Brücken bauen Nr. 4 2011
Brücken bauen Nr. 4 2011
Brücken bauen Nr. 4 2011
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10. Jahrgang/ <strong>Nr</strong>. 4 Juni/ Juli <strong>2011</strong><br />
Gemeindeblatt der Evangelischen Innenstadtgemeinde Görlitz<br />
unsere Themen<br />
> 4. Juni <strong>2011</strong> in der Lutherkirche um 19.30 Uhr Messe D-Dur op.86 von Antonín Dvořák<br />
> Dankgottesdienst am 18.06.<strong>2011</strong> um 10:00 Uhr in der Frauenkirche in Lubań/Lauban<br />
> Gemeindefest am Sonntag, dem 03.Juli in und bei der Lutherkirche
An (ge) dacht<br />
„Einer teilt aus und hat immer mehr;<br />
ein anderer kargt, wo er nicht soll und wird doch ärmer.“<br />
(Sprüche 11, 24)<br />
Es gibt Menschen, die vergisst man nicht<br />
mehr. Für mich gehört John dazu. Ich bin ihm<br />
oft begegnet, wenn ich zu meinem früheren<br />
Büro ging. John stammt aus England, hat nach<br />
eigener Auskunft als Kraftfahrer in Holland<br />
gearbeitet und ist irgendwann in Deutschland<br />
als Arbeitsloser gelandet. Sozialhilfe erhält er<br />
natürlich nicht. Also bettelt er. Sitzt bei Sonne,<br />
Wind, Regen, Schnee und Eis an seinem Platz<br />
in der Geschäftsstraße und bettelt. Aber wie!<br />
Er ist der fröhlichste Bettler, den ich je gesehen<br />
habe. Er teilt seine Freundlichkeit und seinen<br />
Witz reichlich aus. Vor sich hat er eine Pappe,<br />
auf der steht: „Wenn Sie kein Geld haben,<br />
schenken Sie mir ein Lächeln.“ Auf einem<br />
anderen Schild stand zu lesen: „Vorsicht, ich<br />
singe gleich!“ John ist der am häufigsten<br />
gegrüßte Bettler weit und breit. Und viele, die<br />
ihn mit seinen Schildern sehen, schenken ihm<br />
nicht nur ein Lächeln, sondern legen ihm auch<br />
Geld in seine Schale. Und der Ladenbesitzer an<br />
seinem Bettelstandort bat ihn sogar, auf seinen<br />
Laden aufzupassen, als er diesen kurzzeitig<br />
verlassen musste....<br />
Einer teilt reichlich aus und hat immer<br />
mehr – John, der Bettler beweist mit seiner<br />
unbekümmerten, freundlichen Art, wie richtig<br />
die biblische Weisheit mit diesem Spruch liegt.<br />
Und auch dafür gibt es bedauernswerter Weise<br />
genügend Belege: ein anderer kargt, wo er<br />
nicht soll, und wird doch ärmer.<br />
Wie halten wir es mit dieser doppelten<br />
Weisheit? Die anstehende Urlaubszeit<br />
bietet eine gute Gelegenheit, um fern vom<br />
Alltagsstress einmal darauf zu achten, ob wir<br />
gern geben, ob uns das Teilen und Mitteilen<br />
Freude macht. Oder sind wir Menschen, die<br />
das, was Sie haben, lieber für sich behalten?<br />
2<br />
Dann lohnt sich die Frage, was uns am Geben<br />
hindert.<br />
So sehr die Frage, wie wir mit dem umgehen,<br />
was wir haben, nach einer Antwort bei jedem<br />
Einzelnen verlangt, so wichtig ist sie auch<br />
für jede Gemeinde. Und wenn Gemeinden<br />
fusionieren, wie vor einigen Jahren die vier<br />
Görlitzer Innenstadtgemeinden, dann lohnt<br />
es sich, bei allem Ärger und aller Trauer die<br />
mit solchen Veränderungen oft verbunden<br />
sind, nach dem Ausschau zu halten, was die<br />
einzelnen Gemeinden von ihrer Lebendigkeit,<br />
von Ihren Erfahrungen und Prägungen in das<br />
Ganze einbringen können. Es ist nicht nur<br />
eine Frage der Perspektive, ob wir uns über<br />
Verlorenes ärgern oder über Gewonnenes<br />
freuen können.<br />
Ich freue mich, dass wir als Innenstadtgemeinde<br />
am 24. Juni die Vertreter des Gustav-Adolf-<br />
Werks in der Peterskirche begrüßen können.<br />
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das<br />
Engagement in diesem ältesten Hilfswerk<br />
unserer Kirche nicht ärmer, sondern reicher<br />
macht. Die Begegnungen mit Schwestern und<br />
Brüder aus den Diasporakirchen in Europa,<br />
Lateinamerika und Zentralasien „kosten“<br />
natürlich Zeit, aber oft genug bringen sie<br />
Horizonterweiterung, Stärkung des eigenen<br />
Glaubens und neuen Schwung für die Arbeit in<br />
der eigenen Kirche.<br />
Ja, es waren keine „Sprücheklopfer“, die den<br />
Monatsspruch für Juni formuliert und notiert<br />
haben. Er kann uns über diesen Monat hinaus<br />
gut begleiten.<br />
Generalsuperintendent Martin Herche
Herausgeber: Gemeindekirchenrat der<br />
Evangelischen Innenstadtgemeinde Görlitz,<br />
Bei der Peterskirche 9, 02826 Görlitz<br />
Redaktionsanschrift: Pfr. Bochwitz,<br />
Bei der Peterskirche 9, 02826 Görlitz<br />
buero@innenstadtgemeinde-goerlitz.info<br />
Druck: Görlitzer Werkstätten, 02826 Görlitz<br />
Gestaltung: Shirley Hoffmann<br />
Auflage: 1.240 Exemplare<br />
Internet: www.kkvsol.net/gemeinden/<br />
3<br />
goerlitzinnenstadt/gemeindeblatt/<br />
Jeder Autor ist für seinen Artikel selbst<br />
verantwortlich. Dieses Gemeindeblatt<br />
erscheint zweimonatlich. Schreiben Sie uns<br />
Ihre Kritiken, Meinungen und Vorschläge! Nach<br />
Redaktionsschluss eintreffende Artikel/Briefe<br />
können leider nicht berücksichtigt werden<br />
(Redaktionsschluss 05/<strong>2011</strong>: 10.07.2010). Die<br />
Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen<br />
eingegangener Artikel und Leserbriefe vor.
Arbeit statt Almosen<br />
Bewegung und Begegnung zu Zeiten der Wanderarbeiter<br />
Die ständigen Schwankungen des<br />
Arbeitsmarktes hatten im 19. Jahrhundert<br />
zur Folge, dass unausgesetzt Tausende<br />
beschäftigungsloser Arbeiter die<br />
Landstraßen bevölkerten und in Deutschland<br />
umherwanderten, um Arbeit und Unterkunft<br />
zu suchen. Viele Arbeitslose zogen wochenselbst<br />
monatelang von Ort zu Ort, ohne eine<br />
ihren Kräften und Fähigkeiten entsprechende<br />
Tätigkeit zu finden. Die eigenen Mittel waren<br />
in der Regel bald verbraucht, sodass sie<br />
sich auf die Bettelei verlegen mussten. Eine<br />
zunehmende Bettelplage war die Folge.<br />
In den frühen achtziger Jahren des 19.<br />
Jahrhunderts kamen so etwa achttausend<br />
Wanderarme jährlich nach Görlitz. Aus der<br />
Kasse des „Vereins gegen Verarmung und<br />
Bettelei“ erhielten sie ein Stadtgeschenk<br />
von 15 Pfennigen, um sie möglichst schnell<br />
zur Weiterreise zu veranlassen. Tatsächlich<br />
aber übte diese Art der Unterstützung eine<br />
hohe Anziehungskraft auf die wandernden<br />
Arbeitslosen aus, die oft erhebliche Umwege<br />
nicht scheuten, um das Ortsgeschenk<br />
mitzunehmen und sich an den Görlitzer<br />
Haustüren weiteres Geld zu erbetteln.<br />
Ausgehend von Württemberg hatte man in den<br />
siebziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts<br />
mit der Errichtung von sogenannten<br />
Naturalverpflegungsstationen begonnen,<br />
neue Wege in der Wanderarbeiterfürsorge<br />
zu gehen. Geldliche Unterstützung wurde<br />
durch Naturalleistungen ersetzt, die in der<br />
Gewährung von Unterkunft, Abendessen und<br />
Frühstück bestanden. Als Gegenleistung hatten<br />
die Wanderarbeiter in vielen Stationen eine<br />
mehrstündige Arbeit zu leisten.<br />
Am 7. Oktober 1885 eröffnete Pastor Rudolph<br />
Braune eine solche Natural-Verpflegungs-<br />
Station mit angeschlossener Wanderer-<br />
4<br />
Arbeitsstätte auch in Görlitz, Karpfengrund 5.<br />
Als Hausspruch wählte er:<br />
Gott zur Ehr<br />
Dem Bürger zur Wehr<br />
Dem Wanderer zur Lehr!<br />
In der Folgezeit konnte das zunächst gemietete<br />
Grundstück ebenso wie das Nachbargrundstück<br />
Karpfengrund 4 käuflich erworben werden.<br />
Als Königlicher Strafanstaltsgeistlicher war<br />
Pastor Braune auf Vermittlung Wicherns nach<br />
dem Deutsch-Französischen Krieg nach Görlitz<br />
gekommen und schon bald auf die Probleme<br />
der Strafentlassenen aufmerksam geworden,<br />
die nur schwer Arbeit und eine entsprechende<br />
Unterkunft fanden.<br />
Im Karpfengrund 5 wurde für haftentlassene<br />
Männer, später in der Langenstr. 43, der<br />
heutigen Stadtmission, für haftentlassene<br />
Frauen und Mädchen eine Lösung gefunden.<br />
Auf die Not der Wanderarbeiter hatte Pastor<br />
Braune am 17. März 1885 in einem Vortrag<br />
in der Görlitzer Reichshalle, dem damaligen<br />
Variete und heutigem Palasttheater am<br />
Bahnhof aufmerksam gemacht. Nachdrücklich<br />
hatte er die Görlitzer an ihre Christenpflicht<br />
erinnert:<br />
„Brich dem Hungrigen dein Brot und die, so<br />
im Elend sind, führe ins Haus“. Von diesem<br />
Grundsatz dürfe sich die Christenheit nun<br />
einmal nicht durch Almosen loskaufen. „Arbeit<br />
statt Almosen“ - das war der Grundsatz<br />
Pastor Friedrich von Bodelschwinghs, der<br />
als eigentlicher Vater der Wandererfürsorge<br />
gilt. Als 73 Jähriger hatte er sich noch in<br />
den Preußischen Landtag wählen lassen.<br />
Fünfzig mal war er von Bielefeld nach Berlin<br />
gereist, um endlich am 29. Juni 1907 das<br />
Wanderarbeitsstättengesetz wenigstens für<br />
Preußen beschließen zu können.<br />
Im Karpfengrund fanden seit 1885 bis zum 2.
Weltkrieg aus Strafanstalten entlassene Männer<br />
Asyl. Es wurden aber auch unbeschäftigte<br />
Arbeiter aus der Stadt entweder gegen<br />
Gewährung von Obdach und Verpflegung oder<br />
gegen Lohnzahlung beschäftigt. Vor allem aber<br />
wurde arbeitsfähigen arbeitslosen Männern auf<br />
der Durchreise Gelegenheit geboten, „durch<br />
nützliche Tätigkeit ihren Lebensunterhalt zu<br />
verdienen, damit sie nicht durch Not zum<br />
Betteln getrieben werden“ (Paragraph 3 der<br />
Vereinssatzung).<br />
Jeder Wanderarbeiter hatte nach Ankunft<br />
ein Duschbad zu nehmen und bekam ein<br />
Nachtlager und volle Verpflegung. Die Kleidung<br />
wurde bei Bedarf desinfiziert bzw. durch gut<br />
erhaltene abgelegte Kleider aus Spenden<br />
der Bevölkerung ersetzt. Dafür hatten die<br />
Wanderarbeiter am nächsten Tag von 6 Uhr<br />
früh bis 12 Uhr mittags Holz aus der Görlitzer<br />
Heide zu „kleinen“, das auf Bestellung und<br />
gegen Bezahlung in der Stadt ausgefahren<br />
wurde.<br />
Für die Wohltat der Sonntagsruhe, die mit<br />
einem Kirchgang verbunden war, wurde am<br />
Montag von 6 Uhr früh bis 7 Uhr abends<br />
gearbeitet und die Wanderung am Dienstag<br />
fortgesetzt. Für Wanderarbeiter, die<br />
„gewohnt waren mit der Feder zu arbeiten“<br />
wurde 1896 zusätzlich im Karpfengrund<br />
5 eine Schreibstube eröffnet, in der auf<br />
5<br />
Bestellung verschiedenste Schreibarbeiten<br />
ausgeführt wurden.<br />
Pastor Braune hat noch bis kurz vor seinem<br />
Tode in der Natural-Verpflegungs-Station<br />
mittags um 12 Uhr seine Sprechstunde<br />
abgehalten. Als er am 4. Dezember 1920 im<br />
86. Lebensjahr starb, erschienen in allen vier<br />
Görlitzer Tageszeitungen würdigende Nachrufe<br />
auf diese stadtbekannte Persönlichkeit.<br />
Sein Fürsorgegrundsatz „Arbeit statt Almosen“<br />
gilt unverändert auch zu Zeiten von Hartz IV.<br />
Dazu braucht es freilich auch heute Phantasie<br />
und Mut, Einsatz und Ausdauer.<br />
Pfarrer i. R. Ludwig Ammer
Gemeindefest der Innenstadtgemeinde<br />
Unbedingt notieren!<br />
Sonntag, 03. Juli <strong>2011</strong> um 14:30 Uhr in der Lutherkirche<br />
Am Sonntag, dem 03.Juli wollen wir als<br />
Innenstadtgemeinde unser diesjähriges<br />
Gemeindefest feiern. So hat es der<br />
Gemeindekirchenrat beschlossen. Die<br />
organisatorischen Fäden für die Ausgestaltung<br />
des Festes sollen dabei beim Gemeindebeirat<br />
zusammenlaufen.<br />
Alle Gemeindeglieder sind eingeladen,<br />
mitzufeiern und sich auch an der Gestaltung<br />
dieses Festes zu beteiligen.<br />
Die Ferien- und Urlaubszeit steht bevor, die<br />
Landesausstellung zur VIA REGIA wird dann<br />
schon eröffnet sein. Was lag näher, als sich vom<br />
„Unterwegs sein“ inspirieren zu lassen. Und so<br />
wollen wir also unser Fest unter dieses Thema<br />
stellen:<br />
Weg und weg – gemeinsam unterwegs.<br />
Es soll dabei um das „auf dem Weg sein“ und<br />
das „weg sein“ in all seinen vielen Möglichkeiten<br />
gehen.<br />
Gefeiert wird in der Lutherkirche und um sie<br />
herum, beginnen wird das Fest 14:30 Uhr mit<br />
einem Gottesdienst.<br />
Danach wird es Kaffee und Kuchen geben. Es<br />
sind mehrere, teils auch parallele Angebote für<br />
unterschiedliche Alters- und Interessengruppen<br />
geplant. Zum Schluss wollen wir uns dann noch<br />
einmal gemeinsam zusammenfinden um das<br />
Fest ausklingen zu lassen. Das Ende ist für etwa<br />
18:30 Uhr geplant.<br />
Hier also noch einmal die Daten für den<br />
Terminkalender:<br />
Zeit: Sonntag, 03. Juli <strong>2011</strong> 14:30 Uhr<br />
Ort: Lutherkirche<br />
Kommen Sie und seien Sie mit Ihrer und<br />
unserer Innenstadtgemeinde einen Nachmittag<br />
gemeinsam unterwegs.<br />
G. Stichel<br />
AUFRUF:<br />
Um das Fest zu einem Erfolg zu bringen benötigen wir die Mithilfe vieler Gemeindemitglieder.<br />
Ob es nun darum geht beim Aufbau von Ständen zu helfen, Kuchen zu<br />
backen, Kaffee zu kochen usw. die Arbeiten, die im Vorfeld und danach getan werden<br />
müssen, sind vielfältig. Deshalb wünschen wir, machen Sie unsere Bitte um Mithilfe in<br />
Ihren Kreisen bekannt oder übernehmen Sie als Kreis eine Aufgabe.<br />
Alle die sich angesprochen fühlen, laden wir am 6. Juni ein, vor Ort ( Lutherkirche )<br />
19.30 Uhr die örtlichen Gegebenheiten zu besehen und die Aufgaben zu koordinieren.<br />
Wir hoffen auf rege Beteiligung an diesem Treffen und grüßen Sie herzlich<br />
Für den Gemeindebeirat Christine Pagenkopf<br />
6
Besonderes konzerterlebnis<br />
4. Juni <strong>2011</strong> in der Lutherkirche um 19.30 Uhr<br />
Messe D-Dur op.86 von Antonín Dvořák<br />
Liebe Schwestern und Brüder,<br />
heute möchte ich Sie an dieser Stelle zu einem<br />
besonderen Konzerterlebnis einladen.<br />
Am 4. Juni <strong>2011</strong> wird in der Lutherkirche um<br />
19.30 Uhr die Messe D-Dur op.86 von Antonín<br />
Dvořák aufgeführt. Mitglieder des Choeur<br />
Saint-Louis (Carcassonne), Mitglieder des<br />
Bachchores Ilmenau und wir Mitglieder des<br />
Bachchores Görlitz haben dieses Chorkonzert<br />
im vergangenen Jahr einstudiert und zum<br />
ersten Mal im Rahmen eines wunderbaren<br />
Chortreffens in der Kirche Saint-Vincent<br />
in Carcassonne am 16. Oktober 2010<br />
zur Aufführung gebracht und ein großes<br />
Konzertpublikum erfreut. In diesem Jahr<br />
konnten wir die beiden damals beteiligten<br />
Chöre begeistern, zu uns nach Görlitz zu<br />
kommen und das Konzert bei uns im Rahmen<br />
des Begleitprogramms der Kirche zur 3.<br />
Sächsischen Landesausstellung zur Aufführung<br />
zu bringen.<br />
Neben der Messe, bei der Henri Ormieres,<br />
Leiter des Choeur Saint-Louis und Organist<br />
an Saint-Vincent in Carcassonne die Chöre<br />
an der Orgel begleitet, erleben Sie an diesem<br />
Abend ihn und den Leiter des Ilmenauer<br />
Bachchores, Hans-Jürgen Freitag, an der Orgel<br />
der Lutherkirche. Mit Orgelmusik von Johann<br />
Sebastian Bach werden die beiden Künstler mit<br />
dem Klang der Jehmlich-Orgel, die in diesem<br />
Jahr 25 Jahre alt wird, das Konzertpublikum<br />
begeistern.<br />
Die Leitung der Chöre liegt in bewährter Weise<br />
in der Verantwortung von Kirchenmusikdirektor<br />
Reinhard Seeliger.<br />
Wir freuen uns, wenn wir Sie auf dieses Konzert<br />
neugierig gemacht haben und noch mehr, wenn<br />
wir Sie am 4. Juni <strong>2011</strong> in der Lutherkirche als<br />
Konzertbesucher begrüßen können.<br />
Alle weiteren Informationen entnehmen<br />
Sie bitte dem Jahreskonzertsprogramm der<br />
Ev. Innenstadtgemeinde und den sonstigen<br />
Veröffentlichungen.<br />
Herzlich grüßt Sie<br />
Ruth-Andrea Lammert<br />
(für die Sängerinnen und Sänger des<br />
Bachchores Görlitz)<br />
- D e r M o r g e n -<br />
Tiefe Dunkelheit bis zum Horizont.<br />
Sehr verhalten kommen helle Strahlen<br />
des Lichtes hervor.<br />
Die Nacht aber gibt dem Tag nur<br />
zögernd die Hand.<br />
Seidene rote Wolkenteppiche umspannen<br />
den Himmel.<br />
Aber schwarzblaue Wolkensäume<br />
geben den Weg für das Licht des Tages<br />
nur langsam frei.<br />
7<br />
Das Morgenrot kämpft sich mit dem hellen<br />
schein behutsam zum Tag.<br />
Rosarot bedeckt sich der Morgenhimmel<br />
und reißt die Nacht auf!<br />
Sie gleitet still dem Tag davon.<br />
Die Kraft des Alls erspürt man im Licht.<br />
Erste Strahlen der Sonne durchdringen<br />
den Nachthimmel<br />
und reisen mit dem Morgenrot<br />
ins blaue Firmament – in einen lichten Tag!<br />
Edeltraud Mummert
Meisterhafte Ton-Art an der VIA REGIA<br />
Marktzeiten: 16. und 17. Juli <strong>2011</strong> 10:00-18:00 Uhr<br />
Programm: www.tippelmarkt.de<br />
So symbolhaft trafen sich die Töpfer noch nie.<br />
Ganz authentisch auf dem alten Marktplatz<br />
an der VIA REGIA packen die Meisterbetriebe<br />
ihre Waren aus. Aus ganz Deutschland aber<br />
auch aus Frankreich und Polen kommen die<br />
Anbieter. Neugierig kommen die jungen<br />
Töpfer, die zum ersten Mal auf unserem Markt<br />
sind. Mit viel Hoffnung auf Umsatz packen die<br />
alten Hasen ihre Kisten aus: Görlitz ist für viele<br />
der beste Marktplatz. Nicht nur vom Verkauf<br />
auch von der guten Atmosphäre in der Stadt.<br />
Drei Meister stellen schon nach dem 21. Mai in<br />
der Dreifaltigkeitskirche ihre charakteristischen<br />
Produkte in Vitrinen aus. Wanderer, Besucher<br />
der Landesausstellung, Menschen die zufällig<br />
in die Kirche kommen sollen sehen, wie das<br />
Töpferhandwerk in unserer Region lebt. Die<br />
Meister auf dem Markt werden Sonderstücke<br />
vor ihren Ständen auf<strong>bauen</strong>. Die Besucher<br />
können abstimmen, welches Stück ihnen am<br />
besten gefällt. Ein kosten freier Standplatz 2012<br />
für den Sieger und eine Meistervase für die<br />
ausgelosten „Bewerter“ sind ausgeschrieben.<br />
Zuschauen und Mitmachen ist angesagt. Die<br />
Töpfer drehen wieder an der Scheibe, der<br />
Wagenbauer zeigt wie ein Wagenrad gebaut<br />
wird, der Bäcker dreht seinen Baumkuchen,<br />
8<br />
an der Pilgerstation wird Fitness trainiert und<br />
der Fußpfleger wird wieder müde Pilgerfüße<br />
massieren. Die meisterhafte „Ton-Art“ ist<br />
figürlich und in Klängen zu erleben. Ton-<br />
Menschen aus Bunzlau ziehen ihren Weg über<br />
den Markt, die Vielfalt der Tonarten wird<br />
dargestellt. Klänge von den Fanfaren, den<br />
Straßenmusikanten bis zur Bläserserenade<br />
füllen das Treiben. Die Bühne steht wieder<br />
direkt zwischen Brunnen und Kirche. Das ist<br />
ein guter Platz. Anhalten, zusehen, mitsingen,<br />
miteinander sprechen, sich erfrischen. Oder<br />
in die Kirche einkehren, zur Orgelmusik, den<br />
Andachten, dem Kirchenkaffee oder zu den<br />
„Seelenvögeln“- dem Spiel der Theatergruppe<br />
des Martinshofes Rothenburg. Bändertanz<br />
der Trachtengruppe und Bläserserenade des<br />
Posaunenchores werden sicher Höhepunkte<br />
sein.<br />
Immer gleich bleibt der Anspruch der Mitglieder<br />
des Schlesischen Tippelmarktvereins, die<br />
Kultur , unser Lebensgefühl so mitzuteilen,<br />
wie wir es ganz normal leben. Dazu gehört<br />
das Singen auf dem Markt genauso wie der<br />
Gottesdienstbesuch am Sonntag. Es ist immer<br />
wieder erstaunlich wie viele Menschen von
weit hergereist kommen und über die Stadt,<br />
das Geschehen auf dem Markt und die<br />
Aufgeschlossenheit der Menschen erstaunt<br />
sind. Wo erlebt man das? Bei Gesprächen am<br />
Kaffeetisch, bei Begegnungen in der Dreifi<br />
(Kirche), beim Dabeisein wenn der Gruß der<br />
Kirchgemeinde an die Marktbesucher geht.<br />
Sein sie herzlich eingeladen: zur Begegnung auf<br />
der VIA REGIA!<br />
Marktzeiten: 16. /17. Juli <strong>2011</strong> 10:00-18:00 Uhr<br />
Programm: www.tippelmarkt.de<br />
Gotthard Pissang<br />
Korrektur zu den Bildunterschriften<br />
in Ausgabe 03/<strong>2011</strong><br />
Liebe aufmerksame Leserinnen und Leser,<br />
bedauerlicherweise sind einige Bildunterschriften<br />
im Beitrag von Dr. Pietz zum<br />
Kreuzweg unkorrekt.<br />
Die Redaktion entschuldigt sich hiermit und<br />
weist ausdrücklich darauf hin, dass nur der<br />
Artikel von Dr. Pietz stammt, hingegen die Bilder<br />
und Bildunterschriften sich redaktioneller<br />
Zuarbeit verdanken.<br />
Das Figurenbild auf der Lunitz zeigt ein Bild der<br />
Hl. Dorothea und steht in keinem unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit den Kreuzwegsstationen.<br />
9<br />
Zum Bild der Stele beim „Jesus-Bäcker“: Dort<br />
werden „Tränenbrötchen“ geteilt; dies nimmt<br />
ein Psalmmotiv auf.<br />
Ihre Redaktion
Endlich Sommer:<br />
buchvorstellung von anja sorkalle<br />
Astrid Rosenfeld<br />
Adams Erbe<br />
Roman, Hardcover<br />
Leinen,<br />
400 Seiten<br />
ISBN 978-3-257-<br />
06772-9<br />
Erschienen im Feb.<br />
<strong>2011</strong><br />
€ (D) 21.90<br />
Adam Cohen ist 1938<br />
achtzehn Jahre alt. Edward Cohen wird um<br />
das Jahr 2000 erwachsen. Zwei Generationen<br />
trennen sie – aber eine Geschichte vereint<br />
sie. Von der Macht der Familienbande und<br />
der Kraft von Wahlverwandtschaften erzählt<br />
dieses Debüt, und davon, dass es nur einer<br />
Begegnung bedarf, um unser Leben für immer<br />
zu verändern.<br />
Berlin, 2004. Edward Cohen, Besitzer einer<br />
10<br />
angesagten Modeboutique, hört seit seiner<br />
turbulenten Kindheit immer wieder, wie sehr<br />
er Adam gleicht – seinem Großonkel, den er<br />
nie gekannt hat, dem schwarzen Schaf der<br />
Familie. In dem Moment, in dem Edwards<br />
Berliner Leben in tausend Stücke zerbricht,<br />
fällt ihm Adams Vermächtnis in die Hände:<br />
ein Stapel Papier, adressiert an eine gewisse<br />
Anna Guzlowski. Berlin, 1938. Adam Cohen<br />
ist ein Träumer. Aber er wächst als jüdischer<br />
Junge in den dreißiger Jahren in Deutschland<br />
auf, und das ist keine Zeit zum Träumen. Selbst<br />
wenn man eine so exzentrische Dame wie Edda<br />
Klingmann zur Großmutter hat, die ihren Enkel<br />
die wichtigen Dinge des Lebens gelehrt hat –<br />
nur das Fürchten nicht. Als Adam mit achtzehn<br />
Anna kennenlernt, weiß er, wovon seine Träume<br />
immer gehandelt haben. Doch während die<br />
Familie Cohen die Emigration nach England<br />
vorbereitet, verschwindet Anna in der Nacht<br />
des 9. Novembers 1938 spurlos. Wo soll Adam<br />
sie suchen? Sechzig Jahre später liest Edward<br />
atemlos Seite um Seite und erfährt, wie weit<br />
Adam auf seiner Suche nach Anna gegangen<br />
ist... Bewegend und mit unerschrockenem<br />
Humor erzählt Astrid Rosenfeld von Schicksalen<br />
und großen Gefühlen und davon, wie die<br />
Vergangenheit die Gegenwart durchdringt.
Monika Peetz<br />
Die Dienstagsfrauen<br />
Roman<br />
ISBN: 978-3-462-04255-9<br />
320 Seiten, Taschenbuch<br />
Euro (D) 8,99<br />
Fünf Freundinnen auf dem<br />
Jakobsweg. Ein hinreißend<br />
komischer Roman über eine<br />
Reise, die alles verändert.<br />
Fünf Freundinnen. Seit über 15 Jahren treffen<br />
sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im<br />
Monat. In ihrem Stammlokal nennt man sie die<br />
Dienstagsfrauen. Einmal im Jahr unternehmen<br />
die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr<br />
haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern<br />
auf dem Jakobsweg. Am Ende dieser Reise ist<br />
nichts mehr, wie es war.<br />
Würden sie sich heute begegnen, wären sie<br />
wohl gar nicht miteinander befreundet. Aber<br />
seit die fünf Frauen vor 15 Jahren nach ihrem<br />
Französischkurs auf einen Absacker bei Luc<br />
eingefallen sind, ist am ersten Dienstag im<br />
Monat der Kamintisch für sie reserviert. Fünf<br />
Frauen, nun dies- und jenseits der vierzig, mit<br />
sehr unterschiedlichen Temperamenten:<br />
verliebt, entwirft beruflich<br />
Haushaltsgegenstände. Sie<br />
hofft auch mit 35 noch, von der<br />
Wegwerfware wegzukommen.<br />
Bei Aufträgen und bei Männern.<br />
Eva wäre schon froh, wenn<br />
sie ein eigenes Leben hätte.<br />
Als Hausfrau, Ehefrau und<br />
Mutter mit brachliegender<br />
medizinischer Approbation<br />
ist sie geplagt von den<br />
schrecklichen »V’s«: vierzig,<br />
vier Kinder, verirrt. Estelle, die<br />
Apothekergattin, ist die Frau,<br />
die immer zu viel in den Koffer<br />
packt und das Tragen anderen<br />
überlässt. Einig sind sie sich nur, wenn es<br />
darum geht, ihrer Freundin Judith beizustehen.<br />
Die zierliche Kindfrau ist die Dramaqueen der<br />
Dienstagsfrauen. Sie bespricht ihre Probleme<br />
lieber, als dass sie sie löst. Doch wer will ihr<br />
das übel nehmen? Jetzt, wo sie gerade Witwe<br />
geworden ist?<br />
Nach dem Tod ihres Mannes findet Judith ein<br />
Tagebuch, das er über seine Pilgerreise nach<br />
Lourdes geführt hat. Arne, an Krebs erkrankt,<br />
konnte den Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf<br />
Freundinnen machen sich auf, Arnes Reise<br />
zu vollenden – und ahnen nicht, worauf sie<br />
sich einlassen. Schritt für Schritt kommen sie<br />
einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben<br />
durcheinanderwirbelt.<br />
Da ist Caroline, die Strafverteidigerin,<br />
verheiratet und Mutter zweier erwachsener<br />
Kinder. Organisiert, konsequent und streitbar.<br />
Sie sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie<br />
sagt. Und kann trotzdem gut mit Kikis Chaos<br />
umgehen. Kiki, chronisch gut gelaunt, gern<br />
11<br />
Die Pilgerreise, als Unterstützung für die<br />
trauernde Judith gedacht, wird für die fünf<br />
Freundinnen ein Augenöffner. Nichts ist, was<br />
es scheint.
Dankgottesdienst am 18.06.<strong>2011</strong> um 10:00 Uhr<br />
in der Frauenkirche in Lubań/Lauban<br />
Einladung zum 5. Jubiläum der Gründung<br />
der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Lubań/Lauban<br />
Am Rogate Sonntag am 21. Mai 2006 wurde<br />
während eines Dankgottesdienstes in der<br />
evangelischen Kirche in Lauban offiziell eine<br />
neugegründete evangelische Kirchengemeinde<br />
in Lubań/Lauban in Niederschlesien<br />
geöffnet. Dank Warschauer Konsistorium der<br />
Evangelische-Augsburgischen (Lutherischen)<br />
Kirche in Polen, das am 21. Oktober 2005 eine<br />
neue evangelische Kirchengemeinde in Lauban<br />
ins Leben berufen hat. Dies ist ein neuer Anfang<br />
der evangelischen Kirche in Lauban.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg war Lauban nur<br />
ein Filiale der evangelische Kirchengemeinde in<br />
Bad Warmbrunn (heute Cieplice – Stadtteil von<br />
Hirschberg heute Jelenia Góra). Bis zum Jahr<br />
2005 kam der Pastor immer aus Hirschberg oder<br />
Breslau nach Lauban. Seit Mitte Dezember 2005<br />
hat Lauban seinen eigenen Pastor - Ortspfarrer,<br />
der gleich neben der Kirche in einem Pfarrhaus<br />
wohnt. Heutiges Pfarrhaus ist ein früheres<br />
Kutscherhaus, welches die evangelische Kirche<br />
gekauft hat. Dank diesem Kauf konnte man an<br />
ein Pfarrhaus mit der Wohnung für Pfarrer und<br />
Gemeindesaal einrichten.<br />
Nach 5 Jahren will die evangelische Gemeinde<br />
in Lubań/Lauban Gott für diese Zeit und<br />
Gottes reichen Segen danken. Wir laden die<br />
Gemeinde zum gemeinsamen Feiern ein. Der<br />
Dankgottesdienst fängt am 18.06.<strong>2011</strong> um<br />
10:00 Uhr in der Frauenkirche in Lubań/Lauban<br />
(Aleja Kombatantów 1) an. Im Programm sind<br />
auch vorgesehen: zwei Podiumsgespräch mit<br />
den Themen Partnerschaft und Diakonie,<br />
Führung durch die Altstadt, Chorkonzert und<br />
Program für kleine Kinder.<br />
Der Gemeinderat freut sich auf das<br />
Treffen zum Jubiläum, das auch mit dem<br />
Gemeindebegegnungstag der Breslauer<br />
Diäzöse der evangelische Kirche in Polen und<br />
der Sprengel Görlitz verbunden sein wird.<br />
Mit herzlichen Einladung<br />
Pfarerr Cezary Królewicz<br />
Weitere Informationen: tel. +48 602 238 611<br />
Die Al-Anon Familiengruppen sind eine<br />
Gemeinschaft von Verwandten, Freunden<br />
und betroffenen Alkoholikern. Zwanglos<br />
treffen sich Männer und Frauen aus allen<br />
Gesellschaftsschichten um ihre gemeinsamen<br />
Probleme zu lösen. Die einzige Voraussetzung<br />
ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören.<br />
Ohne Gebühren oder Mitgliedsbeiträge treffen<br />
sich Menschen, um miteinander Erfahrungen,<br />
Kraft und Hoffnung zur Bewältigung der<br />
Alkoholprobleme einzusetzen.<br />
Al-Anon – was ist das?<br />
12<br />
Die Gruppe ist nicht politisch oder<br />
weltanschaulich gebunden. Anonymität ist<br />
ein grundlegendes Prinzip der gemeinsamen<br />
Arbeit. Sie schafft unter den Mitgliedern<br />
Gleichheit und Vertrautheit.<br />
Die Selbsthilfegruppe ist erreichbar unter<br />
03581 / 83808<br />
Gotthard Pissang
Vorankündigung Gemeindeversammlung<br />
Visionstag im Gemeindeentwicklungstraining am 8. Oktober<br />
<strong>2011</strong> im Fränkelsaal in der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />
In diesem Jahr soll die Gemeindeversammlung<br />
Teil des Gemeindeentwicklungstrainings (GET)<br />
sein. Daher erklärt sich auch die ungewöhnlich<br />
lange Zeit der Gemeindeversammlung.<br />
In diesen Monaten schließen die Arbeitsgruppen<br />
des Gemeindeentwicklungsteams ihre Arbeit<br />
an der Analyse der Gemeindesituation ab.<br />
(vgl. die Vorstellung der verschiedenen<br />
Methoden im letzten Heft). Seit Februar<br />
haben die fünf Arbeitsgruppen methodisch<br />
sehr unterschiedlich die Ressourcen, Schätze<br />
und Aufgaben der Innenstadtgemeinde geund<br />
erhoben. Bekanntes und Unbekanntes,<br />
Überraschendes und Unerwartetes ist<br />
dabei, bekannt zu werden. Dem soll als<br />
Informationsveranstaltung die Gemeindeversammlung<br />
zum Teil dienen.<br />
Innerhalb des Prozesses der<br />
Gemeindeentwicklung, der noch bis zum<br />
Sommer 2012 andauert, nimmt dabei der sog.<br />
Visionstag eine zentrale Rolle ein. Er bildet<br />
sozusagen den Zenit, den Höhepunkt des<br />
Prozesses, in dem er auch die Gesamtgemeinde<br />
beteiligt. Wir wollen intensiv die Zeit nutzen,<br />
miteinander ins Gespräch zu kommen und<br />
dabei, ausgehend von den Ergebnissen der<br />
Gemeindeerkundungen nach einer Vision für die<br />
Innenstadtgemeinde für einen überschaubaren<br />
Zeitraum fragen. Unsere Situation als<br />
Gemeinde wird dabei den biblischen Texten<br />
von Gemeinschaft, Volk Gottes, Gemeinde<br />
und Kirche gegenübergestellt. Wir wollen<br />
dabei danach fragen, welcher biblische<br />
Leittext sich aus unseren Beobachtungen und<br />
Methodenergebnissen herausschält: dazu<br />
legen Gemeindekirchenrat, Gemeindebeirat<br />
und Gemeindeentwicklungsteam einen<br />
Vorschlag vor. Schließlich wollen wir in der<br />
Zeit nach dem Mittagessen miteinander<br />
darüber sprechen, welche Bilder uns dabei in<br />
unserer Gegenwart und Zukunft leiten. Dies<br />
ist die sog. Arbeit an einem Leitbild für die<br />
Innenstadtgemeinde. Konkret kann dies zum<br />
Beispiel sein: Wofür steht sie ? Was passiert in<br />
ihr und warum ? Und was passiert auch nicht<br />
und dies begründet.<br />
Mit diesen Bausteinen eines Leitbildes arbeitet<br />
dann das Gemeindeentwicklungsteam in<br />
den Monaten bis zum Sommer 2012 an<br />
konkreten Projektideen und Vorschlägen zur<br />
Veränderung. Dabei ist es nicht die Aufgabe des<br />
Gemeindeentwicklungsteams, diese Projekte<br />
dann auch umzusetzen, sondern diese als<br />
Prozessergebnisse für den Gemeindekirchenrat<br />
zu sammeln, aufzubereiten und zu präsentieren.<br />
Die Aufgabe des Gemeindekirchenrats<br />
wird es dann sein, nach Abschluss des<br />
Gemeindeentwicklungstrainings<br />
die<br />
anzugehenden Projekte zu bedenken, zu<br />
entscheiden und ggf. auf den Weg zu bringen.<br />
Seien Sie also zu dem wichtigen Höhepunkt<br />
und Zwischenschritt des Visionstages als<br />
Gemeindeversammlung am 8. Oktober in den<br />
Fränkelsaal eingeladen, sich zu informieren,<br />
sich zu beteiligen und einzubringen.<br />
Für Mittagessen wird gesorgt sein; ebenso für<br />
eine Kinderbetreuung für Kinder zwischen 3<br />
und 10 Jahren.<br />
Bitte notieren Sie sich schon jetzt diesen<br />
wichtigen Termin in ihrem Kalender.<br />
13<br />
Es grüßt Sie herzlich Christian Bochwitz
Ökumenischer Eröffnungsgottesdienst<br />
der 3. Sächsischen Landesausstellung „Via regia“<br />
Am Sonnabend, dem 21. Mai <strong>2011</strong> um 10:00<br />
Uhr erlebte die Schreiberin dieses Berichtes<br />
gemeinsam mit ihrem Ehemann einen<br />
festlichen Gottesdienst in der evangelischen<br />
Kirche St. Peter und Paul zu Görlitz anlässlich der<br />
Eröffnung der 3.Sächsischen Landesausstellung<br />
„Via regia - 800 Jahre Bewegung und<br />
Begegnung“.<br />
Nach dem Einzug der Mitwirkenden mit<br />
Bläserintrade wurden wir auf das herzlichste<br />
durch Bischof Dr. Markus Dröge und<br />
Diözesanadministrator Hubertus Zomack<br />
begrüßt. Letzterer machte uns wieder mit der<br />
zu DDR-Zeiten scherzhaften Bezeichnung für die<br />
Landeskrone bekannt, nämlich „Bezirksmütze“,<br />
da ja Kronen, Könige und Fürsten in diesem<br />
Staat wenig Ansehen genossen. Auch der<br />
Wahlspruch seiner Mutter (und wohl vieler<br />
Mütter) „Mit Gott fang ich an, mit Gott hör<br />
ich auf - das ist der beste Lebenslauf“ passte<br />
bestens, denn wie dankbar sind wir, noch vor<br />
der offiziellen Eröffnung der Ausstellung einen<br />
Dankgottesdienst feiern zu dürfen.<br />
Knapp Tausend Menschen füllten den Raum<br />
der Peterskirche an diesem Vormittag, und<br />
während dieser frohen Stunde begleiteten uns<br />
wunderbare Chöre: eine Zusammenstellung<br />
aus Mitgliedern des ökumenischen Chores und<br />
der Kantorei der Innenstadtgemeinde.<br />
„Die Wege des Herrn sind lauter Güte und<br />
Treue für alle, die seinen Bund und seine<br />
Gebote halten!“<br />
Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl<br />
legte uns in seiner Predigt Worte des 25. Psalm<br />
aus: Schon in der Bibel waren die Menschen<br />
ständig in Bewegung, auf der Suche nach neuen<br />
14<br />
Weidegründen beispielsweise; sie kannten<br />
keine Heimat, hatten auch keine Vorstellung<br />
davon. Bis Gott zu Abraham sprach: „Geh in ein<br />
Land, das ich dir zeigen werde.“ Dies wurde die<br />
erste irdische Heimat. Es lässt sich nicht über<br />
die Straßen dieser Welt gehen oder sprechen,<br />
ohne den Begriff Heimat in Betracht zu ziehen.<br />
Görlitz, die Stadt an der Via regia mit ihrer<br />
reichen Geschichte zeugt vom Bürgerstolz<br />
und der starken Bindung der Menschen an<br />
ihren Heimatort. Die Zugehörigkeit der Stadt<br />
zu Böhmen, Ungarn, Sachsen, die 130 Jahre<br />
währende Bindung an Schlesien, aber auch die<br />
Brüche des 20. Jahrhunderts haben ihre<br />
Spuren in der Stadt und bei den Menschen<br />
hinterlassen.<br />
Wer seine Heimat verloren hat, weiß ein Lied<br />
davon zu singen. Denn auch die Vertriebenen<br />
aus dem Osten gingen diese Straße, und es ist<br />
dieselbe, die in umgekehrter Richtung vor 800<br />
Jahren Siedler aus Franken und Thüringen dem<br />
Ruf der Hedwig von Schlesien folgten.<br />
Schon im Mittelalter gab es diese Verbindung<br />
der Kulturen, die Sehnsucht der Menschen<br />
in die Ferne zu ziehen. Die Geschichte einer<br />
Straße erzählt vom Reichtum der menschlichen<br />
Möglichkeiten. Wir brauchen andere Menschen,<br />
Inspirationen auf unserem Weg; die Bewegung<br />
ist die Quelle der Zivilisation und wir tun gut<br />
daran, wenn wir dabei auf Gott vertrauen.<br />
Wer aufbricht, braucht ein Fundament, einen<br />
festen Stand, ja eine Heimat. Wie sicher und<br />
frohmachend sind ein Zuhause und Menschen,<br />
die uns lieben. Zum Aufbruch gehört Vertrauen<br />
und Glauben, und wir Christen haben diese<br />
Zusage in Gottes Segen und Barmherzigkeit.
Ein Lied, im Jahre 1989 von Klaus Peter Hertzsch<br />
eigentlich für eine Hochzeit geschrieben,<br />
wurde gleichsam zur Hymne einer deutschen<br />
Umbruchzeit, doch über 20 Jahre später gilt<br />
immer noch: „Vertraut den neuen Wegen, auf<br />
die der HERR uns weist!“<br />
Nach Fürbitten und Segen verließen die<br />
Ehrengäste und Geistlichen, darunter<br />
Ministerpräsident Stanislaw Tillich,<br />
Wissenschaftsministerin Sabine von<br />
Schorlemer, Landtagsabgeordnete und viele<br />
Stadträte unserer Stadt, sowie Altbischof<br />
Rudolph Müller, Bischof Bogusz aus Breslau,<br />
Generalsuperintendent Martin Herche und<br />
Superintendent Dr. Thomas Koppehl mit<br />
erwartungsfrohen Gesichtern die Kirche.<br />
Mit brillanter Auszugsmusik, gespielt von<br />
unserem Kirchenmusikdirektor Reinhard<br />
Seeliger an der Sonnenorgel, endete ein<br />
würdevoller Eröffnungsgottesdienst der<br />
Landesausstellung „Via regia“.<br />
Inge Sobota<br />
Gottesdienste<br />
Juni <strong>2011</strong><br />
02.06.11 Himmelfahrt<br />
Peterskirche 10.00 Pfr. Bochwitz<br />
05.06.11 Exaudi<br />
Lutherkirche 09.30 Pfr. Hanert mit Abendmahl und Chor der Lutherkirche<br />
Peterskirche 10.00 Pfr. Bochwitz mit Abendmahl und Chören<br />
12.06.11 Pfingsten<br />
Lutherkirche 09.30 Pfr. Hanert mit Abendmahl<br />
Krypta der Peterskirche 10.00 Generalsuperintendent Herche mit Abendmahl<br />
13.06.11 Pfingstmontag<br />
Dreifaltigkeitskirche 9.30 Pfr. Bochwitz<br />
18.06.11 ökumenischer Vespergottesdienst zur 3. Sächsischen Landesausstellung<br />
Dreifaltigkeitskirche 17.00 Pfr. Bochwitz/Ordinariatsrat Joklitschke<br />
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Gottesdienste<br />
19.06.11 Trinitatis<br />
Dreifaltigkeitskirche 10.00 Pfr. Hanert/Pfr. i.R. Ammer Gottesdienst zum Fest der Kulturen<br />
26.06.11 1. So. n. Trinitatis<br />
Lutherkirche 9.30 Pfr. Hanert mit Abendmahl und Chor der Lutherkirche<br />
und Taufe von Ben Jakob Kiesel<br />
Peterskirche 10.00 Pfr. Bochwitz mit Taufe von Niklas Waldmann und Largo Pfeil<br />
Juli <strong>2011</strong><br />
03.07.11 2. So. n. Trinitatis<br />
Peterskirche 10.00 Pfr. Bochwitz mit Abendmahl<br />
Lutherkirche 14.30 Pfr. Hanert Gemeindefestgottesdienst u. Fest im Grünen<br />
10.07.11 3. So. n. Trinitatis<br />
Lutherkirche 09.30 Sup. i. R. Vogel mit Abendmahl<br />
Peterskirche 10.00 Generalsuperintendent Herche mit Männerchor Concordia<br />
(Berlin)<br />
16.07.11 ökumenischer Vespergottesdienst zur 3. Sächsischen Landesausstellung<br />
Dreifaltigkeitskirche 17.00 Pfr. Hanert und Schwarzbach/ Pfr. i. R. Walter<br />
17.07.11 4. So. n. Trinitatis<br />
Dreifaltigkeitskirche 09.30 Prädikant Neumann-Nochten mit Bläsern zum Tippelmarkt<br />
Peterskirche 10.00 Pfr. Hanert mit Abendmahl<br />
24.07.11 5. So. n. Trinitatis<br />
Lutherkirche 09.30 Pfr. Hanert mit Abendmahl<br />
Peterskirche 10.00 Pfr. i. R. Ammer<br />
31.07.11 6. So. n. Trinitatis<br />
Lutherkirche 09.30 Pfr. Hanert mit Abendmahl<br />
Peterskirche 10.00 Pfn. Münch mit Abendmahl und Kantatenchor Zeuthen<br />
In der Regel ist während der Predigt Kindergottesdienst,<br />
in der Peterskirche auch Krabbelgottesdienst.<br />
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