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Handreichung für Körper, Gesundheit und Bewegung in ...

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<strong>Handreichung</strong> für Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong><br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen


Im Auftrag des M<strong>in</strong>isteriums für Bildung <strong>und</strong> Frauen des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong>:<br />

Institut für berufliche Aus- <strong>und</strong> Fortbildung IBAF gGmbH<br />

Staatlich anerkannte Fachschule für Motopädagogik<br />

Cornelia Schlick<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von:<br />

Brigitte Geißler, DRK-Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V.<br />

Sab<strong>in</strong>e Hoffmann-Steuernagel, Landesvere<strong>in</strong>igung für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung<br />

Beate Müller-Czerwonka<br />

Christiane Reiche, Caritas Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Giusepp<strong>in</strong>a Rossi, M<strong>in</strong>isterium für Bildung <strong>und</strong> Frauen des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Dr. Petra Schulze-Lohmann, Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

Andrea Strämke, DRK-Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong> e. V.<br />

Michael Taupitz, Unfallkasse Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Katr<strong>in</strong> Torney, Institut für berufliche Aus- <strong>und</strong> Fortbildung IBAF gGmbH<br />

Thorsten Vent, Unfallkasse Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>derhaus Timmerberg, Kiel<br />

DRK-K<strong>in</strong>dergarten Wanderup<br />

Fotos:<br />

U. Br<strong>in</strong>khoff: Titel<br />

DRK-K<strong>in</strong>dergarten Kappeln-Föbelweg: S. 18<br />

Annette Göder: S. 13 l<strong>in</strong>ks unten (2), 16, 20 (2), 21, 22 l<strong>in</strong>ks unten, 23 rechts unten<br />

Helga Grüne-Ostmeier: S. 13 rechts, 23 l<strong>in</strong>ks unten<br />

Anke Neumann: S. 11 rechts oben, 15 rechts, 17 oben, 22 oben<br />

Susanne Panozzo: S. 7, 9, 13 l<strong>in</strong>ks 2. von oben, 17 unten<br />

Claudia Petermann: S. 23 l<strong>in</strong>ks oben (2)<br />

Birgit Re<strong>in</strong>ke: S. 19 unten<br />

Cornelia Schlick: S. 6, 11 rechts unten, 13 l<strong>in</strong>ks oben, 22 rechts, 24 rechts, 30 unten<br />

Anke Schlott: S. 10, 11 l<strong>in</strong>ks unten, 15 l<strong>in</strong>ks (3), 23 rechts oben<br />

Michael Taupitz: S. 12<br />

Thorsten Vent: S. 19 oben, 24 l<strong>in</strong>ks, 30 oben<br />

Dörte Wilken-Nöldeke: S. 5<br />

Druck: www.druckerei-mehlis.de<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Realisation: www.comlog.de<br />

Herausgeber:<br />

M<strong>in</strong>isterium für Bildung <strong>und</strong> Frauen<br />

des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Brunswiker Straße 16 -22<br />

24105 Kiel<br />

Januar 2008<br />

Die Landesregierung im Internet:<br />

www.landesregierung.schleswig-holste<strong>in</strong>.de<br />

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der schleswig-holste<strong>in</strong>ischen<br />

Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die<br />

Wahlwerbung oder Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke der Wahlwerbung<br />

verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu e<strong>in</strong>er bevorstehenden Wahl darf diese<br />

Druckschrift nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise verwendet werden, die als Parte<strong>in</strong>ahme der Landes<br />

regierung zugunsten e<strong>in</strong>zelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es<br />

gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.<br />

2


Inhalt<br />

Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>, Ernährung <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong><br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

1 E<strong>in</strong>leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />

1.1 Zur Funktion der <strong>Handreichung</strong>en . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />

1.2 Eigene Erfahrungen mit dem Bildungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

1.3 Die pädagogische Gr<strong>und</strong>haltung zum K<strong>in</strong>d . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

1.4 Benutzer<strong>in</strong>formation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

2 Der methodische Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

2.1 Ausgangspunkte für die Auswahl von Bildungsthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

2.1.1 Situation als Ausgangspunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

2.1.2 Zugemutetes Thema als Ausgangspunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

2.2 Vorbereitete Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

3 Der Bildungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

3.1. Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

3.1.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zum Themenbereich „Körper“<br />

anbieten oder aufgreifen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

3.1.2 Praxisbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

3.1.3 Vorbereitete Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

3.2 <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

3.2.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zum Themenbereich „<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“<br />

anbieten oder aufgreifen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

3.2.2 Praxisbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

3.2.3 Vorbereitete Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

3.3 Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

3.3.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zum Themenbereich „Ernährung“<br />

anbieten oder aufgreifen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

3.3.2 Praxisbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

3.3.3 Vorbereitete Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

3.4 <strong>Bewegung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

3.4.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zum Themenbereich „<strong>Bewegung</strong>“<br />

anbieten oder aufgreifen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

3.4.2 Praxisbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

3.4.3 Vorbereitete Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />

Literatur <strong>und</strong> Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

3


Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>, Ernährung <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong><br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> ist ke<strong>in</strong> Zustand, der vorhanden ist oder nicht,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Balance zwischen körperlichem <strong>und</strong><br />

seelisch-geistigem Wohlbef<strong>in</strong>den, die im täglichen Leben<br />

immer wieder neu herzustellen ist.<br />

Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO) 1986<br />

Lilly knabbert genüsslich e<strong>in</strong>e Handvoll Nüsse <strong>und</strong><br />

zwischendurch e<strong>in</strong> Stückchen Apfel. Heute gibt es<br />

ihr Liebl<strong>in</strong>gsfrühstück, das Müslibuffet. Sie tr<strong>in</strong>kt<br />

e<strong>in</strong> Glas Milch <strong>und</strong> ist froh, dass sie die Milch nicht<br />

über die Nüsse gießen muss.<br />

Jeden Morgen, wenn Sara <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

kommt, begibt sie sich zuerst zum Tastweg. Der besteht aus<br />

vielen gleich großen Kästen, die alle e<strong>in</strong>en anderen Boden<br />

haben: hart, weich, krumpelig, glatt, kugelig… Sara zieht die<br />

Schuhe aus <strong>und</strong> tastet sich mit den Füßen über den unterschiedlichen<br />

Untergr<strong>und</strong> von e<strong>in</strong>er Kiste <strong>in</strong> die nächste. Die<br />

Augen s<strong>in</strong>d geschlossen, so können die Füße besser fühlen.<br />

Körper<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

Rechts herum – l<strong>in</strong>ks herum – <strong>in</strong> die Hocke<br />

gehen – Hussa! „Ich hätte nicht gedacht, dass<br />

ich mich so konzentrieren muss!“ ruft e<strong>in</strong> Vater.<br />

„Und ich kann die Schleife auf dem Rücken<br />

auch nicht b<strong>in</strong>den!“ bemerkt e<strong>in</strong> anderer Vater<br />

<strong>und</strong> lacht. Solch e<strong>in</strong>en lustigen <strong>und</strong> bewegten<br />

Elternabend hatten die Eltern lange nicht mehr.<br />

Felix, Leon <strong>und</strong> Anna haben sich heute<br />

zum Frühstücken verabredet. Sie haben<br />

ihre selbst gebastelten Tischsets aufgelegt<br />

<strong>und</strong> sich von ihrem Beet e<strong>in</strong>e<br />

schöne Blume als Tischschmuck geholt.<br />

Das haben sie schon <strong>in</strong> der Frühaufstehergruppe<br />

verabredet. Sie<br />

schneiden ihre Brote <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Stücke<br />

<strong>und</strong> veranstalten e<strong>in</strong> Tauschfrühstück.<br />

Ernährung<br />

<strong>Bewegung</strong><br />

y Nach e<strong>in</strong>em ganzheitlichen Menschenbild mit dem Ziel<br />

e<strong>in</strong>es sich ges<strong>und</strong> entwickelnden K<strong>in</strong>des ergeben sich vier Bereiche,<br />

die <strong>in</strong> gegenseitiger Wechselwirkung stehen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig e<strong>in</strong>e Schnittmenge bilden: Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>,<br />

Ernährung <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>.<br />

4


1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Der Bildungsbereich „Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>“<br />

wird hier ergänzt durch den eng damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Teilbereich „Ernährung“ (s. 3.3). Dieser gesamte<br />

Bildungsbereich wird als Möglichkeit verstanden, vielfältige<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>skompetenzen zu entwickeln. Hierzu<br />

zählen zum Beispiel e<strong>in</strong> Vertrauen <strong>in</strong> die eigenen Fähigkeiten<br />

zur Lebensbewältigung <strong>und</strong> zum Umgang mit<br />

Risikosituationen, Stressbewältigungskompetenz, Fähigkeit<br />

zur Selbstregulation, <strong>Bewegung</strong>sfreude, S<strong>in</strong>nlichkeit,<br />

E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Wahrnehmungsfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit,<br />

Rücksichtnahme <strong>und</strong> Eigenaktivität.<br />

All diese Kompetenzen unterstützen den Zustand des<br />

Wohlbef<strong>in</strong>dens im S<strong>in</strong>ne der Def<strong>in</strong>ition von <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

durch die WHO. Die Förderung dieser Kompetenzen zielt<br />

auf e<strong>in</strong>en Prozess ab, allen Menschen e<strong>in</strong> höheres Maß<br />

an Selbstbestimmung über ihre Lebensumstände <strong>und</strong><br />

ihre Umwelt zu ermöglichen <strong>und</strong> sie e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

soziales Netzwerk. Vielseitige <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>skompetenzen<br />

unterstützen den <strong>in</strong>dividuellen Bildungsprozess des<br />

Menschen <strong>und</strong> befähigen ihn, zur Stärkung der eigenen<br />

Persönlichkeit beizutragen.<br />

1.1 Zur Funktion der <strong>Handreichung</strong>en<br />

Im K<strong>in</strong>dertagesstättengesetz vom August 2006 ist der<br />

Bildungsauftrag der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen festgeschrieben.<br />

Konkretisiert wird dieser Bildungsauftrag<br />

durch die Leitl<strong>in</strong>ien, die zwischen sechs Bildungsbereichen<br />

unterscheiden. Funktion der <strong>Handreichung</strong>en<br />

ist es, die verschiedenen Bildungsbereiche mit Inhalt<br />

zu füllen <strong>und</strong> praktische Orientierung zu geben.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Bildungsbereiche s<strong>in</strong>d nicht als „Unterrichtsfächer“,<br />

sondern als Teile e<strong>in</strong>es ganzheitlichen<br />

Bildungsprozesses zu verstehen. So ist k<strong>in</strong>dliche <strong>Bewegung</strong>sfreude<br />

… unter dem Pr<strong>in</strong>zip der Selbsttätigkeit mit dem Aufbau<br />

e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes (Selbstkompetenz)<br />

verb<strong>und</strong>en,<br />

… im geme<strong>in</strong>samen <strong>Bewegung</strong>sspiel aber auch mit<br />

der Fähigkeit verb<strong>und</strong>en, sich auf e<strong>in</strong> Angebot <strong>in</strong> der<br />

Gruppe e<strong>in</strong>zulassen (Sozialkompetenz),<br />

Das <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sverhalten wird bereits im frühen<br />

K<strong>in</strong>desalter entscheidend geprägt. Die Aufgabe von<br />

pädagogischen Fachkräften ist es, die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

zu e<strong>in</strong>em Ort zu entwickeln, an dem Groß<br />

<strong>und</strong> Kle<strong>in</strong> sich r<strong>und</strong>um wohlfühlen können. Für diesen<br />

Prozess will diese <strong>Handreichung</strong> Anregungen geben.<br />

Bildungsbereich<br />

Mathematik,<br />

Naturwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Technik<br />

Bildungsbereich<br />

Kultur,<br />

Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Politik<br />

Die Zielgruppe „K<strong>in</strong>der unter drei Jahren“ wird <strong>in</strong> den<br />

vorliegenden <strong>Handreichung</strong>en nicht gesondert bedacht.<br />

Dafür bietet die im Teil „Literatur <strong>und</strong> Medien“ erwähnte<br />

Broschüre (k<strong>in</strong>dergarten heute – spot Sonderheft: So<br />

geht’s mit Krippenk<strong>in</strong>dern) Anregungen.<br />

Bildungsbereich<br />

Sprache(n),<br />

Zeichen/Schrift<br />

<strong>und</strong> Kommunikation<br />

K<strong>in</strong>der erwerben <strong>in</strong><br />

Selbstbildungsprozessen<br />

Selbst-, Sozial-, Sach- <strong>und</strong><br />

Methodenkompetenzen<br />

Bildungsbereich<br />

Körper,<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong><br />

y In allen Bildungsbereichen s<strong>in</strong>d<br />

die Querschnittsdimensionen<br />

von Bildung zu berücksichtigen<br />

(Genderbewusstse<strong>in</strong>, Interkulturalität,<br />

Förderung <strong>und</strong> Integration,<br />

Nachhaltigkeit, Lebensweltorientierung,<br />

Partizipation).<br />

Bildungsbereich<br />

Ethik,<br />

Religion<br />

<strong>und</strong> Philosophie<br />

Bildungsbereich<br />

Gestalten, Darstellen,<br />

Musik, Theater<br />

<strong>und</strong> Medien<br />

… die Größe e<strong>in</strong>es Raumes zu erkrabbeln, zu erlaufen,<br />

zu erklettern. Dazu werden Begrifflichkeiten gebildet:<br />

„hoch, niedrig, groß, kle<strong>in</strong>, auf, nieder“ (Sachkompetenz/Bildungsbereich<br />

Sprache <strong>und</strong> Kommunikation/Bildungsbereich<br />

Mathematik).<br />

Ebenso gibt es stets e<strong>in</strong>e Verknüpfung zwischen den<br />

Bildungsbereichen, z. B. zum Bildungsbereich Mathematik:<br />

Das „Zählenlernen“ ist ke<strong>in</strong> bewusster <strong>in</strong>tellektueller<br />

Prozess, sondern K<strong>in</strong>der benötigen vor allem das fortwährende<br />

„Hantieren mit Mengen“. Der Griff <strong>in</strong> die<br />

Ros<strong>in</strong>enschale beim Frühstück, sprachlich begleitet<br />

mit „viel / wenig“, ist der erste Schritt für e<strong>in</strong> Mengenverständnis.<br />

Körpererfahrungen mit Rückwärts-, Vorwärts-, Diagonallaufen<br />

bieten die Möglichkeit zur Raumerfahrung als<br />

Voraussetzung für die Erfassung des mathematischen<br />

„Zahlenraums“. Rückwärtsgehen etwa ist die körperliche<br />

Vorerfahrung, um später Mengen vone<strong>in</strong>ander abziehen<br />

zu können.<br />

5


1.2 Eigene Erfahrungen mit dem Bildungsbereich<br />

Pädagogische Fachkräfte fungieren als Multiplikatoren<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d das B<strong>in</strong>deglied zum Elternhaus. Hierzu müssen<br />

sowohl die eigenen Erfahrungen der pädagogischen<br />

Fachkraft als auch die kulturellen Werte <strong>und</strong> Normen<br />

<strong>und</strong> familiären Gewohnheiten aus den Elternhäusern reflektiert<br />

werden, um e<strong>in</strong> adäquates Angebot im Bereich<br />

„Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>“ zu unterbreiten,<br />

welches die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Entwicklung unterstützt. Der<br />

eigene Umgang mit sensiblen Themen muss immer<br />

wieder neu im Team <strong>und</strong> mit den Eltern reflektiert<br />

werden, um das pädagogische Handeln abzugleichen.<br />

Dabei geht es nicht um pädagogisches Handeln, das <strong>in</strong><br />

Vorschriften für andere mündet, sondern um akzeptierte<br />

Regelungen für die K<strong>in</strong>dertagesstätte.<br />

Ziel ist es, sich geme<strong>in</strong>sam im Team <strong>und</strong> mit Eltern<br />

neue Möglichkeiten zu den e<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> dieser <strong>Handreichung</strong><br />

dargestellten Bereichen zu erschließen.<br />

1.3 Die pädagogische Gr<strong>und</strong>haltung zum K<strong>in</strong>d<br />

Die pädagogische Fachkraft ist die B<strong>in</strong>dungsperson<br />

(siehe Leitl<strong>in</strong>ien zum Bildungsauftrag von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen)<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung, die e<strong>in</strong>e<br />

sichere Basis für die K<strong>in</strong>der darstellt. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

erschließen sich K<strong>in</strong>der neue Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Bildungsthemen. Zu den zentralen Aufgaben der pädagogischen<br />

Fachkraft gehören zum e<strong>in</strong>en, die Themen der<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den Alltagssituationen wahrzunehmen <strong>und</strong><br />

aufzugreifen, zum anderen ihnen Bildungsthemen<br />

zuzumuten. Das heißt, e<strong>in</strong>e vorbereitete Umgebung,<br />

Angebote oder Projekte zu gestalten, die den K<strong>in</strong>dern<br />

die Möglichkeit für neue s<strong>in</strong>nliche Erfahrungen, selbsttätige<br />

<strong>Bewegung</strong>smöglichkeiten, ungestörte Persönlichkeits-<br />

<strong>und</strong> Identitätsentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Atmosphäre<br />

des gegenseitigen Vertrauens <strong>und</strong> Mite<strong>in</strong>anders gewährleisten.<br />

Unter dem Aspekt e<strong>in</strong>er umfassenden Beachtung des<br />

Bildungsbereichs „Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>“<br />

ist es auch s<strong>in</strong>nvoll, die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der<br />

pädagogischen Arbeit <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen zu<br />

bedenken. Pädagogische Fachkräfte sollen sich aufgefordert<br />

fühlen, auch für sich selbst gut zu sorgen,<br />

damit sie die umfassende Verantwortung für das<br />

sich ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> wohlfühlende K<strong>in</strong>d angemessen<br />

wahrnehmen können.<br />

Gleichzeitig ist die pädagogische Fachkraft aufgefordert,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er offenen, neugierigen <strong>und</strong> wertschätzenden<br />

Haltung die K<strong>in</strong>der zu beobachten <strong>und</strong> mit ihnen <strong>in</strong> den<br />

Dialog zu treten, denn nur so kann sie das Spiel des<br />

K<strong>in</strong>des, das Entdecken der <strong>in</strong>dividuellen Körperlichkeit<br />

<strong>und</strong> S<strong>in</strong>nlichkeit des K<strong>in</strong>des verstehen <strong>und</strong> Themen der<br />

K<strong>in</strong>der herausf<strong>in</strong>den.<br />

Für ihre Selbstbildungsprozesse brauchen K<strong>in</strong>der Zeit<br />

<strong>und</strong> Raum, um D<strong>in</strong>ge erfassen, ausprobieren, Fehler<br />

machen <strong>und</strong> sich korrigieren zu können. Die Aufgabe<br />

der pädagogischen Fachkräfte ist es, den K<strong>in</strong>dern entsprechend<br />

Zeit <strong>und</strong> Raum zu geben <strong>und</strong> sie da, wo es<br />

nötig ist, <strong>in</strong>dividuell zu unterstützen.<br />

6


1.4 Benutzer<strong>in</strong>formation<br />

Die <strong>Handreichung</strong> besteht zunächst aus e<strong>in</strong>em methodischen<br />

Teil als Gr<strong>und</strong>lage für die pädagogische Praxis.<br />

Anschließend werden die Bildungsschwerpunkte<br />

„Körper“, „<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“, „Ernährung“ <strong>und</strong> „<strong>Bewegung</strong>“<br />

differenziert vorgestellt <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>zelnen Praxisbeispielen<br />

versehen. Die jeweilige Auflistung der<br />

Themen ist bewusst unvollständig <strong>und</strong> muss <strong>in</strong> den<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen durch die aktuellen Themen<br />

ergänzt werden. Zur weiteren Vertiefung des Themas<br />

s<strong>in</strong>d am Ende der <strong>Handreichung</strong> e<strong>in</strong>e Literaturliste <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> Serviceteil angefügt.<br />

Pädagogische Fachkräfte sollen Entwicklungsbegleiter<strong>in</strong>nen<br />

– nicht „Entwicklungsbestimmer<strong>in</strong>nen“ – se<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

den K<strong>in</strong>dern ihre eigenen Lernwege <strong>und</strong> ihr eigenes<br />

Lerntempo lassen. Damit die K<strong>in</strong>der diese eigenen<br />

Wege des Lernens beschreiten können, ist es notwendig,<br />

den Rahmen zu gestalten, <strong>in</strong> dem sie selbstbestimmt<br />

handeln <strong>und</strong> mit anderen K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erwachsenen<br />

<strong>in</strong> Entscheidungsprozesse gehen können. Dafür gew<strong>in</strong>nen<br />

gut gestaltete Räume mit vielfältigen Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten zunehmend an Bedeutung.<br />

In der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der „Welt“ wird zunächst<br />

das Selbst, die eigene Persönlichkeit, entwickelt.<br />

Elementare differenzierte körperliche Erfahrungen,<br />

verb<strong>und</strong>en mit Selbsttätigkeit <strong>und</strong> Selbstbestimmung,<br />

lassen K<strong>in</strong>der zu e<strong>in</strong>er eigenen Persönlichkeit, <strong>in</strong>dividuell<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>zigartig wachsen.<br />

Praxisbeispiel: „Du musst de<strong>in</strong>e Jacke anziehen“<br />

Es ist Anfang November. Nebel, Dunkelheit <strong>und</strong> Temperaturen<br />

um 10°C br<strong>in</strong>gen die Erzieher<strong>in</strong> dazu, e<strong>in</strong>em<br />

Jungen […], der draußen Fußball spielen will, zu<br />

sagen, er müsse se<strong>in</strong>e Jacke anziehen. Dieser verweigert<br />

sich. Die Erzieher<strong>in</strong> sagt, sie wisse aber, es sei<br />

zu kalt ohne Jacke. Der Junge rennt ohne Jacke raus.<br />

Nach 15 M<strong>in</strong>uten Fußballspiel stellt er sich völlig<br />

verschwitzt vor die Erzieher<strong>in</strong> <strong>und</strong> sagt: Er wisse, es<br />

sei warm, sie müsse jetzt ihre Jacke ausziehen. Die<br />

Erzieher<strong>in</strong> versteht <strong>und</strong> akzeptiert die Lehre. Sie<br />

merkt, wie schwer es ist, etwas zu wissen <strong>und</strong> aus<br />

diesem Wissen für jemanden zu entscheiden, was<br />

für ihn gut <strong>und</strong> richtig ist. Ihr wird auch bewusst, dass<br />

warm <strong>und</strong> kalt nur naturwissenschaftlich gesehen<br />

messbare Größen s<strong>in</strong>d, im Alltagsleben aber Empf<strong>in</strong>dungen<br />

von verschiedenen Umständen abhängen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuell verschieden se<strong>in</strong> können.<br />

Kazemi-Veizari, TPS 2/01, S. 6-7<br />

Indem die Erzieher<strong>in</strong> im obigen Beispiel auf den Dialog<br />

e<strong>in</strong>geht, nimmt sie die Verantwortung für die <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

<strong>und</strong> das Wohlbef<strong>in</strong>den des K<strong>in</strong>des wahr.<br />

7


2. Der methodische Ansatz<br />

2.1 Ausgangspunkte für die Auswahl<br />

von Bildungsthemen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, <strong>in</strong> der<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> Bildungsthema aufzugreifen.<br />

Zum e<strong>in</strong>en kann man das Bildungsthema aus e<strong>in</strong>er alltäglichen<br />

Situation entwickeln, aus dem, was die K<strong>in</strong>der<br />

selbst ansprechen oder tun, was sie also aktuell beschäftigt,<br />

oder aus dem, womit sie im Alltag zufällig konfrontiert<br />

s<strong>in</strong>d. Bei dieser Vorgehensweise werden Gelegenheiten<br />

<strong>und</strong> Situationen des Alltags genutzt, um den<br />

K<strong>in</strong>dern die Möglichkeit zu neuen Erfahrungen <strong>und</strong> zur<br />

Wissensaneignung <strong>in</strong> realen Lebenssituationen zu<br />

geben. Fragen <strong>und</strong> Entdeckungen der K<strong>in</strong>der werden<br />

zum Ausgangspunkt für die Bearbeitung ihrer Themen.<br />

Zum anderen kann man das Bildungsthema direkt als<br />

„Zumutung“ an die K<strong>in</strong>der herantragen. Bei der<br />

Auswahl der Themen können gesellschaftspolitische<br />

oder zukunftsrelevante Aspekte ausschlaggebend se<strong>in</strong><br />

(Beispiel: Im Außengelände soll e<strong>in</strong>e Kletterlandschaft<br />

entstehen – die K<strong>in</strong>der nehmen aktiv partizipatorisch<br />

am Entscheidungsprozess teil). Oder persönlichpraktische<br />

Themen stehen im Vordergr<strong>und</strong> (Beispiel:<br />

„Me<strong>in</strong> Körper“). Auch aus e<strong>in</strong>er beobachteten Situation<br />

heraus können sich zugemutete Themen entwickeln.<br />

Bildungsthema<br />

Bildungsthema<br />

Situation/<br />

Alltag<br />

Bildungsthema<br />

Bildungsthema<br />

Zugemutetes<br />

Thema<br />

Bildungsthema<br />

Bildungsthema<br />

Bildungsthema<br />

Bildungsthema<br />

Es gibt aktuelle Situationen, welche die Beschäftigung<br />

mit e<strong>in</strong>em konkreten Bildungsthema fordern:<br />

… E<strong>in</strong>e Situation ist die Schwangerschaft e<strong>in</strong>er Mutter,<br />

die Geburt <strong>und</strong> das neue Geschwisterchen. Hier<br />

stellen die K<strong>in</strong>der Fragen nach Zeugung, Geburt,<br />

Kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Großse<strong>in</strong>.<br />

… Bei der Zubereitung von Mahlzeiten beschäftigt die<br />

K<strong>in</strong>der z. B. der Geschmack von verschiedenen<br />

Produkten. Damit kann „unser Geschmackss<strong>in</strong>n“<br />

e<strong>in</strong> Bildungsthema werden, welches übergreift <strong>in</strong><br />

den Bildungsbereich „Körper“.<br />

Beide Herangehensweisen – das Ausgehen von der<br />

Alltagssituation oder vom zugemuteten Bildungsthema<br />

selbst – können zu e<strong>in</strong>er längerfristigen Beschäftigung<br />

mit dem Thema <strong>in</strong> Form von Angebotsreihen oder<br />

Projekten führen. Dieser methodische Ansatz hat<br />

Konsequenzen für die Materialauswahl <strong>und</strong> die Raumgestaltung<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung.<br />

8


2.1.1 Situation als Ausgangspunkt<br />

Der Bildungsbereich „Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>“<br />

zieht sich wie e<strong>in</strong> roter Faden durch den Alltag<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen:<br />

● Das E<strong>in</strong>topfgericht wird verschmäht, da die K<strong>in</strong>der<br />

das „komische Grüne“ dar<strong>in</strong> nicht kennen.<br />

➔ Bildungsbereich <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>/Ernährung<br />

● Der Zirkus ist <strong>in</strong> der Stadt, <strong>und</strong> viele K<strong>in</strong>der gehen <strong>in</strong><br />

die Vorführung. Im Gruppenraum <strong>und</strong> draußen spielen<br />

die K<strong>in</strong>der „Zirkus“. Es wird sehr bewegungs<strong>in</strong>tensiv,<br />

da viele „Pferde“ durch die „Manege“ galoppieren.<br />

E<strong>in</strong> „Dompteur“ fordert die Tiere zu Kunststücken<br />

auf, konzentriert <strong>und</strong> ruhig führen die K<strong>in</strong>der die Anweisungen<br />

des „Dompteurs“ durch (<strong>Bewegung</strong>sgeschichten,<br />

Zirkusprojekt <strong>in</strong> der <strong>Bewegung</strong>shalle).<br />

➔ Bildungsbereich <strong>Bewegung</strong><br />

Aus jeder dieser Situationen können sich, je nach<br />

Interesse <strong>und</strong> Lernbedürfnis der K<strong>in</strong>der, vertiefende<br />

Gespräche, <strong>Bewegung</strong>sbaustellen, Ausflüge, Feste,<br />

geme<strong>in</strong>same Aktivitäten mit den Eltern, <strong>und</strong> Ausstellungen<br />

oder die Umgestaltung der Räume ergeben.<br />

E<strong>in</strong> Thema, an dem die K<strong>in</strong>der Interesse signalisieren,<br />

kann auch zum Anlass für e<strong>in</strong> mehrwöchiges Projekt<br />

genommen werden. Das Projekt wird mit den K<strong>in</strong>dern<br />

geme<strong>in</strong>sam geplant <strong>und</strong> praktisch umgesetzt. Dabei wird<br />

mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet. Die K<strong>in</strong>der<br />

können sich auf diese Weise <strong>in</strong>tensiv <strong>und</strong> längerfristig<br />

mit e<strong>in</strong>em Thema ause<strong>in</strong>andersetzen. Projekte ermöglichen<br />

ihnen e<strong>in</strong>en ganzheitlichen Bildungsprozess mit<br />

vielfältigen Aspekten.<br />

● Die Erzieher<strong>in</strong> beobachtet, dass die K<strong>in</strong>der auf<br />

dem Weichboden immer wieder toben <strong>und</strong> raufen.<br />

➔ Bildungsbereich Körper<br />

Praxisbeispiel: „Babys – kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der – große K<strong>in</strong>der“<br />

In e<strong>in</strong>er Kita wurden erstmals mehrere K<strong>in</strong>der unter drei<br />

Jahren aufgenommen. Die K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der bemerkten,<br />

dass die Kle<strong>in</strong>sten vieles noch nicht konnten. Sie,<br />

die Großen, konnten sich nicht vorstellen, dass sie selbst<br />

auch e<strong>in</strong>mal so kle<strong>in</strong> <strong>und</strong> unbeholfen gewesen waren.<br />

Nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Diskussion über diese Fragen<br />

im Gesprächkreis haben die K<strong>in</strong>der entschieden, dass<br />

sie diesem Thema näher auf den Gr<strong>und</strong> gehen wollen.<br />

So entstand das Projekt „Babys – kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der – große<br />

K<strong>in</strong>der“.<br />

Den Anfang machte e<strong>in</strong>e Babywoche, die dann auf drei<br />

Wochen verlängert wurde. Im E<strong>in</strong>gangsbereich stellte<br />

man Babysachen aus. An Bilderwänden konnten die<br />

K<strong>in</strong>der ihre eigenen Baby- <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dfotos aufhängen,<br />

nach Alter gestaffelt. Jede Gruppe bekam Besuch von<br />

e<strong>in</strong>er Mutter mit ihrem Säugl<strong>in</strong>g. Sie zeigte den K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern,<br />

wie man Babys wickelt, füttert <strong>und</strong> versorgt.<br />

Neben den eigenen Babyfotos betrachteten die K<strong>in</strong>der<br />

ihre Babypässe <strong>und</strong> besprachen die Bedeutung der<br />

verschiedenen Informationen darauf. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er<br />

Säugl<strong>in</strong>gs- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Personenwaage sowie e<strong>in</strong>er selbsthergestellten<br />

Messlatte verglich man Gewichte <strong>und</strong><br />

Größen. „Wie groß <strong>und</strong> schwer war ich, als ich geboren<br />

wurde? Und wie war das bei den anderen K<strong>in</strong>dern? Wie<br />

schwer s<strong>in</strong>d 3.000 Gramm? Wie groß <strong>und</strong> schwer b<strong>in</strong> ich<br />

jetzt? Warum ist Klara größer als F<strong>in</strong>?“<br />

Um zu erfahren, wie das ist, wenn Babys <strong>und</strong> ganz kle<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>der so vieles noch nicht können, haben die K<strong>in</strong>der<br />

nachgespielt, wie Babys sich bewegen. Unterschiedliche<br />

<strong>Bewegung</strong>sabläufe wie Rollen, Robben, Sitzen, Krabbeln,<br />

Sichhochziehen <strong>und</strong> H<strong>in</strong>stellen, Laufenlernen wurden<br />

nacherlebt. Es wurde besprochen, warum wir wachsen<br />

<strong>und</strong> immer mehr lernen <strong>und</strong> was wir dafür brauchen. Auf<br />

dem Außengelände <strong>und</strong> am Waldtag wurde beobachtet,<br />

wie das mit den Wachsen <strong>in</strong> der Natur ist.<br />

9


2.1.2 Zugemutetes Thema als Ausgangspunkt<br />

Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>, Ernährung <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong> s<strong>in</strong>d<br />

elementare Bestandteile von Lebensqualität, Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den. Für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />

ist es elementar wichtig, den eigenen Körper wahrzunehmen,<br />

zu erfahren, kennenzulernen. Aber es ist<br />

auch wichtig, etwas über den menschlichen Körper zu<br />

wissen, die Zusammenhänge zwischen Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

<strong>und</strong> Ernährung zu verstehen <strong>und</strong> zu begreifen. Gerade<br />

im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr wächst bei den K<strong>in</strong>dern<br />

das Interesse an <strong>und</strong> Verständnis für diese Fragen.<br />

Praxisbeispiel: „Me<strong>in</strong> Körper“<br />

Die fünf- bis sechsjährigen K<strong>in</strong>der im<br />

DRK-K<strong>in</strong>dergarten Wanderup hatten<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>mal wöchentlich stattf<strong>in</strong>denden<br />

altersgetrennten Angeboten<br />

(Maxi-Treff) e<strong>in</strong> neues Projekt begonnen<br />

– „Me<strong>in</strong> Körper“:<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n wurde alles besprochen, was<br />

für die K<strong>in</strong>der von außen sichtbar ist.<br />

Später g<strong>in</strong>g die Reise <strong>in</strong> den Körper.<br />

Die S<strong>in</strong>nessysteme wurden von den<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen anhand von vielen<br />

Experimenten <strong>und</strong> Anschauungsmaterialien<br />

k<strong>in</strong>dgerecht vermittelt.<br />

Klangschalen, die auf den Körper aufgelegt<br />

<strong>und</strong> dann angeschlagen wurden,<br />

machten deutlich, dass Töne/Geräusche<br />

für unsere Ohren nicht nur hörbar, sondern<br />

auch durch Schw<strong>in</strong>gung fühlbar<br />

s<strong>in</strong>d. Es wurden Knalltüten angefertigt<br />

<strong>und</strong> mit geschlossenen Augen Alltagsgeräusche<br />

erraten. Über e<strong>in</strong> Riesenpuzzle<br />

wurden die e<strong>in</strong>zelnen Teile des<br />

Auges kennengelernt. Ganz schwierig<br />

war die Aufgabe herauszuf<strong>in</strong>den, auf<br />

welchen Bereichen der Zunge wir süß,<br />

sauer, bitter <strong>und</strong> salzig schmecken. Verschiedene<br />

Düfte <strong>in</strong> Riechgläsern gab es<br />

mit der Nase zu entdecken.<br />

Jedes K<strong>in</strong>d weiß natürlich, dass wir e<strong>in</strong><br />

Herz haben. Deshalb durften Stethoskope<br />

zum gegenseitigen Abhören<br />

des Herzschlages nicht fehlen. In e<strong>in</strong>er<br />

Stille-E<strong>in</strong>heit wurde mit bewussten<br />

Atemübungen die Lunge erforscht.<br />

Mit e<strong>in</strong>igen Schlucken Eiswasser<br />

konnten die K<strong>in</strong>der den Verlauf ihrer<br />

Speiseröhre bis <strong>in</strong> den Magen verfolgen.<br />

Bei der Beschäftigung mit der<br />

Funktion der Nieren wussten e<strong>in</strong>ige<br />

K<strong>in</strong>der gleich, dass Wasser gesünder<br />

ist als Milch.<br />

Während des Besuchs <strong>in</strong> der Heilpraktikerschule<br />

Kastanienhof <strong>in</strong> Flensburg<br />

<strong>und</strong> dem Angebot, e<strong>in</strong>en menschlichen<br />

Torso mit herausnehmbaren Organen zu<br />

erforschen, freuten sich alle auf die<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es Erste-Hilfe-Kursus.<br />

10


2.2 Vorbereitete Umgebung<br />

Will man sich dem Bildungsbereich „Körper, <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>“ mit e<strong>in</strong>em ganzheitlichen Blick nähern,<br />

so ist neben den aktiven Angeboten der pädagogischen<br />

Fachkräfte der Raum als „dritter Erzieher“ (Malaguzzi,<br />

Reggio) mit se<strong>in</strong>en stummen, aber nachhaltigen Angeboten<br />

von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung. K<strong>in</strong>der können<br />

ihre körperlichen <strong>und</strong> geistigen Fähigkeiten umso besser<br />

entwickeln, je anregungsreicher ihre Umgebung ist<br />

<strong>und</strong> je anerkennender sich ihre Bezugspersonen ihnen<br />

gegenüber verhalten.<br />

Räume, die durchdacht <strong>und</strong> sicher gestaltet sowie gut<br />

ausgestattet s<strong>in</strong>d, können<br />

● vielfältige Körpererfahrungen ermöglichen,<br />

● <strong>Bewegung</strong>smöglichkeiten eröffnen <strong>und</strong> zu immer<br />

wieder neuen <strong>Bewegung</strong>serfahrungen anregen,<br />

● Wahrnehmungsanreize setzen, Neugier <strong>und</strong> Interesse<br />

wecken <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern helfen, sich die Welt selbstständig<br />

handelnd zu erschließen,<br />

● Orientierung <strong>und</strong> Sicherheit vermitteln,<br />

● Ruhe <strong>und</strong> Rückzug ermöglichen,<br />

● zur Kommunikation untere<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> zum sozialen<br />

Mite<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>laden,<br />

● über verschiedene Schwierigkeitsgrade <strong>in</strong>dividuelle<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Entwicklungschancen eröffnen,<br />

● geschlechtsbezogene Bedürfnisse aufgreifen,<br />

● zum Wohlbef<strong>in</strong>den von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erwachsenen<br />

beitragen <strong>und</strong> so<br />

● die körperliche, geistige <strong>und</strong> seelische <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erwachsenen fördern.<br />

Die Räume der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung, die bauliche<br />

Umgebung, die Gestaltung <strong>und</strong> die Ausstattung der<br />

Räume prägen die ges<strong>und</strong>e Entwicklung von K<strong>in</strong>dern<br />

nachhaltig. Sie können dazu beitragen, dass gr<strong>und</strong>legende<br />

Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der beachtet <strong>und</strong> erfüllt<br />

werden. Die Öffnung der Räume der K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

mit der selbstbestimmten Nutzung der Innnen- <strong>und</strong><br />

Außenräume unterstützt diesen Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsprozess.<br />

„Zu e<strong>in</strong>er anregungsreichen, herausfordernden<br />

Umgebung gehören<br />

● die Raumordnung für e<strong>in</strong>e klare, aber flexible Nutzung,<br />

● die Raumgestaltung für vielschichtige Wahrnehmung,<br />

denn das Gehirn des K<strong>in</strong>des ist für se<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

auf sensorische E<strong>in</strong>drücke <strong>und</strong> Erfahrungen angewiesen,<br />

● reichhaltiges Material zur Ause<strong>in</strong>andersetzung als e<strong>in</strong>e<br />

der wichtigsten Quellen, Verständnis für Objekte,<br />

deren Beziehungen zue<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> für die Welt zu<br />

gew<strong>in</strong>nen.“<br />

Hermann / Wunschel 2002, S. 12<br />

11


Sich <strong>in</strong> allen Räumen der K<strong>in</strong>dertagesstätte gut orientieren<br />

zu können, trägt dazu bei, <strong>in</strong>nere Sicherheit zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> dadurch den Mut zu f<strong>in</strong>den, sich auf<br />

Neues e<strong>in</strong>zulassen.<br />

● Schilder mit Symbolen an der Tür dienen der<br />

Orientierung.<br />

● Wegeleitsysteme wie Streifen oder Fußabdrücke auf<br />

dem Fußboden helfen, die eigene Gruppe zu f<strong>in</strong>den.<br />

● Raumbereiche, gut erkennbar strukturiert, unterstützen<br />

K<strong>in</strong>der, sich nach Bedürfnissen im Raum zu verteilen.<br />

So entsteht e<strong>in</strong>e ruhige Spielatmosphäre.<br />

● Materialien, ansprechend präsentiert (<strong>in</strong> Körben, auf<br />

Tabletts) <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvoll zusammengestellt, <strong>in</strong> der Höhe<br />

der K<strong>in</strong>der gelagert, fordern zu selbsttätigem Tun auf.<br />

● Offene Schränke, durchsichtige Behältnisse, Fotos,<br />

die zeigen, wo Material <strong>und</strong> Spielzeug immer wieder<br />

zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, helfen K<strong>in</strong>dern, sich zu orientieren <strong>und</strong><br />

von e<strong>in</strong>er äußeren Ordnung zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Ordnung<br />

zu gelangen.<br />

Orte für das Personal<br />

Anregend gestaltete Arbeits-, Planungs-, Besprechungs<strong>und</strong><br />

Erholungsräume schaffen e<strong>in</strong>e Voraussetzung,<br />

dass motivierte, engagierte, zufriedene, ges<strong>und</strong>e Erzieher/<strong>in</strong>nen<br />

K<strong>in</strong>dern bestmögliche Entwicklungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

garantieren. Neben den Räumen für die K<strong>in</strong>der<br />

sollten die Räume für die Erwachsenen (auch für<br />

die Eltern) ebenso ernsthaft durchdacht, geplant <strong>und</strong><br />

gestaltet werden.<br />

E<strong>in</strong>e herausfordernde vorbereitete Umgebung muss<br />

jeden Tag wieder neu hergestellt werden. Das Aufräumen<br />

mit den K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> ohne die K<strong>in</strong>der ist e<strong>in</strong>e<br />

pädagogische Tätigkeit. Das tägliche Wiederherstellen<br />

der anregungsreichen Umwelt ist die Voraussetzung,<br />

um Bildungsprozesse anzuregen.<br />

12


3. Der Bildungsbereich<br />

Die Bildungsschwerpunkte „Körper“, „<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“,<br />

„Ernährung“ <strong>und</strong> „<strong>Bewegung</strong>“ s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>und</strong>en, so dass e<strong>in</strong>e klare Trennung vone<strong>in</strong>ander<br />

<strong>in</strong> der Praxis weder möglich noch s<strong>in</strong>nvoll ist. Die Aufteilung<br />

<strong>in</strong> vier thematische Bereiche soll jedoch die<br />

Beobachtung, Planung, Begleitung <strong>und</strong> Auswertung<br />

k<strong>in</strong>dlicher Bildungsprozesse strukturieren.<br />

Im Themenschwerpunkt „Körper“<br />

geht es um den Bezug zum<br />

eigenen Körper, verknüpft mit der<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es ges<strong>und</strong>en<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong>s. Dies unterstützt<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche Identitätsentwicklung.<br />

Beim Themenschwerpunkt<br />

„<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“ wird der Fokus auf<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

von Körper, Geist <strong>und</strong> Seele <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit von sozialen Beziehungen<br />

gelegt.<br />

Der Themenbereich „Ernährung“<br />

berücksichtigt den selbstbestimmten<br />

aktiven Prozess des<br />

e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des. Die lustvolle,<br />

s<strong>in</strong>nliche Freude an Nahrung <strong>und</strong><br />

Geschmacksbildung wird hierbei<br />

als e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung<br />

für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> im oben genannten<br />

S<strong>in</strong>ne betrachtet.<br />

3.1 Körper<br />

K<strong>in</strong>der erfahren sich selbst über ihren Körper <strong>und</strong> ihre<br />

körperlichen Bedürfnisse. Ausgehend vom eigenen<br />

Körper erforschen K<strong>in</strong>der mit zunehmender Beweglichkeit<br />

<strong>in</strong> immer größer werdenden Kreisen ihre<br />

Welt. Über ihre körperlichen Fähigkeiten <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>en<br />

entwickeln die K<strong>in</strong>der ihre Identität <strong>und</strong> ihr<br />

Selbstkonzept.<br />

Als Ausdruck für Beziehungsgestaltung ist der Körper<br />

gleichermaßen notwendig, aber auch anfällig für Verletzungen.<br />

Die <strong>in</strong>dividuellen Körpergrenzen <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

nach körperlicher Nähe müssen sensibel erkannt,<br />

gewährt <strong>und</strong> respektiert werden. Zum Beispiel lässt sich<br />

nicht jedes K<strong>in</strong>d an der Hand halten oder möchte auf<br />

dem Schoß e<strong>in</strong>es Erwachsenen sitzen.<br />

Wahrnehmung <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong> s<strong>in</strong>d Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong><br />

Motor k<strong>in</strong>dlicher Entwicklung. Differenzierte Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> den verschiedenen S<strong>in</strong>nessystemen (Sehs<strong>in</strong>n,<br />

Hörs<strong>in</strong>n, Tasts<strong>in</strong>n, Muskel- <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>ss<strong>in</strong>n,<br />

Gleichgewichtss<strong>in</strong>n, Geschmackss<strong>in</strong>n, Geruchss<strong>in</strong>n)<br />

s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen für Selbstbildungsprozesse.<br />

„Zuerst entwickeln sich die S<strong>in</strong>ne, die uns Informationen<br />

über unseren Körper <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Beziehung zur Anziehungskraft<br />

der Erde geben. Erst danach folgt die<br />

Differenzierung der S<strong>in</strong>ne, die uns Informationen über<br />

körperferne D<strong>in</strong>ge liefern.“<br />

Zimmer 1993, S. 66, zitiert <strong>in</strong>: Merkel 2005, S. 111<br />

„<strong>Bewegung</strong>“ als e<strong>in</strong> elementarer<br />

Bildungsbereich vermittelt die<br />

Orientierung im Raum, das aktive<br />

Begreifen <strong>und</strong> Erobern von Welt<br />

<strong>und</strong> das Erleben von Selbstwirksamkeit.<br />

Mit der allmählichen Beherrschung der Muskeln lernen<br />

K<strong>in</strong>der, auf ihre Umwelt e<strong>in</strong>zuwirken. K<strong>in</strong>der benötigen<br />

fühlbare Erlebnisse, um mit der emotionalen Verarbeitung<br />

die Welt zu strukturieren. Die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

ist oft der e<strong>in</strong>zige Ort, an dem s<strong>in</strong>nliche Wahrnehmung<br />

bewusst geübt <strong>und</strong> erprobt werden kann, wo das K<strong>in</strong>d<br />

Muße hat zu verweilen, „ganz bei S<strong>in</strong>nen“ zu se<strong>in</strong>.<br />

13


Sexualität<br />

Sexualität ist e<strong>in</strong> zentraler Bestandteil k<strong>in</strong>dlicher Identität<br />

– <strong>und</strong> somit e<strong>in</strong> wesentlicher Kernbereich der Persönlichkeit.<br />

Sexualität umfasst sowohl biologische als auch<br />

psychosoziale <strong>und</strong> emotionale Aspekte. Das K<strong>in</strong>dergartenalter<br />

wird oft auch als „kle<strong>in</strong>e Pubertät“ bezeichnet.<br />

Mädchen <strong>und</strong> Jungen begeben sich <strong>in</strong> dieser Zeit voll<br />

Lust <strong>und</strong> Neugier auf Entdeckungsreisen, um ihren<br />

Körper umfassend kennenzulernen. Sexualität im K<strong>in</strong>dergartenalter<br />

zeigt sich <strong>in</strong> ganz unterschiedlichen Facetten:<br />

direkt oder <strong>in</strong>direkt, fragend oder provozierend. Das Experimentieren<br />

mit dem eigenen Körper ermöglicht die<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er Ich-Identität <strong>und</strong> von mehr Ich-Autonomie.<br />

Das Wissen um die eigene Körperlichkeit macht<br />

Mädchen <strong>und</strong> Jungen stark, auch gegenüber sexuellen<br />

Grenzverletzungen. Eng damit verb<strong>und</strong>en ist die Entwicklung<br />

des Geschlechterbewusstse<strong>in</strong>s. Wichtiger<br />

Leitgedanke sollte se<strong>in</strong>, dass Zärtlichkeiten zwischen<br />

K<strong>in</strong>dern immer <strong>in</strong>tuitiv, spielerisch, unverkrampft,<br />

weniger bewusst <strong>und</strong> kaum zielgerichtet s<strong>in</strong>d (vgl.<br />

Wandzeck-Sielert 2004).<br />

3.1.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

zum Themenbereich<br />

„Körper“ anbieten oder aufgreifen?<br />

● Differenzierte Wahrnehmungserfahrungen<br />

(s. auch 3.3 / 3.4)<br />

● Körperbild <strong>und</strong> Körperschema (s. auch Praxisbeispiel<br />

„Me<strong>in</strong> Körper“)<br />

● Spüren <strong>und</strong> Berühren<br />

● Matschen <strong>und</strong> Kleistern<br />

● Wahrnehmen <strong>und</strong> Entspannen<br />

● Gefühle, Stimmungen <strong>und</strong> Bef<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

● Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt, Sexualität<br />

● Entwicklungsphasen, Wachstum: vom Baby<br />

zum Schulk<strong>in</strong>d<br />

● Aufbau <strong>und</strong> Funktion des Körpers (Skelettsystem,<br />

Muskeln, <strong>in</strong>nere Organe)<br />

● Körperpflege <strong>und</strong> Hygiene<br />

● Geschlechtsidentität: Junge <strong>und</strong> Mädchen<br />

● Kampfesspiele: Toben – Raufen – Kräftemessen<br />

● Vater-Mutter-K<strong>in</strong>d-Spiele<br />

Körperlichkeit <strong>und</strong> Sexualität s<strong>in</strong>d sensible Themen, die<br />

vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> von <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Werten <strong>und</strong> Normvorstellungen zu beachten s<strong>in</strong>d.<br />

Voraussetzung für die Bearbeitung dieses Themenbereichs<br />

im K<strong>in</strong>dergartenalltag ist die Reflexion der<br />

eigenen Haltung, die Ause<strong>in</strong>andersetzung im Team, die<br />

Information <strong>und</strong> Absprache mit den Eltern.<br />

Praxisbeispiel: „Jungs bleiben Jungs“<br />

Peter (5 Jahre) liebt es, sich im K<strong>in</strong>dergarten zu verkleiden.<br />

Gleich am Morgen, nachdem er ankommt,<br />

zieht er sich um, meist lange Gewänder <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />

e<strong>in</strong>e Kopfbedeckung aus fließendem Stoff,<br />

mit der er vorgibt, langes Haar zu haben. Er spielt<br />

gerne mit den Mädchen, macht mit bei ihren Rollenspielen<br />

<strong>und</strong> übernimmt Mädchen- <strong>und</strong> Frauenrollen.<br />

Er muss sich aber häufig von ihnen <strong>und</strong> auch von den<br />

Jungen anhören, er sei „wie e<strong>in</strong> Mädchen“, auch weil<br />

er gerne mit se<strong>in</strong>er Barbie-Puppe spielt. Da auch<br />

se<strong>in</strong>e Familie die Spielvorlieben von Peter nicht gern<br />

sieht, ist es für ihn nicht leicht, dazu zu stehen. Die<br />

Hänseleien verunsichern ihn. Se<strong>in</strong>e Erzieher<strong>in</strong> greift<br />

das Thema auf. Sie führt e<strong>in</strong> Lied e<strong>in</strong>, das <strong>in</strong> der<br />

Gruppe gern gesungen wird: „Jungs s<strong>in</strong>d Jungs <strong>und</strong><br />

bleiben Jungs“ („Junge, Junge!“ CD für K<strong>in</strong>der, Uccello Verlag 1998)<br />

Sie bestärkt Peter, <strong>in</strong>dem sie ihm erklärt, dass er e<strong>in</strong><br />

Junge sei, egal womit er gerne spiele. Als es wieder<br />

dazu kommt, dass andere K<strong>in</strong>der me<strong>in</strong>en, er sei ja e<strong>in</strong><br />

Mädchen, wenn er mit se<strong>in</strong>er Barbie spiele, entgegnet<br />

Peter mit neu gewonnener Sicherheit: „Ne<strong>in</strong>, ich<br />

b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Junge <strong>und</strong> ich bleibe e<strong>in</strong> Junge, <strong>und</strong> ich spiele<br />

gerne Barbie!“<br />

Preiss<strong>in</strong>g / Wagner 2003, S. 61-62 (Name des K<strong>in</strong>des geändert)<br />

14


3.1.2 Praxisbeispiel 3.1.3 Vorbereitete Umgebung<br />

Projekt „Me<strong>in</strong> Körper“<br />

Bei der Erforschung des Körperbaus kam die<br />

Frage auf: „An welchen Stellen ist unser Körper<br />

hart – wo ist er weich, <strong>und</strong> warum ist das so?“.<br />

Schnell wurde erkannt, dass wir ohne Knochenskelett<br />

„platt wie e<strong>in</strong> Pfannkuchen“ wären.<br />

Gegenseitig wurden mit vorgeneigtem Oberkörper<br />

die Wirbelsäulen angeschaut, betastet<br />

<strong>und</strong> später auf dem Rücken liegend die Rippen<br />

gezählt. Anhand e<strong>in</strong>er lebensgroßen Ganzkörperröntgenaufnahme<br />

konnten die<br />

K<strong>in</strong>der das Skelett im Ganzen<br />

betrachten <strong>und</strong> auf schwarzem<br />

Tonkarton mit weißen Buntstiften<br />

ihr eigenes Skelett zu Papier<br />

br<strong>in</strong>gen. Die K<strong>in</strong>der erfuhren<br />

auch, dass Gelenke die Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zwischen den Knochen<br />

<strong>und</strong> notwendig s<strong>in</strong>d, um uns<br />

bewegen zu können, was die K<strong>in</strong>der<br />

am Beispiel von Kniebeugen<br />

gleich demonstrierten.<br />

Körpererfahrung <strong>und</strong> Wahrnehmung s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong>ander<br />

verknüpft. Deshalb sollten über das Raumangebot<br />

im Innen- <strong>und</strong> Außenbereich vielfältige Erfahrungen<br />

ermöglicht <strong>und</strong> alle S<strong>in</strong>ne angesprochen werden. Jede<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung sollte e<strong>in</strong> Materialangebot vorhalten,<br />

über das K<strong>in</strong>der motiviert werden, beim Spielen<br />

ausgiebig ihre Körpers<strong>in</strong>ne zu gebrauchen <strong>und</strong> sich mit<br />

ihrem Körper ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Mögliche Angebote wären:<br />

● Fransenvorhang mit kle<strong>in</strong>en Glöckchen zum<br />

Durchlaufen<br />

● E<strong>in</strong> ruhiger Platz zum Hören verschiedener<br />

Musikrichtungen<br />

● Bällebad/Korkenbad/Tonne oder Wanne<br />

mit Eicheln, Kastanien<br />

● Leichte Stoffe <strong>und</strong> Kissen<br />

● Verschiedene Bodenbeläge<br />

● Gucklöcher<br />

● Riech- <strong>und</strong> Fühlsäckchen<br />

● Große <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Spiegel, e<strong>in</strong> Korb mit<br />

kle<strong>in</strong>en Handspiegeln<br />

● Abgeteilte Nischen (Rückzugsmöglichkeiten)<br />

● Funktionsräume wie e<strong>in</strong> Duschbad oder e<strong>in</strong><br />

Matschraum (ganzkörperliche taktile Wahrnehmungserfahrungen)<br />

● Creme-/Seifen-/Wasserrutschen im <strong>Bewegung</strong>sraum<br />

oder im Außengelände<br />

● Formbare Materialien wie Lehm, Ton, Sand <strong>und</strong><br />

Erde (für zweckfreies, ungestörtes Manipulieren<br />

<strong>und</strong> Experimentieren)<br />

● Schwere <strong>und</strong> leichte Bretter <strong>und</strong> Ste<strong>in</strong>e<br />

● Große <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e/leichte <strong>und</strong> schwere Bauklötze<br />

● Massagegegenstände wie Igel- <strong>und</strong> Tennisbälle,<br />

Bürsten, Malerp<strong>in</strong>sel, Federn<br />

● Naturmaterialien zum Tasten, Riechen<br />

● Rollenspielmaterial <strong>und</strong> Verkleidungssachen<br />

für Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

● Babypuppen, geschlechtsspezifische Puppen,<br />

Schm<strong>in</strong>ke <strong>und</strong> Frisiermaterial<br />

● Sand-Wasser-Bereich draußen<br />

● Knete, Matschmaterialien wie z. B. Kleister<br />

<strong>und</strong> Zeitungspapier<br />

● Bilder <strong>und</strong> Sachbücher<br />

15


Hygiene <strong>und</strong> Körperpflege<br />

Sanitärbereiche s<strong>in</strong>d Plätze, die der Körperhygiene<br />

dienen. Der selbstständige Gang zur Toilette wird geübt,<br />

Händewaschen, Zähneputzen s<strong>in</strong>d die dort üblichen<br />

Tätigkeiten. Mit angenehmen Temperaturen, Wasser,<br />

Spiegeln <strong>und</strong> dem passenden Material zum Spielen <strong>und</strong><br />

Experimentieren bieten die Waschräume e<strong>in</strong>en w<strong>und</strong>erbaren<br />

Spielbereich, der die k<strong>in</strong>dliche Entdeckerfreude<br />

fördert <strong>und</strong> Erfahrungen mit dem Element Wasser ermöglicht.<br />

Körperpflege bedeutet gerade bei ganz kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern<br />

weit mehr als nur die mechanische Re<strong>in</strong>igung <strong>und</strong> Versorgung<br />

der K<strong>in</strong>der. Beim Wickeln erfahren die K<strong>in</strong>der<br />

über Sprache <strong>und</strong> Körperkontakt die <strong>in</strong>dividuelle Zuwendung<br />

der Erzieher<strong>in</strong>, die sie benötigen. Um den<br />

Bedürfnissen von kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern gerecht werden zu<br />

können, sollte <strong>in</strong> Krippen <strong>und</strong> altersgemischten Gruppen<br />

mit K<strong>in</strong>dern unter drei Jahren e<strong>in</strong> ruhiger <strong>und</strong> funktionaler<br />

Wickelbereich zur Verfügung stehen.<br />

Ruhe, Rückzug, Entspannung, Schlafen<br />

Neben Räumen zur <strong>Bewegung</strong>, zum Experimentieren<br />

<strong>und</strong> Spielen sollten K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

auch Räume zum Ausruhen, Entspannen, zum<br />

Rückzug <strong>und</strong> zum Schlafen zur Verfügung stehen. Das<br />

gilt <strong>in</strong>sbesondere dann, wenn sich K<strong>in</strong>der über e<strong>in</strong>en<br />

langen Zeitraum <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung aufhalten oder wenn<br />

K<strong>in</strong>der unter drei Jahren betreut werden.<br />

Ruhe- <strong>und</strong> Rückzugsmöglichkeiten, die K<strong>in</strong>dern jederzeit<br />

zur Verfügung stehen, lassen sich aber auch durch die<br />

Gestaltung der Räume <strong>und</strong> Angebote von ruhigen Orten<br />

schaffen:<br />

● Nischen, die sich mit e<strong>in</strong>em Vorhang verschließen<br />

lassen, e<strong>in</strong> offenes Regal mit Matratze <strong>und</strong> Vorhang,<br />

e<strong>in</strong> Sofa oder e<strong>in</strong> gemütlicher Sessel, e<strong>in</strong> Hochbett als<br />

Höhle umfunktioniert mit Himmel, e<strong>in</strong>e Matratze mit<br />

Moskitonetz, e<strong>in</strong> Zelt zum Verkriechen, e<strong>in</strong>e Kuschelecke,<br />

abgegrenzt durch e<strong>in</strong>en Paravent, Rückzugsecken<br />

auf e<strong>in</strong>er Hochebene<br />

● Matratzen, Isomatten, Decken, Kissen, Schaffelle,<br />

Hängematten zum Ausruhen <strong>und</strong> Kuscheln<br />

● Ruheräume, Snoezelen-Räume, Kuschelhöhlen<br />

Plätze zum Schlafen<br />

● Schlafräume mit <strong>in</strong>dividuellen Schlafplätzen (eigenes<br />

Bettzeug, Kuscheltier, Familienbilder am Kopfende),<br />

abgehängter Decke, abgedämpftem Licht <strong>und</strong> ruhiger<br />

Atmosphäre<br />

● „H<strong>und</strong>ekörbe“ mit Matratze oder Schaffell, E<strong>in</strong>zelmatratzen,<br />

Matratzenlager, Gästebetten, Gitterbetten<br />

● Schlafhöhlen (Gitterbetten, auf die Seite gelegt, die<br />

Matratze auf den unteren Gitterstäben mit Tuch<br />

abgedeckt <strong>und</strong> mit Vorhang versehen) bilden e<strong>in</strong> Nest<br />

zum Zurückziehen <strong>und</strong> Schlafen, Igluzelte, Sonnenmuscheln<br />

● „Schlaf-Spiel-Podest-Ebenen“, die sowohl zum<br />

Schlafen als auch zum Spielen genutzt werden<br />

können<br />

16


3.2. <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> ist e<strong>in</strong> dynamischer Prozess, der Bewältigungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungspotenziale mit e<strong>in</strong>schließt.<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sbildung im neuen Verständnis steht für e<strong>in</strong><br />

ganzheitlich positives <strong>und</strong> präventives Konzept, das <strong>in</strong><br />

gleicher Weise neben den körperlichen Fähigkeiten die<br />

Bedeutung sozialer <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividueller Ressourcen betont.<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung heißt Stärkung der Selbstsicherheit,<br />

Befähigung, im Leben zurechtzukommen, das frühe<br />

Begreifen, für sich <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en Körper verantwortlich zu<br />

se<strong>in</strong> – <strong>und</strong> zwar nicht unter Betonung der Risiken <strong>und</strong><br />

Gefahren, sondern positiv <strong>und</strong> handlungsorientiert.<br />

K<strong>in</strong>der, die sich wohl, geborgen <strong>und</strong> dazugehörig fühlen,<br />

die sich als wichtigen Teil der Geme<strong>in</strong>schaft erleben<br />

<strong>und</strong> wissen, dass sie Entscheidungen für sich selbst<br />

treffen <strong>und</strong> am Ganzen mitbestimmen können, haben<br />

beste Voraussetzungen, sich ges<strong>und</strong> zu entwickeln.<br />

K<strong>in</strong>der brauchen Erwachsene, die auch über eigene<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>skompetenzen reflektieren <strong>und</strong> sich ihrer<br />

Vorbildfunktion bewusst s<strong>in</strong>d.<br />

3.2.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

zum Thema „<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“<br />

anbieten oder aufgreifen?<br />

Um <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> im umfassenden S<strong>in</strong>ne zu fördern,<br />

können sich K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Erwachsene mit folgenden<br />

Themen beschäftigen:<br />

Gestaltung von Beziehungen<br />

● Kontakte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> pflegen<br />

● Grenzen <strong>und</strong> Regeln setzen<br />

● Gefühle erleben, wahrnehmen <strong>und</strong> ausdrücken<br />

● Umgang mit Konfliktsituationen<br />

● Ne<strong>in</strong>sagen<br />

● Liebl<strong>in</strong>gsräume f<strong>in</strong>den<br />

● Räume geme<strong>in</strong>sam gestalten<br />

● Feiern <strong>und</strong> Feste<br />

● Geme<strong>in</strong>schaft erleben<br />

● Eigene Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse <strong>und</strong> die der<br />

anderen erkennen<br />

Exkurs: Resilienz<br />

„Resilienz bezeichnet allgeme<strong>in</strong> die Fähigkeit<br />

e<strong>in</strong>er Person, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen<br />

umzugehen. […] Resilienz umfasst<br />

[…] die psychische Widerstandsfähigkeit von<br />

K<strong>in</strong>dern gegenüber biologischen, psychologischen<br />

<strong>und</strong> psychosozialen Entwicklungsrisiken.“<br />

Wustmann <strong>in</strong>: Welt des K<strong>in</strong>des 2/03, S. 9<br />

Die Resilienzforschung zielt auf e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Betonung primärer Prävention ab, das heißt<br />

K<strong>in</strong>der frühzeitig für Stress- <strong>und</strong> Problemsituationen<br />

auszurüsten. <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten unter dem Aspekt von Resilienz<br />

<strong>und</strong> Bildung heißt, auf Schatzsuche zu<br />

gehen: Die Aufgabe besteht dar<strong>in</strong>, den Blick auf<br />

die Individualität <strong>und</strong> die mannigfaltigen Stärken<br />

e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des zu richten <strong>und</strong> dem K<strong>in</strong>d zu<br />

signalisieren, was es schon alles kann <strong>und</strong> wor<strong>in</strong><br />

es besonders gut ist (Stärkung der Ressourcen).<br />

Das K<strong>in</strong>d lernt, Herausforderungen anzunehmen,<br />

se<strong>in</strong>e Kräfte zu mobilisieren <strong>und</strong> eigene <strong>und</strong><br />

soziale Ressourcen zu nutzen, um erfolgreich<br />

Situationen zu meistern <strong>und</strong> schwierigen<br />

Lebensumständen zu trotzen. E<strong>in</strong> Erziehungsstil,<br />

der durch Wertschätzung <strong>und</strong> Akzeptanz geprägt<br />

ist, ist hierfür ebenso zentral wie die sichere<br />

B<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>er Bezugsperson <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung.<br />

Ladwig <strong>in</strong> TPS 2/02<br />

Körperliche <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> leben<br />

● Techniken der Stressbewältigung <strong>und</strong> Entspannung<br />

● „Krankse<strong>in</strong>“– Information über ansteckende<br />

Krankheiten<br />

● Arztbesuche, Krankenhaus<br />

● Erste-Hilfe-Kurs für K<strong>in</strong>der<br />

● Körperpflege-Kenntnisse<br />

● Lärm <strong>und</strong> Stille<br />

● Sicherheit <strong>und</strong> Schutz: Gefahrenquellen,<br />

sicheres Verhalten im Straßenverkehr,<br />

richtiges Verhalten bei Unfällen oder Feuer,<br />

um Hilfe bitten<br />

● Zahnprophylaxe<br />

17


3.2.2 Praxisbeispiel<br />

K<strong>in</strong>der können gr<strong>und</strong>sätzlich sehr viele Probleme alle<strong>in</strong><br />

lösen, wenn man ihnen dies zutraut <strong>und</strong> es ihnen durch<br />

entsprechende Impulse <strong>und</strong> den notwendigen Rahmen<br />

ermöglicht. Mit wachsender Selbstständigkeit verändern<br />

sich so auch die Themen, die <strong>in</strong> der Kita den K<strong>in</strong>dern<br />

zugemutet werden. E<strong>in</strong>e Kita organisiert seit zehn<br />

Jahren für die K<strong>in</strong>der des letzten K<strong>in</strong>dergartenjahres<br />

e<strong>in</strong>en „Erste-Hilfe-Kurs für K<strong>in</strong>der“, e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en <strong>in</strong> die<br />

Thematik „Brandschutz <strong>und</strong> Besichtigung des Rettungswagens“.<br />

Praxisbeispiel: „Erste-Hilfe-Kurs für K<strong>in</strong>der“<br />

Anhand von Bildmaterial wird zunächst<br />

über die Notwendigkeit von<br />

Schutzkleidung beim Fahrradfahren<br />

<strong>und</strong> Inl<strong>in</strong>eskaten gesprochen. Anschließend<br />

wird geme<strong>in</strong>sam überlegt,<br />

was man tun könnte <strong>und</strong> sollte,<br />

wenn man mit e<strong>in</strong>em Fre<strong>und</strong> auf<br />

dem Spielplatz alle<strong>in</strong>e ist <strong>und</strong> dieser<br />

vom Fahrrad stürzt oder sich auf<br />

andere Weise verletzt. Mit Hilfe der<br />

Kursleiter<strong>in</strong> erarbeiten die K<strong>in</strong>der<br />

dann Lösungswege, wie z. B.<br />

Passanten um Hilfe zu bitten oder,<br />

wenn e<strong>in</strong> Telefon erreichbar ist, die<br />

Notrufnummer zu wählen. Dann<br />

werden die Anrufe geübt: Wer<br />

meldet sich am anderen Ende der<br />

Leitung, <strong>und</strong> welche Fragen stellt<br />

der Mitarbeiter der Leitstelle?<br />

Warum ist es so wichtig, die richtigen<br />

Antworten zu geben? In diesem<br />

Zusammenhang müssen die K<strong>in</strong>der<br />

natürlich auch den eigenen Familiennamen<br />

<strong>und</strong> die Adresse nennen,<br />

bzw. den Ort beschreiben<br />

können, an dem die Hilfe benötigt<br />

wird.<br />

Richtigen Spaß macht es den<br />

K<strong>in</strong>dern, wenn es darum geht<br />

zu lernen, wie e<strong>in</strong>e stabile<br />

Seitenlage geht <strong>und</strong> wie man<br />

W<strong>und</strong>en versorgt <strong>und</strong> Verbände<br />

anlegt. Mit großem Interesse<br />

lassen sie sich die Technik für das<br />

Anlegen e<strong>in</strong>es Verbandes <strong>und</strong> was<br />

alles bei der Ersten Hilfe beachtet<br />

werden muss, erklären. Dann f<strong>in</strong>den<br />

sich jeweils zwei K<strong>in</strong>der zusammen<br />

<strong>und</strong> setzen die neu gewonnenen<br />

Informationen <strong>in</strong> die Tat um. Jedes<br />

legt dem anderen e<strong>in</strong>en Verband an.<br />

Die K<strong>in</strong>der entscheiden dabei selbst,<br />

ob e<strong>in</strong> Kopf-, Arm- oder Be<strong>in</strong>verband<br />

erforderlich ist, je nach Verletzung.<br />

Die K<strong>in</strong>der erfahren, wie sie <strong>in</strong> Notlagen,<br />

<strong>in</strong> denen Erste Hilfe erforderlich<br />

ist, handeln <strong>und</strong> helfen können,<br />

dass man e<strong>in</strong>e Verpflichtung zum<br />

Helfen hat <strong>in</strong> dem Rahmen, der<br />

e<strong>in</strong>em möglich ist. Sie lernen, selbst<br />

aktiv zu werden, sei es durch Zuspruch<br />

oder Trost bei e<strong>in</strong>em verletzten<br />

Fre<strong>und</strong> oder aber auch durch die<br />

Benachrichtigung der Leitstelle.<br />

18


3.2.3 Vorbereitete Umgebung<br />

„Räume laden Erwachsene <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>, here<strong>in</strong>zukommen<br />

<strong>und</strong> sich wohlzufühlen. E<strong>in</strong> Raum, der zur Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>lädt, der die S<strong>in</strong>ne anregt <strong>und</strong> zur <strong>Bewegung</strong><br />

ermuntert, ist e<strong>in</strong> ges<strong>und</strong>heitsfördernder Lebensraum<br />

[…]. Im Raum konkretisiert sich das Alltagsleben für<br />

K<strong>in</strong>der, Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher, Eltern <strong>und</strong> Gäste. Im<br />

Raum halten sie sich körperlich, seelisch <strong>und</strong> geistig auf.<br />

Im Raum f<strong>in</strong>den soziale Kontakte statt. Im Raum ist spirituelles<br />

Wachsen möglich. Im Raum wird Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

ermöglicht, Ges<strong>und</strong>-se<strong>in</strong> im umfassenden S<strong>in</strong>n.“<br />

Vorwort Fröschl <strong>in</strong>: Franz/Vollmert 2005, S. 7<br />

Folgende Aspekte spielen unter dem Gesichtspunkt<br />

„<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>“ e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle:<br />

● Licht <strong>und</strong> Farbgebung, Lichte<strong>in</strong>fall<br />

● Akustik, Schallschutz<br />

● Luftfeuchtigkeit <strong>und</strong> Wärme, Pflanzen, ausreichende<br />

Lüftung<br />

● Materialien, Bodenbeläge, ergonomische Möbel<br />

Räume tragen zum Wohlgefühl der K<strong>in</strong>der bei, wenn sie<br />

den K<strong>in</strong>dern signalisieren, dass sie dazugehören <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

Teil der Geme<strong>in</strong>schaft s<strong>in</strong>d.<br />

● Bereits <strong>in</strong> der Garderobe f<strong>in</strong>den K<strong>in</strong>der ihren Platz, der<br />

für sie gut sichtbar mit ihrem Foto <strong>und</strong> ihrem Namen<br />

(eventuell auch <strong>in</strong> den Schriftzeichen der eigenen<br />

Sprache <strong>und</strong> der deutschen Sprache) gekennzeichnet<br />

ist.<br />

● Im Gruppenraum bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Familienwand,<br />

die das K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> alle ihm wichtigen Personen, die zur<br />

Familie gehören, zeigt (dazu kann auch das geliebte<br />

Haustier gehören).<br />

● E<strong>in</strong> Ortsplan oder e<strong>in</strong>e Weltkarte kann zeigen, wo die<br />

Familie jetzt wohnt <strong>und</strong> woher sie stammt.<br />

● E<strong>in</strong> Platz für „Schätze des K<strong>in</strong>des“ – wieder mit dem<br />

Foto des K<strong>in</strong>des gekennzeichnet – signalisiert dem<br />

K<strong>in</strong>d: „Hier hast du e<strong>in</strong>en eigenen Raum.“<br />

● E<strong>in</strong> Portfolio mit den eigenen Bildungsgeschichten,<br />

das geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong>dern zusammengestellt<br />

wurde, zeigt dem K<strong>in</strong>d, wie wichtig es als Individuum<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaft gesehen wird.<br />

● Fotodokumentationen von geme<strong>in</strong>samen Aktionen<br />

<strong>und</strong> Projekten machen deutlich: „Hier war ich dabei,<br />

ich habe mitgemacht“, geme<strong>in</strong>same Er<strong>in</strong>nerungen<br />

können gebildet <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Gruppe besprochen werden.<br />

● Die Räume sollten so gegliedert se<strong>in</strong>, dass sich Plätze<br />

ergeben, wo sich e<strong>in</strong>e größere Gruppe versammeln<br />

kann. Daneben sollte es aber auch kle<strong>in</strong>räumige Spielbereiche<br />

geben, die dazu e<strong>in</strong>laden, sich <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Spielgruppen von zwei, drei, vier oder fünf K<strong>in</strong>dern<br />

zusammenzuf<strong>in</strong>den.<br />

3.3 Ernährung<br />

Essen <strong>und</strong> Tr<strong>in</strong>ken s<strong>in</strong>d wichtige Gr<strong>und</strong>lagen für Wachstum<br />

<strong>und</strong> Entwicklung. Wenn Ernährung ges<strong>und</strong> halten<br />

soll, muss die aktive Mitgestaltung <strong>und</strong> die Verantwortung<br />

für e<strong>in</strong> „Sichnähren“ <strong>in</strong> den Vordergr<strong>und</strong> gerückt<br />

werden – gleichzeitig mit angenehmen Gefühlen verb<strong>und</strong>en<br />

werden <strong>und</strong> mit Kommunikation <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />

verknüpft se<strong>in</strong>. Die Möglichkeit für K<strong>in</strong>der, sich zum Beispiel<br />

an der Zubereitung des Essens beteiligen zu können,<br />

unterstützt e<strong>in</strong>en positiven <strong>und</strong> aktiven Zugang zum<br />

Essen.<br />

Über den Bereich „Ernährung“<br />

können K<strong>in</strong>der im alltäglichen<br />

Umgang mit Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> bei der Zubereitung von<br />

Mahlzeiten vielfältige S<strong>in</strong>neserfahrungen<br />

sammeln <strong>und</strong><br />

Handlungskompetenz erlangen:<br />

Beim Zerkle<strong>in</strong>ern von<br />

Obst, Teigkneten oder Brotschmieren<br />

werden fe<strong>in</strong>motorische<br />

<strong>und</strong> grobmotorische<br />

Fähigkeiten der Hände erlernt.<br />

Befühlen der verschiedenen<br />

Schalen von Obst oder das Ertasten<br />

von Obstformen dienen<br />

taktiler Erfahrungen. Alles was selbst gerochen, geschmeckt,<br />

gefühlt <strong>und</strong> getan wird, ist Wahrnehmung<br />

aus erster Hand, wird im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes<br />

begriffen <strong>und</strong> kognitiv gespeichert.<br />

Die Selbstbestimmung der K<strong>in</strong>der beim Thema Ernährung<br />

sollte selbstverständlich se<strong>in</strong>, dennoch lassen sich<br />

für e<strong>in</strong> Angebot seitens der E<strong>in</strong>richtung Empfehlungen<br />

formulieren:<br />

19


● Der Hunger ist nicht an jedem Tag gleich groß. Es ist<br />

völlig normal, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d phasenweise viel oder<br />

wenig Hunger hat <strong>und</strong> dementsprechend isst.<br />

● Das K<strong>in</strong>d beendet se<strong>in</strong> Essen, wenn es satt ist oder<br />

me<strong>in</strong>t, genug gegessen zu haben.<br />

● K<strong>in</strong>der haben e<strong>in</strong>en höheren Flüssigkeitsbedarf. Es<br />

gibt ke<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>, K<strong>in</strong>der vom Tr<strong>in</strong>ken abzuhalten.<br />

Auch zwischen den Mahlzeiten sollten immer Getränke<br />

zur Verfügung stehen.<br />

● M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Bestandteil e<strong>in</strong>er angebotenen<br />

Mahlzeit sollte zum Kauen anregen.<br />

● Geschmack <strong>und</strong> Vorlieben der K<strong>in</strong>der ändern sich<br />

ständig. Deshalb ist es ratsam, öfter neue Speisen<br />

auszuprobieren.<br />

● Die Bestandteile e<strong>in</strong>er Mahlzeit sollten e<strong>in</strong>zeln<br />

angerichtet werden, so dass jedes K<strong>in</strong>d entscheiden<br />

kann, was es isst <strong>und</strong> wie viel es isst.<br />

● Essen sollte nicht als erzieherische Maßnahme<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

● Das Zuteilen von Essensportionen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Zwang<br />

zum Probieren verh<strong>in</strong>dern Entscheidungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Eigenverantwortlichkeit.<br />

3.3.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

zum Themenbereich<br />

„Ernährung“ anbieten oder aufgreifen?<br />

● Essgewohnheiten, kulturelle <strong>und</strong> soziale H<strong>in</strong>tergründe<br />

● Beteiligung von K<strong>in</strong>dern bei der Essensplanung<br />

(Essensausschuss) <strong>und</strong> der „Auswertung“<br />

● Erzeugung, Verarbeitung, Verteilung, Beschaffenheit,<br />

Zusammenstellung von Nahrung<br />

● Kennenlernen von Geräten <strong>in</strong> der Küche<br />

● Kultur <strong>und</strong> Technik der Nahrungszubereitung<br />

● Saat <strong>und</strong> Aufzucht von Pflanzen<br />

● Ausflüge zum Bauernhof oder anderen Produktionsstätten<br />

● Märkte, Verbraucher, Konsum<br />

● Konservierung <strong>und</strong> Lagerung von Nahrung<br />

● Das ges<strong>und</strong>e Frühstück<br />

● Vollwerternährung<br />

● Nahrungsmittelallergien<br />

● Messen <strong>und</strong> Wiegen/chemische Prozesse<br />

20<br />

3.3.2 Praxisbeispiele<br />

Praxisbeispiel: „Das K<strong>in</strong>dergartenfrühstück<br />

– Tipps für e<strong>in</strong> ausgewogenes Frühstück“<br />

● Obst (evtl. bereits kle<strong>in</strong>geschnitten), rohes, <strong>in</strong><br />

Stücke geschnittenes Gemüse (z. B. Möhren,<br />

Paprika, Tomaten, Gurke)<br />

➔ Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe, Ballaststoffe,<br />

Kaufunktion<br />

● Vollkornbrot oder -brötchen mit Butter oder<br />

Margar<strong>in</strong>e, magere Wurst, Quark oder<br />

Käse, evtl. mit e<strong>in</strong>em Salatblatt oder e<strong>in</strong>igen<br />

Gurkenscheiben dazwischen, Müsli, Haferflocken<br />

mit Obst, Haferflakes oder andere<br />

Frühstücksflocken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Plastikschüssel<br />

mit Deckel.<br />

➔ Energie, die lange vorhält, B-Vitam<strong>in</strong>e,<br />

M<strong>in</strong>eralstoffe, Ballaststoffe<br />

● Naturjoghurt, Dickmilch oder Quark (evtl. selbst<br />

angerührt mit Obst, Marmelade oder Kräutern),<br />

Vollmilch mit m<strong>in</strong>destens 3,5% Fett (<strong>in</strong> der Regel<br />

im K<strong>in</strong>dergarten angeboten)<br />

➔ Eiweiße, fettlösliche Vitam<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong> vollwertiges Frühstück enthält aus jeder dieser<br />

Gruppen e<strong>in</strong>en Bestandteil.<br />

Servicebüro Landesvere<strong>in</strong>igung für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung<br />

Praxisbeispiel: „Mittagsmahlzeit im Kieler<br />

K<strong>in</strong>derhaus Timmerberg“<br />

Speiseplan: K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d daran <strong>in</strong>teressiert zu erfahren, was<br />

es zum Mittagessen gibt. So können sie sich schon auf das<br />

Essen e<strong>in</strong>stellen <strong>und</strong> darauf freuen. Doch wenn der Speiseplan<br />

aus geschriebenen Worten besteht, s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der darauf<br />

angewiesen, dass e<strong>in</strong> Erwachsener ihnen vorliest. Viel s<strong>in</strong>nvoller<br />

ist daher e<strong>in</strong> Speiseplan mit Bildsymbolen. An der<br />

Wand im Kieler K<strong>in</strong>derhaus Timmerberg hängt dazu e<strong>in</strong> Behang<br />

aus klarsichtigen E<strong>in</strong>steckhüllen. Für jeden Wochentag<br />

gibt es e<strong>in</strong>e Reihe mit vier Hüllen für: Fleisch/Fisch, Beilagen<br />

(Kartoffeln, Reis, Nudeln…),<br />

Gemüse <strong>und</strong> den Nachtisch.<br />

Als Symbolbilder, zum Beispiel<br />

für Hähnchenfleisch, Reis,<br />

Brokkoli oder Äpfel, dienen<br />

Bildchen, die aus Zeitschriften<br />

ausgeschnitten wurden. Sie<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ordner <strong>in</strong><br />

Klarsichthüllen – geordnet<br />

nach verschiedenen Kategorien<br />

(zum Beispiel „Gemüse“<br />

oder „Obst“) – aufbewahrt<br />

<strong>und</strong> nach Bedarf für den<br />

Speiseplan herausgenommen.<br />

Möglich ist es auch, zusammen<br />

mit den K<strong>in</strong>dern die Essensbestandteile<br />

(z. B. Erbsen<br />

oder Eis) auf kle<strong>in</strong>e Karteikarten<br />

aufzumalen <strong>und</strong> sich<br />

so e<strong>in</strong>en „F<strong>und</strong>us“ anzulegen.


3.4 <strong>Bewegung</strong><br />

Über <strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Wahrnehmung treten K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Dialog mit ihrer Umwelt <strong>und</strong> erschließen sich ihre<br />

Welt. Greifen wird zum Be-Greifen, das Fassen zum<br />

Er-Fassen. <strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Wahrnehmung s<strong>in</strong>d also<br />

die Gr<strong>und</strong>lage, die Basis von Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsprozessen.<br />

Vgl. Zimmer 1996<br />

3.3.3 Vorbereitete Umgebung<br />

Die geme<strong>in</strong>schaftliche Essenssituation soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Atmosphäre des Mite<strong>in</strong>anders, der Kommunikation <strong>und</strong><br />

des Wohlfühlens gestaltet werden.<br />

● Essensplätze, abgeschirmt vom Trubel des Gruppengeschehens<br />

(große Pflanzen, e<strong>in</strong> Paravent) oder e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>derrestaurant laden dazu e<strong>in</strong>, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Gruppe zum Essen zusammenzuf<strong>in</strong>den. Tischdecken,<br />

Sets oder Blumenschmuck, Porzellangeschirr tragen<br />

zu e<strong>in</strong>er angenehmen Atmosphäre bei <strong>und</strong> laden dazu<br />

e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Ruhe zu essen, die Nahrung zu genießen,<br />

se<strong>in</strong>en eigenen Rhythmus zu f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> zur Ruhe<br />

zu kommen.<br />

● Auf e<strong>in</strong>em Tisch sollten für K<strong>in</strong>der Getränke (Wasser,<br />

Saft) bereitstehen, die jederzeit getrunken werden<br />

können. Ebenso ist zu empfehlen, e<strong>in</strong> Angebot an<br />

kle<strong>in</strong>geschnittenem Obst <strong>und</strong> Gemüse über den Tag<br />

für alle K<strong>in</strong>der als ges<strong>und</strong>en Snack bereitzustellen.<br />

● Was es zum Mittagessen gibt, wird den K<strong>in</strong>dern<br />

täglich auf Fotos auf e<strong>in</strong>er Speisekarte oder als<br />

Aushang <strong>in</strong> K<strong>in</strong>derhöhe präsentiert.<br />

● Wenn Geschirr, Gläser <strong>und</strong> Zubehör im Nahbereich<br />

der Essensplätze aufbewahrt werden, wenn eventuell<br />

e<strong>in</strong> Waschbecken <strong>in</strong> der Nähe ist, dann können K<strong>in</strong>der<br />

selbstständig ihren Platz e<strong>in</strong>decken <strong>und</strong> nach dem<br />

Essen dafür sorgen, dass ihr Geschirr gespült <strong>und</strong><br />

der Platz für das nächste K<strong>in</strong>d vorbereitet wird.<br />

E<strong>in</strong>e funktionierende K<strong>in</strong>derküche, e<strong>in</strong> Schrank mit Kochutensilien<br />

<strong>und</strong> Kochplatte, selbsterprobte Rezepte <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> Rezeptbuch mit Kochrezepten mit Symbolen, die für<br />

K<strong>in</strong>der lesbar s<strong>in</strong>d, sowie das Angebot, regelmäßig mit<br />

K<strong>in</strong>dern zu kochen oder Getränke selbst zuzubereiten,<br />

unterstützt K<strong>in</strong>der dabei, die ges<strong>und</strong>e Ernährung als<br />

selbstverständlichen Bestandteil des eigenen Lebens/<br />

des Alltags zu erfahren. K<strong>in</strong>der lernen, Nahrung selbst<br />

zuzubereiten <strong>und</strong> für sich <strong>und</strong> andere gut zu sorgen.<br />

<strong>Bewegung</strong>, Wahrnehmung <strong>und</strong> Lernen<br />

Lernen im frühen K<strong>in</strong>desalter bedeutet <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

Lernen über Wahrnehmung <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>. Von Anfang<br />

an nehmen K<strong>in</strong>der die Welt über ihre S<strong>in</strong>ne <strong>und</strong> ihren<br />

Körper wahr. Indem sie sich bewegen, entdecken sie<br />

räumliche Zusammenhänge, lernen E<strong>in</strong>drücke zu ordnen<br />

<strong>und</strong> erfahren sich selbst. Die Welt der K<strong>in</strong>der muss e<strong>in</strong>e<br />

Welt des Spielens <strong>und</strong> der <strong>Bewegung</strong> se<strong>in</strong>.<br />

„<strong>Bewegung</strong> ist e<strong>in</strong>e elementare Form des Denkens.“<br />

Schäfer 2005, S. 220<br />

K<strong>in</strong>der brauchen den konkreten Umgang mit den<br />

D<strong>in</strong>gen, damit sie aus dem Tun <strong>in</strong>nere Bilder aufbauen<br />

können. Als solche werden sie zum Ausgangspunkt<br />

des sprachlichen Denkens. Die Wirklichkeit muss<br />

gespürt, Ereignisse müssen nachvollzogen, Zusammenhänge<br />

selbst entdeckt werden, denn nur so können<br />

K<strong>in</strong>der die Welt verstehen <strong>und</strong> ihren Aufbau für sich<br />

selbst rekonstruieren.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Fantasie<br />

Die <strong>Bewegung</strong>ssituationen werden oft <strong>in</strong> komplexere<br />

Spielhandlungen e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. Dadurch geben K<strong>in</strong>der<br />

ihrem Tun e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen S<strong>in</strong>n. Häufig werden<br />

daraus Rollenspiele. Geräte <strong>und</strong> Materialien haben dabei<br />

oft symbolische Bedeutung. Neben der <strong>Bewegung</strong>sfähigkeit<br />

werden auch Fantasie <strong>und</strong> Kreativität gefördert.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> personale Kompetenz/Selbstwirksamkeit<br />

E<strong>in</strong> Bestandteil des Selbstkonzepts ist die Selbstwirksamkeit.<br />

In der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Körper<br />

<strong>und</strong> über <strong>Bewegung</strong>shandlungen erleben K<strong>in</strong>der, dass<br />

sie Ursache bestimmter Effekte s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Risiko<br />

Die Begriffe „Risiko“ <strong>und</strong> „Sicherheit“ s<strong>in</strong>d im Kontext<br />

der k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung ke<strong>in</strong>e objektive Größe <strong>und</strong><br />

auch ke<strong>in</strong> statischer Zustand. K<strong>in</strong>der, die die Gelegenheit<br />

erhalten, selbstbestimmt e<strong>in</strong> kalkulierbares Risiko herzustellen,<br />

begeben sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Verarbeitungsprozess,<br />

der ihnen die Möglichkeit bietet, <strong>in</strong>dividuelle Kompetenzen<br />

zu erproben. <strong>Bewegung</strong>sangebote sollten erlebnisorientiert<br />

se<strong>in</strong>, Wagnisse ermöglichen <strong>und</strong> immer verschiedene<br />

Aufgabenschwierigkeiten (Möglichkeiten der<br />

Bewältigung) be<strong>in</strong>halten. K<strong>in</strong>der, die weder zu Aktivitäten<br />

gedrängt, noch <strong>in</strong> ihren Versuchen, selbstständig H<strong>in</strong>der-<br />

21


3.4.1 Welche Themen kann man <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

zum Themenbereich<br />

„<strong>Bewegung</strong>“ anbieten oder aufgreifen?<br />

nisse zu überw<strong>in</strong>den, gebremst werden, suchen <strong>und</strong><br />

f<strong>in</strong>den Lösungen, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen.<br />

Sie schaffen durch das E<strong>in</strong>gehen von kle<strong>in</strong>en<br />

Risiken <strong>Bewegung</strong>ssicherheit für ihren Alltag.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Rhythmus<br />

<strong>Bewegung</strong> ist immer auch mit Rhythmus verb<strong>und</strong>en.<br />

Jeder <strong>Bewegung</strong>svorgang hat e<strong>in</strong>en <strong>Bewegung</strong>srhythmus.<br />

Wichtig ist, den K<strong>in</strong>dern die Gelegenheit <strong>und</strong><br />

Zeit zu geben, ihren eigenen <strong>Bewegung</strong>srhythmus zu<br />

entwickeln. Häufig wiederholen K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e <strong>Bewegung</strong><br />

so lange, bis sie ihren <strong>in</strong>dividuellen Rhythmus gef<strong>und</strong>en<br />

haben. Die <strong>Bewegung</strong> ist somit ihre eigene geworden.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />

<strong>Bewegung</strong> ermöglicht K<strong>in</strong>dern, Kontakt zu anderen<br />

Menschen aufzunehmen <strong>und</strong> aufe<strong>in</strong>ander zuzugehen.<br />

<strong>Bewegung</strong>sspiele br<strong>in</strong>gen K<strong>in</strong>der zusammen. Mite<strong>in</strong>anderspielen<br />

<strong>und</strong> -bewegen vermitteln wichtige soziale<br />

Erfahrungen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>in</strong> großen Gruppen.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Gefühle<br />

„Wenn ich hüpfe, hüpft me<strong>in</strong> Herz.“<br />

„Wenn ich wütend b<strong>in</strong>, stampfe ich mit den Füßen.“<br />

K<strong>in</strong>der nehmen S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke mit dem ganzen Körper<br />

wahr <strong>und</strong> drücken ihre Gefühle <strong>in</strong> <strong>Bewegung</strong> aus. Die<br />

Psychomotorik/Motopädagogik orientiert sich an der<br />

Gr<strong>und</strong>annahme, dass Persönlichkeitsentwicklung immer<br />

e<strong>in</strong> ganzheitlicher Prozess ist. Beobachtet man genau, so<br />

können <strong>Bewegung</strong>säußerungen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des durchaus<br />

e<strong>in</strong>en Zugang zu se<strong>in</strong>er Innenwelt eröffnen <strong>und</strong> Aufschluss<br />

über se<strong>in</strong>e psychischen Bef<strong>in</strong>dlichkeiten geben.<br />

<strong>Bewegung</strong> <strong>und</strong> Sprache/Kommunikation<br />

<strong>Bewegung</strong>serlebnisse <strong>und</strong> Handlungen bieten Gelegenheit<br />

zu Gesprächen <strong>und</strong> zur sprachlichen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit der Welt.<br />

In der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten, <strong>Bewegung</strong> anzubieten: offene <strong>Bewegung</strong>sangebote,<br />

geplante <strong>und</strong> angeleitete <strong>Bewegung</strong>ssituationen,<br />

<strong>Bewegung</strong>sbaustellen oder <strong>Bewegung</strong>slandschaften.<br />

Daneben gibt es die Möglichkeit, durch die<br />

Gestaltung der Räume mehr <strong>Bewegung</strong> zuzulassen <strong>und</strong><br />

zur vielfältigen <strong>Bewegung</strong> aufzufordern. In Kooperation<br />

mit Sportvere<strong>in</strong>en oder auch durch die Nutzung der<br />

Turnhalle e<strong>in</strong>er angrenzenden Schule lassen sich regelmäßige<br />

<strong>Bewegung</strong>sangebote <strong>in</strong>stitutionalisieren.<br />

Erfahrungsbereiche <strong>und</strong> Spielideen <strong>in</strong> Themenfeldern<br />

● „Sich verausgaben – Ausdauer erfahren<br />

● Die eigene Körperkraft spüren – Widerstand erfahren<br />

● Gelenkigkeit <strong>und</strong> Beweglichkeit entwickeln<br />

● Geschw<strong>in</strong>digkeit erleben – sich schnell bewegen<br />

– Langsamkeit erfahren<br />

● <strong>Bewegung</strong>en steuern <strong>und</strong> koord<strong>in</strong>ieren<br />

● Sich im Raum orientieren<br />

● Die Balance halten<br />

● Schnell reagieren – auf Signale<br />

achten<br />

● Etwas bewirken – die eigene<br />

Handlung als Ursache e<strong>in</strong>es<br />

Effektes erleben<br />

● Entspannung erleben – Ruhe<br />

genießen“<br />

Zimmer 2004, S. 93<br />

Konkrete Beispiele<br />

● Ballspiel, Lauf- <strong>und</strong> Fangspiele<br />

● Geschicklichkeits- <strong>und</strong> Reaktionsspiele<br />

● Seillandschaften, Niedrigseilgarten<br />

● (Musikalische) <strong>Bewegung</strong>sgeschichten<br />

● <strong>Bewegung</strong>sideen mit Kle<strong>in</strong>materialien <strong>und</strong><br />

Alltagsmaterialien<br />

● Toben – Raufen – Kräftemessen<br />

● Entspannungsgeschichten<br />

● Spiele für das Gleichgewicht<br />

● <strong>Bewegung</strong>sspiele zur Förderung der S<strong>in</strong>nessysteme<br />

● <strong>Bewegung</strong>sausdruck, Tanz, <strong>Bewegung</strong>sgestaltung<br />

● Pantomime<br />

● Yoga<br />

Rutschen Klettern Schaukeln Spr<strong>in</strong>gen<br />

Rollen Balancieren Rennen R<strong>in</strong>gen<br />

Ziehen Schieben Schwitzen<br />

Wer sich nicht bewegt – bleibt sitzen<br />

Cornelia Schlick<br />

22


3.4.2 Praxisbeispiele 3.4.3 Vorbereitete Umgebung<br />

Praxisbeispiel: „Seile <strong>und</strong> Netze“<br />

E<strong>in</strong>e Erzieher<strong>in</strong> berichtet:<br />

„Seit me<strong>in</strong>er Psychomotorik-Fortbildung biete ich den<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>Bewegung</strong>smöglichkeiten mit unterschiedlichen<br />

Kle<strong>in</strong>materialien an. Mittlerweile bestimmen<br />

die K<strong>in</strong>der die Aufbauten <strong>und</strong> helfen beim Aufbau<br />

mit. Sie haben die Erwartung, selbst entscheiden zu<br />

dürfen, was gespielt/nicht gespielt, aufgebaut/nicht<br />

aufgebaut wird. Die K<strong>in</strong>der beschäftigen sich zurzeit<br />

mit dem Thema „Seile <strong>und</strong> Netze“. Egal ob Junge<br />

oder Mädchen – sie fragen <strong>in</strong> jeder Turnst<strong>und</strong>e danach.<br />

Sie verknoten die Seile, befestigen Materialien<br />

oder Geräte, schw<strong>in</strong>gen die Seile. Die Jungen bauen<br />

sich Boote oder fangen <strong>und</strong> fesseln die Räuber mit<br />

den Seilen. Sie benutzen sie zum Angeln der Haie.<br />

Sie tragen die Seile bei sich oder wickeln sie um<br />

ihren Körper. Die Mädchen haben neben den Seilen<br />

zurzeit Interesse am „Rolleüben“. Sie legen die Seile<br />

auf die Weichbodenmatte, um darüber zu spr<strong>in</strong>gen.<br />

Insbesondere die Mädchen s<strong>in</strong>d gern<br />

Tiere <strong>und</strong> benutzen die Seile, um<br />

Kutschen aus Rollbrettern <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Kästen zu bauen.“<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d von Anfang an aktiv <strong>und</strong> setzen sich mit den<br />

Personen ihrer Umgebung <strong>und</strong> mit ihrer Umgebung ause<strong>in</strong>ander.<br />

Mit zunehmender Beweglichkeit erforschen<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> immer größer werdenden Kreisen ihre Welt.<br />

Je vielfältiger das Raum- <strong>und</strong> Materialangebot ist, desto<br />

mehr Erfahrungs- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten bieten<br />

sich dem K<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Bewegung</strong>sräume <strong>in</strong>nerhalb der Kita<br />

● Hochebenen laden zum Klettern <strong>und</strong> Treppensteigen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

● Schräge Ebenen fordern zum Rollen <strong>und</strong> Rutschen<br />

auf.<br />

● Arbeitsplätze <strong>in</strong> verschiedenen Höhen zum Malen,<br />

Gestalten oder Forschen können stehend, hockend,<br />

kniend <strong>und</strong> liegend genutzt werden.<br />

● Im eigenen <strong>Bewegung</strong>sraum der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

können K<strong>in</strong>der ihre motorischen Gr<strong>und</strong>tätigkeiten<br />

üben <strong>und</strong> entwickeln.<br />

● E<strong>in</strong> aufgeklebter farbiger Strich durch das ganze Haus<br />

lädt zum Balancieren e<strong>in</strong>.<br />

● Hängematten, Hängesessel, e<strong>in</strong> Fender, e<strong>in</strong>e Strickleiter,<br />

e<strong>in</strong> Schaukelschlauch oder e<strong>in</strong>e Therapieschaukel<br />

laden zum geme<strong>in</strong>samen Schaukeln <strong>und</strong><br />

Schw<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>. Zur Aufhängung geeignet s<strong>in</strong>d im<br />

Raum e<strong>in</strong>gezogene Balkenkonstruktionen mit sicher<br />

angebrachten Haken.<br />

Praxisbeispiel: „<strong>Bewegung</strong>slandschaft<br />

(als offenes Angebot)“<br />

Die Geräte- oder <strong>Bewegung</strong>slandschaft ist der Versuch,<br />

K<strong>in</strong>dern großräumige <strong>Bewegung</strong>serfahrungen<br />

zu ermöglichen. Großgeräte werden idealerweise so<br />

mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert <strong>und</strong> durch Kle<strong>in</strong>materialien<br />

ergänzt, dass verschiedene Ebenen, Berge <strong>und</strong><br />

Hügel, unterschiedliche<br />

Untergründe, H<strong>in</strong>dernisse,<br />

Schaukel- <strong>und</strong> Hangelanlagen<br />

entstehen <strong>und</strong> die<br />

K<strong>in</strong>der zu unterschiedlichen<br />

grobmotorischen<br />

<strong>Bewegung</strong>sformen<br />

herausfordern. Dazu ist<br />

es notwendig, dass die<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

selbst über e<strong>in</strong>en <strong>Bewegung</strong>sraum<br />

verfügt oder<br />

die Halle e<strong>in</strong>er angrenzenden<br />

Schule nutzen kann.<br />

23


<strong>Bewegung</strong>sräume außerhalb der Kita<br />

Außenräume s<strong>in</strong>d für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>Bewegung</strong>sräume.<br />

Für die Gestaltung des Außengeländes <strong>in</strong> der<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung bietet es sich an, zunächst die<br />

vorhandenen Elemente zu nutzen. Hierbei sollte man<br />

aber nicht nur auf <strong>in</strong>stallierte Spielgeräte zurückgreifen,<br />

sondern auch Naturmaterialien zur Gestaltung verwenden.<br />

Vielfältige <strong>Bewegung</strong>sanreize bieten:<br />

● e<strong>in</strong> Gebüsch zum Verstecken,<br />

● e<strong>in</strong> Hügel <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Wiese,<br />

● Sand mit Wasserstelle/Wasserlauf,<br />

● e<strong>in</strong>e Feuerstelle,<br />

● Kriechtunnel, Weidenzelte,<br />

● Bauplatz, Ballwand,<br />

● Hartplatz für verschiedene Fahrzeuge,<br />

● e<strong>in</strong> umgekippter Baum zum Klettern,<br />

● Baumaterial wie Kästen, Plastikrohre, Holzstücke<br />

oder Baumscheiben.<br />

Sicherheitsh<strong>in</strong>weise <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />

Bei der Gestaltung von <strong>Bewegung</strong>sräumen, Turnhallen<br />

oder Naturgruppen s<strong>in</strong>d die Sicherheitsaspekte (siehe<br />

H<strong>in</strong>weis der Unfallkasse Schleswig-Holste<strong>in</strong> im Literatur<strong>und</strong><br />

Medienteil) zu beachten.<br />

Neben den herkömmlichen Kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Großgeräten <strong>in</strong><br />

Sport-Gymnastik-Hallen oder <strong>Bewegung</strong>sräumen bieten<br />

sich zur bewegungsorientierten Entwicklungsförderung<br />

die üblichen Alltagsmaterialien, ungewöhnliche Kle<strong>in</strong>materialien<br />

(z. B. Fliegenklatschen) sowie Baumaterialien<br />

wie z. B. bearbeitete Bretter, Autoreifen, Dra<strong>in</strong>agerohre<br />

<strong>und</strong> dergleichen <strong>und</strong> spezielle <strong>Bewegung</strong>sgeräte wie<br />

z. B. e<strong>in</strong> Schaukelschlauch oder e<strong>in</strong> Kombipedalo an.<br />

H<strong>in</strong>weise dazu f<strong>in</strong>den sich im Literatur- <strong>und</strong> Medienteil<br />

sowie <strong>in</strong> den zahlreichen Literaturvorschlägen.<br />

Materialh<strong>in</strong>weise<br />

● Fahr- <strong>und</strong> Rollgeräte für dr<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> draußen für alle<br />

Alltagsgruppen von guter Qualität, <strong>in</strong> der Regel aus<br />

Holz oder Stahl<br />

● Bei Alltagsmaterialien – z. B. Zeitungen – auf chemische<br />

Zusätze <strong>und</strong> Druckerschwärze achten.<br />

Verpackungsmaterial muss frei von Giftstoffen se<strong>in</strong>.<br />

● Geräte <strong>und</strong> Materialien <strong>in</strong> Regalen, Bälle <strong>in</strong> Ballwagen<br />

oder Tonnen aufbewahren.<br />

● Schwere <strong>und</strong> große Geräte unten lagern.<br />

● Zugang zu den Materialien beaufsichtigen.<br />

Geräte gegebenenfalls wegschließen.<br />

● Falls Geräte <strong>und</strong> Materialien von Eltern oder<br />

pädagogischen Fachkräften selbst gebaut werden,<br />

Fachleute zu Rate ziehen.<br />

Für den Aufenthalt <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Naturräumen<br />

(Wald, Park, Strand etc.) bieten sich regelmäßige<br />

Naturtage oder Projektwochen an. „Wald- oder Naturgruppen“<br />

bzw. „Waldk<strong>in</strong>dergärten“ berücksichtigen<br />

<strong>in</strong> besonderer Weise den Bildungsbereich „Körper,<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong>“.<br />

24


Literatur <strong>und</strong> Medien<br />

Erfolgreich starten. Leitl<strong>in</strong>ien zum Bildungsauftrag von<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. M<strong>in</strong>isterium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> Kultur des Landes Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong>. Kiel, September 2004<br />

Verwendete Literatur<br />

Franz, Margit / Vollmert, Margit: Raumgestaltung <strong>in</strong> der<br />

Kita. Reihe: Unsere ges<strong>und</strong>e Kita, Don Bosco Verlag,<br />

München 2005<br />

Hermann, Gisela / Wunschel, Gerda: Erfahrungsraum<br />

Kita. Anregende Orte für K<strong>in</strong>der, Eltern <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen.<br />

Beltz Verlag, We<strong>in</strong>he<strong>in</strong> <strong>und</strong> Basel 2002<br />

Kazemi-Veizari, Erika: Sich als Person fühlen können. In:<br />

Zeitschrift für Theorie <strong>und</strong> Praxis der Sozialpädagogik.<br />

Kallmeyer Verlag, Seelze, Heft 2/2001<br />

Ladwig, A.: B<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Trauma: Risiken <strong>und</strong> Schutzfaktoren<br />

<strong>in</strong> der k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung. In: Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis der Sozialpädagogik, Kallmeyer Verlag, Seelze,<br />

Heft 2/2002<br />

Merkel, Johannes: Gebildete K<strong>in</strong>dheit. Wie Selbstbildung<br />

von K<strong>in</strong>dern gefördert wird. édition lumière, Bremen<br />

2005<br />

Preiss<strong>in</strong>g, Christa / Wagner, Petra (Hrsg.): Kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der,<br />

ke<strong>in</strong>e Vorurteile? Herder Verlag, Freiburg i. B. 2003<br />

Schäfer, Gerd E. (Hrsg): Bildung beg<strong>in</strong>nt mit der Geburt.<br />

E<strong>in</strong> offener Bildungsplan für K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Beltz Verlag, We<strong>in</strong>heim <strong>und</strong> Basel<br />

2005<br />

Wanzeck-Sielert, Christa: Kursbuch Sexualerziehung. So<br />

lernen K<strong>in</strong>der sich <strong>und</strong> ihren Körper kennen. Don Bosco<br />

Verlag, München 2004<br />

Wustmann, Cor<strong>in</strong>a, Resilienz: Risikok<strong>in</strong>der fördern. In:<br />

Welt des K<strong>in</strong>des, Kösel-Verlag, München, Heft 2/2003<br />

Zimmer, Renate: Handbuch der S<strong>in</strong>neswahrnehmung.<br />

Herder Verlag, Freiburg i. B. 1996<br />

Zimmer, Renate: Kursbuch <strong>Bewegung</strong>sförderung.<br />

So werden K<strong>in</strong>der fit <strong>und</strong> beweglich. Reihe: Unsere<br />

ges<strong>und</strong>e Kita. Don Bosco Verlag, München 2004<br />

Empfohlene Literatur<br />

Haltung zum K<strong>in</strong>d<br />

Becker-Textor, Ingeborg: Was <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dern steckt.<br />

Begabungen entdecken <strong>und</strong> fördern. Anleitung nach<br />

Maria Montessori. Herder Verlag, Freiburg i. B. 1997<br />

Hansen, Rüdiger / Knauer, Ra<strong>in</strong>gard / Friedrich, Bianca:<br />

Die K<strong>in</strong>derstube der Demokratie. Partizipation <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Kiel 2004<br />

Hermann, Gisela / Riedel, Heidi / Schock, Robert /<br />

Sommer, Brigitte: Das Auge schläft, bis der Geist<br />

es mit e<strong>in</strong>er Frage weckt. Krippen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dergärten<br />

<strong>in</strong> Reggio/Emilia. Fipp Verlag, Berl<strong>in</strong> 1989<br />

Juul, Jesper: Das kompetente K<strong>in</strong>d. Rowohlt Verlag,<br />

Re<strong>in</strong>bek 2003<br />

Kazemi-Veisari, Erika: Partizipation. Hier entscheiden<br />

K<strong>in</strong>der mit. Herder Verlag, Freiburg i. B. 1998<br />

Laewen, Hans-Joachim / Andres, Beate (Hrsg.):<br />

Bildung <strong>und</strong> Erziehung <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit. Bauste<strong>in</strong>e<br />

zum Bildungsauftrag von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Cornelsen-Verlag, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Laewen, Hans-Joachim / Andres, Beate (Hrsg.): Forscher,<br />

Künstler, Konstrukteure. Werkstattbuch zum Bildungsauftrag<br />

von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Cornelsen-Verlag,<br />

Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Montessori, Maria: K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d anders. Deutscher<br />

Taschenbuch Verlag, München 1997<br />

Stange, Waldemar: Planen mit Phantasie. Zukunftswerkstatt<br />

<strong>und</strong> Planungszirkel für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Hrsg.: Deutsches K<strong>in</strong>derhilfswerk Berl<strong>in</strong> / Aktion<br />

„Schleswig-Holste<strong>in</strong> – Land für K<strong>in</strong>der“. Kiel 1996<br />

Weltenentdecker. Lernwerkstätten <strong>und</strong> Forscherräume.<br />

E<strong>in</strong> Film aus AWO-K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Bezugsquelle<br />

der DVD: Landesgeschäftsstelle der AWO, Feldstraße<br />

5, 24105 Kiel, E-Mail: kar<strong>in</strong>.frenkler@awo-sh.de<br />

K<strong>in</strong>der unter 3 Jahren<br />

Kasten, Hartmut: 0 - 3 Jahre. Entwicklungspsychologische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen. Beltz Verlag, We<strong>in</strong>heim <strong>und</strong> Basel<br />

2004<br />

k<strong>in</strong>dergarten heute – spot Sonderheft: So geht’s mit<br />

Krippenk<strong>in</strong>dern, www.k<strong>in</strong>dergarten-heute.de,<br />

E-Mail: redaktion@k<strong>in</strong>dergarten-heute.de<br />

Sport-K<strong>in</strong>der unter 3<br />

van Dieken, Christel: Lernwerkstätten <strong>und</strong> Forscherräume<br />

<strong>in</strong> Kita <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dergärten. Herder Verlag, Freiburg<br />

i. B. 2004<br />

von der Beek, Angelika: Bildungsräume für K<strong>in</strong>der von<br />

Null bis Drei. verlag das netz, Weimar, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Beobachten <strong>und</strong> Dokumentieren<br />

Beobachtungsbogen zur Erstellung e<strong>in</strong>es Entwicklungsprofils<br />

zum Übergang von der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>in</strong> die Schule. M<strong>in</strong>isterium für Bildung <strong>und</strong> Frauen des<br />

Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Kiel 2007<br />

25


Projektarbeit<br />

Knauer, Ra<strong>in</strong>gard / Brandt, Petra: K<strong>in</strong>der können mitentscheiden.<br />

Beteiligung von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>dergarten, Schule <strong>und</strong> Jugendarbeit. Luchterhand<br />

Verlag, Neuwied/Kriftel/Berl<strong>in</strong> 1998<br />

Textor, Mart<strong>in</strong> R: Projektarbeit im K<strong>in</strong>dergarten. Planung,<br />

Durchführung, Nachbereitung. Herder Verlag, Freiburg<br />

i. B. 1995<br />

Räume<br />

Bagage. Pädagogische Ideenwerkstatt e. V., 79104<br />

Freiburg, Habsburger Straße, Tel. (07 61) 55 57 52,<br />

www.bagage.de, <strong>und</strong>: B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Familie,<br />

Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend<br />

Medienpaket bestehend aus Ausstellungskatalog, OHP-<br />

Foliensatz, Video <strong>und</strong> Plakat zur Wanderausstellung:<br />

In jedem Garten liegt e<strong>in</strong> Paradies. Spielplätze <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten.<br />

E<strong>in</strong>e Mutmachausstellung<br />

Be<strong>in</strong>s, Hans J.: Türme, Brücken, Murmelbahn. Bauen<br />

<strong>und</strong> konstruieren im K<strong>in</strong>dergarten. Herder Verlag,<br />

Freiburg i. B. 2005<br />

Entfaltungsräume für K<strong>in</strong>der, <strong>Bewegung</strong>spädagogisches<br />

Fortbildungsangebot für Kitas nach Elfriede Hengstenberg<br />

<strong>und</strong> Emmi Pikler. Unterstützt von DAK <strong>und</strong> LUK.<br />

DVD 18:12 M<strong>in</strong>uten. Basisgeme<strong>in</strong>de Wulfshagenerhütten<br />

e. G., 24214 Gettorf, Tel. (0 43 46) 36 80 10,<br />

Fax (0 43 46) 36 80 11<br />

GUV-Informationen Außenspielflächen <strong>und</strong> Spielplatzgeräte.<br />

GUV-SI 8017 (bisher GUV 26.14)<br />

GUV-Informationen Naturnahe Spielräume. GUV-SI 8014<br />

(bisher GUV 20.57)<br />

Hentschel, Claudia: Wer sich nicht bewegt, bleibt sitzen.<br />

Materialien für die sozialpädagogische Praxis 24. Video<br />

des Vere<strong>in</strong>s für öffentliche <strong>und</strong> private Fürsorge, Abteilung<br />

Eigenverlag, Am Stockborn 1-3, 60439 Frankfurt<br />

am Ma<strong>in</strong>, Tel. (0 69) 9 58 07 - 01<br />

Köckenberger, Helmut: <strong>Bewegung</strong>sräume. verlag<br />

modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 1997<br />

Lange, Udo / Stadelmann, Thomas: Spiel-Platz ist überall.<br />

Herder Verlag, Freiburg i. B. 1996<br />

Lange, Udo / Stadelmann, Thomas: Das Paradies ist<br />

nicht möbliert. Räume für K<strong>in</strong>der, Beltz Verlag, We<strong>in</strong>heim<br />

<strong>und</strong> Basel 2001<br />

Miklitz, Ingrid: Der Waldk<strong>in</strong>dergarten. Dimensionen e<strong>in</strong>es<br />

pädagogischen Ansatzes. Beltz Verlag, We<strong>in</strong>heim <strong>und</strong><br />

Basel 2005<br />

Schönrade, Silke: K<strong>in</strong>derräume K<strong>in</strong>derTräume. Dortm<strong>und</strong><br />

2001<br />

Seilgärten. Nutzung <strong>und</strong> Bau von Niedrig- <strong>und</strong> Hochseilgärten.<br />

Hrsg.: Landesunfallkasse NRW / Geme<strong>in</strong>deunfallversicherungsverband<br />

Westfalen-Lippe / Rhe<strong>in</strong>ischer Geme<strong>in</strong>deunfallversicherungsverband<br />

von der Beek, Angelika / Buck, Matthias / Rufenach,<br />

Annelie: K<strong>in</strong>derräume bilden. Luchterhand Verlag,<br />

Neuwied/Kriftel/Berl<strong>in</strong> 2001<br />

Wagner, Richard: Naturspielräume gestalten <strong>und</strong><br />

erleben. Ökotopia Verlag, Münster 1996<br />

Weltenentdecker. Lernwerkstätten <strong>und</strong> Forscherräume<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Neue Lernwege für K<strong>in</strong>der.<br />

AWO Schleswig-Holste<strong>in</strong> gGmbH, Kiel 2004<br />

Körper<br />

Beudels, Wolfgang / Anders, Andreas: Wo rohe Kräfte<br />

s<strong>in</strong>nvoll walten. verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2006<br />

Bockhorst, Rüdiger / Masuhr, Andreas: Wahrnehmungs<strong>und</strong><br />

<strong>Bewegung</strong>sförderung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Hrsg.: Unfallkasse Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Kiel 2004<br />

Burger-Gartner, Jutta / Heber, Dolores: Auditive Verarbeitungs-<br />

<strong>und</strong> Wahrnehmungsleistungen bei Vorschulk<strong>in</strong>dern.<br />

verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2006<br />

Erste Hilfe <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Hrsg.: B<strong>und</strong>esverband<br />

der Unfallkassen, München 2007<br />

Günzel, Werner: Wahrnehmen <strong>und</strong> Bewegen.<br />

Hrsg.: B<strong>und</strong>esverband der Unfallkassen, München 1997<br />

Herrath, Frank / Sielert, Uwe: Lisa & Jan. E<strong>in</strong> Aufklärungsbuch<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> ihre Eltern. Beltz Verlag,<br />

We<strong>in</strong>heim <strong>und</strong> Basel 1991<br />

John, Swen Malte / Skudlik, Christoph / Wulfhorst, Britta:<br />

Sonnenspaß <strong>und</strong> Sonnenschutz für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Hrsg.: B<strong>und</strong>esverband der Unfallkassen, München<br />

2007<br />

Körper, Liebe, Doktorspiele. Broschüre der B<strong>und</strong>eszentrale<br />

für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, www.bzga.de<br />

KRAFTPROTZ-Bildungs<strong>in</strong>stitut für Jungen <strong>und</strong> Männer,<br />

www.kraftprotz.net, E-Mail: J.Riederle@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Kunz Dr., Torsten: Sicherheit fördern im K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Hrsg.: B<strong>und</strong>esverband der Unfallkassen, München 2004<br />

Lärmprävention <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Hrsg.: Landesunfallkasse NRW u. a., Köln 2007<br />

Papilio. E<strong>in</strong> Programm für K<strong>in</strong>dergärten zur Gewalt- <strong>und</strong><br />

Suchtprävention. Beta Institut für sozialmediz<strong>in</strong>ische<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Augsburg,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@beta-<strong>in</strong>stitut.de, www.papilio.de<br />

Riederle, Josef: Kampfesspiele. Hrsg.: Gewalt Akademie<br />

Villigst, Schwerte 2003<br />

26


<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong><br />

Antonowsky, Aaron: Salutogenese. Zur Entmythisierung<br />

der <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>. dgvt-Verlag, Tüb<strong>in</strong>gen 1997<br />

DRK-Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V.,<br />

Stadtweg 49, 24837 Schleswig, Tel. (0 46 21) 8 19 - 0,<br />

geschst@drk-sl-fl.de<br />

Rück(g)rat Ergonomie <strong>und</strong> <strong>Bewegung</strong> im K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Hrsg.: LVGF, TKK, Unfallkasse S-H, Kiel 2007<br />

Schiffer, Eckhard: Wie <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong> entsteht. Salutogenese:<br />

Schatzsuche statt Fehlerfahndung. Beltz Verlag,<br />

We<strong>in</strong>heim <strong>und</strong> Basel 2001<br />

Suess, G. J. / Pfeifer, W.-K. P. (Hrsg.): Frühe Hilfen. Die<br />

Anwendung von B<strong>in</strong>dungs- <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dforschung <strong>in</strong><br />

Erziehung, Beratung, Therapie <strong>und</strong> Vorbeugung. Psychosozial-Verlag,<br />

Gießen 2003<br />

Wustmann, Cor<strong>in</strong>a: Resilienz. Widerstandsfähigkeit von<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen fördern. Beltz Verlag,<br />

We<strong>in</strong>heim <strong>und</strong> Basel, 2004<br />

Zimmer, Renate: Was K<strong>in</strong>der stark macht. Fähigkeiten<br />

wecken – Entwicklung fördern. Herder spektrum,<br />

Freiburg i. B. 2001<br />

Ernährung<br />

K<strong>in</strong>derernährung<br />

Bärenstarke K<strong>in</strong>derkost. Informationen <strong>und</strong> Rezepte der<br />

Verbraucherzentralen. Broschüre zu beziehen z. B. bei<br />

der Verbraucherzentrale Schleswig-Holste<strong>in</strong> e. V.,<br />

Bergstr. 24, 24103 Kiel, Tel. (04 31) 5 12 86,<br />

Fax (04 31) 55 35 09<br />

Das beste Essen für me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> So macht essen<br />

Spaß. Broschüren zu beziehen bei: Auswertungs- <strong>und</strong><br />

Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Forsten (aid)-Vertrieb DVG, Birkenmaarstr. 8,<br />

53340 Meckenheim, Fax (0 22 25) 92 61 18<br />

Das Kochbuch von K<strong>in</strong>dern für K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

deutsch, englisch, türkisch, russisch von 3 bis 7 Jahren.<br />

E<strong>in</strong>e Aktion der AWO-Kita Altenholz. Hrsg: Vere<strong>in</strong> für<br />

Erziehung <strong>und</strong> Bildung <strong>in</strong> der AWO-K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Altenholz e. V. (VerB), Klausdorfer Str. 78c,<br />

24161 Altenholz, Tel. (04 31) 3 29 49 -10<br />

Geschmack bildet. Arbeitsmaterialien für Kita <strong>und</strong><br />

Schule. Fachveröffentlichung herausgegeben vom<br />

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> (IQSH), www.iqsh.de<br />

Ges<strong>und</strong> essen <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam abnehmen. Broschüre<br />

des Forschungs<strong>in</strong>stitutes für K<strong>in</strong>derernährung, Dortm<strong>und</strong><br />

1994. Zu beziehen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung,<br />

Info-Service, Postfach 930280, 60457 Frankfurt,<br />

Tel. (0 64 75) 91 43 - 0, Fax (0 64 75) 91 43 - 90<br />

Ges<strong>und</strong>e Ernährung im K<strong>in</strong>dergarten. Broschüre der<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, Ostmerheimer<br />

Str. 220, 51109 Köln, Tel. (02 21) 8 99 20,<br />

Fax (02 21) 89 92 - 2 57 (dort kostenlos für MultiplikatorInnen<br />

zu beziehen)<br />

Kleikamp, L. / Jöcker, D.: Es geht mir gut – Texte, Spiele,<br />

Übungen. Münster Menschenk<strong>in</strong>der Verlag, München<br />

1999<br />

Mahlzeit K<strong>in</strong>der. Informationen <strong>und</strong> Rezepte der Verbraucherzentralen.<br />

Broschüre zu beziehen z. B. bei der<br />

Verbraucherzentrale Schleswig-Holste<strong>in</strong> e. V., Bergstr.<br />

24, 24103 Kiel, Tel. (04 31) 5 12 86, Fax (04 31) 55 35 09<br />

ISBN 3-923214-03-7<br />

Optimix – Empfehlungen für die Ernährung von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen. Auswertungs- <strong>und</strong> lnformationsdienst<br />

für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten (aid)-Vertrieb<br />

DVG, Birkenmaarstr. 8, 53340 Meckenheim,<br />

Fax (0 22 25) 92 61 18. Bestell-Nr. 5-1447<br />

Rolf<strong>in</strong>g, Dagmar / Brandt, Susanne: Kursbuch Ernährungserziehung.<br />

So ernähren sich K<strong>in</strong>der r<strong>und</strong>um gut.<br />

Reihe: Unsere ges<strong>und</strong>e Kita. Don Bosco Verlag,<br />

München 2002<br />

van Betteray, Christiane: Schlaraffenland. Christophorus-<br />

Verlag, Freiburg 1999<br />

Wenn <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen gekocht wird:<br />

Anforderungen der Lebensmittelhygiene-Verordnung.<br />

Deutscher Caritasverband (Hrsg.), Lambertus, Freiburg<br />

i. B. 1999<br />

Adressen<br />

Auswertungs- <strong>und</strong> lnformationsdienst für Ernährung,<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten (aid)-Vertrieb DVG, Birkenmaarstr.<br />

8, 53340 Meckenheim, Fax (0 22 25) 92 61 18<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, Ostmerheimer<br />

Str. 220, 51109 Köln, Tel. (02 21) 8 99 20,<br />

Fax (02 21) 89 92 - 2 57<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Sektion<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Hermann-Weigmann-Str. 1, 24103<br />

Kiel, Tel. (04 31) 6 27 06<br />

Landesvere<strong>in</strong>igung für <strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung e. V. <strong>in</strong><br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Flämische Str. 6-10, 24103 Kiel,<br />

Tel. (04 31) 9 42 94, www.lv-ges<strong>und</strong>heit-sh.de<br />

27


Projekt „Leibeslust /Lebenslust ® “– Prävention von<br />

Essstörungen<br />

Das Servicebüro K<strong>in</strong>dergarten der Landesvere<strong>in</strong>igung für<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> <strong>und</strong> die<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung bieten <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit verschiedenen Partnern unter dem Namen<br />

Leibeslust/Lebenslust ® e<strong>in</strong> sechs- bis neunmonatiges<br />

Projekt zur Prävention von Essstörungen bereits im<br />

K<strong>in</strong>dergartenalter sowie zur Organisationsentwicklung<br />

im K<strong>in</strong>dergarten an.<br />

www.was-wir-essen.de<br />

<strong>Bewegung</strong><br />

Ayres, Jean: Bauste<strong>in</strong>e der k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung.<br />

Spr<strong>in</strong>ger Verlag, Berl<strong>in</strong> 1984<br />

Be<strong>in</strong>s, Hans-Jürgen / Cox, Simone: Die spielen ja nur!?<br />

verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2002<br />

Beudels, Wolfgang / Lens<strong>in</strong>g-Conrady, Rudolf /<br />

Be<strong>in</strong>s, Hans Jürgen: …das ist für mich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derspiel.<br />

verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2003<br />

<strong>Bewegung</strong> br<strong>in</strong>gts. Hrsg.: Unfallkasse Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong><br />

GUV-Informationen Sicherheit im Schulsport. Alternative<br />

Nutzung von Sportgeräten. GUV-SI 8052 (bisher GUV<br />

57.1.47)<br />

GUV-Informationen Sicherheit im Schulsport. Matten im<br />

Sportunterricht. GUV-SI 8035 (bisher GUV 57.1.28)<br />

Herm, Sab<strong>in</strong>e: Psychomotorische Spiele für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

Krippen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dergärten. München 1993<br />

Hier bewegt sich was. Praxisreihe Meyer & Meyer<br />

Verlag, Aachen. www.m-m.sports.com<br />

Köckenberger, Helmut: <strong>Bewegung</strong>sspiele mit Alltagsmaterialien.<br />

verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2004<br />

Köckenberger, Helmut: Rollbrett, Pedalo <strong>und</strong> Co.<br />

verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2006<br />

Kunz, Tosten: Weniger Unfälle durch <strong>Bewegung</strong>.<br />

Reihe: Motorik, Band 14. Schorndorf 1993<br />

L<strong>in</strong>dner, Heidi: <strong>Bewegung</strong> mit Musik macht K<strong>in</strong>der<br />

stark. Buch <strong>und</strong> CD. Ökotopia-Verlag, Münster<br />

www.oekotopia-verlag.de<br />

L<strong>in</strong>dner, Heidi: Feste feiern & gestalten r<strong>und</strong> um die<br />

Jahresuhr. Buch <strong>und</strong> CD. Ökotopia-Verlag, Münster<br />

www.oekotopia-verlag.de<br />

Nienkerke-Spr<strong>in</strong>ger, Anke / Beudels, Wolfgang: Komm<br />

wir spielen Sprache. verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong><br />

2003<br />

Praxis der Psychomotrik. Zeitschrift für <strong>Bewegung</strong>s<strong>und</strong><br />

Entwicklungsförderung. verlag modernes lernen,<br />

Borgmann KG, Schlefstr. 14, 44287 Dortm<strong>und</strong><br />

www.verlag-modernes-lernen.de<br />

Schönrade, Silke / Pütz, Günter: Die Abenteuer der<br />

kle<strong>in</strong>en Hexe. verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2000<br />

Zimmer, Renate: Handbuch der <strong>Bewegung</strong>serziehung.<br />

Herder Verlag, Freiburg i. B. 2004<br />

Zimmer, Renate: Handbuch der Psychomotorik. Herder<br />

Verlag, Freiburg i. B. 2006<br />

Adressen<br />

B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend, Fachportal für ErzieherInnen <strong>und</strong> Eltern<br />

www.wissen-<strong>und</strong>-wachsen.de<br />

Aktuelle Beiträge beachten!<br />

IBAF-Fachschule für Motopädagogik, Süderdorfkamp 22,<br />

24536 Neumünster, Tel. (0 43 21) 30 00 - 29 oder - 28,<br />

Fax (0 43 21) 30 00 - 27, E-Mail: motopaedagogik@ibaf.de<br />

www.motopädagogik.<strong>in</strong>fo, www.ibaf.de<br />

M<strong>in</strong>isterium für Bildung, Jugend <strong>und</strong> Sport (MBJS)<br />

Land Brandenburg, K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> <strong>Bewegung</strong><br />

www.mbjs.brandenburg.de<br />

E-Mail: poststelle@mbjs.brandenburg.de<br />

Servicebüro K<strong>in</strong>dergarten der Landesvere<strong>in</strong>igung für<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heit</strong>sförderung, Flämische Str. 6-10, 24103 Kiel,<br />

Tel. (04 31) 9 42 94, www.lv-ges<strong>und</strong>heit-sh.de<br />

Folgende Projekt s<strong>in</strong>d abrufbar:<br />

• Projekt: Kieler Arbeitskreis „Sicher auf zwei Rädern“,<br />

Unfallkasse S-H, M<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verkehr des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong>,<br />

Sicher rollern – besser radeln. E<strong>in</strong> Projektmanual für<br />

K<strong>in</strong>dergärten zur Prävention von K<strong>in</strong>derunfällen, 2006<br />

• Projekt TKK: „Bewegte Familie“ <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

der Techniker Krankenkasse<br />

Sportjugend Schleswig-Holste<strong>in</strong>: Kampagne „K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

<strong>Bewegung</strong>“, www.sportjugend-sh.de<br />

Unfallkasse Schleswig-Holste<strong>in</strong> (ab 1.10.2008: Unfallkasse<br />

Nord), Seekoppelweg 5, 24113 Kiel, Sem<strong>in</strong>artelefon<br />

(04 31) 64 07- 406, Fax (04 31) 64 07- 450<br />

E-Mail: sem<strong>in</strong>are@uksh.de<br />

Michael-Hagedorn, Reg<strong>in</strong>a / Freiesleben, Kathar<strong>in</strong>a:<br />

K<strong>in</strong>der unterm Blätterdach. verlag modernes lernen,<br />

Dortm<strong>und</strong> 2003<br />

Miedz<strong>in</strong>ski, Klaus / Fischer, Klaus: Die neue <strong>Bewegung</strong>sbaustelle.<br />

verlag modernes lernen, Dortm<strong>und</strong> 2006<br />

28


Geräte <strong>und</strong> Materialien – Bezugsadressen <strong>in</strong><br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Basisgeme<strong>in</strong>de Wulfshagenerhütten, 24214 Gettorf,<br />

Tel. (0 43 46) 36 80 10, E-Mail: <strong>in</strong>fo@basisgeme<strong>in</strong>de.de<br />

Geräte-Leas<strong>in</strong>g des Hengstenberg-Gerätesets<br />

„Der Knetmatz“, Elke Lüdemann, Götzberger Str. 21,<br />

24558 Henstedt-Ulzburg, Tel. (0 41 93) 89 06 22,<br />

www.derknetmatz.de<br />

SH-Kombi-Spiel-<strong>Bewegung</strong> Hahn <strong>und</strong> Schlick GbR,<br />

Tel. (0 43 21) 97 30 42 für die Materialien: Schaukeltuch,<br />

Holzfahrgeräte <strong>und</strong> Heuer-Rollbretter<br />

Pipo-Verlag Heidi L<strong>in</strong>dner, Ha<strong>in</strong>buchenweg 16a,<br />

24536 Neumünster, Tel. (0 43 21) 3 21 22<br />

Ullewaeh GmbH, Carl-Mühlenpfordt-Str. 29,<br />

23562 Lübeck, Tel. (04 51) 2 92 94 12,<br />

Fax (04 51) 8 10 48 23, www.ullewaeh.de<br />

Therapiebedarf, Befestigungssysteme, K<strong>in</strong>dergartenbedarf<br />

29

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