br />

Haut. Das Ziel ist, die Seife an Gesundheitseinrichtungen<br />

weiterzuverkaufen.


Beide Produkte – Pilze und Seife – sollen<br />

auf den regionalen Märkten und in der<br />

Stadt verkauft werden. Die Projekte sind<br />

CWM-Gemeinschaftsprojekte.<br />

Darlehens-System…<br />

… wurde eingeführt, um Mitglieder mit<br />

kleinen Familienprojekten zu unterstützen.<br />

Bis jetzt haben dieses Angebot 20<br />

Mitgliedern genutzt. Das Ziel ist u.a., ein<br />

Darlehen von mindestens 500.000,-- USh<br />

(~ 180,-- €) zur Verfügung stellen zu können.<br />

Viele andere (Sozial-) Aktionen wurden<br />

neben diesen Projekten durchgeführt, wie<br />

z.B.<br />

eine Art Stipendium für Waisen und<br />

bedürftige Kinder. Bis jetzt können<br />

dadurch insgesamt sieben Schüler die<br />

Secondary School und die technische<br />

Schule besuchen.<br />

während der Weihnachtszeit die Kleiderausgabe<br />

an bedürftige Menschen<br />

in Kabuwoko.<br />

einen Studientag. Dieser soll regelmäßig<br />

einmal im Jahr für die Gemeinschaft<br />

angeboten werden.<br />

die Durchführung des diözesanen 1.<br />

Maitages für alle CWM-Mitglieder in<br />

der Diözese Masaka.<br />

wurden deutlich, z.B. dass es auch in<br />

<strong>Uganda</strong> nicht einfach ist, neue und junge<br />

Mitglieder zu gewinnen. Spürbar war jedoch,<br />

dass die CWM Kabuwoko eine gewachsene<br />

und starke Gemeinschaft ist,<br />

die in den letzten Jahren zu einer Verbesserung<br />

der Lebensqualität für die Mitglieder<br />

und auch für die gesamte Gemeinde<br />

Kabuwoko beigetragen hat.<br />

Die Zeit war am Ende zu knapp bemessen<br />

und es war schade, nicht das gesamte<br />

geplante Programm durchführen zu<br />

können.<br />

Nach einem wunderbaren ugandischem<br />

Mittagessen…<br />

… haben wir alle gemeinsam…<br />

…verschiedene Mitglieder der CWM-<br />

Kabuwoko und Projekte, von denen wir<br />

bereits gehört haben, besucht:<br />

Der Bericht, das Engagement und die<br />

Vielfalt der Aktionen und Projekte haben<br />

uns sehr beeindruckt, zumal uns nicht<br />

bewusst war, was die Mitglieder der<br />

CWM Kabuwoko neben dem wirklich<br />

nicht immer leichten Alltag leisten. Viele<br />

Parallelen zu unseren Entwicklungen


Reich sind wir an<br />

diesem Tag mit<br />

sehr guten Eindrücken,<br />

schönen Begegnungen<br />

und<br />

einer sehr eindrucksvollen<br />

Skulptur<br />

beschenkt worden.<br />

Den Handwerksbetrieb von Mr. Walabyeki…<br />

Die Grüße von der<br />

<strong>KAB</strong>-<br />

Partnergruppe Kichentellinsfurt<br />

haben<br />

wir in Form<br />

eines Albums…<br />

… die Pilzzucht…<br />

…drei Fußbällen für die Jugendgruppe<br />

und für die Primaryschool, sowie kleinen<br />

Gastgeschenken überreicht.<br />

… mit dem dazugehörenden Gemüsegarten…<br />

… und last not least die Kaffeeplantage!<br />

Die Luftballons wurden dann auch gleich<br />

zur Maria Himmelfahrt-Dekoration genutzt.


Ebenso herzlich wie wir empfangen wurden,<br />

sind wir auch verabschiedet worden.<br />

Obwohl für uns alle – in Kabuwoko wie in<br />

Kirchentellinsfurt – es oft schwer ist, regelmäßig<br />

in Kontakt zu bleiben, sind wir<br />

im gegenseitigen Versprechen auseinander<br />

gegangen, diese Herausforderung<br />

auch in Zukunft gerne aufzunehmen. Wir<br />

danken der CWM Kabuwoko für diesen<br />

eindrucksvollen Tag und freuen uns sehr<br />

darauf, unsere Erfahrungen und Eindrücke<br />

nach Kirchentellinsfurt mitzunehmen<br />

und weiterzugeben.<br />

Susanne Lutz<br />

Gleich neben der Bischofskirche treffen<br />

sich die Gäste, Vertreter der einzelnen<br />

Ortsgruppen aus der Diözese Masaka<br />

sowie die zahlreichen Gäste aus den weiteren<br />

Diözesen von <strong>Uganda</strong> zum feierlichen<br />

Einzug.<br />

Zuvor ist es den einzelnen Gästen und<br />

unserer Delegation jedoch gegönnt, viele<br />

Bekannte wiederzusehen. Einigen hatten<br />

wir ja erst am vergangenen Tag in den<br />

Partnergemeinden Lebewohl gesagt,<br />

wieder andere hatten wir seit ihren Besuchen<br />

in Deutschland noch nicht getroffen.<br />

Es war schön, von so vielen Freunden<br />

begrüßt zu werden.<br />

Sonntag, 15.08 2010<br />

„Celebration 15th CWM”<br />

Festakt anlässlich des 15-jährigen Bestehens<br />

der CWM in der Diözese Masaka.<br />

Auf dem Platz<br />

vor dem Gottesdienstsaal wurde das<br />

Festprogramm, T-Shirts und andere, mit<br />

einem Festaufdruck versehene Gegenstände<br />

verkauft. Für jeden ein kleines<br />

Stück, um Gemeinschaft an einem großen<br />

Ganzen zu demonstrieren.<br />

Aufgrund eines sehr eng gefassten Zeitplans<br />

"durften“ einige aus der deutschen<br />

Delegation sich schon während des Gottesdienstes<br />

auf den Weg zum Queen Elisabeth<br />

National Park machen. Vor ihnen<br />

lag eine mehr als 6 stündige Fahrt, im<br />

afrikanischen Timing waren es 8 Stunden.<br />

Die Mitglieder der Internationalen Teams<br />

nahmen am Festtag der CWM – Masaka<br />

teil. Susanne Lutz überbrachte die Grüße<br />

und Glückwünsche der <strong>KAB</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong>. Das Grußwort finden Sie am<br />

Ende des <strong>Reisebericht</strong>s. Am Nachmittag<br />

kam Peter Niedergesäss dazu, um an<br />

den Gesprächen mit der Diözesanleitung


der CWM und YCWM teilzunehmen. Dabei<br />

wurden erste Eindrücke ausgetauscht.<br />

Adelheid und Rudolf Weisshar<br />

16. und 17. 08.2010<br />

Konferenzzeit – Delegiertenversammlung<br />

Am Montag trafen sich die Vertreter der 9<br />

Diözesanverbände zu einem Treffen in<br />

Butende. Dort wurde über die Arbeit des<br />

Vergangenen Jahres Bericht erstattet,<br />

weitere Vorgehensweisen besprochen,<br />

Projekte abgestimmt und für die zukünftige<br />

gemeinsame Arbeit mit den Verantwortlichen<br />

der Diözese <strong>Rottenburg</strong> -<br />

<strong>Stuttgart</strong> die ersten Absprachen getroffen.<br />

Intensiv diskutierten die Teilnehmer die<br />

Rollen der Vorsitzenden, Präsidenten und<br />

<strong>KAB</strong> – Hauptamtlichen in Arbeitsgruppen.<br />

Interessant sind die Parallelen zu den<br />

Peter Niedergesäss die neue Struktur des<br />

Internationalen Teams und Arbeitweise<br />

der <strong>KAB</strong> in Deutschland.<br />

Im Anschluss fand noch ein intensives<br />

Gespräch mit den Mitgliedern der Bundesleitung<br />

statt.<br />

Sonntag – Dienstag,<br />

15.08. – 17.08.2010<br />

Safari - Lodge<br />

Auch Europa hatte Einzug in Afrika gehalten,<br />

so bekam ich den Eindruck, als sich<br />

die Tore zum Safaripark öffneten. Doppelte<br />

Wachposten kontrollierten die Besucher,<br />

zunächst die Soldaten der Regierung<br />

und dann die hauseigenen Kontrolleure<br />

des Elisabeth Parks.<br />

Mit ein bisschen Spannung und großer<br />

Neugierde hatte ich mich mit 6 weiteren<br />

Teilnehmern unserer Reisegruppe 8 h auf<br />

einer staubigen und mit Schlaglöchern<br />

übersäten Strasse ohne große Pause auf<br />

die Reise gemacht. 300 km mit einem<br />

ugandischen Fahrer in einem Mini-Bus<br />

ging die Fahrt auf den „Highway Number<br />

1“. Diese afrikanische Autobahn ist nicht<br />

mit unseren Autobahnen in Europa zu<br />

vergleichen und sogar die Waldwege im<br />

Schwarzwald sind noch um einiges besser,<br />

aber nicht so natur belassen und<br />

staubig. Unser Fahrer, der eigentlich Lehrer<br />

im Hauptberuf ist, versuchte dem einen<br />

Schlaglocher auszuweichen und<br />

rutschte dafür in das nächste Schlagloch.<br />

Überlegungen in Deutschland.<br />

Susanne Lutz verdeutlichte die Projektabwicklungsmodalitäten<br />

von der Diözese<br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, Ulla Heinemann die<br />

Bedeutung von Schulpartnerschaften,


So wurden wir ganz schön durchgerüttelt<br />

und schon die Fahrt wurde zu einem kleinen<br />

Abenteuer. Ab und zu kamen uns<br />

große Reisebusse mit ihren Kamikazefahrern<br />

entgegen und der Schwächere<br />

musste nachgeben. Hier gelten noch die<br />

Naturgesetze, dass der Stärkere sich einfach<br />

durchsetzen kann.<br />

Spannend war auch jedes Mal zu entdecken,<br />

was aus der riesigen Staubwolke<br />

eines Busses auftauchte - vielleicht ein<br />

Fahrradfahrer mit einer riesigen Bananenstaude,<br />

die er quer transportierte,<br />

oder ein Boda-Boda (ein Moped) mit mindestens<br />

3 Personen besetzt.<br />

Endlich war die lange Fahrt fast geschafft<br />

und wir kamen staubig und verschwitzt<br />

auf eine asphaltierte Strasse mit Begrenzungspfosten<br />

und weißer Mittellinie, und<br />

das 4 km vor dem Safari Park.<br />

Ja, waren wir in Europa und ich hatte es<br />

gar nicht bemerkt? Wenn die Duschen so<br />

wie die Strassen sein werden, dann gibt<br />

es hier wohl warmes Wasser und Luxus<br />

pur, dachte ich. Es bestätigte sich später,<br />

dass hier kein Mangel vorhanden war und<br />

trotzdem kam bei mir immer wieder die<br />

Frage auf, wen hätte ich mit den Extra-<br />

Kosten des „Luxus-Aufenthaltes“ sinnvoll<br />

unterstützen können. Ein Lehrer verdient<br />

im Monat ca. 70,-- Euro und ich hatte in 3<br />

Tagen ein Jahresgehalt für mich alleine<br />

verbraucht. Diese Gedanken gingen mir<br />

auch beim Bezahlen der Rechnung mit<br />

der VISA - Karte durch den Kopf, als ich<br />

diese so ganz selbstverständlich zückte.<br />

Zurück blieb ein beklemmendes Gefühl….<br />

Ein riesiger Elefant begrüßte uns am Eingang<br />

zur Lodge.<br />

Der Empfang in der Lodge war gigantisch.<br />

Zuerst einmal konnten wir uns den<br />

Staub im Gesicht mit einem feuchten<br />

Tuch abwischen, anschließend wurde<br />

frisch gepresster Orangensaft zur Erfrischung<br />

serviert.<br />

Nach dieser Pause brachte ein Caddy<br />

uns mit dem Gepäck zu den Unterkünften<br />

der nächsten drei Tage. Beim Öffnen der<br />

Zimmertüre schlug mir schon die Kühle<br />

der Klimaanlage entgegen und mein Blick<br />

aus dem Fenster fiel nicht nur auf den<br />

frisch gemähten englischen Rasen sondern<br />

auf die paradiesische Lage des Lake<br />

Edward im Hintergrund. Ein kleines Hippo<br />

watschelte ganz in der Nähe so selbstverständlich<br />

im Gras und sagte mir ohne<br />

Worte: Willkommen in Afrika!<br />

Nach der langen staubigen Piste freute<br />

ich mich auf eine Dusche und es gab sogar<br />

warmes Wasser soviel man wollte,<br />

dazu europäisches Duschgel und frische,<br />

weiße Handtücher. Das Zimmer war<br />

blitzblank und um das Doppelbett war ein<br />

großes Moskitonetz angebracht, welches<br />

wie ein Vorhang geschlossen werden<br />

konnte.<br />

Das feudale Abendessen ließ keine Wünsche<br />

offen und bei einer Flasche Rotwein<br />

unterhielten wir uns über die krassen Unterschiede<br />

zwischen dem Aufenthalt in<br />

der Lodge und dem übrigen <strong>Uganda</strong>-Life.<br />

Währenddessen wurde in der Suite schon<br />

alles für die Nacht vorbereitet. Unsichtbare<br />

Wichtelmännchen oder -frauen hatten<br />

den großen Vorhang zugezogen, das<br />

Moskitonetz ums Bett herumgelegt und<br />

die Tagesdecke zurückgeschlagen – man<br />

musste nur noch hineinfallen.<br />

Also gute Nacht - bis morgen!<br />

Ein herrlicher Sonnenstrahl hatte mich<br />

aus dem Schlaf geholt und zum Frühstück<br />

im Freien eingeladen. Ein herrliches<br />

Frühstücksbüfett war vorbereitet. Es ,gab<br />

von frisch zubereiten Spiegeleier bis zur<br />

englischen Marmelade, Kaffee, der auch<br />

nach Kaffee roch, Säfte in allen Variationen,<br />

Fleisch und Wurst, frisches Obst und<br />

noch verschiedene Brotsorten. In den 3<br />

Tagen musste man auf die Linie achten!


Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es<br />

mit dem Jeep auf die Safari.<br />

Die Elefanten und Löwen haben gewusst,<br />

dass heute die <strong>KAB</strong> aus dem „Schwabenländle“<br />

unterwegs war und haben deshalb<br />

extra auf uns gewartet um „unsere Strasse“<br />

zu überqueren, schließlich hatten wir<br />

auch für ihren Anblick bezahlt.<br />

Einer der Elefanten hätte uns sogar mit<br />

seinen Elfenbeinzähnen und dem Rüssel<br />

gerne begrüßt, aber unser Guide wollte<br />

so eine Nähe einfach nicht zulassen und<br />

hat lieber den Rückwärtsgang eingelegt.<br />

Der Elefant war beleidigt und drehte uns<br />

dann den Rücken zu; dann also nicht!!!!<br />

Der Abend endete wieder mit einem üppigen<br />

Mahl unter einem schönen Sternenhimmel,<br />

wir suchten den „Südstern“<br />

und fanden ihn leider nicht – vielleicht<br />

beim nächsten Mal.<br />

Am anderen Morgen machten wir einen<br />

letzten Ausflug zur Kraterlandschaft und<br />

waren beeindruckt von der Stille, die hier<br />

herrschte. Die umgebende Natur spiegelte<br />

sich im Kratersee wider und ließ eine<br />

besondere Atmosphäre aufkommen, die<br />

lästigen Stechmücken holten uns aber<br />

wieder schnell in die Wirklichkeit zurück.<br />

Günter Bossert<br />

Dienstag / Mittwoch,<br />

17. – 18.08.2010<br />

Letztes Treffen im Kloster in Butende<br />

Fast alle „big five“ hatten an diesem Tag<br />

ihren freien Ausgang und durchkreuzten<br />

unsere Wege, so dass wir mit dem Gesehenen<br />

zufrieden das Mittagessen einnahmen.<br />

Nachmittags ging es dann mit<br />

dem Boot auf den Lake Edward, um die<br />

im Fluss lebenden Tiere zu fotografieren.<br />

Beeindruckend war, wie die Hippo-Mutter<br />

ihr kleines Baby gegen den eigenen Vater<br />

verteidigte, damit es von ihm nicht aufgefressen<br />

wurde. Die Natur zeigte sich hier<br />

von der unbarmherzigen Seite. Bei einem<br />

anderen Hippo hatten wir gerade dieses<br />

Schauspiel verfolgen können und ich<br />

musste ab und zu meinen Blick abwenden.<br />

Am Dienstagabend, 17.08.2010, trafen<br />

mit Ausnahme der Besuchergruppe von<br />

Kasese alle wieder wohlbehalten in Butende<br />

ein. Dort hieß es dann endgültig<br />

Abschied von Masaka zu nehmen und<br />

alles für die Besuche der Diözesen Fort-<br />

Portal, Hoima und Gulu vorzubereiten.<br />

Bereits am frühen Morgen trennte sich<br />

die Gruppe, einige der Teilnehmer stießen<br />

zur Besuchergruppe nach Kasese,<br />

eine Gruppe brach nach Fort-Portal und<br />

Hoima auf, die letzte Gruppe machte sich<br />

auf den langen Weg in den Norden von<br />

<strong>Uganda</strong>, in die Diözese Gulu.<br />

Mittwoch – Sonntag,<br />

18. – 22.08.2010<br />

Besuch der Diözesen Fort Portal und<br />

Hoima durch Johannes Schmitt, Eckhard<br />

Deflize, Adelheit & Rudolf Weisshar<br />

Diözese Fort Portal, CWM-<strong>Uganda</strong><br />

Einen Diözesanvorstand (DEXCO) gibt es<br />

noch nicht. Zuständiger Hauptamtliche:<br />

Robert Isoke aus Hoima<br />

Daten zur Diözese Fort Portal:<br />

gegründet: 21 February 1961


Erzdiözese: Archdiocese of<br />

Mbarara<br />

Messsprache: Latin (or Roman)<br />

Gebiet: 9,553 (3,689 Square Miles)<br />

Adresse: Bishop's House, P.O. Box<br />

914, Fort Portal, <strong>Uganda</strong><br />

Telephone: (0483)23.006<br />

Fax: 22.072<br />

Ordinary Bishop: Robert Muhiirwa<br />

Auxiliary Bishop: Joseph Mugenyi Sabiiti<br />

Pastoral Coordinator: Robert Rumbiiha<br />

Chplain Lay Apostolate: Francis B. Byaruhanga<br />

Die Diözese hat 20 Pfarreien.<br />

Gründung der CWM 2007 durch Robert<br />

Isoke. Derzeit 3 Gruppen mit insgesamt<br />

143 Mitgliedern.<br />

Vorsitzende CWM-Fort Portal: Francis B.<br />

Byaruhanga, Fort Portal<br />

Vorstand: Mr. Francis Kiizo 0774336949<br />

Mrs. Scovia Nyamaizi 0774447817<br />

Kicwamba gegründet: 23.01.2010<br />

36 Mitglieder<br />

Kanyamukale gegründet: 11.05.2008<br />

57 Mitglieder<br />

Hapuuyo gegründet: 2007<br />

50 Mitglieder<br />

Jede Gruppe hat einen Vorstand. Ziel der<br />

Aktivitäten ist die Selbstfinanzierung<br />

durch die örtliche Tierhaltung. Es gibt<br />

Ausbildungskurse für Tierhaltung, Finanzierung<br />

sowie Vermarktung der Produkte.<br />

Hauptprobleme für die weitere Ausbreitung<br />

sind die verfügbare Zeit der Hauptamtlichen<br />

und die langen Fahrzeiten.<br />

Letztere kommen durch die großen Entfernungen<br />

und die schlechten Straßen<br />

zustande.<br />

Gespräch mit Bischof Robert Muhiirwa:<br />

Es gibt derzeit etwa 20 Laienorganisationen<br />

in der Diözese. CWM ist mit 3 Gruppen<br />

nicht von großer Bedeutung. Mit 7<br />

Gruppen könnte man mit der Unterstützung<br />

des Bischofs in Form von Büroräumen<br />

und Hilfe bei Schulungen und Ähnlichem<br />

rechnen.<br />

Es wurde vereinbart einen gesteigerten<br />

Aufwand zu treiben, um auf die Zahl von<br />

7 Gruppen mit mindestens 30 Mitgliedern<br />

(pro Gruppe) zu kommen. Robert Isoke<br />

ist einverstanden, hat aber auf erhöhte<br />

Reisekosten hingewiesen. Auch der Vorstand<br />

von Hoima hat der vorübergehenden<br />

Arbeitsverlagerung von Robert zugestimmt.<br />

Ein Pfarrer ist besonders aktiv<br />

und bereit, die Ausdehnung der CWM<br />

aktiv zu unterstützen. Fr. Vincent Agutamba<br />

ist Präses der Gruppe Kicwamba,<br />

die am 23.01.2010 gegründet wurde, die<br />

derzeit 36 Mitglieder hat, ihr Vorsitzender<br />

ist John Patrick Kyalimba.<br />

Obwohl es einige Spenden aus der Region<br />

gegeben hat (hauptsächlich Politiker)<br />

wird für die Ausbreitung sowohl Geld als<br />

auch organisatorische Unterstützung gebraucht.<br />

Es hat sich aus der Diskussion<br />

ergeben, dass CWM´ler aus Hoima hilfreich<br />

sein könnten, den Aufbau zu unterstützen.<br />

Aus Masaka kann keine Unterstützung<br />

gegeben werden, da dort eine<br />

andere Sprache gesprochen wird. Die<br />

Zusammenarbeit der Hauptamtlichen aus<br />

unterschiedlichen Diözesen ist hingegen<br />

sinnvoll.<br />

Die Reisegruppe hat die Pfarrei/Gruppe<br />

Hapuuyo besucht.


Donnerstag und Sonntag,<br />

19. und 22. August 2010<br />

Diözese Hoima, CWM-<strong>Uganda</strong><br />

Zuständiger Hauptamtliche: Robert Isoke,<br />

Hoima<br />

Daten zur Diözese Hoima:<br />

gegründet: 9 August 1965<br />

Erzdiözese: Mbarara<br />

Messprache: Latin (or Roman)<br />

Gebiet: 17,200(6,643 Square<br />

Miles)<br />

Adresse: Bishop's House,<br />

P.O. Box 34, Hoima, <strong>Uganda</strong><br />

Telephone: (0465)40.061<br />

Fax: 40.336<br />

Deogratias Muganwa Byabazaire, Bischof<br />

(seit 1991)<br />

Die Diözese hat 38 Pfarreien.<br />

Bischof Deogratias Byabazaire ist seit<br />

über einem Jahr im Krankenstand, er wird<br />

durch seinen Generalvikar vertreten. Die<br />

Einsetzung eines neuen Bischofs ist zu<br />

erwarten.<br />

Gründung der CWM 2003 durch Robert<br />

Isoke. DEXCO seit 09.08.2008..<br />

Derzeit 20 Gruppen mit insgesamt 1179<br />

Mitgliedern.<br />

Butema 36<br />

Bujumbura 78<br />

Bulindi 67<br />

Mugalike 69<br />

Kikapta 46<br />

Tusigwire 48<br />

Tukole 30<br />

Kyenkonge 82<br />

Kikimizi 62<br />

Bujumbura 27<br />

Abeteraine 59<br />

Kitoba 24<br />

Kabalye 80<br />

Nyamigisa 200<br />

Igayasza 74<br />

Bakristu Tweimukye 39<br />

Birembo 50<br />

Ruhunga 41<br />

Magoma 37<br />

DEXCO Mitglieder:<br />

Vorsitzender: Mr.Fabius Ndozereho<br />

2. Vorsitzender: Mr.Jeremiah Atagwirweho<br />

Kassenwart: Ms.Letitia Kyahurwa<br />

Schriftführer: Mr.Michael Alibankoha<br />

Kaplan :<br />

Msgr.Deogratias Serunjogi<br />

Jede Gruppe hat einen Vorstand. Ziel der<br />

Aktivitäten ist die Selbstfinanzierung<br />

durch die örtliche Tierhaltung. Es gibt<br />

Ausbildungskurse für Tierhaltung, Finanzierung<br />

sowie Vermarktung der Produkte.<br />

Besuch im CWM-Hoima Büro:<br />

Wir bekamen einen Bericht von der Büroangestellten<br />

Ida Kyomukama. Der Raum<br />

befindet sich in einem Gebäude der Diözese,<br />

in dem sich weitere Büros befinden.<br />

Der Raum ist für zwei Arbeitsplätze ausreichend<br />

groß und ansprechend. Die<br />

Ausstattung ist teils vom CWM und teils<br />

von der Diözese. Alles macht einen sauberen<br />

und ordentlichen Eindruck. Es gibt<br />

einen alten Computer mit Drucker und<br />

einen Telefonanschluss.<br />

Die Angestellten im Gebäude haben häufige<br />

und lang anhaltende Stromausfälle.<br />

Dies behindert die Arbeit erheblich. Ferner<br />

gibt es für das CWM Büro keinen Internetanschluss.<br />

Der vorhandene Laptop<br />

ist nicht mehr verwendbar. Eckhard und<br />

Johannes haben sich vorgenommen, die<br />

genannten Probleme zu bearbeiten. Dies<br />

ist aber durch mangelnde Kommunikation<br />

bisher nicht geschehen.


Auf Grund anderer Verpflichtungen konnte<br />

nicht der vollzählige Diözesanvorstand<br />

an dem Treffen mit uns teilnehmen. Dennoch<br />

haben wir einen informativen Bericht<br />

bekommen und konnten ein gutes<br />

Gespräch mit dem Vorsitzenden und den<br />

Hauptamtlichen führen. Als Ziele der<br />

CWM wurden genannt: Stärkung des<br />

Glaubens und der Solidarität, Interessenvertretung<br />

der Ärmsten und Verbesserung<br />

der Familieneinkommen. Auf das<br />

Wachstum der CWM und die laufenden<br />

Aktivitäten wurde hingewiesen. Auch das<br />

CWM Büro als Anlaufstelle wird von den<br />

Mitgliedern als wertvoll eingeschätzt.<br />

Die Herausforderungen sind als Folge<br />

von AIDS und Zuwanderung aus noch<br />

ärmeren Gegenden hauptsächlich wirtschaftlicher<br />

Natur. Angefragt werden Mittel<br />

für Erwachsenenbildung und Berufsausbildung.<br />

Ferner ist der Wunsch<br />

nach <strong>KAB</strong>-Partnergruppen in Deutschland<br />

sehr ausgeprägt. Der Informationsfluss<br />

innerhalb der CWM wird als verbesserungswürdig<br />

empfunden.<br />

Besuch der Gruppe in Igayaza:<br />

Die CWM Gruppe wurde am 13.07.2004<br />

gegründet.<br />

Vorstand der Gruppe:<br />

Vorsitzender: Mr. Deogratius Kiiza<br />

2. Vorsitzende: Miss Madren Nassejje<br />

Kassenwart:<br />

Schriftführer:<br />

Mrs. Banobre Filsta<br />

Mr.Peter Kyamuhangire<br />

Diese Gruppe hat außer Landwirtschaft<br />

auch einen großen Schulbereich vom<br />

Kindergarten bis zur Berufsausbildung.<br />

Die Bautätigkeiten sind noch im Gange.<br />

Hier werden unter anderem Waisen und<br />

Kinder von Migranten unterrichtet. Die<br />

Aktivitäten, Ziele und Wünsche sind mit<br />

denen der anderen Gruppen in den Diözesen<br />

Hoima und Fort Portal vergleichbar.<br />

An dieser Stelle sollte noch stellvertretend<br />

für diese beiden Diözesen angemerkt<br />

werden, dass die Beantragung von<br />

Projektgeldern bei den Ortsgruppen bisher<br />

unbekannt war. Man ist davon ausgegangen,<br />

dass Finanzmittel hauptsächlich<br />

durch Gruppenpartnerschaften erzielt<br />

werden. Johannes hat darauf hingewiesen,<br />

dass eine Partnerschaft einen spirituellen<br />

Wert hat und ein Mindestmaß an<br />

direkter Kommunikation erfordert.<br />

Besuch der Gruppe in Butema:<br />

Die Pfarrei wurde am 06.02.1997 gegründet.<br />

Die CWM Gruppe wurde am<br />

13.11.2003 gegründet. Die Pfarrei hat 25<br />

Filialen, die von Katecheten geleitet werden<br />

und sich über ein weites Gebiet verteilen.<br />

In alle Filialen zusammen gibt es<br />

70 eingetragene Mitglieder.<br />

Vorstand der Gruppe:<br />

Chairperson: Mr. Jeremiah Atagwirweho<br />

Vice Chairperson: Ms. Cecilia Tibanagwa<br />

Kassenwart: Mr. Maria Tibezinda<br />

Schriftführer:<br />

Kaplan:<br />

Mr. Michael Irumba<br />

Rev. Gerald-Mjella<br />

Muwonge<br />

Ergänzend zu den schon generell genanten<br />

Aufgaben und Probleme kommen in<br />

dieser Region noch weitere hinzu. Die<br />

Katecheten müssen von den örtlichen<br />

Gemeindemitglieder unterstützt werden,<br />

die Migranten werden auf Grund ihrer<br />

praktisch nicht vorhandenen Schulbildung<br />

ausgegrenzt und die neu eingeführte Zuständigkeit<br />

der Regierung für das Schulwesen<br />

stellt das Verlangen von Elternbeiträgen<br />

für Schulen sogar unter Strafe.<br />

Der große Wunsch dieser sehr leistungsfähigen<br />

Gruppe, eine Partnergruppe in<br />

Deutschland zu finden, wird von der <strong>KAB</strong><br />

Pfullingen bald erfüllt werden.<br />

Johannes Schmitt


Mittwoch – Samstag,<br />

18.08. - 21.08.2010<br />

Besuch der Diözese Kasese durch Susanne<br />

Lutz, Marion Santin, Günther<br />

Bossert, Huberta und Josef Reisser<br />

Am Morgen des 18. August machten sich<br />

Susanne Lutz und Marion Santin in Begleitung<br />

von Janet Nkuraja, Charles Muyanja<br />

und Father Patrick auf den Weg in<br />

die Diözese Kasese.<br />

Kasese liegt im Westen <strong>Uganda</strong>s und<br />

umfasst eine Größe von 3.205 m². Im<br />

Westen grenzt die Diözese an die Dem.<br />

Rep. Kongo.<br />

Im Jahr 2004 wurde in Kasese durch Bischof<br />

Egidio Nkaijanabwo die CWM<br />

(Catholic Workers Movement) gegründet.<br />

Heute gehören 10 Gruppen mit insgesamt<br />

449 Mitgliedern der CWM an.<br />

Unsere erste Station war Katwe, am<br />

Rande des Queen Elizabeth Nationalparks.<br />

Dort trafen wir dann auch mit dem<br />

Rest unserer Gruppe, Günther Bossert<br />

und dem Ehepaar Reissner zusammen.<br />

In Katwe berichtete uns der Vorsitzende<br />

Tinka M. John und der Präses Fr. Kule<br />

Joseph von den individuellen Projekten<br />

der Mitglieder wie z. B. der Salzgewinnung,<br />

aber auch vom Plan, einen Campingplatz<br />

in Katwe zu betreiben. Das benötigte<br />

Land hat die Gruppe bereits erhalten,<br />

jetzt gilt es noch, die benötigte Infrastruktur<br />

wie z. B. Toiletten und Kochmöglichkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Im Anschluss daran machten wir uns gemeinsam<br />

auf den Weg zur CWM-Gruppe<br />

in Kasanga. Zwischen der <strong>KAB</strong> Einsingen<br />

und Kasanga hat sich eine stabile Partnerschaft<br />

entwickelt, was uns sehr positiv<br />

erzählt wurde. Die Mitglieder der Ortsgruppe<br />

zeigten uns verschiedene Projekte:<br />

ein Hühnerzuchtprojekt, den Kirchbau<br />

mit eigens hergestellten Ziegeln und das<br />

Computer-Projekt des Vorsitzenden. Dort<br />

werden sämtliche Office-Programme geschult,<br />

aber auch Büroartikel verkauft und<br />

ein Kopierservice angeboten.<br />

Gemeinsam mit den Mitgliedern machten<br />

wir nach dem Mittagessen einen Spaziergang<br />

zur Grenze zum Kongo, wo wir das<br />

geschäftige Treiben der Händler beobachten<br />

konnten.<br />

Am Nachmittag wurden wir von der Ortsgruppe<br />

in Nsenyi erwartet. Da wir leider<br />

sehr spät kamen, trafen wir hauptsächlich<br />

die Mitglieder der Frauengruppen. Ein<br />

Schwerpunkt der Frauen ist die Aufklärung<br />

über HIV/AIDS. Dies wurde uns sehr<br />

anschaulich durch das Vorführen von<br />

Liedern und Theaterstücken gezeigt. Außerdem<br />

hatten wir die Möglichkeit, Handarbeiten,<br />

die von den Frauen hergestellt<br />

werden, einzukaufen.<br />

Nach der Übernachtung im Gemeindehaus<br />

wurde uns am nächsten Morgen<br />

noch ausführlich am Salzsee die Gewinnung<br />

des Salzes erklärt und gezeigt.<br />

Etwas mehr in den Bergen zeigten uns<br />

die Mitglieder einen wunderschönen Platz<br />

an einem Wasserfall, wo die Gruppe ein<br />

Gästehaus eröffnen möchte.


Die Nacht verbrachten wir im St. John´s<br />

Seminary von Fr. Patrick, dem Diözesan-<br />

Präses von Kasese.<br />

Am nächsten Morgen feierten wir einen<br />

sehr berührenden Gottesdienst und konnten<br />

anschließend noch das Seminar besichtigen,<br />

bevor wir gemeinsam nach<br />

Ibanda fuhren.<br />

Im Jahr 2004 wurde die Gruppe gegründet.<br />

Durch den Wegzug der Vorsitzenden<br />

konnte die Gruppe aber nicht so recht<br />

Fuß fassen. Seit dem Jahr 2006 trifft sich<br />

die Gruppe nun aber wieder regelmäßig<br />

und hat inzwischen 40 Mitglieder. Die<br />

Frauengruppe hat einen eigenen kleinen<br />

Laden eingerichtet, in dem sie Handarbeiten<br />

verkaufen. Außerdem baut die Gruppe<br />

an einem Geschäftshaus. Durch die<br />

Mieteinnahmen sollen weitere Projekte<br />

finanziert werden.<br />

Besonders schön war der Ort, an den uns<br />

die Gruppe zum Mittagessen einlud. Einige<br />

Kilometer außerhalb, ca. drei Kilometer<br />

vom Rwenzori Mountains National<br />

Park entfernt, betreibt ein Mitglieder der<br />

Ortsgruppe das Rwenzori Turaco View.<br />

Dort haben Gäste die Möglichkeit zu<br />

übernachten, das Restaurant zu besuchen<br />

oder von dort eine Tour in die<br />

Rwenzori Mountains zu starten.<br />

Es fiel uns schwer, uns von diesem Platz<br />

zu verabschieden, dennoch machten wir<br />

uns auf, da wir in Kasese erwartet wurden.<br />

Nach einem Treffen mit der Ortsgruppe<br />

dort wurden wir von Bischof Egidio<br />

empfangen und erhielten dort auch<br />

noch nähere Informationen über die Arbeit<br />

der CWM in der Diözese.<br />

Am Abend waren wir beim Vorsitzenden<br />

der diözesanen CWM, Baritazale Kule<br />

Benson eingeladen und wurden dort<br />

fürstlich bewirtet.<br />

Nach eindrucksvollen Tagen in der Diözese<br />

Kasese und einer Nacht im Bischofshaus<br />

machten wir uns am nächsten<br />

Morgen auf den Weg zurück nach<br />

Kampala.<br />

Die Empfänge in den Gemeinden waren<br />

überaus herzlich, die Projekte, die wir<br />

anschauen konnten, sind sehr zukunftsorientiert<br />

und die Themen, mit denen sich<br />

die Gruppen in der Diözese beschäftigen,<br />

sind durchweg politisch relevant. Wir<br />

konnten gute Tage mit wertvollen Begegnungen<br />

in der Diözese Kasese erleben<br />

und sind unseren Gastgebern sehr dankbar.<br />

Marion Santin<br />

Mittwoch – Sonntag,<br />

18.08. – 22.08.2010<br />

Besuch der Diözese Gulu<br />

durch Ulla Heinemann, Hildegard und<br />

Peter Niedergesäss<br />

Beim Besuch der Partnerdiözese Gulu<br />

fällt schon bei der Anfahrt auf, die einfachen<br />

Häuser weichen den Rundhütten.<br />

Viele Häuser und Hütten sind noch leer.<br />

In der Region der Acholi herrschte bis vor<br />

1,5 Jahren Bürgerkrieg. Die Auseinandersetzung<br />

mit den Kindersoldaten der<br />

Lord's Resistance Army (LRA) hat 20<br />

Jahre lang das Leben der Menschen vergiftet.<br />

Schätzungen zufolge hat die LRA<br />

in <strong>Uganda</strong> im Laufe der Jahre mehr als<br />

65.000 Kinder und Jugendliche entführt,<br />

nach Uno-Angaben mussten rund 1,8<br />

Millionen Menschen in der Region vor<br />

den Überfällen in Sammellager flüchten.<br />

Da kann jeder Gesprächspartner ein<br />

Kriegserlebnis berichten. So wie der Diözesankaplan<br />

der <strong>KAB</strong> in Gulu Santo<br />

Onen. Er konnte mit 14 Jahren aus seinem<br />

Dorf flüchten, als die LRA es überfal-


len hat. Es war ca. 21 Uhr als die ersten<br />

Schüsse fielen. Er konnte sich aus dem<br />

Dorf schleichen. „Ich bin bis lang nach<br />

Mitternacht kreuz und quer durch den<br />

Busch gerannt und irgendwann erschöpft<br />

unter einem Baum eingeschlafen“ erzählt<br />

Father Santo. Am nächsten Tag flüchtete<br />

er nach Gulu in eine Schule. Viele wurden<br />

umgebracht, seine Mutter überlebte.<br />

Doch bei ihr übernachten kann er nicht,<br />

noch immer kann er bei ihr nicht einschlafen.<br />

Die Angst sitzt tief. Es fällt auf, die<br />

Gespräche enden abrupt, mit „Lasst uns<br />

in die Zukunft blicken“. Das traumatisierte<br />

Land hat seinen Lebensrhythmus noch<br />

nicht gefunden. Die Menschen aus den<br />

Auffanglagern müssen mit ihrer Angst<br />

zurück in ihre Dörfer oder bleiben in dem<br />

Lagerort. So auch in Pagak. Dort wurde<br />

eine der 10 neuen <strong>KAB</strong> Gruppen seit<br />

2007 gegründet. In der Gruppe arbeiten<br />

Dorfbewohner, neu zugezogene Flüchtlinge<br />

und in der dazu gehörigen Jugendgruppe<br />

drei ehemalige Kindersoldaten<br />

mit. Beim Schweineprojekt, vom Weltnotwerk<br />

der <strong>KAB</strong> gefördert, und beim<br />

Bohnenanbauprojekt, gefördert von der<br />

<strong>KAB</strong> <strong>Rottenburg</strong> <strong>Stuttgart</strong>, lernen die<br />

Menschen das Zusammenleben neu auf<br />

der Basis christlicher Werte und mit verbesserten<br />

landwirtschaftlichen Anbaumethoden.<br />

Die Mutterschweine haben schon<br />

dreimal geworfen. Der Erlös aus dem<br />

Verkauf der Ferkel geht zu 60% an die<br />

Gruppenmitglieder, 10% an die Kirchengemeinde<br />

für Grund und Boden und 30%<br />

in die Gruppenkasse für Rücklagen und<br />

weitere Projekte.<br />

In Gulu selber wird nahe der Universität,<br />

ein Container von der <strong>KAB</strong> zu einem Verkaufsshop<br />

umgebaut. Der Verkauf von<br />

Schulmaterialien soll dreimal im Jahr eine<br />

Seife für jeden der rund 1.000 Schüler in<br />

einer speziellen Schule für ehemalige<br />

Kindersoldaten finanzieren. Die Anschubfinanzierung<br />

stammt von Einzelspendern<br />

aus der <strong>KAB</strong> <strong>Rottenburg</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Dies<br />

macht deutlich: Es sollen von Anfang an<br />

Selbsthilfestrukturen geschaffen werden,<br />

an denen die Betroffenen beteiligt werden.<br />

Auch an diesem Projekt sind einzelne<br />

Kindersoldaten beteiligt. So gelingt die<br />

Integration am besten, sagte der Vorsitzende<br />

der <strong>KAB</strong> Charles Odoki. Von speziellen<br />

Gruppen von Kindersoldaten hält<br />

er nichts.<br />

Es ist der langwierigere und mühsamere<br />

Weg, festigt aber die sozialen Strukturen<br />

der Region, meint auch der Leiter <strong>KAB</strong>-<br />

Delegation aus Baden Württemberg Peter<br />

Niedergesäss. Für die Soforthilfe sind die<br />

UN und unzählige Hilfsorganisationen<br />

zuständig. „Wir als <strong>KAB</strong> schaffen nachhaltige<br />

Strukturen und bilden in den Projekten<br />

Verantwortliche für die zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen, die das<br />

Land dringend braucht, aus,“ betonte der<br />

<strong>KAB</strong> Diözesansekretär nach seiner Rückkehr<br />

in Bad Waldsee.<br />

Besuch in der Gruppe Pagak,<br />

Diözese Gulu<br />

CWM Struktur:<br />

1 Basisgruppe: 40 Mitglieder<br />

Die Gemeinde Pagak ist praktisch wieder<br />

neu am Entstehen. Während des Bürgerkrieges<br />

wohnten ca. 14.000 Menschen<br />

viele Jahre in Lagern in Pagak. Erst jetzt<br />

kehren sie langsam in ihre Häuser zurück,<br />

die oft wieder hergerichtet werden<br />

müssen. Sie sind nicht nur arm, insbesondere<br />

die Kinder müssen sich wieder<br />

an ein normales Leben in einem Dorf gewöhnen<br />

und die normalen Regeln des<br />

Zusammenlebens, wie die Achtung des


Eigentums der Anderen, lernen. Somit ist<br />

der Aufbau sehr mühsam.<br />

Die CWM wird hier als große Hilfe empfunden,<br />

in der man durch gemeinsame<br />

Projekte lernt, den eigenen Lebensstandard<br />

zu verbessern. Vor allem aber spürt<br />

man in der solidarischen Zusammenarbeit<br />

die christlichen Werte und lernt sie zu<br />

leben. Das wird in dieser Situation der<br />

verlorengegangen Verhaltensnormen mit<br />

großer Dankbarkeit angenommen. Außerdem<br />

werden auf diesem Wege die<br />

Erfahrungen in der Landwirtschaft an alle<br />

Mitglieder weitergegeben. In der Gruppe<br />

leben und arbeiten einheimische Kriegsflüchtlinge,<br />

die in Pagak geblieben sind,<br />

und auch ehemalige Kindersoldaten zusammen.<br />

Aktuelle Projekte:<br />

Anbau von Zuckerrohr<br />

Für das Zuckerrohr kann zurzeit ein guter<br />

Preis erzielt werden. Mit dem Gewinn<br />

versuchen die Mitglieder wieder neue<br />

Projekte zu finanzieren.<br />

Schweine Projekt<br />

Durch die Spende vom Weltnotwerk war<br />

es möglich, einen Stall zu bauen und mit<br />

einer Schweinezucht zu beginnen. Der<br />

erste Wurf Schweine ist schon ordentlich<br />

gewachsen und kann demnächst an die<br />

anderen Mitglieder verteilt werden, damit<br />

auch sie mit einer Zucht beginnen können<br />

Die Mitglieder treffen sich in der Woche<br />

2-mal um ihre Erfahrungen auszutauschen<br />

und die Arbeit abzusprechen.<br />

Anbau von Bohnen<br />

Die Jugendlichen aus der Gruppe bauen<br />

ein Feld Bohnen an, die dann auf dem<br />

Markt verkauft werden.<br />

Peter Niedergesäss<br />

Pilgern in <strong>Uganda</strong><br />

Schon immer war Pilgern mit Mühen und<br />

Strapazen versehen, schon immer büßten<br />

die Sünder für ihre schweren Vergehen<br />

und baten um Sühne auf ihrem Pilgerweg<br />

- schon immer war das so. Aber<br />

ahnte eine oder einer von uns 3 Besuchern<br />

in Gulu, was auf uns zukam, als es<br />

hieß: Pilgerfahrt nach Paimol, Abfahrt um<br />

4.30 Uhr (! War ja schon Sühne genug…!),<br />

Frühstück um 9.00 Uhr an der<br />

Märtyrerkirche der Seligen Märtyrer David<br />

Okelo und Gildo Irwa, junge Katechisten<br />

und Märtyrer, die als jugendliche Missionare<br />

1918 in Paimol getötet worden sind.<br />

Anschließend waren Messe und Mittagessen<br />

geplant, danach Heimfahrt mit erwarteter<br />

Rückkehr gegen 20.00 Uhr. Dieses<br />

Programm las sich für eine Rheinländerin<br />

wie die mehr oder weniger gemütliche<br />

Fahrt nach Kevelaer oder Maria<br />

Laach.<br />

Aber es kam anders – oder wer ein rechter<br />

Sünder ist, muss Buße tun…<br />

Pünktlich um 5.00 Uhr war der Bus am<br />

Hotel und lud uns als letzte Pilger ein.<br />

Der Reisebus mit 60 Plätzen war mehr<br />

als dicht besetzt. Auf Pisten ging die<br />

Fahrt Richtung Kitgum. Der Busfahrer<br />

bewältigte die Holperpiste mit seinem<br />

schwerfälligen Fahrzeug mit Bravour. Kitgum<br />

erreichten wir gegen 9.00 Uhr. Eigentlich<br />

war das doch die Frühstückszeit<br />

in Paimol. Was soll es? Jeder kann sich<br />

mal um einige Viertelstunden vertun. Gegen<br />

10.00 Uhr wagte ich die Frage an<br />

Consolate, wie weit es noch sei, und es<br />

kam immer wieder die Antwort: „Far<br />

away, oh, so far away!“ Die Straßen wurden<br />

immer abenteuerlicher, da wir nun<br />

auch noch auf einer einspurigen Straße<br />

fuhren, die im Bau war. Fantastisch die<br />

Landschaft mit ihren sich uns immer mehr<br />

nähernden Bergformationen. In flachen<br />

Ebenen erheben sich gigantische Tafelberge<br />

wie aus dem Nichts. Und der Bus<br />

fährt und umrundet das nächste Schlagloch<br />

und fährt. Es wird 11.00 Uhr – „oh,


far away“ – es wird 12.00 Uhr – „oh far<br />

away“. Und dann sind wir in Kalongo -<br />

nein nicht an unserem Ziel – es sind jetzt<br />

nur noch 1,5 Stunden bis dorthin, aber<br />

mal wieder in einer kleinen Stadt. Der<br />

Busstopp am Krankenhaus, an dessen<br />

Kiosk wir wenigstens ein Getränk kaufen<br />

konnten und die Toilette des Pfarrhauses<br />

benutzen durften, war schon ein Lichtblick.<br />

Es gab niemanden, der sich ohne<br />

Rückenschmerzen nach etwa 20 Minuten<br />

Pause wieder in den Bus setzte. Und erneut<br />

ging die Fahrt weiter, die Straßenverhältnisse<br />

waren weiterhin unverstellbar<br />

schlecht. Wieder versuchte der Busfahrer<br />

den tiefsten Löchern aus dem Weg<br />

zu gehen und fuhr sich dabei im Feld fest.<br />

Nichts ging mehr - und mit jedem Versuch<br />

mehr, grub sich der Bus immer tiefer<br />

in das Feld! Was tun? Alle stiegen aus –<br />

Schon nach dem Gottesdienst beobachteten<br />

wir das Aufziehen dunkler, schwerer<br />

Regenwolken und der Busfahrer drängte<br />

auf eine schnelle Abfahrt, weil die Straßen<br />

nach Regen so gut wie gar nicht<br />

mehr befahrbar sind. Schnell noch das<br />

Mittagessen und schon saßen alle wieder<br />

nach 2 Stunden Pause um 15.30 Uhr im<br />

Bus. Zurück umgingen wir die Strecke mit<br />

der Baustelle und waren gute Hoffnung,<br />

dass wir spätestens um 22.00 Uhr wieder<br />

in Gulu sind. Es wurde dunkel, die tiefdunkle<br />

Nacht kam und - eine Lampe des<br />

Armaturenbrettes leuchtete rot. „No problem“<br />

sagte Consolate. Kein wirklich großes<br />

Problem, nur wir hatten ca. 70 km vor<br />

Gulu kein Benzin mehr. Das hieß etwa 2<br />

Stunden auf einen Benzinkanister warten,<br />

mitten im Busch in tiefer Dunkelheit. Es<br />

war Mitternacht, als wir das Hotel erreichten<br />

– staubig, müde, hungrig – aber uns<br />

ganz gewiss, dass wir für Vieles in unserem<br />

Leben an diesem Tag genug Abbitte<br />

getan hatten.<br />

und ganz geschlechtsspezifisch gingen<br />

die Frauen auf der Straße weiter, während<br />

die Männer erst mit Schieben und<br />

später dann mit Hilfe von Bauern den Bus<br />

ausgruben und Bretter unterlegten. Es<br />

war gegen 13.30 Uhr als wir dann zum<br />

„Frühstück“ an dem Platz der beiden Märtyrer<br />

waren. Ein kleiner Spaziergang zur<br />

Andachtskapelle und die Predigt des Katechten<br />

über das Leben und Wirken der<br />

beiden Märtyrer David Okelo und Gildo<br />

Irwa sowie deren tragischen Tod stimmten<br />

auf den nun folgenden Gottesdienst<br />

ein.<br />

Priesterweihe in der Diözese Gulu<br />

Am nächsten Morgen waren wir zur<br />

Priesterweihe eingeladen. Der Erzbischof<br />

weiht den Priesteramtskandidaten jeweils<br />

in seiner Heimatpfarrei, um die Gemeinden<br />

stärker in die Weihehandlung<br />

einzubinden. Der Gottesdienstplatz vor<br />

der kleinen Dorfkirche war festlich geschmückt,<br />

es waren sicherlich um die<br />

2000 Personen zum Gottesdienst angereist.<br />

Ein traditionell gekleideter Krieger –<br />

im weltlichen Beruf ein Polizist – sorgte<br />

für Ordnung auf dem Festplatz. Feierlich,<br />

begleitet von vielen sehr festlich gekleideten<br />

Mädchen und unter dem Schutz des<br />

Kriegers zog der Priesterkandidat zusammen<br />

mit dem Erzbischof Odama und<br />

weiteren Priestern ein. Beeindruckend<br />

war der nicht endende Gabengang zur<br />

Gabenbereitung, bei dem Peter zusammen<br />

mit Consolate Brot und Wein zum<br />

Altar brachten. Aus den vielen Früchten<br />

und dem Gemüse wurde später das Essen<br />

für die Gäste zubereitet. Eine CWM-<br />

Gruppe kochte für die vielen Gäste, was


fast eine Überforderung war, denn das<br />

Mittagessen gab es erst am späten<br />

Nachmittag nach 17.00 Uhr. Zumal das<br />

Catering-Team der CWM schon am Vortag<br />

bei den Märtyrern gekocht hatte. Sie<br />

haben die ganze Nacht vor der Priesterweihe<br />

durchgearbeitet. Wenig schön war<br />

der Anblick der vielen hungrigen Kinder<br />

vor der Küche, die leider kein Essen mehr<br />

bekamen, da es nicht für alle reichte.<br />

Die Predigt von Erzbischof Odama, der<br />

gleichzeitig auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz<br />

in <strong>Uganda</strong> ist, war richtungsweisend<br />

politisch. Wir spürten es<br />

deutlich, er hat eine große Rolle in der<br />

Befriedung des Gebiets rund um Gulu<br />

gespielt. Er war Moderator der Konfliktparteien<br />

und wies auf die Wahlen im<br />

Frühjahr 2011 hin, bei denen nur Kandidaten<br />

gewählt werden sollten, die wirklich<br />

den Frieden wollen und nicht eigene Interessen<br />

verfolgen.<br />

Wir hatten noch die Gelegenheit zu einem<br />

kurzen Gespräch, in dem er sich<br />

dankbar für die Unterstützung der <strong>KAB</strong><br />

beim Aufbau der CWM in Gulu zeigte. Die<br />

<strong>KAB</strong> leistet viel für die Integration der<br />

Menschen an ihren neuen Heimatorten in<br />

der Region. Er wiederholte noch einmal,<br />

was er schon in der Predigt sagte: „Soziale<br />

Gerechtigkeit ist die Voraussetzung für<br />

Frieden“ und die CWM/<strong>KAB</strong> steht für soziale<br />

Gerechtigkeit.<br />

Ulla Heinemann<br />

08.08. – 26.08.2010<br />

Besuch der CWM Bukoto (Diözese<br />

Massaka) durch Martina, Sarah und<br />

Ottmar Roth<br />

Gerne schildern wir unsere Eindrücke<br />

und die wichtigsten Stationen unseres<br />

Besuches in Bukoto.<br />

Empfang bei unserem Freund Pfarrer<br />

Peter Paul<br />

Gleich bei der Ankunft standen die CWM<br />

Mitglieder vor dem Pfarrhaus Spalier, um<br />

uns zu begrüßen. Die etwa 100 Frauen<br />

und Männer sangen Willkommensgrüße<br />

und tanzten nach dem Klang der Trommeln.<br />

Nach einigen Reden bekamen wir<br />

auch schon unsere ersten Geschenke<br />

wie Bananen, Mais, Ananas, Kartoffeln,<br />

Bohnen, etc., damit wir für unseren Aufenthalt<br />

etwas zu „ essen“ hatten. Es war<br />

einfach schon von Anfang an beeindruckend,<br />

wie herzlich diese Menschen sind.<br />

Der Höhepunkt: Partnerschaftsfeier<br />

am Sonntag 15. August ( Mariä Himmelfahrt<br />

)<br />

Da die Partnerschaft Bukoto – Munderkingen<br />

noch nicht mit Urkunden besiegelt<br />

wurde, war diese Reise willkommener<br />

Anlass, dies offiziell zu tun. Schon Tage<br />

vorher ging es eigentlich mit den Feierlichkeiten<br />

los.<br />

Der Kirchenchor traf sich dann jeden Tag<br />

zur Probe.<br />

Der Gottesdienst begann um 9.00 Uhr,<br />

doch schon um halb acht Uhr strömten<br />

die Leute meist zu Fuß von weiter her zur<br />

Kirche. Es wurden etwa 3000 Menschen<br />

gezählt u. a. auch deshalb, weil der dritte<br />

Mann im Staat <strong>Uganda</strong>s, der aus der Gegend<br />

stammt, anwesend war. Es war ein<br />

fröhlicher Gottesdienst, umrahmt von<br />

Trommeln und schönen Gesängen. Pfarrer<br />

Peter Paul hat verschiedene Gebete<br />

auf Deutsch gebetet. Das deutsche Lied<br />

„Maria zu lieben“ hatte der Kirchenchor<br />

auch im Repertoire, natürlich auf ugandisch<br />

gesungen.<br />

Bei der Urkundenunterzeichnung wurde<br />

der Text in deutsch, englisch und ugandisch<br />

vorgetragen.


Wir haben die leuchtenden Augen der<br />

<strong>KAB</strong> Mitglieder, die ich schon kannte,<br />

gesehen. Sie waren sehr glücklich und<br />

die Freude war riesengroß. Nach dem<br />

Gottesdienst wurde kurz umgebaut und<br />

weiter gefeiert mit Musik, Essen und<br />

Tanz; dazwischen einige Ansprachen. Ein<br />

phantastischer Tag voller Freude bei dem<br />

jeder spürte, dass die <strong>KAB</strong> Munderkingen<br />

und Bukoto zusammengewachsen sind.<br />

Hausbesuche einiger Mitglieder<br />

Dies war eigentlich der wichtigste, gleichzeitig<br />

aber auch der bedrückenste Eindruck<br />

unserer Reise.<br />

Wir erlebten hautnah, wie die Menschen<br />

leben und arbeiten, wie sie um ihr tägliches<br />

Brot kämpfen. Die meisten CWM<br />

Mitglieder sind Bauern und leben auf einem<br />

„Aussiedlerhof“. Bei der Ankunft<br />

wurde immer zuerst gesungen und getanzt,<br />

einfach vor Freude, weil wir ihr<br />

Heim besuchten. Dann wurde der Hof<br />

besichtigt und anschließend gab es einen<br />

Umtrunk. Zum Schluss gab es wieder<br />

Geschenke. Die Ugander geben einem<br />

das „letzte Hemd“. Nicht umsonst heißt<br />

es: „Wenn du nach <strong>Uganda</strong> fährst, bringst<br />

Du einen Koffer hin und nimmst zwei Koffer<br />

wieder mit.“<br />

Empfang in der Gemeinde Schule<br />

Die <strong>KAB</strong> Munderkingen baut u. a. zurzeit<br />

einen Schlafsaal für Schüler, die von<br />

weither kommen. Die Lehrer und Schüler<br />

hatten schon Ferien, blieben aber extra<br />

noch zwei Tage da, um uns zu begrüßen.<br />

Zuerst hatten wir eine Führung. Man kann<br />

sich einfach nicht vorstellen, wie in den<br />

erbärmlich ausgestatteten Klassenzimmern<br />

Unterricht gehalten werden soll. Wir<br />

besichtigten auch ein von den Schülern<br />

mit neuen Methoden betriebenes landwirtschaftliches<br />

Projekt, das sehr sinnvoll<br />

ist. Ein großes Hurra herrschte, als die<br />

Schüler mit einigen Vorführungen aufwarteten,<br />

trommelten, sangen und tanzten.<br />

CWM Meeting auf dem Hof eines Mitglieds<br />

Die CWM Mitglieder wollten mit uns bei<br />

dieser Versammlung ihre Sorgen und<br />

Nöte mitteilen. Es wurde dann über verschiedene<br />

Projekte diskutiert die sie in<br />

Angriff nehmen wollten. Zum Schluss<br />

blieb aber nur noch eines übrig: das Kaffeeprojekt.<br />

Da für den Kaffee zurzeit auf<br />

dem Markt am meisten bezahlt wird, wollten<br />

sie mehr Kaffeepflanzen kaufen.<br />

Die Sache hatte aber nur einen Haken:<br />

Die meisten Mitglieder können sich das<br />

nicht leisten, weil kein Geld zur Verfügung<br />

steht und die Kredite viel zu teuer<br />

sind. Was tun? Wir hatten schon im Vorfeld<br />

unseres Besuches 2000,-- € gesammelt<br />

und konnten somit unseren Freunden<br />

einen Kleinkredit gewähren. Es<br />

herrschte überschäumende Freude.<br />

Gott danken wir für diese eindrucksvollen<br />

Tage in Bukoto. Im Vorfeld haben wir uns<br />

das alles schon anders vorgestellt. Dabei<br />

müssen wir immer an den Satz von Peter<br />

Paul denken. „ Ihr müsst kommen und<br />

sehen und die Menschen erleben“. Wir<br />

waren wirklich beeindruckt, was wir dort<br />

gesehen und erlebt haben. Die Freundlichkeit<br />

und Herzlichkeit der Menschen,<br />

das geht einem schon unter die Haut.<br />

Gleichzeitig aber auch bedrückend diese<br />

Armut, die Not und das Elend, die dort<br />

herrschen. Nach der Aufgabe meines<br />

Amtes als erster Vorsitzender der <strong>KAB</strong><br />

Munderkingen habe ich es mir zur Lebensaufgabe<br />

gemacht, mich vor allem für<br />

die Menschen in Bukoto und <strong>Uganda</strong> einzusetzen.<br />

Ich möchte dies mit ganzer<br />

Kraft und Energie tun.


Unsere Projekte für Bukoto:<br />

1. Schweineprojekt<br />

Die Partnerschaft zwischen Munderkingen<br />

und Bukoto besteht nun seit 2002.<br />

Aber erst 2007 kam der Kontakt so richtig<br />

in Fluss. Am Anfang unserer Partnerschaft<br />

wurde ein Schweineprojekt gestartet.<br />

Von unseren Spenden (es waren jährlich<br />

200 €) wurden Schweine gekauft und<br />

an ausgesuchte Mitglieder verteilt. Diese<br />

mussten versprechen, die jungen Ferkel<br />

an die Mitglieder weiter zu geben, die<br />

kein Schwein erhalten haben. So hat inzwischen<br />

fast jedes Mitglied ein <strong>KAB</strong><br />

Schwein.<br />

2. Fichtenwald<br />

Unter anderem verwendeten die Mitglieder<br />

die jährliche Spende auch zum Anpflanzen<br />

eines Fichtenwaldes. Sie hegen<br />

und pflegen ihn mindestens einmal die<br />

Woche. Nächstes oder übernächstes<br />

Jahr werden die Kiefern soweit gewachsen<br />

sein, dass sie für gutes Geld verkauft<br />

werden können.<br />

3. Die neue Kirche<br />

Vor etwa vier Jahren wurde angefangen<br />

zu bauen. Der Roh- und Innenausbaus ist<br />

inzwischen fertig. Es fehlen eigentlich nur<br />

noch die Gegenstände für die Inneneinrichtung.<br />

Wir wollen diese Gegenstände<br />

hier sammeln und nach <strong>Uganda</strong> senden,<br />

da sie dort sehr teuer sind. Durch Spenden<br />

hat die <strong>KAB</strong> Munderkingen einiges<br />

für den Kirchbau beigetragen. Der Großteil<br />

wurde durch einen Zuschuss des Referats<br />

Weltkirche in der Diözese <strong>Rottenburg</strong><br />

– <strong>Stuttgart</strong> finanziert.<br />

4. Wassertank<br />

Bei seinem Besuch 2008 erhielt Peter<br />

Paul einen Scheck von 1.000 € für einen<br />

10.000 Liter Wassertank mit. Wie ich<br />

schon erwähnte, kommen die Leute von<br />

weit her zu den Gottesdiensten. Hier<br />

können sie sich dann dank des vorhandenen<br />

Wassers erfrischen.<br />

5. Schlafsaal<br />

Da viele Schüler weite Wege zu Fuß zurücklegen<br />

müssen, ist es am besten für<br />

sie, wenn sie in der Schule übernachten.<br />

Allein mit unseren Spenden wurde Ende<br />

2009 mit dem Bau angefangen. Der Rohbau<br />

ist jetzt fertig gestellt. Wir wollen versuchen,<br />

dass dieser Schlafsaal möglichst<br />

bald bezogen werden kann.<br />

6. Microkredit<br />

Nach genau festgelegten Regeln wurde<br />

zum 01.11.10 ein Kleinkredit für den Kauf<br />

von Kaffeepflanzen gewährt.<br />

Ottmar Roth<br />

Sonntagabend, 22.08.2010 in Kampala<br />

Alle Teilnehmer kehrten wohlbehalten<br />

aus den Besuchen der verschiedenen<br />

Diözesen nach Kampala zurück. Bei der<br />

Rückkehr werden erste Erfahrungen, Eindrücke<br />

und Neuigkeiten ausgetauscht.


Montag, 23.08.2010<br />

Besuch bei ugandischen Gedenkstätten<br />

Angeschlossen an die Pfarrei ist ein<br />

"Reach out", das sich im Besonderen der<br />

HIV-Infizierten annimmt.<br />

Am 3. Juni 1886 wurden nach vielen<br />

Qualen und Folter Christen der Anglikanischen<br />

und Katholischen Kirche für Ihren<br />

Glauben hingerichtet. Die Ugander ehren<br />

diese Märtyrer des Glaubens in zwei Gedenkstätten.<br />

Im Anschluss an diese sehr beeindruckenden<br />

Orte besuchten wir die CWM<br />

Gruppe Mbuya. Wir wurden herzlich vom<br />

Pfarrer der Gruppe willkommen geheißen.<br />

Er führte uns mit Stolz durch seine<br />

Kirche, in der sich auch eine Madonna<br />

aus Tirol befindet. Die Kirche ist der<br />

Hauptsitz der Comboni-Missionare in<br />

Kampala.<br />

Der Mittag und der Nachmittag war dann<br />

der Basisgruppe der CWM von Mbuya<br />

gewidmet. Wir wurden aufs herzlichste<br />

Willkommen geheißen, mit Tanz Musik<br />

und Sketchen unterhalten. Bei den Sketchen<br />

genügten uns nur wenige Hinweise<br />

auf Englisch, um zu verstehen, was gespielt<br />

und auf was wir hingewiesen werden<br />

sollten.<br />

Es ging um Aids, Alkohol und die daraus<br />

entstehende Not der Menschen in <strong>Uganda</strong>.<br />

Wunderschön war auch der für uns aufgebaute<br />

Bazar mit selbst hergestellten<br />

Kunstgegenstände und Gerätschaften<br />

des täglichen<br />

Gebrauchs.<br />

Jeder hatte<br />

die Möglichkeit,<br />

sich mit<br />

Mitbringsel für<br />

die Zuhause<br />

gebliebenen<br />

einzudecken.<br />

Hiervon wurde<br />

auch redlich<br />

Gebrauch gemacht.<br />

Für viele Frauen<br />

der Gruppen ist<br />

hier die<br />

Möglichkeit für einen Zuverdienst gege-


en. Die Erlöse fließen jedoch auch in die<br />

Arbeit der Gruppen und dienen zur Unterstützung<br />

von durch Aids Betroffenen.<br />

Ein interessantes Erlebnis am Rande: Bei<br />

einem uns auf Luganda vorgetragenen<br />

Lied konnten wir alle auch einen deutschen<br />

Text singen: unsere Nationalhymne.<br />

Viel zu spät fiel uns jedoch dann auf,<br />

dass dieses Lied 4 Strophen hatte und es<br />

sich um ein sehr beliebtes Kirchenlied in<br />

<strong>Uganda</strong> handelte.<br />

ein sehr europäisch anmutendes Einkaufszentrum<br />

anzuschauen. Hier trafen<br />

für viele von uns nun wirklich die Gegensätze<br />

arm und reich, fortschrittlich und<br />

sich gerade entwickelnd aufeinander. Ein<br />

Spannungsbogen, der für viele von uns<br />

auf der gesamten Reise, immer im Vergleich<br />

der dortigen und der unsrigen Lebensstandards,<br />

sicht- und spürbar wurde.<br />

Zu diesem Einkaufszentrum haben nur<br />

wohlbetuchte Weiße und Schwarze Zutritt.<br />

Einer unserer Begleiter, der alleine<br />

und später kam, wurde nicht auf den<br />

Parkplatz gelassen. Erst als wir dazu kamen,<br />

wurde er reingelassen.<br />

Dienstag, 24.08.2010:<br />

Die Gruppe teilte sich an diesem vorletzten<br />

Tag nochmals in zwei kleinere Gruppen<br />

auf, um weitere Basisgruppen der<br />

Diözese Kampala zu besuchen. Interessant<br />

war für uns der Besuch in zwei<br />

Kleinbetrieben. Die Fotos geben einen<br />

guten Eindruck wieder.<br />

Das Treffen fand im Innenhof eines Kindergartens<br />

statt, leider hatten die Kindergartenkinder<br />

gerade Ferien, manch einer<br />

der mitgereisten Erzieherinnen fehlte somit<br />

etwas ganz Alltägliches.<br />

In einem Betrieb wurde aus Mais Babynahrung<br />

hergestellt und verpackt. Im anderen<br />

entwickelt und produziert ein Ingenieur<br />

landwirtschaftliche Maschinen.<br />

Im Anschluss an diese schöne Begegnung<br />

hatten wir noch die Gelegenheit uns


Mittwoch, 25.08.2010:<br />

Tag des Abschieds von wunderbaren<br />

Gastgebern.<br />

Am Morgen besuchten wir noch einen<br />

traditionellen Markt im Zentrum von Kampala,<br />

um uns mit Reisegeschenken für<br />

die Zuhausegeblieben einzudecken.<br />

Dann wurde es Zeit, Abschied zu nehmen.<br />

Für viele sicherlich nicht leicht. Wir<br />

hatten Freunde gefunden, Freundschaften<br />

aufgefrischt und einfach das Land,<br />

unsere Gastgeber und noch vieles mehr<br />

liebgewonnen. Alle versprachen, so wie<br />

es den einzelnen möglich sein wird, jede<br />

Chance zu nutzen, uns wieder zu sehen.<br />

Interview mit Father Paul Kaberuka,<br />

Narozari Parish<br />

Auf dem Rückweg von Narozari, der <strong>KAB</strong><br />

Partnergemeinde von Nordstetten, haben<br />

wir am Nabugabo See (siehe Bericht<br />

über Narozari) einen Zwischenstopp eingelegt.<br />

Hier bekam ich die Gelegenheit,<br />

folgendes Interview mit Father Paul,<br />

Priester in Narozari und zugleich Präses<br />

der <strong>KAB</strong> Gruppe, zu führen.<br />

Unsere Gastgeber brachten uns auf den<br />

Flughafen, ein letztes Fair well und 17<br />

Tage Afrika waren viel zu schnell vergangen.<br />

Donnerstag, 26.08.2010:<br />

Ankunft in Frankfurt und Weiterreise an<br />

die unterschiedlichen Heimatorte.<br />

Adelheid und Rudolf Weisshar<br />

Father Paul, wir sitzen hier am Ufer des<br />

Nabugabo See, genießen die Stille und<br />

den schönen Ausblick. Ein idealer Ort<br />

und auch Zeitpunkt für ein Interview. Vielen<br />

Dank, dass Du Dich dazu bereit erklärt<br />

hast.<br />

Lass uns über die Kath. Kirche in <strong>Uganda</strong><br />

sprechen, über Dich als Priester und die<br />

Situation in Narozari.<br />

Meine erste Frage ...<br />

‣ Die Katholische Kirche (KK) in<br />

<strong>Uganda</strong> ist eine junge Kirche, etwa<br />

140 Jahre alt.<br />

Wo liegt der Ursprung, und wie hat<br />

sie sich in <strong>Uganda</strong> ausgebreitet?<br />

Richtig, die KK in <strong>Uganda</strong> ist eine junge<br />

Kirche. Sie wurde im Jahre 1879 durch<br />

die Weißen Väter nach <strong>Uganda</strong> gebracht.<br />

Im Buganda Gebiet (Königreich) glaubten<br />

die Menschen in ihrer traditionellen Religion<br />

bereits an einen starken Gott. Als<br />

die Weißen Väter ihren Glauben hierher<br />

brachten, hat deren Glaube mit dem des<br />

traditionellen Glaubens in Buganda viele


Übereinstimmungen gehabt. Sie nannten<br />

ihren Gott Katonga-Katonga, was soviel<br />

heißt wie der Schöpfer, der Kreierende.<br />

Durch diese Gemeinsamkeiten in beiden<br />

Glaubensrichtungen konnte eine relativ<br />

problemlose Verschmelzung stattfinden,<br />

und so hat sich der kath. Glaube von Buganda<br />

ausgehend letztendlich auch in<br />

anderen Gebieten <strong>Uganda</strong>s verbreitet.<br />

‣ Wie siehst Du die weitere Entwicklung<br />

und Zukunft der KK in <strong>Uganda</strong><br />

unter dem Aspekt, dass mehr<br />

und mehr andere Kirchen und Religionen,<br />

größtenteils Sekten, versuchen,<br />

in <strong>Uganda</strong> Fuß zu fassen<br />

und sich niederzulassen, und die,<br />

so scheint es zumindest, viel Geld<br />

investieren, um Mitglieder zu gewinnen?<br />

Es sieht so aus, dass sie<br />

eine große Anziehungskraft auf<br />

junge Menschen haben. Eine große<br />

Herausforderung für die KK?<br />

Ja, es ist eine Herausforderung für die<br />

KK, aber wir haben Wege gefunden, dagegen<br />

anzugehen und zu gewinnen. Die<br />

fremden Religionen versuchen, die KK zu<br />

untergraben. Sie sind stark, auch finanziell,<br />

da sie meist von USA aus unterstützt<br />

werden.<br />

Auf lokaler Ebene gibt es Treffen zwischen<br />

Gemeindepfarrern, in denen diese<br />

Dinge angesprochen werden. Auch auf<br />

nationaler Ebene ist die Episkopat Konferenz<br />

mit diesem Problem vertraut. Wir<br />

diskutieren mit den Jugendlichen darüber,<br />

und wenn wir predigen, betonen wir, dass<br />

der Glaube seinen Ursprung in Jesus und<br />

seinen Aposteln hat. Wir versuchen den<br />

Leuten zu zeigen, dass unsere Kirche die<br />

Wurzel allen Glaubens ist. Aber dadurch,<br />

dass die Kinder und die Jugendliche<br />

schon früh an unseren Glauben und unsere<br />

Kirche herangeführt werden, entwickeln<br />

sie schon im frühen Lebensalter<br />

einen strengen und starken Glauben und<br />

stehen zur KK. Auch weil sie die Erfahrung<br />

machen, dass die Sekten oft etwas<br />

versprechen, das sie nicht einhalten.<br />

‣ Die KK in <strong>Uganda</strong> ist immer noch<br />

populär und wächst. Gibt es Konflikte<br />

zwischen dem kath. Glauben<br />

und der traditionellen Religion/ Kultur<br />

wie z.B. Poligamie oder Ahnenkult,<br />

Götterverehrung?<br />

Ja, die KK ist am Wachsen, aber es gibt<br />

immer noch einige Menschen die nicht<br />

unserem Glauben folgen, die nicht in unsere<br />

Kirche kommen, die noch ihren Ahnenkult<br />

betreiben.<br />

Sie glauben, dass die Verstorbenen stark<br />

sind und ihnen helfen können, und sie<br />

fürchten sich vor ihnen. Es gibt auch viele,<br />

die an beide Religionen glauben. Sie<br />

kommen in die Kirche und feiern mit uns,<br />

glauben aber auch noch an ihre traditionelle<br />

Religion. Kürzlich hatte ich eine Begegnung<br />

mit einem Mann der sehr krank<br />

war und auf dem Sterbebett lag. Du erinnerst<br />

Dich, als ich aus unserem Meeting<br />

herausgerufen wurde. Auch er war, neben<br />

seinem kath. Glauben noch mit seiner<br />

traditionellen Religion verwachsen,<br />

hat aber letztendlich nach mir als kath.<br />

Priester gerufen. Das zeigt, dass manche<br />

Leute mit beiden Religionen verwachsen<br />

sind, sich aber in bestimmten Situationen,<br />

wenn es ihnen z.B. schlecht geht oder im<br />

Streben liegen, doch zu uns kommen.<br />

‣ Wie ist das Verhältnis zwischen<br />

Regierung und KK in diesen Tagen?<br />

Mehr als 80% sind Christen, davon etwas<br />

mehr als die Hälfte Katholiken. Allein aus<br />

diesem Grunde kann die Regierung nicht<br />

ohne die KK. Sie setzt auf die Katholiken,<br />

ansonsten würde sie Stimmen verlieren.<br />

Die Regierung arbeitet mit der KK zusammen<br />

und unterstützt sie auch finanziell<br />

oder durch andere Zuwendungen.<br />

Darüber hinaus befinden sich in der Regierung<br />

ebenfalls Mitglieder die der KK<br />

angehören.<br />

‣ Was sind die größten Probleme mit<br />

denen die KK hier in <strong>Uganda</strong> zu<br />

kämpfen hat?


Wie oben schon erwähnt sind die Sekten<br />

ein Problem, aber größere Probleme verursacht<br />

Aids und die große Armut, die<br />

überall existent ist. Auch ältere Leute sind<br />

oft ein Problemfall, besonders dann,<br />

wenn deren Kinder gestorben sind, und<br />

sie, die Älteren, hilflos zurückbleiben.<br />

Man ist nicht selten mit Situationen konfrontiert,<br />

in denen Grosseltern oft 20 Enkelkinder<br />

und mehr ernähren müssen, da<br />

deren Eltern gestorben sind. Das sind die<br />

Probleme mit der die KK konfrontiert ist.<br />

‣ Als Papst Benedikt XVI im Jahre<br />

2009 Afrika besucht hat, gab es<br />

eine interessante Diskussion über<br />

Aids und Kondome, gerade auch<br />

deshalb weil er Kondome als ungeeigneten<br />

Schutz gegen HIV/Aids<br />

bezeichnet hat. Stimmst Du hier<br />

mit den Aussagen des Papstes<br />

überein oder hast Du eine andere<br />

Meinung dazu?<br />

Ich stimme hier mit dem Papst überein.<br />

Das Aidsproblem hat sich um den Victoriasee<br />

in der Masaka Diözese nach dem<br />

1979-er Krieg ausgebreitet, weil es in erster<br />

Linie von den Soldaten aus Tansania<br />

eingeschleppt wurde. Da <strong>Uganda</strong> sehr<br />

offen mit diesem Problem umging und<br />

umgeht, kamen viele Organisationen ins<br />

Land die bei der Bekämpfung von<br />

HIV/Aids behilflich waren und auch immer<br />

noch sind. Es ging in erster Linie darum,<br />

die Leute für das Aidsproblem zu sensibilisieren.<br />

Auch wurden Selbsthilfegruppen<br />

und Hilfsorganisationen gegründet, wie<br />

z.B. TASO. Man hat Kampagnen und<br />

Programme gestartet, die versuchten, die<br />

Leute davon zu überzeugen, mehr Enthaltsamkeit<br />

zu üben, eine<br />

(Ehe)Partnerschaft in Treue zu führen,<br />

und auch Kondome zu benutzen.<br />

Aber ein Kondom kann nicht 100% vor<br />

HIV schützen und viele Leute in <strong>Uganda</strong><br />

wissen auch gar nicht wie man es benutzt.<br />

Deshalb stimme ich dem Papst zu, die<br />

Eheleute sollten eine treue Partnerschaft<br />

führen und ein junges Paar, das heiraten<br />

möchte, kann sich vorher einem HIV Test<br />

unterziehen.<br />

‣ Die KK in Deutschland ist konfrontiert<br />

mit dem Problem des Priestermangels,<br />

was u. a. die KK veranlasste,<br />

die kath. Gemeinden neu<br />

zu strukturieren. Hierin wird eine<br />

Konsolidierung der Pfarrgemeinden<br />

gesehen. Gibt es dieses Problem<br />

des Priestermangels auch in<br />

<strong>Uganda</strong>?<br />

Ich kenne das Problem in Deutschland. In<br />

<strong>Uganda</strong> haben wir das Problem nicht.<br />

Hier gibt es einen Vocation Direktor<br />

(Anm.: Vocation = Beruf/Berufung) der<br />

vom Bischof berufen wird. Er geht hinaus<br />

in Pfarreien und schaut nach Kindern und<br />

Jugendlichen, die am Priesterberuf interessiert<br />

sind, d.h. die Kirche ist aktiv und<br />

versucht, Jugendliche schon in jungen<br />

Jahren für den Priesterberuf zu interessieren<br />

und zu gewinnen. Darüber hinaus<br />

muss man als Priester in seinem Handeln<br />

und Tun ein gutes Beispiel geben und<br />

vorleben, um somit den Beruf für junge<br />

Leute attraktiv zu machen. Ich bin mir<br />

sicher, dass es in Deutschland ebenfalls<br />

viele junge Männer gibt, die Interesse an<br />

dem Beruf hätten, aber man muss auf<br />

diese jungen Menschen zugehen. Es ist<br />

Aufgabe der Bischöfe und der Priester,<br />

diese jungen Menschen anzusprechen,<br />

ihnen gute Beispiele zu zeigen und zu<br />

geben, um den Beruf als Priester in deren<br />

Augen auch attraktiv zu machen. Wenn<br />

man einen aktiven Weg geht und auf diese<br />

jungen Menschen zugeht, kann man<br />

sie für den Priesterberuf gewinnen.<br />

‣ In Deutschland verspür(t)en wir einen<br />

Trend, dass sich junge Menschen<br />

eher von der KK abwenden.<br />

Wenn man sich die Kirche hier anschaut,<br />

scheint es gerade das Gegenteil<br />

zu sein. Wie kommt es,<br />

dass junge Leute hier in <strong>Uganda</strong><br />

so stark in der KK engagiert sind?


Hier in <strong>Uganda</strong> nehmen die Eltern ihre<br />

Kinder schon im Kleinkindalter, wenn sie<br />

zu laufen beginnen, mit in die Kirche, in<br />

den Sonntagsgottesdienst, d.h. die Kinder<br />

werden schon in jüngsten Jahren an den<br />

Glauben herangeführt, werden vertraut<br />

mit der Kirche, der Messfeier und dem<br />

Gottesdienst. Diejenigen, die den Glauben<br />

von Kindheit an haben, behalten diesen<br />

Glauben und verlieren ihn nicht mehr.<br />

Auch tun wir hier in Narozari viel für die<br />

Jugend, mit eigenen Gottesdiensten, aber<br />

auch sonstigen Feierlichkeiten und Zusammenkünften.<br />

Der Großteil der Christen, die am Sonntag<br />

zur Messe kommen, sind Jugendliche.<br />

Aber wir beziehen auch die jüngeren<br />

Kinder mit ein. So halten wir sonntags<br />

zwei Messfeiern, die erste ist für die Älteren<br />

und die Jugend und die zweite für die<br />

Schulkinder. Wir haben einen Pfarrer, der<br />

nur für die Schulkinder und deren schulischen<br />

Belange verantwortlich ist.<br />

Ich bin der Kaplan für die Jugend hier in<br />

Narozari, sozusagen deren ‚Führer‘. Wir<br />

organisieren das Jahr über Feste für die<br />

Jugend, wie z.B. einen Youth-Day (Jugendtag).<br />

Des Weiteren gibt es auch einen<br />

Jugendtag in der Diözese. Zu unserem<br />

Jugendtag in der Pfarrei kommen<br />

auch die Jugendlichen, die normalerweise<br />

nicht am Gottesdienst teilnehmen. Sie<br />

kommen, weil es für sie interessant ist.<br />

Es wird getanzt und Musik gemacht. Jeder<br />

der kann, bringt eine Kleinigkeit mit,<br />

eine Cola, ein Bier, Matoke, Reis und so<br />

weiter. Wir organisieren uns selbst. Und<br />

die Pfarrei trägt auch etwas dazu bei.<br />

Aufgrund dieses Engagements der Kinder<br />

und Jugendliche haben wir in Narozari<br />

eine lebendige und starke Kirche.<br />

‣ Du weißt, dass ein kath. Priester in<br />

Deutschland ein festes und sicheres<br />

Einkommen hat, was u. a.<br />

durch die Kirchensteuer gewährleistet<br />

ist. Wie ist es in <strong>Uganda</strong>?<br />

Hast Du ein festes monatliches<br />

Einkommen?<br />

In <strong>Uganda</strong> ist es das Gegenteil. Wir leben<br />

nach Gottes Vorsehung (God’s providence).<br />

Gott ist der, der für uns sorgt und wir<br />

glauben daran. Wir haben kein festes<br />

Einkommen das von der Diözese kommt,<br />

ab und zu mal 40.000,-- UGS (13,-- Euro)<br />

im Monat, aber sehr unregelmäßig. In der<br />

Vergangenheit haben die älteren verdienten<br />

Priester für ihre Arbeit Geld oder Stipendien<br />

von Rom bekommen.<br />

Wenn wir z.B. von Familien in ihr Heim<br />

eingeladen werden, um mit ihren Angehörigen<br />

eine Messe zu feiern, so ist das<br />

Geld, das dort gesammelt wird, für unsere<br />

Unterstützung gedacht. Auch bringen<br />

Besucher hin und wieder etwas mit.<br />

Sonst haben wir kein Einkommen. Aber<br />

mit Gottes Hilfe werden wir überleben.<br />

‣ Was hat Dich dazu veranlasst,<br />

Priester zu werden? Ein bestimmtes<br />

Ereignis in Deiner Kindheit<br />

oder Jugend? Vielleicht eine Eingebung<br />

oder Vorsehung?<br />

In meiner Kindheit wollte ich zuerst Soldat<br />

werden. Aber da mein Vater und meine<br />

Mutter mich immer mit in die Kirche nahmen,<br />

habe ich schon früh die Priester und<br />

deren Beruf bewundert. Mir hat gefallen,<br />

wie die Leute in der Kirche zusammenkamen<br />

und gemeinsam die Messe feierten.<br />

Ich hatte also meine Herausforderung,<br />

entweder Priester oder Soldat zu<br />

werden. Ich entschied ich mich aber bereits<br />

mit sieben Jahren dazu, Priester zu<br />

werden. Während meiner Schulzeit war<br />

ich immer mehr davon überzeugt, dass<br />

dies das richtige für mich ist, und ich habe<br />

alles dafür getan, diesen Weg zu gehen.<br />

Als ich dann das Priesterseminar besuchte,<br />

hat mir das System geholfen, diesen<br />

Weg bis zum Ende, bis zu meiner Priesterweihe,<br />

zu gehen. Ich bin jetzt 8 Jahre<br />

in diesem Beruf und könnte mir nicht anderes<br />

vorstellen.<br />

‣ Bist Du in Deiner Entscheidung ein<br />

Priester zu werden von Deiner<br />

Familie unterstützt worden?


Oh ja, als ich meinen Eltern sagte, dass<br />

ich Priester werden möchte, haben sie<br />

mich dazu ermutigt, diesen Weg zu gehen.<br />

Obwohl sie mir klar machten, dass<br />

es eine große Herausforderung ist, einmal<br />

die Schulgebühren, aber auch die<br />

intellektuelle Herausforderung. Aber sie<br />

haben meine Entscheidung mitgetragen<br />

und für mich gebetet.<br />

‣ Wie viele Geschwister hast Du,<br />

und war es schwierig für Deine Eltern/Familie<br />

Deine Ausbildung zum<br />

Priester finanziell zu unterstützen?<br />

Ich komme aus einer armen Familie.<br />

Meine Eltern hatten hart zu kämpfen, um<br />

mich zu unterstützen. Aber ich habe auch<br />

gearbeitet, um meine Ausbildung zu bezahlen.<br />

Als ich 15 Jahre alt war, wurde<br />

mein Vater in unserem Haus überfallen<br />

und ermordet. Durch den Tod meines<br />

Vaters war natürlich kein Geld mehr da,<br />

um meine Ausbildung weiter zu unterstützen.<br />

Gott sei Dank hatte aber Werner<br />

Reiter in jener Zeit eine <strong>KAB</strong>-Gruppe in<br />

meiner Pfarrei gegründet. Diese Pfarrei<br />

wurde von Deutschland aus mit Geldern<br />

unterstützt, auch im Bereich der Schulausbildung<br />

für Jugendliche. Ich glaube,<br />

Werner hatte etwa 5000,-- DM für dieses<br />

Zweck zur Verfügung gestellt. Auch die<br />

Seminaristen wurden mit diesem Geld<br />

unterstützt. Somit wurde auch meine weitere<br />

Ausbildung teilweise von der <strong>KAB</strong><br />

gewährleistet, insbesondere von Senior-3<br />

bis Senior-6. Um die Frage nach meinen<br />

Geschwistern zu beantworten, wir waren<br />

8 Jungen und zwei Mädchen.<br />

‣ Wie lange dauerte Deine Ausbildung<br />

zum Priester?<br />

1987, als ich 20 Jahre alt war, bin ich in<br />

die Senior School (High School) eingetreten,<br />

für 7 Jahre. Danach drei Jahre Priesterseminar<br />

mit anschließendem praktischen<br />

Jahr und dann noch mal 4 Jahre<br />

Priesterseminar. 2002 wurde ich zum<br />

Priester geweiht. Meine Gesamtausbildung,<br />

inklusive Senior School, bis zum<br />

Priester dauerte ca. 15 Jahre.<br />

‣ Wie alt bist Du und wie lange übst<br />

Du das Priesteramt schon aus?<br />

Ich bin 43 Jahre alt und habe meine 8<br />

jährige Priesterweihe vor einigen Tagen,<br />

am 4. August 2010, gefeiert.<br />

‣ Lass uns noch kurz über Narozari<br />

sprechen. Worauf liegt Dein<br />

Hauptfokus hier in Narozari?<br />

Ich bin für die Pfarrei-Farm zuständig. Ich<br />

habe die Farm hier mit aufgebaut, da sie<br />

in einem schlechten Zustand war, als ich<br />

hier her kam. Ich verwalte die Farm nicht<br />

nur, sondern lege selbst mit Hand an, da<br />

ich keine Arbeiter habe. Und dies ist<br />

zugleich meine zweite Aufgabe, den Leuten<br />

hier in Narozari zu zeigen, wie man<br />

arbeitet, ein gutes Beispiel zu geben. Die<br />

Leute in Farmarbeit auszubilden, um<br />

selbständig zu werden.<br />

Aber ich habe selbstverständlich meinen<br />

Beruf als Priester nicht aufgegeben. Ein<br />

anderer Bereich meiner Tätigkeit liegt<br />

darin, den Kinder zu helfen, eine Schulausbildung<br />

zu bekommen. Das Problem<br />

hier ist, dass die meisten Eltern und älteren<br />

Leute nie zur Schule gingen. Nur wenige<br />

kennen den Wert einer Schulausbildung,<br />

der Grossteil kennt ihn nicht. Hier<br />

liegt meine Hauptaufgabe: Die Eltern für<br />

die Schule, für eine Schulausbildung ihrer<br />

Kinder zu sensibilisieren und auch zu ermutigen.<br />

‣ Entschuldige wenn ich unterbreche<br />

... aber die Primary School hier in<br />

Narozari ist in einem katastrophalen<br />

Zustand, nicht gerade einladend<br />

...<br />

Ja, das siehst Du richtig, die Gebäude<br />

sind in einem sehr schlechten Zustand.<br />

Es sind keine Schulen, es sind eher Ställe,<br />

Behausungen in denen man Schweine<br />

oder Tiere halten kann, aber keine Schule.


Wir haben hier in <strong>Uganda</strong> die UPE (Universal<br />

Primary Education), die eine kostenlose<br />

Grundschulausbildung bietet, und<br />

die Privatschulen, die Geld kosten. Der<br />

private Sektor funktioniert besser als die<br />

UPE, weil die Eltern hier eine Gebühr<br />

zahlen, mit denen z.B. die Lehrer bezahlt<br />

werden und auch die Infrastruktur der<br />

Schule finanziert und erhalten wird. Die<br />

UPE ist frei und kostet kein Geld für die<br />

Schüler oder Eltern. Der Staat ist verantwortlich,<br />

zahlt aber nichts. Was dabei herauskommt<br />

ist eine Primary School wie<br />

Du sie hier in Narozari siehst. Die Eltern<br />

brauchen keine Gebühren zahlen, können<br />

meist auch nicht, sagen aber auch,<br />

dass der Staat für die Schule verantwortlich<br />

ist, womit sie Recht haben.<br />

‣ Die Arbeit in der Narozari parish<br />

wird von drei Priestern geteilt für<br />

ungefähr 25.000 Katholiken. Dies<br />

ist eigentlich eine komfortable Situation<br />

verglichen mit Deutschland.<br />

Habt ihr auch Diakone, die Euch<br />

unterstützen?<br />

In <strong>Uganda</strong> gibt es keine permanenten<br />

Diakone oder den Beruf des Diakons.<br />

Während der Priesterausbildung hat man<br />

quasi einen einjährigen Diakonstatus. Wir<br />

haben allerdings Katecheten, die uns in<br />

unserer Arbeit unterstützen, die in erster<br />

Linie in die Sub-Pfarreien gehen bzw.<br />

dort leben, aus deren Mitte kommen und<br />

eine gewisse Glaubensarbeit verrichten.<br />

‣ Bei uns in Deutschland gibt es Laienhelfer,<br />

denen aufgrund des<br />

Priestermangels eine immer wichtigere<br />

Rolle innerhalb der Kirche<br />

und der Gemeinde zukommt.<br />

Gibt es solche Laienhelfer auch<br />

hier in <strong>Uganda</strong>?<br />

Laienhelfer, wie man sie z.B. in Deutschland<br />

sieht und wie sie dort ihre Aufgabe<br />

wahrnehmen, haben wir nicht. Allerdings<br />

setzt sich der Rat (Anm.: Kirchengemeinderat)<br />

aus Freiwilligen zusammen,<br />

die mithelfen und dafür sorgen, die Kirche<br />

am Laufen und am Leben zu halten. Aber<br />

wir haben die Katecheten, wie ich eben<br />

schon mal erwähnt habe. Diese werden<br />

von den Christen selbst aus ihrer Mitte<br />

heraus ausgewählt. Sie haben die Aufgabe<br />

die Leute in der Sub-Pfarreien zu führen,<br />

ihnen ein Vorbild zu sein, zu ihnen<br />

und für sie zu sprechen.<br />

‣ Ich sehe Du bist ein glücklicher<br />

und auch zufriedener Mensch. Du<br />

siehst einen tiefen Sinn in Deiner<br />

Arbeit und darin was Du hier für<br />

die Menschen, in erster Linie auch<br />

für die Kinder und Jugendliche von<br />

Narozari tust. Du lebst vor und<br />

gibst ein gutes Beispiel.<br />

Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen<br />

hast für das Interview. Ich<br />

wünsche Dir einen schönen Tag.<br />

Alles Gute für Dich und Deine Gemeinde.<br />

Gott segne Dich und Deine<br />

Arbeit.<br />

Danke, dass Du uns hier besuchst und<br />

bei uns bist. Danke auch für die Bemühungen<br />

Geld zu sammeln für unsere Projekte.<br />

Ich weiß, dass es nicht immer einfach<br />

ist, die Leute um Geld zu bitten.<br />

Danke für die Projekte, die die <strong>KAB</strong><br />

Nordstetten bisher hier in Narozari unterstützt<br />

hat, und danke dafür, dass ihr helft,<br />

Narozari zu einem Ort zu machen, wo<br />

man zukünftig besser leben kann. Bitte<br />

mache weiter so, mit diesem Herzen, mit<br />

diesem Engagement und diesem Geist,<br />

sich untereinander zu helfen.<br />

Nicht nur von der finanziellen Seite, sondern<br />

auch beratend, wie es in unserem<br />

Meeting zur Sprache kam, Interaktionen,<br />

Verbindungen, Kommunikation.<br />

Partnerschaft soll nicht nur finanzielle<br />

Unterstützung sein. Es ist weit mehr. Es<br />

ist Freundschaft, Teilhabe, Austausch,<br />

Kommunikation.<br />

Danke Dir, Eckhard, und Deiner Gruppe<br />

in Nordstetten. Ich hoffe Du kommst bald<br />

wieder nach Narozari zurück.<br />

Eckhard Deflize


Anhang:<br />

20 Diözesen in <strong>Uganda</strong> nach<br />

www.catholic-hierarchy.org<br />

(Stand Oktober 2010)<br />

Arua (Diocese)<br />

Fort Portal (Diocese) Im Aufbau von Hoima<br />

Gulu (Archdiocese) CWM<br />

Hoima (Diocese) CWM<br />

Jinja (Diocese) CWM<br />

Kabale (Diocese)<br />

Kampala (Archdiocese) CWM<br />

Kasana-Luweero (Diocese) CWM<br />

Kasese (Diocese)<br />

CWM<br />

Kiyinda-Mityana (Diocese) CWM<br />

Kotido (Diocese)<br />

Lira (Diocese)<br />

Lugazi (Diocese)<br />

Masaka (Diocese)<br />

CWM<br />

Mbarara (Archdiocese)<br />

Moroto (Diocese)<br />

Nebbi (Diocese)<br />

Soroti (Diocese)<br />

Tororo (Archdiocese) Im Aufbau vom Nationalbüro<br />

<strong>Uganda</strong>, Military (Military Ordinariate)<br />

Wachsen und Erwachsenwerden - vom<br />

Kindergarten zum Abitur<br />

Was heißt Kindsein in <strong>Uganda</strong>? Kinder<br />

werden hineingeboren in große Familien,<br />

werden mit allem versorgt, was sie zum<br />

Wachsen brauchen und erleben, dass sie<br />

Zuwendung erhalten, wenn sie Hunger<br />

haben oder Pflege brauchen. Das alltägliche<br />

Leben ist für die Eltern anstrengend,<br />

Kochen und Waschen, Ackern und Einkaufen<br />

verbrauchen täglich viel Energie.<br />

Zeit für das Kind oder die Kinder ist sehr<br />

begrenzt: Zeit zum Spielen und Vorlesen,<br />

zum Basteln oder zum Reden oder gar<br />

Zeit zum Kuscheln – was für unsere Erziehung<br />

selbstverständlich ist - bleibt so<br />

gut wie gar keine. Kinder - und sind sie<br />

noch so klein – müssen ihren Beitrag zum<br />

täglichen Leben oder Überleben leisten.<br />

Bilder kommen wie: Der kleine Junge, der<br />

seine Machete mit sich herumträgt, die<br />

ihm weit über die Hüfte reicht oder das<br />

kleine Mädchen, dass die kleine Schwester<br />

stundenlang auf dem Rücken trägt<br />

oder...Gerade mal 3 oder 4 Jahre alt, dürfen<br />

dann diese Kinder den Kindergarten,<br />

eine Vorbereitungsklasse der Primary<br />

School besuchen. Sie erleben nun, dass<br />

mit ihnen gesungen und gespielt wird.<br />

Schon früh üben sie, sich an Spielregeln<br />

der Stille und des Ruhigsitzens auf Stühlen<br />

zu gewöhnen. Auffallend sind die vielen<br />

Bilder des Alphabets in den unteren<br />

Klassen. Fast schon reformpädagogisch<br />

sind die Tastbuchstaben wie in der Primaryschool<br />

in Lukasa oder in Mbuya<br />

(Kampala).<br />

Die Primaryschool besuchen die Kinder<br />

bis zur 7. Klasse. Der Staat bietet bis zum<br />

Abschluss der 7. Klasse eine kostenlose,<br />

verpflichtende Schulbildung an. Wer ein<br />

wenig Geld hat, der besucht jedoch eine<br />

private Schule, oftmals eine kirchliche.<br />

Der Klassenteiler (ca. 60 bis 70 Schüler<br />

in einer Klasse statt 100 bis 120 Schüler<br />

in der staatlichen Schule) und damit eine<br />

bessere Bildung bedingen den Wunsch<br />

der Eltern nach der Privatschule. Jedoch<br />

viele Familien scheitern an dem Schulgeld<br />

(ca. 70,-- bis 120,-- € im Term). Ein


Schuljahr hat drei Terms. Fehlt das Geld<br />

muss das Kind zuhause bleiben, mit für<br />

das Grundeinkommen arbeiten und darf<br />

vielleicht ein Jahr später mal wieder in die<br />

Schule gehen. So finden wir große Altersunterschiede<br />

in den Klassen. Zur<br />

Schule gehen zu können ist nach wie vor<br />

ein besonderes Privileg. Und sicherlich<br />

auch deshalb erleben wir Kinder und Jugendliche,<br />

die sehr motiviert sind.<br />

In der Primaryschool in Lukasa werden<br />

wir mit traditionellen Tänzen und Trommeln<br />

begrüßt. Aber auch das moderne<br />

<strong>Uganda</strong> schlägt sich in den Präsentationen<br />

nieder: Jugendliche der 7. Klasse<br />

singen zu Playback moderne Schlager<br />

der Hitliste. Unterschiede zwischen unseren<br />

Jugendlichen und den dortigen beginnen<br />

mehr und mehr zu verschwinden.<br />

„ Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“<br />

spielten wir als wir noch Kinder waren mit<br />

Begeisterung. „Wer hat Angst vor der<br />

weißen Frau?“ – Langsam schleichen sie<br />

sich von hinten an, vorsichtig, ganz vorsichtig<br />

strecken sie den Finger aus, noch<br />

ein wenig näher und näher – und dann<br />

kommt der Blick oder die Hand der weißen<br />

Frau – lachend und kreischend laufen<br />

sie von dannen, um sich wieder langsam,<br />

ganz langsam anzuschleichen...Auch<br />

ein Weg des interkulturellen<br />

Lernens.<br />

Die Secondary-School schließt mit dem<br />

O-level nach Senior 4 (11. Klasse) oder<br />

dem A-level nach Senior 6 (13. Klasse)<br />

ab. Wir sind zu Gast in der<br />

Secondaryschool in Matalaa, die nun von<br />

Geoge Sozi geleitet wird. Ein sehr<br />

gepflegtes Schulgelände und eine<br />

Einrichtung auf gutem Niveau dürfen wir<br />

bestaunen. Im Chemieraum haben wir die<br />

Möglichkeit mit Schülern ins Gespräch zu<br />

kommen. Mit großem Selbstbewusstsein<br />

und hoher methodischer und personaler<br />

Kompetenz stellen uns die Jugendlichen<br />

ihre Basegroup der Jugend des CWM<br />

vor. CWM-Youth in der Schule? Eine<br />

spannende Idee, damit immer mehr junge<br />

Menschen sich mit Fragen der Arbeitswelt<br />

und dem Lernen in Sozialgemeinschaften<br />

auf der Folie der katholischen Soziallehre<br />

auseinandersetzen. Dieser Ansatz<br />

scheint so zukunftsträchtig, dass es<br />

sicherlich gut wäre, wenn noch mehr<br />

Schulen diese Idee übernehmen könnten.<br />

Welche Rolle hat Schule in Krisengebieten<br />

wie im Norden <strong>Uganda</strong>s? Schule<br />

heißt ganz bestimmt, dass der Blick in die<br />

Zukunft gerichtet wird. Die schrecklichen<br />

20 Jahre des Krieges sind vorbei.<br />

In Pagak, einem kleinen Dorf in der Nähe<br />

von Gulu, führt der Weg zuerst in eine<br />

Grundschule mit 1150 Kindern. Eine<br />

amerikanische Initiative hat diese Schule<br />

mit vielen einfachen Computern ausgestattet.<br />

Trotz Sommerferien treffen wir<br />

einige Kinder, die intensiv am Computer<br />

arbeiten und recherchieren. Beeindruckend<br />

ist die schuleigene kleine Radiostation.<br />

Schreckliches können die Kinder<br />

hier mit eigenen Projekten verarbeiten.<br />

Mit viel Stolz und hoher Motivation zeigen<br />

uns die Lehrerkollegen, wie sie diese riesengroße<br />

Schule weiter entwickeln. Und<br />

dennoch treten Fragen auf: So viele<br />

Computer, und dennoch kaum Tische<br />

und Stühle?<br />

Schule in <strong>Uganda</strong> begleitet Kinder und<br />

Jugendliche auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden.<br />

An vielen Stellen sind Aufbrüche<br />

und Entwicklungen im pädagogischen<br />

Handeln zu finden. Gut für alle die,<br />

denen es finanziell möglich ist, kontinuierlich<br />

in die Schule gehen zu können – aber<br />

es bleibt eine hohe Zahl von Verlierern,<br />

die nicht die genügend finanziellen Mög-


lichkeiten haben. Und diese Zahl wird in<br />

den letzten Monaten mit der erneuten<br />

Zunahme von HIV Infektion immer größer.<br />

Schauen wir zuletzt auf die vielen, vor<br />

allem jungen Lehrerinnen und Lehrer,<br />

denen wir in all diesen Schulen begegnen:<br />

Lehrersein in <strong>Uganda</strong> – wer sich mit den<br />

jungen Menschen in <strong>Uganda</strong> auf den<br />

Weg macht, muss ein Idealist sein. Lehrerinnen<br />

und Lehrer gehören zu den<br />

Menschen, die sehr wenig verdienen,<br />

zwischen 60.-- € bis 120.-- € (High-<br />

School) monatlich. Lehrer unterrichten<br />

oftmals an 2 Schulen oder haben noch<br />

andere Jobs, um den Unterhalt für die<br />

Familie zu sichern. Vor allem in kirchlichen<br />

Schulen ist das Gehalt sehr niedrig,<br />

aber man hat den Luxus von kleineren<br />

Klassen. In der Regel wird erwartet, dass<br />

Lehrer in Schulnähe oder auf dem Schulgelände<br />

in Lehrerquartieren zusammen<br />

wohnen. Je besser die Wohnsituation<br />

umso bessere Lehrer kommen an die<br />

Schule. Unterschiede sind sehr extrem:<br />

Hat die eine Schule geflieste Duschen<br />

und Toiletten in ausreichender Zahl so<br />

haben andere Schulen für 10 Lehrer nur<br />

eine notdürftige Toilette und einen Raum,<br />

in dem sie sich waschen bzw. duschen<br />

können, jedoch ohne fließendes Wasser.<br />

Oftmals leben 2 Kolleginnen oder Kollegen<br />

in einem kleinen Raum zusammen.<br />

Familienväter gehen an Wochenenden,<br />

wenn es zeitlich möglich ist, zu ihren Familien,<br />

die oftmals weit weg wohnen. Nur<br />

selten haben die Schulen auch Familienappartements.<br />

Schulnähe bedeutet, dass<br />

der gesamte Alltag immer von der Schule<br />

vor der Haustür geprägt ist.<br />

Lehrersein in <strong>Uganda</strong> kann nur jemand,<br />

der eine tragende Vision von seinem<br />

<strong>Uganda</strong> hat, dass für die Kinder und Jugendliche<br />

von heute eine bessere Zukunft<br />

in Frieden, Gesundheit und Bildung entstehen<br />

kann. Nicht nur wegen der Kinder<br />

sondern auch wegen des großen Einsatzes<br />

der Lehrer sind die Schulen in <strong>Uganda</strong><br />

besonders unterstützenswert.<br />

Ulla Heinemann<br />

Technical Institute Butende - eine Berufsschule<br />

Am Abend des 1. Tages war noch genügend<br />

Zeit das St. Charles Lwanga Butende<br />

Technical Institute zu besuchen, das<br />

in Nachbarschaft unserer Unterkunft lag.<br />

Wir entschlossen uns, die kurze Entfernung<br />

zu Fuß zurück zu legen, sehr zum<br />

Leidwesen von Charles Muyanja, der die<br />

rund 300 Meter gerne mit dem Auto gefahren<br />

wäre. <br />

Das Institut wurde noch vor Idi Amins<br />

Schreckensherrschaft, mit Unterstützung<br />

der <strong>KAB</strong> aus dem Bezirk Heilbronn, gegründet.<br />

Leider wurde die Einrichtung<br />

unter Idi Amin zerstört, aber im Jahre<br />

1982 mit Hilfe aus Deutschland von der<br />

Diözese Masaka wieder aufgebaut.<br />

Die Ziele und der Auftrag des Instituts:<br />

- Jungen Generationen helfen, technische<br />

Fähigkeiten zu erlangen<br />

- Der Gesellschaft fähige Arbeitskräfte<br />

mit Eigenverantwortung zur<br />

Verfügung zu stellen<br />

- In der Gesellschaft Zuneigung und<br />

Würdigung für praktische Fähigkeiten<br />

zu kreieren<br />

- Verringern der Arbeitslosigkeit von<br />

Jugendlichen in der Gesellschaft<br />

- Einkommensgenerierende Projektaktivitäten<br />

zur Erhaltung des Instituts<br />

Das Institut ist über die Grenzen Masakas<br />

hinaus in ganz <strong>Uganda</strong> bekannt. Einige<br />

Studenten kommen deshalb von weit her<br />

und leben als Internatsschüler auf dem<br />

Schulgelände in entsprechenden Unterkünften.<br />

Es handelt sich um eine Privatschule,<br />

die von der kath. Diözese Masaka<br />

verwaltet und auch finanziell unterstützt<br />

wird. Das Institut teilt sich in zwei Bereiche:<br />

Die Berufschule und die Werkstätten.<br />

In <strong>Uganda</strong> findet die Berufsausbildung,<br />

ähnlich wie bei uns in Deutschland


im dualen System statt, Theorie und Praxis<br />

wird an Berufsschulen vermittelt.<br />

Die Werkstätten sind eine Einnahmequelle<br />

für das Institut. In der Schreinerwerkstatt<br />

werden u. a. Schulmöbel (Tische<br />

und Bänke) hergestellt, aber auch Haushaltsmöbel,<br />

wie Betten, Tische und<br />

Schränke. Auch bietet die Werkstatt die<br />

Möglichkeit, dass die Kunden ihr Holz<br />

(Timber) selbst vorbeibringen und sich<br />

dann ihr Möbelstück nach ihren Wünschen<br />

fertigen lassen.<br />

Ein 1-Monate altes Ferkel wird für rund<br />

30.000,-- UGS (11 Euro) und ein 4-<br />

Monate altes für 50.000,-- UGS (18 Euro)<br />

verkauft. Ein 2-Monate altes Kücken kostet<br />

6.500,-- UGS (2,30 Euro).<br />

Nahe dem Institut ist ein Ziegelwerk, in<br />

dem Ziegelsteine verschiedener Größe<br />

hergestellt werden können. Da die Erde<br />

in <strong>Uganda</strong> relativ tonreich ist, lassen sich<br />

Ziegel entsprechend günstig herstellen.<br />

Herzstück der Ziegelei ist eine Presse,<br />

die vor Jahrzehnten in Deutschland ausgemustert,<br />

in Butende ein neues Zuhause<br />

fand. Natürlich ist das Herstellen von Ziegeln<br />

in <strong>Uganda</strong> noch echte (museumsreife)<br />

Handarbeit.<br />

Ein gebrannter Ziegel kann, je nach Größe,<br />

zwischen 300,-- und 1000,-- <strong>Uganda</strong><br />

Schilling (UGS) kosten, was ca. 0,11 bzw.<br />

0,36 Euro entspricht. Die Ziegelei ist eine<br />

der wichtigsten Einnahmequellen für die<br />

Diözese Masaka, nachdem es ja keine<br />

Kirchensteuer gibt.<br />

Weitere Einnahmequellen des Instituts<br />

sind eine ‚piggery‘ und eine „poultry“ also<br />

Schweine- und Hühneraufzucht.<br />

Die Berufsschule bietet Ausbildungsmöglichkeit<br />

in folgenden Berufsfeldern an:<br />

- Elekroinstallation<br />

- Automechanik<br />

- Schreinerhandwerk/ Tischler<br />

- Bauhandwerk<br />

- Installateur/ Flaschner<br />

- Schneiderhandwerk<br />

Leider waren gerade Schulferien als wir<br />

die Schule besuchten, so dass wir kaum<br />

Schüler antrafen. Besetzt war lediglich<br />

die Schreinerwerkstatt. Die jungen Mitarbeiter<br />

zeigten uns begeistert und voller<br />

Stolz ihre Arbeit und die hergestellten<br />

Möbelstücke (meist mahagoniefarbene<br />

Tische, Betten, Schränke, Schulmöbel,<br />

Türen), die in einem Nachbarraum, fertig<br />

für den Verkauf, gelagert wurden. Einige<br />

von uns waren nicht nur ob der relativ<br />

guten Qualität der hergestellten Möbel<br />

überrascht, sondern auch darüber, wie<br />

gut die Werkstatt doch mit Maschinen<br />

ausgestattet war. Die meisten mit Aufdrucken<br />

deutscher Herstellerfirmen. Wir sollten<br />

auf unserer Reise durch <strong>Uganda</strong> noch<br />

andere Einblicke in Betriebsstätten bekommen,<br />

die weitaus weniger gut, um<br />

nicht zu sagen, sehr schlecht bzw. gar<br />

nicht ausgerüstet waren.<br />

Das Institut bildet zur Zeit 271 Studenten<br />

in den oben erwähnten Berufen aus. Bis<br />

auf den Bereich Automechanik, also auch


in Bauhandwerk, Installation und Schreinerhandwerk<br />

befinden sich sowohl Mädchen<br />

als auch Jungen in der Ausbildung.<br />

Zugangsvoraussetzung ist „Secondary 4“,<br />

d.h., Abschluss der 4. Klasse der Secondary<br />

School (Ordinary LeLevel – entspricht<br />

unserer Mittleren Reife). Nach<br />

zwei Jahren Ausbildung und bestandenem<br />

Examen können die Studenten in<br />

den Beruf gehen. Oder sie hängen noch<br />

ein weiters Jahr (advanced) Ausbildung<br />

dran und sind dann nach erfolgreichem<br />

Examen<br />

berechtigt,<br />

einen Engineering<br />

Kurs oder<br />

eine Technik-<br />

Lehrer-<br />

Ausbildung<br />

an einer<br />

Universität zu<br />

besuchen.<br />

Beide<br />

Prüfungen,<br />

sowohl nach<br />

dem zweiten<br />

als auch nach<br />

dem dritten Jahr, werden vor dem <strong>Uganda</strong><br />

National Examinations Board (UNEB),<br />

einem nationalen Prüfungsausschuss<br />

abgelegt. Für einen Term (3 Monate)<br />

zahlt ein Student ca. 200.000,-- UGS (~<br />

71,-- Euro). Dies beinhaltet Schulgeld,<br />

Wohnen und Verpflegung.<br />

Da eine relativ große Nachfrage zur Ausbildung<br />

an diesem Institut besteht, möchte<br />

man gerne expandieren. Geplant hat<br />

man ein weiteres Unterkunftsgebäude für<br />

die Studenten, da die momentanen überfüllt<br />

sind.<br />

Die einzelnen Gebäude des Instituts sind<br />

lange, ingeschossige Ziegelgebäude,<br />

großzügig verteilt auf einem eingezäunten<br />

Gelände, aufgelockert mit Bäumen,<br />

Büschen und Blumen, was teilweise, je<br />

nach Blickfeld, einen parkähnlichen Eindruck<br />

vermittelt.<br />

Der rund zweistündige Besuch und die<br />

Führung durch den Schulleiter waren<br />

sehr informativ und interessant. Einige<br />

von uns bedauerten, dass keine Schüler<br />

anwesend waren. Sicherlich hätte man<br />

von ihnen weitere interessante Informationen,<br />

vor allem aber auch persönliche<br />

Eindrücke und Erfahrungen bzgl. ihrer<br />

Ausbildung und Motivation erfahren können.<br />

Eckhard Deflize


Grußwort zum <strong>KAB</strong> – Jubiläum am<br />

15.08.2010 in Masaka<br />

Dear friends and members of the<br />

Catholic Workers Movement in<br />

<strong>Uganda</strong>,<br />

Dear Monsignor Kato,<br />

I am pleased to address you today on<br />

behalf of Peter Niedergesäss, who is our<br />

Executive Secretary – he got sick, but we<br />

are happy, that he is on the way of recovery.<br />

We bring you cordially greetings from<br />

him and best wishes.<br />

We are glad to visit you today and spend<br />

a nice time with you. We are happy to<br />

know about the progress of your work<br />

here – we are already impressed with the<br />

work we have seen.<br />

We are a delegation of the Catholic<br />

Workers Movement of the Diocese <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

in Germany. Some of us<br />

are members of the Diocesan Executive<br />

Committee, others are responsible in<br />

basegroups directly and are active in<br />

partnerships with groups of the CWM in<br />

the diocese of Masaka.<br />

Some Members of our Delegation, are<br />

Members of the International Team: Mrs<br />

Ulla Heinemann, Mrs. Marion Santin, Mr.<br />

Johannes Schmitt and (myself) Susanne<br />

Lutz. Two Poeple are in Germany and<br />

these are: Mrs Heide Mayer-Teuter und<br />

Mr. Ernst Bodenmüller.<br />

The International Team is in charge of<br />

coordinating the Partnership between the<br />

CWM in <strong>Uganda</strong> and the <strong>KAB</strong> in the Diocese<br />

<strong>Rottenburg</strong>–<strong>Stuttgart</strong>. Examples of<br />

our work include:<br />

Partnership between CWM-<br />

Basegroups,<br />

Partnership between Schools,<br />

organising the Easter candle-<br />

Campaign,<br />

and concentrate the Information<br />

about the Work/Person in<br />

<strong>Uganda</strong> - this creates awareness<br />

about the work done in<br />

<strong>Uganda</strong>.<br />

We all have one thing in common, because<br />

we all get involved with social projects<br />

in Germany or <strong>Uganda</strong>. Therefore it<br />

makes us to brother and sisters in the<br />

spirit.<br />

Like mentioned before, we are interested<br />

in sharing your wide experiences. To<br />

learn from each other and together we<br />

spread the spirit of solidarity and working<br />

together.<br />

In Germany there also exist poverty and<br />

we have a great problem with<br />

unemployment. Education is not as it<br />

should be and illiteracy indeed does exist,<br />

especially with more than eight million<br />

immigrants.<br />

It doesn’t matter if in <strong>Uganda</strong> or Germany<br />

the CWM gets involved for our common<br />

goals:<br />

More social justice,<br />

less poverty<br />

and a more active democracy.<br />

We all know, all these come not without<br />

work. There for it is our social responsibility<br />

as Christians to build up a society in<br />

solidarity where every man or woman,<br />

regardless if she or he is black or white,<br />

rich or poor, Christian or any other faith,<br />

has a place and a right to live in peace.


Let us try to work together, so that we can<br />

achieve this goal!<br />

CWM has achieved a lot in the last 15<br />

years and you can be proud of that. For<br />

Example:<br />

You have done a lot for the<br />

education,<br />

Supported orphans, who<br />

wouldn´t have had a future<br />

without your support.<br />

You have started incomegenerating<br />

achtivities.<br />

And you have gained great political<br />

influence due to your collaboration<br />

in parliaments and<br />

local council at every level.<br />

Everybody who gets involved helps to<br />

achieve a better future, and all these<br />

commitments are part of the CWM that<br />

helps it to grow. We wish you all best for<br />

your work, so that you can achieve all<br />

your goals for the well-being of all the<br />

people in <strong>Uganda</strong>.<br />

May god bless you and your work!<br />

The struggle continues! We have noticed<br />

and seen, that CWM in <strong>Uganda</strong> has tried<br />

to be the voice of the voiceless, this is<br />

very good and we pray that you continue<br />

in the same direction.<br />

We bring warmest greetings from your<br />

brothers and sisters in Germany – they<br />

tank you for your prayers and love and<br />

moral support. We congratulate you on<br />

your 15 th anniversary of CWM in Masaka<br />

Diocese. We know and have seen, that<br />

you have done a great and successful<br />

work and you worked very hard at dayand<br />

night time. We bring for you this light<br />

– so that the light may always shine in<br />

CWM (some few introductions and<br />

demonstrating how the light is working).<br />

For God and my Country – Thank you<br />

so much – Vielen Dank – Webale<br />

Nnyo!<br />

Susanne Lutz und Peter Niedergesäss<br />

Peter Niedergesäss pflanzt ein Friedensbäumchen<br />

in Gulu. In dieser nördlichen<br />

Region gab es bis vor 2 Jahren Krieg und<br />

es wütete die Kinderarmee von Rebellenführer<br />

Joseph Kony von der Lord`s Resistanc<br />

Army.<br />

Die CWM leistet eine hervorragende Arbeit,<br />

um Flüchtlinge und ehemalige Kindersoldaten<br />

in ihre Gruppen zu integrieren.<br />

Spendenkonto:<br />

<strong>KAB</strong>-International<br />

BW Bank, Stichwort: <strong>Uganda</strong>hilfe<br />

Kontonummer: 1 027 783<br />

Bankleitzahl: 600 501 01<br />

The CWM in the diocese <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> will always work with you in the<br />

spirit of brotherhood to help move CWM<br />

to greater heights.


Donnerstag, 9. September 2010 / Nr. 208<br />

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung<br />

Bad Waldseer vertiefen<br />

Partnerschaft mit <strong>Uganda</strong><br />

BAD WALDSEE (sz) - Tiefgrünes<br />

Land, rote Erde und schwarze Kinderaugen<br />

bring! die Delegation der<br />

Katholischen Arbeitnehmer-<br />

Bewegung (<strong>KAB</strong>) aus <strong>Uganda</strong> in<br />

ihren Herzen mit nach Deutschland.<br />

Fast drei Wochen waren 15<br />

Mitglieder des <strong>KAB</strong> aus der<br />

Diözese <strong>Rottenburg</strong> <strong>Stuttgart</strong> in<br />

ihren Partnergruppen unterwegs,<br />

darunter auch drei Mitglieder aus<br />

Bad Waldsee.<br />

In der Diözese Masaka fällt als erstes<br />

auf. dass Schulferien sind. Die<br />

bunten Schulkleider sind durch<br />

einfache westliche Kleidung ersetzt<br />

worden. Auf den Dörfern sind es<br />

dagegen eher zerlumpte T-Shirts und<br />

Shorts. Die ugandischen Begleiter<br />

weisen darauf hin, dass eine Miss-<br />

Ernte und die Poitik, die bestimmte<br />

Regionen bevorzugt, Spuren<br />

hinterlassen. Auf der anderen Seite<br />

gibt es mehr und mehr gut gekleidete<br />

Menschen, mit viel Reichtum, gerade<br />

in der Hauptstadt Kampala. Die Kluft<br />

zwischen Arm und Reich wird<br />

größer.<br />

Keine Verpflegung in Schulen<br />

Zwei Nächte in der Partnergruppe<br />

Narozali, nur 15 Kilometer von<br />

Masaka entfernt, liisst die Waldseer<br />

den einfachen Lebensstil erfahren.<br />

Kein Strom, kein Wasser und ein<br />

Plumpsklo einige Meter von unserem<br />

Haus entfernt, machen deut- lich,<br />

welche Einschränkungen dieses<br />

Leben mit sich bringt, Morgens,<br />

nach dem der Hahn gekräht hat.<br />

geht's los mit den kilometerlangen<br />

Fußmärschen der Kinder. Sie holen<br />

Wasser in Kanistern und bringen<br />

danach wieder einen langen Fußmarsch<br />

zur Schule hinter sich, von<br />

der die Kinder erst am späten<br />

Nachmittag zurückkommen. In den<br />

Schulen gibt es keine Verpflegung.<br />

Allerorts wird nun vermehrt Regenwasser<br />

in Tanks gesammelt, damit<br />

die Schulkinder wenigstens etwas<br />

zu trinken haben.<br />

Beim Besuch der Partnerdiözese<br />

Gulu fallt schon bei der Anfahrt auf,<br />

dass die einfachen Häuser den<br />

Rundhütten weichen. Viele Häuser<br />

und Hütten sind noch leer. In der<br />

Region der Acholi herrschte bis vor<br />

anderthalb fahren Bürgerkrieg. Die<br />

Auseinandersetzung mit den Kindersoldaten<br />

der Lord's Resistance<br />

Army (LRA) hat 20 JaJire lang das<br />

Leben der Menschen vergiftet.<br />

Schätzungen zufolge hat die LRA in<br />

<strong>Uganda</strong> im Laufe der Jahre mehr als<br />

6s ooo Kinder und Jugendliche<br />

entführt. Nach Uno-Angaben<br />

mussten rund 1,8 Millionen<br />

Menschen in der Region vor den<br />

Überfällen in Sammellager flüchten.<br />

Im Sehweineprojekt und im Bohnenanbauprojekt,<br />

gefordert von der<br />

KAfl. lernen die Menschen das<br />

Zusammenleben auf der Basis<br />

christlicher Werte neu und die<br />

Verbesserung landwirtschaftlicher<br />

Peter Niedergesäss, Diözesansekretär der <strong>KAB</strong> in <strong>Uganda</strong>.<br />

Foto: privat<br />

Anbaumethoden. Die Mutterschweine<br />

haben schon dreimal geworfen.<br />

Der Erlös aus dem Verkauf der<br />

Ferkel geht zu 60 Prozent an die<br />

Gruppenmitglieder, 10 Prozent an<br />

die Kirchengemeinde für Grund und<br />

Böden und 30 Prozent in die<br />

Gruppekasse für Rücklagen und<br />

weiten Projekte.<br />

Kür die Soforthilfe sind die UN :<br />

und unzählige Hilfsorganisationen<br />

zuständig, _wir als <strong>KAB</strong> schaffen<br />

nachhaltige Strukturen und bilden<br />

in den Projekten Verantwortliche;<br />

aus für die zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen die das Land<br />

dringend braucht", betonte der <strong>KAB</strong>-<br />

Diözesansekretär<br />

Peter<br />

Niedergesäss nach seiner Rückkehr<br />

in Bad Wald-;<br />

Solidarität mit den Ärmsten ' *<br />

Man kann sagen, die Dörfer mit<br />

einer aktiven <strong>KAB</strong>-Gruppe<br />

unterscheiden sich in allen<br />

besuchten Diözesen schon optisch<br />

von den anderen Dörfern. Zum<br />

einen sieht man' dies an den<br />

gepflegten Bananenbäumen und der<br />

Tierhaltung. Aber auch weil der<br />

Gedanke der Solidarität mit den<br />

Ärmsten im Dorfleben in der<br />

Gruppe verankert ist. Verantwortliche<br />

aus den KAH-Gruppen<br />

schauen nach staatlichen Förderprogrammen<br />

für Aidswaisen oder.<br />

versuchen, selbst Projekte zu<br />

starten, um das Schulgeld für die<br />

aufzubringen.<br />

Die aus Bad Waldsee mit<br />

gebrachten Fußbälle kamen in den<br />

besuchten Schulen und <strong>KAB</strong>-<br />

Jugendgruppen sehr gut an. Unter<br />

lauten Glücksgesängen und<br />

Klatschen wurden die Halle von<br />

der Aktion „Bad Waldseer helfen<br />

Afrika" übergeben. Die Klassen<br />

sechs der Döchtbühlschule organisierten<br />

ein Fußballturnier, aus<br />

dessen Erlös einige Fußbälle für<br />

Afrika finanziert wurden. Die<br />

Döchtbühlschule in Bad Waldsee<br />

und die Durlesbachschule in Reute<br />

halten engen Kontakt mit zwei<br />

Schulen in Masaka. Das Ehepaar<br />

Niedergesäss überbrachte Briefe<br />

und Fußbälle an beide Schulen und<br />

erhielt als Geschenk für die<br />

Waldseer Schüler einen<br />

afrikanischen Fußball aus<br />

Bananenblättern gewickelt. „Die<br />

Beziehungen zwischen Lehrern<br />

und Schüler aus Bad Waldsee und<br />

Masaka werden weitergehen", ist<br />

sich Hildegard Niedergesäss<br />

sicher, „die Gesichter der Kinder<br />

haben sich tief in unsere Herzen<br />

gebrannt'.


Nummer 206<br />

Horber Zeitung<br />

•••• ••••••• ..._ I"A'!!dM JfJeff "; •.••. _ •••••• -.... _.,,~<br />

j'6hUI<br />

&n 1. D~,k10<br />

Brunnenprojekt ist gut angekommen<br />

<strong>KAB</strong> Nordstetten vertieft Partnerschaft mit <strong>Uganda</strong> / Drei Helfer berichten von einer außergewöhnlichen Reise<br />

Horb-Nordstetten. Winsto'n<br />

Churchill nannte <strong>Uganda</strong><br />

einst »Die Perle Afrikas«. In<br />

der Tat, das Land bietet<br />

einzigartige Landschaften<br />

und Nationalparks, Kraterseen,<br />

die Quelle des Nils<br />

und den größten See Afrikas,<br />

den Lake Victoria.<br />

Von einigen dieser Sehenswürdigkeiten<br />

konnten sich 15<br />

Mitglieder der Katholischen<br />

Arbeitnehmer, Bewegung<br />

(<strong>KAB</strong>) aus der Diözese <strong>Rottenburg</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong> selbst -berzeugen,<br />

reisten sie doch fast<br />

drei Wochen quer durch<br />

<strong>Uganda</strong>, um ihre Partnergruppen<br />

und Partnerdiözesen- zu<br />

besuchen. Mit dabei waren<br />

Eckhard Deflize und Günter<br />

Bossert aus Nordstetten sowie<br />

Johannes Schmitt aus Freudenstadt,<br />

ebenfalls Mitglied<br />

in der Nordstetter <strong>KAB</strong>.<br />

Sie brachten Eindrücke mit<br />

nach Hause, die sie so schnell<br />

nicht vergessen werden, vor<br />

allem die gastfreundlichen<br />

Menschen, der herzliche Empfang,<br />

egal wo man hinkam.<br />

die winkenden Kinder am<br />

Straßenrand. aber auch die<br />

Armut.<br />

Die Kluft zwischen Arm<br />

und Reich wird größer. Ein<br />

Großkaufhaus mitteleuropäischen<br />

Stils in Kampala, in'<br />

dem' es alles zu kaufen gibt,<br />

drückt dies am besten aus. Zu


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•.•._ ..•.••.••. _ .•..•. ,<br />

allem die gastfreundlichen<br />

Menschen, der herzliche Empfang,<br />

egal wo man hinkam,<br />

die winkenden Kinder am<br />

Straßenrand.<br />

Armut.<br />

aber auch die<br />

Die Kluft zwischen Arm<br />

und Reich wird größer. Ein<br />

Großkaufhaus mitteleuropäischen<br />

Stils in Karnpala, in<br />

dem es alles zu kaufen gibt,<br />

drückt dies am besten aus. Zu<br />

dem Parkplatz haben nur<br />

Menschen mit entsprechenden<br />

Autos Zugang.<br />

Zwei Tage verbrachte die<br />

Gruppe in Narozari, der Partnergruppe<br />

von Nordstetten,<br />

die 15 Kilometer von Masaka<br />

entfernt ist. Dort lernten die<br />

drei Nordstetter den einfachen<br />

Lebensstil kennen: Kein<br />

Strom, kein Wasser und ein<br />

Plumpsklo, einige Meter von<br />

der Unterkunft entfernt.<br />

Morgens, nach dem der<br />

Hahn gekräht hat, begeben<br />

sich die Kinder auf kilometerlange<br />

Fußmärsche um Wasser<br />

in Kanistern auf dem Kopftragend<br />

zu holen. Dort, wo noch<br />

keine Brunnen gebaut sind,<br />

schöpft man Wasser aus verdreckten<br />

Löchern.<br />

Danach steht wieder ein<br />

langer Fußmarsch zur Schule<br />

an, von der die Kinder erst am<br />

späten Nachmittag zurückkommen,<br />

falls die Eltern ihre<br />

Kinder überhaupt zur Schule<br />

Eindrücke einer Afrikareise: Die Besucher aus Nordstetten wurden vom Dorf herzlich empfangen (oben). Sie konnten sich davon überzeugen.<br />

dass das Brunnenprojekt nützliche Dienste leistet (links unten). Auch ein Ziegelwerk wurde besichtigt (unten rechts), Foto: privat<br />

schicken und sie nicht tagsüber<br />

in den Feldern oder zum<br />

Wasserschleppen einsetzen.<br />

Die Grundschule (Primary<br />

School) im Gemeindezentrum<br />

Narozaris ist in einem katastrophalen<br />

Zustand. »In<br />

Deutschland würde man<br />

solch eine Behausung bestenfalls<br />

als Hühnerstall nutzen«,<br />

so der Kommentar von Deflize.<br />

Der Empfang in Narozari<br />

war sehr warmherzig, so wie<br />

überall im Lande. wo man in<br />

verschiedenen Diözesen einzelne<br />

<strong>KAB</strong>-Gruppen besuchte.<br />

Die Besucher wurden mit Gesangs-<br />

und Tanzaufführungen<br />

der Kinder unterhalten. '})Dies<br />

waren zum Teil emotionale<br />

Begegnungen, die einem tief<br />

ins Herz gingen«, so Eclcl1,ard.<br />

Deflize.<br />

Die aus Nordstetten mitgebrachten<br />

Geschenke kamen<br />

sehr gut an. So durfte sich die<br />

<strong>KAB</strong> Jugendgruppe in Narozari<br />

über neue VfB-Jugendtrikots<br />

und einen Fußball freuen.<br />

T-Shirts gab es für die<br />

<strong>KAB</strong>-Komitee-Mitglieder, und<br />

die mitgebrachten LED-Taschenlampen<br />

fanden auch<br />

schnell ihre neuen Besitzer,<br />

denn ab 19 Uhr ist es stockfinster,'<br />

und Strom gibt es<br />

nicht.<br />

Weiter ging die Reise nach<br />

. Buyaga. Nach einer 20 Kilometer<br />

langen Autofahrt kam<br />

man dort aß. Buyaga ist eine<br />

Filialgemeinde Narozaris. in<br />

der die Nordstetter <strong>KAB</strong> das<br />

erste Brunennprojekt verwirklichen<br />

konnte. Projektleiter<br />

Eckhard Deflize konnte sich<br />

selbst von der Funktion des<br />

Brunnens überzeugen. der bei'<br />

der Bevölkerung sehr gut angekommen<br />

ist. Es scharte sich<br />

gleich eine Menschentraube<br />

um die weißen Besucher<br />

(»Muzungu« in der Landessprache)<br />

und der 83-jährige<br />

Dorfälteste bedankte sich<br />

herzlich für die Brunnenspen-<br />

---<br />

de. Die <strong>KAB</strong>-Gruppe in Naro-<br />

.zari ist sehr aktiv. So züchtet<br />

die Gemeinschaft Schweine<br />

und Ziegen und gibt den<br />

Nachwuchs an Familien weiter,<br />

die die Zucht fortsetzen,<br />

um sich damit ihren Lebensunterhalt<br />

zu verdienen.<br />

Die 40-köpfige <strong>KAB</strong>-Jugendgruppe<br />

hat ebenfalls ihre eigenen<br />

Projekte, in erster Linie<br />

auf dem Gebiet von Viehzucht<br />

und Ackerbau (Obstplantagen).<br />

Auch in anderen<br />

Dörfern und Städten wurden<br />

die Besucher freundlich empfangen.<br />

»Damit verbunden,<br />

werden große Erwartungen in<br />

uns und die <strong>KAB</strong> gesetz,t.«

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