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oder verklausuliert »Ich« sagt: »Möcht’ ich ein Komet sein?« und<br />

»Wenn einer in den Spiegel siehet«.<br />

Henzes Werk wurde am 26. November 1958 in Hamburg uraufgeführt,<br />

unter Mitwirkung von Julian Bream und Peter Pears. Nur<br />

sechs Tage sind vergangen seit der Premiere der Brittenschen<br />

Hölderlin-Fragmente auf Schloss Wolfsgarten! Gewidmet ist die<br />

Kammermusik 1958 Benjamin Britten, »dessen Musik ich«, wie<br />

Henze feststellt, »damals derartig verehrte, dass man es an einigen<br />

Stellen in meiner eigenen deutlich hören kann, wenn auch<br />

in dieser Kammermusik zum ersten Male wohl so richtig ›outspokenly‹«.<br />

Henze hatte Britten kurz zuvor in Wolfsgarten kennengelernt,<br />

bei »Lu« – wie Prinz Ludwig wohl allenthalben genannt<br />

wurde – und »Tante Peg« (Margaret Geddes!).<br />

Hans Werner Henze:<br />

Three Auden Songs<br />

Wir spüren: Unser heutiges Konzertprogramm ist von einem<br />

ganzen Geflecht roter Fäden durchzogen. Einen dieser »Fäden«<br />

stellt in der Tat »Tante Peg« dar, denn zu ihrem 70. Geburtstag<br />

komponierte Hans Werner Henze im Jahr 1983 seine Three Auden<br />

Songs. Den berühmten Dichter Wystan Hugh Auden und seinen<br />

damaligen Lebensgefährten Chester Kallman hatte Henze bereits<br />

1951 auf Ischia kennengelernt: Die beiden Literaten entspannten<br />

sich dort nach der erfolgreichen Premiere von Strawinskys The<br />

Rake’s Progress, dessen Libretto sie gemeinsam verfasst hatten.<br />

Beim jungen Henze hinterließ diese Reise einen so starken Eindruck,<br />

dass er sich zwei Jahre später entschloss, seinen Wohnsitz<br />

nach Italien zu verlegen. Auch Auden verbrachte viele Jahr<br />

hindurch jeden Sommer auf Ischia, und an diese Welt gemahnt<br />

das erste der drei Lieder Henzes, wenngleich sich der ›Gegenstand‹<br />

der Betrachtung zunächst nicht weltbewegend ausnimmt:<br />

Hinter den Initialen L. K. A. verbirgt sich Audens Katze – Lucina<br />

Kallman Auden! –, an die sich der Dichter mit zärtlichen Worten<br />

erinnert und der er in fast grotesker Überzeichnung (wodurch er<br />

das kleine Ereignis bewusst in einen großen Rahmen stellt) den<br />

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