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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Angaben zur Person<br />

Elsa Bienenfeld, geboren am 23. August 1877 in <strong>Wien</strong>, gestorben am 26. Mai 1942 im<br />

KZ Maly Trostinec bei Minsk, war Musikkritikerin und Musikhistorikerin. Sie besuchte ein<br />

Mädchengymnasium in <strong>Wien</strong> und studierte nach der Matura von 1898 bis 1903 an der<br />

Universität <strong>Wien</strong> Musikwissenschaft bei Guido Adler, Klavier bei Anton Door sowie<br />

Robert Fuchs an der Akademie für Musik und nahm Privatunterricht in Komposition und<br />

Musiktheorie bei Alexander von Zemlinsky und Arnold Schönberg. Sie war die erste<br />

weibliche Absolventin im Fach Musikwissenschaft an der Universität <strong>Wien</strong> und<br />

promovierte dort 1904 mit einer Arbeit über „Wolffgang Schmelzl, sein Liederbuch<br />

(1544) und das Quodlibet des XVI. Jahrhunderts“.<br />

Gemeinsam mit Arnold Schönberg und Alexander von Zemlinsky bot Elsa Bienenfeld im<br />

selben Jahr in den Räumlichkeiten der Mädchenschule von Eugenie Schwarzwald in<br />

<strong>Wien</strong> Musikkurse für Amateur- und Berufsmusiker an, wobei sie Musiklehre und<br />

Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts unterrichtete. Zudem wurde sie 1904 zum<br />

wirkenden Mitglied der „Denkmäler Österreichischer Tonkunst“ ernannt. Ihr<br />

Hauptbetätigungsfeld war die Musikkritik. Seit etwa 1906 arbeitete sie als Kritikerin für<br />

das „Neue <strong>Wien</strong>er Journal“, aber auch für andere renommierte Zeitungen und<br />

musikalische Fachzeitschriften. Als Kritikerin setzte sie sich vor allem für die Zweite<br />

<strong>Wien</strong>er Schule ein. Ihr Interesse galt darüber hinaus den Werken Gustav Mahlers sowie<br />

der Reformpädagogik. Sie gehörte in ihrer Zeit zu den wenigen Musikkritikerinnen, die<br />

unter eigenem Namen publizierten. Neben ihrer Tätigkeit als Kritikerin beteiligte sie sich<br />

auch auf anderen Gebieten am <strong>Wien</strong>er Musikleben. 1927 war sie etwa an den<br />

Vorbereitungen zum Beethoven-Festival beteiligt. 17<br />

Nach dem „Anschluss“ Österreichs gehörte Elsa Bienenfeld aufgrund ihrer jüdischen<br />

Herkunft zu den Verfolgten. In ihrem Vermögensverzeichnis von Juli 1938 gab sie unter<br />

Punkt III (Betriebsvermögen) eine „kleine Fachbibliothek“ im Wert von RM 100,-- an. In<br />

17 Online-Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit der Universität Hamburg,<br />

Musikwissenschaftliches Institut (http://cmslib.rrz.uni-hamburg.de/lexm/object/lexm_lexmperson_00000822;<br />

13.9.<strong>2006</strong>).

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