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Information zum Straßenbetriebsdienst - Landkreis Calw

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Verwaltungsausschuss<br />

öffentliche Sitzung<br />

Datum: 09.05.2011<br />

Tagesordnungspunkt: 7<br />

Vorlage Nr. VWA IX/52<br />

Thema: <strong>Information</strong> <strong>zum</strong> Straßenbetriebsdienst<br />

Verfasser:<br />

Abteilung Straßenbau<br />

Dezernat: 5 Infrastruktur<br />

Abteilung: 52 Straßenbau<br />

Name: Gerhard Schechinger<br />

Erdmute Jungkurth<br />

Helmut Riegger<br />

Landrat<br />

Vorberatung<br />

Entscheidung<br />

Antrag:<br />

Der Verwaltungsausschuss nimmt den Bericht über die Aktivitäten des Straßenbetriebsdienstes<br />

zur Kenntnis.


Begründung zur Vorlage VWA IX/52<br />

Ziel<br />

Der Verwaltungsausschuss soll über die neuesten Entwicklungen im Straßenbetriebsdienst<br />

informiert werden.<br />

Verkehrssicherheit als Auftrag - eine ständige Herausforderung<br />

Der reibungslose Ablauf des Straßenverkehrs ist für unsere Volkswirtschaft von überragender<br />

Bedeutung. Leistungsfähige Straßen bilden das Rückgrat des Verkehrs und somit<br />

auch unserer Wirtschaft. Dies ist nicht nur auf die überregionalen Verkehrsachsen beschränkt.<br />

Gerade auch der ländliche Bereich ist in zunehmendem Maße auf Mobilität<br />

angewiesen, was nicht zuletzt für den Arbeitsmarkt, den Gütertransport mit seinen Justin-Time-Lieferungen<br />

und den Fremdenverkehr von großer Bedeutung ist.<br />

Diesen Herausforderungen stellt sich auch der Betriebsdienst der Abteilung Straßenbau<br />

des Landratsamtes <strong>Calw</strong>. Dabei gewährleistet das Organisationskonzept mit 2 Straßenmeistereien<br />

in <strong>Calw</strong> und Nagold eine optimale Einsatzplanung und Auslastung des<br />

Personals sowie der Fahrzeuge und ein partnerschaftliches Zusammenwirken mit privaten<br />

Unternehmen, insbesondere im Winterdienst.<br />

Die Aufgabe der Verkehrssicherheit deckt ganzjährig ein breites Spektrum von saisonal<br />

unterschiedlichen und vielfältigen Tätigkeiten ab. Letztendlich ist es jedoch der Winterdienst,<br />

welcher organisatorisch wie logistisch das Kernstück des Betriebsdienstes darstellt.<br />

Der Winterdienst ist bei jedem Wintereinbruch im Blickpunkt der Öffentlichkeit, da jeder<br />

Bürger als Verkehrsteilnehmer unmittelbar von dem Ereignis betroffen ist.<br />

Dabei steht die Effizienz und Akzeptanz der Winterdienstorganisation für die 650 km<br />

Straßen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> jährlich neu auf dem "öffentlichen Prüfstand".<br />

Betriebsergebnisse<br />

In beiliegendem Schaubild werden die Betriebsdienstergebnisse der Jahre 2008 bis<br />

2010 dargestellt. Hieraus kann u. a. entnommen werden, dass sich der Anteil des Winterdienstes<br />

- bezogen auf die Gesamtkosten - von 20 % in 2008 bis zu 40 % im Jahr<br />

2010 bewegt. Zugleich wird die Beeinflussung des Winterdienstes auf die anderen Tätigkeiten<br />

deutlich.


Vergleich der Betriebsergebnisse 2008 - 2010<br />

2008 2009 2010<br />

40<br />

35<br />

30<br />

Anteil in %<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Sofortmaßnahmen<br />

Grünpflege<br />

Reinigung<br />

Winterdienst<br />

Straßenausstattung<br />

streckenbezogene<br />

Leistungen<br />

nicht<br />

streckenbezogene<br />

Leistungen<br />

fahrzeugbezogenen<br />

Tätigkeiten<br />

interne Tätigkeiten<br />

Tätigkeiten an<br />

Materiallager<br />

UA-Tätigkeiten<br />

Im Diagramm ist beispielhaft der enge Zusammenhang zwischen Winterdienst und<br />

Grünpflege zu sehen. Bei einer lang andauernden Winterperiode bis in den März hinein<br />

bleibt oft nur ein kleines Zeitfenster, um der Grünpflege auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen nachzukommen.<br />

Winterdienst - das Kernstück im Betriebsdienst<br />

In den beiden Straßenmeistereien <strong>Calw</strong> und Nagold werden frühzeitig vor der Winterperiode<br />

detaillierte Winterdienstpläne erstellt, welche den Zeitraum von November bis April<br />

umfassen. Diese enthalten bereits die konkreten Einsatzplanungen von Personal und<br />

Fahrzeugen. Ebenso sind darin die Rufbereitschaft, Fahrtrouteneinteilung, Räum- und<br />

Streupläne u. ä. geregelt. Jede Straßenmeisterei hat 5 Winterdienstfahrzeuge für den<br />

Einsatz auszurüsten und vorzuhalten, welche die Grundlast des Winterdienstes abdecken.<br />

Weiter hat jede Straßenmeisterei 6 Fremdunternehmer unter Vertrag, welche bei<br />

intensiven Winterereignissen (Schneefall) zusätzlich und auf Anforderung <strong>zum</strong> Einsatz<br />

kommen.<br />

In nachfolgender Tabelle wurden die Kosten für Streugut und die Dienstleistung Dritter<br />

kapitalisiert und über 6 Jahre hinweg dargestellt. Hierbei ist die Winterdienstintensität<br />

anschaulich an den Kosten ablesbar.


Winterdienst - Kosten für Streugut und Dienstleistungen Dritter von 2005 - 2010<br />

2.000.000 €<br />

1.800.000 €<br />

1.600.000 €<br />

1.400.000 €<br />

1.200.000 €<br />

1.000.000 €<br />

800.000 €<br />

600.000 €<br />

400.000 €<br />

200.000 €<br />

0 €<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Streugut<br />

Dienstleistungen Dritter<br />

Bilanz und Abrechnung des Winterdienstes<br />

Seit der Einführung des Telematiksystems Mobidat in 2009 steht beim <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong><br />

ein Auswertportal für die mobil erfassten Winterdienstdaten zur Verfügung. Über<br />

Einsatzsummierungen und Streugutverbräuche hinaus stehen auch die geräumten Strecken<br />

des Winterdienstes in verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />

Selbst die Abrechnung der Einsätze der Fremdunternehmer erfolgt durch jeweilige Zugangsberechtigung<br />

im Internetportal. Ein weiteres Ziel ist es, die Aufteilung der Winterdienstkosten<br />

auf die einzelnen Baulastträger zu erfassen.<br />

In der Vergangenheit wurde der Winterdienst hauptsächlich über den Streugutverbrauch<br />

und die anfallenden Kosten dokumentiert. Mit der Auswertung der mobil erfassten<br />

Winterdienstdaten kann nun auch die Gesamtstrecke belegt werden. Im Jahr 2010 wurde<br />

die Gesamtstrecke der gestreuten oder geräumten Winterdienststrecken mit<br />

201.000 km ermittelt.


Sonstige Aufgaben<br />

Über die Kernaufgabe des Winterdienstes hinaus stehen für die Straßenmeistereien<br />

<strong>Calw</strong> und Nagold noch zahlreiche weitere Tätigkeitsfelder an, welche mit zur Verkehrssicherheit<br />

beitragen.<br />

Neben der Leitung und Verwaltung der Straßenmeisterei werden die unterschiedlichen<br />

Tätigkeiten von den Kolonnen unter Hinzuziehung der erforderlichen Kraftfahrer und<br />

den Streckenwartungen bewerkstelligt.<br />

In unterschiedlichen Arbeitsplänen wie Monats- und Wochenplänen, aber auch spezieller<br />

Arbeitseinteilungen für Markierungsarbeiten, Einsatz Flickzug, Einteilung Gehölzpflege<br />

u. v. m. garantiert die transparente Organisation hinsichtlich Personal-, Fahrzeug-<br />

und Geräteeinsatz einen optimierten und effektiven Betriebsdienst.<br />

In diesem Zusammenhang ist die Zentralwerkstatt Althengstett ein wichtiger Baustein für<br />

einen funktionierenden Betriebsdienst. Das zunehmend erforderliche Spezialwissen<br />

auch in Sachen Elektronik bei den Spezialfahrzeugen und Anbaugeräten und natürlich<br />

die Rufbereitschaft im Winterdienst sind mit ein Garant für einen stets einsatzfähigen<br />

Fuhrpark.<br />

Verschärft wird die zwischenzeitlich angespannte Situation im Betriebsdienst durch die<br />

finanziellen Einschränkungen im Ausbau und der Unterhaltung speziell der Landesstraßen<br />

einschließlich der Bauwerke in den vergangenen Jahren, welche das Schadensbild<br />

der Straßen deutlich verschärften. Dies hat wiederum zur Folge, dass die „Baustellen“ im<br />

jeweiligen Straßenmeistereibezirk deutlich zunehmen und der Betriebsdienst speziell in<br />

punkto Fahrbahndeckenunterhaltung stark gefordert ist.<br />

Organisationsstruktur<br />

Die Organisationsstrukturen im Winter bzw. im Sommer sind nicht identisch. Dies ist<br />

durch den Mehrschichtbetrieb in den Wintermonaten bedingt.<br />

Ein intensiver Winterdiensteinsatz im Schichtbetrieb bedingt auch zwangsläufig zahlreiche<br />

Überstunden, welche dann während der Sommerperiode abgebaut werden müssen<br />

und gleichzeitig zu einer Ausdünnung der Personaldecke führen.<br />

Um diesen zwangsläufig entstehenden Personalengpässen im Sommer entgegen zu wirken,<br />

wird ab Mai 2011 der zur SM Nagold gehörende Ganzjahresstützpunkt Simmersfeld<br />

zu einem Winterstützpunkt umgewandelt. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter aus<br />

Simmersfeld in den Sommermonaten bei der SM Nagold arbeiten werden. Diese Umorganisation<br />

ist mit keinen Umzügen oder Umbaumaßnahmen verbunden, bietet aber<br />

den Vorteil, dass künftig in Nagold die Zusammenstellung von effektiven Kolonnenstärken<br />

deutlich optimiert wird.


Kooperationen<br />

Ganzjährig gibt es Kooperationen mit Städten und Gemeinden, welche teilweise über<br />

Jahre gewachsen sind. Im Sommer durch Austausch oder Anmieten von Geräten wie<br />

Astknacker, Kehrmaschinen u. ä..<br />

Im Winter gibt es Vereinbarungen mit anderen <strong>Landkreis</strong>en, was den Winterdienst an<br />

den Kreisgrenzen betrifft bis <strong>zum</strong> wichtigen Autobahnzubringer der L 1361 bei Mötzingen<br />

über 3 Regierungsbezirke hinweg. Auch mit Städten wie z. B. Altensteig gibt es im<br />

Winter Strecken, welche der eine Baulastträger für den anderen betreut, um für beide<br />

Seiten Synergien auch im Winterdienst zu erzielen.<br />

Äußerst angespannt war die Situation im vergangenen Winter durch die mangelhafte<br />

Versorgung mit dem Streugut Salz. Ausschlaggebend waren dabei Lieferengpässe bis<br />

hin <strong>zum</strong> Lieferstopp beim Salzlieferanten. Dass dies die Kommunen besonders getroffen<br />

hat, liegt in der unterschiedlichen Lieferhierarchie (Autobahnmeistereien vor Straßenmeistereien<br />

vor kommunalen Bauhöfen) begründet. Deshalb kam der Kooperation der<br />

Bauhöfe mit den Straßenmeistereien große Bedeutung zu. Sofern möglich, wurde den<br />

Kommunen ausgeholfen, was auch beim 1. Bauhofleitertreffen am 30.3.2011 in Altensteig<br />

durch hohe Zufriedenheit <strong>zum</strong> Ausdruck kam. Für das Jahr 2010 mit dem langen<br />

Winter im Frühjahr und dem Winterbeginn bereits im November lagen die „Hilfslieferungen“<br />

der Straßenmeistereien an die Kommunen bei ca. 2000 Tonnen.<br />

Insofern stellt dies erneut das gute Einvernehmen der Bauhöfe mit den Straßenmeistereien<br />

bei der Gemeinschaftsmaßnahme Winterdienst im <strong>Landkreis</strong> <strong>Calw</strong> heraus.

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