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Die Bedeutung der Geometrie für die galaktische Rotation ...

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<strong>Die</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> <strong>Geometrie</strong> für <strong>die</strong> <strong>galaktische</strong> <strong>Rotation</strong><br />

(Simulationsergebnisse)<br />

Klaus Retzlaff<br />

Zusammenfassung: Grundlage für <strong>die</strong> Simulationsstu<strong>die</strong> ist <strong>die</strong> Newtonsche<br />

Gravitationstheorie. Es wird in <strong>die</strong>ser Untersuchung allein <strong>die</strong> Dicke <strong>der</strong> <strong>galaktische</strong>n<br />

Scheibe verän<strong>der</strong>t. Dabei werden 3 Fälle verglichen: Dicke = 1.2kpc, 3kpc und 15kpc. Der<br />

Fall 15kpc entspricht <strong>der</strong> Kugelform, <strong>der</strong> Fall von 1.2kpc entspricht den realen Verhältnissen.<br />

Für <strong>die</strong>sen Fall entspricht <strong>die</strong> berechnete <strong>Rotation</strong>skurve <strong>der</strong> beobachteten <strong>Rotation</strong> gemäß<br />

den Daten von Honma und Sofue 1 bis 15kpc für unsere Milchstraße. <strong>Die</strong> Beschreibung des<br />

Computermodells ist im Artikel des Autors: „Computersimulation <strong>galaktische</strong>r<br />

<strong>Rotation</strong>skurven in verschiedenen Gravitationstheorien“ zu finden.<br />

<strong>Die</strong> Modellgalaxie hat im ersten Fall <strong>der</strong> Simulation <strong>die</strong> reale Form:<br />

In <strong>die</strong>sem Fall wird für eine Masse <strong>der</strong> Milchstraße von 100 Mrd. Sonnenmassen <strong>die</strong><br />

gemessene <strong>Rotation</strong>skurve ohne Bezugnahme auf Dunkle Materie und auf Basis <strong>der</strong><br />

Newtonschen Gravitationstheorie reproduziert:<br />

<strong>Die</strong> Abbildung zeigt <strong>die</strong> <strong>Rotation</strong>skurve und <strong>die</strong> geometrische Form <strong>der</strong> Milchstraße. Der<br />

Unterschied zur kugelsymmetrischen Approximation (man rechnet wie in einer<br />

kugelsymmetrischen Massenverteilung) zeigt <strong>die</strong> Unbrauchbarkeit <strong>die</strong>ser Näherung bereits<br />

1<br />

M. Honma, Y. Sofue, <strong>Rotation</strong> Curve of Galaxy, 1997, PASJ, 49, 453 sowie<br />

M. Honma, Y. Sofue, Mass of the Galaxy Inferred from Outer <strong>Rotation</strong> Curve,<br />

1996, Apj, 360, 505


<strong>Die</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> <strong>Geometrie</strong> für <strong>die</strong> <strong>galaktische</strong> <strong>Rotation</strong><br />

(Simulationsergebnisse)<br />

Klaus Retzlaff<br />

jetzt. Um <strong>die</strong> reale <strong>Rotation</strong>skurve zu reproduzieren, wäre bei kugelsymmetrischer<br />

Approximation offensichtlich eine viel größere Masse notwendig, als tatsächlich vorhanden.<br />

Doch legt man <strong>die</strong> tatsächliche <strong>Geometrie</strong> für <strong>die</strong> Berechnung zugrunde, so gibt es keinen<br />

Wi<strong>der</strong>spruch zwischen <strong>der</strong> Menge an beobachtbarer Materie und den<br />

Umlaufgeschwindigkeiten <strong>der</strong> Sterne. Wir wissen bereits 2 , dass <strong>die</strong> Dichte <strong>der</strong> beobachteten<br />

Materie und <strong>die</strong> berechnete Größe mit den beobachteten Daten verträglich sind.<br />

Bereits eine mo<strong>der</strong>ate Än<strong>der</strong>ung allein <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Galaxie hat einen deutlichen Einfluss auf<br />

<strong>die</strong> Kurvenform. Es wurde für <strong>die</strong> folgende Simulation nur <strong>die</strong> Dicke <strong>der</strong> Scheibe (3kpc)<br />

verän<strong>der</strong>t, alle an<strong>der</strong>en Größen sind unverän<strong>der</strong>t geblieben: Schon senkt sich <strong>die</strong><br />

<strong>Rotation</strong>sgeschwindigkeit erheblich ab.<br />

In dem hier betrachteten Fall entspricht <strong>die</strong> Dicke <strong>der</strong> Scheibe genau dem Durchmesser vom<br />

Bulge. Im Grunde wurde durch <strong>die</strong> Formän<strong>der</strong>ung das Volumen <strong>der</strong> Galaxie vergrößert. <strong>Die</strong>se<br />

Volumenvergrößerung bewirkt eine vermin<strong>der</strong>te Massendichte und damit eine Absenkung <strong>der</strong><br />

Gravitationswirkung vom Inneren bis in den mittleren Bereich <strong>der</strong> Galaxie, an<strong>der</strong>s<br />

ausgedrückt: <strong>Die</strong> Gravitation wirkt nicht mehr so konzentriert in Richtung Zentrum. Für den<br />

äußeren Bereich ist <strong>die</strong>se Verän<strong>der</strong>ung aus geometrischen Gründen wie<strong>der</strong>um weniger von<br />

Belang. Aus <strong>die</strong>sem Grund ist eine Absenkung <strong>der</strong> <strong>Rotation</strong>sgeschwindigkeit im<br />

Außenbereich kaum sichtbar.<br />

Nun soll <strong>der</strong> Extremfall einer kugelsymmetrischen <strong>Geometrie</strong> betrachtet werden. <strong>Die</strong>ser Fall<br />

ist ja gerade darum interessant, weil in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> kugelsymmetrische Approximation<br />

keine Approximation mehr ist, son<strong>der</strong>n zum exakten Fall wird. Es ist also zu erwarten, dass<br />

bis auf stochastische Fluktuationen 3 <strong>die</strong> exakt berechnete Kurve und <strong>die</strong><br />

Approximationskurve identisch sind. In gewisser Weise ist das auch eine Überprüfung für <strong>die</strong><br />

Programmierung. Würde es hier zu deutlichen Abweichungen kommen, wären <strong>die</strong> Aussagen<br />

2 K. Retzlaff, Grundsätzliches zur Simulation <strong>galaktische</strong>r <strong>Rotation</strong>skurven, AGM-Webseite, 2012<br />

3 Modelbedingt sind <strong>die</strong> Koordinaten <strong>der</strong> Sterne zufällig verteilt, damit ist <strong>die</strong> exakte Kugelsymmetrie durch<br />

leichte, statistisch völlig irrelevante Fluktuationen leicht gestört.


<strong>Die</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> <strong>Geometrie</strong> für <strong>die</strong> <strong>galaktische</strong> <strong>Rotation</strong><br />

(Simulationsergebnisse)<br />

Klaus Retzlaff<br />

inkonsistent. Aber das ist nicht <strong>der</strong> Fall. Wie wir in <strong>der</strong> Grafik sehen, ist <strong>die</strong> erwartete<br />

Übereinstimmung voll und ganz erfüllt:<br />

<strong>Die</strong> Absenkung <strong>der</strong> <strong>Rotation</strong> ist erheblich. <strong>Die</strong>ses Resultat ist von grundsätzlicher <strong>Bedeutung</strong>.<br />

Um in <strong>die</strong>ser Konfiguration <strong>die</strong> beobachtete <strong>Rotation</strong>skurve zu reproduzieren, müsste eine<br />

erhebliche Masse hinzugefügt werden. Es ist völlig klar, dass dann <strong>die</strong> beobachtete<br />

Gesamtmasse und <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Simulationsrechnung notwendige Masse in Wi<strong>der</strong>spruch<br />

geraten. Man würde deutlich mehr Masse benötigen, als beobachtet.<br />

Alle Evidenzbeweise für Dunkle Materie in Galaxien, <strong>die</strong> auf Basis einer kugelsymmetrischen<br />

Approximation geführt werden, belegen einzig und allein, dass <strong>die</strong> Näherung zur Erklärung<br />

<strong>der</strong> Beobachtungen unbrauchbar ist.<br />

Wenn solche gravierenden Fehler in Vorträge, studentische Seminare und in Lehrbücher<br />

Einzug halten, dass aus unbrauchbaren Näherungen weitreichende Schlüsse gezogen<br />

werden, dann ist ein Vertrauen in <strong>die</strong> Gesamtheit kosmologischer und astrophysikalischer<br />

Behauptungen nicht mehr gerechtfertigt. Es besteht daher <strong>die</strong> dringende Aufgabe, allen<br />

Untersuchungen, welche eine Evidenz Dunkler Materie behaupten, kritisch nachzugehen.

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