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Unser Therapiekonzept - Kliniken-Wied

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Wege in ein neues Leben<br />

Das <strong>Therapiekonzept</strong> der <strong>Kliniken</strong>-<strong>Wied</strong>


Inhalt<br />

Die Lage der <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong><br />

Der Westerwald mit seinen Tälern und Höhen, seinen Waldgebieten und Seen bietet mannigfache<br />

Gelegenheiten zur aktiven Entspannung. Die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> liegen mit ihren Häusern<br />

„Mühlental“ in <strong>Wied</strong> und „Sonnenhang“ in Steimel mitten in diesem Erholungsgebiet, jedoch<br />

nahe genug an Orten und kleinen Städten, um Einkäufe und Besuche von kulturellen Veranstaltungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Der sinnvolle Umgang mit freier Zeit ist ein<br />

wichtiger Baustein unserer Behandlung. Die<br />

Patienten/Patientinnen übernehmen nach<br />

Anleitung verantwortlich die Planung und<br />

Organisation ihrer Freizeitaktivitäten. Neben<br />

dem vielseitigen Freizeitangebot innerhalb<br />

der Klinik besteht die Möglichkeit, die nähere<br />

Umgebung durch Wanderungen zu erkunden,<br />

sowie Konzerte und andere regionale Veranstaltungen<br />

zu besuchen. Fahrräder können in<br />

der Klinik ausgeliehen werden.<br />

Ein besonderer Vorzug unserer Klinik ist der<br />

gut strukturierte Rahmen für die Therapie.<br />

<strong>Unser</strong>e Häuser sind hell und in freundlichen<br />

Farben gestaltet. Die Patienten/Patientinnen<br />

wohnen in 2-Bett-Zimmern mit eigenem Bad.<br />

Alle Zimmer verfügen über Durchwahltelefon<br />

und Notrufanlage. Bei besonderer Indikation<br />

stellen wir begrenzt Einzelzimmer zur Verfügung.<br />

<strong>Unser</strong>e Aufenthaltsräume und Sitzecken<br />

laden zu Gesprächen und zum geselligen<br />

Spielen ein.<br />

Alle Räume in unseren Häusern sind rauchfrei.<br />

Raucherzonen im Außenbereich sind durch<br />

entsprechende Beschilderung ausgewiesen.<br />

3 Die Lage der <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong><br />

4 <strong>Unser</strong>e Patienten<br />

5 Aufnahmevoraussetzungen<br />

6 Therapiebedingungen<br />

7 Mitarbeiter und Organisation<br />

8 Kooperation und Vernetzung<br />

10 Behandlungsprogramme<br />

12 <strong>Unser</strong> Leistungsspektrum<br />

2<br />

3


<strong>Unser</strong>e Patienten<br />

Aufnahmevoraussetzungen<br />

Welche Patienten behandeln wir?<br />

Wir behandeln Männer und Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren, ältere Patienten/Patientinnen<br />

können nach vorheriger Abklärung im Einzelfall aufgenommen werden.<br />

Die Aufnahme in den <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> ist an wenige Voraussetzungen gebunden. Sollten im Einzelfall<br />

Unklarheiten hinsichtlich der Rehabilitationsfähigkeit oder Behandlungsmotivation bestehen,<br />

bieten wir kollegiale Beratung und gegebenenfalls Vorgespräche an.<br />

Die Patienten/Patientinnen leiden an einer<br />

stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankung:<br />

• Alkoholabhängigkeit<br />

• Medikamentenabhängigkeit<br />

• Drogenabhängigkeit<br />

• Mehrfachabhängigkeit<br />

• Suchtmittelmissbrauch<br />

Die Patienten/Patientinnen können gleichzeitig<br />

an einer nicht stoffgebundenen Abhängigkeit<br />

leiden, wie zum Beispiel:<br />

Außerdem behandeln wir Patienten/Patientinnen,<br />

bei denen neben der Suchterkrankung<br />

auch ein psychosomatisches Krankheitsbild<br />

vorliegt, wie zum Beispiel:<br />

• Asthma bronchiale<br />

• Magen-/Darmerkrankungen,<br />

zum Beispiel Colitis ulcerosa<br />

• chronische Schmerzen<br />

• depressive Syndrome<br />

• Angstzustände u. a.<br />

• alle Formen von Essstörungen<br />

• pathologisches Spielen u. a.<br />

4<br />

Wen können wir nicht behandeln?<br />

Patienten/Patientinnen mit<br />

• schwerem hirnorganischem<br />

Psychosyndrom<br />

• akuten Psychosen oder akuter<br />

Suizidgefährdung<br />

• körperlichen Erkrankungen, die einer<br />

intensiven Pflege bedürfen<br />

Voraussetzung für die Aufnahme ist das Vorliegen<br />

der Kostenübernahmeerklärung durch<br />

den zuständigen Leistungs- bzw. Kostenträger<br />

oder durch den Patienten bzw. die Patientin<br />

selbst.<br />

Körperlich schwerer beeinträchtige Patienten/<br />

Patientinnen bitten wir zu einem Vorgespräch.<br />

Bei der Vermittlung von Paaren in die Behandlung<br />

bitten wir um vorherige Absprache.<br />

Zusätzlich wünschen wir für die Aufnahme<br />

folgende Unterlagen:<br />

• Sozialbericht oder psychischer Befundbericht<br />

• ärztlicher Kurzbericht<br />

Diese Unterlagen werden bei einer Reha-<br />

Maßnahme zu Lasten des Rentenversicherungsträgers<br />

für die Beantragung erstellt.<br />

Wenn der Patient/die Patientin die Kosten der<br />

Behandlung selbst übernimmt, benötigen wir<br />

ein ärztliches Einweisungsattest.<br />

Falls eine Entzugsbehandlung erforderlich ist,<br />

sollte diese vor Aufnahme ambulant oder stationär<br />

durchgeführt werden.<br />

Für die Aufnahme in unsere stationäre Reha-<br />

Abklärung benötigen wir neben der Notwendigkeitsbescheinigung<br />

durch den behandelnden<br />

Arzt die Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse<br />

oder des Patienten/der Patientin.<br />

Wenn Sie besondere Wünsche bezüglich der<br />

Aufnahme haben, sind wir Ihnen innerhalb<br />

unserer Möglichkeiten gerne behilflich.<br />

5


Therapiebedingungen<br />

Mitarbeiter und Organisation<br />

<strong>Unser</strong> Ziel ist es, unseren Patienten/Patientinnen<br />

Wege zu einem suchtmittelfreien Leben<br />

aufzuzeigen. Freiheit und Grenzen bedingen<br />

einander: <strong>Unser</strong>e Regeln sollen das Zusammenleben<br />

ermöglichen und erleichtern. Wir schließen<br />

mit unseren Patienten/Patientinnen eine<br />

Therapievereinbarung. Diese ist Grundlage für<br />

das Arbeitsbündnis.<br />

<strong>Unser</strong>e fünf Grundregeln<br />

• Die regelmäßige Teilnahme an allen<br />

Therapieangeboten ist Grundvoraussetzung<br />

für das Gelingen der Behandlung.<br />

• Die Einhaltung der Hausordnung ist<br />

Bestandteil der Therapievereinbarung.<br />

• Wer Gewalt androht oder anwendet, stellt<br />

sich außerhalb der therapeutischen Beziehung.<br />

Eine Fortführung der therapeutischen<br />

Arbeit bedarf in diesem Fall der Abklärung.<br />

• Der Besitz und die Einnahme von Suchtmitteln<br />

oder Medikamenten, die nicht durch<br />

uns verordnet sind, stellen die Therapie in<br />

Frage. Ein Rückfall während der Therapie<br />

leitet in der Regel die Rückfallbehandlung<br />

ein.<br />

• Regelübertretungen sind „Bruchstellen“<br />

im Ablauf der Therapie. Sie signalisieren<br />

einen Gesprächsbedarf. Daher betrachten<br />

wir sie auch als Chance für eine Veränderung<br />

problematischen Verhaltens. Gravierende<br />

Verstöße und andauernde Regelüberschreitungen<br />

können allerdings – in Abstimmung<br />

mit dem Leistungsträger – die Entlassung<br />

zur Folge haben.<br />

Die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> befinden sich in privater<br />

Trägerschaft. Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen<br />

sind den Bereichen Medizin, Therapie und<br />

Verwaltung zugeordnet.<br />

Externe Supervision unterstützt die Zusammenarbeit<br />

und die organisatorischen Abläufe zwischen<br />

allen Bereichen.<br />

Für alle Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen werden<br />

hausinterne Fortbildungen veranstaltet. Externe<br />

Fachreferenten ergänzen das Qualifizierungsangebot.<br />

Medizin<br />

Ärzte und Ärztinnen der Fachrichtungen Psychiatrie,<br />

Psychotherapie, Neurologie, Innere<br />

Medizin und Allgemeinmedizin, sowie Pflegekräfte,<br />

med.-techn. Personal, Physiotherapie<br />

und Ernährungsberatung.<br />

Therapie<br />

Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Berufszweige<br />

Psychologie, Sozialpädagogik und Sozialarbeit<br />

mit Psychotherapie-Ausbildung bzw. qualifizierter<br />

Zusatzausbildung im Sinne der „Vereinbarung<br />

Abhängigkeitserkrankungen“, Sport-, Ergound<br />

Gestaltungstherapeuten.<br />

Die therapeutische und organisatorische<br />

Arbeit wird in regelmäßigen Teamsitzungen<br />

und unter psychologischer und ärztlicher<br />

Supervision reflektiert und weiterentwickelt.<br />

Verwaltung<br />

Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in den Bereichen<br />

Verwaltung, Technik und Hauswirtschaft.<br />

6<br />

7


Kooperation und Vernetzung<br />

<strong>Unser</strong>e fachlichen Kooperationspartner sind:<br />

• Rentenversicherungsträger und Krankenkassen<br />

• Gesundheitsämter<br />

• niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten<br />

• Beratungs- und Behandlungsstellen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

und dem angrenzenden Ausland<br />

• Betriebliche Sozialdienste und betriebsärztliche Dienste<br />

• Arbeitsagenturen<br />

• Nachsorgeeinrichtungen<br />

• Sozialberatungen in Krankenhäusern<br />

• Abstinenzverbände und Selbsthilfegruppen<br />

• Fachverbände und Fachgesellschaften<br />

• Weiterbildungseinrichtungen<br />

8<br />

Wir sind behilflich bei der nahtlosen Übernahme<br />

aus der Entzugsbehandlung im<br />

Krankenhaus in die Reha-Behandlung. Sollte<br />

sich bei Aufnahme in unsere Klinik eine stationäre<br />

Entzugsbehandlung als erforderlich<br />

erweisen, besteht die Möglichkeit zur direkten<br />

Verlegung in eines der mit uns eng kooperierenden<br />

Krankenhäuser. Bei interkurrenten<br />

oder bereits bestehenden Erkrankungen, die<br />

der Mitbehandlung durch externes Fachpersonal<br />

bedürfen, steht uns ein Netz von kooperierenden<br />

niedergelassenen Ärzten und Institutionen<br />

zur Verfügung.<br />

Während der Therapiezeit bleiben wir mit den<br />

vor- und nachsorgenden Diensten in Abstimmung<br />

mit dem jeweiligen Patienten in engem<br />

Austausch. Es besteht die Option einer teilstationären<br />

Entlassform für Patienten/Patientinnen<br />

aus der Region (Tagesklinik).<br />

In der Nachsorge arbeiten die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong><br />

mit verschiedenen Anbietern für betreutes<br />

Wohnen und Adaption zusammen. Beratend<br />

begleitende Nachsorge und ambulante Weiterbehandlung<br />

ergänzen das Spektrum. In der<br />

Regel vermitteln wir die Patienten/Patientinnen<br />

bei Bedarf schon während der Behandlung<br />

in eine nachsorgende Einrichtung.<br />

Im Therapieverbund Sucht bieten die <strong>Kliniken</strong><br />

<strong>Wied</strong> in Kooperation mit den Diakonien Altenkirchen<br />

und Westerburg sowie den Caritasverbänden<br />

Betzdorf und Neuwied niedrigschwellige<br />

ambulante Hilfen im Großraum<br />

Westerwald an. Im Verbund erbringen wir<br />

ebenfalls Leistungen der „Ambulanten Rehabilitation<br />

Sucht“.<br />

In Kooperation mit einer Reihe von Beratungsund<br />

Behandlungsstellen bieten wir Kombinationsbehandlungen<br />

mit einer in der Regel achtwöchigen,<br />

stationären Kernphase an.<br />

Für Betriebe und Schulen aus der Region halten<br />

wir spezielle Angebote zur Suchtprävention<br />

auf Anfrage vor.<br />

Die Hinführung unserer Patienten/Patientinnen<br />

zu einer Selbsthilfegruppe halten wir für<br />

sehr wichtig. Verschiedene Selbsthilfegruppen<br />

und Abstinenzverbände stellen sich den Patienten/Patientinnen<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

vor. Durch Informationsveranstaltungen<br />

und regelmäßigen Austausch wird der Kontakt<br />

unsererseits unterstützt.<br />

Im Rahmen unserer Effizienzerhebungen<br />

führen wir regelmäßig Katamnesen durch<br />

und erhalten so die Verbindung zu unseren<br />

ehemaligen Patienten/Patientinnen aufrecht.<br />

Ein Förderverein (Respekt e. V.) unterstützt<br />

auch Angebote für Ehemalige.<br />

Wir unterhalten eine ständig aktualisierte<br />

Beschreibung im Internet www.klinikenwied.de)<br />

und eine Klinikzeitschrift (<strong>Wied</strong>er-<br />

Worte, 2 Ausgaben im Jahr).<br />

Wir richten Fachtagungen aus und stellen<br />

unsere Arbeit in Kongressen und Arbeitsgruppen<br />

vor.<br />

Eine wichtige Verbindung besteht zu den<br />

kirchlichen Gemeinden der Umgebung.<br />

Von dort wird seit vielen Jahren die Klinikseelsorge<br />

übernommen.<br />

Die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> sind Mitglied im Fachverband<br />

Sucht und über die verschiedenen<br />

Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in vielen<br />

Fachgesellschaften tätig.<br />

Die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> beteiligen sich als Praxiseinrichtung<br />

an wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

und Projekten und sind im Qualitätssicherungsprogramm<br />

der DRV-Bund. Seit<br />

2003 sind die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001 und Qualitätsrichtlinien der<br />

DEGEMED/FVS. Als kooperierende Praxiseinrichtung<br />

der KatHo Köln und in Kooperation<br />

mit Universitäten und Weiterbildungsinstituten,<br />

engagieren sich die <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong> auch<br />

in der Fort- und Weiterbildung des Fachpersonals.<br />

9


Behandlungsprogramme<br />

<strong>Unser</strong> Behandlungsmodell ist tiefenpsychologisch fundiert und integriert die Erkenntnisse<br />

klinisch-psychologischer Interventionsformen (Verhaltenstherapie, Gesprächspsychotherapie,<br />

Psychodrama und familientherapeutische Methoden). Die Behandlung erfolgt im Rahmen<br />

eines integrierten Modells, welches für Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige<br />

gleichermaßen geeignet ist und den Schwerpunkt der interaktionell-dynamischen Gruppentherapie<br />

hat.<br />

Stationäre Reha-Abklärung<br />

Indikation:<br />

Dauer:<br />

Suchtmittelbedingte Auffälligkeit<br />

2 bis 4 Wochen (Kostenträger: Krankenkasse)<br />

Psychotherapeutisch orientiertes Abklärungs- und Motivierungsprogramm, differenzierte medizinische,<br />

psychologische und soziale Diagnosestellung, Indikationsstellung für die weitere Behandlung,<br />

Behandlungsplanung und erste Umsetzung (Ziel: Bedarfsklärung und Indikationsstellung)<br />

Kurzzeitbehandlung<br />

Indikation:<br />

Dauer:<br />

Suchtmittelabhängigkeit bei weitgehend erhaltener beruflicher und<br />

sozialer Integration<br />

8 Wochen<br />

Schwerpunkt: Funktionalität, Aufrechterhaltung der Suchtmittelabhängigkeit klären;<br />

Alternativen entwickeln; Rückfallprophylaxe<br />

Auffang- und <strong>Wied</strong>erholungsbehandlung<br />

Mittelfristige Behandlung<br />

Indikation:<br />

Rückfall bzw. starke Rückfallgefährdung nach erfolgreich abgeschlossener<br />

Entwöhnungsbehandlung<br />

Indikation:<br />

Suchtmittelabhängigkeit und erhöhter Therapiebedarf (stärkere somatische Schäden,<br />

psychosomatische Zusatzdiagnosen oder erhebliche psychische und soziale Problematik)<br />

Dauer:<br />

6 bis 10 Wochen (bzw. 13 Wochen bei Drogenabhängigkeit)<br />

Dauer:<br />

10 bis 16 Wochen<br />

Kombinationsbehandlung:<br />

8 Wochen stationär; bis zu 26 Wochen ambulant in kooperierenden<br />

ambulanten Behandlungsstellen<br />

Mittel- bis langfristige Behandlung<br />

Indikation:<br />

Dauer:<br />

Suchtmittelabhängigkeit und stärkere Beeinträchtigungen (z. B. langfristige Suchtkarriere,<br />

polytoxikomane Abhängigkeit sowie stärkere Sozialisations- und Reifungsdefizite)<br />

14 bis 26 Wochen<br />

10<br />

11


<strong>Unser</strong> Leistungsspektrum<br />

Medizinische Versorgung und pflegerische Betreuung<br />

Therapeutische Leistungen<br />

Während der gesamten Behandlung werden die Patienten/Patientinnen durch einen jeweils<br />

zuständigen Bezugsarzt/-ärztin begleitet. <strong>Unser</strong>e medizinische Diagnostik bietet z. B. folgende<br />

Möglichkeiten:<br />

Gruppenpsychotherapie<br />

<strong>Unser</strong> zentrales Behandlungsinstrument ist die<br />

Gruppenpsychotherapie. Zehn bis zwölf Patienten/Patientinnen<br />

bilden eine halboffene Bezugsgruppe,<br />

die von ausgebildeten Psychotherapeuten/Psychotherapeutinnen<br />

(z. T. in Co-Therapie)<br />

im Therapieprogramm angeleitet wird.<br />

Einzelgespräche<br />

Nach besonderer Indikation sowie in individuellen<br />

Krisensituationen wird die Gruppenpsychotherapie<br />

durch begleitende Einzelpsychotherapie<br />

ergänzt. Regelmäßige Einzelgespräche mit<br />

dem Bezugstherapeuten unterstützen den Behandlungsprozess.<br />

Sport- und Bewegungstherapie<br />

Die sport- und bewegungstherapeutischen<br />

Angebote sind darauf ausgerichtet, die individuelle<br />

körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern,<br />

Funktionsdefizite auszugleichen und<br />

die Körperwahrnehmung zu schulen.<br />

Kreativ- und Gestaltungstherapie<br />

Kreativ- und gestaltungstherapeutische Angebote<br />

bieten dem Patienten die Möglichkeit, frühere<br />

Interessen und Neigungen wieder zu finden<br />

oder erstmals die kreativen Fähigkeiten zu entdecken<br />

und auszuprobieren.<br />

Informationsgruppen und Vorträge<br />

12<br />

• EEG (Hirnstrommessungen)<br />

• EMG/ENG<br />

(Messungen der Nervenfunktionen)<br />

• EKG (Messungen der Herzaktion)<br />

• Herzultraschall<br />

• Ultraschall: Bauchorgane und Schilddrüse<br />

• 24-Stunden-Blutdruckmessung<br />

• Belastungs-EKG (Ergometrie)<br />

• Lungenfunktionsprüfung<br />

• Klinisches Labor<br />

Als physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten<br />

stehen Krankengymnastik,<br />

Atemtherapie, Elektrotherapie (Hochvolt,<br />

Iontophorese, Interferenzstrom, Ultraschall)<br />

und Massage zur Verfügung.<br />

Nach besonderer Indikation werden diätetische<br />

Schulungen und Ernährungsberatungen<br />

in unserer Lehrküche durchgeführt.<br />

Der Einsatz unseres Pflegepersonals erfolgt<br />

im 24-Stunden-Dienst und orientiert sich<br />

an der Alltagssituation des Patienten/der<br />

Patientin und der Beeinträchtigung in lebenspraktischen<br />

Fähigkeiten. Aufgabe der pflegerischen<br />

Betreuung ist es, in Bezug auf die<br />

zukünftige alltägliche Lebenssituation des<br />

Patienten entsprechende Hilfen anzubieten.<br />

Indikative Gruppen<br />

Neben der Gruppenpsychotherapie und der<br />

einzeltherapeutischen Betreuung der Patienten/<br />

Patientinnen werden je nach Indikation spezifische<br />

Behandlungselemente, wie etwa Männerund<br />

Frauengruppen, Selbstsicherheitstraining,<br />

Körperwahrnehmung, Entspannungstraining,<br />

Raucherentwöhnung und ähnliches durchgeführt.<br />

Problemlöseorientierte Gruppen wie „Umgang<br />

mit Angst/Depression” oder „Stressbewältigung”<br />

ergänzen das Angebot.<br />

Ergo- und Arbeitstherapie<br />

In einer soziotherapeutisch angeleiteten und<br />

mit dem psychotherapeutischen Bereich verzahnten<br />

Arbeitstherapie werden berufliche<br />

Schlüsselqualifikationen trainiert, der berufliche<br />

<strong>Wied</strong>ereinstieg wird geplant und vorbereitet.<br />

Belastungserprobungen, interne und<br />

externe Praktika sowie ein gezielter Aufbau<br />

von Funktionen werden durchgeführt.<br />

Therapeutische und medizinische Vorträge<br />

sowie spezielle Informationsgruppen ergänzen<br />

das Therapieangebot durch Informationen zum<br />

Krankheitsbild, Krankheitsverlauf, zur Behandlung<br />

und gesunden Lebensführung.<br />

Angehörigen-Seminare<br />

Angehörigen-Seminare und Partnergespräche<br />

dienen der Einbeziehung des sozialen Umfeldes<br />

– insbesondere des Partners und der<br />

Familie – in die Behandlung. Neben der Informationsvermittlung<br />

zu Abhängigkeitsverlauf<br />

und Behandlung besteht auch die Möglichkeit,<br />

aktuelle Partnerschafts- und Familienkonflikte<br />

zu klären sowie problematische Interaktionsmuster<br />

zu bearbeiten.<br />

Begleitende Sozialarbeit<br />

Der therapiebegleitenden Sozialarbeit ist ein<br />

besonderes Augenmerk gewidmet, um günstige<br />

Bedingungen für eine weitgehende berufliche<br />

und soziale <strong>Wied</strong>ereingliederung zu schaffen.<br />

Schwerpunkte sind das Abklären der beruflichen<br />

und finanziellen Situation mit entsprechenden<br />

Hilfeangeboten im Bedarfsfall, Klärung von<br />

Rechtsangelegenheiten sowie Einleiten von<br />

Nachsorgemaßnahmen.<br />

13


<strong>Unser</strong> Leistungsspektrum<br />

Spezifische Behandlungsangebote<br />

14<br />

Stationäre Reha-Abklärung<br />

Mit diesem Konzept werden Menschen mit<br />

suchtmittelbedingter Auffälligkeit bereits in<br />

einem frühen Stadium der Missbrauchs- bzw.<br />

Abhängigkeitsproblematik angesprochen. Das<br />

Angebot richtet sich in erster Linie an Menschen,<br />

die sozial – z. B. am Arbeitsplatz –<br />

suchtmittelbedingt auffällig geworden sind.<br />

Im Rahmen einer frühzeitigen Intervention<br />

erhalten sie eine fachlich-diagnostische Bewertung<br />

der jeweiligen Problematik und entwickeln<br />

die Bereitschaft zu einer adäquaten<br />

Behandlung. Kostenträger dieses Programms<br />

sind die Krankenkassen.<br />

Auffang- und <strong>Wied</strong>erholungsbehandlung<br />

Für Patienten/Patientinnen, die nach einer<br />

stationären Entwöhnungsbehandlung stark<br />

rückfallgefährdet sind bzw. bereits einen<br />

Rückfall erlitten haben, bieten wir eine spezielle<br />

Auffang – bzw. <strong>Wied</strong>erholungsbehandlung<br />

an. In einem sechs bis zehn Wochen<br />

(13 Wochen bei Drogenabhängigkeit) dauernden<br />

Programm werden mit Hilfe einer individuellen<br />

Rückfallanalyse die Hintergrundbedingungen<br />

des Rückfalls geklärt sowie im<br />

Rahmen der Rückfallprophylaxe Bewältigungsstrategien<br />

für persönliche Risikosituationen<br />

erarbeitet.<br />

Sucht und Psychosomatik<br />

Wir bieten ein spezielles Therapieprogramm<br />

für Patienten/Patientinnen mit substanzbedingten<br />

Abhängigkeitsstörungen und begleitenden<br />

psychosomatischen Erkrankungen an.<br />

Behandelt werden Patienten/Patientinnen<br />

mit diagnostizierter, manifester Suchtmittelabhängigkeit,<br />

aber auch Patienten/Patientinnen,<br />

deren Krankheitseinsicht hinsichtlich<br />

einer Abhängigkeitserkrankung bislang nur<br />

eingeschränkt erarbeitet werden konnte.<br />

Neben der Bearbeitung der individuellen<br />

Hintergrundthematik vermitteln wir alternative<br />

Möglichkeiten für den Umgang mit physischen<br />

und psychischen Befindlichkeitsstörungen.<br />

Dem eher häufig anzutreffenden Festhalten<br />

der Patienten/Patientinnen an einer medikamentösen<br />

Behandlung begegnen wir – je<br />

nach individueller Indikation – anfangs auch<br />

gewährend, jedoch mit dem langfristigen Ziel,<br />

die Medikamenteneinnahme, soweit dies aus<br />

medizinischer Sicht vertretbar ist, zu reduzieren<br />

bzw. völlig abzusetzen.<br />

Ressourcenaktivierung und<br />

Belastungserprobung (RABE)<br />

Dieses Behandlungskonzept ist ausgerichtet<br />

auf Patienten/Patientinnen, die seit längerer<br />

Zeit arbeitslos sind, gravierende Schwierigkeiten<br />

am Arbeitsplatz haben oder eine berufliche<br />

Neu- oder Erstorientierung brauchen. Es<br />

bietet die Möglichkeit, unter therapeutischer<br />

Begleitung interne und externe Praktika zu<br />

absolvieren, um so den Zugang zu eigenen<br />

Interessen und Fähigkeiten herzustellen und<br />

die eigene Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit<br />

unter realistischen Bedingungen zu erproben<br />

und auszubauen. Ein Ziel der Maßnahme<br />

ist, die Chancen der Vermittlung auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu erhöhen.<br />

Übungsfirmen Café Klatsch und<br />

Café NaSowas<br />

Einen stärker handlungsorientierten und<br />

arbeitsplatzbezogenen Ansatz bieten unsere<br />

beiden Übungsfirmen mit vielfältigen Trainingsmöglichkeiten.<br />

Neben der Erprobung von<br />

Fähigkeiten und Belastbarkeit ist eine gezielte<br />

Vorbereitung auf Arbeitsfelder möglich.<br />

Entwöhnungsbehandlung unter<br />

Opioid-Substitution<br />

Dieses Programm richtet sich an Patienten/<br />

Patientinnen, die in Folge ihrer Opioidabhängigkeit<br />

in einer ambulanten Substitution<br />

erfolgreich stabilisiert werden konnten. Es<br />

sind Patienten/Patientinnen, die allerdings<br />

noch nicht in der Lage sind, ersatzlos auf das<br />

sie stabilisierende Konsumverhalten zu verzichten.<br />

Sie sind aber an einer langfristig abstinenzorientierten<br />

Entwöhnungsbehandlung<br />

interessiert.<br />

Die Besonderheit unseres integrierten <strong>Therapiekonzept</strong>es<br />

stellt eine günstige Rahmenbedingung<br />

dar für die gemeinsame Behandlung<br />

substituierter und abstinenter Patienten.<br />

Folgende Bedingungen sollten erfüllt sein:<br />

• versicherungsrechtliche/persönliche<br />

Voraussetzungen für eine medizinische<br />

Rehabilitation unter Opioid-Substitution<br />

• erfolgreiche Teilnahme an einem ambulanten<br />

Substitutionsprogramm nach<br />

gesetzlich vorgegebenen Richtlinien<br />

• der Wunsch langfristig Abstinenz<br />

zu erreichen<br />

• Dosisstabilität des Substitutionsmittels<br />

äquivalent zu 60 mg/d Methadon bei<br />

Behandlungsbeginn<br />

15


Lage der <strong>Kliniken</strong> <strong>Wied</strong><br />

Facheinrichtung für psychosomatische Medizin<br />

Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen<br />

Im Mühlental · 57629 <strong>Wied</strong><br />

Telefon: 02662/806-121<br />

Telefax: 02662/806-124<br />

eMail: info@kliniken-wied.de<br />

web: www.kliniken-wied.de<br />

Seit 2003 zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 und Qualitätsrichtlinien DEGEMED/FVS<br />

Stand: 04/2010

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