Predigten zu den Konfirmationen im Jahre 2010 in der Ev ...

Dem Evangelium geht es nicht um Siege, die die Welt bestaunen und beklatschen
soll.
Dem Evangelium geht es um Siege Gottes über die Welt.
Die Bibel erzählt von solchen Siegen. In ihren frühsten Teilen manchmal
auch so, dass uns heute Angst und Bange werden könnte. Denn es geht dabei
gewaltvoll und auch grausam zu. Dabei ist aber zu bedenken, dass die
Bibel eine Entwicklung zwischen Gott und seinen Menschen erzählt. Sie
will in ihren großen Zusammenhängen deutlich machen, dass das Verhältnis
zwischen Gott und den Menschen zunehmend menschlicher wird. Gott,
der Liebe ist, erscheint mehr und mehr.
Bei der Erzählung, wie das Volk Israel durch das Schilfmeer zog, erzählt
die Bibel noch ohne Scham, dass Gott die nachfolgenden Ägypter ins
Meer stürzen ließ.
Schon früh erzählte das jüdische Volk zu dieser Begebenheit, dass die Engel
vor Gott ein Siegeslied anstimmen wollten. Gott aber sprach zu seinen
Engeln:
"Meiner Hände Werk versinkt im Meer und ihr wollt singen?!"
Gottes Siege kennen kein Siegesgeschrei und kein Überlegenheitsgetue.
Allmählich zeichnet sich ab, wie Gott über die Welt siegt und was wir davon
haben.
Vielleicht kann die Lebensgeschichte des Apostels Paulus noch etwas
mehr verdeutlichen. Paulus, selbstbewusst wie er war, wollte Gottes Recht
zum Sieg verhelfen. Daher verfolgte er die ersten Christen. Dann wurde er
von Christus, dem Auferstandenen verfolgt. Paulus erkannte, dass nicht er
Gottes Recht zum Sieg in der Welt verhelfen müsste. Vielmehr hatte Gottes
Recht über die Welt schon gesiegt - auf seine Weise.
Wenn Paulus Tod und Leben Jesu Christi verkündigen würde, dann könnte
doch die ganze Welt Gottes Sieg über die Welt erkennen.
Gott lässt uns an seinem Sieg teilhaben. Gott lässt uns an seinem Sieg teilhaben,
in dem er uns eigentlich besiegt. Er besiegt die Siege und Sieger
der Welt.
„Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“
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