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MITTEILUNGS - Kolpingwerk Südtirol

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Blatt<br />

<strong>MITTEILUNGS</strong><br />

NR.4<br />

SOMMER


ZUM GELEIT<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

2 Zum Geleit<br />

3 Sommer<br />

4 Familienwanderung in Pfelders<br />

6 Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung<br />

8 Treu Kolping<br />

10 Europas Identität – der Beitrag der christlichen Kultur zu Europas<br />

Vielfalt und Einheit<br />

12 11. Internationales Kolping-Fußballturnier in Meran<br />

13 Generalratstagung in Bukoba-Tansania<br />

16 Zentralkonferenz Kolping Schweiz in Olten<br />

17 Kolpingtag des <strong>Kolpingwerk</strong>es Südtirol<br />

18 Jugendseiten<br />

23 Kinder- und Jugendanwalt Simon Tschager<br />

25 Projekt des Monats - Ruanda: Gemeinsam anpacken<br />

25 Schulschluss im Mädchenheim Marianum<br />

26 32. Europaseminar des <strong>Kolpingwerk</strong>es in Straßburg<br />

27 Briefmarken für Ausbildung<br />

28 Mitgliederversammlung Verband der Kolpinghäuser Deutschlands eV<br />

29 Zeltplatz Graun<br />

30 Aus aller Welt<br />

35 Termine<br />

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Ich will am Ball bleiben<br />

Über Wochen war die Fußballweltmeisterschaft<br />

in Südafrika das Thema,<br />

das alle Medien beschäftigt hat.<br />

Alt und Jung fieberten den Spielen<br />

entgegen! Wer wird Weltmeister<br />

werden?<br />

Sport gehört zu den schönsten Nebensachen<br />

der Welt. Gott hat uns<br />

geschaffen; er hat uns Leib und<br />

Seele, Augen, Ohren und alle Glieder,<br />

Vernunft und alle Sinne gegeben,<br />

sicher nicht, damit wir unseren<br />

Leib verfetten lassen, sondern um<br />

ihn, mit Vernunft und allen Sinnen<br />

gesund, lebendig und beweglich erhalten,<br />

aktiv und nicht nur passiv<br />

als Zuschauer im Stadion oder vor<br />

dem Bildschirm. Wir freuen uns an<br />

der Schönheit eines menschlichen<br />

Körpers und an dem Spiel der Kräfte.<br />

Wir lernen uns selbst zu beherrschen,<br />

wir üben Fairness und Kameradschaft.<br />

Sport kann Menschen<br />

und Völker verbinden, Sport ist aus<br />

der modernen Medizin und Pädagogik<br />

nicht wegzudenken.<br />

Freilich hat der Sport auch seine<br />

Gefahren. Er kann krank machen,<br />

verletzen und töten, zum Beispiel<br />

auf Rennpisten und in den Boxringen.<br />

Sportkanonen, heute noch auf<br />

den Siegespodesten gefeiert, sind<br />

morgen vergessen.<br />

Am meisten fasziniert der Fußball<br />

die Massen. Die deutsche Nationalelf<br />

sang: „Fußball ist unser Leben!“<br />

Doch damit ist der Mund zu voll<br />

genommen. Nicht einmal das halbe<br />

Leben ist der Fußball, nur ein winziger,<br />

wenn auch schöner Bruchteil.<br />

2


SOMMER<br />

Ein Sommertag<br />

Ein Sommertag, so wunderschön<br />

wer möchte da nach innen gehn<br />

So warm und herrlich ist die Luft<br />

Vom Nachbarn rüber zieht ein Duft<br />

Es riecht nach Essen, feinen Sachen<br />

die halt beim Grillen Freude machen<br />

So lebts sich schön in dieser Zeit<br />

Ein Sommertag, er geht noch weit<br />

Aber er kann ein Spiegel des Lebens<br />

sein, aus dem Spielregeln des Lebens<br />

abzuleiten sind.<br />

Gott hat mich auf meinen Platz gestellt.<br />

Seine Regeln wollen beachtet<br />

werden. Ich habe einen Auftrag, für<br />

den ich trainiere. Ich will am Ball<br />

bleiben. Ich will mich einsetzen.<br />

Ich will nicht abseits stehen. Ich bin<br />

kein Einzelkämpfer. Ich stehe in einer<br />

Mannschaft. Sie wartet auf mein<br />

Zuspiel. Zusammenspiel ist wichtig.<br />

Ich bin verletzbar und die anderen<br />

auch. Jedes Foul stört das Leben.<br />

Der Gegner ist nicht mein Feind,<br />

sondern Mensch wie ich. Darum<br />

will ich meine Angriffslust zügeln<br />

und Konflikte ehrlich lösen – wenn<br />

es sein muss, mit einem unparteiischen<br />

Schiedsrichter. Ich will mich<br />

nicht steuern lassen vom Urteil der<br />

Masse, von ihrem Lob oder Tadel.<br />

Meine Siege sollen mich nicht überheblich<br />

machen, meine Niederlagen<br />

mich nicht verbittern. Ein Wettkämpfer<br />

Gottes möchte ich sein, der<br />

darin Meister wird, sich einzusetzen<br />

für ein besseres, menschliches<br />

Leben. Aber der endgültige Siegespreis<br />

winkt im Himmel!<br />

■ Zentralpräses<br />

Kan. Johannes Noisternigg<br />

Sommerwind<br />

Gerhard Ledwina<br />

Wenn der Sommerwind so lau<br />

über Wiesen, Blätter streicht<br />

und der Himmel azurbalu<br />

einem Meer der Träume gleicht,<br />

weiße Wolkenschäfchen treiben,<br />

die Gedanken hängen bleiben<br />

im beseelten Glückserleben ,<br />

wird das Herz im Takt erbeben.<br />

Ingrid Riedl<br />

3


SÜDTIROL<br />

Familienwanderung in Pfelders<br />

Ein herrlicher, sonniger, aber auch<br />

sehr heißer Sonntag, 11. Juli! Kolping<br />

lädt ein zur Familienwanderung<br />

nach Pfelders im Passeiertal. Bereits<br />

fast vor einem Jahr wurde dieser Tag<br />

ausgewählt und er fand am richtigen<br />

Tag statt. Es war ein schöner Sommer-<br />

Sonntag, wie man sich ihn nur wünschen<br />

kann. So wurde in Zusammenarbeit<br />

zwischen Kolpingsfamilie Meran<br />

und <strong>Kolpingwerk</strong> Südtirol dieser Wandertag<br />

organisiert. Bereits nach 10.00<br />

Uhr fanden sich viele Teilnehmer aus<br />

den verschiedenen Kolpingsfamilien<br />

unseres Landes in Pfelders ein, parkten<br />

ihr Auto oder verließen, da sie gemeinsam<br />

gefahren sind, den Bus und<br />

machten sich auf den Weg.<br />

Als Route war eine leichte Wanderung<br />

vom Parkplatz über einen Teil des Meraner<br />

Höhenwegs zum Lazinser Hof<br />

bzw. zu den Steinmahdern vor der Lazinser<br />

Alm ausgewählt worden. Eine<br />

größere Gruppe wanderte schon etwas<br />

anspruchsvoller zur Faltschnalalm bis<br />

zum Ziel bei den Steinmahdern. Die<br />

dritte, die anspruchsvollst Wanderung<br />

führte über die Kombibahn Grünboden<br />

zum Panoramaweg und dann zum Ziel<br />

bei den Steinmahdern.<br />

Die Kolpinger trafen nicht alle gleichzeitig<br />

ein; so gelang es den engagierten<br />

Mitarbeitern der Kolpingsfamilie<br />

Meran ganz leicht die hungrigen „Mäuler“,<br />

als sie ankamen, zu stillen und<br />

es musste niemand lange warten, um<br />

sich in der herrlichen Natur der Umgebung,<br />

unter der Hohen Weiße und<br />

der Lodnerspitze zu erholen und sich<br />

auszuruhen.<br />

Einige waren über 2 Stunden unterwegs,<br />

die anderen schafften die gesamte<br />

Wanderung in einer Stunde. Es<br />

herrschte eine gute Stimmung! Nur am<br />

Nachmittag zogen Regenwolken - Gewitterwolken<br />

- auf und einige der Teilnehmer<br />

bekamen Angst und verließen<br />

fast fluchtartig den herrlichen Ort bei<br />

den Steinmahdern vor der Lanzinser<br />

Alm auf etwa 1850 Meter Höhe. Aber<br />

nichtsdestotrotz trafen sich wiederum<br />

alle in der Kirche von Pfelders, um<br />

4


INTERNATIONAL<br />

gemeinsam Gottesdienst zu feiern.<br />

Der Präses von Meran Rudolf Hilpold<br />

zelebrierte gemeinsam mit Zentralpräses<br />

Johannes Noisternigg den Gottesdienst.<br />

Die Pfelderer Pfarrkirche<br />

hat wahrscheinlich sehr selten so viele<br />

Menschen gefasst, wie an diesem<br />

Sonntag. Präses Hilpold stellte, ausgehend<br />

vom Evangelium des barmherzigen<br />

Samariters, die Frage „Wo sind wir<br />

als Kolpinger barmherzig? Wo setzen<br />

wir uns für den Nächsten ein? Und<br />

wer ist unser Nächster?“. Die Antwort<br />

wird von Jesus selbst gegeben: „Der,<br />

der barmherzig an ihn gehandelt hat!“.<br />

Der Prediger Präses Hilpold meinte,<br />

wir sollten uns ein Beispiel nehmen<br />

und genauso tun wie es im Evangelium<br />

heißt „Geh und handle genauso!“.<br />

Es gilt sich immer wieder als Kolping-<br />

Gemeinschaft, ergreifen zu lassen und<br />

gemeinschaftlich tätig zu werden.<br />

In den Fürbitten wurde auf das „Gemeinsam<br />

auf dem Weg zu sein“ hingewiesen.<br />

Das gemeinsame Wandern<br />

ist wundersame Weise die Tätigkeit<br />

des Lebens nachzuspielen. Gehen und<br />

somit auch Wandern ist wie das Leben<br />

mit seinen Unebenheiten, Übergängen<br />

und Wendungen. Es ist Aufbruch und<br />

Ankunft!<br />

Die Sammlung beim Gottesdienst wurde<br />

für den Kolping-Zeltplatz in Graun/<br />

Kurtatsch durchgeführt, an dem derzeit<br />

die letzten Arbeiten zum Umbau<br />

laufen, so die Errichtung einer Küche,<br />

WC-Anlagen, Trink- und Abwasserleitungen,<br />

neue Stromleitungen und<br />

ähnliches. Wiederum wurde ein netter<br />

Betrag gesammelt. Vergelts Gott allen<br />

Spendern!<br />

Gegen den späten Nachmittag fuhren<br />

alle wieder glücklich und zufrieden ihren<br />

Heimatorten zu. Für viele war die<br />

Wanderung in Pfelders, im hintersten<br />

Passeiertal, Neuland. Viele erkundeten<br />

erstmals diesen schönen Teil Südtirols.<br />

Ein Dank, ein Vergelt’s Gott gilt der<br />

organisierenden und durchführenden<br />

Kolpingsfamilie Meran unter der Leitung<br />

von Martin Höller und all seinen<br />

Helferinnen und Helfern, sowie auch<br />

dem Kolpinghaus Meran.<br />

■ OvD<br />

5


INTERNATIONAL<br />

Willst Du den Frieden fördern,<br />

so bewahre die Schöpfung<br />

„Willst Du den Frieden fördern, so bewahre<br />

die Schöpfung“ – unter dieses<br />

Motto hatte Papst Benedikt XVI. seine<br />

Botschaft zum Weltfriedenstag am 1.<br />

Januar 2010 gestellt. Die Bewahrung<br />

der Schöpfung stand auch im Mittelpunkt<br />

der auf der Generalratstagung<br />

des Internationalen <strong>Kolpingwerk</strong>es im<br />

Mai in Bukoba (Afrika) verabschiedeten<br />

Ökologischen Leitlinien des Internationalen<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es.<br />

Diese überarbeiteten und neu gefassten<br />

Leitlinien ersetzen die bisherigen<br />

Ökologischen Leitlinien aus dem Jahr<br />

1991. Mit der Aktualisierung greift<br />

das Internationale <strong>Kolpingwerk</strong> aktuelle<br />

Entwicklungen in der Debatte um<br />

die Ökologie auf und bezieht die Erfahrungen<br />

ein, die das <strong>Kolpingwerk</strong> bisher<br />

bei seinem ökologischen Engagement<br />

hat sammeln können. Nach einer Analyse<br />

der Ausgangsituation mit einer<br />

Beschreibung des Klimawandels, der<br />

Ressourcenverknappung und der Probleme<br />

der mittelfristigen Energieversorgung<br />

wird in den Leitlinien ein neues<br />

Denken eingefordert, in dem die Natur<br />

als Mitwelt erkannt und die besondere<br />

Verantwortung des Menschen verdeutlicht<br />

wird.<br />

Im zweiten Teil der Ökologischen Leitlinien<br />

wurden dann konkrete Anstöße<br />

beschrieben und vor allem auch die<br />

besondere Stellung des Menschen hervorgehoben.<br />

KOLPING INTERNATIO-<br />

NAL macht deutlich, dass die Bewah-<br />

rung der Schöpfung auch den Schutz<br />

des menschlichen Lebens in allen Lebensphasen<br />

einschließt und die Humanökologie<br />

eng mit der Ökologie als<br />

Ganzes verknüpft ist. Im letzten Teil<br />

werden konkrete Aufgaben beschrieben,<br />

wie der Schutz der Artenvielfalt<br />

von Pflanzen und Tieren sowie der Umgang<br />

mit Ressourcen. Für das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

und seine Mitglieder stellt sich<br />

nach Aussagen der Leitlinien eine dreifache<br />

Herausforderung:<br />

1. Durch Bildung und Motivation müssen<br />

die Mitglieder über die Probleme<br />

der Umwelt und über ökologische<br />

Zusammenhänge informiert<br />

und geschult werden;<br />

2. Durch ganz konkrete Aktionen setzen<br />

die Kolpingsfamilien und die verbandlichen<br />

Gliederungen Zeichen<br />

für einen aktiven Umweltschutz;<br />

3. Das <strong>Kolpingwerk</strong> als Verband setzt<br />

sich auch in der gesellschaftspolitischen<br />

Debatte für Maßnahmen zur<br />

Bewahrung der Schöpfung ein.<br />

Es wäre wünschenswert, wenn sich alle<br />

Kolpingsfamilien auch einmal mit den<br />

Ökologischen Leitlinien des Internationalen<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es beschäftigen<br />

würden, um daraus Impulse auch für<br />

das Handeln der Kolpingsfamilien im<br />

Bereich der Bewahrung der Schöpfung<br />

zu bekommen.<br />

Zusammengefasst sind die Ökologischen<br />

Leitlinien in acht Leitsätzen, die<br />

die wesentlichen Aussagen der Leitlinien<br />

widerspiegeln:<br />

lung<br />

und Verantwortung des Menschen<br />

in der Schöpfungsordnung<br />

und seine Verantwortung für die Natur<br />

als Mitwelt.<br />

<br />

des menschlichen Lebens in allen<br />

Lebensphasen und die Sicherung<br />

der Menschenwürde.<br />

haltung<br />

der Artenvielfalt von Pflanzen<br />

und Tieren.<br />

<br />

Umgang mit der Energie und den<br />

Ausbau erneuerbarer Energien.<br />

schutz<br />

auf Leben.<br />

arbeit<br />

dazu bei, die Menschen für<br />

einen schonenden Umgang mit der<br />

Natur zu sensibilisieren und auf<br />

konkrete Maßnahmen gegen die Umweltzerstörung<br />

hinzuweisen.<br />

<br />

Umweltschutz und zur Erhaltung der<br />

Artenvielfalt.<br />

<br />

umweltverträglichen Lebensstil an.<br />

■ Hubert Tintelott, Generalsekretär<br />

Kolping International<br />

Ökologische Leitlinien<br />

1.0 Einleitung<br />

1.1 Das Menschenverständnis als<br />

Ansatz<br />

Grundlagen für die Zielsetzung und<br />

Aktivitäten des <strong>Kolpingwerk</strong>es sind<br />

nach unserem Programm Person und<br />

Botschaft Jesu Christi, die Katholische<br />

Soziallehre und das Wollen und<br />

Handeln Adolph Kolpings. Fundament<br />

der Katholischen Soziallehre ist das<br />

ihr zugrunde liegende Menschenverständnis.<br />

Die bisher zweidimensional<br />

verstandene Individual- und Sozialna-<br />

6


INTERNATIONAL<br />

tur des Menschen wurde durch die aktuelle<br />

Sozialverkündigung der Kirche<br />

zum dreidimensionalen Menschenverständnis<br />

auf Individualität, Sozialität<br />

und Naturalität erweitert.<br />

1.2 Das dreidimensionale Menschenverständnis<br />

Während Individualität den einmaligen<br />

unwiederholbaren Menschen bezeichnet,<br />

erfasst Sozialität die Abhängigkeit<br />

der Menschen voneinander und die<br />

Mitverantwortung füreinander. Naturalität<br />

verweist den Menschen darauf,<br />

dass er eingebunden ist in die Umwelt<br />

und Verantwortung für sie trägt.<br />

1.3 Die Aufgaben des <strong>Kolpingwerk</strong>es<br />

Das <strong>Kolpingwerk</strong> als katholischer Sozialverband<br />

sieht eine seiner Aufgaben<br />

darin, die aus der Naturalität des Menschen<br />

erwachsende Verantwortung für<br />

die Umwelt seinen Mitgliedern verstärkt<br />

bewusst zu machen. Gleichzeitig<br />

ist das <strong>Kolpingwerk</strong> aufgefordert, in<br />

modellhafter Weise Aktivitäten und Initiativen<br />

zu entwickeln, die der verantwortlichen<br />

Bewahrung und Gestaltung<br />

der Umwelt dienen, und ökologische<br />

Initiativen in die Politik einzubringen.<br />

<br />

8.0 Handlungsfelder für<br />

das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

8.1 Bildung und Motivation<br />

Ein erster wichtiger und unverzichtbarer<br />

Schritt zur Bewahrung der Schöpfung<br />

ist die Wahrnehmung der Natur<br />

in ihrem Eigenwert. Zunehmend ist sie<br />

heute Zerstörungen und Gefährdungen<br />

durch das Handeln des Menschen ausgesetzt.<br />

Gerade in einer urbaner werdenden<br />

Welt ist die Sensibilisierung<br />

für die Schönheit und Vielfältigkeit der<br />

Natur von großer Bedeutung, um den<br />

Einzelnen zu einer Vertiefung seiner<br />

Beziehungen zur Natur als Schöpfung<br />

und Gabe Gottes zu führen. Dabei muss<br />

sowohl die Achtung vor dem Eigenwert<br />

der Natur wie aber auch die in Grenzen<br />

notwendige ökonomische Nutzung<br />

dargestellt und auf die Konsequenzen<br />

einer Zerstörung ökologischer Funktionssysteme<br />

hingewiesen werden.<br />

Neben der Vermittlung von Einsichten<br />

über die Ursachen und die Konsequenzen<br />

der Umweltzerstörung muss<br />

die Bildungsarbeit aber auch ganz<br />

konkrete Kenntnisse vermitteln, wie<br />

und mit welchen persönlichen und<br />

gesellschaftlichen Initiativen erfolgreicher<br />

Umweltschutz geleistet werden<br />

kann. Dabei müssen unter Nutzung<br />

von neuen Erkenntnissen der Wissenschaft<br />

Verknüpfungen von Fragen des<br />

Umweltschutzes, der ökonomischen<br />

Entwicklung und der weltweiten sozialen<br />

Gerechtigkeit die vorrangigsten<br />

Handlungsfelder festgelegt werden.<br />

Dies entspricht dem Konzept einer<br />

nachhaltigen Entwicklung.<br />

Zu den einzelnen Handlungsfeldern<br />

gilt es konkrete Vorschläge und Modelle<br />

zu erarbeiten, wie der Einzelne seinen<br />

Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung<br />

leisten kann durch Veränderung<br />

seines Lebensstils und durch Ressourcen<br />

schonende Verhaltensweisen. Die<br />

Gemeinschaft des <strong>Kolpingwerk</strong>es gibt<br />

dem Einzelnen bei der Einübung neuer<br />

Verhaltensweisen Rückhalt und Orientierung<br />

und er greift selbst Initiativen,<br />

die nur gemeinschaftlich umgesetzt<br />

werden können, wie die Durchführung<br />

von Seminaren, die Herausgabe von<br />

Broschüren und Schriften und die Organisation<br />

von Veranstaltungen zum<br />

Thema.<br />

8.2 Aktionen<br />

Neben der Änderung des Lebensstils<br />

jedes Einzelnen braucht es in der Gesellschaft<br />

Einübungsfelder für gangbare<br />

Wege eines umweltbewussten Handelns<br />

und beispielhafte Initiativen von<br />

gesellschaftlichen Gruppen. Kolpingsfamilien<br />

und <strong>Kolpingwerk</strong>e können<br />

durch Landschafts- und Natur schützende<br />

Maßnahmen deutliche Zeichen<br />

gegenüber der Öffentlichkeit setzen.<br />

So, wenn sich Kolpingsfamilien an der<br />

Müll- und Abfallbeseitigung und am<br />

Recycling von Rohstoffen beteiligen,<br />

die Landschaft von Müll säubern, Wiederaufforstungsprogramme<br />

starten,<br />

die auch die traditionell beheimateten<br />

Baumarten umfassen, Maßnahmen gegen<br />

die Erosion ergreifen oder Natur<br />

schonende Methoden in der Landwirtschaft<br />

einführen, wie z. B. den organischen<br />

Landbau. Modellhaft ist auch<br />

die Unterstützung und Beteiligung an<br />

Initiativen zur Entwicklung und Förderung<br />

regionaler Wirtschaftskreisläufe,<br />

die in der Region vorhandene Rohstoffe<br />

und Produkte umfassen und damit<br />

nicht nur im Sinne der nachhaltigen<br />

Entwicklung Arbeitsplätze schaffen,<br />

sondern auch Ressourcen verbrauchende<br />

Transporte vermeiden.<br />

8.3 Gesellschaftspolitisches<br />

Engagement<br />

Bei aller Bedeutung des Verhaltens<br />

des einzelnen Menschen und von ökologisch<br />

interessierten Gruppen sind<br />

die globalen Umweltprobleme jedoch<br />

nur zu lösen, wenn sie begleitet werden<br />

von den richtigen wirtschafts- und<br />

gesellschaftspolitischen Weichenstellungen.<br />

Das <strong>Kolpingwerk</strong> sieht seine Aufgabe<br />

darin, sich in globaler Hinsicht und<br />

in einzelnen Teilbereichen soviel an<br />

Sachkenntnis anzueignen, dass es<br />

an der umweltpolitischen Diskussion<br />

sachkompetent teilnehmen kann. In<br />

Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen<br />

Gruppen bemüht sich<br />

das <strong>Kolpingwerk</strong> um Einfluss auf politische<br />

Entscheidungen im Hinblick<br />

auf das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung.<br />

Dabei liegt die Lösung nicht<br />

in einer allgemeinen Verurteilung des<br />

Fortschritts, sondern es gilt eine Ethik<br />

des Fortschritts zu entwickeln, die den<br />

Anforderungen der Umwelt entspricht,<br />

die zukünftige Generation in den Blick<br />

nimmt und sich von den Prinzipien einer<br />

weltweiten sozialen Gerechtigkeit<br />

leiten lässt.<br />

7


SÜDTIROL<br />

Treu Kolping<br />

„Treu Kolping“ ist unser Gruß, den wir<br />

alle kennen und der uns verbindet. Oft<br />

gehört, aber auch gelebt! Was bedeutet<br />

eigentlich „Treu Kolping“ für uns?<br />

Für uns Kolpingmitglieder, aber auch<br />

allgemein gesehen. Es ist ein sehr<br />

schöner Brauch, dieser Gruß. „Treu<br />

Kolping“ – damit ist wohl eigentlich<br />

alles gesagt. Es ist ein Gruß, aber eben<br />

auch ein Bekenntnis. Wir haben diese<br />

Tradition von den Gesellen von damals<br />

übernommen. Der Verband, der über<br />

150 Jahre als ist, hat sich gewandelt<br />

seit den Anfängen, aber vieles ist noch<br />

geblieben. Kolping bedeutet also wohl<br />

für uns alle unbestritten treu unserer<br />

Organisationsform dem Verband sein.<br />

Denn Adolph Kolping selbst hat diese<br />

Form gewählt. Kolping im Alleingang<br />

hat es also nie gegeben. Und darf es<br />

darum auch heute nicht geben. „Treu<br />

Kolping“ rufen und dann sich nur<br />

um sich selber kümmern, das ist ein<br />

Widerspruch erster Güte. Sicher, die<br />

Verbindung von Menschen bringt eine<br />

Menge von Meinungen und Standpunkten<br />

mit sich: d.h. diskutieren, besprechen<br />

und sich auseinandersetzen ist<br />

gefragt. Aber kritisieren<br />

und sich<br />

dann raushalten<br />

eben nicht. Will<br />

man dieser Verbindung<br />

„Treu<br />

Kolping“ in<br />

Form unseres<br />

Verbandes treu sein, dann muss man<br />

sich aktiv einbringen. Selbstverständlich<br />

auch kritisieren, aber auch sich<br />

entschuldigen, wenn man falsch gelegen<br />

ist. Das gehört dazu, wenn man<br />

sich zusammen tut. Es ist mitunter ein<br />

recht mühsamer Weg. Aber das ist letzten<br />

Endes Kolping.<br />

KOLPING ist heute<br />

Unser Verbandsgründer Adolph Kolping<br />

war kein Mensch, welcher der Vergangenheit<br />

nachtrauerte. Er sah in der Gegenwart<br />

Gottes Wirken und war darum<br />

überzeugt, dass dies so sein musste,<br />

wie es nun mal war. Es liegt an uns, aus<br />

der Gegenwart, aus dem Heute, etwas<br />

zu machen. Wir sind es, welche heute<br />

Kolping ein Gesicht geben. „Treu Kolping“<br />

bezieht sich also nicht auf irgend<br />

eine Zeitspanne. Niemand wird rufen<br />

„Treu Kolping 1950-1975“. Wir sind<br />

heute Kolping und heute bedeutet Kolping<br />

ein weltweiter Verband, ein Verband<br />

vertreten in über 60 Ländern der<br />

Welt, mit über 500.000 Mitgliedern.<br />

Nun scheint es so zu sein, dass dies<br />

vielen unserer Mitglieder nicht bewusst<br />

ist. Welche genau das kritisieren. Kolping<br />

setzt heute in seine Art die Anliegen<br />

der katholischen Soziallehre um.<br />

Ist also international. Unsere Leitlinien<br />

und Grundsätze leiten sich nahtlos von<br />

der Soziallehre ab. Und Adolph Kolping<br />

war sicher zuerst mal ein katholischer<br />

Priester, aber auch ein Vorreiter der<br />

katholischen Soziallehre. Die weltumspannende<br />

Arbeit ist also logisch, konsequent<br />

und vor allem absolut passend<br />

zum Kolpingkonzept.<br />

„Treu Kolping“ bedeutet heute also<br />

Treue gegenüber einer weltweiten, internationalen<br />

Organisation mit all ihren<br />

Mitgliedern. „Treu Kolping“ rufen und<br />

sich nicht um die Arbeit von Kolping<br />

heute zu kümmern, sich nicht um die<br />

Anliegen unserer Kolpingschwestern<br />

und –brüder zu kümmern, das kann<br />

einfach nicht zusammengehen. Denn<br />

Kolping ist eine starke, wichtige und<br />

weltverbindende kirchliche Organisation.<br />

Und wenn wir im Sinne Adolph<br />

Kolpings denken, dann ist die heutige<br />

Form unseres Verbandes ebenso Gottes<br />

Wirken.<br />

HANDELN –<br />

nicht jammern<br />

Als Christen beklagen wir zu Recht<br />

den Wertezerfall in der Gesellschaft.<br />

Im Verein hört man immer wieder, wie<br />

schwierig es ist, heutzutage jemanden<br />

zu finden, der sich verpflichtet. Die Gemeinschaften,<br />

allen voran die Familien,<br />

fallen auseinander. Treu ist nicht<br />

in Mode, langfristige Bindungen sind<br />

es auch nicht. Wir als Verband könnten<br />

nun der Welt zeigen, dass wir es<br />

anders machen. Dass wir bereit sind,<br />

Verpflichtungen einzugehen. Interessanterweise,<br />

ja bezeichnender Weise,<br />

laufen diesselben Menschen, welche<br />

den Zerfall der Gesellschaft beklagen,<br />

8


SÜDTIROL<br />

gegen jede Art von Verpflichtung innerhalb<br />

des Verbandes an. Aber ohne Verpflichtung<br />

kann keine Gemeinschaft,<br />

eben auch nicht die Kolpinggemeinschaft,<br />

bestehen. Ohne Regeln, ohne<br />

Gemeinsamkeit, ohne Fundament geht<br />

es nicht. „Treu Kolping“ rufen und keine<br />

Regeln beachten, sich in keiner Art<br />

und Weise gegenüber dem Verbandsgedanken<br />

und Kolping verpflichtet fühlen,<br />

ist dann absoluter Widerspruch, ja<br />

eine verpasste Chance! Denn wir alle<br />

gehören zu dieser Gesellschaft, die wir<br />

beklagen. Wollen wir sie ändern? Es<br />

liegt zuerst einmal an uns!<br />

DAZUSTEHEN –<br />

sich zeigen<br />

In jedem Land ist Kolping anders.<br />

Zwar immer auf dem gleichen Fundament<br />

gebaut, aber in seiner Ausgestaltung<br />

sehr unterschiedlich. Aber<br />

egal wohin man geht, im Ausland sind<br />

Kolpinger erkennbar. Da sind immer<br />

die Kolpingbanner zu sehen und die<br />

Menschen tragen Shirts, Mützen, Pullover<br />

in schwarz-orange. Aber darüber<br />

nachzudenken, wie unsere Treue<br />

sichtbar wird, wie wir als Kolpinger<br />

erkennbar sind, das lohnt sich. Ein<br />

Treuebekenntnis - „Treu Kolping“ - hat<br />

nämlich immer Konsequenzen. Ohne<br />

Konsequenzen kann es keine Treue<br />

geben. Und erkennbar können wir in<br />

unserem Handeln sein. In einem Handeln<br />

für unseren Verband, für Kolping<br />

und damit für eine bessere Welt.<br />

AUFBAUEN –<br />

nicht einreißen<br />

Wir müssen die Bedeutung von „Treu<br />

Kolping“ wieder neu entdecken, oder<br />

uns die Bedeutung wieder bewusst<br />

machen. Wenn man bedenkt, was aus<br />

einer Idee entstanden ist, was ein einzelner<br />

Mensch bewirkt hat, wie dieser<br />

Mensch Adolph Kolping heute eben<br />

noch wirkt, dann lohnt sich das Treuebekenntnis<br />

zu diesem großartigen<br />

Modell. Ohne Arbeit aber, ohne Verpflichtung,<br />

ohne gelebte Treue wird es<br />

nicht weitergehen. Leere Bekenntnisse<br />

tragen keine Gemeinschaft. Wir erkennen<br />

es alle aus der Partnerschaft, aus<br />

der Familie, aus der Pfarrei, Kolping<br />

sagte: „Leere Worte mehren nur den<br />

Schmerz, die Tat ziert den Mann/die<br />

Frau.“<br />

Unser Handeln für Kolping wird diese<br />

Idee weitertragen, unsere Treue<br />

dazu. Und nur gemeinsam wird dies<br />

gelingen. Dazu gehören selbstverständlich<br />

viele Diskussionen und auch<br />

die Suche nach einem gemeinsamen<br />

Weg. Dazu gehört aber auch das Akzeptieren<br />

von gemeinsam getroffenen<br />

Entscheidungen. Das Anerkennen von<br />

Entscheidungen und von Leistungen<br />

und die Bereitschaft sich mit Kolping<br />

heute auseinanderzusetzen, um auch<br />

mitreden zu können. Es ist eine gemeinsame<br />

Arbeit im Verbund mit anderen<br />

Menschen und damit mit vielen<br />

unterschiedlichen Kräften. Denn, wie<br />

sagte Adolph Kolping: „ Auf sich beschränkt,<br />

kann der Mensch einreißen,<br />

aber nichts bauen.“<br />

Alles Gesagte steht in unserem Gebet:<br />

im Gebet der Kolpingsfamilie. Das ist<br />

auch eine Form des Bekenntnisses!<br />

Dies immer im Bewusstsein, dass dieses<br />

Gebet rund um den Globus von<br />

sehr vielen Menschen gesprochen<br />

wird. TREU KOLPING!!<br />

■ OvD<br />

9


EUROPA<br />

Europas Identität<br />

Der Beitrag der christlichen Kultur zu Europas Vielfalt und<br />

Einheit<br />

10<br />

Juni 2009 – 375 Millionen europäische<br />

Bürgerinnen und Bürger waren in den<br />

27 EU-Mitgliedsstaaten aufgerufen,<br />

die künftigen Vertreter/innen des Europäischen<br />

Parlaments für Straßbourg<br />

bzw. Brüssel zu wählen. In einigen<br />

Staaten, darunter auch in Österreich<br />

und Deutschland (Südtirol?), haben<br />

eine immer geringere Anzahl an Personen<br />

an dieser Wahl teilgenommen.<br />

Haben die Wichtigkeit dieser Wahl<br />

nicht erkannt oder bewusst nicht erkennen<br />

wollen!<br />

Dabei darf die europäische Identität<br />

nicht ein rein geistiges Konstrukt, ein<br />

personales Gefühl bleiben, sondern sie<br />

muss konkret das politische Handeln<br />

beeinflussen. Europäische Identität<br />

bedeutet in den eigenen Überlegungen<br />

nicht mehr bei den nationalen Interessen<br />

stehen zu bleiben, sondern das<br />

europäische Gemeinwohl im Sinn zu<br />

haben. Gründe, warum es vielen europäischen<br />

Bürger/innen so schwer fällt,<br />

sich mit der Union zu identifizieren,<br />

sind zahlreich.<br />

Oft ist Europa ein komplex empfundenes<br />

Institutionengefüge, oft ein Ort<br />

nicht transparenter Entscheidungsfindung,<br />

oft sind unklare Kompetenzabgrenzungen<br />

bzw. eine mangelhafte<br />

Beachtung des Subsidiaritätsprinzips<br />

die Gründe. Oft ist es die Normenflut,<br />

die übermäßige Bürokratisierung! Das<br />

macht vielen Menschen die EU un-<br />

verständlich, unzugänglich und damit<br />

auch bürgerfern.<br />

Europa findet bei den Bürgerinnen und<br />

Bürgern vor allem dann Unterstützung,<br />

wenn die europäische Einigung als Garant<br />

für Frieden, Freiheit und Recht<br />

empfunden wird. Dies sehen vor allem<br />

die Nachkriegsgenerationen und die<br />

Menschen besonders in Westeuropa!<br />

Dass Frieden und Freiheit jedoch nicht<br />

selbstverständlich sind, vielmehr fortwährend<br />

gesichert werden müssen, bedarf<br />

der beständigen Erinnerung und<br />

Mahnung: Auch heute, mehr als 70<br />

Jahre nach Ausbruch des 2. Weltkrieges<br />

und mehr als 20 Jahre nach der<br />

politischen Wende in Osteuropa!<br />

Wenn wir also wissen, dass die Akzeptanzwerte<br />

der EU stetig sinken,<br />

müssen wir uns bewusst sein, dass die<br />

Frage der Identität - der europäischen<br />

Identität - von entscheidender Bedeutung<br />

ist. Jedes politische Gemeinwesen<br />

benötigt für sein Funktionieren ein<br />

geschichtliches und kulturelles Grundverständnis.<br />

In diesem Zusammenhang muss auch<br />

gesagt werden, dass Europa nie ein eigener<br />

Kontinent aufgrund geografischer<br />

Gegebenheiten war.<br />

Seine Einheit verdankt es vielmehr<br />

der Geschichte. Die Abgrenzung<br />

nach Osten und nach<br />

Süden war immer unscharf:<br />

räumlich ist Europa eine Halbinsel<br />

Asiens. Geomorphologisch<br />

ist es eng mit Afrika verbunden.<br />

Die Grenze nach Osten wird<br />

üblicherweise am Südfuß des<br />

Uralgebirges bis zur Straße von<br />

Kertsch am Schwarzen Meer<br />

gezogen. Mit der Türkei und<br />

Russland ragen jedoch auch<br />

Staaten nach Europa hinein,<br />

deren Landmassen zum größeren<br />

Teil in Asien liegen.<br />

Für die Begegnung und Entfaltung<br />

von Menschen und Völkern<br />

bot Europa von Anfang an günstige<br />

Bedingungen. So war die Bevölkerungsdichte<br />

immer hoch. Eine Fülle<br />

von Völkern lebt in Europa auf engen<br />

Raum zusammen. Dies trug und trägt<br />

dazu bei, dass der europäische Kontinent<br />

in einem langsamen Prozess zum<br />

Zentrum von Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Zivilisation wurde. In den äußeren<br />

Verhältnissen Europas, aber noch<br />

mehr in der inneren Haltung der Europäer<br />

liegt es begründet, dass sich Europa<br />

immer wieder gegen Versuche der<br />

Fremdbestimmung, der Unterwerfung<br />

von außen, behauptet hat.<br />

Diese räumliche Pluralität findet ihre<br />

Fortsetzung in der Vielfalt der kulturellen<br />

Erscheinungsformen, die Europa<br />

prägen. Die europäische Kultur ist<br />

nicht leicht auf einen gemeinsamen<br />

Nenner zu bringen. Ihr Kennzeichen<br />

ist die Vielgestaltigkeit. Doch die kulturellen<br />

Traditionen Europas sind nicht<br />

allein plural und verschieden, sondern<br />

auch übernational, ähnlich und<br />

verwandt. Die kulturellen Leistungen<br />

Europas, seine Geschichte der Künste,<br />

der Wissenschaft und der Mentalitäten


EUROPA<br />

zeigen übergreifende Gemeinsamkeiten<br />

und Entwicklungen, bedingt durch<br />

gegenseitigen Austausch.<br />

Die Suche nach der europäischen Kultur<br />

hat zweifelsohne auch mit Religion<br />

zu tun. Ohne religiöse Wurzeln und<br />

insbesondere der christlichen Wurzeln,<br />

ist die Kultur Europas nicht zu<br />

verstehen!!<br />

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der<br />

europäischen Völker gründet im gemeinsamen,<br />

geschichtlichen Erfahrungen,<br />

in einer gemeinsamen Erziehung.<br />

Klöster und Kathedralschulen schufen<br />

seit dem frühen Mittelalter eine ganz<br />

Europa formende Bildungstradition.<br />

Die in der Neuzeit in Europa entstandene<br />

Vielfalt hochleistungsfähiger<br />

Sprachen ist Quelle und Ausdruck europäisches<br />

Kreativität und darf auch<br />

heute nicht einer sprachlichen Globalisierung<br />

(englisch) und kulturellen<br />

Nivellierung geopfert werden. Kirchenbau,<br />

bildende Kunst, Musik, Literatur,<br />

Theater und Film sind unübersehbare<br />

Belege für eine doch einheitliche europäische<br />

Kultur. Einheitlich wohl deshalb,<br />

weil ihre Basis ein gemeinsamer<br />

Glaube ist. Es entstand ein von der<br />

Botschaft des Christentums geprägter<br />

europäischer Kulturraum. Religiöse<br />

Vorstellungen prägen zudem Verhalten<br />

und Denken. Christliche Grundlagen<br />

bestimmen, zumeist unbewusst, die<br />

Verhaltensweisen auch derer, die kaum<br />

Bindungen an die zugrunde liegenden<br />

Glaubenstraditionen haben. Dies ist<br />

erkennbar im Alltag des Jahreskreislaufs<br />

mit seinen Festen und Bräuchen.<br />

Aber auch in alltäglichen Situationen,<br />

wie dem Ablauf der Woche mit dem<br />

Sonntag.<br />

Neben der Bedeutung der Religion bei<br />

der Suche nach der Identität Europas,<br />

hat auch die wirtschaftliche Integration<br />

eine ganz wesentliche Aufgabe. Denken<br />

wir an die Anfänge bei der Gründung<br />

der Europäischen Gemeinschaft<br />

für Kohle und Stahl und nachher der<br />

EWG, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.<br />

Die Schaffung des Binnenmarktes<br />

legte die Grundlagen für<br />

den freien Waren-, Kapital-, Personenund<br />

Dienstleistungsverkehr: Die Wirtschafts-<br />

und Währungsunion und die<br />

Einführung des Euro sind wesentliche<br />

Bestandteile der europäischen Integration.<br />

Die Währungsunion hat sich<br />

insbesondere in der aktuellen Finanzkrise<br />

- trotz nationaler Disparitäten<br />

- bewährt und verspricht langfristige<br />

Stabilität. Die Union muss aber nicht<br />

nur die wirtschaftliche Identität stärken,<br />

sondern auch die politische!<br />

Der Vertrag von Lissabon ist so ein<br />

Schritt in Richtung politischer Identität<br />

der Europäischen Union. Bei der<br />

Stärkung der politischen Identität ist<br />

die Stärkung des Subsidiaritätsgedankens<br />

maßgeblich. Warum? Um die EU<br />

weniger zentralistisch zu gestalten!<br />

Europa muss vom Bürger her gedacht<br />

werden, d.h. von unten nach oben! Das<br />

entspricht dem Subsidiaritätsprinzip<br />

der katholischen Kirche. Nur was die<br />

Kraft der kleinen Einheit übersteigt,<br />

darf auf eine übergeordnete Ebene<br />

verlagert werden. Das bedeutet auf<br />

europäischer Ebene, dass nur diejenigen<br />

Aufgaben, die die Möglichkeiten<br />

der Mitgliedsstaaten übersteigen,<br />

in EU-Kompetenz fallen dürfen. Z.B.<br />

Außen- und Sicherheitspolitik, Wettbewerbs-<br />

und Währungspolitik, und<br />

beispielsweise der Klimaschutz.<br />

All das, was nicht besser auf europäischer<br />

Ebene verwirklicht werden kann,<br />

muss hingegen in der Zuständigkeit der<br />

Mitgliedsländer, der Regionen, Städte,<br />

Gemeinden bleiben, d.h. rückverlagert<br />

werden.<br />

Jenseits wirtschaftlicher und politischer<br />

Integration ist aber ganz entscheidend,<br />

dass wir uns des historischen,<br />

kulturellen, religiösen und humanistischen<br />

Erbes Europas, bewusst werden!<br />

Die Kultur ist unverzichtbar, damit die<br />

Europäische Union Wohlstand, Solidarität<br />

und Sicherheit erreichen kann.<br />

Europa muss eine größere Bedeutung<br />

bekommen: gemeinsame Geschichtsbücher,<br />

Sprachkenntnisse, Austauschprogramme<br />

für Jugendliche, grenzüberschreitende<br />

Partnerschaften und<br />

Kooperationen zwischen Regionen,<br />

Städten, Schulen, aber auch Vereinen<br />

und Verbänden sind erforderlich. Kolping<br />

als Beispiel: Mit Kolping Brücken<br />

bauen!<br />

Nur so kann es gelingen aus einem bloßen<br />

räumlichen Nebeneinander, ein<br />

Miteinander zu schaffen. Dadurch kann<br />

besseres Kennenlernen, Verständigen<br />

und Verstehen für unsere gemeinsame<br />

europäische Identität erwachsen.<br />

■ OvD ><br />

11


EUROPA | INTERNATIONAL<br />

Auf dem Weg zu einer bunten Einheit<br />

EUROPA - Der Prozess des Zusammenwachsens steht gerade erst am Anfang<br />

Diese Zentralisten! Nie sind sie zufrieden,<br />

immer wollen sie mehr. Erst tun<br />

sie so, als wollten sie nur eine lockere<br />

Gemeinschaft. Im Laufe der Zeit<br />

jedoch wird aus dem Plural ein Singular.<br />

„ E pluibus unum“, aus vielen<br />

wird Eines. Dann geht es nicht mehr<br />

um starke Einzelstaaten, die sich lose<br />

vereinigen. Die Zentralisten streben<br />

die „Vereinigten Staaten“ an.<br />

Wer diese Anklage heute liest, wird<br />

wohl an Brüssel und Europa denken.<br />

Was 1957 ökonomisch orientiert mit<br />

der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />

(EWG) begann, dann langsam<br />

zur Europäischen Gemeinschaft(EG)<br />

wurde, hat sich schließlich zu einer<br />

Europäischen Union (EU) von 27 Mitgliedsländern<br />

gewandelt. Nach dem<br />

Beitritts Estlands bilden bald 17 Länder<br />

eine Wirtschafts- und Währungsunion<br />

mit dem Euro als gemeinsamem<br />

Zahlungsmittel. In den letzten Wochen<br />

wurde, der Eurokrise folgend, zum gro-<br />

ßen Ärger der Deutschen ein Einstieg<br />

in eine Transferunion vollzogen. Europa<br />

ist auf dem Weg zu den Vereinigten<br />

Staaten von Europa.<br />

Die oben angeführten Vorwürfe an die<br />

Zentralisten sind jedoch nicht einem<br />

antieuropäischen Manifest entnommen.<br />

Sie stammen aus einer ganz<br />

anderen, viel früheren Zeit. Sie spiegeln<br />

die Stimmung bei der Gründung<br />

der Vereinigten Staaten von Amerika<br />

in 1780er-Jahren. Was nach einem<br />

mehrjährigen brutalen Unabhängigkeitskrieg<br />

gegen England „im Frieden“<br />

anstand, war nicht weniger anspruchsvoll<br />

als „der Krieg“.<br />

Aus bunt zusammengewürfelten Zuwanderern<br />

galt es, eine neue gemeinsame<br />

Nation zu schaffen, die keine<br />

gemeinsame Geschichte, Kultur oder<br />

Religion kannte. Niemals in der Weltgeschichte<br />

musste eine „Regierung“<br />

eine derart diffuse Menschenmischung<br />

auf ein gemeinsames Ziel einschwören,<br />

wie das beim Entstehen der USA<br />

der Fall war.<br />

Das Zusammenwachsen von Menschen<br />

verschiedener Herkunft braucht<br />

Zeit und verläuft nicht reibungslos. Die<br />

neuenglischen Kolonien lehnten zunächst<br />

mit Gewalt alles ab, was nach<br />

Zentralismus roch. Erst nach einem<br />

mehrjährigen Bürgerkrieg entstand die<br />

gemeinsame Nation.<br />

Da ist das heutige Europa doch ein gutes<br />

Stück weiter. Europa hat trotz aller<br />

Differenzen starke gemeinsame Wurzeln.<br />

Mit Blick auf die USA sollte es<br />

die Europäer aber weder überraschen<br />

noch beunruhigen, dass das Zusammenfinden<br />

zu einem Vereinigten Europa<br />

noch einige Zeit dauern wird. Der<br />

Prozess der europäischen Einigung<br />

steht gerade erst am Anfang.<br />

■ Autor: Thomas Straubhaar<br />

aus „Rheinischer Merkur“<br />

Nr. 27, 08.07.2010<br />

11. Internationales Kolping-Fußballturnier<br />

in Meran<br />

Kolpingsfamilie Meran organisierte in Zusammenarbeit mit der<br />

Kolpingjugend Südtirol den „Südtirol Cup der Kolpingsfamilien“<br />

12<br />

Bereits der Samstagmorgen des 12.<br />

Juni begann warm und der Wetterbericht<br />

sagte über 30 Grad voraus.<br />

Nichtsdestotrotz wurde gegen 10.00<br />

Uhr der Spielbetrieb auf dem Kunstrasenplatz<br />

„Confluenza“ in Meran aufgenommen.<br />

Die Spieler schwitzen, die<br />

Zuschauer suchten sich, wenn möglich,<br />

ein Plätzchen im Schatten und<br />

selbst die Grillwürstchen brutzelten<br />

vor Hitze.<br />

Dies tat aber der tollen Atmosphäre und<br />

der guten Stimmung unter den angereisten<br />

Mannschaften keinen Abbruch.<br />

Jeder spielte gegen jeden – und heuer<br />

mit dabei waren die Mannschaften aus<br />

Laupheim (D), Horni Kosov (CZ), Hall<br />

in Tirol (A) und die Heimmannschaften<br />

St. Pauls und Meran.<br />

Unter der hervorragenden Turnierleitung<br />

von Herbert Rofner klappte<br />

alles wie am Schnürchen. Es gab tolle,<br />

emotionsgeladene Spiele und alle<br />

Spieler zeigten großen Einsatz, es<br />

passte die Verpflegung und das Umfeld.<br />

Nach hartem, aber fairem Kampf<br />

konnte schließlich die Mannschaft<br />

aus Horni Kosov souverän das Turnier<br />

für sich entscheiden und somit auch<br />

den Titel vom letzten Jahr verteidigen.<br />

Die Abschlusstabelle sah folgendermaßen<br />

aus: 1. Platz - Horni Kosov, 2. Platz<br />

- Laupheim, 3. Platz - St. Pauls, 4.<br />

Platz - Meran, 5. Platz - Hall in Tirol.<br />

Bei der abschließenden Preisverteilung<br />

sah man viele strahlende Gesich-


INTERNATIONAL<br />

ter – jede Mannschaft hatte Grund<br />

zum Jubeln. Zentralsekretär Otto von<br />

Dellemann und die Vertreter der Stadt<br />

Meran, Alois Gurschler und Peter Enz<br />

beglückwünschten Ausrichter, Helfer<br />

und Spieler für den tollen Tag. Ein<br />

Dankeschön gilt es besonders allen<br />

Helfern zu sagen: Herrn Toni Höller<br />

fürs Grillen, Herrn Franz Stadler für<br />

die Bewirtung, Verena Kapauer an der<br />

Kassa und den Vorsitzenden der Kolpingsfamilie<br />

Meran Martin Höller fürs<br />

Fotografieren. Auch der Stadt Meran<br />

wurde herzlich für die kostenlose Bereitstellung<br />

der Anlage gedankt.<br />

Nächstes Jahr sieht man sich wieder –<br />

„Schön wars!“<br />

Die Siegermannschaft<br />

aus Tschechien<br />

■ Verena Kapauer<br />

Der Turnierleiter Herbert<br />

Rofner bereitet die<br />

Siegerehrung vor.<br />

Generalratstagung in Bukoba-Tansania<br />

Laut Generalstatut des Internationalen<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es, Art. 42, ist es Aufgabe<br />

des Generalrates den Rechenschaftsbericht<br />

des Generalpräses und des<br />

Generalsekretärs über Stand und Tätigkeit<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es entgegenzunehmen.<br />

So war es statutengemäß<br />

auch heuer. Beide genannten Personen,<br />

Hubert Tintelott Generalsekretär,<br />

als auch Msgr. Axel Werner Generalpräses,<br />

sind dieser statutarischen Aufgabe<br />

nachgekommen.<br />

In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte<br />

Generalsekretär Hubert Tintelott<br />

an den Beschluss der Generalversammlung<br />

2007 in Alshopahok, wo<br />

beschlossen wurde ein 5-Jahres-Programm<br />

mit jeweiligen Schwerpunkten<br />

zum Thema „Arbeit“ durchzuführen.<br />

Im Jahre 2009, so im Bericht von Hubert<br />

Tintelott, stand das Thema „Arbeitslosigkeit“<br />

und „Unterbeschäftigung“<br />

im Mittelpunkt. Zweifellos, wie<br />

er betonte, ein ganz zentrales Thema<br />

in der Beziehung zwischen Mensch<br />

und Arbeitswelt. Er erwähnte dabei<br />

mehrere Maßnahmen, die zum Thema<br />

„Arbeitslosigkeit“ getätigt wurden.<br />

Generalsekretär Hubert Tintelott<br />

13


INTERNATIONAL<br />

14<br />

Des weiteren betonte Hubert Tintelott,<br />

dass in den Grundsatzdokumenten des<br />

IKW immer wieder betont wird, dass<br />

die katholische Soziallehre zu den<br />

Fundamenten der verbandlichen Arbeit<br />

zählt. Es kommt natürlich darauf<br />

an, aktuelle Aussagen im Bereich der<br />

katholischen Soziallehre aufzugreifen,<br />

wie sie beispielsweise im Dokument von<br />

Aparecida der Lateinamerikanischen<br />

Bischofskonferenz oder im Abschlussdokument<br />

der Afrika-Synode enthalten<br />

sind, so der Generalsekretär.<br />

Von besonderer Bedeutung ist die am<br />

7. Juli 2009 veröffentlichte Enzyklika<br />

„Caritas in veritate“ durch Papst Benedikt<br />

XVI. In ihr geht es um ein gesamtheitliches<br />

Entwicklungsverständnis,<br />

im Besonderen über den Aufbau der<br />

Gesellschaft.<br />

In dem Zusammenhang erwähnte Tintelott<br />

den Kongress des Europäischen<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es im Oktober 2009 in<br />

Bratislava (Slowakei). Am Ende des<br />

Kongresses wurde die Bratislaver Erklärung<br />

verabschiedet, die mit der<br />

Aussage endete: „Das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

in Europa wird sich in Zukunft darum<br />

bemühen seine Mitglieder zu aktivieren<br />

und zum mitverantwortlichen, demokratischen<br />

Handeln zu bewegen,<br />

sowie die Familie als Grundzelle der<br />

Gesellschaft zu stärken und die Grundprinzipien<br />

für menschenwürdige Arbeit<br />

durchzusetzen, sowie die Verantwortung<br />

der Bürger für weltweite soziale<br />

Gerechtigkeit zu wecken und an einer<br />

effizienten Politik gegen den Klimawandel<br />

mitzuwirken.“<br />

Im Bericht von Hubert Tintelott war ein<br />

Abschnitt über die ländliche Entwicklung<br />

enthalten, sowie einer über die<br />

Wichtigkeit der Arbeitsnehmerorganisationen.<br />

Im Abschnitt über die allgemeine Verbandsentwicklung<br />

stellt Hubert Tintelott<br />

fest: „ Im Blick auf die Mitgliederentwicklung<br />

müssen wir leider feststellen,<br />

dass wir in vielen Nationalverbänden<br />

eine Überalterung der Mitglieder festzustellen<br />

haben. Dies gilt heute auch<br />

nicht mehr nur für die traditionellen<br />

Nationalverbände in Europa, sondern<br />

auch in Lateinamerika und in anderen<br />

Kontinenten, dass zwar auf der einen<br />

Seite gewonnene Mitglieder, oft treu<br />

dem Verband verbunden bleiben, aber<br />

auf der anderen Seite es nicht gelingt,<br />

neue jüngere Mitglieder zu gewinnen.<br />

Ich stelle auch mit Bedauern fest, dass<br />

in einigen Nationalverbänden in Mittel-<br />

und Osteuropa es Entwicklungen<br />

gibt, dass ganze Kolpingsfamilien sich<br />

auflösen, weil vor allem materielle Erwartungen,<br />

die in eine Mitgliedschaft<br />

in Kolping gesetzt wurden, nicht erfüllt<br />

werden konnten.“<br />

Im letzten Teil seines Rechenschaftsberichtes<br />

munterte Tintelott die Führungskräfte<br />

auf, sich am Handeln,<br />

an der Person und an den Aussagen<br />

Adolph Kolpings zu orientieren. Die<br />

Person, das Wirken und das Denken<br />

Adolph Kolpings bekannt zu machen,<br />

ist eine ständige Aufgabe für alle verbandlichen<br />

Ebenen. Dazu stellt der<br />

Generalsekretär fest: „Erfreulicherweise<br />

dürfen wir sagen, dass auch im<br />

abgelaufenen Berichtszeitraum wieder<br />

viel geschehen ist. Viele Kolpingsfamilien<br />

und Diözesanverbände haben Jubiläumsfeiern<br />

genutzt, um die Person<br />

und das Denken Adolph Kolpings den<br />

Mitgliedern und einer breiteren Öffentlichkeit<br />

bewusst zu machen“.<br />

Er sagte abschließend: „Die Anfrage<br />

nach dem katholischen Profil des<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es ist eine Aufgabe, die<br />

ständig neu gestellt wird.“, unter weiter:<br />

„Wir müssen feststellen, dass in<br />

Zeiten einer weltweit zunehmenden<br />

Säkularisierung ein religiöses Profil<br />

nicht immer attraktiv ist. Wir müssen<br />

aber anerkennen, dass z.Z. weltweit<br />

gesehen die katholische Kirche mit<br />

ihren Aussagen zu gesellschaftlichen<br />

Fragen oft dem Zeitgeist konträr entgegensteht.“<br />

<br />

Generalpräses Axel Werner stellt am<br />

Beginn seines Rechenschaftsberichtes<br />

fest: „Gerne sind wir der Einladung<br />

unserer tansanischen Schwestern und<br />

Brüder gefolgt, denen es ein Herzenanliegen<br />

gewesen ist, uns in ihr Kolpinghaus<br />

nach Bukoba einzuladen. Für<br />

mich ist die Freude deshalb so groß,<br />

weil sich die <strong>Kolpingwerk</strong>e Afrikas im<br />

Hinblick auf die gesamte Entwicklung<br />

unseres Verbandes am dynamischsten<br />

entwickeln.“<br />

Er berichtet dann von seinem Besuchen<br />

in Europa, so in Deutschland, in<br />

der Schweiz, Slowakei, Polen, Kosovo<br />

und allgemein über die Tätigkeit des<br />

Generalpräses Axel Werner


INTERNATIONAL<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es in Europa. Er geht dann<br />

auf seine Arbeiten in Amerika ein, dabei<br />

vor allem beim <strong>Kolpingwerk</strong> USA.<br />

Von Lateinamerika berichtet er über<br />

die Lage in Ecuador, Brasilien und Paraguay<br />

und kommt dann auf die Situation<br />

in Afrika zu sprechen und zwar<br />

ausführlich über die beiden Länder<br />

Burundi und Ruanda. Er stellt über<br />

diese beiden Länder fest: „Der Austausch<br />

zwischen Ruanda und Burundi<br />

sollte intensiviert betrieben werden.<br />

Beide Länder - Burundi und Ruanda<br />

- verfügen über eine gemeinsame Geschichte,<br />

eine gemeinsame Sprache,<br />

wenn auch die gegenwärtigen Mentalitäten<br />

sicher sehr verschieden sind.<br />

Allerdings können französische bzw.<br />

englische Sprachkenntnisse bei unseren<br />

Mitgliedern in der Regel nicht<br />

vorausgesetzt werden, so dass Ansprachen,<br />

Reden, Grußworte und vor allem<br />

auch die Bildungsmaterialien in die<br />

Landessprache übersetzt werden müssen.<br />

Der Bildungsgrad von Kolpingmitgliedern<br />

erlaubt die Kommunikation in<br />

englischer und französischer Sprache<br />

nicht. Eine Problematik, die neben<br />

Afrika auch die vier indischen Staaten<br />

betrifft, in denen das <strong>Kolpingwerk</strong> aktiv<br />

ist.“<br />

Der Generalpräses berichtet dann von<br />

den Schwierigkeiten beim <strong>Kolpingwerk</strong><br />

in Kenia und ausführlich über das<br />

Wachsen des <strong>Kolpingwerk</strong>es in Indien,<br />

wo zur Zeit über 23.000 Mitglieder<br />

bei Kolping sind, organisiert in mehr<br />

als 1400 Kolpingsfamilien, diese Kolpingsfamilien<br />

sind vor allem in den<br />

Spar- und Kreditgruppen organisiert.<br />

Dazu der Generalpräses wörtlich: „Das<br />

Spar- und Kreditsystem in Indien entspricht<br />

meines Erachtens in besonderer<br />

Weise der katholischen Soziallehre<br />

und ihrer Prinzipien.“<br />

Am Abschluss seines Berichtes spricht<br />

er noch einige Themen an: so das Thema<br />

Jugend! Der Blick der Kirche muss<br />

in besonderer Weise auf die junge Generation<br />

gerichtet sein. Das Thema<br />

Präses wird im Bericht nicht ausgeblendet.<br />

Er stellt fest: „Weltweit eint<br />

das Vorhandensein und die Mitarbeit<br />

eines Präses unseren weltweiten Verband.<br />

Nicht nur aus pastoralen, sondern<br />

auch aus kirchlichen Gründen ist<br />

Tagungsort des Generalrates Kolpinghaus Bukoba/Tansania<br />

es notwendig, diese Aufgaben an die<br />

Vertreter des Klerus anzuvertrauen.“<br />

Axel Werner spricht auch von der Heiligsprechung<br />

Adolph Kolpings und<br />

stellt fest: „Leider muss ich zu diesem<br />

Punkt einen Rückschlag melden.“ Er<br />

meint dann kritisch, dass sich an der<br />

weltweiten Gebetskette zur Heiligsprechung<br />

Adolph Kolpings meines Erachtens<br />

nicht genügend Kolpingsfamilien<br />

beteiligen, so GP Axel Werner, wie aus<br />

der sehr sparsamen Berichterstattung<br />

hervorgeht. Danken, so sagte er weiter,<br />

möchte ich allen anwesenden Nationalverbänden,<br />

die sich auf besonderer<br />

Weise an der Vertiefung der geistlichen<br />

Dimension der Heiligsprechung beteiligt<br />

haben und stellt dann fest: „Vertrauen<br />

wir darauf, dass unser Heiliger<br />

Vater möglichst bald die Verehrung des<br />

‚Heiligen Adolph Kolping’ in der ganzen<br />

Welt gestatten wird.“<br />

Der Bericht streift ebenso die Renovierung<br />

der Minoritenkirche, die Gesamtkosten<br />

belaufen sich auf über 2 Mio.<br />

Euro. Dabei muss das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

entsprechende Eigenmittel aufbringen.<br />

Er bittet weiterhin Unterstützung<br />

der Lebens- und Wirkungsstätten Adolph<br />

Kolpings beizutragen.<br />

Die Planung einer Jubiläumswallfahrt<br />

2011 nach Rom „20 Jahre Seligsprechung<br />

Adolph Kolpings“ wird ebenso<br />

erwähnt, wie die notwendige Präsenz<br />

eines international tätigen katholischen<br />

Verbandes in der Nähe der Vatikanischen<br />

Behörden, ein wichtiges<br />

Element der Intensivierung unserer<br />

Arbeit. Es sollte geschaut werden, so<br />

Axel Werner dass es wieder gelinge, in<br />

Rom über einen eigenen Sitz zu verfügen<br />

(Kolpinghaus!).<br />

Abschließend erwähnt der Generalpräses<br />

die Jubiläumsjahre 2011 – 20 Jahre<br />

Seligsprechung Adolph Kolpings,<br />

2013 200. Geburtstag Adolph Kolpings,<br />

2015 - 150. Todestag unseres<br />

Verbandsgründers!<br />

Er endet seinen Bericht mit dem Titel<br />

„Christen leiden unter Verfolgung“ und<br />

stellt fest, dass in verschiedenen Ländern,<br />

in denen <strong>Kolpingwerk</strong>e und Kolpingsfamilien<br />

aktiv sind, Christen und<br />

Katholiken um ihres Glaubens Willen<br />

verfolgt werden. „Die Umstände, unter<br />

denen unsere vietnamischen Freunde<br />

ihre verbandliche Arbeit organisieren,<br />

gibt ein Zeugnis der Benachteiligung<br />

von Christen unter kommunistischen<br />

Regimen.“<br />

Am Schluss bedankt er sich bei allen,<br />

die in besonderer Weise die Verantwortung<br />

übernommen haben und an der<br />

positiven Verwirklichung der Verbandsziele<br />

beitragen. „Durch Kolping wurde<br />

diese Welt wieder ein Stück besser“,<br />

so der abschließende Satz im Rechenschaftsbericht<br />

des Generalpräses<br />

Msgr. Axel Werner in Bukoba.<br />

■ OvD<br />

15


EUROPA<br />

Zentralkonferenz Kolping Schweiz in Olten<br />

Über 200 Delegierte fanden sich im<br />

Tagungshotel Arte in Olten (CH) ein,<br />

um an der ganztägigen Zentralkonferenz<br />

(Mitgliederversammlung) von<br />

Kolping Schweiz teilzunehmen. Nach<br />

den verschiedenen Formalitäten wurden<br />

die Jahresberichte von Seiten der<br />

Präsidentin Margret Unternährer, der<br />

Geschäftleitung und des Zentralsekretärs<br />

vorgestellt. Sie fanden allgemeine<br />

Zustimmung. Ein wichtiger Punkt war<br />

auch die Rechnungslegung des Jahres<br />

2009, welche einstimmig genehmigt<br />

wurde, so wie das Budget für 2011.<br />

Ein besonderer Höhepunkt der heurigen<br />

Zentralkonferenz der Schweiz<br />

bildeten die Wahlen. Bisher konnten<br />

die verschiedenen Stellen in der Verbandsleitung<br />

und im Zentralrat nicht<br />

besetzt werden. Bei dieser Konferenz<br />

gelang es, die noch freien Stellen wiederum<br />

mit engagierten Mitarbeitern<br />

und ehrenamtlich Tätigen zu besetzen.<br />

Dies wurde mit großer Freude, aber<br />

auch mit Dank aufgenommen. Ferner<br />

wurden Mitarbeiter geehrt und es gab<br />

Grußworte des Generalpräses, welcher<br />

die Wichtigkeit der Verbindung von<br />

Kolping Schweiz mit dem Bereich der<br />

Entwicklungsarbeit lobte, sowie des<br />

Zentralsekretärs von Kolping Südtirol,<br />

Otto von Dellemann.<br />

Am Nachmittag fand die Zentralkonferenz<br />

als Bildungsteil statt. Im Mittelpunkt<br />

dieses Nachmittags stand Vorstellung<br />

des Vereins SEK – Sozial- und<br />

Entwicklungshilfe Vereins Kolping „Der<br />

Mensch im Mittelpunkt“, das Motto der<br />

Entwicklungsarbeit im Schweizer <strong>Kolpingwerk</strong>.<br />

Den Vertretern der Kolpingsfamilien<br />

der Schweiz wurde ausführlich<br />

die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit<br />

erläutert.<br />

Die Sozial- und Entwicklungshilfe des<br />

Schweizer <strong>Kolpingwerk</strong>es zeigt weltweit<br />

Wirkung. Dieses Engagement hat<br />

eine lange Geschichte! In den letzten<br />

Jahren, so wurde betont, flossen fast 5<br />

Millionen Franken (ca. 3,6 Mio. Euro)<br />

in Projekte, welche im internationalen<br />

Verband ein und an Kolpingsfamilien<br />

angebunden sind.Kolping plant Entwicklungshilfe<br />

nicht für, sondern mit<br />

den Menschen vor Ort.<br />

Bei der Vorstellung der anwesenden<br />

Mitarbeiter und Referenten im internationalen<br />

Verein SEK wurde dies nochmals<br />

klar zum Ausdruck gebracht.<br />

Es wurde ausführlich über den Abschluss<br />

des Adolph Kolping Besinnungsweges<br />

von Hochdorf nach Baldegg berichtet.<br />

Der Besinnungsweg, welcher bei der<br />

Pfarrkirche in Hochdorf beginnt steht<br />

unter dem Kolpingwort „Wer Mut zeigt,<br />

macht Mut“. Neun Stationen sind auf<br />

den Wegtexttafeln an Stehlen montiert.<br />

Sie begleiten den Weg mit Informationen<br />

zum <strong>Kolpingwerk</strong>, mit Fragen und<br />

Aussagen aus der Bibel, sowie Zitate<br />

Adolph Kolpings. Die Texte und Fragen<br />

sollen zum Nachdenken anregen.<br />

Den Abschluss des Besinnungsweges<br />

bildet der Andachtsraum in der Institutskirche<br />

der Baldegger Schwestern<br />

im Kloster. Ein Raum der zur Stille und<br />

Einkehr einlädt. Eine Begehung dieses<br />

Besinnungsweges wäre jedem nur zu<br />

empfehlen!<br />

Am Ende der Tagung wurden noch<br />

Programmpunkte dargelegt, welche im<br />

kommenden Arbeitsjahr anstehen. So<br />

beispielsweise der Seniorenkongress<br />

am Freitag, 24. September in Zofingen<br />

zum Thema „Kolping Gestern-Heute-<br />

Morgen“, wie auch eine Erlebniswoche<br />

im Oktober als Kolpinglager für alle<br />

Generationen in Weggis, in der Nähe<br />

des Rigi in der Zentralschweiz.<br />

■ OvD<br />

16


SÜDTIROL<br />

Kolpingtag des <strong>Kolpingwerk</strong>es Südtirol<br />

am Sonntag, 14. November 2010 in Schlanders<br />

9.30 Uhr: Eintreffen in Schlanders vor der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt<br />

10.00 Uhr: Gemeinschaftsgottesdienst mit der Pfarre Schlanders. Hauptzelebrant:<br />

Zentralpräses Kan. Johannes Noisternigg.<br />

Anschließend Zug mit Bannern zum Kulturhaus Karl Schönherr und Beginn<br />

des Kolpingtages zum Motto „Wir sind Kolping!“.<br />

Die einzelnen Kolpingsfamilien werden ihre Aktivitäten in<br />

verschiedenster Art und Weise vorstellen.<br />

Gegen 13.00 Uhr: Mittagessen im Kulturhaus.<br />

14.00 Uhr: Beginn der Zentralversammlung mit Kassabericht für das Jahr<br />

2009 und Entlastung. Vorstellung des Programms 2011 und<br />

inhaltliche Sendung durch den Zentralvorsitzenden Herbert<br />

Denicolò.<br />

15.30 Uhr: Ende der Zentralversammlung.<br />

Schon jetzt sind alle Kolpingsfamilien,<br />

Mitglieder, Freunde und<br />

Interessierte aufgerufen, sich<br />

diesen Sonntag freizuhalten.<br />

Die Teilnahme an der Zentralversammlung<br />

ist „Ehrensache“.<br />

Die neugegründete Kolpingsfamilie<br />

Vinschgau mit Sitz in Schlanders wird<br />

sich aktiv an der Vorbereitung und<br />

Durchführung des Kolpingtages bzw.<br />

der Zentralversammlung beteiligen.<br />

Diese Bekanntmachung erfolgt im Sinne<br />

des Zentralstatutes Art. 13, Abs. 5.<br />

TATICO - mehr als nur ein Wort. Dieser Name steht für einen Kaffee von<br />

besonderer Qualität. Die mexikanischen Kleinbauern aus den Kolping-<br />

Gemeinschaften haben diesem Kaffee den Namen TATICO gegeben. Er<br />

bedeutet in ihrer Sprache soviel wie Herr, Vater, Gott.<br />

Mit dem Kauf des TATICO-Kaffees unterstützen Sie die Entwicklungshilfeprojekte<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es Mexiko.<br />

Dieser hochwertige Kaffee wurde mit dem TRANSFAIR-Siegel für fairen<br />

Handel ausgezeichnet.<br />

Dieser Kaffee kann über das Kolpinghaus Bozen bezogen werden.<br />

Packung zu 250 g = 4,00<br />

17


JUGENDSEITE<br />

... hier ist was los !<br />

Bildquelle: aboutpixel.de / Handständler © Jonathan Willmann<br />

SPRUCH des Monats<br />

„Jetzt ist Sommer!<br />

Egal, ob man schwitzt oder<br />

friert:<br />

Sommer ist,<br />

was in deinem Kopf passiert.<br />

Es ist Sommer!<br />

Ich hab das klar gemacht:<br />

Sommer ist,<br />

wenn man trotzdem lacht.“<br />

Termine und Vorhaben<br />

Zeltlager-Wochenende<br />

Die Kolpingjugend Südtirol organisiert<br />

in Zusammenarbeit mit der Jugendgruppe<br />

„JUGS“ hörgeschädigter<br />

Jugendlicher ein Zeltlagerwochenende.<br />

Gestartet wird am Freitagabend,<br />

27.08. und bis zum Sonntag 29.08.<br />

herrscht die totale Lagerstimmung.<br />

Jugend-Klausur<br />

Nach der Sommerpause startet die<br />

Kolpingjugend Südtirol mit einer Klausur<br />

ins neue Arbeitsjahr. Am Wochenende<br />

vom 18.-19. September werden<br />

auf der Zansalm in Villnöss Ideen gesponnen,<br />

Aktionen geplant und vieles<br />

mehr.<br />

TIPP des Monats<br />

Kühle Tipps für heiße Tage<br />

<br />

<br />

zeiten<br />

<br />

<br />

ab ins Wasser<br />

Bildquelle: www.pixelio.de<br />

Songtext: Wise Guys -<br />

Jetzt ist Sommer<br />

Wusstest du ... ?<br />

… dass 50% der Weltbevölkerung<br />

nie ein Telefonanruf gemacht<br />

oder erhalten hat?<br />

SUDOKU<br />

18


JUGENDSEITE<br />

Kolping jugend Eppan verteidigt ihren Titel<br />

Beim 6. internationalen Kolping-Fußballturnier<br />

in Thierhaupten (Deutschland)<br />

vom 09.-11. Juli 2010 ging die<br />

KJ Eppan als Titelverteidiger ins Rennen.<br />

Bereits 4-mal hat die KJ Eppan<br />

das Turnier gewonnen. Auch heuer war<br />

das Turnier wieder international besetzt<br />

mit Mannschaften aus Deutschland,<br />

Ungarn und Südtirol. In den Vorrundenspielen<br />

schlugen sich die jungen<br />

Eppaner tapfer und erlangten dadurch<br />

das Halbfinale, welches sie mit 4:1<br />

gegen KF Kobànja (Ungarn) für sich<br />

entschieden. Das Finalspiel gegen die<br />

Mannschaft aus Neukirchen wurde<br />

hart umkämpft, doch die KJ Eppan<br />

konnte mit 1:0 zum 5ten Mal in Folge<br />

den Sieg mit nach Hause nehmen.<br />

Zurückblickend muss gesagt werden,<br />

dass die Kolpingsfamilie Thierhaupten<br />

trotz tropischer Hitze wiederum<br />

ein gelungenes Fußballturnier auf die<br />

Beine gestellt hat. Die<br />

sportlichen und freundschaftlichen<br />

Beziehungen<br />

konnten vertieft<br />

und erweitert werden.<br />

Abschließend bedankten<br />

sich die KJ Eppan<br />

noch einmal bei dem<br />

Turnierleiter Christian<br />

Allmann (alias Kumpel)<br />

und allen Mitwirkenden<br />

für die tolle Organisation<br />

und für die schönen<br />

Stunden in Thierhaupten.<br />

Mannschaft der KJ Eppan:<br />

Tormann: Martin Meraner<br />

Abwehr: Florian Meraner, Simon Kofler, Markus Maccagnola, Daniel Maccagnola<br />

Mittelfeld: Valentin Santa, Ivan Plasinger<br />

Sturm: Jonas Ebner, Lucas Maccagnola<br />

■ Lucas Maccagnola<br />

Das sagen die STERNE ...<br />

Das Element vom Sternzeichen KREBS<br />

ist das Wasser. Die Beschreibung harte<br />

Schale aber weicher Kern trifft wohl<br />

auf die meisten der im Sternzeichen<br />

Krebs geborenen zu. Er ist von Natur<br />

aus gefühlvoll veranlagt, doch an sein<br />

Herz lässt er so schnell niemanden.<br />

Er tritt freundschaftlich an seine Mitmenschen<br />

heran, ist ein guter Zuhörer<br />

aber ein noch bessere Beobachter. Er<br />

ist empfindlich wie ein Kind und wenn<br />

er sich bedroht fühlt, dann flüchtet er<br />

in seine harte Schale, in sein Heim. Er<br />

will seine Liebsten vor dem Schlechten<br />

bewahren und bemerkt oft gar nicht,<br />

wie sehr er dabei umklammert. Der<br />

im Sternzeichen Krebs geborene kann<br />

sehr schnell seine Stimmungen wechseln.<br />

Dies kann für viele Menschen als<br />

Launisch empfunden werden.<br />

Das Element vom Sternzeichen LÖWE<br />

ist das Feuer. Die Bühne und das Rampenlicht<br />

ziehen den Löwen magisch<br />

an. Er weiß sein strahlendes Lächeln<br />

und seine Anziehungskraft einzusetzen.<br />

Er legt Wert auf Luxus und Statussymbole,<br />

womit er sein leuchtendes<br />

Image unterstreichen kann. Der stolze<br />

Löwe ist von jeher ein Symbol von<br />

Überlegenheit, Mut und Kraft. Er hat<br />

immer einen Hang zum Höheren und<br />

wird deshalb immer versuchen nach<br />

oben zu gelangen. Und wie das bei den<br />

hohen Herrschaften eben so ist, kann<br />

er dort arrogant sein. Der im Sternzeichen<br />

Löwe geborene trägt gerne<br />

Verantwortung und wächst daran. Der<br />

Löwe kann um sich herum Wärme verbreiten.<br />

Manchmal wird er ausgenützt,<br />

weil er die Schwachen beschützt.<br />

19


JUGENDSEITE<br />

Im Sommer schon was vor? Nein?<br />

Na dann mal aufgepasst, denn Kolping bietet einiges.<br />

Verleih Kleinbus<br />

Unser VW Kombi 2.3 TDI für bis zu 9 Personen kann nach Voranmeldung ausgeliehen werden.<br />

Die Ausleihbestimmungen kann man bei der Jugendreferentin Verena Kapauer erhalten bzw.<br />

stehen als pdf-Download unter www.kolping.it zur Verfügung.<br />

Verleih Hüpfburg<br />

Ihr plant ein Fest oder eine<br />

Veranstaltung?<br />

Dann haben wir genau das Richtige für<br />

euch! Klein, aber fein ist die Hüpfburg<br />

der Kolpingjugend, die bei Festen oder<br />

Veranstaltungen Kinderherzen höher<br />

schlagen lässt.<br />

Die Maße sind: 3,50 x 4,20 m,<br />

Höhe: 2,7 m<br />

Verleih Sumoring-Kostüm<br />

Das Sumoringkostüm und die überdimensionalen Boxhandschuhe<br />

sind die ideale Ergänzung für große und<br />

kleine Veranstaltungen, Feste, Feiern, Tage der offenen<br />

Tür - genau das Richtige! Sie sorgen für tolle Unterhaltung<br />

und garantieren Spaß für Jugendliche und<br />

Erwachsene. Das Sumoringkostüm besteht aus zwei<br />

Schaumgummianzüge, zwei Paar Handschuhe, zwei<br />

Paar Riesenboxhandschuhe, zwei Helme und Matten.<br />

Preise und weitere Auskünfte zum Verleih erfährst<br />

du bei der Jugendreferentin Verena Kapauer<br />

Telefon 0471 308 400 oder per E-mail an<br />

jugend@kolping.it<br />

20


JUGENDSEITE<br />

www.pixelio.de<br />

JUGS<br />

Kolpingjugend Südtirol und der Jugendtreff für<br />

Gehörlose und Schwerhörige organisieren<br />

gemeinsame ein Zeltlagerwochenende<br />

Wann?<br />

Wo?<br />

Kosten?<br />

vom Fr., 27. – So., 29. August<br />

(Ankunft am Freitag in Graun gegen 19.00 Uhr/<br />

Abfahrt in Graun am Sonntag gegen 14.00 Uhr)<br />

im Zeltplatz Graun/Unterland<br />

circa 35 <br />

Anmeldungen bis zum 16. August:<br />

Verena Kapauer, Jugendreferentin<br />

A.-Kolpingstr. 3 · 39100 Bozen<br />

www.kolping.it · jugend@kolping.it<br />

Tel. 0471 308400<br />

21


JUGENDSEITE<br />

Pfingstfahrt 2010 Budapest<br />

22


INTERNATIONAL<br />

Die Kinder- und Jungendanwaltschaft<br />

Schutz der Rechte und Interessen der jungen<br />

Menschen Südtirols<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

im Jahr 2009 wurde beim Südtiroler<br />

Landtag die Kinder- und<br />

Jugendanwaltschaft (nachfolgend<br />

kurz „KIJA“ genannt) zum<br />

Schutz der Rechte und Interessen<br />

der in Südtirol lebenden<br />

Minderjährigen eingerichtet. 1<br />

Seit mehr als 15 Jahren hatten<br />

verschiedene Kinder- und Jugendorganisationen<br />

2 Südtirols<br />

die Einsetzung einer solchen<br />

Einrichtung gefordert. Der Kinder-<br />

und Jugendanwalt (kurz<br />

KIJ-Anwalt) ist in seinem Wesen<br />

somit auf den umfassenden<br />

Schutz der (Menschen-) Rechte<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

ausgerichtet; der KIJ-Anwalt<br />

wacht, bezogen auf ganz Südtirol,<br />

über die Anwendung der<br />

UN-Kinderrechtskonvention und<br />

aller anderen Bestimmungen<br />

zum Schutz der Rechte der Minderjährigen.<br />

Die Zuständigkeiten der KIJA sind<br />

sehr weitgreifend und unabhängig davon,<br />

ob das Recht des Jugendlichen<br />

oder Kindes von Seiten einer Behörde<br />

oder von einer Privatperson verletzt<br />

wurde. So kann der KIJ-Anwalt auch<br />

bei Konflikten zwischen Eltern und<br />

Kindern oder bei Konflikten zwischen<br />

den Minderjährigen oder den Erziehungsberechtigten<br />

einerseits und öffentlichen<br />

Einrichtungen andererseits<br />

vermitteln.<br />

Die konkreten Aufgabenbereiche der<br />

KIJA lassen sich in drei wesentliche<br />

Bereiche unterteilen:<br />

A. Die Information und Beratung von<br />

Kindern und Jugendlichen in rechtlichen<br />

Fragen;<br />

B. Die Errichtung eines Netzwerkes,<br />

das bestehende Dienste, die sich<br />

bereits um Kinder und Jugendlichen<br />

kümmern, vernetzt;<br />

C. Sprachrohr für Kinder und Jugendliche<br />

sein, durch das Aufzeigen von<br />

Lücken im System und der Unterbreitung<br />

entsprechender Verbesserungsvorschläge.<br />

Der KIJ-Anwalt kann sowohl auf Hinweis<br />

(z.B. von Kindern, Jugendlichen,<br />

Erwachsenen, Vereinen, öffentlichen<br />

Diensten) als auch auf eigene Initiative<br />

hin tätig werden. Er geht auch<br />

anonymen Meldungen nach. Er ist bei<br />

der Wahrnehmung seiner Aufgaben<br />

vollkommen unabhängig,<br />

weisungsfrei und niemandem<br />

hierarchisch untergeordnet.<br />

Der KIJ-Anwalt hat das Recht<br />

auf Akteneinsicht, und arbeitet<br />

mit der Volksanwaltschaft und<br />

dem Beirat für Kommunikation<br />

zusammen.<br />

Im Zentrum der Tätigkeit des<br />

KIJ-Anwaltes stehen der Schutz<br />

der Rechte und insbesondere<br />

der Würde der Minderjährigen.<br />

Er erarbeitet Vorschläge zur Verbesserung<br />

der Rechtsordnung,<br />

des Systems der Dienste, der<br />

Programme und Maßnahmen<br />

im Kinder- und Jugendbereich,<br />

er begutachtet Gesetzes- und<br />

Verordnungsentwürfe sowie<br />

Entwürfe von Verwaltungsakten,<br />

soweit sie die Interessen der<br />

jungen Menschen berühren und<br />

fördert außerdem die Zusammenarbeit<br />

zwischen den für Kinder- und Jugendschutz<br />

zuständigen öffentlichen<br />

Verwaltungen, privaten Einrichtungen<br />

und den Gerichtsbehörden.<br />

Der KIJ-Anwalt setzt sich also auch im<br />

Einzelfall für die Rechte des einzelnen<br />

Kindes oder der einzelnen Jugendlichen<br />

oder des einzelnen Jugendlichen ein,<br />

hat direkten Kontakt zu Kindern und<br />

Jugendlichen, redet mit ihnen, begleitet<br />

und berät sie. Er ist aber auch institutioneller<br />

Ansprechpartner und unabhängiger<br />

Garant für den allgemeinen<br />

Schutz der Rechte der Minderjährigen.<br />

Minderjährige sind nämlich Inhaber<br />

von unveräußerlichen Rechten (z.B.<br />

Grundrechten und Menschenrechten)<br />

1<br />

Art. 1 Landesgesetz 26.06.2009 Nr. 3<br />

2<br />

Ich beziehe mich auf die Forderungen des Südtiroler Jugendringes und seiner zahlreichen Mitgliedsorganisationen.<br />

23


INTERNATIONAL<br />

und haben Anspruch auf besondere<br />

Fürsorge und Unterstützung. Diese<br />

Grundsätze sind Teil des Fundaments<br />

der zivilisierten Staaten und finden sowohl<br />

in der Allgemeinen Erklärung der<br />

Menschenrechte der UNO als auch in<br />

der UN-Kinderrechtskonvention selbst<br />

Ausdruck.<br />

Der KIJ-Anwalt ist vorübergehend, bis<br />

Anfang September 2010, im Gebäude<br />

des Südtiroler Landtages zu finden.<br />

Danach wird er in das neue Büro übersiedeln<br />

(Caovourstr. Bozen), wo er im<br />

Parterre leicht und niederschwellig zu<br />

erreichen sein wird. Auf Anfrage der<br />

Schulen macht der KIJ-Anwalt auch<br />

kostenlose Schulbesuche, Besuche in<br />

Vereinen, Verbänden, Einrichtungen.<br />

Wer also rechtliche Fragen oder Anliegen<br />

hat, die den Schutz der Rechte der<br />

Minderjährigen betreffen, kann sich<br />

kostenlos und auf Wunsch auch ohne<br />

den eigenen Namen zu sagen, beim<br />

Kinder- und Jugendanwalt melden.<br />

Mit besten Grüßen<br />

RA Dr. Simon Tschager<br />

Kinder- und Jugendanwalt<br />

Auftaktveranstaltung<br />

der KF Vinschgau/<br />

Schlanders<br />

am Mi., 15. September 2010<br />

um 19.30 Uhr im Gamperheim<br />

(Schlanders)<br />

Informationsabend mit<br />

Kinder- und Jugendanwalt<br />

RA Dr. Simon Tschager<br />

Vorläufige Kontaktdaten des<br />

Kinder- und Jugendanwaltes<br />

RA Dr. Simon Tschager<br />

Crispistraße 6<br />

39100 Bozen (BZ)<br />

Tel. 0471 946363<br />

info@kinder-jugendanwaltschaft-bz.org<br />

Ersatzwagen-Service<br />

servizio vettura sostitutiva Abschleppdienst<br />

soccorso stradale<br />

24 h<br />

Tel. 348 7060400<br />

24


INTERNATIONAL | SÜDTIROL<br />

PROJEKT DES MONATS<br />

Ruanda: Gemeinsam anpacken<br />

Ruanda ist ein fruchtbares, aber extrem dicht besiedeltes<br />

Land, das zu effektiv genutzt werden muss.<br />

Bernardin Nsabimana, Vorsitzender der<br />

jungen Kolpingsfamilie Busogo, hat<br />

deshalb zusammen mit 18 Mitgliedern<br />

ein Gemeinschaftsprojekt gestartet:<br />

Sie haben ihr Geld zusammengelegt<br />

und ein Feld gepachtet, auf dem sie<br />

gemeinsam Kartoffeln anbauen. Jeden<br />

Samstag treffen sie sich zur Feldarbeit<br />

unter fachkundiger Anleitung.<br />

Alle Entscheidungen werden gemeinsam<br />

getroffen, mindestens mit einer<br />

Dreiviertelmehrheit – dies und alle<br />

wichtigen Bedingungen sind in einem<br />

Vertrag festgehalten. Die Kartoffeln,<br />

die sie bald ernten können,<br />

wird Bernardins Frau Josephine in der<br />

Hauptstadt Kigali gut verkaufen können.<br />

Die besten Setzlinge werden sie<br />

an die Mitglieder für deren eigene Felder<br />

abgeben.<br />

Das Projekt könne ein Modell für andere<br />

Kolpingsfamilien sein, so die Geschäftsführerin<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es Ruanda,<br />

Dancille Mujawamariya. Dazu brauche<br />

es allerdings mehr Mittel, als die Mitglieder<br />

allein aufbringen können: für die<br />

Pacht, für Saatgut, Insektizide etc.<br />

Finanziell können Sie dieses Projekt<br />

unter dem Stichwort „Ruanda“ unterstützen<br />

Helfen Sie mit Ihrer Spende.<br />

Setzen Sie ein Zeichen der<br />

Hoffnung!<br />

SÜDTIROLER VOLKSBANK<br />

L.da-Vinci-Straße, 39100 BOZEN<br />

<strong>Kolpingwerk</strong> Südtirol - Spendenkonto<br />

Dritte Welt<br />

IBAN IT74 H058 5611 6010 5057<br />

0335298<br />

BIC BPAAIT2B050<br />

Schulschluss im Mädchenheim Marianum<br />

Brixen<br />

Nach einem intensiven Schuljahr beendeten<br />

die Bewohnerinnen des, vom<br />

Verein Kolpinghaus Brixen geführten,<br />

Mädchenheims Marianum das Heimjahr<br />

2009/10. Gemeinsam blickten<br />

sie auf 9 lustige, ereignisreiche, aber<br />

auch anstrengende Augenblicke zurück:<br />

So wurde im Dezember ein Weihnachtsmarkt<br />

veranstaltet, mit dessen<br />

Erlös eine Familie unterstützt wurde.<br />

Es fanden ein Calcetto- und ein Watt-<br />

Turnier statt. Ein Schwerpunktthema<br />

im zweiten Semester war der weibliche<br />

Körper. Die Erzieherinnen versuchten<br />

dabei auf spielerische Weise, den<br />

Mädchen ihren Körper und alle damit<br />

verbundenen Probleme und Verände-<br />

rungen näher zu bringen, was auf sehr<br />

großes Interesse stieß. Als krönender<br />

Abschluss konnte die Volleyballmannschaft<br />

ihren Titel beim ash (Arbeitsgemeinschaft<br />

Südtirol Heime) Volleyball-<br />

Turnier erfolgreich verteidigen! Zur<br />

Abschlussfeier in der letzten Schulwoche<br />

waren neben den Bewohnerinnen,<br />

den Erzieherinnen und Heimverantwortlichen<br />

auch einige Vorstandsmitglieder<br />

des Vereins Kolpinghaus Brixen<br />

anwesend. Vor dem bunten Teil des<br />

Abends mit Spielen, Verabschiedung<br />

der Maturantinnen und der traditionellen<br />

Power Point Präsentation, fand<br />

die Gemeinschaftsmesse statt. Diese<br />

wurde zur Freude aller wie immer von<br />

Pater Anthony zelebriert. Die Vorfreude<br />

auf die verdienten Sommerferien und<br />

das Wiedersehen im September erleichterten<br />

den meisten den Abschied<br />

vom Mädchenheim Marianum und seinen<br />

Bewohnerinnen.<br />

■ Franziska Schleyer<br />

25


EUROPA<br />

32. Europaseminar des <strong>Kolpingwerk</strong>es<br />

in Straßburg<br />

Zielsetzung des Studienseminars ist es, politisch Interessierte<br />

mit den europäischen Institutionen in Straßburg<br />

vertraut zu machen.<br />

26<br />

Wir sind am Sonntag Früh, den 25.<br />

April 2010, um 7.12 Uhr mit einem<br />

regionalen Zug von Franzensfeste aus<br />

nach Straßburg gestartet, und als wir<br />

am Abend am Straßburger Bahnhof<br />

angekommen sind, kannten wir auf<br />

Grund der genauen Wegbeschreibung<br />

der Kolpingorganisatoren bereits den<br />

genauen Weg ins Ciarus, wo wir diese<br />

Woche untergebracht waren.<br />

Gleich am ersten Abend hat uns der<br />

sehr aktive Reg. Rat Anton Salesny,<br />

Europabeauftragter von Kolping International,<br />

aus Wien, noch die „Petite<br />

France“ von Straßburg gezeigt. Das ist<br />

die Altstadt Straßburgs, die uns wegen<br />

ihrer mittelalterlichen Fachwerkhäuser<br />

der Ill entlang und wegen ihres Münsters<br />

prachtvolle Eindrücke hinterlassen<br />

hat.<br />

Wir wussten, dass uns die nächsten<br />

paar Tage in die europäischen Institutionen,<br />

wie den europäischen Gerichtshof<br />

für Menschenrechte, den Europarat<br />

und das europäische Parlament führen<br />

würden. Das Programm war sehr dicht<br />

abgesteckt und die Informationen, die<br />

wir bekommen haben, sehr aufschlussreich<br />

und unsere ständigen Begleiter<br />

waren immer Anton Salesny, Mathias<br />

und Frank Gärtner.<br />

Montag, 26. April 2010:<br />

Unsere Gruppe von ca. 50 Leuten aus<br />

insgesamt 11 europäischen Ländern<br />

wurde um 9.00 Uhr im europäischen<br />

Gerichtshof für Menschenrechte erwartet.<br />

Das moderne, helle Gebäude,<br />

ist sehr einladend. Wir wurden in einen<br />

Saal gebracht, wo wir zu verschiedenen<br />

Referaten eingeladen wurden.<br />

Der in seiner heutigen Form ständig<br />

tagende europäische Gerichtshof für<br />

Menschenrechte ist 1998 auf Grund<br />

der Konvention für Menschenrechte<br />

eingerichtet worden. Möglich ist eine<br />

Staatsbeschwerde durch einen anderen<br />

Vertragsstaat und eine Individualbeschwerde.<br />

Die Individualbeschwerde<br />

ist nur möglich, wenn alle innerstaatlichen<br />

Instanzen durchlaufen worden<br />

sind.<br />

Dienstag, 27.4.2010:<br />

Wir treffen uns wieder um Punkt 8<br />

Uhr in der Halle des Ciarus, um um<br />

9 Uhr im Europarat, genannt Palaise<br />

d`Europe, zu sein. Am 5.5.1949 gründeten<br />

10 Länder, darunter Italien, den<br />

Europarat. Mittlerweile umfasst er 47<br />

Staaten. Er ist ein Forum über allgemeine<br />

europäische Fragen und ist mit<br />

dem Europaparlament institutionell<br />

nicht verbunden. Seit 1993 widmet er<br />

sich verstärkt der Wahrung der demokratischen<br />

Sicherheit und dem wirtschaftlichen<br />

und sozialen Fortschritt.<br />

Mittwoch, 28.4.2010:<br />

Die Osteuropäer unserer Gruppe, begleitet<br />

von Anton Salesny, fahren morgens<br />

mit dem TGV – Hochgeschwindigkeitszug<br />

nach Paris und werden dort im<br />

französischen Parlament empfangen.<br />

Wir fahren ins Europaparlament. Wenn<br />

wir vom Bus aussteigen, gehen wir die<br />

ins Gras gebetteten Geleise der hochmodernen<br />

Straßenbahn entlang und<br />

gelangen nach rund 10 Minuten vor<br />

das Europaparlament. Vor uns ragt ein<br />

hohes, rundes Gebäude empor. Interessant<br />

ist, dass sich außer den zahlreichen<br />

Fenstern einige Leerräume<br />

befinden, denn der Architekt wollte<br />

damit die noch nicht in die EU aufgenommenen<br />

Länder darstellen. Das<br />

im Jahr 1952 gegründete Parlament,<br />

mittlerweile das EU – Parlament ist<br />

das einzige direkt gewählte Organ der<br />

EU. Es wird seit 1979 alle 5 Jahre gewählt<br />

und mittlerweile gehören der EU<br />

27 Staaten an. Im Europaparlament<br />

werden sehr starke Sicherheitsvorkehrungen<br />

getroffen.<br />

Diesen Nachmittag können wir frei gestalten.<br />

Donnerstag, 29.4.2010:<br />

Unser Weg führt uns erneut ins Europaparlament,<br />

wo wir den Ombuds-


EUROPA | INTERNATIONAL<br />

mann oder Bürgerbeauftragten kennen<br />

lernen. An ihn kann man sich als Privatperson<br />

oder auch als Gesellschaft<br />

wenden, wenn man irregulären Verwaltungsakten<br />

ausgesetzt zu sein meint<br />

oder das Gemeinschaftsrecht verletzt<br />

worden ist. Der Ombudsmann fungiert<br />

als Schlichter zwischen den Parteien.<br />

Dieser Tag wurde mit einem bunten<br />

Abend abgeschlossen, bei dem alle<br />

Beteiligten der verschiedenen europäischen<br />

Staaten ihr Land vorgestellt haben.<br />

Ein Paar Frauen hatten auch die<br />

Landestracht an und es wurden Tänze<br />

vorgeführt und Lieder gesungen. Einige<br />

zeigten Bild- und Tondokumente ihres<br />

Landes. Wir verkosteten typische Speisen<br />

und Getränke der verschiedenen<br />

Länder, so etwa Schweizer Schokolade,<br />

Rumänischen Hochzeitskuchen,<br />

Ungarischen Schnaps, Slowakische<br />

Süßigkeiten und Österreichische Mozartkugeln.<br />

Die Teilnehmer aus Südtirol Eva Hosp und Konrad Oberrauch (KF Haslach)<br />

Es war für uns eine sehr große Bereicherung,<br />

an diesem Seminar teilnehmen<br />

zu können. Als materielle Erinnerung<br />

bleibt uns ein Plüschstorch, das<br />

wichtigste Wahrzeichen des Elsass.<br />

Wir konnten mit zwei jungen, sympathischen<br />

Slowenen, Thomas & Thomas,<br />

mit dem Auto, über den Bodensee,<br />

nach Franzensfeste zurückfahren.<br />

■ Eva Hosp – Konrad Oberrauch<br />

Briefmarken für Ausbildung<br />

Eine kleine Marke kann viel Gutes<br />

bewirken – zum Beispiel eine Berufsausbildung.<br />

Mit der Briefmarken-<br />

Sammlung unterstützt Kolping die<br />

Ausbildung junger Menschen in Afrika,<br />

Asien und Lateinamerika.<br />

Dank der Briefmarken-Aktion erhalten<br />

junge Menschen die Chance auf<br />

Ausbildung<br />

Mit dem Verkauf von gesammelten<br />

Briefmarken unterstützt KOLPING<br />

INTERNATIONAL die Ausbildung und<br />

Qualifizierung junger Menschen in Lateinamerika,<br />

Afrika und Asien. Die Aktion<br />

ist eine wichtige Säule der Finanzierung<br />

berufsbildender Maßnahmen<br />

und gibt jungen Menschen die Chance<br />

auf ein Leben in Würde.<br />

Ausbildung schafft<br />

Zukunftsperspektiven<br />

Fast jeder fünfte Mensch lebt von weniger<br />

als 1 Dollar am Tag. Vor allem für<br />

junge Menschen gilt: ohne Ausbildung<br />

27


INTERNATIONAL | EUROPA<br />

keine Perspektive, ohne berufliche<br />

Qualifikation kein Einkommen, das<br />

die Lebensgrundlage sichert. Auf diese<br />

Herausforderung antwortet KOLPING<br />

INTERNATIONAL mit Programmen zur<br />

beruflichen Qualifizierung.<br />

Die Förderung von Arbeit und Einkommen<br />

bildet traditionell den Schwerpunkt<br />

der Kolpingarbeit. Es geht darum,<br />

Eigeninitiative und Selbsthilfe zu<br />

stärken und Leben aus eigener Kraft<br />

zu ermöglichen. Berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung schafft diese Perspektive,<br />

vor allem für junge Menschen.<br />

Viele Beispiele machen dies deutlich.<br />

Aber auch Kleinkreditprogramme und<br />

die Organisation von Spargruppen sind<br />

erfolgreiche Instrumente, die nachhaltige<br />

Entwicklung ermöglichen.<br />

Unterstützen Sie unsere Briefmarken-Aktion!<br />

Schenken Sie jungen<br />

Menschen die Chance auf eine Ausbildung!<br />

marken<br />

bringen einen Verkaufserlös<br />

von rund 200 Euro.<br />

<br />

durchschnittlich 200 Euro.<br />

JEDE BRIEFMARKE IST<br />

WERTVOLL !!<br />

BEISPIEL INDIEN<br />

Shiva aus Südindien hat ein Stipendium<br />

für eine Ausbildung zur Schneiderin<br />

erhalten. Das war vor zwei Jahren.<br />

Heute hat sie ihre eigene kleine Näherei,<br />

fertigt Saris und andere Kleidungsstücke.<br />

Das Geschäft läuft so gut, dass<br />

sie ihren Kindern sogar eine Schulausbildung<br />

finanzieren kann. Die erhaltene<br />

Hilfe war für sie kein Almosen,<br />

sondern Hilfe zur Selbsthilfe, denn sie<br />

zahlt das Stipendium in kleinen Raten<br />

zurück.<br />

Im Kolpinghaus Bozen können bereits gestempelte Briefmarken abgegeben werden.<br />

Helft alle mit, diese Aktion zu unterstützen!!<br />

Mitgliederversammlung Verband der<br />

Kolpinghäuser Deutschlands eV<br />

Die Mitgliederversammlung des Verbandes<br />

der Kolpinghäuser Deutschlands<br />

eV tagte heuer zum ersten Mal<br />

in Südtirol. Die Geschäftsführer bzw.<br />

Vorsitzenden der einzelnen Mitgliedshäuser<br />

des genannten Verbandes fanden<br />

sich im Kolpinghaus Meran vom<br />

8.–10. Juli d.J. ein. Neben einem Rahmenprogramm<br />

(Südtirolabend, Be such<br />

der Erdpyramiden am Ritten) wurde<br />

auch gearbeitet und sowohl der Tätigkeitsbericht<br />

als auch die Bilanz diskutiert<br />

und genehmigt.<br />

Dem Verband der Kolpinghäuser gehören<br />

von Südtiroler Seite die vier Häuser<br />

von Bozen, Brixen, Meran und Sterzing<br />

an.<br />

Erinnerungsfoto vor dem Kolpinghaus Bozen<br />

28


EUROPA | SÜDTIROL<br />

Die Teilnehmer an der Mitgliederversammlung vor dem Kolpinghaus<br />

Meran<br />

Geschäftsleiter (KH Meran) Alexander Laner mit Frau und Sohn,<br />

Otto von Dellemann und Josef Almberger<br />

Zeltplatz Graun<br />

Die Bilder geben ein beredtes Zeugnis vom vor dem Abschluss stehenden Umbau des Zeltplatzes in Graun. Während der<br />

Wintermonate schritten die Arbeiten planmäßig voran und stehen nun – wie ersichtlich – vor der Vollendung. Schon jetzt<br />

allen ein Vergelt’s Gott für die ehrenamtliche Mitarbeit.<br />

29


AUS ALLER WELT<br />

Aus aller Welt<br />

Erfreuliches Spendenergebnis<br />

beim Sozial- und<br />

Entwicklungshilfe des<br />

<strong>Kolpingwerk</strong>es e.V.<br />

Köln. Der Sozial- und Entwicklungshilfe<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es e.V. konnte für<br />

das Jahr 2009 eine erfreuliche Bilanz<br />

vorlegen. So ist das Spendenergebnis<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent<br />

gestiegen. Wesentlicher Grund für<br />

diesen Spendenertrag waren mehrere<br />

Testamentsspenden. Von den ca. 2,8<br />

Mio. an Spenden stammen 51 % von<br />

Einzelpersonen, 39 % sind Spenden<br />

von Kolpingsfamilien, Diözesan- und<br />

Nationalverbänden und weitere 10 %<br />

Zuwendungen von privaten Stiftungen.<br />

Neben den Spenden standen dem SEK<br />

für seine Projektarbeit 7,4 Mio. an<br />

Zuschüssen des deutschen Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) zur<br />

Verfügung. Von den bereitstehenden<br />

Mitteln wurden 8,5 Mio. direkt für<br />

konkrete Projektmaßnahmen eingesetzt.<br />

Im Jahr 2009 lag ein besonderer<br />

Schwerpunkt auf Projekten zur Überwindung<br />

von Unterbeschäftigung und<br />

Arbeitslosigkeit. Immer häufiger wird<br />

der SEK auch in Bereichen der Katastrophenhilfe<br />

herausgefordert. So konnten<br />

in 2009 Kolpingmitglieder unterstützt<br />

werden, die unter der Dürre in<br />

Uganda und Kenia gelitten haben, und<br />

Überschwemmungsopfer in Nordostbrasilien,<br />

Indien und Albanien. (Auch<br />

Südtirol ist Mitglied des SEK!!)<br />

Wo Dein Schatz ist, ist<br />

Dein Herz<br />

Deutschland. Mehr als 800 Mitglieder<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es Augsburg nahmen<br />

am 5. Juni 2010 an der Diözesanwallfahrt<br />

teil unter dem Motto: „Wo Dein<br />

Schatz ist, ist auch Dein Herz“. Begleitet<br />

von 70 Kolpingbannern zogen<br />

die Pilger ins Kloster Roggenburg,<br />

wo gemeinsam die hl. Messe gefeiert<br />

wurde. In seiner Predigt betonte Abt<br />

Kugler vom Kloster Roggenburg, dass<br />

vielen Menschen der Glaube in ihrem<br />

Leben offensichtlich nicht fehle, und<br />

er rief daher dazu auf, Orte zu schaffen<br />

oder zu erhalten, wo Gott erfahren<br />

werden könne. Solche Orte seien in<br />

vielerlei Hinsicht in Pfarrgemeinden<br />

aber auch in kath. Verbänden verfügbar.<br />

Sie müssten jedoch so gestaltet<br />

werden, dass der Einzelne an diesen<br />

Orten auch Gott erfahren kann.<br />

Nach dem Gottesdienst gab es dann<br />

für die Wallfahrer ein breites Angebot.<br />

So konnten sie z. B. mit Vertretern der<br />

Diözese über die Frage diskutieren, ob<br />

die Welt heute noch Priester braucht,<br />

oder sie konnten sich mit dem neuen<br />

Nationalpräses des <strong>Kolpingwerk</strong>es Indien<br />

Father Antony Raj über die Partnerschaftsarbeit<br />

mit dem <strong>Kolpingwerk</strong><br />

Indien unterhalten. Die Wallfahrt endete<br />

mit einer Andacht, die unter dem<br />

aktuellen Motto der Image-Kampagne<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es Deutschland stand:<br />

„Mut, Vertrauen, Begeisterung, Freude<br />

und Gottvertrauen.“<br />

30<br />

Gemeinsam für die Rechte<br />

der Hausangestellten<br />

Genf. KOLPING INTERNATIONAL hat<br />

am Rande der 99. Sitzung der Internationalen<br />

Arbeitskonferenz in Genf<br />

am 7. Juni 2010 in Kooperation mit<br />

anderen NGO’s und dem Katholischen<br />

Zentrum in Genf eine Veranstaltung<br />

angeboten zum Thema: „Rechte von<br />

Hausangestellten: Chancen und Herausforderungen<br />

für internationale und<br />

nationale Anwaltschaft und Vernetzung“.<br />

Der Vertreter des Hl. Stuhls bei<br />

den Vereinten Nationen in Genf Erzbischof<br />

Silvano Tomasi stellt in seinem


AUS ALLER WELT<br />

Beitrag auf der Konferenz fest: „Dass<br />

es heutzutage immer noch Menschen<br />

gibt, die unter unwürdigen und ungeschützten<br />

Arbeitsbedingungen in<br />

fremden Haushalten leiden, um fern<br />

ihrer Familien ein oft unzureichendes<br />

Einkommen zu erarbeiten, ist eine<br />

große Herausforderung für die Vereinten<br />

Nationen. Es fordert auch uns in<br />

Kirche und Zivilgesellschaft heraus,<br />

Allianzen zu bilden und gemeinsam<br />

für die Rechte der Hausangestellten<br />

einzustehen“. KOLPING INTERNATI-<br />

ONAL setzt sich mit Nachdruck für die<br />

Verabschiedung einer Konvention zum<br />

Schutz der Hausangestellten ein und<br />

wird die in Genf angeknüpften Kontakte<br />

mit anderen NGO’s in diesem Anliegen<br />

fortsetzen.<br />

Kolping verstärkt Zusammenarbeit<br />

mit staatlicher<br />

Berufsbildungsorganisation<br />

Dominikanische Republik. Seit einiger<br />

Zeit arbeitet das <strong>Kolpingwerk</strong> der Dominikanischen<br />

Republik bereits mit der<br />

staatlichen Berufsbildungsorganisation<br />

INFOTEP zusammen. Im Rahmen<br />

dieser Kooperation stellt das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

die Räume und die Lehrmaterialien<br />

und Werkzeuge für die Ausbildung<br />

zur Verfügung, während die Lehrergehälter<br />

durch INFOTEP finanziert werden.<br />

Nach der bisher schon erfolgreich<br />

praktizierten Zusammenarbeit im Bereich<br />

der Buchhaltungskurse soll in<br />

Zukunft die Zusammenarbeit auch<br />

auf die Ausbildung in handwerklichen<br />

Berufen ausgedehnt werden. Neben<br />

der beruflichen Ausbildung will Kolping<br />

für die Kursabgänger aber noch<br />

besondere Seminare zur Vorbereitung<br />

des Aufbaus einer selbstständigen<br />

Existenz und Kleinkredite zum Start<br />

einer eigenen kleinen Unternehmung<br />

anbieten.<br />

Technisches Kollegium für<br />

Fernstudien im Aufbau<br />

Ecuador. Das <strong>Kolpingwerk</strong> Ecuador<br />

will seine Anstrengungen im Bereich<br />

der beruflichen Ausbildung verstärkten<br />

und ausbauen und plant zurzeit den<br />

Aufbau des technischen Kollegium<br />

Adolfo Kolping in Manabi. Das im Aufbau<br />

befindliche Institut wird vor allem<br />

in den Bereichen Landwirtschaft, Informatik,<br />

Elektrik und Metallverarbeitung<br />

Kurse anbieten. Die Kurse sind<br />

als integrale Kurse konzipiert, die im<br />

Rahmen der Ausbildung auch eine Beteiligung<br />

an der Produktion in den entsprechenden<br />

Ausbildungsbereichen<br />

vorsehen. Das im Aufbau befindliche<br />

Zentrum in Manabi steht in Verbindung<br />

mit dem gleich ausgerichteten<br />

Berufsbildungskollegium des <strong>Kolpingwerk</strong>es<br />

in Santo Domingo und dem<br />

Ausbildungszentrum für Gastronomieberufe<br />

in Quito. Als Besonderheit wird<br />

dieses dritte Berufsbildungszentrum<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es in Ecuador auch<br />

Fernkurse anbieten und so einem großen<br />

Bedürfnis der Menschen in dieser<br />

Region entgegen kommen.<br />

Kolpingschule für Solidarität<br />

und menschenwürdiges<br />

Leben<br />

Mexiko. Unter dem Motto „Kolpingschule<br />

für Solidarität und menschenwürdiges<br />

Leben“ hat das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

Mexiko ein Schulungskonzept entwickelt,<br />

wie den Führungskräften und<br />

Mitgliedern wesentliche Grundlagen<br />

der Katholischen Soziallehre vermittelt<br />

werden können. Örtliche Kolpingsfamilien<br />

und auch regionale Zusammenschlüsse<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es können<br />

das Schulungsteam des Nationalverbandes<br />

zu diesem Thema einladen,<br />

um sich dann mit den Lehrinhalten als<br />

Grundlage des verbandlichen Handelns<br />

zu beschäftigen. Die ersten durchgeführten<br />

Seminare haben gezeigt, auf<br />

wie großes Interesse dieses Kursangebot<br />

stößt und wie interessiert die Mit-<br />

31


AUS ALLER WELT<br />

glieder an Aussagen der Katholischen<br />

Soziallehre sind. Bei der Vermittlung<br />

der Bildungsinhalte wird darauf geachtet,<br />

dass sie einen starken Bezug zur<br />

aktuellen gesellschaftlichen Situation<br />

und zu den Schwerpunkten der Arbeit<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es in Mexiko haben.<br />

Diözesanpräses von Hung<br />

Hoa zum Weihbischof<br />

geweiht<br />

Vietnam. Bischof Antonius Vu Huy<br />

Chung hat den Diözesanpräses der<br />

Diözese Hung Hoa Father John Maria<br />

Vu Tat zum Weihbischof geweiht. Father<br />

John hat einen großen Anteil am<br />

Aufbau von Kolpingsfamilien in seiner<br />

Diözese und hat entscheidenden<br />

Anteil daran, dass die verschiedenen<br />

Projektaktivitäten einen nachhaltigen<br />

Erfolg hatten. Zu diesem Engagement<br />

war er indirekt auch durch Papst Benedikt<br />

XVI. ermutigt worden. Im Rahmen<br />

der Ad-Limina-Besuche hatte Bischof<br />

Antonius auch über verschiedene Laienaktivitäten<br />

in seiner Diözese informiert<br />

und dabei auch Kolping erwähnt.<br />

Papst Benedikt XVI. fragte erstaunt<br />

nach: „Es gibt tatsächlich das <strong>Kolpingwerk</strong><br />

in Ihrer Diözese?“ Ermutigt<br />

durch dieses Interesse des Heiligen<br />

Vaters am <strong>Kolpingwerk</strong> wies Bischof<br />

Antonius den Diözesanpräses Father<br />

John an, die Aktivitäten des <strong>Kolpingwerk</strong>es<br />

in seiner Diözese auszubauen.<br />

„Sei ein Sonnenkind<br />

dein ganzes Leben,<br />

nur wer Sonne hat,<br />

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Wartung der Anlage – ALLES AUS EINER HAND<br />

Sofort bis zu 30 % KOSTENEINSPARUNG<br />

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Laufzeit des Energieliefervertrages<br />

für HOTELS,<br />

KONDOMINIEN,<br />

INDUSTRIEBETRIEBE<br />

und ÖFFENTLICHE<br />

VERWALTUNGEN.<br />

kann Sonne geben.“<br />

Unbekannt<br />

32


SOMMER<br />

Schließ die Augen<br />

Schließ die Augen<br />

lieg am Strand<br />

in Italien<br />

auf weichem Sand<br />

Träum von Urlaub<br />

Sand und Meer<br />

schönen Städten<br />

was willst du mehr<br />

Landschaft<br />

wie von Gott gemacht<br />

Sonne<br />

die vom Himmel strahlt<br />

Urlaubszeit<br />

bei gutem Wein<br />

Herrgott<br />

schenkt hier Leben ein<br />

Träum von Tagen<br />

die nie vergehn,<br />

in Gedanken<br />

wirst du sie immer sehn<br />

Gerhard Ledwina<br />

33


SÜDTIROL<br />

Beispiele: vom Gesellen zum Unternehmer<br />

Das Mitteilungsblatt<br />

des <strong>Kolpingwerk</strong>es Südtirol auch unter<br />

www.kolping.it<br />

Kolping - ein weltweiter Verband<br />

mit Familien vor Ort<br />

Werden Sie Mitglied des <strong>Kolpingwerk</strong>es bei der<br />

Kolpingsfamilie vor Ort oder in der Zentrale!<br />

Sie erhalten alle zwei Monate kostenlos dieses<br />

Mitteilungsblatt. Sie erleben Veranstaltungen,<br />

Fahrten und Aktionen besonderer Art.<br />

Mi., 29.09.2010 und Do., 30.09.2010,<br />

jeweils 9-15 Uhr im<br />

Zentralbüro des <strong>Kolpingwerk</strong>es Südtirol<br />

39100 Bozen - A.-Kolping-Str. 3<br />

Tel. 0471 308400 - Fax 0471 973917<br />

e-mail: info@kolping.it<br />

Entsorgungen<br />

• Emulsionen<br />

• Ölhaltige Betriebsmittel<br />

• Rückstände aus<br />

Autowaschanlagen<br />

• Lackreste<br />

• Lösungsmittel<br />

• Ölschlämme<br />

• Klärschlämme<br />

• Industrieabfälle<br />

• Öl- und Fettabscheiderinhalte<br />

• Spritzkabineninhalte<br />

• Giftige Abfälle<br />

Notdienste -<br />

Prompter Einsatz bei:<br />

• Rohrverstopfungen<br />

• Überschwemmungen<br />

• Grubenentleerungen<br />

Grubenentleerungen<br />

Braille Strasse 8<br />

39100 Bozen<br />

Tel. 0471 91 41 60<br />

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34


TERMINE<br />

Termine & Veranstaltungen<br />

Sa., 4. September 2010<br />

Kolpinghaus Bozen,<br />

Beginn 14.30 Uhr<br />

Informationstreffen (Klausur) der-<br />

Vorsitzenden und Stellvertreter der Kolpingsfamilien<br />

Südtirols, sowie der Kolpinghäuser<br />

mit dem Zentralvorstand.<br />

Moderation: Bernhard Burger,<br />

Geschäftsführer IKW und Kolping<br />

Schweiz.<br />

Di., 28. September 2010<br />

Heuer jährt sich zum 7. Mal der Todestag<br />

von Zentralpräses Dr. Josef<br />

Ungericht.<br />

Wir feiern am 28. September um 7.00<br />

Uhr früh eine Heilige Messe in der Untermaiser<br />

Pfarrkirche, anschließend<br />

Grabbesuch.<br />

Freitag 1. bis Sonntag,<br />

3. Oktober 2010<br />

2. Engagiertentreffen (EGAT) in<br />

Fulda (D)<br />

Sonntag, 24. bis<br />

Samstag, 30. Oktober 2010<br />

Weltgebetswoche Internationales<br />

<strong>Kolpingwerk</strong> für Uruguay<br />

Unterlagen sind in der Zentrale erhältlich.<br />

So., 14. November 2010<br />

Kolpingtag in Schlanders<br />

Eintreffen um 9.30 Uhr<br />

(siehe S. 17)<br />

Am Freitag, 16. Juli um<br />

22.20 Uhr hat LAURA<br />

die Welt erblickt.<br />

Glückwünsche an die Eltern<br />

Alex und Marlene!<br />

IMPRESSUM:<br />

Mitteilungsblatt <strong>Kolpingwerk</strong> Südtirol<br />

Eigentümer und Herausgeber: <strong>Kolpingwerk</strong> Südtirol<br />

Presserechtlich verantwortlich: Dr. Robert Weißensteiner, Bozen<br />

Redaktion: 39100 Bozen, A.-Kolping-Straße 3, Tel. 0471 308400, Fax 0471 973917<br />

Schriftleitung: ZS Otto von Dellemann, Bozen<br />

Ermächtigung: Landesgericht Bozen<br />

„Spedizione in a. p. 70 % - Filiale di Bolzano“<br />

Layout & Druck: Kraler Druck + Grafik, Brixen/Vahrn (BZ)<br />

Fotoquelle Titelseite: www.pixelio.de<br />

Zusendung erfolgt kostenlos an alle Mitglieder, Gönner und Freunde<br />

Informationen/Anmeldungen:<br />

Sekretariat Kolpinghaus Bozen<br />

Tel. 0471 308400<br />

Fax 0471 973917<br />

e-mail: info@kolping.it<br />

Redaktionsschluss für das Mitteilungsblatt<br />

Nr. 5 – September/Oktober<br />

2010: Fr. 1. Oktober 2010<br />

35


Bunte<br />

Aussichten!<br />

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Ferstl<br />

Rennweg 104<br />

39012 Meran<br />

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Katharina Lanz Str. 71<br />

39037 Mühlbach<br />

T 0472 849 515<br />

Galler<br />

Alte Landstr. 22<br />

39040 Auer<br />

T 0471 810 154

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