Umweltzeichen für biozidfreie Antifouling-Produkte? - Biozid-Portal
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2.4.4 Elektrische Systeme<br />
Die Firma Jobeck hat Spezial-Elektroden in Verbindung mit galvanischem Schutz-<br />
Strom entwickelt, die auf Freizeitbooten aus GFK oder Holz angebracht werden<br />
können. Es wird ein Stromfeld um den Schiffsrumpf im Unterwasserbereich<br />
aufgebaut. Nach Angaben des Herstellers soll das System Bewuchsschutz im Süßund<br />
Salzwasser bieten.<br />
2.5 Kurzer qualitativer Marktüberblick über biozidhaltige und<br />
<strong>biozidfreie</strong> <strong>Antifouling</strong>produkte/Technologien einschließlich ihrer<br />
Umweltrelevanz.<br />
Die Situation auf dem deutschen <strong>Antifouling</strong>markt ist gekennzeichnet durch die<br />
Präsenz von einer Vielzahl von Farbherstellern und Vertreibern. Die großen Firmen<br />
sind mit <strong>Produkte</strong>n in der Berufsschifffahrt (avp) und im Sportbootbereich (ava)<br />
sowie für Bewuchsprobleme in Kühlkreisläufen von Kraftwerken oder<br />
Industrieanlagen (inu) oder Aquakulturanlagen (aqa) vertreten. Die kleinen Firmen<br />
sind nur im Sportbootbereich tätig. Einige ausländische Firmen sind auf dem<br />
deutschen Markt durch Händler vertreten. In der Berufsschifffahrt werden die Farben<br />
in der Regel direkt von den Herstellern ohne Einsatz eines Zwischenhändlers<br />
vertrieben, während im Sportbootbereich in der Regel immer ein Händler<br />
zwischengeschaltet ist. Wie in der Tabelle 1 im Annex ersichtlicht wird, bieten die<br />
meisten Farbfirmen <strong>Biozid</strong>produkte für den Einsatz im Sportbootbereich und in der<br />
Berufsschifffahrt an. Wie ebenso zu erkennen ist, sind kleine und mittelständische,<br />
sowie große Farbhersteller in der Produktion und dem Verkauf von <strong>biozidfreie</strong>n<br />
<strong>Antifouling</strong>produkten tätig. Große Firmen bieten immer zahlreiche biozidhaltige und<br />
evtl. ein oder zwei <strong>biozidfreie</strong> <strong>Produkte</strong> an. Kleine und mittelständische Unternehmen<br />
produzieren oder vertreiben wenige biozidhaltige und /oder <strong>biozidfreie</strong> <strong>Produkte</strong>.<br />
Solche Firmen, die nur <strong>biozidfreie</strong> <strong>Produkte</strong> anbieten, sind besonders an einem<br />
Ökolabel interessiert. Es liegen keine publizierten Daten über Verkaufszahlen oder<br />
Marktanteile der einzelnen Firmen für den deutschen Markt vor.<br />
Das wichtigste Kriterium zur Auswahl eines <strong>Antifouling</strong>produkts ist die beabsichtigte<br />
oder nachgewiesene Wirksamkeit. Für die Berufsschifffahrt werden die<br />
<strong>Antifouling</strong>anstriche in Zyklen von 12, 24, 36 oder 60 Monaten erneuert. Verträge<br />
zwischen den Reedereien und den Farbherstellern beinhalten Klauseln auf<br />
Schadensersatz für den Fall, dass die Wirksamkeit des <strong>Antifouling</strong>produkts nicht<br />
gegeben ist. Im Sportbootbereich werden die Boote jährlich oder in Zyklen von 2<br />
oder 3 Jahren neu gestrichen. Hier ist ein Regress im Falle der Unwirksamkeit der<br />
Farbe eine freiwillige Vereinbarung zwischen Bootseigner und Hersteller. Somit ist es<br />
ein wichtiges Anliegen von Bootseignern, Qualitätskriterien aufzustellen, anhand<br />
derer die Wirksamkeit von <strong>Antifouling</strong>produkte erkennbar wird. Dies bezieht sich<br />
hauptsächlich auf die <strong>biozidfreie</strong>n <strong>Produkte</strong>, da erst mit der Umsetzung der EU-<br />
<strong>Biozid</strong>-Richtlinie Farbfirmen verpflichtet werden einen Wirksamkeitsnachweis<br />
beizubringen. Yachtzeitschriften haben Tests veröffentlicht, in denen<br />
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