Journal Ausgabe 01/2013 - Deutsches Tierschutzbüro eV
Journal Ausgabe 01/2013 - Deutsches Tierschutzbüro eV
Journal Ausgabe 01/2013 - Deutsches Tierschutzbüro eV
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ARBEITSKREIS<br />
TIERSCHUTZ<br />
humaner<br />
Mitteilungen des Arbeitskreises humaner Tierschutz e.V. AK-Aktuell <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>3<br />
TIERSCHUTZ-HINTERGRÜNDE<br />
Ferkelkastration | Kaninchenmast<br />
REZEPTIDEEN<br />
Fleischfrei genießen<br />
TIERQUAL: IGEL LEBENDIG VERBRANNT<br />
Strafanzeige gegen vermutliche Täter gestellt<br />
STEFAN KLIPPSTEIN<br />
Wenn Tiere in Not sind, ist er zur Stelle<br />
www.tierschutzbuero.de
Impressum AK-aktuell<br />
<strong>Deutsches</strong> Tierschutzbüro e.V.<br />
An Groß Sankt Martin 6 /206<br />
50667 Köln<br />
Tel.: 02 21 - 20 46 38 62<br />
Bürozeiten: Mo.-Fr. 08.00 bis 18.00 Uhr<br />
post@tierschutzbuero.de<br />
www.tierschutzbuero.de<br />
Vorstand:<br />
Roman Kriebisch (1. Vorsitzender)<br />
Alexandra Löhr<br />
Kassenwart:<br />
Frank Weber<br />
Redaktion<br />
Roman Kriebisch (verantwortlich)<br />
Kai Horstmann<br />
Stefan Klippstein<br />
Jan Peifer<br />
Patrick Sabatkiewicz<br />
Bildnachweis:<br />
<strong>Deutsches</strong> Tierschutzbüro e.V.<br />
Kai Horstmann<br />
www.tierschutzbilder.de/J. Peifer<br />
Stefan Klippstein<br />
Patrick Sabatkiewicz<br />
Konzeption & Design<br />
die creativ company GmbH<br />
post@die-creativ-comoany.de<br />
Tel.: 0 52 45 - 44 15 41<br />
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier<br />
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Vielen Dank für Ihr Vertrauen!<br />
1
EDITORIAL<br />
Aktiv im Sinne der Tiere<br />
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,<br />
WERDEN SIE<br />
TIERRETTERPATE<br />
Unterstützen Sie unsere Tierretter und<br />
werden Sie jetzt Tierretterpate. Alle Infos<br />
zu den Tierrettern und der patenschaft<br />
unter: www.die-tierretter.de<br />
sicher haben Sie es schon mitbekommen-einiges hat sich für uns verändert.<br />
Seit langem schon arbeiten wir mit dem Deutschen Tierschutzbüro sehr erfolgreich<br />
zusammen. Nun haben wir auch seinen Namen angenommen: Auf der letzten Versammlung<br />
haben die Mitglieder über einen neuen Namen abgestimmt und sich für <strong>Deutsches</strong><br />
Tierschutzbüro e.V. entschieden.<br />
Besonders in der für uns so wichtigen Öffentlichkeitsarbeit hat sich gezeigt, dass es unter<br />
dem Namen „Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V.“ häufi g zu Missverständnissen und<br />
Verwechslungen gekommen ist. Wir waren mit dem alten Vereinsnamen daher schon<br />
länger nicht mehr glücklich und freuen uns nun, in neuer Frische aufzutreten. Gemeinsam<br />
mit Ihnen möchten wir auch in Zukunft für einen aktiven Tierschutz stehen und uns als seriöse<br />
NGO etablieren. Wir kämpfen weiter gegen das schreckliche Leid in der industriellen<br />
Massentierhaltung, auf Pelzfarmen und Schlachthöfen. Mit außergewöhnlichen Aktionen<br />
machen wir auf Missstände aufmerksam und setzen so die politischen Entscheidungsträger<br />
unter Druck. Gleichzeitig wollen wir auch zuküftig ganz direkt helfen, indem wir uns<br />
um hilfl ose oder misshandelte Tiere kümmern, Kettenhunde befreien, verletzte Wildtiere<br />
und ausgesetzte Haustiere retten. Möglich machen dies unsere Mitglieder und Spender<br />
mit ihrer großzügigen Hilfe, für die wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken und um die<br />
wir auch weiterhin bitten.<br />
Außerdem haben wir uns für eine weitere Veränderung entschieden. Damit Sie sich in<br />
Zukunft noch besser über unsere Arbeit informieren können, werden wir das <strong>Journal</strong><br />
in seiner jetzigen Form nicht mehr weiterführen, dafür in regelmäßigen Abständen mit<br />
handlichen Broschüren über aktuelle Projekte berichten. Mit dieser Umstellung können<br />
wir zudem auch die Produktionskosten deutlich senken, so können wir uns auch in dieser<br />
Hinsicht stärker auf unsere praktische Tierschutzarbeit konzentrieren.<br />
Diese <strong>Ausgabe</strong> unseres <strong>Journal</strong>s wird die letzte sein-und die erste <strong>Ausgabe</strong> des neuen<br />
Formates erhalten Sie gleich dazu. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Übrigens:<br />
Die wichtigsten Informationen erhalten Sie auch über unseren Email-Newsletter, den Sie<br />
kostenfrei unter www.tierschutzbuero.de/newsletter abonnieren können. Jede Woche<br />
erreichen wir damit schon über 40.000 Abonnenten!<br />
Wie immer gilt: wenn Sie Fragen zu unserer Arbeit haben, Anregungen oder Kritik loswerden<br />
möchten- wenden Sie sich an uns, wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!<br />
Ihr Roman Kriebisch<br />
Inhalt<br />
03 Dies und Das<br />
Mitglieder aktiv, News und Verlosungen<br />
05 Titelstory<br />
Tierretter Stefan Klippstein<br />
07 Kampagnen und Aktionen<br />
08 Tierschutz-Hintergründe<br />
Ferkelkastration<br />
09 Pressespiegel<br />
13 Kampagne - Illegale Nerzfarmen<br />
Aktivisten vor Nerzfarm verprügelt<br />
Petition<br />
Kosmetikunternehmen LUSH unterstützt unsere Kampagne<br />
15 Tierschutz-Hintergründe<br />
Kaninchenmast in Deutschland<br />
Wohin verschwinden unsere Haustiere?<br />
17 Rezepte<br />
Fleischfrei genießen bedeutet nicht, verzichten zu müssen<br />
2
DIES UND DAS<br />
Entdecken Sie die tierleidfreien Köstlichkeiten von<br />
Veganstraße unter: www.veganstrasse.de<br />
Tierschutz und Tierrechte gehen auch durch den Magen – Schreiben Sie uns,<br />
senden Sie uns Ihr persönliches veganes Lieblingsrezept<br />
und gewinnen Sie mit etwas Glück.<br />
MITMACHEN UND Auch dieses mal gibt es etwas zu gewinnen: Veganstraße<br />
ist ein Anbieter veganer Lebensmittel, der nach jahrelanger<br />
GEWINNEN<br />
Erfahrung in Italien nun auch den deutschen Markt erobern<br />
möchte. Ganz bewusst verzichtet er auf Fleisch und tierische Ernährung-ohne Verlust<br />
des Geschmackserlebnisses! Wir konnten uns bereits überzeugen! Unter allen<br />
Einsendern, die uns ihr veganes Lieblingsrezept (gerne mit Foto) senden, verlosen wir<br />
zwei leckere Überraschungspakete zum Sattessen – natürlich 100% vegan. Zusätzlich<br />
verlosen wir drei Exemplare des Buches „Vegan aber sexy“ von Marsili Cronberg.<br />
Schicken Sie uns Ihr Rezept einfach per Post oder email bis zum 28.06.2<strong>01</strong>3! Die<br />
Gewinnerrezepte stellen wir in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> vor. Viel Glück!<br />
<strong>Deutsches</strong> Tierschutzbüro e.V. •An Groß Sankt Martin 6/206 • 50667 Köln<br />
E-Mail: post@tierschutzbuero.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen<br />
GEWINNSPIEL AUSGABE 02/2<strong>01</strong>2<br />
Gewinner der CD von Sandy Wolfrum<br />
Viele Leserinnen und Leser haben sich an unserer letzten<br />
Verlosung beteiligt. Unter allen Einsendern, die uns ihre „tierische“<br />
Lieblingsmusik genannt haben, haben wir 5 Exemplare<br />
der neuen CD „Es bleibt dabei“ des Liedermachers Sandy<br />
Wolfrum verlost. Hier sind die Gewinner, denen wir herzlich<br />
gratulieren:<br />
Christa S., Bodenheim: „Meine Lieblings-CD „Tierschutz“ ist<br />
von Reinhard May „Frei“, angefangen von „Der Marder“ bis<br />
„Erbarme Dich“. Alle Lieder wunderschön und im Sinne der<br />
Tiere.“<br />
Micha K., Würzburg: „Ich verbinde die CD „Animal Rights“ von<br />
Moby aus dem Jahr 1996 mit dem Tierschutz und natürlich<br />
Tierrechten. Es ist nicht die typische Tierschutz-CD, da die<br />
Titel mit ihren Texten nicht hauptsächlich auf dieses Thema<br />
zielen. Sie sind jedoch weit interpretierbar und daher passend<br />
für eine Vielzahl von Sichtweisen. Zudem hat das Album einen<br />
„wütenden“ Charakter, der mir sehr gefällt und mich hochbringt,<br />
wenn ich mal „unten bin“. Außerdem ist das Album kein<br />
typisches Moby-Album (gegen diese habe ich allerdings auch<br />
nichts einzuwenden). Es ist eher ein Punkalbum, das sehr rau<br />
aber mit tollen Melodien daherkommt.“<br />
Cora D., Köln: „Für mich ist Cat Stevens´“I love my dog“ das<br />
schönste Lied, was die Themen Tiere und Respekt verbindet.<br />
Es zeigt so deutlich, wie tief die Bindung zwischen Mensch und<br />
Tier sein kann. Ein Tier ist viel mehr als nur ein Mitgeschöpf,<br />
für mich sind Tiere Freunde.“<br />
Dieter E., Radebeul: „Mein Lieblings-Song, der sich mit dem<br />
Thema beschäftigt, ist „Ich wollt´ich wär´ein Huhn“ von den<br />
Comedian Harmonists. Auf eine so schöne Art wird hier die<br />
Einfachheit eines tierischen Lebens fernab von Arbeit und<br />
Büro besungen. Auch wenn es in der Wirklichkeit oft anders<br />
ausschaut, wäre es schön, hätte ein Huhn wirklich nichts zu<br />
tun und keine Sorgen. Ein gutes Vorbild für respektvollen Umgang.“<br />
Michaela C., Paderborn: „Mich erinnert „Wildfi re“ von Michael<br />
Martin Murphey immer wieder an die Bedeutung, die Tiere<br />
für uns haben können. So wie das Pony Wildfi re im Song können<br />
uns Tiere helfen, Zeiten zu überstehen, in denen es uns<br />
schlecht geht. Es müssen keine aufwändigen Therapien seinjedes<br />
Haustier merkt, wenn es seinem Menschen nicht gut<br />
geht.<br />
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SHOP IM INTERNET<br />
WWW.TIERSCHUTZBUERO.DE/SHOP<br />
3
DIES UND DAS<br />
Vorgestellt von unserem Mitglied Heiko Lederle<br />
Der Buchtunger Tierhof<br />
Bewohner des Buchtunger Tierhofs<br />
Bewohner des Buchtunger Tierhofs<br />
Der Buchtunger Tierhof ist ein engagiert geführter Gnadenhof mit einem 32.000 Quadratmeter großen Areal (davon 17.000<br />
Quadratmeter eingezäunt) in Sinzheim-Kartung, in der Nähe von Baden-Baden.<br />
Die Vorsitzende Rita Brand führt den Hof mit viel Herzblut und Eigeninitiative. Ihr zur Seite stehen 4 fest angestellte Kräfte und<br />
15 ehrenamtliche Helfern. Dennoch mangelt es immer an fl eißigen Händen; die große Anzahl von Tieren will rund um die Uhr<br />
versorgt sein. Aktuell sind das 3 Pferde, 6 Ponys, 2 Esel, 3 Hängebauchschweine, 1 Hausschwein, 12 Ziegen, 7 Schafe, Gänse,<br />
Enten, Hühner und natürlich Hunde und Katzen. Letztere sind auch an liebe Menschen zu vermitteln !<br />
Der Einfallsreichtum von Rita Brand ist vorbildlich: So wurde jeden 1. Sonntag im Monat ein Familientag ins Leben gerufen.<br />
Desweiteren gibt es ein jährliches Sommerfest, zu Ostern dürfen Eier auf dem Hof gesucht werden, am Welttierschutztag ein<br />
traditionelles Herbstfest und zur Weihnachtszeit ein Adventsmarkt.<br />
Auch werden bereits die Kleinsten frühzeitig an Tier und Natur herangeführt. So werden im Kindergarten Hundekuchen gebacken,<br />
die dann von den Kindern an die Tiere verfüttert werden dürfen. Außerdem wird der Hof regelmäßig von Schulen und<br />
Altersheimen frequentiert. Diese ganzen Aktionen wollen natürlich fi nanziert sein! So ist auch der Tierhof auf Unterstützung<br />
angewiesen. Weitere Informationen fi nden Sie unter: www.neuetierhilfe.de<br />
Hilfe für verfolgte Stadttauben<br />
In allen größeren deutschen Städten gibt es mittlerweile eine Stadttaubenpopulation. Stadttauben sind keine Wildtauben,<br />
sondern die verwilderten Nachfahren von Rasse- und Brieftauben, also domestizierte Tiere. Die genetische Veränderung im<br />
Zuge der Domestikation hat zur Folge, dass die Tiere sich unabhängig von Jahreszeit und Nahrungsangebot fortpfl anzen. Viele<br />
Bürger und auch Gemeindevertreter stören sich an den Tieren und ihren Hinterlassenschaften, obwohl diese, anders als viele<br />
glauben, weder gesundheits- noch bausubstanzschädigend sind.<br />
Mit Fütterungsverboten und Vergrämungsmaßnahmen wird gegen die verwilderten Haustiere vorgegangen. Dies ist nicht nur<br />
ineffektiv und mit Tierleid verbunden, sondern häufi g auch nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. Nach § 13 Abs. 1 TSchG<br />
ist es verboten, zum Fangen, Fernhalten oder Verscheuchen von Wirbeltieren Vorrichtungen oder Stoffe anzubringen oder anzuwenden,<br />
wenn damit die Gefahr vermeidbarer Leiden oder Schäden für Wirbeltiere verbunden ist. Gerade bei der Verkleidung<br />
von Gebäuden mit Taubennetzen ist das jedoch häufi g der Fall.<br />
Unsere Tierretter werden immer wieder zur Hilfe gerufen, wenn Tauben sich in Netzen verheddert haben oder dahinter gefangen<br />
sind. Allein in Berlin sind dies durchschnittlich 50 Einsätze jährlich. Beispielhaft dieser Fall aus Berlin: Anwohner hatten<br />
Tauben beobachtet, die hinter einem defekten Taubennetz inmitten von Abwehrspikes brüteten. Für die Elterntiere bestand ein<br />
erhebliches Verletzungsrisiko, die jungen Tauben hätten ihre ersten Flugversuche wohl kaum überlebt.<br />
Es gelang, die ausgewachsenen Tauben in Sicherheit zu bringen. Eine hilfl ose Jungtaube wurde geborgen und in eine spezialisierte<br />
Auffangstation gebracht. Das Abwehrnetz wurde auf Weisung des Veterinäramtes repariert, so dass sich zukünftig keine<br />
Tauben mehr dahinter verfl iegen können. Wir lehnen Vergrämungsmaßnahmen ab und setzen uns für eine tierschutzgerechte<br />
Bestandskontrolle ein. Dazu gehört die Errichtung von Taubenschlägen. Durch die kontrollierte Fütterung, Pfl ege erkrankter<br />
Tiere und den Austausch von Eiern kann die Taubenpopulation so nach und nach dezimiert werden. In Bad Kissingen betreuen<br />
Mitglieder unseres Vereins bereits seit Jahren mit großem Erfolg ehrenamtlich einen Taubenschlag.<br />
4
TITELSTORY<br />
Stefan Klippstein - Wenn Tiere in Not sind ist er zur Stelle<br />
Wer hört schon Angstschreie eines Kaninchens aus einem<br />
fahrenden Taxi heraus? Stefan Klippstein hörte sie nicht nur,<br />
er liess gleich das Taxi am Fuß der Berliner Siegessäule anhalten<br />
und rettete das verängstigte Wildtier vor den Angriffen<br />
zweier Krähen. Da ist es ihm egal, ob der Taxifahrer vielleicht<br />
denkt, er sei nicht ganz normal. Nur wenn die Leute sagen, er<br />
wäre ein Held, weil er ständig Tiere rette, dann ist es ihm peinlich.<br />
Für Mäxchen, wie Klippstein das erst wenige Wochen alte<br />
Wildkaninchen später nannte, war er jedenfalls die Rettung.<br />
„Es ist gar nicht so, dass ich hilfsbedürftige Tiere suche“, beteuert<br />
Klippstein. Aber ob es um angefahrene Füchse, aus<br />
dem Nest gefallene Vögel oder in Not geratene Hunde und<br />
Katzen geht – der Wahlberliner hat offensichtlich einen Blick<br />
für sie entwickelt. Er sieht aus dem Augenwinkel heraus, wenn<br />
ein Tier Hilfe benötigt. Und er weiß auch, wie er ihm helfen<br />
kann, denn er ist ausgebildeter Tierpfleger. Klippstein rettet<br />
Tiere nicht nur privat, er hat darin seine Berufung gefunden<br />
– inzwischen ist er beim Deutschen Tierschutzbüro e.V. aktiv.<br />
Auch wenn ihm das Aufpäppeln von Tieren großen Spaß<br />
macht, weiß er, dass er damit allein letztlich nur wenige Tiere<br />
retten kann. Umso wichtiger ist es ihm, die Probleme bei<br />
der Wurzel zu packen und Missstände grundsätzlich anzugehen.<br />
Daher protestiert er mit dem Verein öffentlich, ist mit<br />
versteckter Kamera in Zoohandlungen unterwegs und dokumentiert<br />
mit Fernsehteams Missstände in Mastanlagen. Wo<br />
es nötig ist, erstattet er Anzeige und macht den Behörden<br />
Druck, wenn sie ihren Aufgaben nicht nachkommen. „Es gab<br />
Fälle, wo ich ein Riesentheater veranstalten musste und mich<br />
fast bis zum Polizeipräsidenten hochtelefoniert habe“, erzählt<br />
Klippstein. „Ich habe mir geschworen, wenn ich an einem Fall<br />
dran bin, lasse ich nicht mehr los.<br />
Sein hartnäckiges Engagement für einzelne Tiere zeigt Wirkung.<br />
Die Veterinärämter kennen ihn längst und reagieren,<br />
wenn er anruft. Manche Amtsveterinäre finden es sogar gut,<br />
dass er ihren Kollegen Dampf macht, bei den meisten aber ist<br />
er verhasst. Oftmals musste Klippstein erst die Medien einschalten,<br />
damit überhaupt etwas passierte. Häufig berichten<br />
diese dann über seine Fälle, wie etwa im Frühjahr letzten Jahres<br />
über die Rettung des verwahrlosten Kettenhundes Bully.<br />
Der Besitzer war mit sich und dem Hund, der ohne richtige<br />
Hütte tagein, tagaus draußen lebte, völlig überfordert. Wasser<br />
gab es nur bei Regen aus der Regentonne. Klippstein bot<br />
an, den Hund gleich mitzunehmen. Zu seiner Überraschung<br />
willigte der Besitzer sogar ein. „Obwohl er den Hund zehn Jahre<br />
hielt, hat er sich nicht einmal dafür interessiert, wer den<br />
Hund da eigentlich mitnimmt und wo er untergebracht wird.“<br />
Oftmals ist den Leuten ihr falscher Umgang mit Tieren gar<br />
nicht bewusst, hat Klippstein festgestellt. Ein alter Mann, der<br />
eine Zoohandlung betrieb, wusste nicht einmal mehr, dass er<br />
überhaupt Fische im Angebot hatte, erzählt Klippstein.<br />
Falls Aufklärung und Hilfsangebote bei Tierhaltern allerdings<br />
nicht fruchten, kann Stefan durchaus auch mal aufbrausend<br />
werden.<br />
5
TITELSTORY<br />
Seine Zielstrebigkeit hatte Klippstein offenbar schon als Kind.<br />
Mit fünf Jahren eröffnete er seiner Mutter, dass er nun Vorsitzender<br />
des Tierschutzvereins im Kindergarten sei und fortan<br />
auch kein Fleisch mehr essen möge. Das hat er seither<br />
auch nicht mehr getan, seit zehn Jahren lebt er sogar vegan.<br />
Die Tierliebe hat sich nicht, wie seine Mutter zunächst glaubte,<br />
wieder verwachsen. Mit elf Jahren half er im Tierheim mit,<br />
wo er später seine Ausbildung machte. In der Schule sprach<br />
sich das schnell herum, sodass nun auch andere hilflose oder<br />
verletzte Tiere zu ihm brachten. Kein Wunder, dass er zuhause<br />
bald einen kleinen Zoo hatte und im Bad auch mal ein<br />
Schwan für ein paar Tage untergebracht war. Klippstein versorgte<br />
nicht nur die Tiere, er sprach auch schon als Jugendlicher<br />
mit den Menschen, die sie schlecht behandelten. „Zuerst<br />
haben sie in dem kleinen Ort, in dem ich aufwuchs, gedacht,<br />
dass ich spinne“, erinnert er sich. „Als sie aber mitbekommen<br />
haben, dass ich Ahnung von Tieren habe und ganz vernünftig<br />
bin, kamen sie sogar zu mir, etwa mit einem kranken Huhn,<br />
das sie nicht schlachten wollten, weil es ihnen leid tat.“ Heute<br />
hält dort niemand mehr Hunde im Zwinger oder an der Kette.<br />
Selbst die Bauern kastrieren längst ihre Katzen, um das Elend<br />
von Straßenkatzen zu vermeiden.<br />
Nachdem er eine Dienstwohnung im Tierheim bezogen hatte,<br />
umsorgte er neben seiner Arbeit mit einem 24-Stunden-Bereitschaftstelefon<br />
manchmal bis zu 20 Tiere gleichzeitig bei<br />
sich daheim: alte Hunde, die man nicht mehr im Tierheimzwinger<br />
halten konnte, Füchse, Igel und sogar ein Waschbärenkind,<br />
das ihm ein Jäger brachte. Auch Rehkitze machten<br />
bei Klippstein Zwischenstation, bis sie in ein Auswilderungsgehege<br />
umziehen konnten. Mit der zahmen Füchsin Uschi<br />
konnte er sogar Fußball spielen und an der Leine spazieren<br />
gehen. Im Tierheim bekommt man auch eine gute Menschenkenntnis,<br />
berichtet Klippstein. Nach einem halben Jahr weiß<br />
jeder dort, wenn einer einen „zugelaufenen“ Hund bringt, ob er<br />
lügt, um die Abgabegebühr zu sparen. Als Tierpfleger musste<br />
Klippstein Schlangen in einer Stadtvilla und Katzen im Bordell<br />
einfangen sowie die Messie-Wohnung eines Hundehändlers<br />
räumen. „Da lernt man das ganze Spektrum von Menschen<br />
kennen“, sagt Klippstein.<br />
Inzwischen hat er mit nahezu allen Tierarten Erfahrung gesammelt,<br />
die man in Deutschland zwischen die Finger kriegen<br />
kann; Lieblingstiere hat er dennoch nicht. Solange einem Tier<br />
noch zu helfen ist, muss ihm geholfen werden, findet er. Da ist<br />
es ihm egal, ob es ein teurer Rassehund oder eine Amsel ist.<br />
„Man muss Tiere nicht vermenschlichen, um sie gut zu behandeln“,<br />
sagt Klippstein. „Jede Tierart hat ihre eigenen Bedürfnisse<br />
und die sollten möglichst gut erfüllt werden.“ Selbstverständlich<br />
gilt das auch für sogenannte Nutztiere. Oftmals kann<br />
er gerade diesen aber nur in Einzelfällen helfen. “Wenn ich in<br />
einen Maststall gehe, um Missstände zu dokumentieren, kann<br />
ich nicht 20.000 Puten mitnehmen“, sagt Klippstein. Aber er<br />
weiß, dass er mit einzelnen Tierschicksalen andere aufrüttelt.<br />
So wie mit dem des Ferkels „Mariechen“, welches er vor dem<br />
sicheren Tod rettete: Das geschwächte und von Ratten angefressene<br />
Ferkel konnten Stefan und seine Kollegen aus einem<br />
Schweinemastbetrieb befreien und in eine Tierklinik bringen.<br />
Wenn nötig sollte das Ferkel hier eingeschläfert werden. Die<br />
Ärzte jedoch konnten das Schweinchen retten, mittlerweile<br />
lebt Mariechen zusammen mit etlichen anderen geretteten<br />
Nutztieren im „Kuhaltersheim“ auf Hof Butenland und erfreut<br />
sich eines glücklichen Schweinelebens.<br />
Unterstützen Sie unsere Tierretter mit einer Patenschaft:<br />
www.die-tierretter.de<br />
6
KAMPAGNEN UND AKTIONEN<br />
Igel lebendig verbrannt<br />
Aktion zum Welttierschutztag am<br />
Brandenburger Tor<br />
Grausame Tierquäler verbrennen Igel, in Kührstedt, Landkreis<br />
Cuxhaven, bei lebendigem Leib – Wir haben gegen den/die<br />
Täter umgehend Anzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft<br />
erstattet!<br />
Das Videomaterial, das uns zugespielt wurde, ist nichts für<br />
schwache Nerven. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein<br />
junger Mann unter dem Gelächter von Mittätern einen hilfl o-<br />
sen Igel auf einen brennenden Grill setzt. Der Tod des Igels<br />
war qualvoll: Die Stacheln verbrennen langsam, bevor das<br />
Feuer die Haut erreicht und das Tier stirbt.<br />
Der mutmaßliche Haupttäter ist bekannt, er verweigert jedoch<br />
die Aussage. Bei einer Verurteilung droht dem Täter<br />
eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Wir möchten,<br />
dass diese Tat lückenlos aufgeklärt und die Verantwortlichen<br />
zur Rechenschaft gezogen werden, dafür sind wir auf Ihre<br />
Mithilfe angewiesen. Wir suchen Zeugen dieser Tat und bitten<br />
die Bevölkerung um Hinweise zu den Mittätern.<br />
Wer Hinweise hat, kann sich unter Telefonnummer 0221-<br />
20463862 direkt an uns wenden.<br />
Für die Überführung des Täters haben wir eine Belohnung<br />
ausgesetzt, die von Tierschützern auf über 3700 EUR aufgestockt<br />
worden ist.<br />
Anlässlich des Welttierschutztages am 04. Oktober haben wir<br />
mit einer großen Aktion mitten in Berlin für Aufsehen gesorgt.<br />
Verkleidet als Schweine, Rinder und Hühner warben unsere<br />
Aktivisten für einen Verzicht auf Fleisch.<br />
Tierschutzorganisationen aus aller Welt erinnern seit 81.<br />
Jahren am Welttierschutztag daran, dass Milliarden Tiere unter<br />
quälerischen Bedingungen gehalten werden. Gemeinsam<br />
fordern sie einen respektvolleren Umgang mit Tieren, vor allem<br />
den sogenannten Nutztieren.<br />
Im Laufe seines Lebens isst jeder Deutsche durchschnittlich<br />
4 Rinder, 46 Schweine und 945 Hühner; hinzu kommen unzählige<br />
Fische, Kaninchen, Puten und Gänse. Die meisten der<br />
Tiere stammen aus der industriellen Massentierhaltung. Auf<br />
engstem Raum zusammengepfercht vegetieren sie dort die<br />
wenigen Monate bis zur Schlachtreife unter erbärmlichen<br />
Umständen vor sich hin. Bei der Berliner Bevölkerung kam<br />
der tierische Protest gut an. Viele Passanten haben versprochen,<br />
sich am Welttierschutztag vegetarisch zu ernähren,<br />
und unsere Rezepte und Broschüren mit großem Interesse<br />
mitgenommen. Auch die Presse war vor Ort, sodass alle, die<br />
nicht dabei sein konnten, heute darüber lesen können.<br />
Im Internet unter www.tierschutzbuero.de/welttierschutztag2<strong>01</strong>2<br />
fi nden Sie Bilder und ein Video der Aktion.<br />
Nach unserem Check: KaDeWe wieder pelzfrei<br />
Im Jahr 2008 erklärte das KaDeWe in Berlin, auf den Verkauf von Echtpelzen verzichten<br />
zu wollen. Beim Pelz-Check entdeckten jetzt Tierschützer des Deutschen Tierschutzbüros<br />
e.V. Pelzprodukte im KaDeWe. Auf Nachfrage des Vereins wurde das<br />
Kaufhaus sofort aktiv und forderte seine Mieter auf, die Produkte aus dem Sortiment<br />
zu nehmen.<br />
Die betroffenen Mieter wurden auf den „code of conducts“ des Unternehmens hingewiesen<br />
und die Produkte aus dem Handel genommen. Lediglich Chanel hielt anfänglich<br />
am Verkauf von Pelzprodukten fest, mit der Begründung, es sei nur Kaninchenpelz.<br />
Für uns unverständlich, denn für die Produktion von Kaninchenpelz müssen, wie für<br />
jeden anderen Pelz auch, Tiere unter extremen Haltungsbedingungen leiden. Egal ob<br />
Nerz, Fuchs, Hermelin oder Kaninchen: Jeder Echtpelz ist ein Tierqualprodukt. Chanel<br />
musste mittlerweile die Kaninchenpelze aus dem Angebot nehmen.<br />
7
TIERSCHUTZ HINTERGRÜNDE<br />
Betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland<br />
Um die hormonell bedingte Entstehung<br />
von Ebergeruch in der Pubertät bei jungen<br />
männlichen Schweinen zu verhindern,<br />
werden neugeborenen Ferkeln in den ersten<br />
Lebenstagen bei vollem Bewusstsein<br />
und ohne Betäubung mittels eines Skalpells<br />
die Hoden entfernt. Diese Praxis wird<br />
durch das Tierschutzgesetz nicht verhindert,<br />
selbst das Biosiegel darf das Fleisch<br />
dieser Tiere tragen.<br />
Fast alle männlichen Mastferkel - nach offiziellen<br />
Angaben jedes Jahr knapp 22 Millionen<br />
junge Eber - werden in Deutschland<br />
unmittelbar nach der Geburt kastriert,<br />
um die Entstehung eines nach Angaben<br />
der Fleischwirtschaft für den Konsumenten<br />
unangenehmen Ebergeruches bei der<br />
Zubereitung des Fleisches zu verhindern.<br />
Zu diesem Zweck werden die Ferkel rücklings<br />
in Schraubstöcken fixiert oder einfach<br />
zwischen die Beine eines Arbeiters<br />
geklemmt und mit schnellen Schnitten die<br />
Hoden entfernt. Dieser Eingriff erfolgt bei<br />
vollem Bewusstsein der Tiere, ohne Betäubung,<br />
und ist auch nach den Vorschriften<br />
des Tierschutzgesetzes bis zum siebten<br />
Lebenstag des Tieres legal.<br />
Der Ursprung dieser grausamen Praxis<br />
ist in der Fehlannahme zu finden, dass<br />
Schmerzrezeptoren bei Säuglingen noch<br />
nicht voll ausgebildet seien. Lange Zeit<br />
war das auch in der Humanmedizin eine<br />
gängige Ansicht, die auf die Tiermedizin<br />
übertragen wurde.<br />
Dass der Fortschritt der medizinischen<br />
Forschung für menschliche Babys andere<br />
Fakten ergeben hat, spielt hingegen<br />
zumindest für die Gesetzgebung im Tierschutz<br />
keine Rolle. Auch eine eingeplante<br />
Sterblichkeitsrate aufgrund von Infektionen<br />
nach dem Eingriff, der in der Regel<br />
von medizinischen Laien durchgeführt<br />
wird, spricht hier für sich.<br />
Lange wiesen Schweinemäster den Vorwurf<br />
zurück, die Ferkel würden während<br />
des Eingriffs vor Schmerzen schreien. Sie<br />
entgegneten, selbst beim Versuch sie zu<br />
greifen und hochzuheben, schrieen die<br />
Tiere, das sei völlig normal. Doch Untersuchungen,<br />
die Tierärztin Susanne Zöls<br />
2007 an der Uni München durchführte,<br />
brachten endlich den Gegenbeweis. Sie<br />
konnte im Blut von Tieren, die bei vollem<br />
Bewusstsein kastriert wurden, eine deutliche<br />
Erhöhung des Stresshormons Cortisol<br />
nachweisen. Eine Kontrollgruppe von<br />
Ferkeln, die während der Prozedur narkotisiert<br />
wurde, wies keinen höheren Wert<br />
auf als den eines Ferkels, das hochgehoben<br />
wird.<br />
Doch Alternativen zur bei uns praktizierten<br />
Ferkelkastration gibt es schon lange,<br />
wie der Blick in andere Länder zeigt. In<br />
der Schweiz etwa dürfen Ferkel seit Beginn<br />
des Jahre 2009 nicht mehr ohne<br />
vorherige Betäubung kastriert werden.<br />
Das langfristige Ziel ist hier die Ebermast<br />
(Kurzmast). Dabei sollen auch männliche<br />
Schweine bis zu einem Schlachtgewicht<br />
von ca. 100kg gemästet werden, welches<br />
sie mit dem Beginn der Geschlechtsreife<br />
und damit der Pubertät erreichen.<br />
Ab einem Alter von etwa einem halben<br />
Jahr kommt es zur Bildung des für den<br />
typischen „Ebergeruch“ im Fleisch verantwortlichen<br />
Hormons Androstenon.<br />
In England, Irland und Dänemark ist die<br />
Schlachtung vor diesem Zeitpunkt gängige<br />
Praxis; in Australien verfolgt man eine<br />
andere Strategie: durch die sogenannte<br />
„Immunkastration“ werden männliche<br />
Schweine mit einem Wirkstoff „geimpft“,<br />
der die körpereigene Bildung bestimmter<br />
Hormone verhindert, sie werden schon<br />
bei der Entstehung im Hoden zerstört.<br />
In Norwegen ist die betäubungslose Kastration<br />
von Ferkeln seit 2002 verboten, ab<br />
2009 wird hier die Kastration überhaupt<br />
nicht mehr erlaubt. In den Niederlanden<br />
unterzeichneten die Einzelhandelsverbände<br />
einen Verzicht auf den Verkauf des Fleisches<br />
von unbetäubt kastrierten Ferkeln.<br />
Auch in Deutschland scheint es eine Bewegung<br />
zu geben: der Bauernverband,<br />
der Hauptverband des Einzelhandels und<br />
der Verband der Fleischwirtschaft vereinbarten<br />
für 2009 den Einsatz eines<br />
Schmerzmittels- allerdings erst nach der<br />
Kastration- bis eine in Auftrag gegebene<br />
Studie erste Ergebnisse zeigt. Doch auch<br />
heute schon ist die Kastration ein Thema<br />
in der Politik. B90/ Die Grünen forderten:<br />
„Bis spätestens 2<strong>01</strong>2 muss das Verbot<br />
der Ferkelkastration umgesetzt werden.“<br />
Ein Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration<br />
wurde auch bei der letzten Novellierung<br />
des Tierschutzgesetzes jedoch<br />
wieder gestrichen, vorgesehen ist es nun<br />
für 2<strong>01</strong>7.<br />
Wie in vielen anderen Fällen scheint auch<br />
in hier das Problem darin zu liegen, dass<br />
in der Abwägung: Qual der Tiere vs. Nutzen<br />
des Verbrauchers zuwenig Aufklärung<br />
stattfindet. Eine Erhöhung des Fleischpreises<br />
um wenige Cent würde den Einsatz<br />
von beispielsweise Narkotika problemlos<br />
ermöglichen und damit zumindest stellenweise<br />
für weniger Tierleid sorgen.<br />
In unserem Online-Shop finden Sie eine<br />
Dokumentation zum Thema Kastration<br />
von Ferkeln. Mit dieser Videodokumentation<br />
geben wir Ihnen einen exklusiven<br />
Einblick hinter die Kulissen der industriellen<br />
Massentierhaltung, nur selten gewähren<br />
Mäster Kamerateams Einlass<br />
in Masthallen und lassen sich bei der<br />
Arbeit beobachten.<br />
Unter www.tierschutzbuero.de/shop<br />
finden Sie einen Trailer zur Dokumentation,<br />
bestellen können Sie die DVD zum<br />
Preis von 13,99 EUR zzgl. Versand<br />
online oder telefonisch unter: 0221-<br />
20463862<br />
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9<br />
PRESSESPIEGEL
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11<br />
PRESSESPIEGEL
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12
KAMPAGNE - ILLEGALE NERZFARMEN<br />
Tierschützer vor Nerzfarm verprügelt<br />
Seitdem im Dezember 2<strong>01</strong>1 die geänderte Vorschrift zur<br />
Pelztierhaltung in Kraft getreten ist, verstoßen die deutschen<br />
Pelzfarmer dagegen.<br />
Keine der noch in Deutschland betrieben Farmen stellt die<br />
vorgeschriebenen Käfi ggrößen für Nerze zur Verfügung. Statt<br />
den vorgesehenen 1m² pro Tier bei einer Grundfl äche von<br />
3m² pro Käfi g haben die Tiere in den alten Käfi ganlagen lediglich<br />
ein Zehntel des Platzangebotes zur Verfügung.<br />
Um diese Missstände zu dokumentieren und aufzuzeigen,<br />
sind unsere Ermittler täglich unterwegs. Dass es dabei auch<br />
gefährlich zugehen kann, zeigte ein Einsatz von Stefan Klippstein<br />
und seinem Fotografen im Frühjahr: Während einer<br />
Recherche zur Tierhaltung auf der illegal betriebenen Nerzfarm<br />
Frankenförde (Brandenburg) wurden die beiden von zwei<br />
Schlägern angegriffen und verletzt.<br />
Vor dem Vorfall hatte Stefan noch mit dem Betreiber der<br />
Nerzfarm, Alfons Grosser, telefoniert. Offenbar sollten ihm die<br />
Arbeiter nun verbieten, Bilder der verbotenen Tierhaltung zu<br />
erstellen. Auch der Fotograf erlitt Verletzungen, obwohl die<br />
beiden ein Gutachten mit sich führten, welches bestätigt: Fotos<br />
von öffentlichem Land aus sind legal.<br />
Wir haben Anzeige wegen schwerer Körperverletzung<br />
gegen die Farmarbeiter gestellt. Auch wenn solche Ereignisse<br />
immer wieder vorkommen, lassen wir uns nicht<br />
einschüchtern und werden weiter gegen die tierschutzund<br />
gesetzeswidrige Haltung der Farmnerze vorgehen.<br />
Wir freuen uns dabei über Ihre Unterstützung.<br />
WERDEN SIE<br />
TIERRETTERPATE<br />
Unterstützen Sie unsere Tierretter und<br />
werden Sie jetzt Tierretterpate. Alle Infos<br />
zu den Tierrettern und der patenschaft<br />
unter: www.die-tierretter.de<br />
13
KAMPAGNE - ILLEGALE NERZFARMEN<br />
Stoppt das grausame Leiden - Nerzfarmen schließen<br />
In freier Wildbahn ist das Revier eines einzigen Nerzes bis zu 20 km² groß. Die scheuen Einzelgänger sind dämmerungs- und<br />
nachtaktiv. Den größten Teil ihres Lebens verbringen sie am oder im Wasser. Zwischen ihren Zehen haben sie sogar kleine<br />
Schwimmhäute.<br />
Auf den in Deutschland noch existierenden Pelztierfarmen werden sie in winzigen Drahtgitterkäfigen gehalten. In langen Reihen<br />
stehen die Käfige dicht an dicht. Schwimmmöglichkeiten oder Erde zum Graben gibt es nicht, stattdessen die unnatürliche Nähe<br />
tausender Artgenossen. Nach nur wenigen Lebensmonaten werden die Tiere vergast und gehäutet.<br />
Bereits vor sechs Jahren wurde vom Bundesrat eine neue Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beschlossen, die bessere<br />
Haltungsbedingungen für Tiere auf Pelztierfarmen festschreibt. Für die Umsetzung wurde den Pelztierfarmbetreibern eine<br />
Übergangsfrist von 5 Jahren eingeräumt. Diese lief am 11.12.2<strong>01</strong>1 aus. Umgesetzt haben sie die Nerzzüchter bis heute nicht,<br />
stattdessen haben sie gegen die neuen Tierschutzvorschriften geklagt. So versuchen sie Zeit zu schinden, denn jede „Ernte“, wie<br />
das Häuten der Tiere genannt wird, ist bares Geld wert.<br />
Wir fordern von der Bundesregierung, dieser skrupellosen Geschäftemacherei auf Kosten der Tiere nicht länger tatenlos zuzusehen.<br />
Die Pelztierhaltung in Deutschland muss verboten und alle Farmen geschlossen werden. Bitte unterstützen Sie uns<br />
im Kampf für die Nerze, indem sie an die zuständige Bundesverbraucherschutzministerin Aigner schreiben. Unsere Mitmach-<br />
Protestaktion finden Sie unter www.tierschutzbuero.de/pelzfarmen-schliessen<br />
Gemeinsam mit LUSH forderten wir<br />
die Schließung aller Pelzfarmen.<br />
Die Kosmetikkette Lush unterstützte unsere Forderung nach<br />
der Schließung aller Pelzfarmen mit dem Verkauf einer limitierten<br />
Seife in Pfötchenform. Der Verkaufserlös kam zu<br />
100% unserer Arbeit zugute.<br />
Zum Welt-Vegan-Tag am <strong>01</strong>.11.2<strong>01</strong>2 startete Lush eine große<br />
Protestaktion gegen Pelz, die bundesweit auf große Beteiligung<br />
stieß.<br />
Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. und Lush fordern gemeinsam<br />
von der Bundesregierung, dass das Tierschutzgesetz<br />
endlich durchgesetzt wird und die Farmen, die dagegen verstoßen,<br />
umgehend geschlossen werden.<br />
Bitte unterstützen Sie uns im Kampf für die Nerze, indem sie<br />
an die zuständige Bundesverbraucherschutzministerin Aigner<br />
schreiben.<br />
-> einen vorformulierten Brief finden Sie auf unserer Website<br />
unter: www.tierschutzbuero.de/pelzfarmen-schliessen<br />
14
TIERSCHUTZ HINTERGRÜNDE<br />
Kaninchenmast in Deutschland<br />
Die meisten Verbraucher stellen sich<br />
beim Gedanken an Kaninchen wohl muntere<br />
Tiere vor, die über üppige grüne<br />
Wiesen hoppeln, Männchen machen und<br />
sich wohlfühlen. Kaninchenfleisch jedoch,<br />
was in Deutschland und Europa verkauft<br />
wird, kommt nicht von hier. Woher es<br />
wirklich stammt, bleibt für den Verbraucher<br />
meist verborgen.<br />
Videoaufnahmen, die in Deutschland<br />
entstanden, zeigen deutlich, wie es zugeht<br />
in Kaninchenmastbetrieben. Unter<br />
katastrophalen Bedingungen wird hier<br />
produziert: die Industrialisierung hat vor<br />
der Kaninchenmast nicht haltgemacht;<br />
in dunklen Hallen werden Mastkaninchen<br />
in engen Drahtgitterkäfigen gehalten, Tageslicht<br />
kriegen die Tiere selten zu sehen.<br />
Unter den Käfigreihen türmen sich Berge<br />
aus Futterresten, Kot und Schmutz, die<br />
Luft ist ammoniakgeschwängert, viele<br />
Tiere sind krank oder sterben noch vor<br />
Ende der Mastperiode.<br />
Über 40.000 Tonnen Kaninchenfleisch<br />
werden jedes Jahr in Deutschland verzehrt.<br />
Je nach Rechnung sind das mehr<br />
als 30 Millionen Tiere; der Großteil aus<br />
Deutschland. Umso unverständlicher ist<br />
es da, dass es trotz anderslautender<br />
Ankündigungen noch immer keine gesetzliche<br />
Haltungsvorschrift gibt, die ein<br />
Mindestmaß an die Anforderungen der<br />
Kaninchenmast verbindlich vorschreibt.<br />
Seit Jahren fordern Tierschützer die<br />
verantwortlichen Behörden auf, endlich<br />
zu handeln - doch bis heute leiden Kaninchen<br />
in deutschen Mastanlagen unter<br />
katastrophalen Umständen, die schon<br />
durch das Tierschutzgesetz verboten<br />
werden müssten.<br />
Kaninchen, in der Freiheit Fluchttiere, haben<br />
in der Mastanlage nicht mehr Platz<br />
als in einem Schuhkarton. Die dünnen<br />
Drahtgitterböden, auf denen sie ohne<br />
Einstreu leben müssen, schneiden tief in<br />
die empfindlichen Pfoten ein, viele Tiere<br />
leiden an Entzündungen vor allem der<br />
Schleimhäute. Bis zu 50% der Kaninchen<br />
sterben schon vor Mastende, doch der<br />
hohe Verlust wird einfach einkalkuliert<br />
und durch noch weniger Platz für jedes<br />
einzelne Tier ausgeglichen.<br />
Dringend müsste das Tierschutzgesetz,<br />
welches eine artgerechte Unterbringung<br />
und Vermeidung der Zufügung<br />
von Schmerzen lediglich allgemein vorschreibt,<br />
durch eine entsprechend detailierte<br />
Verordnung ergänzt werden.<br />
Nachdem die verantwortliche Bundesministerin<br />
Ilse Aigner bereits im Frühjahr<br />
eine Verbesserung im Rahmen des<br />
„Tierschutzpaketes“ versprochen hatte,<br />
waren die Hoffnungen unter Tierschützern<br />
groß. Ein wenig später vorgestelltes<br />
Eckpunktepapier jedoch hielt weiterhin<br />
an der Käfighaltung fest, auch die Mindestgrößen<br />
der Käfige veränderten sich<br />
demnach nur geringfügig.<br />
Wieder sind nun Gerüchte im Umlauf,<br />
dass eine Verbesserung der unhaltbaren<br />
Umstände geplant sein soll. Doch angesichts<br />
der Tatsache, dass eine artgerechte<br />
Haltung in der Mastanlage nicht<br />
möglich ist, bleibt vor allem die Frage,<br />
ob wenigstens die Einzelhaltung im Käfig<br />
endlich abgeschafft werden wird. Vorbild<br />
für den Umgang mit Kaninchenfleisch<br />
aus Käfighaltung ist derweil die Schweiz.<br />
Die Käfighaltung ist hier wie auch in Österreich<br />
verboten, Fleisch, das aus deutschen<br />
Mastbetrieben importiert wird,<br />
darf nur noch mit dem deutlich sichtbaren<br />
Hinweis: „Aus in der Schweiz nicht<br />
zugelassener Haltungsform“ vermarktet<br />
werden.<br />
Auch in Deutschland kämpfen Tierschützer<br />
darum, die Käfigmast für Kaninchen<br />
endlich abzuschaffen und eine artgemäßere<br />
Haltung verbindlich einzuführen. Die<br />
Aufklärung über dieses sensible Thema<br />
ist daher wichtig und brandaktuell.<br />
15
TIERSCHUTZ HINTERGRÜNDE<br />
Wohin verschwinden unsere Haustiere?<br />
Immer wieder finden sich deutschlandweit<br />
vor allem in der Regionalpresse Berichte<br />
über verschwundene Haustiere.<br />
Meist werden in diesem Zusammenhang<br />
dann Warnungen gestreut, die zur Aufmerksamkeit<br />
besonders gegenüber als<br />
Altkleider- bzw. Schrottsammler oder<br />
Handelsvertreter getarnten illegalen<br />
Tierfängern aufrufen. Viele Haustierhalter<br />
fürchten, dass ihre Lieblinge ihres<br />
Pelzes wegen entführt oder in Tierversuchslabors<br />
verschleppt werden könnten.<br />
Gerade wenn mehrere Tiere im<br />
gleichen Gebiet verschwinden, entstehen<br />
so häufig auch Gerüchte über den organisierten<br />
Diebstahl von Haustieren.<br />
Jährlich verschwinden in Deutschland<br />
mehrere Hunderttausend Haustiere,<br />
meist Katzen, spurlos. Der Verdacht<br />
auf Tierfänger liegt oft nahe. Doch allen<br />
Gerüchten zum Trotz gab es in den letzten<br />
Jahrzehnten nur sehr wenige Fälle,<br />
in denen ein organisierter Diebstahl von<br />
Haustieren im großen Stil nachgewiesen<br />
werden konnte, die meisten davon zudem<br />
im Nicht-EU-Ausland.<br />
Häufiger hingegen sind Fälle von einzelnen<br />
Personen, die Tiere stehlen oder<br />
quälen. Das Auslegen von Giftködern<br />
etwa oder auch das Freilassen von auf<br />
Koppeln oder in Ställen gehaltenen Tieren<br />
geschieht aus den unterschiedlichsten<br />
Motiven. Einige vermisste Haustiere,<br />
die während ihres Freilaufes oder eines<br />
Spazierganges vergiftete Köder aufgenommen<br />
haben, sterben unbemerkt in<br />
einem Versteck und werden nicht oder<br />
erst sehr spät gefunden.<br />
Viele Tiere, die ohne Aufsicht im Freien<br />
unterwegs sind, fallen auch dem Straßenverkehr<br />
zum Opfer. Es gibt keine offiziellen<br />
Statistiken für vierbeinige Verkehrstote,<br />
Schätzungen gehen jedoch von mehr als<br />
70.000 getöteten Haustieren pro Jahr aus.<br />
Der weitaus größte Teil verschwundener<br />
Haustiere jedoch fällt wohl Jägern zum<br />
Opfer. Wildernde Hunde dürfen „aus<br />
Gründen des Jagdschutzes“ abgeschossen<br />
werden, Katzen müssen sich je nach<br />
Bundesland lediglich in einer Entfernung<br />
von 200–500m zum nächsten Haus aufhalten,<br />
um legal abgeschossen werden<br />
zu dürfen. Auch hier gibt es keine offiziellen<br />
Statistiken, da längst nicht alle geschossenen<br />
Tiere gemeldet werden.<br />
Häufig lassen Jäger ein abgeschossenes<br />
Haustier aus Angst vor Scham und<br />
Rache unerkannt verschwinden. Vertreter<br />
der Jagdverbände schätzen die Zahl<br />
der jährlich geschossenen Haustiere auf<br />
über 250.000 Hauskatzen sowie etwa<br />
20.000 Hunde. Tierschützer gehen von<br />
noch einmal deutlich höheren Zahlen<br />
aus: bis zu 450.000 Katzen und bis zu<br />
70.000 Hunde. Die Dunkelziffer jedoch<br />
ist unbekannt.<br />
Dabei wissen viele Bürger gar nicht, dass<br />
auch auf ihre Haustiere ganz offiziell Jagd<br />
gemacht wird. Für die Jagd auf Katzen<br />
etwa werden spezielle Lockstoffköder angeboten,<br />
die in einem Umkreis von bis zu<br />
mehreren hundert Metern wahrgenommen<br />
werden und Katzen anlocken können.<br />
Ebenso sind Fallen für Katzen, darunter<br />
auch totschlagende, problemlos im<br />
Fachhandel und im Internet erhältlich.<br />
Die Jagd auf Haustiere wird unter anderem<br />
mit dem Schutz von Bodenbrütern<br />
wie Rebhühnern oder auch Hasenpopulationen<br />
gerechtfertigt, obgleich dieser<br />
Jagdschutz sich vor allem auf streunende<br />
und wildernde Tiere beruft. Da die<br />
Jäger sich aber meist auf der Seite des<br />
Gesetzes wähnen, ist ein Rechtsstreit<br />
– wenn es überhaupt soweit kommt –<br />
meist nicht sehr aussichtsreich. Der<br />
beste Schutz der Haustiere besteht also<br />
darin, sie möglichst nur in gesicherten<br />
Freiräumen ohne Aufsicht zu lassen.<br />
Die Gefahr jedoch, dass eine freilaufende<br />
Katze etwa wegen ihres Pelzes Tierfängern<br />
zum Opfer fällt, sollte nicht zu hoch<br />
eingestuft werden. Einfuhr und Handel<br />
von Hunde- und Katzenfell sind mittlerweile<br />
EU-weit verboten, abgesehen von<br />
privaten Verwertern sind also die Möglichkeiten<br />
äußerst gering, ein Fell gewinnbringend<br />
zu vermarkten. Zwar sind<br />
immer noch fehlende Deklarationspflichten<br />
auch auf dem Pelzmarkt Tierschützern<br />
ein Dorn im Auge, ermöglichen sie<br />
doch das Umgehen des Verbotes (wenn<br />
auch mit Umwegen, die Zeit und Kosten<br />
in Anspruch nehmen). Wenn aber Felle<br />
von Hund oder Katze doch in Umlauf<br />
kommen, stammen sie wegen der gängigen<br />
Massenproduktion so gut wie immer<br />
aus Asien, wo es in vielen Fällen weiterhin<br />
kein Tierschutzgesetz gibt und Tiere<br />
(nicht nur für die Pelzproduktion) unter<br />
schrecklichen Bedingungen gezüchtet<br />
und getötet werden.<br />
Auch der Missbrauch von entführten<br />
Haustieren als Versuchstiere dürfte als<br />
kleinere Gefahr einzuschätzen sein, da<br />
alle Einrichtungen, die Tiere für Tierversuche<br />
halten wollen, EU-weit Genehmigungen<br />
und lückenlose Herkunftsnachweise<br />
führen müssen. Eine Dunkelziffer<br />
lässt sich dennoch auch hier nicht völlig<br />
ausschließen. Generell trifft wohl jedoch<br />
immer noch das Sprichwort zu: Vorsicht<br />
ist die beste Versicherung. Wenn möglich,<br />
sollten Haustiere nicht unbeaufsichtigt<br />
bleiben.<br />
16
REZEPTE<br />
An dieser Stelle möchten wir Ihnen, liebe Leser,<br />
ausgewählte Rezeptideen für die fleischfreie Küche<br />
vorstellen und so ein paar praktische Tipps für den<br />
vegetarischen Alltag geben. Die Rezepte wurden<br />
vom Vegetarierbund (VEBU), der größten Interessenvertretung<br />
vegetarisch lebender Menschen in<br />
Deutschland, zur Verfügung gestellt.<br />
Mehr Informationen unter www.vebu.de<br />
Avocado-Orangen Bruschetta<br />
für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
• 3 reife Avocados<br />
• 8 Scheiben Ciabatta Brot<br />
• 2 Orangen<br />
• 2 Knoblauchzehen<br />
• 4 EL Olivenöl<br />
• 1 EL Weißweinessig<br />
• 100 g Schwarze Oliven entsteint<br />
• Salz, Pfeffer (weiß), 5 Blätter frischen<br />
Basilikum, Prise Zucker<br />
Zubereitung:<br />
1. Avocados halbieren, Kerne entfernen.<br />
Fruchtfleisch mit einem Esslöffel aus der<br />
Schale lösen und in feine Streifen schneiden.<br />
2. Orange filetieren.<br />
3. Knoblauch schälen und Basilikum (einen<br />
Teil des Basilikums zur Garnitur aufbewahren)<br />
abwaschen und fein hacken. Mit den<br />
Avocados und Orangenfilets vorsichtig mischen,<br />
mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und<br />
einer Prise Zucker abschmecken.<br />
4. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die<br />
restliche Knoblauchzehe mit dem Messer<br />
andrücken und in das heiße Olivenöl<br />
geben. Die Ciabatta-Brotscheiben von<br />
beiden Seiten goldgelb braten und zum<br />
abtropfen auf Küchenkrepp legen. Dann<br />
mittig auf einem Teller platzieren und die<br />
Avocado-Orangenmasse auflegen.<br />
5. Oliven zur Garnitur in feine Scheiben<br />
schneiden und mit dem Basilikum das<br />
Bruschetta garnieren.<br />
17
REZEPTE<br />
Gebratener Spargel auf Pasta mit<br />
Limetten-Rucola-Soße<br />
für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
• 20 g Pinienkerne<br />
• 1 kg Spargel<br />
• 500 g Tagliatelle (100% Hartweizen)<br />
• ½ Bund Basilikum<br />
• 3 Blatt Salbei<br />
• 100 g Rucola<br />
• 1 Limette<br />
• 5 EL Olivenöl<br />
• 2 EL Mandeln<br />
• Salz<br />
• Pfeffer<br />
• 4 EL Arganöl<br />
• Cayennepfeffer<br />
Zubereitung:<br />
1. Eine Pfanne erhitzen und die Pinienkerne<br />
darin ohne Fett und unter häufigem<br />
Rühren goldbraun rösten. Die Pinienkerne<br />
zum Schluss salzen und abkühlen lassen.<br />
Einen Topf mit reichlich Salzwasser aufsetzen<br />
und zum Kochen bringen. In der<br />
Zwischenzeit die Spargelstangen gründlich<br />
unterhalb des Kopfes schälen und<br />
schräg in mittelgroße Stücke schneiden.<br />
Die Nudeln im kochenden Wasser nach<br />
Anleitung bissfest garen.<br />
2. In der Zwischenzeit das Basilikum mit<br />
Salbei, Rucola, Limettensaft, Olivenöl und<br />
Mandeln in einem Mörser zu einer groben<br />
Paste verarbeiten. Mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Die Nudeln abgießen, kurz<br />
ausdampfen lassen und anschließend mit<br />
der Paste marinieren.<br />
3. Das Arganöl in einer Pfanne erhitzen<br />
und die Spargelspitzen darin scharf anbraten.<br />
Zum Schluss mit Salz und Cayennepfeffer<br />
abschmecken. Sofort mit<br />
den Nudeln und den gerösteten Pinienkernen<br />
servieren.<br />
Chili sin Carne<br />
für 4 Personen<br />
Zutaten:<br />
• 120 g Sojagranulat<br />
• 500 ml Gemüsebrühe<br />
• 3 EL Rapsöl<br />
• 2 Zwiebeln<br />
• 4 g scharfes Paprikapulver<br />
• 1⁄2 Chili gehackt<br />
• 1⁄2 Knoblauchzehe<br />
• 50 g Tomatenmark<br />
• 1 Dose geschälte Tomaten<br />
• 250 g gegarte Kidneybohnen<br />
• 1 TL Salz, Pfeffer, Zucker<br />
Zubereitung:<br />
1. Das Sojagranulat 5-10 Minuten in heißer<br />
Gemüsebrühe einweichen, abtropfen<br />
lassen und anschließend in einer heißen<br />
Pfanne mit Rapsöl und den Zwiebelwürfeln<br />
anbraten. Paprikapulver, Chili, Knoblauch<br />
und Tomatenmark kurz mit anbraten.<br />
Tomaten und Brühe dazugeben und<br />
2 Stunden köcheln lassen. Kidneybohnen<br />
hinzufügen, mit Salz, Pfeffer und etwas<br />
Zucker abschmecken. Nochmal aufkochen<br />
lassen und servieren.<br />
Dazu Brot oder Nachos (Tortilla-Chip) reichen.<br />
Übrigens: Würden alle Deutschen Hackfleisch<br />
durch Soja-Hack ersetzen, könnten<br />
2,9 Milliarden Euro jährlich gespart werden<br />
(Quelle: www.vebu.de).<br />
Chocolate Blueberry Cheezecake<br />
für eine Springform Ø 20 cm<br />
Zutaten:<br />
Teig:<br />
• 3 Tassen Cashewkerne (für mind. 2 Std.<br />
in Wasser eingeweicht)<br />
• ca. 230 ml Wasser (nach Konsistenz)<br />
• 200 ml Yacondicksaft (alternativ: ein<br />
anderes Süßungsmittel)<br />
• 80 ml Kokosmus, flüssig<br />
• 80 ml Kakaobutter, flüssig<br />
• 1 Tasse Kakaopulver<br />
• 1/2 Zitrone, Saft<br />
• 1,5 TL Vanillepulver<br />
• 1 Prise Salz<br />
• 400 g Blaubeeren<br />
Füllung:<br />
• 200 g Mandeln<br />
• 70 ml Yacondicksaft (alternativ: ein anderes<br />
Süßungsmittel)<br />
• 200 g gekeimtes Quinoa<br />
• 3 TL Kakaopulver<br />
• 1 MS Vanillepulver<br />
• 1 Prise Salz<br />
Zubereitung:<br />
Alle Zutaten für den Boden in einer Küchenmaschine<br />
mischen, bis eine grobkörnige,<br />
gleichmäßige Masse entsteht. Den<br />
Boden der Springform mit Klarsichtfolie<br />
bespannen. Die Masse für den Boden<br />
gleichmäßig verteilen und diese zu einer<br />
gleichmäßig dicken Schicht fest auf den<br />
Boden der Form drücken.<br />
Alle Zutaten für den Kuchenteig - außer<br />
den Blaubeeren und dem Kakaopulver - in<br />
oben angegebener Reihenfolge in den Mixer<br />
geben und zu einer cremigen Masse<br />
verarbeiten. Anschließend das Kakaopulver<br />
hinzu fügen und so lange mixen, bis es<br />
sich gut unter den Teig verteilt hat. Jetzt<br />
die Blaubeeren per Hand unter den Teig<br />
rühren und den Teig in die Form gießen.<br />
Den Rohkost-Kuchen für mindestens<br />
vier Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank<br />
ruhen lassen.<br />
18
Wir retten Tiere.<br />
Bitte zurücksenden an:<br />
<strong>Deutsches</strong> Tierschutzbüro e.V. · An Groß Sankt Martin 6/206 · 50667 Köln<br />
<strong>Deutsches</strong> Tierschutzbüro e.V.<br />
An Groß Sankt Martin 6 /206<br />
50667 Köln<br />
<strong>Deutsches</strong> Tierschutzbüro e.V.<br />
An Groß Sankt Martin 6/206<br />
50667 Köln<br />
Tel.: 02 21/ 20 46 38 62<br />
post@tierschutzbuero.de<br />
www.tierschutzbuero.de<br />
Antrag zur Mitgliedschaft<br />
Bürozeiten:<br />
Mo. - Fr., 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Straße, Nr.:<br />
PLZ, Ort:<br />
Telefon (freiwillig):<br />
E-Mail<br />
Geburtsdatum:<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
Vorstand:<br />
Roman Kriebisch, 1. Vorsitzender<br />
Alexandra Löhr, 2. Vorsitzende<br />
Vereinsregister 9565<br />
Amtsgericht Bonn<br />
Bitte buchen Sie den Mitgliedsbeitrag in Höhe von monatlich<br />
5 Euro<br />
10 Euro (empfohlen)<br />
25 Euro<br />
40 Euro<br />
anderer Betrag<br />
___________ (mind. 5 Euro)<br />
von folgendem Konto ab:<br />
BLZ:<br />
Konto-Nr.:<br />
Kontoinhaber:<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
Die Abbuchung soll monatlich halbjährlich jährlich erfolgen.<br />
Ort, Datum ____________________________________<br />
Unterschrift: ____________________________________<br />
Bankverbindung:<br />
Kto.Nr.: 18 1111 857<br />
BLZ: 760 100 85<br />
Postbank Nürnberg<br />
IBAN Nr.:DE92 76<strong>01</strong> 0085 <strong>01</strong>81<br />
BIC: PBNKDEFF<br />
Das Deutsche Tierschutzbüro e. V.<br />
ist ein gemeinnütziger Verein, der<br />
als besonders förderungswürdig<br />
anerkannt ist.<br />
Spenden sind steuerlich abzugsfähig<br />
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