[PDF] Dokument ansehen - Bauernblatt Schleswig-Holstein
[PDF] Dokument ansehen - Bauernblatt Schleswig-Holstein
[PDF] Dokument ansehen - Bauernblatt Schleswig-Holstein
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24. DEZEMBER 2010 HAUSGARTEN BAUERNBLATT 107<br />
Die Familie der Hartriegel<br />
Spröder Name –vielfältiger Schmuck<br />
Werdie Wahl hat, hat die Qual –das<br />
trifft auch auf die Auswahl eines<br />
Hartriegels für den Garten zu. Darf<br />
es die Variante mit traumhaften<br />
Blüten, attraktivem Rindenschmuck<br />
oder doch lieber die mit<br />
der beeindruckenden Herbstfärbung<br />
sein?<br />
Hinter dem etwas spröde klingenden<br />
Namen Hartriegel verbirgt sich<br />
eine unglaubliche Vielfalt und Attraktivität.<br />
Hier wird jeder fündig, egal<br />
für welchen Zweck der Strauch sein<br />
soll: als frei wachsende Hecke, bodendeckende<br />
Staude, als Hingucker-<br />
Solitärgehölz, auffallende Blüten im<br />
Ein blühender Blumenhartriegel zieht den Blick<br />
auf sich.<br />
Hausgarten<br />
Frühjahr, panaschierte Blätter im<br />
Sommer, farbenprächtiges herbstliches<br />
Feuerwerk oder winterlicher<br />
Rindenschmuck – Hartriegel passt immer!<br />
Jetzt im Winter überzeugen<br />
der Weiße Hartriegel<br />
(Cornus alba), der Rote Hartriegel<br />
(Cornus sanguinea)<br />
und der Gelbholz-Hartriegel<br />
(Cornus stolonifera) mit ihren<br />
farbigen Rinden. Diese Arten<br />
sind allesamt anspruchslos,<br />
wachsen auf jedem Gartenboden<br />
und können sonnig oder<br />
halbschattig stehen. Schneidet<br />
man den Weißen Hartriegel<br />
bis kurz über dem Boden<br />
zurück, regt das den Neuaustrieb<br />
intensiv gefärbter Zweige<br />
an. Sehr empfehlenswert<br />
sind die Sorten ,Sibirica’ mit<br />
korallenroter Rinde und ,Kesselringii’,<br />
die eine schwarzbraune<br />
Rinde zeigt. Gemeinsam<br />
mit Gelbholz-Hartriegel<br />
als Gruppe gepflanzt, bieten<br />
die Sträucher im Sommer<br />
Sichtschutz, im Herbst far-<br />
PrachtvollerAnblick: Cornus sanguinea, der Rote Hartriegel. Nur die jungen Zweige<br />
schmücken sich mit roter Rinde.<br />
benprächtiges Laub und im Winter<br />
schönen Rindenschmuck.<br />
Die heimische Kornelkirsche (Cornus<br />
mas) wächst etwas sparrig und erreicht<br />
eine Höhe von 7m.Sie gehört<br />
zu den ersten Frühjahrsblühern, die ihre<br />
kleinen, sternförmigen, gelben Blütendolden<br />
vor dem Laubaustrieb zeigen.<br />
Die sich daraus entwickelnden<br />
2cmgroßen, säuerlichen Steinfrüchte<br />
sind essbar. Die Kornelkirsche eignet<br />
sich gut für eine2bis 4mhohe Schnitthecke,<br />
die außer einem Rückschnitt<br />
nach der Blüte keinerlei Pflege bedarf.<br />
Die edle Verwandtschaft stammt aus<br />
Ostasien und Nordamerika. Pagoden-<br />
Hartriegel (Cornus controversa),<br />
Blumen-Hartriegel (Cornus<br />
florida) und Japanischer<br />
Blumenhartriegel (Cornus<br />
kousa) bringen traumhafte<br />
Blüten hervor,die in einer Solitärstellung<br />
richtig zur Geltung<br />
kommen. Sie fühlen sich<br />
auf einem sauren Boden ohne<br />
Staunässe an einem luftfeuchten,<br />
halbschattigen<br />
Platz am wohlsten. Eine Abdeckung<br />
aus Rindenmulch<br />
hält den Boden frisch und<br />
feucht. Pagoden-Hartriegel<br />
braucht einen etwas geschützten<br />
Platz und bleibt mit einer<br />
Höhe von 5bis 8mbescheiden.<br />
Seinen malerischen, etagenförmigen<br />
Wuchs schmückt<br />
er im Juni mit bis zu 15 cm<br />
breiten Schirmrispen, die von<br />
Weitem ähnlich wie die des<br />
Holunders aussehen.<br />
Im Mai und Juni umgeben sich die<br />
kleinen Blütenköpfchen des Blumen-<br />
Hartriegels mit weißen Hochblättern.<br />
Die Laubblätter verschwinden<br />
zu dieser Zeit fast vollständig unter<br />
den üppigen „Blüten“, die einen<br />
Durchmesser von bis zu 10 cm aufweisen.<br />
Der Japanische Blumenhartriegel<br />
setzt sogar noch eins drauf: Aus den<br />
Blütenköpfchen bilden sich etwa 2cm<br />
große, himbeerartig aussehende rote<br />
Früchte. Die Blätter des Blumenhartriegels<br />
färben sich im Herbst<br />
leuchtend gelb bis orangerot. Er<br />
braucht etwas Schutz vor Spätfrösten.<br />
Karin Stern<br />
Mit seinen weißen Hochblättern fällt der Blumenhartriegel<br />
auf.<br />
Die früh blühende Kornelkirsche gehört ebenfalls zur Familie der Hartriegel. Die<br />
Blüten sind eineerste Nahrungsquelle für Hummeln. Fotos: Karin Stern
108<br />
BAUERNBLATT HAUSGARTEN 24. DEZEMBER 2010<br />
Der Weihnachtskaktus<br />
Geschenk anWeihnachten –Blüte bis Ostern<br />
Es blüht mitten im Winter und<br />
manchmal bis Ostern: der Weihnachtskaktus.<br />
Bei guter Pflege<br />
kann er viele Jahre alt werden, mit<br />
immer mehr Blüten.<br />
Einem reich blühenden Exemplar<br />
bekommen während des Flors schwa-<br />
Raritäten mit Biss<br />
Haferwurzel: „Delikatesse mit Austern-Geschmack“<br />
Im Winter befindet sich das Beste<br />
meist unter der Erde.Auch die süßlich<br />
schmeckende, milchhaltige<br />
Haferwurzel, die schon in der Antike<br />
als Gemüse bekannt war und<br />
geröstet, gebacken oder in die<br />
Suppe gegeben wurde. Bereits im<br />
vierten vorchristlichen Jahrhundert<br />
wurde die cremefarbene<br />
Pfahlwurzel aus dem Mittelmeerraum<br />
erwähnt.<br />
Im 16. Jahrhundert wurde sie kultiviertund<br />
blieb über Jahrhunderte<br />
ein beliebtes (Winter-)Gemüse,<br />
nahrhaft und wohlschmeckend. Der<br />
Botaniker und lutherische Prediger<br />
Hieronymus Bock schreibt im<br />
16. Jahrhundert über die „süßen<br />
Wurzeln, die Kinder essen“. Im<br />
Alemannischen heißt es: „Habermark<br />
macht d’ Bube stark.“ Noch<br />
im 18. Jahrhundert war die Hafer-<br />
che Nährstoffgaben gut. Man nimmt<br />
dazu einen der gängigen Blumendünger,<br />
verabreicht allerdings nur in der<br />
halben jeweils angegebenen Konzentration.<br />
Davon gießt manetwa alle 14<br />
Tage ein wenig. Auch in der anschließenden<br />
Wachstumszeit gibt es Nährstoffe.<br />
Halb Sonne, halb Schatten –nur nicht zu viel von jedem! Dann fühlt sich der Weihnachtskaktus<br />
wohl. Foto: Ilse Jaehner<br />
wurzel (Tragopogon porrifolius) in<br />
Mitteleuropa weit verbreitet. Auch<br />
im deutschsprachigen Raum von<br />
Nord nach Süd wurde sie geschätzt,<br />
bevor sie von der ertragreicheren<br />
Schwarzwurzel im 19.<br />
Jahrhundert verdrängt wurde und<br />
langsam in Vergessenheit geriet.<br />
Bekannt ist die Haferwurzel auch<br />
als Haferwurz, Bocksbart, Weiße<br />
Schwarzwurzel und Austernpflanze.<br />
Bei der Zubereitung entwickelt die<br />
Wurzel tatsächlich ein zartes Austernaroma,<br />
und bis heute gilt die<br />
„oyster plant“ in Großbritannien als<br />
Delikatesse. Auch wenn die cremefarbene,<br />
15 bis 30 cm lange Haferwurzel<br />
so gar nicht danach aussieht:<br />
Wie die Schwarzwurzel färbt ihr<br />
milchiger Saft die Hände braun.<br />
Dem Gemüse werden auch heilende<br />
Kräfte nachgesagt. Der engli-<br />
Alle zwei oder drei Jahre topft man<br />
nach der Blüte um in ein gutes, handelsübliches<br />
Substrat für Zimmerpflanzen<br />
– nicht in Kakteenerde –,<br />
dem man bis zu etwa einem Drittel<br />
scharfkörnigen Sand beimischen<br />
kann, damit der Boden durchlässiger<br />
wird.<br />
VomWeihnachtskaktus,<br />
botanisch Schlumbergera,<br />
gibt es Auslesen,<br />
die sich besonders<br />
gut für die Zimmerkultur<br />
eignen, sicher und<br />
reich blühen, besonders<br />
zuverlässig, falls die<br />
Pflanzen im Herbst etwa<br />
sechs Wochen kühl<br />
bei 13 bis 15 °C stehen.<br />
Unter diesen Umständen<br />
erfolgt Blütenbildung<br />
unabhängig von<br />
der Tageslänge, also sowohl<br />
im Kurz- wie im<br />
Langtag. Steht allerdings<br />
ein Weihnachtskaktus<br />
durchgehend bei<br />
22 bis 24 °C – keine<br />
Seltenheit bei gut geheizten<br />
Wohnräumen –<br />
wird er sich unter Umständen<br />
sehr bitten las-<br />
sen. Deswegen ist darauf<br />
zu achten, dass ein<br />
Weihnachtskaktus ab<br />
sche Arzt Nicholas Culpeper<br />
empfahl sie im 17.<br />
Jahrhundert zur Stärkung<br />
bei Schwindsucht<br />
und als Leberund<br />
Gallentonikum.<br />
Das glutenfreie, insulinreiche<br />
Gemüse ist auch<br />
für Diabetiker interessant.<br />
Im Frühsommer kann<br />
man sich an pfirsichroten<br />
bis violetten Blüten<br />
erfreuen, die nicht nur<br />
hübsch aussehen, sondern<br />
sich auch gut im Salat<br />
machen.<br />
Die süßen Wurzeln sind<br />
vielseitig in der Küche<br />
verwendbar, nicht nur im<br />
Auflauf, als Gemüse oder Suppe,<br />
sondern zum Beispiel auch in ei-<br />
Mitte September/Anfang Oktober eine<br />
Zeit lang wirklich vergleichsweise<br />
kühl untergebracht wird.<br />
Die Ruhezeit endet mit dem Erscheinen<br />
der ersten Blütenknospen.<br />
Verschiebt sich die kühle Ruhezeit<br />
weiter in den Oktober oder gar November,<br />
ist das auch kein Drama. Erhält<br />
die Pflanze sie nur überhaupt,<br />
nutzt sie sie auf jeden Fall. Die Folge<br />
ist lediglich späteres Blühen. Man<br />
kann die Ruhezeit sogar im Dezember<br />
noch geben. Der Weihnachtskaktus<br />
wird dann eben nur zu einem Frühlingskaktus.<br />
Der Blütezeit folgt<br />
Wachstumszeit, in der wie während<br />
der Blüte so reichlich gegossen werden<br />
muss, dass das Substrat weder<br />
austrocknet noch stauende Nässe entsteht.<br />
Der Weihnachtskaktus ist nicht etwa<br />
ein Wüsten- oder Steppenbewohner,<br />
sondern wächst am Naturstandortals<br />
Epiphyt, als Aufsitzer auf Bäumen.<br />
Das erklärt erstens den leicht<br />
überhängenden Wuchs, zweitens den<br />
vergleichsweise geringen Nährstoffbedarf,drittens<br />
den Wunsch nach weichemWasser.Kaltes<br />
und zugleich hartes<br />
Wasser stresst ihn sehr. Vorsicht<br />
vor zu viel Sonne. Färben sich die<br />
Glieder rötlich, muss man ihn etwas<br />
schattiger stellen. Ältere Exemplare<br />
lieben im Sommer Freiluftaufenthalt.<br />
Ilse Jaehner<br />
nemwinterlichen Salat aus<br />
Feldsalat, Äpfeln<br />
und/oder Orangen<br />
mit Nüssen und<br />
einer Soße aus Sahne,<br />
Zitrone (Saft und Schale)<br />
und Zucker. ImGegensatz<br />
zur Schwarzwurzel muss man<br />
die Haferwurzel übrigens nicht<br />
unbedingt schälen und kommt<br />
deshalb nicht mit dem klebrigen<br />
Milchsaft in Berührung. Gut abbürsten<br />
reicht in vielen Fällen.<br />
Die Haferwurzel ist zunehmend<br />
wieder in privaten Gärten zu finden,<br />
auch einige (Bio-)Bauern bauen<br />
sie wieder an. Zu Recht: Denn<br />
welches andere Gemüse schmeckt<br />
schon nach Auster?<br />
Jens Mecklenburg
24. DEZEMBER 2010 HAUSGARTEN BAUERNBLATT 109<br />
Koreatanne erfreut mit schönen Zapfen<br />
Weiße Harztropfen auf lila Grund<br />
Mancherlei schmückt den winterlichen<br />
Garten, unter anderem Nadelgehölze<br />
mit Zapfen. Etliche dieser<br />
Schmuckstücke entstehen allerdings<br />
in größerer Höhe, so die Zapfen<br />
gewöhnlicher Fichten (Piceaabies)<br />
und Tannen (Abies alba).<br />
Wasunterscheidet Fichten- von Tannenzapfen?<br />
Fichtenzapfen hängen an<br />
den Zweigen und fallen als Ganzes ab.<br />
Tannenzapfen stehen auf den Zweigen<br />
und zerfallen nach Reife ineinzelne<br />
Schuppen. Man findet also keine vollständigen<br />
Zapfen unter Tannen. Vonihnen<br />
bleiben nur die sogenannten Spindeln,<br />
an denen die Schuppen zuvor befestigt<br />
waren, an den Zweigen zurück.<br />
Aufrechter Stand<br />
Einer der schönsten Zapfenträger<br />
ist die Koreatanne (Abies koreana),<br />
die deswegen auch Zapfentanne genannt<br />
wird. Sie ist aus verschiedenen<br />
Gründen eine Bereicherung für den<br />
Garten. Erstens wird sie kein Riesenbaum,<br />
wächst langsam und wird erst<br />
nach vielen Jahren 5bis 7mhoch.<br />
Zweitens erscheinen die ersten Zapfen<br />
bereits nach etwa fünf Jahren,<br />
und da die Bäume schon etliche Jahre<br />
in der Baumschule standen, ehe sie<br />
verkauft wurden, kann man vom<br />
Start weg mit Zapfen rechnen. Die<br />
sind etwa 7cmgroß und 2,5 cm dick,<br />
vor der Reife violettblau, später<br />
Tipps zur Treiberei von Hyazinthen<br />
Duftender Winterzauber<br />
GetriebeneHyazinthen blühen mitten<br />
im Winter am Zimmerfenster,<br />
füllen den Raum mit Farbe und<br />
Duft. Damit die Sache wunschgemäß<br />
klappt, hier einige Tipps:<br />
Man fülle geeignete Gläser, vorteilhafterweise<br />
spezielle Hyazinthengläser,<br />
mit weichem, zimmerwarmem<br />
Wasser so, dass sich die<br />
Wurzelansätze der aufgesetzten<br />
Zwiebeln wenige Millimeter über<br />
dem Wasserspiegel befinden, das<br />
Wasser also die Zwiebeln nicht berührt.<br />
Gläser in einem völlig dunklen<br />
Raum unterbringen, damit zuerst<br />
Wurzeln wachsen. Deswegen<br />
zunächst auch kühl halten bei etwa<br />
6 bis 8°C. Nur gut bewurzelte<br />
Zwiebeln blühen zufriedenstel-<br />
Die erst violetten, später braunen, mit weißen Harztropfen verzierten Zapfen der<br />
Koreatanne stehen aufrecht auf den Zweigen. Foto: Ilse Jaehner<br />
lend. Sobald die Triebe 3bis 5cm<br />
hoch sind und viele Wurzeln die<br />
Gläser füllen, darf es wärmer bei<br />
10 bis 12 °C sein.<br />
Das Wasser kann etwas niedriger<br />
stehen, rund 2cmunter dem Zwiebelboden.<br />
Die Gläser werden nun<br />
hell aufgestellt, doch spezielle Hyazinthenhütchen<br />
halten die nun<br />
wachsenden Triebe weiterhin dunkel,<br />
bis die Triebe sie selbst hochheben.<br />
Bald danach spreizen sich die Blätter,<br />
der Blütenstand erscheint, die<br />
Knospen zeigen Farbe. Dann sollte<br />
es wieder kühler sein, denn je kühler<br />
die Hyazinthen während der<br />
Blüte stehen, desto länger blühen<br />
sie. Ilse Jaehner<br />
Beerensträucher<br />
Gedeckter Tisch für Wintergäste<br />
Wer heimischen Vögeln auch im<br />
Winter einen reich gedeckten Tisch<br />
anbieten möchte,pflanzt Sträucher<br />
mit lang anhaftenden<br />
und haltbaren<br />
Beeren:<br />
Speierling, Gewöhnlicher<br />
Schneeball, Liguster,<br />
Schlehe,<br />
Feuerdorn, Heckenberberitze<br />
und Eibe. Giftige<br />
Samen scheiden<br />
Vögel unverdaut<br />
wieder aus. Kör-<br />
nerfresser freuen<br />
sich über Samen<br />
in den Zapfen von<br />
braun, machen sich doppelt attraktiv<br />
mit weißen Harztropfen. Sie stehen<br />
gut sichtbar aufrecht auf den Zweigen<br />
und halten sich so bis in die erste<br />
Winterhälfte. Dann zerfallen sie ähnlich<br />
den Zapfen andererTannenarten.<br />
Die Bäume entwickeln sich unterschiedlich,<br />
zum Teil mehr breit als<br />
hoch und unregelmäßig. Man sollte<br />
deswegen stets auf gute Herkunft<br />
veredelter Exemplare achten.<br />
Besonders schicke Nadeln<br />
Nicht nur Zapfen schmücken dieses<br />
Nadelgehölz, erfreulicherweise auch<br />
Nadeln, die, oberseits glänzend-grün,<br />
eine attraktive weiße Unterseite haben<br />
und diese teils nach oben kehren.<br />
Das versteht die Sorte ,Horstmanns<br />
Silberlocke’ in Vollendung. Deren Nadeln<br />
krümmen sich sichelförmig auf<br />
ganzer Trieblänge aufwärts und sind<br />
lockig gedreht, sodass die weiße Nadelunterseite<br />
besonders gut zur Geltung<br />
kommt. Im Übrigen verhält sie<br />
sich wie die gängige Form. Koreatannen<br />
lieben mittelschweren,<br />
schwach sauren bis kalkhaltigen Gartenboden<br />
in gutem Pflegezustand<br />
ohneVerdichtungen. Darauf ist besonders<br />
bei neu angelegten Gärten zu<br />
achten, da dort die Erde oft von<br />
schweren Baugeräten verdichtet wurde.<br />
Also die Erde an der vorgesehenen<br />
Stelle gut und tief lockern sowie<br />
mit Humus anreichern. Ilse Jaehner<br />
Kiefern und Erlen oder den Blütenköpfen<br />
von Disteln und Sonnenblumen.<br />
Karin Stern<br />
Beeren sind einewichtige Nahrungsquelle für heimische<br />
Vögel. Foto: Karin Stern
110<br />
BAUERNBLATT HAUSGARTEN 24. DEZEMBER 2010<br />
Hochsaison für Nüsse<br />
Harte Schale mit gesundem Kern<br />
Nüsse sind gerade zu Weihnachten<br />
und in der kalten Jahreszeit beliebt.<br />
Denn unser Immunsystem ist jetzt<br />
besonders gefordert. Nüsse sind<br />
wahre „Glücksmacher“, denn hinter<br />
der harten Schale verbirgt sich<br />
ein gesunder und gehaltvoller Kern,<br />
eben ein Energiespender für Körper<br />
und Seele.<br />
Stammpflege bei Obstbäumen<br />
Zwischen Bast und Borke<br />
Stammpflege von Obstbäumen ist ein<br />
Programmpunkt im Winter. Dabei<br />
muss manschonend zu Werke gehen.<br />
Bast ist ein vom Kambium nach außen<br />
gebildetes sekundäres Gewebe,<br />
das sich aus meist unverholzten Zellen<br />
zusammensetzt. Man nennt es<br />
auch sekundäre Rinde. Bast besteht<br />
aus drei Gewebearten: erstens aus<br />
den längs laufenden Siebröhren,<br />
zweitens aus ebenfalls längs laufenden,<br />
meist abgestorbenen Bastfasern,<br />
drittens aus längs und radial<br />
laufendem Bastparenchym. Bast hat<br />
die Aufgabe,Assimilate zu leiten und<br />
zu speichern, außerdem zur Festigung<br />
des Stammes beizutragen. Der<br />
immer dünneBastteil der Rinde darf<br />
nicht beschädigt werden. Der Über-<br />
Nüsse enthalten wichtige Vitamine<br />
und Mineralien. Die B-Vitamine wirken<br />
sich positiv auf Haut, Nerven und<br />
Gehirn sowie den Verdauungsapparat<br />
aus. Dank der mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren und des Vitamin-E-Gehalts<br />
beugen Nüsse Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
vor. Wie die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung e. V. mitteilt, ist<br />
Weihnachten gehören Nüsse auf jeden Tisch. Foto: BdB LV S-H<br />
gang von Bast zu Borke ist fließend.<br />
Heißt es in übertragenem Sinne von<br />
jemandem, er befinde sich zwischen<br />
Bast und Borke, bedeutet dies, dass<br />
diese Person unentschieden und unsicher<br />
ihre augenblickliche Lage<br />
nicht recht einordnen kann. Im Laufe<br />
der Zeit verkorken die ältesten Rindenschichten,<br />
sodass sie von Wasser<br />
und Nährstoffzufuhr abgeschnitten<br />
sind. Infolgedessen sterben diese<br />
Schichten ab und ergeben die Borke.<br />
Auch diese abgestorbene Rinde ist<br />
keineswegs überflüssig. Sie schützt<br />
die innerenTeile,vor allem das Kambium,<br />
vor Verletzungen, ungünstigen<br />
Witterungseinflüssen, im Winter besonders<br />
vor Frostschäden.<br />
Ilse Jaehner<br />
die Walnuss mit 68 %besonders reich<br />
an mehrfach ungesättigten Fettsäuren,<br />
einfach ungesättigte Fettsäuren finden<br />
sich nur zu 16 %. Bei der Haselnuss<br />
bilden die einfach ungesättigten Fettsäuren<br />
die größte Gruppe (78 %), der<br />
Anteil der mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren beträgt 10 %. Mit teilweise<br />
über 600 kcal entsprechen 100 g<br />
Nüsse dem Energiegehalt<br />
einer<br />
Hauptmahlzeit; ihr<br />
Fettgehalt liegt je<br />
nach Nusssorte<br />
zwischen 42 %und<br />
73 %. Nüsse haben<br />
ernährungsphysiologisch<br />
betrachtet<br />
eine gute Fettsäurenzusammensetzung.<br />
Der Verzehr<br />
sollte dennoch in<br />
Maßen erfolgen.<br />
Weiterhin sind sie<br />
reich an Magnesium,<br />
Kalium, Folsäure<br />
und Eisen.<br />
Nüsse haben<br />
jetzt Hauptsaison,<br />
vor allem die wohl<br />
bekanntesten wie<br />
die heimische Haselnuss<br />
(Corylus<br />
avellana) und die<br />
Walnuss (Juglans<br />
regia), die botanisch<br />
gesehen zum<br />
Schalenobst ge-<br />
Vögel füttern oder nicht?<br />
Erst bei Frost und Schnee<br />
Die Winterfütterung der Vögel im<br />
Garten zeichnet nicht nur den Tierfreund<br />
aus, sondern nützt auch dem<br />
Gärtner: Bei der Aufzucht der Jungen<br />
vertilgen unsere Singvögel Unmengen<br />
an Insekten –das gilt sogar<br />
für Körnerfresser wie den Spatz,<br />
der seinen Nachwuchs mit tierischem<br />
Eiweiß versorgt. Die sogenannten<br />
Weichfutterfresser unter<br />
den heimischen Singvögeln wie Rotkehlchen,<br />
Heckenbraunelle, Meise,<br />
Amsel und Zaunkönig freuen sich<br />
über Rosinen, Haferflocken, Obst,<br />
Kleie und Sonnenblumenkerne.<br />
Damit lässt sich gekauftes Fertigfutter<br />
ein bisschen aufwerten. Allerdings<br />
herrschen zum ThemaWinterfütterung<br />
sehr geteilte Meinungen:<br />
hört. Ob in Kuchen oder Gebäck, in Salaten,<br />
in Soßen, süß oder herzhaft verarbeitet,<br />
gemahlen oder grob verzehrt,<br />
kommen sie zum Einsatz und erfreuen<br />
unseren Gaumen.<br />
Liebhaber, die selber gern ernten<br />
möchten und noch Platz im Garten haben,<br />
sollten sich einige Sorten für die<br />
kommende Pflanzperiode im Frühjahr<br />
bereits jetzt vormerken.Walnusssorten<br />
wie ,Jupiter’ oder ,Mars’ sind sehr<br />
fruchtbare und edle Sorten. Die Sorten<br />
fruchten früher als die reine sämlingsvermehrte<br />
ArtJuglans regia, meist bereits<br />
ab dem dritten Standjahr.<br />
Bei den Haselnüssen sind Sorten wie<br />
,Hallesche Riesennuss’ oder ,Rote Zellernuss’<br />
sehr ertragreiche und schöne<br />
Sorten. Beinahe für jeden Anspruch<br />
sind Sorten ab der nächsten Pflanzzeit<br />
erhältlich. Vonmittel bis stark wüchsig,<br />
grün- oder rotlaubig, groß- beziehungsweise<br />
kleinfrüchtig. Während ein Walnussbaum<br />
sich als Hausbaum eignet,<br />
wachsen Haselnüsse eher strauchartig<br />
und können gleichzeitig als Hecke zum<br />
Sichtschutz gepflanzt werden.<br />
Werauf den Geschmack gekommen<br />
ist und sich schon jetzt mit der Gartenplanung<br />
für die zukünftige Pflanzperiode<br />
im Frühjahr befassen möchte, findet<br />
weitere Informationen zu Sorten<br />
von Walnuss, Haselnuss und Maronen<br />
auf der Internetseite des Landesverbandes<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> im Bund<br />
deutscher Baumschulen (BdB) e. V.:<br />
www.bdb-schleswig-holstein.de<br />
Martina Schneekloth<br />
Die einen sehen<br />
es als unnötig<br />
oder<br />
gar schädlich,verstehen<br />
den Winter<br />
als Zeit<br />
der natürlichen<br />
Auslese,<br />
andere betrachtendiese<br />
Hilfe als<br />
Ausgleich zu<br />
Foto: Katja Hinsenbrock/pixelio.de<br />
aufgeräumten Gärten und gepflegten<br />
Kulturlandschaften. Im Sinneeines<br />
Gleichgewichtes liegt die Empfehlung,<br />
erst bei Frost unter –3 °C<br />
oder bei geschlossener Schneedecke<br />
zu füttern. Karin Stern