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Bretagne 2010 - Karmann-Mobil-Club

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Mit dem Wohnmobil in die <strong>Bretagne</strong>


Mittwoch, 02. Juni <strong>2010</strong><br />

Um 16:45 Uhr ist es soweit: Bei Sonnenschein, 19,5 ° C und einem Kilometerstand von 96.720 km geht es los. Stau, Stau, Stau! Erst<br />

um 22:00 Uhr sind wir an der belgischen Grenze, die man aber (Europa) gar nicht mehr erkennen kann. Um 24:00 Uhr sind wir<br />

endlich in Frankreich. Auf der ersten Raststätte halten wir an. Wir sind beide platt. Nach nur 473 km in 7 ½ Stunden hilft jetzt nur<br />

noch ein kräftiger Schluck aus unserem Rotwein-Vorrat. Erst dann haben wir die notwendige Bettschwere und fallen um 01:30 Uhr<br />

in die Falle.<br />

Donnerstag, 03. Juni <strong>2010</strong><br />

Gut geschlafen, um 05:30 Uhr aufgestanden, Katzenwäsche und Frühstück. Gegen 06:00 Uhr sind wir schon wieder auf der Piste.<br />

Um 08:00 Uhr Einfahrt in Paris. Wir vertrauen unserem Navi – war wohl eher schlecht, denn mit viel Stau und zähfließendem Verkehr<br />

sind wir erst gegen 10:00 Uhr auf der A 10 Richtung Bordeaux.<br />

Um 11:45 Uhr Mittagessen – natürlich Jambon in der Raststätte Villefranche-de-Blois, sehr lecker aber noch ohne Haricot Vert.<br />

Da wir zunächst einen Besuch bei unseren Verwandten in Saint-Julien-en-Born machen, geht es weiter, unser <strong>Bretagne</strong>urlaub<br />

beginnt also mit etwas Verzögerung. Deshalb jetzt ein kleiner Sprung.<br />

Montag 07. Juni <strong>2010</strong><br />

Um 10:00 Uhr geht es in Saint-Julien-en-Born los, unser erstes Ziel soll Port-des-Barques sein. Angekommen, Sonnenschein, aber<br />

alles Mist, der uns bekannte Stellplatz ist gesperrt. Die Alternative: Ein frisch geschotterter Platz am Stadion gefällt uns nicht, also<br />

weiter nach La-Rochelle. Wieder Mist: Auch dieser Stellplatz existiert nicht mehr – sind die Franzosen denn alle blöd?<br />

Jetzt erst recht: Wir fahren noch auf die Ile-de-Noirmoutier. Das sind aber noch einige Kilometer. Um 19:55 Uhr sind wir dann<br />

endlich da. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Mindestens 100 Wohnmobile stehen auf dem Platz, doch wir haben Glück und<br />

erwischen einen Superplatz im oberen Rondell, auch Fernsehempfang ist kein Problem. Also los in den Ort. Ziemlich wenig los, wir<br />

essen Fischsuppe (sehr teuer) und trinken Wein. Später im Auto Fernsehen und Sekt trinken, beim Lüften geht das Moskitonetz der<br />

Dachluke zu Bruch.


Stellplatz auf der Ile-de-Noirmoutier<br />

es ist Ebbe im Hafen


früher hatte dieses Bistro blaue Fensterläden, sah besser aus<br />

erst einmal Pause machen, Rita ist noch so müde


das Château<br />

gleich kommt ein Wolkenbruch<br />

Dienstag, 08. Juni <strong>2010</strong><br />

Heute ist das Wetter gemischt, mal Regen, mal Sonne. Auf dem Markt ist der Teufel los. Klamotten, Fisch, Schnickschnack und<br />

Gemüse – alles durcheinander. Auch Käse und Wurst findet man. Am Rande des Marktes ist eine kleine Kneipe, dorthin flüchteten<br />

wir, als es plötzlich anfängt zu regnen. Hilft aber nicht viel, unter der Markise werden wir trotzdem nass, so ein Wolkenbruch kam<br />

herunter. Mittags kochen wir richtig: Grüne-Bohnen-Pfanne mit kleinen Kartoffeln und Schnitzel. Später gehen wir noch einmal in<br />

den Ort, aber so richtig was los ist hier noch nicht. Viele Geschäfte sind noch geschlossen, außer den vielen Wohnmobilisten sind<br />

kaum Touristen da.


Mittwoch, 09. Juni <strong>2010</strong><br />

Heute Nacht hat es richtig geregnet, doch am Morgen scheint die Sonne. Eine Fahrradtour geht aber nicht, da die Wege alle tiefe<br />

Pfützen haben.<br />

Also heute mal Wäsche waschen. Aufgehängt im Vorratsraum, dann geht es in den Ort. Zunächst rauf zur Burg, dann am Kanal<br />

entlang. In der Fußgängerzone noch ein Bier getrunken und über die kauflustigen Touristen-Frauen abgelästert. Auf dem Rückweg<br />

noch schnell 1 Karton (3 Liter) Vin Rouge gekauft – schon sitzen wir im schönsten Sonnenschein vor dem Auto. Die Wäsche<br />

trocknet im Hintergrund – leider nur kurz, denn schon regnet es wieder – die ganze Nacht auch.<br />

Donnerstag, 10. Juni <strong>2010</strong><br />

Es regnet – mal was Neues. Wir Ver- und Entsorgen, jetzt braucht man dafür schon ein 2-Euro-Stück. Preissteigerung von 100 %.<br />

Wahrscheinlich müssen wir unsere 50-Cent-Box gegen eine 2-Euro-Box austauschen.<br />

Wir wollen nach Lerat fahren. Es regnet, die Brücke von Saint-Nazaire ist in unserer Richtung gesperrt. Es regnet immer noch. Wir<br />

müssen einen Umweg über Nantes nehmen (doppelte Strecke). In Piriac-sur-Mer finden wir per Zufall einen neuen Stellplatz – 4<br />

<strong>Mobil</strong>e stehen hier schon. Wir gehen in den uns wohlbekannten Ort – es regnet. In der Kneipe, in der uns im letzten <strong>Bretagne</strong>urlaub<br />

das Bier durchs Fenster gereicht wurde, kehren wir ein und trinken Rotwein.


schöne Trockenmauer<br />

Stellplatz in Piriac-sur-Mer<br />

Da wir nach dem dritten Glas schon zum Inventar gehören, wird uns ohne weiteren Kommentar ein Tellerchen mit Knoblauchwurst<br />

hingestellt. Damit wir nicht dumm auffallen, wurde zunächst einmal die Hälfte in die Jeansjacke entsorgt – von dem Geruch hatten<br />

wir dann den ganzen Urlaub noch etwas. Übrigens alles schon auf Fußball-Weltmeisterschaft eingestellt. Großbildschirme,<br />

Punktetabellen und Deko.<br />

Wieder am Auto scheint die Sonne – nach kurzer Zeit zeigt unser Thermometer schon 28 ° C. Wir gehen noch einmal in den Ort und<br />

trinken Rotwein. Kaum das Glas halbleer – schon schüttet Rita es um. Sofort war die Bedienung mit Lappen da (sah nach Klotuch<br />

aus) und wischte den Tisch ab – und siehe da, dass Glas wurde sofort – mit der richtigen Sorte - aufgefüllt. Merci!<br />

Dann kochen wir erst mal – der Stellplatz füllt sich. Nun hängt die Wäsche wieder draußen, hoffentlich wird sie heute trocken. Es ist<br />

inzwischen 20:00 Uhr, die Sonne scheint immer noch. Nach ausgiebigem Essen lassen wir den Abend ausklingen. Die Wäsche wird<br />

nicht ganz trocken und muss im Wohnmobil übernachten. Dann kommen 2 Berliner und sprechen uns (wegen dem PUHDYS-<br />

Aufkleber) an. Bei einer großen Flasche (oder waren es zwei) Vin Rouge versacken wir alle zusammen vor dem Wohnmobil.


Freitag, 11. Juni <strong>2010</strong><br />

Morgens um ½ 9 Uhr kommt die Polizei zum Kassieren. 5 € - ist ja nicht so teuer. Wir Ver- und Entsorgen, dann geht es los.<br />

Rochefort-en-Terre ist unser erstes Ziel. Geiler alter Ort, aber nach zweimal durchlaufen haben wir auch alles gesehen. Übringens<br />

gibt es hier sogar einen Stellplatz.<br />

herrliche Patrizier- und<br />

Fachwerkhäuser in Rochefort-en-Terre


das Waschhaus<br />

die Hauptstraße, da muss alles durch<br />

Auf der Weiterfahrt in einem Super-U eingekauft: 1 Drapeau, 2 Breizh-Taschen und Salz. Es geht weiter nach Malestroit. Nur der<br />

Platz im Zentrum ist wirklich alt. Wir laufen einmal durch und über die Brücke über die Oust und weiter geht es.


die Kirche Sankt-Gilles in Malestroit<br />

wunderschöne geschmiedete „Firmenschilder“


Fachwerkhäuser am<br />

Place-du-Bouffay<br />

Gestern hatten uns die 2 Berliner etwas von einem meernahen Stellplatz vor Port-Navalo erzählt – mal sehen ob wir das finden. Der<br />

Ort soll mit „S“ anfangen, mehr wussten die beiden nicht mehr. Der erste Versuch am Chateau-Suscinio“ war wohl nix: Camping<br />

interdit. Dann fahren wir zum „Pointe-Saint-Jaques“, fängt ja auch irgendwie auch mit „S“ an. Das war ein Volltreffer. Stellplatz mit<br />

Entsorgungsstation, nur 10 m vom Hafenbecken entfernt. In der Bar-du-Port trinken wir was, es läuft die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

im Fernsehen. 2 neu kommende Fischer begrüßen uns per Handschlag – gehören wir jetzt schon zum Stammpersonal?<br />

Wir inspizieren noch den Hafen, gucken ein bisschen Fernsehen und kochen was. Zwischendurch grüßt Petrus immer mal wieder.


der Hafen von Pointe-Saint-Jaques<br />

schöner Stellplatz am Sportzentrum<br />

Samstag, 12. Juni <strong>2010</strong><br />

Weiterfahrt nach vollem Entsorgungsprogramm. Es geht nach Port-Navalo, denn da kennen wir uns aus. Wir fahren die kleinen,<br />

weißen Küstenstraßen und einmal müssen wir sogar umdrehen, denn es wird zu eng. In Port-Navalo – besser gesagt in Kermor<br />

können wir nicht einchecken, weil unsere VISA-Karte nicht angenommen wird. Auch mit Hilfe einer netten Französin, die das auch<br />

nicht versteht, klappt es nicht. Alle Versuch scheiterten – die Schranke ging nicht hoch. Also zum Hafen runter. Kleiner Bummel und<br />

in der Hafenbar eine Pause gemacht, dann weiter nach Auray. Den Stellplatz haben wir nicht gefunden, wir parken gegenüber vom<br />

Super-U.


die Altstadt von Auray<br />

mit kleinem Hafen


die Brücke über den Loc`h<br />

Es geht weiter nach Locmariaquer. Der Ort hat sich nicht verändert. Den Stellplatz am Pointe-de-Kerpenhir sofort gefunden, aber<br />

verdammt, alles voll! Deshalb sind wir erst einmal in den Ort gefahren und haben uns im Hafen eine kleine Pause gegönnt.


muss auch mal sein<br />

Pause mit Handy und Vin Rouge<br />

Wunderschöne Weiterfahrt am Golf von Morbihan bis nach Carnac. Stellplatz (kostenlos) zufällig sofort gefunden. Ist auch sehr voll,<br />

aber wir kriegen noch ein schönes Plätzchen, leider nur unter Bäumen, also ist heute nichts mit Fernsehen. Macht nix, erst mal<br />

Ortsbesichtigung. Wir hatten heute schon 2 Hochzeiten, jetzt gibt es auch noch eine Beerdigung. Heute bleiben wir hier, Morgen<br />

geht es weiter nach Quiberon.


Stellplatz in Carnac<br />

die Menhire<br />

Sonntag, 13. Juni.<br />

Um 08:15 Uhr sind wir fertig, wir fahren zuerst einmal zu den Menhir-Feldern. Noch kein einziger Tourist unterwegs, wir können ganz<br />

in Ruhe Fotos machen. Auf der Weiterfahrt nach Quiberon ist so gut wie kein Verkehr – für die Masse wohl noch zu früh.


die Cote-Sauvage<br />

auf Quiberon


ganz neues Symbol<br />

an einem nagelneuen Platz in Saint-Pierre<br />

Auf Quiberon sind Stellplätze ausgewiesen, wir nehmen den bei Saint-Pierre am Stadion. Kostenlos und nagelneu. Kleine Bäume<br />

und Rasenflächen zwischendurch. Hier können wir heute gut fernsehen. Wir machen unsere erste Radtour. Einmal zur Cote-<br />

Sauvage und dann über Saint-Pierre zurück. Ein kleiner Ort mit ein paar Läden und Kneipen. Auf dem Stellplatz kann man nur mit<br />

Karte bunkern – schlecht, denn unsere ging natürlich nicht – egal, noch haben wir genug Wasser. Wir sitzen in der Sonne vor dem<br />

Auto, im Salle-de-Sport ist richtig was los, pausenlos fallen kleine Pkw´s mit den Müttern, die ihre Kids bringen, ein.<br />

Abends fernsehen geguckt: Deutschland-Australien 4:0 – Gute Nacht.<br />

Montag, 14. Juni <strong>2010</strong><br />

Aufstehen (durch Heiko geweckt) um 08:30 Uhr. Erst einmal entsorgen, dann fahren wir zum Stellplatz an der Cote-Sauvage. Nur die<br />

erste Reihe ist interessant, der hintere Teil ist weniger einladend. Da es hier Wasser gegen Bargeld gibt, wird erst mal gebunkert.


Dann nach Quiberon-Stadt. Das eine oder andere erkennen wir wieder – selbst eine Bild am Sonntag kann besorgt werden. Der<br />

Stellplatz, auf dem wir vor gut 10 Jahren mal gestanden haben, existiert nicht mehr, da sind jetzt 2 m – Balken. Schräg gegenüber<br />

unter dem Schild „Camping interdit“ frühstücken wir erst mal ausführlich. Wir fahren zurück nach Saint-Pierre und gehen einkaufen<br />

– stark übertrieben, denn der Spar-Markt hatte praktisch nichts. Für heute soll es aber reichen. Die Rue-de-Menhir finden wir auch,<br />

obwohl entgegen des Reiseführers nichts ausgeschildert war.<br />

die Rue-de-Menhir<br />

Nur zur Info: Es regnet immer mal zwischendurch. Jetzt fahren wir nach Pontivy. Parken kurz vor dem Hafen kein Problem, denn es<br />

ist nichts los. Im Hafen trinken wir bei den Einheimischen ein Bier und beobachten das rege Treiben. Das besteht im wesentlichen<br />

nicht aus Booten, sondern aus Autos, die sich fern jeder Regel durch die engen Gassen zwängen. Sogar Bustouristen (Altersheim-<br />

Ausflug) gibt es, die treffen wir später auf unserem Stellplatz in Saint-Pierre wieder, denn da werden sie mit Kühltaschen und<br />

Campingstühlen für 2 Stunden „ausgesetzt“ und dann bei strömendem Regen wieder abgeholt.<br />

Wir gucken Holland-Dänemark 2:0.


Dienstag 15. Juni <strong>2010</strong><br />

das Fort von Port-Louis<br />

kalt und windig<br />

Heute geht es mal früher los. Zuerst nach Port-Louis. Der Ort ist ganz nett, dass sehen wir beim Durchfahren. Wir besichtigen das<br />

Fort, es ist sehr windig und kalt. Unser Thermometer zeigt 15 ° C. Es geht weiter. In Riantec gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz mit<br />

Entsorgungsstation.<br />

Wir fahren weiter auf der Küstenstraße, die wir schon mal mit dem Fahrrad gefahren sind, Richtung Guidel-Plage. Die erste<br />

Entsorgungsstation in Kerganer gibt es nicht mehr, nur noch Parkplatz. Ein weiterer Stellplatz befindet sich nach dem Golfplatz in<br />

Campingplatznähe, aber auf der Landseite ohne Aussicht aufs Wasser. „Unser“ Stellplatz existiert noch, leider ist die<br />

Entsorgungsstation entfernt worden. Der Platz ist sehr voll, aber wir haben einen schönen Außenplatz ergattert.<br />

Unsere „Stammkneipe“ hat seit dieser Saison (hat aber noch nicht angefangen) einen neuen Besitzer. Da wir die einzigen Gäste<br />

sind, werden wir sofort vollgelabert. Nach Austausch der Nationalitäten geht es dann in Englisch ganz gut.<br />

Das Wetter wird immer besser: Keine Wolken mehr, nur noch viel Wind. Wir gehen an der Strand, sammeln „Eiersteine“ und<br />

schauen den Windsurfern zu. Dann zu Fuß zu der anderen Kneipenzeile. Wir hören 2 alleinerziehenden Emanzen zu, die haben


überhaupt nicht gemerkt, dass wir jedes Wort verstanden haben. Es wird immer wärmer, nur der Wind stört. Wir braten heute Fisch,<br />

der schmeckt aber aus der Pfanne nicht so gut, aber grillen geht bei dem Wind leider nicht.<br />

der Strand von Guidel-Plage<br />

mal glatt, mal zerzaust<br />

Mittwoch, 16. Juni <strong>2010</strong><br />

Strahlend blauer Himmel, aber der Wind ist immer noch sehr heftig und vor allen Dingen kalt. Heute machen wir mal eine<br />

Wanderung in die obere Feriensiedlung. Wir wandern und wandern und am Ende, wir sind schon auf dem Rückweg, da finden wir<br />

doch tatsächlich noch ein Kneipe, in der nur Einheimische saßen. Wir trinken ein Bier und dann geht es zurück durch die Siedlung<br />

(für unsere Vorstellungen nichts für den Urlaub). Unten im Ort trinken wir dann noch ein Bier. Zurück zum Wohnmobil, fernsehen<br />

und ein bisschen im Netbook schreiben und die Bilder herunterladen.


Donnerstag, 17. Juni <strong>2010</strong><br />

Heute sind wir schon sehr früh unterwegs. Wir haben kein Wasser mehr und die Toilette stößt an ihre Grenzen. Um 07:50 Uhr geht<br />

es los. Frühstücken können wir in Pont-Aven, die Croissants müssen wir aus der Bäckerei nebenan holen.<br />

das älteste Klohaus Frankreichs vor der Biscuterie-Trou-Mad<br />

Unterwegs kaufen wir ein. Dann folgen wir dem Hinweisschild auf eine Entsorgungsstation – die gibt es aber noch gar nicht. In<br />

Concarneau funktioniert die Entsorgungsstation nur mit Card-Banquere und 4 €, da fahren wir lieber weiter, denn mit den<br />

Automaten haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. Wir fahren weiter über Benodet und Pont-l`Abbe und plötzlich sind wir da.<br />

Le-Gulvinec! Die Fischkutter sind schon im Hafen. Im gesamten Hafengebiet darf man mit dem Wohnmobil parken.


die Fischerboote im Hafen von Le-Gulvinec<br />

Wir kaufen in einer Libre-Service Poissonerie 4 kleine Seezungen. Da gibt es zwar auch große, aber die sind so groß, dass sie nicht<br />

auf unseren Grill passen. Dann trinken wir noch ein Bier und weiter geht es zur Kläranlage, da wir dringend ent- und versorgen<br />

müssen. Die Station ist defekt! Zum Glück können wir wenigstens entsorgen, aber mit Frischwasser ist nichts. In Saint-Guenole<br />

trinken wir ein Bier, natürlich in der bekannten Kneipe neben dem „Dosenmuseum“. Neben der Bar von der Koing-Frau an der<br />

„Plage-pors-Carn“ ist eine öffentliche Toilette. Eckart wusste, dass es da früher auch Frischwasser gab – mal schauen. Treffer!<br />

Neben einem, die Mittagspause schlafend genießenden Lkw-Fahrer, füllen wir mit Hilfe unseres Sektkühlers, des Trichters und des<br />

Kanisters sehr mühselig unseren Frischwassertank auf.


noch ist viel Platz<br />

das Fischgrillen kann keinen stören<br />

Der Wohnmobilstellplatz ist leer, wir parken ein und holen die Stühle raus – die Sonne scheint. Dann fahren wir mit dem Rad zur<br />

Koing-Frau und trinken ein Bier, die Kneipe ist voll.<br />

Zurück am Wohnmobil grillen wir erst mal die Seezunge und machen eine Kartoffelpfanne dazu. Nach dem Essen zu Fuß noch mal<br />

zum Koing-Strand. Den essen wir dann auch: Wird „Kwien“ ausgesprochen – wie die englische Königin.<br />

Abends sitzen wir noch lange vor dem Auto und trinken Rotwein, nebenbei ein wenig Fernsehen geschaut.<br />

Freitag, 18. Juni<br />

Rita fährt mit dem Fahrrad zum Bäcker. Der 1. hat nicht auf (á vendre), wird demnach auch nicht mehr aufmachen. Weiter unten im<br />

Ort gibt es noch einen Bäcker – nebenbei sieht man, dass heute Wochenmarkt ist.


Marktfrau in bretonischer Tracht<br />

Nach dem Frühstück mit dem Fahrrad zum Ort. Auch auf dem Wochenmarktplatz darf man mit dem Wohnmobil über Nacht stehen,<br />

außer in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, weil ja freitags Markt ist. Der Markt selber ist nicht so prickelt, aber es gelingt uns<br />

wenigstens ein alte Marktfrau in echter bretonischer Tracht zu fotografieren, allerdings trägt sie nur die Alltagstracht, sonntags wird<br />

das kleine schwarze Hütchen durch eine große weiße Spitzenhaube ersetzt. Das haben wir aber nur auf Postkarten gesehen. Mittags<br />

gibt es Fischsuppe, schmeckt aber nicht und so landet die Hälfte im Müll. Dann spielt Deutschland gegen Serbien nur 0:1! Rote<br />

Karte und Elfmeter! Verdammt – der Urlaub geht aber weiter! Zu Fuß laufen wir zum Koing-Strand. Wir trinken Wein und Bier und<br />

gehen dann noch weiter zum Pointe-de-la-Torche.


der erste Koing<br />

Plage-pors-Carn


arfuss am Strand<br />

durch die Dünen<br />

Quer über den Strand (Plage-pors-Carn), ein paar Muscheln gesammelt und in 2 Surferkneipen ein Bier getrunken. Die Sonne<br />

scheint super. Zurück gehen wir barfuss – auch zum Klo! Zum Glück kriegen wir die Füße so hoch, dass wir sie uns im<br />

Waschbecken (bekannt durch das Frischwasser-Bunkern) waschen können. Dann noch ein Bier, ein Wein und ein Koing. Wir<br />

beobachten die Monteure die an der Kneipenseite einen Windschutz montieren – jetzt kann die Saison kommen.<br />

Zurück zum Auto – immer noch barfuss! Heute Abend gibt es Poulett mit Kartoffelpfanne – na denn gute Nacht.<br />

Samstag, 19. Juni <strong>2010</strong><br />

Heute Morgen fahren wir ganz früh nach Le-Guilvinec, da wir die einlaufenden Fischerboote sehen wollten. Alles tot, die Fischer<br />

sind noch gar nicht da. An einer Poissonerie sehen wir, dass erst um 09:30 Uhr aufgemacht wird. Dann gehen wir eben erst mal<br />

frühstücken. Wenn das man so einfach wäre. Wir gehen im Ort 2 x rauf und runter, dann finden wir tatsächlich eine Bäckerei. Aus


Erfahrung kaufen wir sicherheitshalber mal 4 Croissants und bestellen in der Kneipe nebenan nur 2 Kaffee. Das ganze hat jetzt so<br />

lange gedauert, dass die Poissonerie inzwischen auf hat. Wir kaufen 4 kleine Seezungen und ½ l Fischsuppe. Von den<br />

Fischerbooten ist trotzdem nichts zu sehen.<br />

der Phare-d´-Éckmühl<br />

307 Stufen


mal schauen, ob<br />

das Wohnmobil noch da ist<br />

Egal, weiter geht es zum „Phare-d`-Eckmühl“. 307 Stufen, war ja spannend und lustig, vor allen Dingen aber anstrengend. Der Blick<br />

von oben machte die Strapazen aber wieder wett. Unten in der Bar gab es mal wieder kein Pression – kannten wir schon. Dafür<br />

stank es im ganzen Ort nach den vermoderten Algen, die Herscharen von Fliegen fanden uns ganz lecker. Um 11:30 Uhr machten<br />

dann tatsächlich die Klöppelfrauen ihre Buden auf – schöne Tischdecken aber nicht zu bezahlen. Um nicht ganz leer auszugehen<br />

kauften wir 3 schöne Seesterne für 3 €.<br />

Dann geht es weiter zur Notre-Dame-de-la-Joie, eine kleine Kirche direkt an der Küstenstraße.


die Notre-Dame-de-la-Joie<br />

mit einem kleinen Calvaire


In Saint-Guenolé parken wir an den Rochers und kletterten auch ein bisschen.<br />

wunderschöne Rochers (Felsen)<br />

Auf dem Rückweg zum Stellplatz sahen wir dann auch die alte Gartenkneipe mit den wunderschönen Passionsblumenmauer wieder,<br />

so richtig auf macht die aber scheinbar erst am 1. Juli. Dann noch ein schnelles Bier in unserer Saint- Guenolé-Stammkneipe – les-<br />

Flots-bleus- und zurück zum Stellplatz.<br />

Holland-Japan geguckt 1:0.<br />

Dann Essen kochen. Diesmal werden die Seezungen in der Pfanne gebraten, war viel besser als auf dem Grill. Dann – oh Graus – ein<br />

bisschen schwedische Hochzeit geschaut, na ja, fließt ja auch ein bisschen deutsches Blut in den Adern.<br />

Nach dem Spülen noch mal zur Koing-Frau, schließlich müssen wir uns ja ordentlich verabschieden. Spät am Abend kommt dann<br />

noch der Kassierer und erklärt uns, das „Breizh“ Breisch ausgesprochen wird.


am Samstagabend wurde der Stellplatz richtig voll<br />

Sonntag, 20. Juni <strong>2010</strong><br />

Heute geht es weiter. Wir wollen zum Pointe-du-Raz, aber unsere französischen Nachbarn meinen, wir sollten lieber zum Pointe-du-<br />

Van fahren. Das machen wir aber nicht.<br />

Zunächst halten wir noch an der Notre-Dame-de-Tronoën mit dem eindrucksvollen Kalvierenberg. Man schätzt, dass die Kirche und<br />

der Kalvierenberg zwischen 1450 bis 1470 erbaut wurden.


die Notre-Dame-de-Tronoën<br />

der älteste Kalvierenberg in der <strong>Bretagne</strong><br />

In Plogoff kennen wir die Entsorgungsstation an der Kirche und steuern sie auch an. Natürlich wird die von 2 italienischen<br />

Wohnmobilen blockiert – außerdem ist die Station auch noch „en panne“. Entsorgen geht aber, mehr brauchen wir auch nicht. Dann<br />

geht es bei schönstem Wetter auf zur Pointe-du-Raz. Alles ist noch wie früher, reinfahren, parken, bezahlt wird erst beim rausfahren<br />

- 15 € für die Nacht. Wir essen mittags in einem Restaurant Omelette mit Pommes – schmeckte früher irgendwie besser. Dann<br />

wandern wir raus zum Pointe. Der Navette-Bus existiert scheinbar noch nicht – oder gar nicht mehr. Rechts und links vom<br />

Wanderweg Stechginster und Heide so weit man schauen kann. Vor der Steilküste tauchen noch kleine Felsen aus den Fluten auf,<br />

auf vielen sitzen die kreischen Möwen. Dann nochmals in eine Kneipe, heute schaffen wir es tatsächlich 6 Ansichtskarten zu<br />

schreiben – lag wohl auch daran, dass es dazu „BRITT“ – bretonisches Bier – gab.<br />

In einem Souvernierladen erstehen wir noch einen Breizh-Aufkleber und einen gestreiften Fischerpullover. Allerdings ist es so<br />

warm, dass anziehen unmöglich ist.<br />

Wir bleiben über Nacht, gucken ein bisschen Fernsehen, morgen geht es weiter über den Pointe-du-Van nach Camaret-sur-Mer.


Wasserstandsmeldung von der Pointe-du-Raz<br />

das Omelette war früher besser


Stechginster und<br />

Heide - soweit man schauen kann


schroffe Felsen<br />

der Wind pfiff ganz gut<br />

Montag, 21. Juni <strong>2010</strong><br />

Wir sind früh wach, der Himmel ist blau und die Sicht fantastisch. Als wir losfahren ist der Parkplatz noch nicht bewacht – wir<br />

können so durch die offene Schranke fahren und haben 15 € gespart. Schön blöd die Franzosen, warum kassieren die nicht bei der<br />

Einfahrt!


die weiße Flotte an der Pointe-du-Raz<br />

Über die Baie-des-Tréspassés und den Pointe-du-Van ist unser erster Anlaufpunkt Pont-Croix. Mit dem Frühstücken ist es<br />

schwierig, die Bäcker haben scheinbar am Montag Ruhetag. Der Ort ist von der Substanz her sehr interessant, aber alles wirkt ein<br />

bisschen schmuddelig und dunkel. In einem der nächsten Orte (Ploéven) klappt es dann auch mit dem Frühstück. Unterwegs noch<br />

in einem Supermarkt eingekauft, dann geht es nach Camaret-sur-Mer. Hier kennen wir uns aus. Erstmal im Hafen geparkt,<br />

Bildzeitung gekauft (hatten wir ja schon lange nicht mehr) und dann ein Bier getrunken.<br />

Oben auf dem Wohnmobil-Stellplatz standen schon 20 Fahrzeuge, aber es ist immer noch genug Platz. Also einparken, Ticket holen<br />

(Hoderateur 4 €) und schon sitzen wir draußen auf unserer Terrasse und widmen uns erst mal den Zeitungen von gestern und<br />

vorgestern. Wir kochen und sehen fernsehen, dann noch einmal zu Fuß in den Ort. Wir besichtigen die kleine Kapelle (Notre-Damede-Rocamadour)<br />

auf dem Schiffsanleger, dann bummeln wir noch ein bisschen durch den Ort und steigen dann den steilen Berg<br />

hinauf zum Wohnmobil. Hier ist es inzwischen richtig voll geworden.


die Notre-Dame-de-Rocamadour auf dem Schiffsanleger<br />

mit bunt bemaltem Altar


traumhafte Strände<br />

und schroffe Felsen


kleine Felseninseln<br />

und steile Klippen


menschleerer Strand<br />

der Wohnmobilhafen<br />

Dienstag, 22. Juni <strong>2010</strong><br />

Das übliche Morgenprogramm: Aufstehen, Haare waschen, Frühstücken.<br />

Dann folgt eine Wanderung auf dem Sentier Douanier GR 34 bis zum Pointe-de-Penhir. Das Wetter ist Spitze, wir haben eine tolle<br />

Aussicht, auf den Fotos kommt das gar nicht so zum Ausdruck. Wir beobachten Bergsteiger und die Bergrettung bei einer Übung.<br />

Kurz nach Mittag gehen wir noch einmal in den Ort um eine Zeitung zu kaufen – natürlich nehmen wir die Abkürzung über den<br />

Camping-Platz. Wieder am Auto wird die eingeweichte Wäsche gewaschen, hängt jetzt unter der Markise zum Trocknen. Es weht<br />

wieder ein kalter Wind, deshalb sitzen wir im Auto, gucken ein wenig fernsehen und warten, dass die Wäsche trocken wird – Morgen<br />

geht es weiter.


Mittwoch, 23. Juni <strong>2010</strong><br />

Nachdem wir morgens schon gegen 06:00 Uhr aufgestanden sind, geht es nach der üblichen Morgenbetätigung los Richtung Pointed`Espagnol.<br />

Herrliche Aussicht auf die Buchten von der Corniche aus. Es ist noch ganz leer auf den Straßen. Erster Halt ist in Le-<br />

Faou. Wir machen Fotos von den Schieferhäusern, alles schläft noch.<br />

schiefergedeckte Granithäuser in Le-Faou<br />

Dann Weiterfahrt nach Brest, es wird zunehmend voller auf den Straßen. In Brest fahren wir unten an den Häfen lang, die dicken<br />

Pötte sind schon sehr beeindruckend. Im Inneren von Brest findet man eine Baustelle nach der anderen und ständig: Route barrée<br />

und Deviation. Die Himmelsrichtung in die wir müssen wissen wir ja, aber es ist nicht so einfach das auch umzusetzen. So lernen<br />

wir die eine oder andere Vorstadt von Brest kennen – warum schalten wir eigentlich nicht unser teures Navi ein?<br />

Endlich auf der richtigen Straße fahren wir zügig zum Pointe-de-Saint-Mathieu. Der Leuchtturm im Kloster. Nach ausführlichem<br />

Rundgang geht es bei strahlenstem Sonnenschein weiter die kleine Küstenstraße lang bis le-Conquet – da aber nur durch, dann<br />

wieder über enge Küstenstraßen zum Pointe-de-Corsen. Der Leuchtturm von Trézien gibt nicht soviel her und steht auch nicht an


der Küste. Hier gibt es auch einen Stellplatz aber allein auf weiter Flur ohne irgendeine Ortsanbindung. Dann wandern wir ein Stück<br />

den GR 34 lang.<br />

die Pointe-de-Saint-Mathieu<br />

Da gibt es tolle Buchten mit kristallklarem grünen Wasser, wie in der Karibik. Wir wandern bis zum Pointe-de-Corsen, dem<br />

westlichsten Punkt Frankreichs. Hier steht ein Wegweiser mit den Entfernungsangaben nach New York, Londres, Paris, Moscou und<br />

Agadir. Wieso fehlt eigentlich Berlin?


traumhafte Buchten und<br />

glasklares Wasser vor der Pointe-de-Corsen


und wo ist Berlin?<br />

an den steilen Klippen heißt es aufpassen!<br />

Dann geht es mit dem Wohnmobil weiter auf der engen Küstenstraße bis nach Porspaul (gehört zu Lampaul-Plouarzel). Hier ist<br />

heute unser Ziel. Den Stellplatz kennen wir schon. Wir suchen uns einen Platz in der obersten Reihe mit Blick aufs Meer. Ein paar<br />

Deutsche haben wir auch schon kennengelernt – heute Abend spielt nämlich Deutschland gegen Ghana.<br />

Kleiner Gang in den „Ort“, dann wird gewaschen und anschließend bei bester Aussicht auf die Bucht relaxt. Heute kommt zum<br />

ersten mal der große Tisch zum Einsatz. Dann kommen noch 2 andere Deutsche zu uns. Wir laden sie auf ein Glas Wein ein und<br />

quatschen ein bisschen über Frankreich. Dann kommt das Thema Fußball und schnell wird klar, dass die fußballgeil sind, aber<br />

keinen Fernseher haben. Im französischen Rundfunk kommt zwar die Begeisterung rüber, aber deren Französisch recht nicht aus,<br />

um die Ergebnisse zu verstehen. Ende vom Lied: Wir sitzen zu 4. im Wohnmobil und erleben den „grandiosen“ Sieg der Deutschen<br />

gegen Ghana – 1:0. Dann gibt es draußen noch 1 Gläschen Sekt und die Adresse der 1.000 Jakobsmuscheln.


totaler Überblick<br />

steiniger Strand


heute spielt Deutschland gegen Ghana


kleines Steingrab<br />

Rita bei der Muschelsuche in der Schmötte


einsames Haus auf den Klippen<br />

auch das ist Kunst


eiche Beute<br />

die Flut kommt


die Wellen klatschen gegen die Felsen<br />

ob das gut geht?<br />

Donnerstag, 24. Juni<br />

Wieder ist schönstes Wetter. Heute machen wir mal einen Strandtag. Gut ausgerüstet mit Decke, Getränken und Sonnenmilch geht<br />

es los. Erst mal machen wir eine kleine Wanderung durch die Felsen bis zu einem kleinen, schönen Haus auf den Klippen. Drei<br />

kleine Tumulus-Gräber sehen wir auf dem Weg dorthin. Dann entdecken wir im Hafen mehrere große, heile Jakobsmuscheln, ein<br />

bisschen im Schlick, aber das macht ja nichts. Runterklettern und rausholen. Dann sehen wir das ganze Elend: Nicht 2, sondern<br />

mindestens 200 Muscheln. Sammeln, sammeln, sammeln bis die Tüte nichts mehr fassen kann. Wir nehmen natürlich nur die heilen.<br />

Da wird es jetzt nichts mehr mit dem Strandtag. Schwer beladen gehen wir zum Wohnmobil zurück. Nun werden die dicken Dinger<br />

erst mal gewaschen und vom Schlick befreit, es war schon recht schmöttig da unten im Hafenbecken. Dann wird der „bon pêche“<br />

(guter Fang) wie ein Franzose, der uns mit dem Fahrrad entgegen kam, bemerkte mit deutscher Gründlichkeit und mit Hilfe von<br />

Küchenrolle und Müllbeuteln transportsicher im Handtuchschrank verstaut.


Dann wieder Pause mit Rotwein. Nach den „Roten Rosen“ geht es anschließend zum Strand. Den GR 34 sind wir diesmal rechtsrum<br />

gewandert. Die Flut kommt nun recht heftig und die Brandung klatscht in die Felsen. Zu guter Letzt kommen unsere norddeutschen<br />

käseweißen Beine zum 2. Mal in diesem Urlaub mit Salzwasser in Berührung.<br />

Überall neben und hinter uns werden auf jeder freien Fläche die Algen getrocknet. Bei Hochflut sehen wir dann sogar einen „Algen-<br />

Erntekutter“. Der hat einen großen Greifarm und geht damit unter Wasser und holt die noch frischen Algen aus dem Wasser. Die<br />

werden dann akribisch auf die Felder gebracht, in der Sonne getrocknet und anschließend in riesigen „Ikea-Tüten“ weggeschafft.<br />

Die Algen gelten heute als Rohstoff erster Klasse, sie werden nicht nur als Dünger, sondern auch in der chemischen Industrie<br />

eingesetzt.<br />

Selbst um 21:00 Uhr scheint die Sonne noch heftig, mal sehen ob es heute einen schönen Sonnenuntergang gibt. Um 22:30 Uhr ist<br />

es dann tatsächlich so weit: Die Sonne geht über dem Meer unter. Gute Nacht.<br />

endlich ein Sonnenuntergang<br />

die Algen liegen zum Trocknen aus


Freitag, 25. Juni <strong>2010</strong><br />

Die Sonne scheint! Wir fahren gegen 09:00 Uhr los, schnell noch Fotos von den Algenaufbereitungsfeldern gemacht, dann geht es<br />

an der Küste entlang nach Portscall. Hier ist am 16. März 1978 der Tanker „Amoco-Cadiz“ unweit der Küste havariert. Das<br />

auslaufende Rohöl verschmutzte in den nächsten Wochen die Gewässer und mehr als 350 Kilometer der Küsten<br />

Nordwestfrankreichs und musste in mühevoller Handarbeit gereinigt werden. Heute erinnert der Anker der Amoco-Cadiz im Hafen<br />

von Portscall an das Unglück.<br />

der Anker der Amoco-Cadiz<br />

Erinnerung an die Ölkatastrophe<br />

Nun ging es weiter nach Lannilis. In der Touristeninfo erfahren wir, wie man zur „Pont-Krac`h“ – „Pont-du-Diable“ – kommt. Den<br />

Weg ohne diese Info zu finden, wäre nicht möglich gewesen. Die Pont-Krac`h ist die vermutlich älteste, noch ansatzweise erhaltene<br />

Brücke der <strong>Bretagne</strong>.<br />

Übrigens: Unser Wohnmobil hat soeben 100.000 km auf dem Tacho!


die Pont-Krac`h<br />

nur bei Ebbe begehbar


ohne Worte<br />

die 100.000 km sind erreicht<br />

Nun weiter Richtung Baie-de-Kernic – kurz vor Plouescat. Nach ein bisschen Suche finden wir auch den Stellplatz, ist aber nicht<br />

nach unserem Geschmack. Zurück nach Plouescat. Hier gibt es noch eine alte hölzerne Markthalle.


die alte Markthalle von Plouescat<br />

Weiterfahrt nach Saint-Pol-de-Leon. Da kennen wir alles. Wir haben in der Warsteiner-Kneipe ein Bier getrunken und nach langer<br />

Zeit auch mal wieder eine Bildzeitung gekauft. Die Kathedrale und der Kirchplatz sind wunderschön restauriert worden. Nun ging es<br />

zum Stellplatz am Rocher-de-Sainte-Anne. Gerade wird an einer Schranke an der Zufahrt gebastelt, die Polizei erklärt, dass der Platz<br />

ab morgen gebührenpflichtig ist (4 €). Jetzt geht es erst mal zur „Rotweinbude“. Super: Alles wie früher. Der Rotwein kostet 0,60 €<br />

und reißt einem die Fußnägel runter. Egal, da muss man durch – also „la même chose“. Madame verwickelt uns daraufhin in ein<br />

(recht einseitiges) Gespräch. Noch ein Wein und mit Fußball wird es heute nichts mehr.


die Kathedrale Saint-Paul-Aurélien


frisch gezapftes Warsteiner in Saint-Pol-de-Leon<br />

Stellplatz am Rocher-de-Sainte-Anne


Madame witterte ein großes Geschäft<br />

da waren die Fußnägel noch dran<br />

Samstag, 26. Juni <strong>2010</strong><br />

Wieder Sonne pur. Nachdem gestern die Zufahrtsschranke in Betrieb genommen wurde, mussten wir eigentlich ein Ticket ziehen um<br />

wieder raus zu kommen. Da aber der gemeine Franzose von Haus aus geizig ist, entwickelt sich eine gewisse Bauernschläue. Einer<br />

hat rausgefunden, dass man die Schranke von Hand hochmachen kann, das machten dann alle so. Nur der Holländer, der als erster<br />

raus fuhr hat gezahlt. Wir benutzen den gleichen Trick. Zunächst im Ort eine Zeitung und Brot gekauft, dann geht es Richtung<br />

Carantec. Dort gibt es einen Gois, der bei Ebbe zur Ile-Callot führt. Noch stand das Wasser aber recht hoch. Die Zufahrt haben wir<br />

sofort gefunden. Beim Näherkommen dachten wir, es steht ein Wohnmobil im Wasser – vermutlich eine optische Täuschung. Den<br />

Gois konnte man schon erkennen aber nur ein kurzes Stück. Anhalten, aussteigen. Das andere Wohnmobil sah immer noch so aus,<br />

als ob es im Wasser stand – leider stimmte es auch. Es war wohl bei Ebbe reingefahren und dann – Todsünde – auf den bei Ebbe<br />

festen Sand gefahren. Das machen die Franzosen mit ihren R 4 und 2 CV zwar auch, aber die sind leicht und kommen immer raus.


das Wohnmobil war leider<br />

kein Amphibienfahrzeug<br />

Das Wohnmobil wollte vermutlich bei kommender Flut auch rausfahren, der Fahrer hat aber nicht bedacht, dass der Sand ganz<br />

schnell weich wird und das war es dann. Vermutlich Totalschaden – Türen und Fenster standen auf, ringsrum schwammen die<br />

Klamotten im Wasser.<br />

Weiter zur Pointe-de-Primel. Dort sind 2 Stellplätze: Einer in der Bucht und einer auf der Hafenmauer vom Pointe-de-Diban,<br />

gegenüber der Pointe-de-Primel. Hier ist nichts los, alle Parkplätze sind frei. Wir sammeln ein paar Steine und weiter geht es. Über<br />

die Corniche Richtung Plestrin. Zunächst fahren wir durch Plougasnou, einem sehr schönen, kleinen Ort, mit schöner großer Kirche<br />

in der Mitte und Kneipen und Läden drumherum. Alles alte Backsteinhäuser. Dann weiter nach Lanmeur, aber nur dran lang<br />

gefahren. Von dort aus Richtung Locquirec und über die Corniche-de-l`Armorique. Eine wahnsinnige Aussicht auf die Bucht.<br />

Strahlend blauer Himmel und genau so blaues Meer. Eine Bucht schöner als die andere. Dann an Lannion vorbei und schon sind wir<br />

in Tregastell. Der Ort ist uns wohl bekannt, aber recht leer. In der Touristeninfo holen wir uns einen Lageplan und die nette Dame<br />

zeigt uns auch, wo der Stellplatz ist. Den kennen wir, fahren aber daran vorbei, weil wir erst in der „Bambus-Kneipe“ eine<br />

Fischsuppe essen wollen. Geht aber nicht, alles voll und kein Parkplatz. Zurück zum Stellplatz, eingeparkt und erst mal im<br />

gegenüberliegenden Super-U eingekauft. An der Rezeption bekamen wir beim Geldwechsel für den Einkaufswagen sogar einen Chip


geschenkt. Jetzt kochen wir uns selbst eine Fischsuppe – das habt ihr davon, wenn ihr unser Geld nicht wollt! Vielleicht versuchen<br />

wir es morgen mal mit dem Fahrrad. Nach einer kleinen Pause machen wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg nach Ploumanac`h.<br />

Fischsuppe kriegen wir auch selber hin<br />

Wanderung am Strand


vorbei an Kirchen<br />

und Altären


dicken Hinkelsteinen und<br />

durch Felsspalten<br />

Der Weg durch die Buchten ist fantastisch, aber länger, als wir dachten. Wir finden Strandgut, das legen wir beiseite für den<br />

Rückweg. Nach 1 Stunde erreichen wir das Zentrum. In der Bambus-Kneipe trinken wir ein Bier, - mit der Fischsuppe war es wieder<br />

nichts, denn die Küche hatte zu. Für den Rückweg noch 2 Kro gekauft und zurückgelaufen. Dann mussten wir unsere Schuhe<br />

ausziehen, die Flut kam! Unsere Schätze vom Hinweg lagen noch bereit – also noch mehr tragen. Jetzt sitzen wir am Wohnmobil<br />

und relaxen.


auf dem Rückweg führte<br />

der GR 34 dann durchs Wasser


Sonntag, 27 Juni <strong>2010</strong><br />

die neuen Poller sind noch nicht in Betrieb<br />

morgens zog dichter Nebel auf<br />

Alles im Nebel. Wir frühstücken trotzdem draußen und gehen zu Fuß nach Saint-Anne. Zeitung gekauft und ein Bier getrunken. Auf<br />

einmal gab es einen „Spontan-Flohmarkt“. Die Kneipe gegenüber wird wohl aufgegeben, alles was kaputt ist oder nicht mehr<br />

gebraucht wird, wird an die Straße gestellt – mit einem Schild „Servez vous“. Erst traut sich nur ein kleiner Junge, der sich ein<br />

Original Coca-Cola-Glas holt. Dann gehen wir da mal hin – schon gibt es Gedränge von allen Seiten. Wir holen uns eine<br />

Wasserflasche und eine kleine Metallkanne. In wenigen Minuten ist alles, was nicht direkt Müll ist, weg. Wieder am Auto Essen<br />

gekocht und Formel 1 geguckt. Vettel hat den großen Preis von Europa gewonnen.<br />

Und dann: Deutschland gegen England 4:1 – toller Sonntag!


Montag 28. Juni <strong>2010</strong><br />

Früh losgefahren, die Sonne scheint. Durch Perros-Guirec nur durchgefahren. Weiter nach Plougrescant. Hier steht die Kirche<br />

„Saint-Gonéry“ mit dem vermutlich schiefsten Turm der Welt. Nach ausgiebigem Frühstück in einem Cafe neben der Post ging es<br />

weiter zum Pointe-du-Château. Schöne Wanderung durch die Felsen „le Gouffre“. Dabei entdeckten wir auch das meistfotografierte<br />

Haus der <strong>Bretagne</strong> – zwischen 2 Felsen gebaut.<br />

die Saint-Gonéry mit dem schiefsten Turm der Welt<br />

die Touristeninfo - zweisprachig


dieses Haus fällt garantiert nicht um<br />

Felsen, Felsen, Felsen


schmale Durchbrüche<br />

die Brandung ist schon heftig


Rita am Abgrund<br />

und wieder spritzte es<br />

Über Treguier (mit dem schönen Stellplatz am Ufer des Flusses Jaudy) und Paimpol biegen wir dann kurz vor Plouha zur Kapelle<br />

„Kermaria“ ab. Eine sehr enge Straße, hoffentlich kommt uns keiner entgegen. Kaum ausgesprochen war es schon soweit. Der nette<br />

Mann fuhr aber zurück und wir kamen durch. Dann von vorne ein Lkw – nun mussten wir zurück. Der Anblick der kleinen Kirche mit<br />

den vielen Malereien und Steinfiguren entschädigte aber für die Mühen.


die Kapelle Kermaria<br />

die bunten Glasfenster konnte man leider nicht erkennen


schön gestaltete Fresken<br />

der „Totentanz“


Blick auf Erquy<br />

Stellplatz am Strand<br />

Über Palud-Plage weiter nach Erquy. Erquy ist total verschlafen, viele Läden und auch unsere „Stammkneipe“ haben noch gar nicht<br />

auf – kaum zu glauben. Der Stellplatz ist hingegen recht voll. Wir parken trotzdem in der ersten Reihe. Die bekannte Strandkneipe<br />

hat auf, also erst mal was trinken. Dann geht es in die Muscheln – und wir werden auch fündig!<br />

Neben uns stehen 2 holländische Wohnmobile, der Mann rechts neben uns sieht aus wie Helge Schneider, der von links wie<br />

Johannes Heesters.


kleine Pause und die Route für morgen ausgesucht<br />

nochmals reiche Jakobsmuschelbeute<br />

Dienstag 29. Juni <strong>2010</strong><br />

Bei schönstem Wetter losgefahren. Über die Küstenstraße Richtung Saint-Malo. Wunderschöne Aussicht, kleine Buchten und viele<br />

kleine Orte mit großen Kirchen. In Saint-Malo ist es heiß und dreckig und überall Baustellen. Den Stellplatz finden wir zwar sofort –<br />

kann man aber knicken. Dann ab Richtung Rothéneuf und Cancale, immer die Küstenstraße lang. Wahnsinnig schöne Aussicht.<br />

Dann über die D 155 Richtung Benoit. Das ist die Küstenstraße mit den „Rollerbooten“ (die schwimmen im Wasser und fahren an<br />

Land). Von der Straße hat man schon frühzeitig Sicht auf den Mont-Staint-Michel. Wir fahren kilometerweit durch Gemüsefelder,<br />

überall verkaufen die Bauern ihre Ernte. In jedem Ort gibt es Wohnmobil-Stellplätze, in Hirel ist ein besonders schöner, nur über die<br />

Straße, schon ist man am Strand – bei schönem Wetter ist natürlich alles schön.


Mont-Saint-Michel grüßt schon von weitem


spätes Frühstück in der Bar-l`Emeraude-de-la-Baie<br />

Wir trinken einen Grand Cafe noir – Wiederholung: einen Grand Cafe noir - in der Bar-l`Emeraude-de-la-Baie, in der wir schon seit<br />

Jahren Rast machen. Beim nächsten Bauern kaufen wir noch 2 Knoblauch-Zöpfe – Geister haben in unserem Auto keinen Platz<br />

mehr.<br />

Dann geht es ab zum Mont-Saint-Michel. Hier hat sich nichts geändert. Der Stellplatz ist noch der alte, es kostet 10 €, es ist voll und<br />

die Sonne knallt vom Himmel. Wir wühlen uns durch den Ort, Essen eine Fischsuppe und beobachten die anderen Touristen.<br />

Danach relaxen wir am Auto und lassen den schönen Urlaub bei einem (oder waren es mehrere) Glas Wein ausklingen.


dann kann ja nichts mehr schief gehen<br />

dicht drängen sich die Wohnmobile


Fußmarsch zum Kloster<br />

hoch oben thront das Kloster


steile Treppen und<br />

eine gigantische Kathedrale


dichtes Gedränge<br />

Souvenirs, Souvenirs


kleine Pause im La-Vieille-Auberge<br />

dann wurde es Nacht<br />

Mittwoch 30. Juni <strong>2010</strong><br />

Bei leichter Bewölkung fahren wir am Mont-Saint-Michel los. Mit der Entsorgung am Wohnmobil-Stellplatz klappt es nicht, hier<br />

müssten wir erst einchecken um an die Entsorgungsstation zu kommen. Egal, wir finden schon was. Dann kommt auf der D 275 ein<br />

Hinweisschild zu einem Stellplatz. Also abbiegen nach Ardevon. Passt alles. Auf einem Bauernhof mit kleinem Laden, Stellplatz und<br />

vorbildlicher Entsorgungsstation können wir für 3 € komplett ent- und versorgen.


der Stellplatz von Ardevon<br />

vorbildliche Entsorgungsstation<br />

Weiter ging es zur A 84. Jetzt kann das Wohnmobil zeigen, was es drauf hat. Auf zunächst ganz leerer Straße werden die Kilometer<br />

nur so geschrubbt. Mehrfacher Fahrerwechsel macht es möglich, dass wir die Strecke bis zur A 2 tatsächlich schaffen. Auf einem<br />

Rastplatz in der Nähe von Cambrai ist dann aber Schluss. Sogar unseren geliebten Jambon gibt es noch. Anschließend im Auto<br />

noch einen Schlummertrunk genommen und schlafen. Morgen geht es Richtung Heimat.


der Jambon schmeckt immer – der Vin Rouge natürlich auch<br />

Donnerstag, 01. Juli <strong>2010</strong><br />

Nach erholsamem Schlaf, Aufstehen, Haare waschen und Frühstücken. Über die Rumpelpiste durch Belgien, in Aachen gab es dann<br />

leckere Hühnersuppe. Weiter Richtung Heimat, in Köln zähfließender Verkehr, die Heimat rückte näher. Gegen 16:00 Uhr rollen wir in<br />

Schloß Holte auf den Hof.

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