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Ausgebrannt und müde? - Kneippbund

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ERNÄHRUNG<br />

Ein Service der Österreichischen Apothekerkammer<br />

<strong>Ausgebrannt</strong><br />

<strong>und</strong> müde?<br />

Burnout: körperliche <strong>und</strong> seelische<br />

Folgeerscheinungen unserer Arbeitswelt<br />

Mit dem Begriff „Burnout“ fand eine Bezeichnung<br />

Eingang in die Ges<strong>und</strong>heits-Berichterstattung, die eigentlich<br />

gar keine Krankheit beschreibt!<br />

Mag. pharm.<br />

Dr. Alfred Klement<br />

Im international anerkannten Diagnoseschlüssel<br />

(ICD-10) der WHO (Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation)<br />

kommt<br />

„Burnout“ nicht vor.<br />

Der Begriff bedeutet nämlich nur einen<br />

Risikozustand von Menschen, die durch<br />

ihre Arbeitssituation überlastet <strong>und</strong> erschöpft<br />

sind. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Psychiatrie, Psychotherapie <strong>und</strong><br />

Nervenheilk<strong>und</strong>e (DGPPN) warnt vor der<br />

unkritischen Verwendung des Begriffs.<br />

Mit ihm werden nämlich gerne sämtliche<br />

psychischen Störungen, die im Zusammenhang<br />

mit einer Arbeitsbelastung<br />

stehen, verwendet. Es fällt den Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen sichtlich<br />

leichter über psychische Probleme<br />

zu sprechen, wenn sie ihren Zustand<br />

als berufliche Überlastung deklarieren<br />

können.<br />

Das <strong>Ausgebrannt</strong> sein <strong>und</strong> die<br />

Depression<br />

Leider hat das „Burnout-Syndrom“ mit<br />

der potenziell lebensgefährlichen Krankheit<br />

Depression manches gemeinsam,<br />

womit sich die gefährlichere Erkrankung<br />

mit einer harmloseren „tarnt“. Übrigens<br />

kann „Burnout“ aber auch als Frühsymptom<br />

oder Folge von Krankheiten wie<br />

Multiple Sklerose, beginnender Demenz,<br />

Krebs oder Psychosen vorkommen.<br />

Es ist nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass viele<br />

Menschen, die über „Burnout“ klagen,<br />

tatsächlich an einer depressiven Erkrankung<br />

leiden. Alle für die Depression<br />

charakteristischen Krankheitszeichen<br />

liegen vor, wozu auch immer<br />

das Gefühl tiefer Erschöpftheit gehört.<br />

Für den Patienten ist die Einordnung<br />

der Symptome schwierig.<br />

Wenn Gefühle, Zeit <strong>und</strong><br />

Energie „gefrieren“, sucht<br />

man selbstverständlich nach<br />

Auslösern <strong>und</strong> viel Arbeit ist<br />

da die am nächsten liegende<br />

Erklärung. Eine Depression<br />

kann aber auch Folge eines<br />

„Burnouts“ sein, genauso wie Alkoholmissbrauch,<br />

Angststörungen, Ohrensausen<br />

oder Bluthochdruck.<br />

Bei der Entwicklung zu einem Burnout-<br />

Syndrom lassen sich 12 unterschiedliche<br />

Phasen in drei Gruppen unterscheiden:<br />

Gruppe 1 mit Tendenzen zur Verstärkung<br />

einer bestehenden Neigung<br />

für ein „Burnout“<br />

3 Latenter Drang sich <strong>und</strong> anderen etwas<br />

beweisen zu wollen.<br />

3 Extremes Leistungsstreben, um besonders<br />

hohe Erwartungen zu erfüllen.<br />

3 Überarbeitung mit Vernachlässigung<br />

persönlicher Bedürfnisse.<br />

3 Überspielen oder Übergehen innerer<br />

Probleme <strong>und</strong> Konflikte.<br />

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10/2012


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3 Suizid-Gedanken als Ausweg aus<br />

dieser Situation, akute Gefahr eines<br />

mentalen <strong>und</strong> körperlichen Zusammenbruchs.<br />

Vorsicht<br />

Eine Müdigkeitsdauer über 4 Wochen<br />

hinaus steht meist mit der Psyche in<br />

Verbindung <strong>und</strong> sollte zum Arzt führen.<br />

Folgende Anzeichen sprechen dafür:<br />

3 Depressive Verstimmung zeichnet sich<br />

durch Müdigkeit, Antriebslosigkeit,<br />

Lustlosigkeit, <strong>und</strong> Schlafstörungen<br />

aus. Ein typisches Zeichen für die Depression<br />

ist, dass sich die Betroffenen<br />

an nichts erfreuen können <strong>und</strong> im<br />

Beruf oder Haushalt nichts weiterbringen.<br />

Bei der Depression fehlt die<br />

innere Abneigung gegen K<strong>und</strong>en oder<br />

Besucher, die für das „Burnout“ so<br />

charakteristisch ist.<br />

Foto: © Clidealer<br />

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Es gilt, aus dem Teufelskreis eines Burnouts<br />

3 Psychische Belastungen – vor allem<br />

der Frauen durch Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

– unsichere Arbeitsplätze <strong>und</strong> beruflicher<br />

Stress, schaffen ein Klima der<br />

Überforderung. Es ist daher nicht erstaunlich,<br />

dass psychische Faktoren in<br />

75 % der Fälle Auslöser der Müdigkeit<br />

sind!<br />

3 Nicht zu vergessen: Hypotonie kommt<br />

als Ursache für Müdigkeit vor allem<br />

bei jüngeren Menschen in Frage.<br />

auszubrechen – bevor man mit massiven<br />

Krankheitszeichen kämpft!<br />

Gruppe 2 mit Anzeichen der Verschlechterung<br />

des Befindens<br />

3 Zweifel am eigenen Wertesystem <strong>und</strong><br />

an früheren Hobbys <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en.<br />

3 Verleugnung aufkeimender Probleme,<br />

Intoleranz <strong>und</strong> Geringschätzung<br />

anderer.<br />

3 Innerer Rückzug <strong>und</strong> Reduktion<br />

sozialer Kontakte auf ein Minimum.<br />

Gruppe 3 mit massiven Krankheitszeichen<br />

3 Änderung der Persönlichkeit durch<br />

Kontaktverlust mit sich selbst <strong>und</strong><br />

Anderen.<br />

Innere Leere <strong>und</strong> verzweifelte Versuche,<br />

diese Gefühle durch Überreaktionen<br />

zu überspielen wie Sexualität,<br />

Essgewohnheiten, Alkohol <strong>und</strong><br />

Drogen.<br />

Die „Antistresswurzel“ Ginseng<br />

Die Ginsengwurzel kommt bei Überforderung<br />

<strong>und</strong> Erschöpfungszuständen<br />

zum Einsatz, wobei sie die außergewöhnliche<br />

Eigenschaft besitzt, adaptogen zu<br />

wirken.<br />

Das bedeutet, dass bei mehrwöchiger Einnahme<br />

die physischen <strong>und</strong> psychischen<br />

Vorgänge soweit „adaptiert“ werden, dass<br />

man belastungsresistenter wird. Spitzensportler<br />

machen z. B. von dieser Wirkung<br />

Gebrauch, weil sie nicht Gefahr laufen,<br />

wegen Dopings ausgeschlossen zu<br />

werden. Man erreicht nämlich nur sein<br />

physiologisch vorgegebenes Leistungsniveau<br />

<strong>und</strong> nicht mehr.<br />

3 Verhaltensänderung, Gefühl der Wertlosigkeit,<br />

wachsende Ängstlichkeit.<br />

3 Depression mit Gleichgültigkeit,<br />

Hoffnungslosigkeit <strong>und</strong> Erschöpfung.<br />

Andererseits lässt die Zunahme der Merk<strong>und</strong><br />

Konzentrationsfähigkeit die „Kopf-<br />

p<br />

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arbeiter“ ermüdungsfreier zu Werk gehen<br />

<strong>und</strong> die verbesserte Immunantwort ist<br />

für Patienten mit Infekten <strong>und</strong> nach<br />

operativen Eingriffen bedeutsam. Woher<br />

kommt eigentlich diese ungewöhnliche<br />

Arzneipflanze mit der interessanten<br />

Wirkung?<br />

Ginseng seit mehr als 1.900 Jahren in<br />

Verwendung<br />

Die Ginsengwurzel ist ein wichtiger Bestandteil<br />

der traditionellen chinesischen<br />

Medizin <strong>und</strong> erfreute sich derartiger Beliebtheit,<br />

dass sie fast ausgerottet wurde.<br />

Deshalb hat man früh begonnen, Kulturen<br />

anzulegen. Auf diese Weise kommt<br />

Ginseng schon seit Jahrh<strong>und</strong>erten aus<br />

feldmäßigem Anbau, wobei der qualitativ<br />

hochwertigste aus Südkorea (Panax<br />

Ginseng) stammt.<br />

Bis zur Ernte muss man 4 -7 Jahre warten,<br />

um Wurzeln in entsprechender Qualität zu<br />

bekommen. Zu den Anbaubedingungen<br />

gehört u. a. Halbschatten, denn Ginseng<br />

gehört zur Familie der schattenliebenden<br />

Efeugewächse <strong>und</strong> muss daher sorgsam<br />

unter Strohdächern kultiviert werden. Die<br />

Pflanze wird etwa 40 – 60 cm hoch <strong>und</strong><br />

besitzt einen Wurzelstock samt Nebenwurzeln,<br />

der mit Phantasie menschlichen<br />

Figuren ähnelt.<br />

Wegen des hohen Preises ist es verlockend,<br />

auch andere Ginsengarten zu<br />

verwenden wie den amerikanischen<br />

Ginseng (P. quinquefolium), den südchinesischen<br />

Ginseng (P. pseudoginseng<br />

var. Notoginseng) oder den<br />

japanischen Ginseng (P. pseudoginseng<br />

subp. Japonicus). Sie alle besitzen ein<br />

ähnliches Wirkstoffspektrum, sind aber<br />

mit dem echten Ginseng nicht ident.<br />

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze<br />

Reihe von Ersatzmitteln, die aber nicht<br />

die qualitätsbestimmenden Inhaltsstoffe<br />

(Ginsenoside) enthalten. Da<br />

die Ginsengextrakte in Arzneimitteln<br />

gleichbleibenden qualitativen Mindestanforderungen<br />

entsprechen müssen,<br />

sind sie fälschungssicherer als sonstige<br />

Handelsware. Wer im Zweifel sicher<br />

gehen will, greift zu einem Markenpräparat,<br />

am besten mit Arzneimittelstatus.<br />

,,<br />

,,<br />

Hausfrau, Mutter, Beruf – besonders Frauen sind<br />

von latenter Überforderung betroffen – zahlreiche<br />

Arzneipflanzen können die Folgen lindern.<br />

Ginsengwurzelextrakte <strong>und</strong> ihre Anwendung<br />

Die schon erwähnten Ginsenoside<br />

kommen ausschließlich im Ginseng vor<br />

<strong>und</strong> ihr Gehalt steigt mit dem Alter der<br />

Pflanze steil an. Nach 4 Jahren beträgt<br />

der Ginsenosidgehalt erst 1,5 %, nach 6<br />

Jahren werden schon 8 % erreicht! Arzneiliche<br />

Ginsengextrakte in Kapseln werden<br />

am Morgen <strong>und</strong> zu Mittag eingenommen.<br />

Es ist aber auch möglich, die Tagesdosis<br />

auf einmal zu schlucken. Zu den hervorzuhebenden<br />

Eigenschaften solcher Extrakte<br />

zählt die unübliche Tatsache, dass<br />

eine Steigerung der Dosis nicht mit<br />

einer Wirkungssteigerung verb<strong>und</strong>en<br />

ist! Wegen der verzögert einsetzenden<br />

Wirkung nach 8 – 12 Wochen wird eine<br />

kurmäßige Anwendung empfohlen, die<br />

nach einer Pause wiederholt werden kann.<br />

Ginsengextrakte sollen nicht unmittelbar<br />

mit Koffein zur Anwendung kommen,<br />

weil in diesem Zusammenhang von einem<br />

„Ginsengmissbrauchsyndrom“ berichtet<br />

wurde. Es besteht aus Bluthochdruck,<br />

Nervosität, Schlaflosigkeit, morgendlichen<br />

Beinödemen <strong>und</strong> Durchfall. Bevor<br />

man ein Ginsengpräparat in der Apotheke<br />

erwirbt, sollte man sich übrigens<br />

vergewissern, ob der Blutdruck normal ist,<br />

denn das Extrakt wirkt leicht blutdrucksteigernd<br />

<strong>und</strong> ist daher für Hypertoniker<br />

nicht empfehlenswert.<br />

„Rhodiola rosea“ – Trockenextrakt<br />

Im Gegensatz zu Ginseng ist die Rosenwurz<br />

in Mitteleuropa noch wenig bekannt.<br />

Erst Seit September 2009 gibt es sie als<br />

Arzneimittel in Österreich. Die Rosenwurz<br />

wird medizinisch traditionell in<br />

den nördlichen Teilen von Europa, vor<br />

allem in Sibirien <strong>und</strong> skandinavischen<br />

Ländern angewendet <strong>und</strong> ist erst in letzter<br />

Zeit bei uns bekannt geworden. Rhodiola<br />

Foto: © 123RF - BlueOrange Studio<br />

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rosea radix entstammt der T<strong>und</strong>renlandschaft<br />

<strong>und</strong> benötigt ähnlich lange Zeit zur<br />

Reife (5 Jahre) wie die Ginsengwurzel.<br />

Zur Ernte lassen sich aufwandmindernd<br />

Planierraupen einsetzen.<br />

Herkunft <strong>und</strong> Wirkweise<br />

Ihren Namen „Rosenwurz“ verdankt die<br />

Pflanze dem rosenähnlichen Geruch beim<br />

Anschneiden des Wurzelstockes. Eigentlich<br />

gehört sie in die Familie der Dickblattgewächse<br />

(Crassulaceae). Als widerstandsfähige<br />

Hochgebirgspflanze findet<br />

man sie in den Gebirgen Europas, Amerikas<br />

<strong>und</strong> Asiens bis zu einer Höhe von<br />

2.300 m <strong>und</strong> in arktischen Regionen.<br />

Die Rosenwurz wird 5 - 25 cm groß, besitzt<br />

blaugrüne fleischige Blätter <strong>und</strong> liefert<br />

den knollenartigen Wurzelstock als<br />

Droge. Bis dato sind sechs Inhaltsstoffgruppen<br />

bekannt: Phenylpropanoide<br />

(Untergruppe „Rosavine“), Phenylethanole,<br />

Flavonoide, Monoterpene, Triterpene<br />

<strong>und</strong> phenolische Säuren. Schon die<br />

Wikinger nahmen sie bei ihren Seereisen<br />

zur Stärkung der Ausdauer <strong>und</strong> Kräfte<br />

mit. Zahlreiche skandinavische <strong>und</strong> slawische<br />

Publikationen ab 1960 liegen vor.<br />

1989 erfolgte die Aufnahme ins russische<br />

Arzneibuch.<br />

Ähnlich wie Ginseng dürfte der Rosenwurzelextrakt<br />

als Adaptogen wirken, das<br />

die Anpassungsfähigkeit des Organismus<br />

gegen außergewöhnliche Belastungen<br />

verbessert <strong>und</strong> die Widerstandskraft erhöht.<br />

Dazu werden zwei Einnahmen pro Tag<br />

empfohlen, die erste vor dem Frühstück,<br />

die zweite vor dem Mittagessen (mindestens<br />

30 Minuten davor,<br />

mit einem Glas Wasser).<br />

Die Anwendungsbeschreibung<br />

des traditionellen<br />

pflanzlichen<br />

Arzneimittels umfasst<br />

geistige <strong>und</strong> körperliche<br />

Begleitbeschwerden<br />

bei Stress <strong>und</strong> seine<br />

Anwendung beruht ausschließlich<br />

auf langjähriger<br />

Erfahrung. Klinische<br />

Studien waren<br />

bei der Zulassung als<br />

traditionelles Arzneimittel – gemäß den<br />

Richtlinien des europäischen Arzneimittelgesetzes<br />

– nicht einzureichen, aber sie<br />

liegen vor, wie zum Beispiel jene von Olson<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />

Die Studie stammt aus dem nordeuropäischen<br />

Raum (Olsson et al.,<br />

2009) <strong>und</strong> wurde mit einem ähnlichen<br />

Rosenwurz-Extrakt nach den modernen<br />

Anforderungen durchgeführt, d. h.<br />

randomisiert, doppelblind, placebokontrolliert<br />

mit Parallelgruppen-Design.<br />

30 Patienten mit Erschöpfungssyndrom<br />

erhielten am Morgen <strong>und</strong> zu Mittag je 2<br />

Tabletten (1 Tablette: 144 mg Trockenextrakt),<br />

die anderen 30 Placebo. Die<br />

Studiendauer betrug 28 Tage.<br />

Das Ergebnis war, dass es mit dem Rosenwurz-Präparat<br />

zur Erhöhung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit, besonders der<br />

Konzentrationsfähigkeit <strong>und</strong> zum Rückgang<br />

der Cortisol-Reaktion nach dem<br />

Aufwachen kam. Cortisol ist ein körpereigenes<br />

Hormon, das in Stress-Situationen<br />

freigesetzt wird („Stresshormon“) <strong>und</strong> als<br />

Messlatte für die Stressreduktion benutzt<br />

werden kann. Es wird im Zusammenhang<br />

mit körperlicher Anstrengung, Depression,<br />

aber auch beim morgendlichen<br />

Erwachen (ca. 60 Min. lang) verstärkt ins<br />

Blut abgegeben <strong>und</strong> lässt sich einfach im<br />

Speichel bestimmen.<br />

Patienten mit einem „Burnout“-Syndrom<br />

zeigen eine besonders starke Cortisol-<br />

Aufwachreaktion. Eine Senkung dieser<br />

Reaktion signalisiert „Antistress“-Effekte.<br />

Bis auf einzelne Überempfindlichkeitsreaktionen<br />

<strong>und</strong> Senkung des Blutzuckers<br />

(Hypoglykämie) sind keine anderen<br />

Ginseng getrocknet Rosenwurz Johanniskraut<br />

Nebenwirkungen berichtet worden. Sollte<br />

innerhalb von 14 Tagen keine Besserung<br />

eintreten, ist ein Arztbesuch anzuraten.<br />

Weitere Arzneipflanzen<br />

Zahlreiche Arzneipflanzen können die<br />

verschiedenen Folgen einer latenten<br />

psychischen Überforderung lindern.<br />

Außer Ginseng <strong>und</strong> Rosenwurz mit ihrer<br />

besonderen „adaptogenen“ Wirkung sind<br />

es noch Hopfen <strong>und</strong> Baldrian gegen die<br />

vielfach begleitend auftretenden Schlafstörungen.<br />

Psychopharmaka wirken zwar<br />

rascher, haben aber als „chemische Keule“<br />

zahlreiche Nebenwirkungen.<br />

Gegen die depressive Verstimmung mit<br />

ihren Begleiterscheinungen lässt sich<br />

erfolgreich Johanniskraut einsetzen. In<br />

leichten bis mittelschweren Fällen von depressiven<br />

Zuständen wurde nach zwei bis<br />

vier Wochen kontinuierlicher Einnahme<br />

tatsächlich eine relevante Besserung des<br />

Beschwerdespektrums an Hand einer<br />

Punktetabelle festgestellt. Ein Vorteil:<br />

Man muss bei Johanniskraut keine Gewichtszunahme<br />

oder Beeinträchtigung<br />

der Fahrfähigkeit befürchten, die sonst<br />

bei den chemisch-synthetischen Antidepressiva<br />

immer wieder zu beobachten<br />

ist.<br />

Die moderne Phytotherapie bietet uns<br />

viele Möglichkeiten, aus dem Teufelskreis<br />

eines Burnouts auszubrechen, <strong>und</strong><br />

hilft damit, auch eine Lebensstiländerung<br />

einleiten zu können. Genaue Kenntnis<br />

über die Wirkungen ist Voraussetzung<br />

für eine ges<strong>und</strong>heitsfördernde Wirkung!<br />

Fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren<br />

Apotheker!<br />

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