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Sicherheit fördern im Kindergarten - ABA Fachverband Offene Arbeit ...

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GUV-SI 8045<br />

Der Erwerb von Verhaltensgewohnheiten über Lernprozesse<br />

kann aber auch zu sicheren Verhaltensgewohnheiten führen.<br />

Grundlage hierfür ist eine höhere Attraktivität des sicheren<br />

gegenüber dem unsicheren Verhalten.<br />

Die oben gezeigten Mechanismen kann man für die <strong>Sicherheit</strong>serziehung<br />

nutzen:<br />

Spontan auftretendes sicheres Verhalten der Kinder muss<br />

<strong>im</strong>mer unterstützt werden (etwa durch Lob und Anerkennung<br />

oder auch durch materielle Anreize). Spielen Kinder<br />

ein sicheres Spiel gern, kann man es häufiger anbieten.<br />

Unsicheres Verhalten – auch einzelner Kinder – darf nicht<br />

ignoriert werden. Hier empfiehlt sich der Hinweis auf frühere<br />

Unfälle <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong>, die ein solches Verhalten als<br />

Ursache hatten. Bei riskanten, aber beliebten Spielen kann<br />

versucht werden, die Risiken zu min<strong>im</strong>ieren, die Spielidee<br />

jedoch beizubehalten. Hierzu ein Beispiel:<br />

Häufig fahren die Kinder auf dem Hof mit Rollern, Rädern<br />

und Dreirädern frei umher. Dadurch kommt es <strong>im</strong>mer wieder<br />

zu Zusammenstößen. Dieses Spiel kann durch das Aufmalen<br />

eines Parcours auf dem Boden „entschärft“ werden.<br />

Zusätzlich kann die Regel eingeführt werden, dass Kinder,<br />

die die „Straßen“ verlassen und über „Häuser“ fahren, ihr<br />

Fahrzeug an ein anderes Kind abgeben müssen. Ein solcher<br />

Parcours eignet sich auch als Grundlage für Verkehrs-<br />

Rollenspiele.<br />

Kinder sollten auf keinen Fall von jeder – auch noch so geringen<br />

– Gefahr fern gehalten werden („in Watte packen“).<br />

Vielmehr sollen sie <strong>im</strong> Schutz der Erwachsenen lernen, mit<br />

den alltäglichen Gefahren umzugehen. Das Lernen des Umgangs<br />

mit den Gefahren kann zwar zu Misserfolgen führen.<br />

Gerade aber diese Misserfolge können das Verhalten des<br />

Kindes in einer Weise beeinflussen, dass sich sichere Verhaltensgewohnheiten<br />

entwickeln. Dadurch können oft spätere<br />

schwerwiegende Unfälle vermieden werden. Ein solches<br />

„Heranführen“ ist selbstverständlich nur bei solchen<br />

Gefahren möglich, die zu keinen ernsten Schäden führen<br />

können.<br />

Dies ist beispielsweise be<strong>im</strong> Erwerb von Geschicklichkeit be<strong>im</strong><br />

Klettern möglich. Die ungefährlichste Art zu klettern ist die auf<br />

dem Spielplatz auf niedrigen Klettergeräten, die über Fallschutzplatten<br />

montiert sind. Stürze sind hier möglich, bleiben aber<br />

ohne ernste Folgen und zeigen dem Kind seine Fehler be<strong>im</strong> Klettern<br />

auf. Haben die Kinder eine gewisse Geschicklichkeit erworben,<br />

kann auch einmal eine schwierigere (oft äußerst attraktive)<br />

Aufgabe in Angriff genommen werden, zum Beispiel das Erklettern<br />

eines niedrigen Obstbaums, der von Wiesen- oder Humusboden<br />

umgeben ist. Sind die Kinder motorisch geschickt, und<br />

ist eine Erzieherin oder ein Elternteil in der Nähe, die <strong>im</strong> Falle<br />

von Angst eingreifen können, so bleibt auch hier das Risiko kalkulierbar.<br />

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