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1.1 Beschaffungs-Logistik - Kiehl

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A. Grundlagen | 1. <strong>Logistik</strong><br />

Die einzelnen <strong>Logistik</strong>bereiche werden im Rahmen der Auftragsbearbeitung durchlaufen<br />

und zeigen damit deren Abfolge in den einzelnen Prozessschritten. Ziel der Auftragsbearbeitung<br />

ist es, dabei sämtliche Daten zu erfassen und in eine Auftragsdatei<br />

einzupflegen. Die Auftragsbearbeitung durchläuft dies in folgenden Schritten:<br />

Auftrag<br />

annehmen<br />

Erforderliches<br />

Material<br />

feststellen<br />

Materialbestand<br />

abgleichen<br />

Material<br />

bestellen<br />

Produkt<br />

fertigen/<br />

einlagern<br />

Produkt<br />

versenden<br />

Die einzelnen Prozessschritte sind:<br />

Erfassung des<br />

Kundenauftrags<br />

Bedarfs-<strong>Logistik</strong><br />

Bestands-<strong>Logistik</strong><br />

Lager-<strong>Logistik</strong><br />

Distributions-<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Annahme des<br />

Kundenauftrags<br />

Feststellung des<br />

Materialbedarfs<br />

Abgleichung des<br />

Materialbestandes<br />

Produktion und<br />

Einlagerung der Produkte<br />

Produkte/Waren/<br />

Material versenden<br />

Sämtliche Angaben des Kundenauftrags<br />

werden zu einem Fertigungsauftrag, in dem<br />

die relevanten Daten gespeichert werden.<br />

Eine Kreditprüfung des Kunden und eine<br />

Verfügbarkeitsprüfung folgen.<br />

Dies ist erforderlich, da notwendiges Auftragsmaterial<br />

geplant werden muss.<br />

Teile, die vorrätig sind, werden für den<br />

Auftrag reserviert. Teile, die reserviert sind,<br />

können evtl. umdisponiert werden.<br />

Produkte fertigen und einlagern.<br />

Dieser Schritt schließt den Auftrag ab und<br />

führt zu nachgelagerten Prozessen (Rechnungsschreibung).<br />

Diese Schritte sollen in nachfolgenden Ausführungen detailliert untersucht werden.<br />

<strong>1.1</strong> <strong>Beschaffungs</strong>-<strong>Logistik</strong><br />

Die Materialbeschaffung, mit welcher der Materialbedarf des Unternehmens zu decken<br />

ist, befasst sich vor allem mit folgenden Aufgaben:<br />

””<br />

Einholung und Auswertung von Angeboten<br />

””<br />

Auswahl der Lieferanten<br />

””<br />

Preisverhandlungen und Abschlüssen.<br />

Im Rahmen der Materialbeschaffung gilt es, dem Unternehmen erforderliche Lieferkapazitäten<br />

zur Verfügung zu stellen, vorhandene Lieferkapazitäten zu pflegen und<br />

zukünftige Lieferkapazitäten zu entwickeln. Die <strong>Beschaffungs</strong>-<strong>Logistik</strong> nutzt diese Kapazitäten,<br />

um den erforderlichen Güterfluss herbeizuführen und sorgt damit für die<br />

Materialbereitstellung.<br />

20


B. Bedarfs-<strong>Logistik</strong> | 1. Programmorientierte Bedarfsermittlung<br />

1.4.1.2 Gozinto-Verfahren<br />

Das Gozinto-Verfahren vermeidet eine Mehrfachaufzählung von Teilen. Da die Erzeugnisstrukturen<br />

bei der Speicherung von Erzeugnisbäumen Redundanzen aufweisen,<br />

d. h. Mehrfacherfassungen haben, werden Gozintografen verwendet.<br />

3<br />

E1<br />

1 4<br />

2<br />

X<br />

4<br />

1<br />

1<br />

5<br />

3<br />

Y<br />

2<br />

2<br />

6<br />

3<br />

Durch die Anwendung von Gozintografen können diese Mehrfacherfassungen vermieden<br />

werden. Jede Baugruppe oder jedes Einzelteil wird unabhängig davon, wie oft es<br />

verwendet wird, in den verschiedenen Erzeugnissen nur durch einen Pfeil dargestellt<br />

Häufig wird der Gozintograf in Form einer Matrix dargestellt. Hier kann einmal die Direktbedarfsmatrix<br />

(Baukastenmatrix) erstellt werden. Sie zeigt zeilenweise den Bedarf<br />

der einzelnen Baukästen der Produkte. Wird die Matrix spaltenweise gelesen, so lässt<br />

diese die Verwendung der einzelnen Teile in verschiedenen Produkten erkennen.<br />

Ebenso lässt sich aus dem Gozintografen eine Gesamtbedarfsmatrix (Mengenübersichtsmatrix)<br />

gewinnen. Sie zeigt zeilenweise den Gesamtbedarf der einzelnen Produkte<br />

bzw. Baugruppen.<br />

E1 X Y 1 2 3 6 E1 X Y 1 2 3 6<br />

E1 3 4 1 E1 3 4 24 6 24 8<br />

X 1 2 4 X 1 2 4<br />

Y 5 3 2 Y 5 3 2<br />

1 1<br />

2 2<br />

3 3<br />

6 6<br />

72


C. Bestands-<strong>Logistik</strong> | 3. Bestandsüberwachung<br />

3.2 Entnahmeüberwachung<br />

Bei der Entnahmeüberwachung lassen sich unterscheiden:<br />

””<br />

Die Entnahmemöglichkeiten, zu denen zählen:<br />

--<br />

geplante Entnahme als auftragsgemäße Entnahmen<br />

--<br />

ungeplante Entnahmen, z. B. Schwund, Diebstahl<br />

--<br />

Ausschuss, der auftragsgemäß mit einem Zuschlag erfassbar ist.<br />

””<br />

Der Entnahmeablauf, der für einen Auftrag umfasst:<br />

--<br />

Erstellung der Materialentnahmescheine durch die Arbeitsvorbereitung<br />

--<br />

Fortschreibung des Lagerbestandes aufgrund von Materialentnahmescheinen<br />

--<br />

Betriebsabrechnung aufgrund der Materialentnahmescheine<br />

--<br />

Nachkalkulation des verbrauchten Fertigungsmaterials.<br />

Belege mit Strichcode, Klarschriftbelege und mobile Erfassungsgeräte dienen der Entnahmeüberwachung.<br />

3.3 Verfügbarkeitsüberwachung<br />

Die Verfügbarkeitsüberwachung umfasst die folgenden Maßnahmen:<br />

””<br />

Die Verfügbarkeitsplanung, womit sicher gestellt werden soll, dass die benötigten<br />

Materialien rechtzeitig verfügbar sind. Sie kann langfristig (grob), mittelfristig und<br />

kurzfristig (Woche, Dekade) erfolgen. Lässt sich der Planungshorizont auf einen bis<br />

zwei Tage verkürzen, können auch zeitkritische Materialien geplant werden.<br />

””<br />

Die Verfügbarkeitskontrolle, die dazu dient zu ermitteln, ob die benötigten Materialien<br />

rechtzeitig verfügbar sind und die Fertigung nach Erstellen der Auftragspapiere<br />

angestoßen werden kann.<br />

Die Bestandsüberwachung als Eingangsüberwachung, Entnahmeüberwachung und<br />

Verfügbarkeitsüberwachung, wie sie zuvor beschrieben wurden, kann mithilfe einer<br />

Vielzahl von Kennzahlen erfolgen, die wertvolle Informationen bieten und zu Betriebsvergleichen<br />

und Periodenvergleichen herangezogen werden – siehe Oeldorf/Olfert.<br />

3.4 Bestandsanalyse<br />

Bestände müssen ständig einer Beobachtung und Kontrolle unterzogen werden. Möglichkeiten<br />

der Einwirkung auf die Bestandshöhe haben einen positiven Einfluss auf die<br />

Kapitalbindung. Als Maßnahmen lassen sich nennen:<br />

” ” Sourcing-Strategien, im Rahmen derer das Unternehmen Materialien/Module von<br />

Zulieferanten bezieht. Damit kann es sich auf die eigene Kernkompetenz konzentrieren<br />

und muss für diese Teile keine Sicherheit in der Lagerhaltung realisieren. Die<br />

Auswahl der Partner stellt hohe Anforderungen an beide Seiten und profitiert von<br />

der Qualität der Zulieferungen.<br />

102


E. Produktions-<strong>Logistik</strong> | 1. Planung des Produktionsprogramms<br />

1.2.3 Produktions- und Absatzprogramm<br />

Das Absatzprogramm stellt den Engpass im Rahmen der gesamten strategischen Planung<br />

dar. Hier hat sich das Fertigungsprogramm an den Bedingungen des Marktes<br />

zu orientieren. Die Stückzahlen sind zu analysieren und in das Fertigungsprogramm<br />

einzufügen. Werden große Stückzahlen nachgefragt, bedeutet dies eine Orientierung<br />

der Fertigung in Richtung Massenfertigung. Hier ist zudem der <strong>Logistik</strong>prozess zu beachten,<br />

der die Verbindung der Fertigung mit dem Kunden realisiert.<br />

1.2.4 Kurzfristige Programmplanung<br />

Die kurzfristige Programmplanung ist untrennbar mit der logistischen Gestaltung des<br />

gesamten Materialflusses verbunden. Ihre Aufgabe ist es, die zu produzierenden Produktmengen<br />

hinsichtlich Art, Menge und Zeit so konkret festzulegen, dass dieser Plan<br />

die Grundlage für die Fertigungsdisposition darstellt, d. h. für die Steuerung der Fertigungsaufträge<br />

in der Produktion, dienen kann.<br />

Sie steht in engem Zusammenhang mit der Produktprogrammplanung, die danach<br />

fragt, welche Produkte in welchen Mengen von einem Unternehmen am Markt insgesamt<br />

angeboten werden sollen, gleichgültig ob diese selbst entwickelt und produziert<br />

oder als Handelsware angeboten werden.<br />

Hier sind vor allem Probleme für Eigenfertigung bzw. Fremdbezug zu diskutieren. Für<br />

Eigenfertigung sprechen: die Gewinnung von Know-how, Aufbau eigener Produktionsanlagen,<br />

Unabhängigkeit von Zulieferanten, keine Preisgabe hoher eigener Technologie.<br />

Dagegen stehen beim Fremdbezug eine hohe Produktqualität vom Markt, garantierte<br />

Mengen, Mitnahmen technischen Fortschritts, geringere Fertigungstiefe, günstigere<br />

Einkaufspreise.<br />

Im Rahmen der strategischen Programmplanung wird das eigene Leistungsvermögen<br />

festgelegt, und es werden programmbezogene Investitionen an Maschinen und Anlagen,<br />

sowie ablauforganisatorische Strukturen geplant. Die kurzfristige Programmplanung<br />

ist dagegen eng mit der Bedarfs- und Kapazitätsplanung verbunden. Daraus<br />

resultiert ein Produktionsprogramm in Form einer periodenbezogenen (Jahr, Quartal,<br />

Monat, Woche) Grobplanung, die im Rahmen der Fertigungssteuerung hinsichtlich genauer<br />

Losgrößen und Bestelltermine zu präzisieren ist.<br />

Die kurzfristige Produktionsplanung und -steuerung (PPS) erfolgt heute grundsätzlich<br />

mit Instrumenten der elektronischen Datenverarbeitung. Ihr Ausgangspunkt ist der Bedarf<br />

an Gütern und Diensten zur Befriedigung der Kundennachfrage. Wichtig ist die vom<br />

Kunden akzeptierte Lieferzeit und die in der Produktion realisierbare Durchlaufzeit.<br />

Bei kundenindividueller Auftragsfertigung, z. B. im Anlagenbau, resultiert die Lieferzeit<br />

aus der Zeit in Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Beschaffung, Fertigung und Montage.<br />

Der Kunde ist hier meist bereit, eine relativ lange Lieferzeit hinzunehmen. Die<br />

Ermittlung des Primärbedarfs kann sich dann auf gebuchte Kundenaufträge stützen.<br />

146


F. Lager-<strong>Logistik</strong> | 1. Materialeingang<br />

Als Maß für die Qualität des Loses dient eine Prüfgröße. Sie stellt den Soll- oder Grenzwert<br />

dar, der eine Entscheidung über Annahme oder Ablehnung des Loses ermöglicht.<br />

Da ein Messwert mehr Informationen über die einzelne Einheit enthält als die Angabe<br />

„gut“ oder „schlecht“, reichen bei der Variablenprüfung meist erheblich kleinere Stichprobenumfänge<br />

als bei der Attributprüfung aus – gleiche Risiken vorausgesetzt.<br />

Die Variablenprüfung kann deshalb in vielen Fällen trotz höherer Prüfkosten wirtschaftlicher<br />

als die Attributprüfung sein.<br />

<strong>1.1</strong>.4.3 Ablauf<br />

Die Durchführung der Qualitätsprüfung bezieht sich grundsätzlich auf alle Materialien,<br />

die von außerhalb des Unternehmens angeliefert werden. Um die Fertigung fehlerhafter<br />

Teile frühzeitig erkennen und eine Ausschussfertigung verhindern zu können,<br />

sind einzelne Prüfschritte zu beachten:<br />

Erstellen von Prüfvorschriften, die das Prüfverfahren bestimmen<br />

Information über Art, Dauer, Toleranz der Prüfung<br />

Dokumentation der Prüfergebnisse, die meist grafisch erfolgt<br />

Festlegen von Prüfungsstandards, oft zusammen mit Lieferanten<br />

Die bei der Materialprüfung erzielten Ergebnisse sind in einem Prüfbericht zusammenzufassen.<br />

Dieser dient als<br />

””<br />

Fertigmeldung der Prüfarbeiten, worauf das mängelfreie Material dem Bestand zugebucht<br />

und für Dispositionszwecke verwendet werden kann<br />

””<br />

Überwachung von Reklamationen, die in Bezug auf das fehlerhafte Material in Zusammenarbeit<br />

mit Arbeitsvorbereitung, Disposition und anfordernder Abteilung erfolgen<br />

muss<br />

””<br />

Voraussetzung für die Rechnungsprüfung, die rechnerisch erst dann erfolgt, wenn<br />

die Lieferung nach Art und Menge geprüft ist.<br />

Aufgabe 40 > Seite 209<br />

161


Aufgabe 20:<br />

ÜBUNGSTEIL (AUFGABEN UND FÄLLE)<br />

Typische Anwendungsbereiche für das Bestellrhythmusverfahren sind Überprüfungen<br />

von Schüttgütern, Tankladungen und Silos.<br />

(1) An welche Voraussetzungen ist dies geknüpft?<br />

(2) Welche zwei Kennzeichen charakterisieren dieses Verfahren?<br />

(3) Zeichnen Sie ein Modell dieses Verfahrens!<br />

Lösung s. Seite 219<br />

Aufgabe 21:<br />

Heute werden zur Steuerung der Lagerbestände EDV-Verfahren eingesetzt. Diese erlauben<br />

ein permanentes Abgleichen der Bestände zwischen Bedarf und Bestand. Dies<br />

hat starke Auswirkungen auf die ermittelten Zeiten und gibt auch eine höhere Sicherheit<br />

in der Bestandsführung.<br />

(1) Wie kann auf diese Prozesse eingewirkt werden?<br />

(2) Wie kann eine Reduzierung der Kapitalbindung im Lager erreicht werden?<br />

Lösung s. Seite 220<br />

Aufgabe 22:<br />

Die Erfassungsmethoden des Materialverbrauchs sind bedeutsam für das Ermitteln<br />

der Materialkosten. Gerade die Materialwirtschaft wird heute weitgehend IT-gestützt<br />

abgewickelt.<br />

(1) Welche Vorteile bietet die Fortschreibungsmethode?<br />

(2) Wie groß ist der aktuelle (18.11.2012) Endbestand?<br />

Datum Zugang Abgang Bestand<br />

0<strong>1.1</strong>0.2012 2.000<br />

05.10.2012 1.000<br />

05.10.2012 1.500<br />

15.10.2012 300<br />

02.11.2012 1.500<br />

07.11.2012 800<br />

18.11.2012 1.200<br />

Lösung s. Seite 220<br />

201


Lösungen<br />

Lösung zu 4:<br />

(1) Materialeingang Materialentnahme, Identitätsprüfung, Mengenprüfung,<br />

Qualitätsprüfung<br />

Materiallagerung Einlagerung, Auslagerung, Kommissionierung<br />

Materialabgang<br />

Terminkontrolle, Qualitätsprüfung<br />

(2) Vergleich Lieferschein mit Bestellung<br />

Überprüfung des Liefertermins<br />

Erstellung der Materialeingangspapiere<br />

Lösung zu 5:<br />

(1) Erstellen der Versandpapiere und Rechnungen, Ermitteln von optimalen Tourenplänen<br />

(2) Boden-, Regallagerung, Fachboden-, Palettenregale<br />

Einfuhr-, Durchlauf-, Umlaufregale, Paternosterregale<br />

Blocklager, Hochregallager<br />

Lösung zu 6:<br />

(1) Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) als Schutz vor Immissionen jeglicher<br />

Art<br />

Wasserhaushaltsgesetz (WHG)<br />

Abfallgesetz (AbfG)<br />

(2) Kontrolle der Einhaltung der Gesetze<br />

Hinwirkung auf Entwicklung und Durchführung Umwelt schonender Produkte und<br />

Prozesse<br />

Hinweise auf Mängel<br />

Einweisung und Schulung von Mitarbeitern<br />

Lösung zu 7:<br />

(1) Betriebliche<br />

Einflussfaktoren<br />

Außerbetriebliche<br />

Einflussfaktoren<br />

Organisation und Größe des Unternehmens, Art und Vielfalt der<br />

Materialien, Kosten des Materials (hinsichtlich ABC-Verteilung),<br />

Personalkapazität<br />

Größe und Anzahl der Lieferanten, Marktmacht der Lieferanten,<br />

Standort der Lieferanten<br />

(2) Einrichtung einer Stabsstelle Materialwirtschaft in der Zentrale<br />

Einrichtung von Abteilungen Materialwirtschaft in den einzelnen Geschäftsbereichen<br />

Lösung zu 8:<br />

(1) Es werden folgende Abteilungen geschaffen: <strong>Beschaffungs</strong>marktforschung, Einkauf,<br />

Terminüberwachung und Rechnungsprüfung. Diese Abteilungen bearbeiten Aufgaben<br />

für die jeweiligen Produktgruppen, z. B. Elektronik, Kunststoffe, Bauteile.<br />

215


MINILEX<br />

Voraussetzung für die Anwendbarkeit<br />

des Fertigungsstufen-Verfahrens ist, dass<br />

in den Erzeugnissen keine Teile vorhanden<br />

sind, die auf verschiedenen Stufen<br />

vorkommen.<br />

Fifo-Verfahren<br />

Es kann zur Ermittlung der Anschaffungskosten<br />

bzw. Herstellungskosten gleichartiger<br />

Gegenstände des Vorratsvermögens<br />

verwendet werden. Hierbei wird unterstellt,<br />

dass die zuerst angeschafften oder<br />

hergestellten Gegenstände auch zuerst<br />

verbraucht oder veräußert werden (first<br />

in – first out).<br />

Fördermittel<br />

Die technische Entwicklung der Fördermittel<br />

führte in den letzten Jahren im<br />

Lagerbereich dazu, die Transportkapazität<br />

bei gleichem Bedienungspersonal zu<br />

steigern. Es gibt z. B.:<br />

””<br />

Ladegeräte zum Beladen und Entladen<br />

der Materialien, z. B. als Bodenfahrzeuge,<br />

Krane<br />

””<br />

Transportgeräte, deren Einsetzbarkeit<br />

vom Lagerort, der Lagereinrichtung und<br />

dem Transportweg zur Fertigungsstelle<br />

abhängt<br />

””<br />

Lagerhilfsgeräte, die für unterschiedliche<br />

Tätigkeiten genutzt werden, z. B. Zählen,<br />

Messen, Wiegen, Kommissionieren.<br />

Gewicht<br />

Das der Preisberechnung zu Grunde liegende<br />

Gewicht kann sein:<br />

””<br />

Bruttogewicht als Gewicht des Materials<br />

einschließlich Verpackung<br />

””<br />

Nettogewicht oder Reingewicht als Gewicht<br />

ohne Verpackung.<br />

Die Differenz zwischen Bruttogewicht<br />

und Nettogewicht – das Gewicht der Verpackung<br />

– wird als Tara bezeichnet.<br />

Glättung, exponentielle<br />

Sie ist die wichtigste Methode der verbrauchsbedingten<br />

Ermittlung des Materialbedarfes.<br />

Bei ihr besteht die Möglichkeit,<br />

die Daten zu gewichten, was mithilfe<br />

des Glättungsfaktors α erfolgt, der zwischen<br />

den Werten 0 und 1 liegt.<br />

””<br />

Je kleiner α ist, umso stärker werden weiter<br />

zurück liegende Perioden gewichtet.<br />

””<br />

Je größer α ist, umso stärker erfolgt die<br />

Gewichtung jüngerer Perioden.<br />

Mit der exponentiellen Glättung erster<br />

Ordnung ist eine Vorhersage bei konstantem<br />

Bedarf möglich:<br />

V n<br />

V a<br />

T i<br />

α<br />

V n<br />

= V a<br />

+ α (T i<br />

- V a<br />

)<br />

= Neue Vorhersage<br />

= Alte Vorhersage<br />

= Tatsächlicher Bedarf der<br />

abgelaufenen Periode<br />

= Glättungsfaktor<br />

Um Trends zu berücksichtigen, wird die<br />

exponentielle Glättung zweiter Ordnung<br />

eingesetzt.<br />

Gozinto-Verfahren<br />

Es ist ein Verfahren, bei dem mathematische<br />

Methoden zur Bedarfsermittlung<br />

eingesetzt werden. Die Grundlage bildet<br />

der Gozinto-Graph, der die Zusammensetzung<br />

der Erzeugnisse darstellt.<br />

Grunddatenverwaltung<br />

Sie stellt zur Verfügung:<br />

””<br />

die für die Materialwirtschaft und Zeitwirtschaft<br />

benötigten Stammdaten<br />

””<br />

die für einen konkreten Fertigungsauftrag<br />

benötigten Daten des Fertigungsplanes.<br />

239

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