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Gemeindebrief 13.06-13.09 - klein.pub - Kirche Grimmen ...

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e <strong>Kirche</strong> im Laufe ihrer Geschichte? Eine Spurensuche.<br />

le, deren Standort bis heute nicht nachgewiesen werden konnte, und über<br />

die es nur sehr widersprüchliche Angaben gibt, äußert Hoffmann die Vermutung,<br />

dass es sich gar nicht um eine eigenständige Kapelle gehandelt<br />

habe, sondern um den so benannten Chor der Marienkirche, in dem die<br />

Toten aufgebahrt wurden (als in der <strong>Kirche</strong> noch Beerdigungsfeiern stattfanden,<br />

wurden die Toten früher in der Tat aus der Südtür des Chorraumes<br />

hinausgetragen). Diese Leichnamskapelle soll den Berichten nach einen<br />

hohen Altar, mehrere Orgeln und einen eigenen Glockenturm gehabt haben,<br />

was für eine mittelalterliche Kapelle kaum zutreffen kann. Handelt es<br />

sich also hier um den Chorraum der Marienkirche, wäre diese Erwähnung<br />

der Orgeln ein weiterer Hinweis auf die Existenz mindestens einer Orgel<br />

vorn im Chorraum.<br />

Schon im Jahr 1597 stiftete Herzog Phillip Julius I. zu Pommern-Wolgast<br />

der <strong>Grimmen</strong>er <strong>Kirche</strong> 500 Gulden zur Anschaffung einer neuen Orgel. Die<br />

Claus-Orgel wäre demnach nicht mehr als 60 Jahre benutzt worden. Interessant<br />

wird hier eine weitere Nachricht: Im Jahre 1518 besuchte der<br />

Pommersche Reformator Johannes Bugenhagen im Auftrag des Pommernherzogs<br />

das Kloster Neuenkamp, dessen Rest die heutige Franzburger <strong>Kirche</strong><br />

ist. Bugenhagen berichtet in seiner Pomerania, er habe dort eine damals<br />

bereits 124 Jahre alte Orgel bewundert. Er schreibt: „Ich bewunderte<br />

auch die Pfeifen, die trotz ihres Alters keinerlei Schäden aufwiesen; die größeren<br />

waren so fehlerlos, dass ein heutiger Kunsthandwerker sie kaum besser<br />

gießen könnte.“ Das Kloster wurde<br />

1535 aufgelöst und die Orgel wurde den<br />

Berichten nach abgebaut. Mit diesen Arbeiten<br />

wurde nun „David Clausen, Orgelbauer<br />

aus Stralsund“, beauftragt, der als Lohn für<br />

seine Arbeit Teile dieser Orgel zur weiteren<br />

Verwendung behalten durfte. Hatte David<br />

Claus aus dieser Orgel die erste Orgel für<br />

die Marienkirche gebaut?<br />

Als 1597 die neue Orgel erbaut wurde,<br />

wurde die alte Empore schon mit Bänken<br />

ausgestattet und zweitverwendet. Das geht aus ihrer noch heute sichtbaren<br />

Ausstattung mit Bänken von der gleichen Sorte, wie sie in den Logen an<br />

der Südwand der <strong>Kirche</strong> stehen, hervor – diese Bänke tragen die Jahreszahl<br />

1598. Man brauchte also die alte Empore nicht mehr, sondern die frühbarocke<br />

zweite, sicher auch um einiges größere Orgel wurde auf einer größeren<br />

Empore über dem Westeingang der <strong>Kirche</strong> aufgestellt, die noch die<br />

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