NEU - Ringsee
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de, alles andere auch. Ines lässt<br />
mich die letzten Meter runter<br />
und ein paar Kletterer aus den<br />
benachbarten Routen helfen<br />
mir beim Aufstehen. Das klappt<br />
ganz gut und wir ziehen das<br />
Seil ab, packen zusammen und<br />
kriegen irgendwie den zweistündigen<br />
Abstieg zum Auto<br />
hin. Der Schmerz in meinem Rücken<br />
schreit, du musst zum Doktor,<br />
mein Kopf sagt, das kann<br />
nicht so schlimm sein, ich kann<br />
ja gehen. Der Schmerz gewinnt.<br />
Das Untersuchungsergebnis im<br />
Krankenhaus ist dann leider eindeutig.<br />
Gegen 22:30 Uhr schiebt<br />
mich eine freundliche Schwester<br />
in den OP.<br />
Viele Wochen später sitzen wir<br />
im Auto und starten in Richtung<br />
Süden, ins Val Durance, einem<br />
Klettergebiet in den französischen<br />
Alpen - rund um die Stadt<br />
Briancon gelegen.<br />
Ein deutschsprachiges Klettermagazin<br />
versprach uns unter<br />
dem Titel „oben Sonne und<br />
unten Fels“ 300 Sonnentage<br />
pro Jahr. In den Tagen, die wir<br />
dort verbringen durften, hat<br />
uns schlechtes Wetter beim<br />
Klettern tatsächlich nicht behindert,<br />
ganz im Gegenteil.<br />
Zu Ruhetagen zwangen uns<br />
schmerzende Fingerkuppen,<br />
aber niemals Regen. Und mein<br />
Rücken? Der rebellierte nur in<br />
manchen Nächten wegen des<br />
harten Zeltbodens. Beim Klettern<br />
ließ er mich nicht im Stich.<br />
Ich hatte vorher ohnehin eher<br />
Bedenken wegen meiner doch<br />
BERICHTE<br />
etwas angeknacksten Psyche.<br />
Nachdem ich in Konstein bei<br />
zwei, drei Vorstiegsversuchen<br />
Todesangstattacken zu ertragen<br />
hatte, wählten wir für ein<br />
zielgerichtetes Rehaprogramm<br />
eben genau dieses französische<br />
Kletterparadies, von dem im<br />
besagten Klettermagazin nicht<br />
nur wegen der stabilen Wetterverhältnisse<br />
geschwärmt wurde,<br />
sondern auch wegen der vielen<br />
schönen Bohrhaken, die dort in<br />
verschwenderischer Häufigkeit<br />
im Fels stecken. Leider muss<br />
man ca. 800 Kilometer Fahrstrecke<br />
im Auto absitzen, aber<br />
es lohnt sich! Eine derart große<br />
Vielfalt an Klettergärten, die<br />
jeweils ganz unterschiedliche<br />
Gesteinsarten aufweisen, findet<br />
man in Europa sicher selten. Natürlich<br />
kann man in einem normalen<br />
Urlaub immer nur eine<br />
begrenzte Auswahl der Kletterfelsen<br />
besuchen und es besteht<br />
immer die Gefahr, dass man<br />
auch mal eine Niete zieht. Das<br />
gelang uns in den Felsen rund<br />
um Briancon jedoch nicht. Jeder<br />
Klettertag war ein Glückstag.<br />
Besonders gefallen hat es uns im<br />
Klettergebiet von Les Ayes, wo<br />
unter vielen Schönen die für uns<br />
schönste Tour „Le bonheur est<br />
dans le diedre“, 6a, ca.30 Meter<br />
hoch, war. Aber auch Casse<br />
de Prelles mit der Route „Coup<br />
d`kirsch“, oder die Klettergebiete<br />
am Mont-Dauphin oder auch<br />
Rocher Baron müssen als Garanten<br />
uneingeschränkten Klettergenusses<br />
unbedingt erwähnt<br />
werden.<br />
BERICHTE<br />
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