Umweltzeichen für biozidfreie Antifouling-Produkte? - Biozid-Portal
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Im Unterschied zu echten selbstpolierenden Systemen, die zumeist auf Methacrylat<br />
Kopolymeren basieren, wird in anderen Farben lösliches Epoxy oder Kolophonium<br />
verwandt. Diese Systeme sind als <strong>biozidfreie</strong> konventionelle Farben mit erodierender<br />
oder ablativer Matrix zu bezeichnen. Da der exakte chemische Erosionsprozess<br />
dieser Farben nicht öffentlich zugänglich ist und auf diesen Farben Patente liegen,<br />
sind Daten über die Abbaubarkeit und die Bioakkumulation nicht verfügbar. Aber<br />
auch für die Methylmethacrylate, die häufig in TBT und TBT-freien SPC`s genutzt<br />
werden, sind keine Abbaubarkeitsdaten zugänglich. Es ist jedoch davon<br />
auszugehen, dass diese Stoffe im Meerwasser abbaubar sind, da bis jetzt keine<br />
messbaren Konzentrationen im Sediment gefunden wurden.<br />
Selbstpolierende und ablative Farben sind zu einem sehr geringen Marktanteil auf<br />
Küstenschiffen bzw. im Süßwasser operierenden Fähren zu finden. Im<br />
Sportbootbereich ist ein merklicher Anstieg ihres Einsatzes in den Regionen zu<br />
verzeichnen, in denen der Gebrauch von <strong>Biozid</strong>en verboten sind, wie in einigen<br />
skandinavischen Ländern und in einzelnen Süßwasserbereichen in Deutschland<br />
(Ratzeburger See). Eine spezielle Situation besteht in den Niederlanden, wo seit<br />
Ende 1999 Kupfer für den Gebrauch auf Sportbooten verboten ist. Trotz der<br />
Tatsache, dass das Verbot im ersten Jahr nicht umgesetzt wurde, ist der Marktanteil<br />
der <strong>biozidfreie</strong>n, ablativen Beschichtungen nach Aussage der Farbhersteller<br />
angestiegen. Unglücklicherweise ist die aktuelle Gesetzessituation in den<br />
Niederlanden etwas verwirrend, was zu einer Abnahme im Gebrauch der <strong>biozidfreie</strong>n<br />
<strong>Antifouling</strong>farben führen könnte. Generell kann gesagt werden, dass ein Anstieg des<br />
Verkaufs von <strong>biozidfreie</strong>n Beschichtungen nur verzeichnet werden kann, wenn der<br />
Einsatz von <strong>Biozid</strong>en verboten ist.<br />
2.4.3 Bewuchskontrolle durch physikalische Vorrichtungen<br />
Bisher entwickelten einige Firmen Liftsysteme für den Sportbootbereich, um den<br />
Gebrauch von biozidhaltigen <strong>Antifouling</strong>farben entbehrlich zu machen. Die Firma<br />
„Boot Dock“ entwickelte ein System, bei dem zwei röhrenförmige Schwimmkörper<br />
(deren Ausmaße sich nach Länge, Breite und Gewicht des Bootes richten) durch<br />
eine Traverse miteinander verbunden sind. Die Schwimmkörper können durch<br />
Füllung mit Luft gehoben und durch Fluten abgesenkt werden. Das Boot fährt,<br />
zentriert durch eine Führung am Kiel, zwischen gepolsterten Stangen auf das<br />
abgetauchte Boot-Dock. Jedes Boot-Dock ist modular aufgebaut und kann den<br />
Abmessungen des Bootes angepasst werden. Falls das Boot gereinigt werden muss,<br />
kann ein speziell ausgerüsteter Liegeplatz mit Liftsystem angefahren werden. „Boot-<br />
Dock“ erlaubt einen leichten Zugang zum Rumpf des Schiffes und Bewuchs kann bei<br />
langen inaktiven Phasen im Wasser (Urlaubssituation) leicht abgereinigt werden,<br />
wobei der entfernte Bewuchs aufgefangen werden kann.<br />
Nach Firmenaussagen sind ca. 100 Liegeplätze in Deutschland und Südeuropa mit<br />
diesem System ausgerüstet.<br />
Ein ähnliches Produkt wird von der Firma „Hydro-Hoist“ angeboten.<br />
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