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Seite 1 _September 2013 - Astronomisches Zentrum Magdeburg

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MERIDIAN 21 / <strong>September</strong> <strong>2013</strong>Per Sachsen-Anhalter durch die GalaxisAktuellesAktuelle Planeten im <strong>September</strong>Merkur bleibt in diesem Monat unbeobachtbar.Die Venus (-4,1 mag) zeigt sich nach Sonnenuntergangüber dem Westhorizont. Am 8. und 9.9.steht sie nahe der Mondsichel. Man kann sichaber auch an einer Tagesbeobachtung versuchen!Mars (1,8 mag) ist am östlichen Morgenhimmelzu finden. Vom 8. bis 10.9. durchwandert er denoffenen Sternhaufen der Praesepe.Jupiter (-2,1 mag) ist ab Mitternacht in den Zwillingenzu finden.Saturn (0,7 mag) ist abends gerade noch östlichder Spika in der Jungfrau zu sehen.Uranus ist mit 5,7 mag ( vielleicht sogar mit bloßemAuge) in den Fischen zu finden.Neptun kann man im Wassermann beobachten.Er hat eine Helligkeit von 7,8 mag.Supernova <strong>2013</strong>ej in M74 entdecktAm Lick-Observatorium in Kalifornien wurde im Sternbild Fische in derGalaxie M 74 eine 12,8 mag helle Supernova vom Typ II entdeckt.Nova Del <strong>2013</strong> am 14.08.<strong>2013</strong> entdecktEine Nova ist ein Stern, der plötzlich um mehrereGrößenklassen heller erscheint und dann gewöhnlichwieder verblasst. Eine Nova findet ineinem engen Doppelsternsystem aufgrund einerexplosiven Zündung auf der Oberfläche einesWeißen Zwerges statt .Foto: M. NischangVorbereitung auf die Kometenjagd im Herbst2P/Encke - ist ab 2. Monatshälfte im Fuhrmann mit einer steigenden Helligkeitab 13 mag zu finden.154P/Brewington - zieht bei einer Helligkeit von etwa 10 mag durch dasSternbild Wassermann.C/2012 S1 (ISON) - sehnsüchtig mit ungewisser Helligkeit erwartet, ziehter in Begleitung vom Mars durch das Sternbild Krebs nahe der Praesepe.First Light an der Otto-von-Guericke-UniversitätDie Nova im Sternbild Delfin hatte die Helligkeit6.8 mag. Das Maximum erreichte sie am 16. Augustmit einer Helligkeit von 4.4 mag. Derzeit istdie Helligkeit 5.4 mag [130820 2200 5.4m 10x32,130821 2100 5.4m 6,5x32]. Es handelt sich umeine langsame Nova Typ NB. Damit ist ein Helligkeitsabfallvon 3 Magnituden in 150 Tagen zuerwarten.Die Koordinaten sind R.A. 20 23 30.73 Dekl. +2046 04.1 (2000.0). Man findet sie leicht in Verlängerungder Pfeilspitze.Perseidenmaximum am 12./13.08.<strong>2013</strong>Im fernen Spanien konnten wir neben der Beobachtungbis zu 30 der sehr schnellen Meteoresehen. Die Teilchen stammen vom KometenSwift-Tuttle und erreichten eine Zenitrate von 120pro Stunde.Am Abend des 23. Juli <strong>2013</strong> habenwir das neue 10“-Teleskopdes Institutes für theoretischePhysik erstmals in Betrieb genommen.Einfach auf dem Parkplatzöstlich von Gebäude 16 aufgebaut,lockte es einige Leute an,die über den Campus flanierten.Zu sehen gab es unter anderemden Saturn (inklusive seines MondesTitan), den Doppelstern Albireo,den Vierfachstern ε-Lyrae, dieAndromeda-Galaxie M31, denKugelsternhaufen M13, den RingnebelM57, den Hantelnebel M27und Vollmond. Trotz der schlechten Sichtbedingungen hat das Teleskopseine erste Bewährungsprobe hervorragend bestanden. Beim "First Light"wurde ich unterstützt von den erfahrenen Beobachtern Jens Briesemeisterund Odette Woost von der Astronomischen Gesellschaft <strong>Magdeburg</strong>.Vielen Dank!Stephan MertensHerausgeber: Astronomische Gesellschaft <strong>Magdeburg</strong> e.V.Redaktion: O. Woost, J. BriesemeisterKontakt : www.astronomie-magdeburg.deMail: info@astronomie-magdeburg.de1


MERIDIAN 21 / <strong>September</strong> <strong>2013</strong>Per Sachsen-Anhalter durch die GalaxisEdwin Powell HubbleHubble wurde am 20.11.1889 im US-Bundesstaat Missouri geboren. Nach demStudium in Chicago und Oxford hat er 1914-1917 am Yerkes-Observatorium gearbeitet.Nach PromotionundKriegseinsatzginger an dasCarnegie-Institut undM o u n t -W i l s o n -ObservatoriumnachKalifornien,wo er biszu seinemTode am28.09.1953Quelle: Wikitätig war.Bereits 1922 gelang mit Hilfe des neuen 2,5-Meter-Spiegels die Unterscheidung zwischenEmmisions- und Reflexionsnebeln. 1923/24konnte er Einzelsterne im Randbereich derAndromedagalaxie auflösen. Damit war dieBeobachtung von Cepheiden und damit dieEntfernungsbestimmung nach der Methodevon Shapley möglich. Auch bei anderen Galaxienkonnte die Entfernung bestimmt werden.1926 entwickelte er das nach wie vor gültigeKlassifikationssystem der Galaxien, das er1953 überarbeitete.1929 entdeckte Hubble die Möglichkeit derEntfernungsbestimmung mittels Rotverschiebungder Spektrallinien von Galaxien. Damitwar die allgemeine Ausdehnung des Universumsbewiesen. Hubble war aber von derlogischen Konsequenz des Urknalls nichtüberzeugt.Nach mehrerengroßen Galaxiendurchmusterungen1934-36, zusammenmit Mayall amLick-Observatorium,betrieb HubbleStatistik versuchteneue Methoden zuEntfernungsbestimmungenzufinden und bestimmteRotationsrichtungenvonQuelle: WikiSpiralgalaxien.Die nach Hubble benannte, fundamentaleGröße der Kosmologie wurde im August2012 mittels Cepheidenkalibrierung im Infrarotenzu 74,3 km/(s Mpc) bestimmt.Das Deep-Space-Network der NASA und der ESADas Deep-Space-Network der Nasa (DSN) besteht aus 3 Einrichtungen mitjeweils mehreren Antennen, circa um 120° auf der Erdoberfläche versetzt.Damit ist jederzeit in jede Richtung eine Kommunikation mit Raumsondenmöglich. Die Antennenanlagen befinden sich in Kalifornien, Canberra undMadrid. Der Vorläufer wurde 1958 gegründet, um die Kommunikation mitden ersten gestarteten künstlichen Erdsatelliten zu ermöglichen. Das DSNwurde dann 1974 für die interplanetaren Pioneer- und Voyager-Missionenauf den heutigen Stand ausgebaut.In der Umgebung von Madrid sind einige Kommunikationsanlagen zu finden:Das ESTRACK der ESOC/ESA, die ESAC-Anlage, die der INTA (span.Weltraumorganisation) und der MDSCC (Madrid Deep Space CommunicationsComplex). Die INTA-Station besteht aus dreißig bis 30-m-Antennen.Das ESTRACK ist die europäische Raumsonden/Satellitenkommunikationsanlageund besteht aus 10 Bodenstationen in Spanien, Portugal,Schweden, Belgien, auf den Kanaren und jeweils 2 Stationen in Südamerikaund Afrika. Bei Madrid existieren 2 Stationen mit insgesamt einer35-m-Parabolantenneund zwei 15-m-Antennen,sowie 3 kleineren Antennen.Das ESTRACK wirdzu geringen Zeitanteilenin das European VeryLarge Array (EVLA) eingebundenund radioastronomischgenutzt.In einem anderen Tal beiMadrid ist der MDSCCaufgebaut. Er wird vonder NASA betrieben undbesteht aus zwei 26-m-,zwei 34-m- und einer 70-m-Antenne. Im Prinzipwerden alle interplanetarenRaumsonden der NA-SA mit den kleineren Antennengesteuert. FürNotfälle werden die 70-m-70-m-Durchmesser,Antennenfläche4180 qm,Gewicht 8000tAntennen benötigt, ebenso für die Telemetriedaten der sehr weit entferntenSonden (Pioneer 10, 11 und Voyager 1, 2). Auch für die Rettung von Apollo13 waren die 70-m-Antennen des DSN entscheidend. Wegen der eingeschränktenBatterieleistung und geringem Antennengewinn konnte dasMSFN (Manned Space Flight Network) nicht mehr empfangen. Das DSNsteht in Notfällen allen Raumfahrtorganisationen zur Verfügung.Senden/Empfangen ist im X-, S-, L-, K-Band möglich (256 kBit/s - 8 Mbit/s).Die Sendeleistung der 34-m-Antennen ist 20 kW, die der 70-m-Antennen400 kW.In den nächsten Jahren wird ein Umbau erfolgen. Bislang konnten die kleinerenAntennen des DSN teilweise zusammengeschaltet werden. In Zukunftsollen mehrere 35-m-Antennenarrays die 70-m-Antennen ersetzen.Eine Nutzung zur Radioastronomie wird - wie bisher - ausgeschlossen.Jens BriesemeisterHerausgeber: Astronomische Gesellschaft <strong>Magdeburg</strong> e.V.Redaktion: O. Woost, J. BriesemeisterKontakt : www.astronomie-magdeburg.deMail: info@astronomie-magdeburg.de2

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