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Vom Liegenlassen und Nichtstun<br />

Oft ist in <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Menschen geprägten „aufgeräumten“ Landschaft kaum noch Platz für die Tierwelt.<br />

Frei leben<strong>de</strong> Tiere brauchen Wildnis. Die Bergbaufolgelandschaft Tröbitz/Domsdorf bietet dies, obwohl sie sehr<br />

stark vom Menschen überformt wur<strong>de</strong>. Da die Natur hier seit Jahrzehnten sich selbst überlassen war, haben<br />

sich Bereiche für Flora und Fauna gebil<strong>de</strong>t, die erhalten bleiben sollen.<br />

Das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Braunkohlengewinnung im Jahr 1958 ermöglichte<br />

in <strong>de</strong>r Folgezeit in vielen Arealen eine völlig<br />

ungestörte Entwicklung <strong>de</strong>r Natur. Die Szenerie gleicht<br />

heute oftmals einer natürlich gewachsenen Landschaft.<br />

Im gesamten Gebiet haben sich neue Lebensräume für<br />

Flora und Fauna entwickelt. Trockene Hänge, wassergefüllte<br />

Senken, nährstoffarme, offene Sandflächen aber<br />

auch die Wäl<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Bruchfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Tiefbaus bil<strong>de</strong>n<br />

zusammen ein einzigartiges Ökosystem.<br />

Dies ist an <strong>de</strong>r großen Artenvielfalt zu erkennen und auch<br />

daran, dass hier einige Tierarten heimisch gewor<strong>de</strong>n sind,<br />

die als geschützte Arten gelten. So leben rund um die<br />

kaum noch von natürlichen Seen zu unterschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Restlöcher Biber, Fischotter, Schwarz- und Weißstörche,<br />

Kraniche sowie Erdkröten. Insbeson<strong>de</strong>re die Böschungssanierung<br />

musste geschützte Biotope, die sich hier befin<strong>de</strong>n,<br />

berücksichtigen. Dafür wur<strong>de</strong>n Pflege- und<br />

Entwicklungspläne erstellt und die geschützten Biotope<br />

erfasst.<br />

Das Gebiet ist nicht nur Bestandteil <strong>de</strong>s Naturparks<br />

Nie<strong>de</strong>rlausitzer Hei<strong>de</strong>landschaft. Teile <strong>de</strong>s Sanierungsgebietes<br />

gehören darüber hinaus zum Landschaftsschutzgebiet<br />

„Nexdorf-Kirchhainer-Waldlandschaft“ und zur<br />

Special Protected Area „Nie<strong>de</strong>rlausitzer Hei<strong>de</strong>“. Das Restloch<br />

121 westlich von Tröbitz wur<strong>de</strong> überdies als<br />

Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Restsee Tröbitz“ mit insgesamt<br />

37 Hektar Fläche ausgewiesen. In diesem Gebiet,<br />

das in <strong>de</strong>n nächsten Jahren unter Naturschutz gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n soll, sind nur die abrutschungsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Böschungen gesichert wor<strong>de</strong>n. Selbst dies wur<strong>de</strong> auf<br />

das unbedingt notwendige Maß begrenzt, um <strong>de</strong>n Naturschutz<br />

nicht zu beeinträchtigen.<br />

Die Ausweisung <strong>de</strong>r Schutzgebiete sichert auch in Zukunft<br />

die weitgehend ungestörte Entwicklung <strong>de</strong>r Natur,<br />

die so für die Nachwelt erhalten bleibt.<br />

Weißstorch und Teichfrosch in <strong>de</strong>r Bergbaufolgelandschaft<br />

Rippenformationen am Restloch 124, 2002<br />

Elbebiber im Sanierungsgebiet Tröbitz/Domsdorf, 2006<br />

Zukunft <strong>de</strong>r „Rippchen“<br />

Bestimmte Landschaftsformen sind nicht nur für Tiere<br />

attraktiv: Die oft haushohen Erosionsformationen, so<br />

genannte Rippen, an <strong>de</strong>n Ufern vieler Restlöcher, die sich<br />

durch ablaufen<strong>de</strong>s Regenwasser an <strong>de</strong>n Steilböschungen<br />

gebil<strong>de</strong>t haben, sind auch für <strong>de</strong>n Menschen von beson<strong>de</strong>rem<br />

Interesse. Neben ihrem kulturhistorischen Wert<br />

ziehen sie Touristen immer wie<strong>de</strong>r an.<br />

Auch hier hat die LMBV <strong>de</strong>n Auftrag, die Sicherheit für die<br />

Nachwelt herzustellen. Sollen die Gebil<strong>de</strong> erhalten bleiben,<br />

müssten einige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Gelän<strong>de</strong> stün<strong>de</strong> in diesem Fall weiterhin<br />

unter Bergrecht. Doch wer übernimmt die Verantwortung<br />

und die Kosten für diese abbruchgefähr<strong>de</strong>ten Formationen?<br />

Diese und ähnliche Fragestellungen müssen <strong>de</strong>mnächst<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n, wenn eine Entscheidung über die Zukunft<br />

<strong>de</strong>r „Rippchen“ getroffen wer<strong>de</strong>n soll.<br />

22<br />

Tröbitz/Domsdorf

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