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Jahresbericht 2007 - AWO international

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Frieden statt Gewalt – Jugendliche In Mittelamerika<br />

„Wir wollen Frieden, wir wollen Frieden, keine Gewalt“, schallt es durch die Straßen<br />

von Siguatepeque, einer Stadt in Honduras. Etwa 5.000 Jugendliche laufen<br />

grölend durch die Straßen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches in einem Land, in<br />

dem Gewalt in den Straßen zum Alltag gehört und kriminelle Jugendbanden starken<br />

Zulauf haben. Die Jugendlichen allerdings, die an diesem Tag in Siguatepeque unterwegs<br />

sind, kämpfen mit friedlichen Mitteln: Sie demonstrieren für ihr Recht auf<br />

ein sicheres Leben und Frieden.<br />

Seit Anfang <strong>2007</strong> kooperiert <strong>AWO</strong> International mit Jugendorganisationen und<br />

-netzwerken in Honduras, Guatemala und Mexiko zur Gewaltprävention. Unterstützung<br />

gibt <strong>AWO</strong> International vor allem bei der Organisationsentwicklung.<br />

Mittelamerika hat ein großes Problem mit kriminellen Jugendbanden, den so genannten<br />

„Maras“, die teilweise Kontakte zur Drogenmafi a haben und ihr Umfeld<br />

kontrollieren. Jugendliche werden daher in den Medien und in der Öffentlichkeit<br />

häufi g als Gewalttäter stigmatisiert. Das Ergebnis einer Untersuchung von <strong>AWO</strong> International<br />

ist jedoch, dass junge Menschen häufi g auch Opfer von Gewalt sind. Sie<br />

sind Gewalt in allen Lebenslagen ausgesetzt – auf der Straße, zu Hause und in der<br />

Schule, wo Gewalt auch von Lehrern ausgeübt wird.<br />

Armut, mangelnde Entwicklungsperspektiven und große soziale Ungleichheit fördern<br />

die Gewaltbereitschaft in der Region. Das Durchschnittsalter in Zentralamerika<br />

liegt bei unter 20 Jahren. Daher ist es entscheidend, gerade junge Menschen in<br />

Veränderungsprozesse einzubeziehen. Gemeinsam mit drei Partnerorganisationen<br />

entwickelte <strong>AWO</strong> International ein Projektkonzept, das Jugendliche dabei unterstützt,<br />

sich zu organisieren und für ihre Rechte – wie bessere Zukunftschancen – zu<br />

kämpfen, und das gleichzeitig die Öffentlichkeit und die Politik für ihre Themen<br />

sensibilisiert.<br />

Die Partnerorganisationen von <strong>AWO</strong> International arbeiten nicht direkt mit den<br />

„Maras“, sondern verfolgen das Ziel, die Bandenkriminalität durch Prävention zu<br />

bekämpfen und zugleich die ganzheitliche Entwicklung der Jugendlichen zu fördern.<br />

Familie, Schule, Stadtteil und Stadt und die politischen Rahmenbedingungen<br />

werden einbezogen und berücksichtigt. Insgesamt nehmen etwa 700 Jugendliche<br />

und 29 Jugendorganisationen an dem Programm teil.<br />

In Guatemala absolvierten im Jahr <strong>2007</strong> die ersten Jugendlichen eine Ausbildung zu<br />

„BotschafterInnen des Friedens“: Als MultiplikatorInnen einer kämpferischen, aber<br />

friedlichen Idee übernehmen sie Schlüsselrollen in ihren Organisationen und Gemeinden.<br />

Die Jugendlichen planen öffentlichkeitswirksame Aktionen, entwickeln<br />

Videos, Radiobeiträge und Werbematerial. Die fünf guatemaltekischen Jugendorganisationen<br />

haben sich inzwischen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Durch<br />

gegenseitigen Austausch und Besuche der Nachbarländer erleben die Jugendlichen,<br />

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