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Peter Haas Schleppschiffahrt auf dem Rhein

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<strong>dem</strong> Ruder gehorcht, bis alle Schiffe den richtigen Abstand zum Schlepper eingenommen<br />

haben, vergeht geraume Zeit. Und diese Phase wird an den Brennpunkten<br />

des <strong>Rhein</strong>verkehrs, <strong>auf</strong> überfüllten <strong>Rhein</strong>reeden mit ganzen Flotten von dazwischenkommenden<br />

Berg- und Talfahrern, immer problematischer.<br />

»Alles rack!« meldet jetzt der Menagemann (Koch) des Schleppers, der als Vormann<br />

an den Troßwinden steht.<br />

»Alsdann alle Winden fest! Sämtliche Strangklemmen zu!«<br />

Der Maschinentelegraf geht <strong>auf</strong> »Halbe Kraft voraus«.<br />

Auf fünf von den Anhangschiffen werden jetzt kleine Suchanker in hohem Bogen ins<br />

Wasser geschleudert. Das Geduldspiel des Strangfischens beginnt. In der <strong>Rhein</strong>schiffahrt<br />

ist jeder einzelne Kahn durch eine separate Trosse des Schleppers mit<br />

diesem verbunden. Damit diese kilometerlangen Stahlleinen nicht in ganzer Länge<br />

durchhängen und etwa über die Stromsohle schleifen, werden sie am Bug jedes einzelnen<br />

Anhangschiffes gebündelt in einen sogenannten Brittelhaken gelegt. Jeder<br />

Kahn hält die Stränge aller noch folgenden Kähne darin fest. Deshalb ist jedesmal<br />

nach <strong>dem</strong> Aufpacken eines <strong>Rhein</strong>schleppzuges das Strangfischen notwendig. Es erfordert<br />

große Geschicklichkeit. Mit <strong>dem</strong> »Wolf« wird der Grund des <strong>Rhein</strong>s neben<br />

<strong>dem</strong> Schiff in seitlicher Richtung so lange durchgeharkt, bis alle dort entlang schleifenden<br />

Stränge der Hintermänner erwischt und mit der Winde hoch gehievt sind.<br />

(Das Strangfischen ist in drei Bildern dargestellt.) »Zeiser fest!« ordnet jetzt der<br />

Schleppzugführer an.<br />

In der <strong>Rhein</strong>schiffahrt hing jeder Schleppkahn an einem besonderen »Strang«, er<br />

war also durch eine separate Trosse an den Schlepper angehängt. Damit diese bis<br />

zu anderthalb Kilometer langen Stahlleinen nicht in ganzer Länge durchhingen und<br />

etwa über die Stromsohle schleiften, wurden sie am Bug jedes einzelnen Anhangschiffes<br />

gebündelt in einen »Brittelhaken« gelegt. Jeder Kahn hielt die Stränge al/er<br />

nachfolgenden Kähne darin fest. Nach <strong>dem</strong> Zusammenkoppeln oder »Aufpacken«<br />

eines <strong>Rhein</strong>-Schleppzuges mußten die Stränge mit <strong>dem</strong> Suchanker oder »Wo"« gefischt<br />

und hoch gezogen werden. Auf Oder, Eibe, Weser, Donau war dieses Verfahren<br />

nicht üblich, dort hing jeweils ein Schleppkahn am anderen, am Vordermann.<br />

Dieses einfachere Verfahren machte freilich ein Ausscheren und Abwerfen einzelner<br />

Kähne während der Fahrt unmöglich.<br />

Der Wolf wird geworfen Der Matrose zieht mit der Winde den Alle Straenge haengen<br />

Wolf samt <strong>dem</strong> erfassten Strang hoch im Brittel<br />

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