Gemeindebrief
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Als 271. Papst konnte Johannes Paul II. ungewöhnlich lange die Kirche leiten (27<br />
Jahre) und ihr wichtige Impulse geben. Längere Pontifikate hatten nur der Hl.<br />
Petrus (37 Jahre) und der Selige Pius IX. (32 Jahre). In Zahlen ausgedrückt ist seine<br />
Amtszeit voller Superlative: Er war der erste Papst aus Polen (nach 455 Jahren der<br />
erste Nicht-Italiener). Er verfasste 14 Enzykliken, empfing 890 Staats- und<br />
Regierungschefs, berief 15 Bischofssynoden, proklamierte 1.800 Heilige und<br />
Selige (das sind mehr als die Hälfte in der Kirchengeschichte). Allein im Heiligen<br />
Jahr 2000 sprach er in Rom zu mehr als 30 Millionen Rom-Pilgern. Mit über vier<br />
Millionen Menschen feierte er in Manila (Philippinen) die größte Messe aller<br />
Zeiten. Für die Medien war er der Superstar, durch seine 104 Pastoralreisen<br />
(außerhalb Italiens) mit 1,2 Millionen-Kilometern wurde er zu einem Mahner für<br />
Frieden und Gerechtigkeit. Viele von uns haben seinen Besuch im Schalker<br />
Parkstadion mit Festmesse und Rosenkranzgebet in allerbester Erinnerung.<br />
Persönlich durfte ich seine Sportbegeisterung<br />
erfahren, auch die<br />
Wertschätzung, die er dem missionarischen<br />
Wirken der Kirche im Sport<br />
zugestand. So gründete er einen<br />
eigenen Bereich für „Kirche und<br />
Sport“ im Vatikan, der dem Laienrat<br />
zugeordnet ist.<br />
In der Osterwoche 1994 – vor genau<br />
20 Jahren: Propst Paas, damals deutscher<br />
Sport- und Olympia-Pfarrer, bei<br />
Johannes Paul II. im Apostolischen<br />
Palast.<br />
10<br />
Geprägt war Johannes Paul II durch seine harte Kindheit und Jugendzeit. Als er<br />
neun Jahre alt war, verstarb seine Mutter, drei Jahre später sein einziger Bruder,<br />
weitere neun Jahre danach sein Vater. Als junger Mann arbeitete er in Solvay-<br />
Werken und studierte heimlich Theologie. Mit 38 Jahren wurde er schon zum<br />
Bischof geweiht, mit 47 Jahren zum Kardinal in Krakau berufen. Nicht zuletzt<br />
durch die Weltjugendtage, die auf ihn zurückgehen, als spiritueller Mensch, d.h. als<br />
Mystiker, sowie durch die Annahme seines Leidens, wird er unvergesslich bleiben.<br />
Manfred Paas